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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.12.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188212219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18821221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18821221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-12
- Tag1882-12-21
- Monat1882-12
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.12.1882
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MM! «L-. ISlöO 190.7Ü. ldormot« itumteed» Onem- Ldnyz» »övllöo. Iclondnrg Lrealou- > 254^0. Oe»l«rr. r Lit. L t 190.75 ttmuväer Sproc. er«: . b7s.ro. -Orooau- 12SL5. Veatkado umttwcer ,r. SO.-. Label Lnleib« pierrepf« « 80.70. ?7 88Ä). <»rä«e»t 102.10. L.-8d.-4. ü»»<l«I»- meiLäwr -Lntbeü« äit-Lo»t. 90.75. 124.-. rlu.-11»- . 477L). m (l-o»- 11S6L0. 10110. w 83.40. K.»8t.'4. .NI»»!» >. Vvr- Verüu- lSdriiod- k>r.OR. llidorw» ». 4L50. Don- Ondeuer l, 81. 4. IV««. Oel» i»r-6er» «to- nnä er Di«.. 1»u»itü«r linurhxer Lw««- l. 10 I. Io. 3 Ll. 188.80. ^ 196^0. vorüb«, üo« be- ibSL-. Sb4^0. iendurg- 144.—. n8t.-Lr. /.»ein. »lsrreuk» » 72.-. vallnior 118.-. « SS'/» > 178.-. l>j»V«»t0 LMüeLr. 94.60. mdaräeo Oalirier 119L0. Oonkeede Ubottml- 3 81',- 0» 1872 k—<—. looo 140 177.7b. r ckieeen >6^0^ ckO >-^u b»l ,122.-. beriobt.) kddroar- i b^/.. koü«L (Lmt« 21«». — lwpon llmaetr > Kalla» » »nieder Wasser- kr, von ettmeritz -«-2.«! ».SP, 'sea. tscha xntschn ktak »s e Post- L,»ard- vempser pe»; t» ck" »» fhede-ej. Erscheint täglich früh S'/, Uhr. Ur»«rtt»i> >nß Lr»edM» Johannesgasse SS. -Prrchiknldrn der Nedarlimu vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag b—4 Uhr. >«tt«Wch»»» vi»»»^»n »»« Gch »» «ttöxtt,, »ich, ,«rd»dUq. elpuger ^ dg für dt« «ichftfül,«,»» Kummer »eftimmte, Jnierace ,» Wochent«,« »>» 2 Uhr «»»mltta,«. 1» r»»».un» -es,ta,rn früh di»Uhr. 2« ßr« /ttialki, Mr I,s..A«nal,mk: Otto Klemm, UniverssiätSftraße 21, LsuiO risch», Katharinenstraße 18» p. «nr »t« Uhr. Anzeiger. Organ für Politik» L-calgeschichte. Handels- «adSeWMverkehr. Auflage L7FS0. Ltz»«nr»eM«rei» viertelj. 4V, MtL. incl. Brwaerloh» S ML. durch di« Post bezog« 6 ML I«»« emzeinr Stummer Hb -s- Lelrgcxanplar 10 Vf. Gebühr»» ,ür »rrrobeilaqc, oh«« PostdesSrberung SS Mk. > «1t Poftbesörderung 48 Ml Zaleratr «gespaltene Petitzeile Mi Pf. Gr5her» Schritten lam uajrrr« Preis- verzeichn»-. Tabellarischer La, naai höherem Tarif. Lrclnue» »ntrr i>rn 1le-artiSll,Kri.h die Gvaltzeile üO Ls. Zakrak fi»d -rr« an L:e Grpedtlio» z.» seave». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prneoumerauuo oder durch Post« »amnahme. a?355. Donnerstag den 21. December 1882. 76. Jahrgang.^ Amtlicher Theil. Vekannlmachmg. Di« zur Zeit Weststraße 20, in der Liudenapoth«!« befindlich« dritte Filiale der städtisch«« Sparkasse, verbunden mit Tpar»arre«vereauf und Sparkarten- au-gabe, wird vom 1. Januar I88rr ab nach West« straße L7 in dir Eise»« a«d Kur;«aarenhandlu«g re« Herr» Hriarich Unruh verlegt. Leipzig, den 18. December 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. Dr. Georgi. Harrwitz. Lrüätüter «»zeige »«folge hat der Dienstknecht Otto Oswald Letzte au< PSHsig da« ihm von» Semeindevorstand j» Groß» '»» i« Jahre 1878 au-gestellte Dienstbuch verloren. Zm LofstadungSsalle ist dafielbe an u»S abzugebeu. zig, de» 14. December 1882. Ta» Poltzet-Nmt »n Gtedt LeipztH. Iunck, Pol.