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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 13.12.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190612132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19061213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19061213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1906
- Monat1906-12
- Tag1906-12-13
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Erscheint Dienstag. Donneritag und Sonnabend und wird am Abend vorher auSgegeben und versendet. BiertetjahrSprei» l Mark 20 Pfennige aurschlteßlich Bolen- und Postgebühren. Bestellungen ,oerden in unserer Expediti'N, von den Boten, sowie allen Postanstalten angenommen. «lheiililiitt Inserate jwerden mit 10 Psennigen für die «.gespaltene KorpuSzeile berechnet und bid mittag» 12 Uhr de» dem Tag« de» Erscheinen» vorhergehenden Tage» angenommen. Für Nachwci» und Ossertcn-Annahme lll Pfennige Exiragebithr. Fernsprech-Anschluß Nr. 12. für Zschopau MMnd Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. 147. Donnerstag, den 13. Dezember 1906. 74. Jahrgang. Mit Rücksicht auf den Tchneefall und die Eisbildungen auf den Wegen werden die Gemeindebehörden des hiesigen Verwaltungsbezirks hiermit angewiesen, das zur Aufrcchterhaltung der Sicherheit des Verkehrs auf den öffentlichen Wegen und Plätzen »ach Lage der Sache jeweilig Notwendige, soweit cs vishcr nicht geschehen, unverzüglich anzuordncn und hierbei vornehmlich auf das Gebot des TtreuenS von Tand und Asche bet Glatteis, die Absteckung der Winterbahnen und das Verbot des Mährens mit sogenannten Ruschelschlitten, sowie des Tchlittschuhlaufens an belebten Orten Bedacht zu nehmen. Auch ist namentlich das Zschuschcln (Schindern) der Kinder auf den Fußwegen wegen der damit verbundenen Gefährdung der Verkehrssicherheit zu verbieten und an Eltern, Pfleger und Erzieher der Kinder die Mahnung zu richten, wegen Beachtung dieser Verbote auf die Kinder in geeigneter Weise einzuwirken. Flöha, den 10. Dezember 1906. Die Königliche Amtshanptmannschaft. Bestellungen auf das Wochenblatt werden jederzeit in der Expedition und bei allen Zeitungsbotcn angenommen. Die Expedition des Wochenblattes. Mehrbietungstermin. Auf das Banergut des am 27. Oktober 1906 gestorbenen Gutsbesitzers Karl Friedrich Uhlmann in Krnmhermersdorf, Blatt 77 des Grundbuchs für Krum- hermersdorf, Nr. 80 des Brandkatastcrs und Nr. 198, 406 bis 416 des Flurbuchs 24«»« M. geboten worden. Das Gut ist mit Vieh, Geräten und Vorräten ortsgerichtlich auf 24152 Mk. geschätzt. Wer mehr bieten will, wird aufgefordcrt, sein Gebot schriftlich oder mündlich bis spätestens den 29. Dezember 1906 vormittags 11 Uhr hier abzugebcn. Die Grundbuchcinträgc und die ortsgcrichtliche Schätzung können hier eingeschcn werden. Zschopau, den 11. Dezember 1906. Königliches Amtsgericht. Aus Sachsen. Zschopau, den 12. Dezember 1806. — Wie nunmehr seststeht, wird Herr Retch»tag»abgeordneter Paul Lehmann am 6. Januar nachm. 4 Uhr tm hiesigen Kats«rsaale in einer vom ,Vaterländischen Bolksverein" veranstalteten Versammlung über .Kolonialpoltttk und sein« eigenen gewonnenen Eindrücke in Afrika", sprechen. In Anbetracht dessen, daß Herr R.