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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.01.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188401125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-01
- Tag1884-01-12
- Monat1884-01
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.01.1884
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Nachmittag» b—6 Uhr. k» H« RiMa»»« N»,ei«Mee nr«»»icri»t« »acht ftch «i N«»»cu«l «ch, «much« »er für »tr »ichftsel,«»»« Nummer »«stimmte, Inserate «» Wachemagen dl« L Uhr Nachmittag«, a » »an«, «n» -efttagea früh »i»'/,» Uhr. 2» Sei Filialen für 3as.-A«>ah«r: vtt« Klemm, UowersitätSstrahe 21. Laut« Lösche, Satharineustraße 18, p. nur »i« vhr Tagcl>lalt 12. Zur gchlliges Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den IS. Januar, Bormittags nur bis 1,S Uhr geöffnet. Lxpeältlov ävs IivlpLlxer 1'»8vd1»tte8. Amütcher Theil. Bekanntmachung. Der VntrrftLtznng-fond» bet de« städtische» Kra»teah»«fe Ist vo» de« Gttster diese- Ao«dS, Welcher «»- dt« Berschweiginrg setoe- Vta«en- »ar Pflicht -e«acht hat, a»der»ett v« de» Be trag vo» Zwanzig Taufend Mark erhöht »»d dad«rch a»s Gt» H««dert »ad Zwanzig Lausend Mark gebracht worden. 2«de« »ir diese reiche Anwendung, welche wieder«« von der hochherzige» Wohlrhätigkrit des edle« Gebers Zengnth ablegt, zur öffent liche« Kenntaiß bringe«, spreche« wir de«selbe« anch filr dieses neue Geschenk «nser» herzlichste« «nd wärwsten Dnnk ans. Leipzig, de« S. Januar 188». Der Rath der Stadt Leipzig. »o. Lröadit». Harrwttz. Veklmntmlllhsu-. Da« 2 Stück de« diesjährigen Reichsgesetzblattes ist bei un« eingrgangen und wird dt» ,»« S1. dss. Mts« aus dam NathhLussoale zur Eiusichtnahn» vffeutllch LMhäug«. Nr. iS». Bekanntmachung, betreffend die Neberficht der UebergqnMbgabe» «»d Antfuhrdergiitungen, welche da» Staate», wo innere Steuern aus die Hervorbriuaung oder Zubereitung gewisser Erzeugnisse gelegt find, erhoben beziehungs weise bewilligt Warden. Bom 29. Decembrr 1883. Leipzig, dm 9. Januar 1884. Der Raih der Stadt Leipz^. vr. Trvndlin. ,töß. Nach tz. S der ortSflarutarischen Bestimmungen über dm Schnlansschn- der Stadt Leipzig haben in letzteren all« jährlich » ständige Schnl«L»»er, unter denen «in- destens 8 Direktoren sei» «üffe«, nm einzutrete» und e« find diese 4 Mitglieder von den Direktoren und sämmtlichen ständigen Lehrern und Lehrerinnen der hiesig« städtischen Volksschulen zu erwähl«. Indem wir hiermit die Wahl für da« Jahr 1884 auf Sonnabend, de» 1«. dieses Monat«, Rachwtttag« von a—8 Uhr auberaumen, ersuch« wir di« Herren Direktor« «ud stän dig« Lehrer und Lehrerinn« der hiesig« städtischen Volk», schulen, die Stimmzettel in der genannten Zeit t« Saale der I. Biirgerschnle persönlich abzugeben. Leipzig, am 1l. Januar 1884. Der Schnlansschn- de, Stadt Leipzig. vr. Panitz.Lehnerl. Btkanntmchmg. Die Lieserung der zu den Schleußen-Neparatum» und Echleußen-ErgLniungen für da« Jahr 1884 erforderlich« Materialien an Eement, Kalk, Mauersand, Steinzeugrohren. Saudsteinkränzen. Rinn- und Mundstein« soll an mehrere Unternehmer in Accord vergeben werde». Di« Bedingungen für diese Lieferungen Keg« in unserer