-Rath.H. Molaigljmna-um. vmueldenne« für das neue Schul>ahr wird der Unterzeichnete Id^ 11. » " qegrnnebinen. Formular« zu denselben könne» schon vorher durch Lastr5 Leipzig, den IS. am G» Id., ll. und 12. Januar in seinem Dienstzimmer ent- ormulare zu denselben könne» schon de» Lastellan (Schulgebäude parterre) bezogen werde.» 'S. Del ' ' ' ecember 1882. vr. Th. Vogel. Nichtamtlicher Thetl. Var außerordentliche französische Budget. Die Verhandlungen, welche die französische Abgeordneten« kammer in den Tagen vom 11. bis zum 16. December über dal außerordentlich« Budget geführt hat, gewähren einen liefen Einblick in die französische Finanrverwaltung und zeigen. bi< zu welchem Grade die Leichtfertigkeit der Volksvertretung i» Frankreich gediehen ist. Dort «erden öffentliche Bauten au-gesührt. die nach der Schätzung de« Finanzministcrs jährlich SSO Millionen Franc«, nach der de« Berichterstatter« über da« anßerordenttiche Budget sogar 800 Millionen Franc» jährlich verschlingen, ohne daß für diese Summe eine ent' sprechende Deckung vorhanden wäre. Weder Regierung noch Kolksvertretung wachen sich darüber Sorgen, sie meinen, wen» da« BedÜrfniß da ist. wird auch das Geld zu finden fein, und so wird Venn immer weiter gewirthfchaftet. Der Finanz minifier irrt sich bei Aufstellung de« Budget« etwa um lOO Millionen Franc« — da« schadet nichts, er versichert, daß die Finanzen Frankreich« sich im besten Stande befinden und di« Volksvertretung nimmt diese Versicherung gläubig bi»; bestätigt doch der Direktor de« Credit Lyonoai«, daß die Zmanzlage günstig sei. mögen auch andere Leute den Kops noch so sehr dazu schütteln. Charakteristisch ist auch der grund, au« welchem Soubehran, ein bonapartistiscker Abge ordneter, seinen Antrag zurückgezogen hat, die Eisenbahn« bauten einzuschränken; er sagte: „man legt meinem Anträge eine politische Bedeutung be». deshalb verzichte ich aus den selben." Noch in derselben Sitzung der Kammer wurde al»- Laua da« außerordentliche Budget mit 466 gegen 2 Stimme» vvtirt, es vnrd also rüstig fortgebaut. Da« Merkwürdigste an dem großen Eisenbahnnetz ist. daß femr Rentabilität sehr zweifelhaft ist, weil die meisten Lahnen, die nicht militairischen Zwecke dienen, solche sind, ihr hren Wählern versprochen i. soll. welch« von den Abgeordneten wurden, und um den Skandal voll zu machen, sollen die Bürgermeister innerhalb de« Departement«, in welchem sie 'bren Wohnsitz haben, freie Fahrt bekommen, wodurch die Zahl Derer, welche diese« Vorrecht genießen, auf 30.000 »iu»«hseu würde. Da« Votum vom 18. December reiht sich dem vom 29. Juli würdig an. denn in beiden Fällen wurde nur die Em pfindung, aber nicht der verstand zu Rathe gezogen. Die Blldgelverathung im Parlamente hat den Zweck, daß man die Uusgaben prüft, ob sie nöthig und nützlich sind und ob iie mit den Einnabmen in richtigem Berhältniß sichen; aber >»s Des« hinein ungeheure Summen bewilligen, welche weit liier die w Gebote stehenden Mittel hinauSgrhen und die ohne Nachtheil entbehrt werden können, dafür habe« wir übnbanpt «iu Berständniß. An Warnungen von allen Sei te» hat e« keineswegs gefehlt, ja sogar da« Ausland hat die lehr gewagten Finanzoperationen