-Abg. Lehmann Heuer studien halber längere Zeit in den oirikanischen deutschen Kolonien weilt« und er au» eigener Erfahrung spricht, dürfte der Bor trag ein sehr inlerissanler werden. Auch der Vertreter unsere» Kreise» Herr Reich»tag»abg. gimmermann wird zugegen sein. — Die Wahlprüsungtkommtsfion de» Reichstage» erklärte di« Wahl de» Vertreter» de» 20 sächs. Kreise», de» Abgeord neten gimmermann in ihrer gestrigen Sitzung wiederum sür gültig. Dagegen stimmten Freisinnige und Sozialdemokraten. — Gestern abend in der 10 Stunde brach in der Scheune de» Tischlermeister» Pilz in Grteßbach ein Schadenseuer au», da» einen mächtigen, auch hier beobachteten Feuerschein veranlaßt«. Die tn der Nähe der llhligschen Restauration be legen« Scheune fiel nebst den darin befindlichen Bretter-, Kohlen, und Erntevorräten dem gierigen Element zum Opter. Nur der überaus günstigen Windrichtung ist e» nächst der Hilse der Feuerwehr zu danken, daß die beiden angrenzenden Anwesen Verschont stieben. — Eine Sitzung de» sächsischen Stauirminifterium» zur endgültigen Stellungnahme zu der Frage der Schiilahrlsabgabe» hat noch nicht stattgesunden. E« bestellt jedoch kein Zweifel, daß Sachsen seine bfttherige ablehnende Haltung zu dieser Frage, die e» auch stet» in den Ditzungen de» Bunde»rate» eingenommen hat, betbehollen und sich den preußischen Wünschen aus Etn- sührung von Schissahrlsabgaben weiterhin abgeneigt zeigen wird. — Wie di« sächsischen Regierung»blätter Mitteilen, sind bei der Sächsischen-Staalseisenbahn-Verwallung die Vorarbeiten über die Ersenbahntarisresorm so weit gefördert, daß mit Bestimmtheit aus Einführung der neuen Tarife vom I. Mai ISO? ab zu rechnen ist. An Stelle der in Wegsall kommenden Rückfahrkarten werden sowohl im sächsischen Binnenverkehr« wie auch tm Verkehr mit anderen deutschen Bahnen aus Verlangen zugleich mit der Fahrkarte iür die Hinsohrt auch besonder» gekennzeichnete Karten sür die Rückfahrt ausgegeben, mit denen jedoch keinerlei Pret»< «rmäßigung verbunden ist, und aus welch« die Rückfahrt am Tage der Lösung oder am nächstfolgenden Tage angetreten werden kann. — In den letzten Jahren find in Sachsen gegen 5000 von der römischen zur evangelischen Kirche übergegangen. Trotzdem ist die evangelische Bevölkerung nicht unwesentlich zuriickgegangen, 1834 machten di« Evangelisch-lutherischen 88 Prozent der Be völkerung au». Nach den jüngst der Synode zugegangenen Mitteilungen der obersten Ktrchenbehörde find diese 98 Prozent aus 94 zurückgegangen. Der Grund dürfte in der außerordentlich starken Einwanderung zu suchen sein. — Die .Dresdner Nachrichten" können aus Grund bester Informationen bestätigen, daß die in auswärtigen Zeitungen wiederholt ventilierte Kandidatur de» Prinzen Max von Sachsen sür den Erzbischosstuhl in Posen niemals die Genehmigung de» König» finden würde. — Der konservative Landesverein im Königreich Sachsen hielt am Sonnabend Nachmittag aus dem Königlichen Bel vedere zu Dre»den «ine stark besuchte Mitgliederversammlung ad, in welcher «Ine Aussprache über di« kommenden Reich». ,a,»wählen erfolgte. Der angekündigte Vortrag über Mittel» ftondtsragen mußte Umstände halber unterbleiben. Auch die Angelegenheit der Annäherung der christlichen Arbeiter kam zur Besprechung. Man beschloß, hierzu eine abwartende Haltung «inzunehmen. — In den letzten Tagen sind in Chemnitz mehrere Personen noch dem Genüsse von sogen. .Mtgränin" an schweren Bergittung-erschetnungen