Tiefbau-Verwaltung, RathhauS, 2. Etage, Zimmer Nr. 14. au- «nd können von dort entnommen werden. Bezüglich« Offert« sind versiegelt und mit der Aufschrift: Lieferung von Schleutzeabau.Materialien" versehen ebendaselbst und zwar bi« zum 21. Januar 1884 Nachmittags 5 Uhr cinzureichen. Leipzig, am 2. Januar 1884. Des Raths der Stadt Leipzig Stra-enbau-Depatatto«. Städtische Gewerbeschule. Diejenigen Eltern und Pslegeeltern, welche gesonnen find, ihre Söhne und Pflegebefohlenen nächste Ostern der Städtische» Gewerbeschule zur Ausbildung und Vorbereitung säe da« Gewerbe zu übergeben, werden ersucht, währen» »teses Most« die Anmeldung derselben bewirken zu wollen. Zugleich ergeht auch an diejenigen Schüler der hlrslarn TloetbtldungSschnle», welche aaS denselben am Ende diese« Winterhalbjahres gesetzlich ausschciden und di« Absicht haben, de» genossene» fforibildungSuntcrrichi von nächste Ostern ab in de« Abendkursen der Städtischen Gewerbeschule säet- znsrtzen, hierdurch Aufforderung, sich deshalb ebenfalls rechtzeitig auznmetde». Bemerkt wird hierzu, bah der Abendunterricht der Städtischen Gewerbeschule sich auf gewerbliche Buch- sührnog, technische Gewerbetunde» Maschinenconkruc- tionr» und Mechanik, Baukunde und architektantsche« Zeichnen, sowie auf Hebungen im gewerblichen Fachzeichnra und Modelltreu erstreckt, also ganz besonder« Rücksicht aus da« Handwerk eine« jeden Schüler« nimm«. Zur Entgegennahme von Anmeldunge», sowie zar Ertheilung von Auskunft, dea Unterricht und Bildungsgang der Lehrlinge be treffend. bla ich SouutagS von 11 bis 12 Uhr vormittag« und Wochentags — mit Ausnahme de« Sonnabend — Abend« von 7 bi« 8 Uhr i« vchullorale, JohaaneSplatz Nr. 7, bereit. Leipzig, den S. Januar 1884. Der Direktor: vr. Lnd». Ntrper. Anwerkung: Der Eintritt I» di« Städtisch« «ewrrbeschule beseelt von der Verpflichtung de« Besuch« der allgemeinen Städtischen Fortbildungsschule. Anzeiger. LM« filr Politik. Localgeschichte, Handels- «ndGeschäftsverkehr. Sonnabend den 12. Januar 1884/ Im Monat Dreenrbrr vor. Ir«, ging« beim Lrmeu- Amte ein: 150^t—^von G. D., Sa — - als Sühne in Sachen Sch. '/- B. u. E. durch da« Gewerbeschied-gerickl. 9 - — - Strafgelder einer FreilaaS-Kegel-Gcsellschast, 1 » 25 - Sühn« in Sachen S. /. St. durch Reuter'« Bureau verbreit^ und gl->chz«t^ meWet^w .Time«-, daß sich Adnural Cvurbet s«. während man m Pari« S^ub e. ^8 Widerspruch aus Diese« Schweig« auf 'L S« .^d-r ^ der anderen geben den schlimmste -o l . umnvqlich, e« wäre unter den °bw°"end-n Verhä tmfl« n ^ daß der ^l'gräph demnä^t i.^ühnl^ znm wie die. welcher am 20. Mai iv)dcr, Monaten W.'/. S. -/- I- St. '/- W. I. -/. D. Gr. /. Br. G. -/. M. durch Herrn Friedensrichter G- A- Janck «au. ! durch Herrn Der er-/.Heyne ^.richt« S. -IW. ' ' j ^ad. P.A.D./.C.A.L.R H. M. B. /. E. W. Ä. B. /. C. N. F. E. S. /. «. B. F. L. E. C. K. G. H. A. B- durch Herr« Friedens richter v. Nagel. 