der französischen Regierung emer scharfen Kritik unterzogen, aber r« scheint fast, al» ob da« den BewilligungSelser der Franzosen nur noch erhöht hält«. Einige« Licht über die Beweggründe diese« üisers verbreitet der Bericht de« Abgeordneten Nibot über das außerordentliche Budget. In demselben heißt e« nämlich, daß bereit« 2'/, Milliarde» in den letzten In Kren für nnlitai- rifch« Zwecke au«gegeben wurden, und außerdem wurde er- wäbnt, daß die Marine für außerordentliche Ausgaben etwa 400 Millionen Francs nöthig habe; endlich steht fest, daß ein zreßer Theil der projrctirten Eisenbabnen ebenfalls Kriegs zwecken dient und daß deshalb mit so sirberhaster Eile daran gebaut wird, daß im letzten Jahre 1500 Kilometer Eisen bahnen hergestrllt wurden. Unter solchen Umständen kann man sich lischt wundern, wen» Ducter« und Trrvy ihre Bedenken darüber äußer», daß der Marineminister auch noch rin, Expedition nach Ton» klag »»«rüsten will, nachdem schon für die Eongo-Expedition dG Herrn vrazza die »öthigen Millionen bewilligt find. Nag auch Frankreich jetzt in afrikanischen und asiatischen ihp«b»tio»e» Beruhigung suchen für Da«, was e« in Egypten Mth»» nntrrlaffen hat, so ist doch der letzte Zweck aller »«tattnsche, Vorbereitungen die große patriotische Anstren- gaag. wie sie Ribot in seinem Bericht nannte, oder mit an der« Worten: der Rachekrieg gegen Deutschland. Deshalb fiad anch die Franzosen hoch ersrrnt über die Enthüllungen d« „Küttnscheu Zeitung" »nd hoffen, daß ein ernste« Zer« Efwß zwischen Deutschland und Rußland besteht, welche« «.baldige Wiedereinsetzung Ianatieff's aus einen Minister- best« erwarten läßt. Da« Erscheinen diese« Manne« in Ettschina ist für sie der werthmeffer für die diplomatisch« «udmrg de« Herr» d. Gier«, und sie hoffen, daß dies« »oll- >«»d»g verunglückt ist. Wa« man wünscht, da« glaubt man. »ad de«balb läßt man in Frankreich da« außer Acht, wa« solche Auffassung spricht. So schnell di« französische Kammer sonst bereit war. einem Ministerium beim geringsten Fehler oder beim Austanchen einer Meinungsverschiedenheit den Laufpaß zu geben, mit so roßer Zähigkeit hält sie diesmal an dem Ministerium Duclerc est, welche« sie bl« zu dem Augenblick aussparen zu wollen scheint, wo wichtige Zeitumständ« auch bedeutende Männer erfordern. Nur so wird der Leichtsinn erklärlich, mit welchem die Kammer am >8. December fast einstimmig da« außer ordentliche Budget votirt hat. E» ist ganz beiläufig bekannt geworden, daß beim Beginn des nächsten IahreS rin Minister- Wechsel erwartet wird, und zwar hieß e«, daß Jaurögui- bcry nicht zurücktreten würde, weil vor dem nächsten Jahre überhaupt kein Ministerwechscl beabsichtigt werde. Noch eine andere Gelegenheit bot sich vor Kurze« dar. bei welchcr die Franzosen einmal wieder au« der Rolle fielen und ihre wahre Gesinnung rückhaltlos zu erkennen gaben. Ter Thierarzt Antoine in Metz hat bekanntlich neulich einen Wahlaufruf erlaffen, um sich an Stelle de« verstorbenen Abgeordneten Besancon al« Candidat sü» den Reichstag zu räsentiren. Er hat darin die Ungerechtigkeit brr Annexion ilsaß-Lothringen» iu der schroffsten Form betont und die Hoffnung ausgesprochen, daß diese Provinz bald mit Frank reich wledervereinigt werden möge. Die französische Press« »t seine Erklärungen mit