erkrankt, davon zwei sogar gestorben. Mit Rückficht aus die Gefährlichkeit de» Mittel» ist dringend davor zu warnen, Migräntn und ähnlich wirkende Mittel ohne ausdrückliche ärztliche Verordnung «inzunehmen. — Ein 40 Jahre aller Färbereiarbetter in Chemnitz unterschlug al» Kassierer eine» Sparverein» etwa 500 Mark, die er einkassiert hatte und verwendete da» Geld sür sich selbst. Er wurde sestgenommen. — Ja Marienberg ist am Sonntag die neue katholische Kirche etngeweiht worden. — In der Gegend von Olbernhau wurden In letzter Zeit mehrsach Einbruchsdiebstähle verübt. E» wurden Wurst, Butter, Kaninchen und Geld gestohlen. In einer Scheune aus Reuker»dorser Flur wurde eine ganze Lagerstatt der Spitzbuben entd cke, die leider noch nicht ermittelt find. — Au» Berlin wird gemeldet, daß Richard Strauß, dessen Ablehnung durch die Akademie der Künste unbestätigt ist, seine Berliner Stellung verlassen wolle und sich um Schuch» Nach- solge in Drekden bewerbe. — Ein traurige» soziale» Bild entrollte «in« Gerichts verhandlung, die vordem Landgericht zu Dresden gegen da» Gutsbcsitzer»ehepaor Zönnchen aus Ditter»bach bei Glo»hütte stoltsand. Aus besten Gut «erden 10 Kühe und 2 Pferde gehalten. Da da» Ehepaar wegen schlechter Behandlung de» Gesinde» Knechte und Mägde nicht mehr bekam, nahm e» al» Ersatz die Kinder einer armen Porzellanmalerin, einen elfjährigen Knaben und ein zehnjährige» Mädchen .in Pflege". Diese mußten einen großen Teil der landwirtschaftlichen Arbeiten, die früher Von Knecht und Magd besorgt wurden, autsühren. Versagten ihr« Kräfte, so gab e» Prügel mit Stock, Trense, Riemen und Rechen re. Die Kinder mußten den Dünger au» den Ställen räumen, da» Vieh sültern und putzen re. Bet schwerster Arbeit, viel Prügel und kärglichster Nahrung wurden die Kinder schließlich ganz hinfällig und fiech, trotzdem wurden sie zur Arbeit geprügelt. Durch Nachbarn gelangte die Sache schließlich zur Anzeige und der Bauer Zönnchen wurde vom Schöffengericht zu zwei Monaten und einer Woche, seine Frau zu drei Monaten Gesängni» wegen Mißhandlung verurteilt, eine Strafe, die auch da» von ihnen angerusene Landgericht bestätigte — Daß die hohen Fleischpretse einen erhöhten Konsum von Gänsefleisch zur Folge haben, da» billiger ist al» da» übrige Fletsch, kann man daran» ersehen, daß ein Großhändler au» Satzung in der Zeit vom 5 August bi» 25. November d. I. in 37 Waggonladungen 15184 Gänse tn Glauchau au»geladen und zum Vertrieb gebracht hat. — Ein Ungtücklsall mit tödlichem Au»gange hat sich am Sonnabend tn Niederschlema ereignet. Der beim Bau einer Bergstützmauer beschäftigt« Fabrikarbeiter Möckel wurde während der Arbeit von zusammenstürzenden Erdmosten ver schüttet und so schwer verletzt, daß er noch an demselben Abend gestorben ist. Er hinterläßt nicht» außer der Witwe und sech» unerzogenen Kindern. — In Leipzig wurden zwei Einbrecher In einem 16>ährigen Zeichnerlehrltng au« Ahlseld und einem 17 jährigen Kontoristen sestgenommen. Sie hatten In einem Geschäft in der Grimmatschen Straße dt« Ladenkaste „»»geräumt. Um in da» Geschäft vom Hose au» gelangen zu können, waren die Wagehälse über die Dächer mehrerer Häuser hinweggeklettert. Mehrere ähnlich au»- gesührte Einbrüche sollen ihnen zur Last. — In Le ipz ig hat sich der Kriminalpolizei der Kaufmann Ernst