354^50^ Außerdem wurden dem Armenamte noch überwiesen: SO Stück Anweisungen auf je ein halbe« Hektoliter böhmische Patent-Braunkoble, von den Herr« Schultze u. Co., SO - dergl. von W. W., und für das Unterlassen der Zusendung von Neujahrskarten zahlten nach dem Neujahr noch: Herr MarMeyer . . v uff — ^ « V. M 4 » — » - W. Riemann . K - — - Mit Dank geg« di« Geber obiger Geschenk« quitilrm wir hiermit. Leipzig, den 7. Januar 1884. Der Rath der Sindt Leipzig. (Arwenamt.) Ludwig-Wolf. Lange. Veit«, I» «tue» »a»i« der wÄ'WÜm, «udE^de . dnt an beidea SeiwN des Aasten« Orlsak», ansDNa»»« vuchftab« G. ei,^stellt worden, drssen Etgeuthümrr nicht zu ermitteln gewesen ist. Wir fordern Letzter« aus, sich baldigst t» unserem Lommiffariat zu melden. Leipzig, am 8. Januar 1884. Da» Pultzetamt »er »ta»t Letpzi». Bretschneider. A. GtVerbckammer-Ieip)ig. Dte»«t«g, de» IS. »s«. Rachmittan S Uhr öffentliche Pteuarsitzung l« Üammcrloeal«. Tagesordnung: 1) Wahl der Vorsitzenden und der ständigen Ausschüsse, 2) Wahl von 3 Mitglieder» zu der vom Rathe der Stadt weg« der projectirten Lentralbahnhos« - Anlage eingesetzt« Deputation. S) Bericht de« Finanzautschnffe« über die JahreSrechnuug von 1883 u»d den Hauthallpla» sür 1884. Leipzig, dm 12. Januar 1884. Nichtamtlicher Thetl. Jur Toukiufrage. In Pari« herrscht seit einig« Tagen Heller Jubel: der neue Kaiser vo» Anam hat die Franzos« durch ein unerwartete« Neujahrsgeschenk überrascht und den Vertrag vom 25. August unterzeichnet und öffentlich anschlagen lassen. Darauf hat er dm Abgesandten Frankreich», Tricou, empfang« und mit ihm übe, die Bestrafung der Mandarin«, weich« sich gegen Frankreich vergangen Häven, verhandelt, und über die Bedingungen, unter welch« den Franzosen die Citadelle von Hue zu übergeben sei. Merkwürdiger Weise fehlt e< aber seit diese, SmsationSdepesche an Nachrichten über die Ergebnisse der Audienz, welche Tricou beim Kaiser von Anam gehabt hat. Die letzte der au» Tonkin eingctrofsen« Meldung« datirt an« Haipbong vom Sl. Decembrr und enthält nur Angaben über die Zahl der bei der Ler« theidigung von Sontay gefallmen Chinesen und die in der Festung Vorgefundenen Kanonen und Munition«- vorräthe. Danach beläuft sich der Gesammtverlust der ver einigten Chinesen und Schwarzflaggm aus >000 Mann an Tobten und verwundet«, worau« die wichtige Thatsache zu ent nehmen ist, baß der Verlust auf beiden Seiten etwa gleich groß war. Die Franzosen haben also keine Veranlassung, über ihre Erfolge in Tonkin zu frohlock«, denn die Einnahme von Bacninh wird wahrscheinlich nur mit großen Opsen, zu erreichen sei«, «ad bl« dahin können auch noch unvorher- gesehene Zwischenfälle eintret«, welche den Erfolg von Sontay wieder vollständig wett machen. Unaufgeklärt ist noch, welche Brwandtniß e« mit der Explosion in Hanoi hat. Dort sind am 28. Decembrr zwei französische Batterim und die in der Nähe liegenden Häuser und Kasernen zerstört word«, wie e« heißt, durch einen unglücklich« Zufall: un zweifelhaft feindliche Absicht war e« aber, daß an demselben Lage 2000 Anamiten einen nur von 50 Marine-Infanterist« besetzt« Post« angriffen und ebenso wenig läßt e« sich einem Zufall «schreib«, daß in der Provinz Namdinh die aufständisch« Band« den Oberst Brialmont angriffen. Au« dies« unznsammenhänarnde» und nur sehr andeutungSwtif« Mltthettung« scheint hervorzugrhen, daß die Lage der Kran- zosen in Tonkin auf da« Arußerste gefährdet ist und daß der Kamps