leidenschaftlichen Ausbrüchen von entschenhaß begrüßt, und da« Höchste hat darin die „France" geleistet, welche von dem blödsinnigen Gelächter spricht, da her Reichstag anzustimmen pflegt, sobald ei» Abgeordneter au« Elsaß-Lothringen da« Wort ergreife. ... Der blutige Fortschritt werde dem früher oder später ein Ende machen. Da« sind die Symptome. welche die nöthige Aufklärung für die Berathungen über da« außerordentliche Budget geben und die fast einstimmige Bewilligung desselben verständlich machen. Unter regelmäßigen Verhältnissen wäre eine so ungeheure Gelvverschleuderuna eine« tief verschuldeten, wenn auch reichen Lande« nicht denkbar: nur. wenn man erwägt, daß die Franzosen jede Summe bewilligen, durch welche sie ihrem Ziel, der Revanche für Sedan undPari«, näher zu rücken hoffe«, dann sind solche offenbaren Tyorheiteu möglich wie di« Abstimmung vom 16. December. Leipzig, LI. Deeemier 1882. * Lu« Berlin wird un« vom Di»»«tng aefchrleHenz ,Hie lHte GtzpWa vor den Leihuachtrsenen re,gte da« Ab geordneten Han» in der zu dieser Zeit gewohnten Veschluß- unsähigkeit. Der «küßere »hell War bereit« abgereist, und die wenigen Anwesnide« hofften auf eine glatte und schnelle Erledigung der Taae«ordnung. Doch Herr Majunke hatte es ander« beschlossen. Die Debatte Über den Etat der Staatsarchiv« war gestern vertagt worden, und der Freiherr v. Heeremann holte seine gestrige Bersäumniß heut» nach und griff den Generaldirektor der Archivverwaltung. Herrn v. Sybel, tapfer an. indem er dabei sogar dem Polen Kantak seine Unterstützung lieh und seine» Bebauern darüber Ausvruck gab. daß durch die wissenschaftlichen Arbeiten «ine» Archivbeamten die „Gefühle der Polen verletzt würden." Ihm folgte Herr Majunke. Dieser geehrte Herr vermag seinen Haß gegen alle« Protestantische und gegen Herrn v Sybel kaum zu zügeln, und so benutzte er die heutige Gelegenheit, um sich nicht nur über die Publikationen v. Poschinger'S zu beklagen, sondern auch die „Präteusion de« evangelischen Kaiserthum» gekommen, wenn man ihm und seiner Partei gefolgt wäre. Freilich wffer z» lall« als » frechen. E« blieb nickt unbemerkt. Herr Winvthorst die Gelegenheit mit Eifer benutzte, seiner deutsch-national« Gesinnung und Anhänglichkeit er besser z» lall« al« daß um seiner deutsch-national« Gesinnung und Anhänglich an unfern Kaiser Worte zu leih«, wobei er freilich wiederum nicht verfehlte, sein schmerzliche« Bedauern darüber auSzu- sprechen, daß i« deutschen Reich« die Katholik« den Prote stant« nachgesetzt würden und daß den erster« überhaupt das Ohr de« Monarchen nicht zugänglich sei. Nachher ging e« glatt; d,e Etat« der Bau- «nd StaatS- schuldenverwattuna wurden erledigt und man sagte sich Avi« bi« zu« zehnt« Januar nächsten Jahre«. Auf der Tagesordnung d« erst« Sitzung nn neu« Jahre steh« besonder« Bericht« der Petition«- »nd Wahlprüsunq-com- Mission«. — Nebrigeu« wird unmittelbar nach Neujahr auch da« Herrenhau« ein« Reihe von Sitzungen abhatt«. I« Reichstag« beginn« die Sitzung« bereit« am S. Icmuar und sieht man wichtig« Debatten entgegen. Man erwartet mit Bestimmtheit, daß Fürst BiSmarck. sofern e« bi« dahin sein Gesundheitszustand irgend zuläßt, in jedem Fall im Reichstage erscheint, um sich nicht nur an der Fort setzung der Etatsberathuna z, betheiligen. sondern