Erich Riedel, gegen den nach seiner Flucht au» Leipzig ein Haftbefehl erlösten worden war, freiwillig gestellt. (Weitere Nachrichten au» Sachsen siehe Beilage.) Lagesgeschichte. Deutsches Sketch. — Eine von mehreren Zeitungen gebrachte Meldung, daß der Kaiser, nachdem er vom Rededuell Roeren-Dernburg Kennl- ni» erhalten halt«, über den gereizte» Ton dieser Au»etnonder- setzung ärgerlich gewesen wäre und gewünscht habe, daß svlch« gwischeniälle sich nicht wiederholen, tst unrichtig. Der Kaiser hat da» Vorgehen Dernburg» durchau» gebilligt und verlangt, daß der Chef der Kvlvnialverwaltung seine Beamten schützt, wie er auch verlangt, daß alle Kolonialenthüllungen nach» drücktichft untersucht werden Dem Kaiser ist genauer Bericht über die Vorgeschichte der Affäre Roeren und «ine Darstellung aller sogenannten Kolonialskondal« vorgelegt worden. Zur Be leuchtung der Art, wie Dernburg sür Erledigung Verschleppter Angelegenheiten in der Kolonialabteilung sorgt, dient salgende Mitteilung au» dem .Plauenschen Sonntogsanzeiger": Alle Welt spricht jetzt vom neuen Kolonialdlrektor Dernburg. Sein« mannhaften, schlagfertigen Reden im Reichstag« haben ihm rasch die Augen aller Vaterland»sreunde zugewandt. Spuren seiner gründlichen und arbeit»sreudigen Herkule»tättgkeit find neulich auch nach Plauen gedrungen. Hatte da vor 4 — jawohl vier — Jahren ein junger Plauener Lehrer beim Kolonialamt au- gesragt, ob und unter welchen Bedingungen er in deutschen Schuldiensten im Auslande Stellung finden könne. E» Ver gingen Wochen, Monate, Jahre — au» Berlin kam keine Ant wort. Da trat Herr Dernburg an die Spitze unsere» Kolonial- amlr». Sein eiserner Besen tras auch di« alten unerledigte« Rückstände, die schleunigst ausgearbeitet werden mußten. Da mögen die Kanzleträte bös« geschuftet haben, al» ihnen der neue Herr die in kaufmännischen Kreisen herrschende Nussoffung über pünktliche Beantwortung von Ansrage« beibrachte. Und so tras auch an unseren Plauenschen Lehrer vor kurzem ein Brief ein, in dem Herr Dernburg aus jene Anfrage von anno dazumal Bezug nahm und srogte, ob jener sich nvch mit der damals geäußerten Absicht trage und die heutigen Bedingungen zu wissen wünsche. Man sieht, Herr Dernburg arbeitet gründlich. Wie sagte er neulich im Retch»tage? .Ich habe keine Ver gangenheit, Ich habe nur ein« Zukunft." Air wünschen ihm eine recht ersolgretche, dem deutschen Vaterland« zum Nutzen gereichende Zukunst. — Neue Enthüllungen au» der Kommission. Dietmal ist e» der .Berliner Lokalanzetger", der au» dem mehrsach er wähnten vertraulichen Teil der Kolonial - Kowmisfion»fitzung vom Frritag Geheimzuhaltende» in die Oeffentltchkeit wirst. Er verrät: der Abgeordnete Erzberger habe angekündtgt, der Abgeordnete Roeren werde in der zweiten Lesung den Bewei» erbringen, daß er sich nicht in dt« Angelegenheiten der Kolonial abteilung hinein,«drängt habe, daß er vielmehr von seiten der Regierung um seine guten Dienste angegangen worden sei. Herr Roeren soll angeblich auch Briese de» Reich»kanzler» be sitzen, tn denen er um Vermittlung tn der Wiftuba-Angelegen« heit gebeten wird. — Die Indiskretion der .Kölnischen Bolk»- zeitung" soll nach Erzberger nicht durch einen Zentrum»-, abgeordmten veranlaßt worden sein, sondern durch «inen anderen
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