um Sontay weit entfernt, die Anamiten und Chiars« einzuschllchtrrn. vielmehr ihr« Muth und ihre Zuversicht wesentlich gesteigert hat. Unter^solch« Umständen drängt sich die Befürchtung aus, daß die Bestätigung de« Vertrage« vom 25. August durch den Kaiser von Anam eine Falle war. welche er Tricou legte, um ihn sicher zu mach« und daß den Franzosen in H»e Gefahr« drohen, denen sie vielleicht schon znm Opfer gefallen sind. Sehr bedenklich ist der Mangel jeglicher Nachricht über die Lage ber Dinge in Hanoi seit dem 28. Decembrr und ia Hue seit dem 1. Januar. Die letzte Depesche über da« Un glück in Hanoi datirt an« Honkong vom 9. Januar und wird Auflaste RS LOO. Lhmmnneiltspri ls Viertels. 4'/, Mlt. incl. Brmqerlobu ö Rk» durch di« ?koft bezogen 6 Mk. Jede «inzel ue Stummer 20 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren >ür Lktrabeilaae» «hue Postbeiärderung 39 Mk. «it Postbejörderung 48 Mk. Inserate «gespaltene Petitzeile L0 Pf. Größere Echrckftea laut unserem Prris- verzeichniß. Tabellarischer ». Z ifferusatz nach Häher« Tarif. Lerlureu unter dem Kedartiollsstrich die Svaltzeile SO Pf. Inserate sind stets an die GrpedttiOU zu lenden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung xrnsumwenunio ober durch Post- Nachnahme. 78. Jahrgang. Herrschers überhaupt nicht wnter al» auf daS G b t ter »der eÄ ist wlk wir schon vven anoeutelen, kin im Werk, w 8^6»- «"mch.ung der Franzosen in Tonkin abzielt. Obwohl wir von hier a nicht in der Lage sind, die Zweckmäßig»«» d-rmilitairisch-n Operationen de« Admiral« Courbct ru bcurthrtl«. so «t- steht doch bi- Frage, ob e« wohl gethan 'st- w'ch'ig- Puncte, wie Hanoi und Namdmh dem E^utzc . o kleiner Besatzung« anzuvertrau«, wie ba« thalsachUch seit längerer Zeit geschehen ist. Der Angriff aus die 50 Mann Infanteristen ist offenbar in Anbetracht ihrer g^mgen Zahl geschehen und e« ist zu verwunde«, daß der Anschlag der Änamit« verunglückt ist. Bei der Unternehmuna g-^en Sontav wurden in Hanoi nur 4 Compagnien zurückgelaiien, jedenfalls eine ganz unzureichende Besatzung für eme so volk reiche Stadt. Die Anamiten sind, wt« die nmestm Bor- aänge in Hanoi und Namdinh beweisen, heute weiter denn ,e davon entfernt, den Franzos« eine aufrichtig sreundltche Gesinnung «tgeg« zu bring«, und e« sch«nt, daß dann »jcht eher eine «mdemng eintret« wird, al« bi« dt« Fran zos« im vollständig« Besitz de« Lande» sind. Bon v« englischen VermitllungSvvrschlägm «st es wieder still aewprd«: da« Gerücht hatte dieselben viel weiter vor- qeschntt« erscheinen lasten, al» sie e« in Wahrheit sind; Twng ist noch ohne Instruction au« Peking und bet den chinesischen Verkehr-Verhältnissen ist da« auch gar nicht möglich. Aber die Vorbereitungen, welche China seit langer Zeit sür dm Krieg mit Frankreich trifft, sind jetzt sicher auf einem Punkte angelangt, der d« Ausdruck der Feind seligkeiten ,m ganz« Lande viel eher ermöglicht, al« da» früher der Fall gewesen ist. Frankreich hat erst einen kleinen Theil der Streitkräfte in Tonkin versammelt, deren e» bedarf, aber die Chinesen Hab« inzwischen soviel Truppen nach dem Süd« befördert, daß sie den Franzosen große Schwierigkeit« bereit« könn«. Verlustlisten