sich auch über die politische Lage überhaupt auSzulaffen. Die Zusammensetzung der Commission zur Bor- berathuna de« Lleenzsteusrgesetze« stellt sich al- «ine ganz eigenthümliche dar. Die Consrrvativen Hab« auf fälliger Weise Her« v. Rauchhaupt nickt in die Commission geschickt. Ober wollt« er vielleicht da« Mandat nickt an nehm« ? An feiner Stell« finden wir den Freund Stöcker'«, Her« vr. Kro patscheck, Gymnasialoberlehrer in Branden burg a. H.; außerdem ist der Chefredakteur der.Hreuz- zeitung", Baron v. Hämmerst««, ursprünglich Forstmann, der sich bisher besonders in kirchlich« Angelegenheiten hervor- that, von v« Conservativen u» die Steuercommission ge wählt Word«. Da« Centrum hat Herrn vr. Windt- Horst in die Commission gesandt, der sich bi«her niemal« um Finanzangelcaenheilen gekümmert hat. außerdem nster, d« Pi' ein« Rittmeister. rinzen von Arenber-, und den Rickert, Hänel und Büchtema»», sowie dm Freiherr» v. Zedlitz, vr. v. Bitter, Estvf Limd»rg-8tir»m und Stengel. Ausgefallen ist es bereit« sehr, daß zum Vor sitzender» der Commission Rin Evasorvativer. soucern gerade Herr Hvbrecht gewählt Word« ist. der al« preußischer Sinc»P»i,ister M, Vorgesetzte de« Her« Sch «l, war. mit welchem er in der vorigen Doch« im Reichstage ziemlich hart in« Wortgefecht kam. In parlamentarischen Kreisen bat man dies« Wabl bereit« al« eine ausdrückliche Demonstration gegen die Regierung ausgesaßt, und glaubt in der That säst Niemand mehr daran. U?"* kommt. Nachdem dir k gtzorddeulscke Allgemeine ausgesprochen wiederholl hmtedi .^ro^ d,« Zeitung ' d.e «uffassuna dah m.t hohe^ 7^.^ ^ Vorlage m der Commission begr . . poetisch au«- gewiß wäre, hervorsteigen wir°- ^ ^ und di« Frei- gewiß wäre, hervorsteig«" und die ffwi giebl de« eonservarw-n emen «enve^daß^ ^ conservativen diesmal nicht «mg I , ^ «ur «ne die «eginung schon froh ">A w« s ^ Ossi- Minontät hinter sich hätte. »uero"g , rivse in ihrer bekannt« bewun^Swerry« Schluss« selbst. Da. Blatt S»« sich ba^/"Lcht sein in einigen Monat« wieder mch »u Altbar« Ein- wird, behauptet jedoch. ^keiner«eite vorgebracht wendnng« ZN" hlt »ied!r Recht, und worden sind. Allein die «egrrrung v« « .tz—tsche" — L '"'K? au« der Abstimmung hervorgeht. ^ . iü die alte Auffassung, die von S«ten der „Nord- deutÄ." wiedcrholt vorgebracht worden ist. die aber darum doch ^mer jeden, Parlammte S^"^5.?,urchauS unzulässig bleibt, daß man die Stimmen nicht zählen, sondern wag solle. I» der BolkSvertretung gilt die «ne Stimme so v al« die andere, und nicht die MalerungSmmor.tälep meht al« die »pponirmd« Majorität. Wenn tm Nebnz« 1>-r Re aieruna ernstlich daran gelegen wäre, etwa« -"Stande zu Una« so braucht- s?e nur auf dm vom Abgeordneten v. Wennigsen skiuirten Plan einzugehen, ber. ww m par lamentarischen Kreisen verlautet, mchl Partei«, sondern auch m dm Rethen der Frerconservanven, ' sog« b^r Conservativ« »nd auch Leim Lntrum zu e.n.m jeiw Anklang findet." Die russische Politik ist doppelkspßg und doppel- AL Das^dnrch Herr« von Gier» vertretene osficwlle «ußlaust ka» Ick»« »« fti-er. selbst.will« S«r nLt ander». Lieber» «nunterbvechene und «ge Fühlung mit de« ^Vesten" hi». Daneben aber führ« di« „elementaren Jnstincte" de« MoSkovlter- thum« ihr gesonderte« Dasein, und letztere« glaubt sich im Bund« mit