veröffentlichen die Franzosen nicht, e« ist also nicht möglich, Uber die Höhe dieser Verluste zur Klarheit zu gelangen. Durch Krank heiten Hab« sic wahrscheinlich weil mehr Truppen eingebüßt als durch feindliche Geschosse und Waffen, lieber die Ursachen der Kampfunfähigkeit vieler Soldaten ist bei Gelegenheit der Eroberung von Sontay eine Andeutung geschehen: Eine große Anzahl Soldaten bat sich an den scharfen Bambus stäben, mit welch« weite Flächen bedeckt waren, Futzver- letzung« zugezog«. Deshalb könnt« auch die chinesischen Flüchtlinge, welche sich nach Huaghoa gewandt batten, nicht verfolgt wepden. Dazu kommt da- mörderische Klima, zumal in der Regmzeit, während der« ein Theil des Landes überschwemmt ist, so daß Kämpfe überhaupt unmöglich sind. Alle» in Allem genommen, verschlimmert sich die Lage der Dinge in Tonkin sür die Franzosen, statt bester zu werden. * Leipzig, 12. Januar 1884. * Au« Berlin wird uu« zur Lage dom Donnerstag geschrieben: „Rur zögernd ist die fortschrittliche Presse an eme Kritik der bereit» veröffentlichten Grundzüge zum Unfall- Versicherung«»,setz herangetreten, denn e« wird d« radikal« Blättern außerordentlich schwer, auch da« Beste irgendwie anzuerkeunen. Such jetzt „och enthalt« sich die meisten demokratisch« Journale lieber de« UrtheilS; im Uebrigen aber ist die Presse aller Partei« so ziemlich ein verstanden darüber, daß aus der Grundlage der ..Grundzüge" sicherlich eine Einigung erzielt werden wird. Es ist etwa» unendlich Bessere» geleistet al« da« vorige Mal, und wenn der Reichskanzler ,n solcher Weise dem Gegner die Waffe entwindet, daß er so Guta» liefert, baß auch die auS- aesprochensten Neinsager au» Princip schließlich verstummen, so können wir ihm und unä nur aufrichtig Glück dazu wünsch«. Die sociale Frage steht mehr al» je und mehr al» jede andere Frage auf der Tagesordnung, und e« ist unser Glück, daß sie nicht inehr bloS theoretisch erörtert wird, sondern daß man mehr und mehr allerorten praktisch ihr zu Leibe geht und daß die gcsetzgibenden Factor« sich mit ihr beschäftigen. Auch in den anderen europäischen Staaten bemüht man sich, social- politische Gesetze zu mach«, aber nachdem unser Kanzler die Initiative zu dem Unfallgesetz ergriff« hat und mit seiner bewundernSivertbea Energie anch nach verschiedenen Miß- griffen an der für richtig erkannten Idee sestzehaltm hat. ,st letzt anch die Aussicht vorhanden, daß da« deutsche Reich da« erste gute und brauchbare NnsallverficherungSges« be kommt und wi« in der au«wärtigrn Politik auch aus dem Weg« der groß« socialen Reform« die Fübrunq der Staat« übernimmt In wirklich großartiger Weise sind di« Fehler de« vorig« Gesetze« «ingestanden, indem man sie vrr- miede» hat, indem all« irgendwie beachtenSwerthen Aus stellungen de« Rnch«tag« und der Presse Gebör geschenkt LLW'L'- k'L-s-sk »i. krdacteur der .Kreuz. Zei -nd dem Vicar von Ostro gebrochen ist wegen einer in der .-reuz-Zeitung-vor einiä» A °u»gksprochn'« .Verdächtigung- de« Cardinal« Le! kochowrk,. w.rd von einig« Blättern al« Anzeichen einer zwischen den Conservativeu «nd Klerikalen einqetretenen Der- stimmung angesehen. Wir vermögen diese Äufassung nicht zu theil«. Die Conservativeu werden wie bisher auch ferner, wenn die Parole der Regierung kommt. Ordre pariren, und wie man täglich im Abgeordnetenhaus« beobachte» kann, stehen sich beide Parteien durchaus nicht unfreundlich gegenüber. Aber e« ist interessant, doch die Abgeordneten de« Centrum» und die Polen in gleicher Weise befliss« sind, die Nachricht, daß Prinz Radziwill von der Curie al» Coadjutor LedochowSki'S auSerschen Word« und von der prcußisch« Regierung zurilckgewi« sen Word« ist, al» — völlig erfunden zu bezeichn«. Wie mir heule mehrere klerikale und polnische Abgeordnete versichert«, sei diese Frage in der letzten Zeit gar nicht berührt worden! Da ist es wirklich schwer, sich zurecht zu finden. Daß aber die Begnadigung des Bischofs von Münster in Aussicht steht, wird von keiner Seite be zweifelt, vielmehr stündlich dall Eintreffen der Nachricht er wartet. Alle Parteien wünsche» in gleicher Weise, daß mög lichst bald Klarheit in die Situation komme,' besonders aber da« Centruin, bezw. Herr Windthorst, welcber besonder« ärgerlich darüber ist, daß alle kirchenpolitischen Verhandlungen so ganz ohne ihn oder vielmehr über ihn hinweggefUhrr werden. Man sehnt sich also nach der Berathung keS Cultue- ctatS» und doch müssen erst noch die Steuergesctze di« erste Lesung passiren. Die LandgüterordnunA für Schlesien ist heute glücklich an «ine Commission verwiesen Word«; ihre An- „ahme ist gesichert, nachdem die ähnlichen Gesetze für Hannover, Westfalen und Brandenburg durckgegangen sind trotz aller Bedenken der Liberalen. — Dagegen steht e- fest, daß die Iagdordnung fällt; zweifelhaft bleibt nur, ob ihr einfach «in anständige- Begräbniß in der Commission zu Theil wird, oder ob man sich der Arbeit der Verbesserung unterzieht, welche doch nicht- Hilst» da sich die passiouirt« Jäger de« Oberhause« nicht belehren laste» wollen, daß der Schutz de« kleinen Grundbesitzer« höher sieht al» di« Hegunz de« Wilde«." * Die RelchStag-wahl i» Götti»z«u hat für dea welsiscken Candidaten, Herrn Götz von Olenhusen, entschied«. Es war nicht anders zu erwart«. Dam der Wahlkreis war zu allen Zeiten welfisch vertreten; die national und liberal gesinnten Mehrheit« der Städte, inSdesaudere der Universitätsstadt Göttingern, könnt« gegen die «ltra- montane Stimmenwocht de« katholisch« Eich »seid hisher niemal« anskommen. Herr von Olenhuseu hat 7148. Sommerzienrath Rabbrthge in Einbeck 5458 Stimm« er» halt«, wmige Stimm« zersplittert« sich auf ein« fort schrittlichen uud einen socialdemokratischen Candidaten. Hei dm Wahl« von 1881 wurden K5I7 welfisch«, S749 national- liberale Stimme» abgegeben. Die nationalliberale Partei kann mit diesem ansehnlichen Stimmeniuwach« wohl zufrieden fei»; sie wird darau« die Hoffnung schöpfen, den Wahlkreis ein andere« Mal doch noch zu erobern, und den Muth zu neuen An strengungen nach diesem Ziel. Der Wahlkampf war Von überaus großer Leidenschastttchkeit. Die welfisch« Agitator«. Tischlermeister Lembach au- Göttingen, Herr Brinkmann aus Hannover, Herr Rechtsanwalt vr. Schräder leistet« m den Wählerversammlungen da« Aeußerste in Schmähung« aus ihre politischen Gegner »nd in demagogischer