dem Panslavi«»u« und Nihilis mus stark genug, dm Staatsmännern und Diplomat« de« osficiellen Rußland Gesetz« ihre« «erhalten« aufzwmgen zu können, welche über kurz oder l«>g in einer allgemeine» europäisch« Verwirrung zu« Vorschein komm« müssen, wenn e« nicht gelingt. de» dreist« mo«ko»itischen EhauvimSmu« unschädlich zu mach«. An hervorragender Stelle hat e« die „Nordd. Allge». Zeitnag" gestern mit seltener, aber desto bezeichnender Offenheit ausgesprochen, daß die wirk liche Sckuld an dem zwischen Deutschland und Ruß- land herrschenden Mißtrau« einzig in dem Gebühren der letzteren Macht gesund« werden kann und einzig aus unberechtigte Empfindlichkeit« der öffentlich« Meinung Ruß land« zurückzusühr« ist. sofern dieselbe der deutschen Politik die Hauptverantwortlichkeit für den vermeintlich« russisch« Mißerfolg auf dem Berliner Cougreffe in die Schube schob. Da« genannte Blatt zahlt d« russischen Blättern ihre An griff« aus die damalige deutsche Politik mit gleicher Münze hei«, gleichsam al« ov e« ein« Wink nach Gt. Petersburg beabsichtigte, daß Deutschland« Langmuth und Geduld nickt unerschöpflich seien. Icnseit« der Boaesm nimmt man von den deutsch-russisch« Preßplänkelei« anscheinend nur geringe Notiz; desto angelegentlicher wird die Wahr scheinlichkeit einer die französischen Interessen am Nil berücksichtigenden Einigung mit England erörtert, und neben bei auf schärfere Betonung der französisch« Colonialpolitik gedrungen Madagaskar tritt einstweilen vor Tonkin in dm Hintergrund. In Tonkin will die Republik jetzt Emst mach« und dem dort stationirtm kleinen Detachement mit einer regelrecht organisirtm Expedition unter die Arme greif«. Nach den neuesten Meldungen würde Frankreich in Tonkin völlig frei« Hand vorfinden, da die Chinesen da« Land an« scheinend definitiv geräumt haben. * Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung", welche jetzt fast täglich „sreiwillig-gonvernemeatale" Au«, lassungen al« „kalte Wasserstrahl«" nach St. Petersburg richtet, wendet sich heute nach Frankreich. Da« officiöse Blatt schreibt: < E»'st bezeichnend stir bte «n Part» herrschende Stimmung, daß st» die republikanisch« un» sagar d>« radikale Presse mit großem Eifer für Beibehaltung «nd Vermchnmg der der Regierung zur Berfügung gestellten geheimen Foud« «i«sprichi. Da« „HL. Siöcle" Ab", daß d,e zwei «illlaue» gcheime Fond«, über di« der Minister d« Innern verfügt, sihr wenig sei«. Da« «latt ^ diese Summe «m Innern n-thia sei. um die Unzuläng- b« von Kammern bewlMatt» «redite -»».gleich«,, und Abürtmsi« der Regierung ,u deckm^r -wiche dir» am nur kein, Vorsorge getroffen habe, wie z. V. die U,»erftü»>mg »u-e»a««d besoldeter Beamt«. Bor Allem aber sei diese An<gabe de« Aus- lande geqenül'er unentbehrlich. Rtemaud «erde nueikel» laat das ^'uischland eiuige sauste Landschastsmaler «ndeiuiae gefchukte Photographen nach Fraukrncb gesaudt Hobe, um zusällig ei, ^^ deutsche «»um,« uud Gewehre sabricirt de« June« diScuttre« könne. Daaege, hölt er di« des Ministerium« sollte uns doch eine Lehre"st?n l" d«»s«^ Spionage von 1870 * Zu dem Capitel der Spannung zwischen Rußland einerseil« und dem deutschen Reiche und Oesterreich« Ungarn andererseits wird de« Weiter« de, „Lölnischen qeitung" au« Wien geschrieben: ^ Die Italien freundliche Richtung seine« Vorgänger« hat Gras Kalnokh nicht in gleicher Weise übernommen, uud dir verschied«»« — ,L... . . ^ klärungeu de« früheren «ecnonscyei» »n nuowarngen »mre, der» zeitigen ReichsfinanzministrrS Herrn v. Kallay. in per vorjährig« Deleaationssitzung lauteten wenig siruudlich für Italic», und man hatte große Mühe, da« „Mißverständniß". wie e« damals hieß, zu beseitig«. Auch die Amwort, welche in der letzt« Delegations- siduiig Graf Kalnoty aus die bestellte Interpellation de« uuaansche» Dclegirten Ma( Falk bezüglich des Gegenbesuche» de« Kaiser« am italienischen Hol« abgab. übten eine» mehr oder weniger abkühl ende» Einfluß, mag diese Wirkung nun beabsichtigt gewesen sei» »der nicht. Heute — und da- darf mit voller Lcstlmmthrtt gesagt werd« — zeigt man sich in unfern leitenden Kreis« noch kühler gegen Italien al« bisher: nian argwohnt scheinbar, daß die längere Anwesen heit de« Herrn v. Giers in Rom, dir Verhandlungen »nd Berarbuugeu, welche derselbe offen und privatim mst de« italienischen Staats männern führt, eine Spitze gegen Oesterreich-Unaarn Hab«. I, diesem Zeitpunkte gewinnen die neuerlich« Veröffentlichungen Zeitpunkte , . bezüglich de« deutsch.österreichische» Bündnisse« gewiß zunächst für Oesterreich-Unaarn geltend gemacht ^ab« würde. Nicht Deutschland, sondern Oesterreich ist der erst, Gig«, de« PanslavismuS. «egen die habsburgisch« Nonarchl» richten die kriegerisch« Parteien im Zarenreiche zunächst ihre Pläne nicht »nr^ weil sie den panslavistischen Bewegungen auf der Balkanhalbiasel einen Riegel vorzuschieben geneigt scheint, sondern anch, weil Oesterreich der schwächere Theil der beiden mitteleuropäischen Kaisermächte ist. Wem, also eine hiesige kleine, abgewntthschafietr Partei, die leider ihr« spärlichen Anhänger noch unter Drntsch-Oesterreicher» sucht, sich und der Welt Vorreden möchte. Deutschland gewinn« dei den» Bündniffe. welches im October 1879 abgeschlossen, wehr als da« Donaureich, so ist das einfach unverständlich. Rußlands Feiadschaft gegen Deutschland schreibt sich ja erst von jenem Tage her» an dem man in Petersburg inne wurde, daß der Weg nach Konstantttutzel nicht blo« über Wien, sondern auch über Berlin führt. L«» Deutschland sich jemals entschlieben könnte, Oesterreich« Balkan, ioteresse« preiSzngeben. so stände ckuer Verständigung zwischen den Heid« uordischen Kaisermächteu nicht« i» Wege. Dagegen könnt« Oesterreich Rußland« Frenndschast nur mit dem Opsrr seiner Leb««- inkress« im Südosten erkaufen. Vom GesichtSpunctt einer anßro- ,'lavischen Orientpolitik lern« deSholb gerade ien« Llameatr allge- mach da« Bündniß mit Deutschland in realistischer Weise stütze», dem, nationale oder religiöse Gefühlswelt sich gegen di» stmfi« Eigenart de« deutschen Reiche« lebhaft ansbänmt, wir «chm» Oesterreichs Slaven nnd Klerikale. Alle wirklich staatSmännisch Denkenden zncke» hier deshalb lächelnd die Achsel, wenn man ihn« davon spricht, daß in dem Bündnisse Deutschland der geschützte Thetl sei; Jedermann weiß ja, daß, wenn der Ernst der Weltgeschichte wirklich einmal einen Ausgleich zwischen rivallsirend« Staat« fordern sollte, welcher der jetzig« politischen Tonstellation nicht ent spräche , der Weg von Berlin nach Petersburg »nd Rom immer noch weit leichter sein würde, al« der von Wien nach