Aufhetzung, vr. Schräder war bi« Mitte der siebziger Jahre national liberal, unterschrieb die Wahlaufrufe der Partei «nd wählte al« Wahlmann zum Abgeordnetenhaus« den national liberal« Candidaten; zetzt steht er mit an der Spitze der mann, vcrrieth dabei die innersten Gedanken und Wünsche im welfisch« Lager. „Wir glaub« natürlich nicht", sagte er, „daß Preußen freiwillig dem Herzog von Cumberland rurusen wird: Setze dich auf dem« Tbron! Wenn aber Preußen Verwicklungen nach außen hat. so kann ««moralisch gezwungen werden, Hannover wieder herzustellen." Wir fügen hinzu: namentlich wenn bis dahin recht wenig „Militarismus" mehr Vorhand« ist. Gerechte Entrüstung erregt« ein anderer welfischcr Agitator, alS er sich nicht scheute, sogar die Person unsere« Heiland« in den Wahlkampf bereinzuziehen. BemerkcnSwerth ist auch, daß dem welfisch-ullramontancn Abgeordneten die Ablehnung de« SocialistrngesetzcS ausdrücklich zur Pflicht gemacht wurde. Auch die Haltung ber Fortschrittspartei m diesem Wahlkampf können wir nicht ganz mit Still schweigen übergehen. Sie hatte e» für angczeigt ge halten, einen „Zählcandidaten" in der Person de- Herrn Albert Träger auszustellcn. Die Zählung der fort schrittlichen Stimm« ergab einige 00 Mann. Um dieser Jämmerlichkeit willen mußte ein Zwiespalt in die liberale Wählerschaft getragen werden. Hoffentlich ist ber Fortschritts partei damit die Neugierde nach ver Zahl ihrer Anhänger in diesem Wahlkreis für die Zukunft vergangen. Die national- und liberal-gesinnten Wähler vcS Göttinger Wahlkreise« aber mögen für eine neue Wahl, die ja schon m einige» Monaten brvorsleht, den Muth nicht sink« kaffen! » * » * Zu der am Donnerstag stattgcsunbeneii Sitzung de- ungarischen Oberhauses hatten fick die Mitglieder sehr zahlreich eingesunden. oie Galerien waren dicht beseht Nach Eilcdignng deS VerisicationSbcrichtS. wonach die Mikglieker- zahl de» Hause» sich um 60 vermehrt hat, gelangte die vom Adgeordnetenhause ansrecht erhaltene Vorlage Uber die Ehe schließung zwischen Christen und Juden zur Beraibung. Es fand eine längere Debatte darüber »alt, ob die Vorlage einem aus 3 Mitgliedern beslebenden Ausschuß zur Dorberathung überwiesen oder ob dieselbe sofort im Hause beralhen werden solle, schließlich wurde der Antrag deS Grasen Ferdinand Zichy, über die Vorlage ohne vorherige AuSschußberathung zu verhandeln, mit 134 gegen 122 Stimmen angenommen und ^r >2. d. M. zur Berathuna festgesetzt. Der Antrag de« Grasen Zichy wurde von den Gegnern der Vorlage unter stützt. * Uebtt den „Culturkamps" in der Türkei wird un« auS Pera, d,n 5. Januar, geschrieben: Der Lire,« zwischen der Ptone und dem Phonar erhält eine eiqenthümlich« Beleuchtung durch eine Demonstration, welch« in de» ktzte» Deeember-Tagen in Pbikippop.l stattsand. Der Bischof Gregor hatte brr auf rin ungewSlinIichtS Glockenzeichen herbei- gekrömten Menge zugerujen: nicht Pln ippovel sei in FeoerSgesahr. wohl aber her Pdanae und die hellenisch« Natton. Br« dem wetteren Berlans der Demonstration, der man bemüht war, den Sharakter eine« Meeting» zu geben, wurden neben dem Rufe aus den Patt torche. s
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