Petersbnrg »ad Rom. * Bei der Nachwahl zum Reichstag im Wahlkreis Flatow-Scblochau erhielt der bisherige Abg. d. Tttcher« La«ki (deutsche Reich-Partei) 648l. v. KonierowSki (Pole) 536l und Willen« (nationalliberal) 2666 Stimm«, so daß zwischen den beiden erstgenannt« eine Stichwahl stattfiudm muß. die voraussichtlich für Her« v. Tepper-Laski entscheiden wird. Bei der vorjährigen Wahl siegte der Genannte mit 9223 Stimm« über einen Polen mit 4264 und ein« Cm» trumscandidaten mit 2790 Stimm«. — Die im Wahl kreis Grüneberg-Fraustadt durch dm Tod de« nationl- liberalen Abg. Iacobi nothwendig gewordme Neuwahl ist auf den 27. Januar ausgeschrieben. * Bezüglich de« neulich« Beschlüsse« de« Bund««- rathe«, die Eingabe der mecklenburgisch« Pastormcoaferenz bezüglich der Beseitigung der obligatorischen Eivilehe betreffen», wird noch berichtet, daß abgesehen von Mecklen burg, keine der Regierungen sich für di« Absicht« der Petent« ausgesprochen hat. * Tie Berwaltungsreformvorlaaen sind dem >L« aeordnetenbause zugegangen. E« sind drei Gesetzentwürfe, betreffend die Abänderung de« Gesetze« über die Organisation der allgemeinen Landcsverwaltung, Abänderung de« Gesetze« betreffend die Verfassung der Berwaltungsgerichte und da« Bermaltungsstreitversahren, und ein Gesetzentwurf betreffend die Zuständigkeit der Berwaltungkbehvrden und der Ver waltungsgerichte. * In der letzt« Sitzung de« Abgeordnetenhaus«« bestritt der Abg. Majunke mit der ihm eigen« Bestimmt heit dem Agg. v. Eynern gegenüber, daß der Papst «inen von dem Feldmarschall Daun gegm Friedrich den Großen zu gebrauchenden Degen geweiht habe. Seine sich aus die Werke Friedrich'« de« Großen stützende Beweisführung dürste indessen nicht stichhaltig sein. Friedrich der Große theilt mit. daß er daS Factum, die Weih« de« Team«, in einer von ihm verfaßten, dem Papste untergelegten Bulle be sprochen habe, um kiese Weihe lächerlich zu machen. Die Tkatsache der Weibe de« Degen« wird aber gar nicht be- stritten und aus diese allein kommt e« an, nicht aus den von Friedrich dem Großen entwickelte« Humor. * Au» PraSkoweja im Gouvernement Skawropol ist die erbauliche Mitlheilung eingetroff«, baß «s dort am 28. November zwischen Bauern und Soldaten z« einem regelrecht« Scharmützel grkomm« ist. in welchem „sechs b,» acht" (so genau kommt e« nicht daraus an) Bauer« durch scharfe Schüsse verwundet wurden. Veranlassung zu diesem Excesse gab auch diesmal, wie so oft schon, da» ewig weib lich« in Gestalt der Dorffchvnen. welche hauptsächlich von den Herr« Osficierrn eifrig verfolgt wurden. Am 26.. an einem Sonntage, gerietben nun deswegen, wie die „RuSkija Dedo- mosti" melden, in der Dorskneip« Bauern und Soldaten au« einander nnd e« wurde eine förmliche Schlacht geliefert, m welcher die letzteren von d« Schußwaffen Gebrauch macht«, und zwar mit dem oben erwähnt« Erfolg. Au« Rache dafür erschlug« aber die erbittert« Bauer» in der folgenden Rocht den Tompaamechrf. den man morgen« ermordet auf der Straß« soll wegen diese- Vorfälle« «in« „strenge" Uatrrsnchnng emgeleitet worden sein. * Wir batten schon wiederholt Gelegenheit, auf di« Tknicitionsnachrichten aufmerksam zu machen, welche seit nnigerZcjt die polnische Presse Galiziens über russisch, 't.
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