Suche löschen...
Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 22.12.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190612223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19061222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19061222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1906
- Monat1906-12
- Tag1906-12-22
- Monat1906-12
- Jahr1906
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint Dtenittag, Donneriiag und Sonnabend und wird am Abend vorher ,u»gegeben und versende». Aierteljahr»prei» I Mark 20 Pfennige auSschließltch Boten- und Postgebühren. Bestellungen werden in unserer Expedition, von den Boten, sowie allen Postanstalten angenommen. iiihkllllllltt Inserate stverden mit 10 Pfennigen siti die 1> gespaltene Korpudzeile berechnet »nd bis mittag» l2 Ugr de» dem Tag» de« Erscheinen» vorhergehenden Tage» angenommen. Für Nachweis und Osserten-Annahme >0 Pfennige Extragebiihr. Fernsprech-Anschlus, Nr. 12. für Zschopau MimÄ Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. 151. Sonnabend, den 22. Dezember 1S06. 74. Jahrgang. Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 6. Oktober 1904 beschlossen, die Fünfzigpfennigstück« der Alteren GrprSgsformen einziehcn zu lassest. Die Rcichsbankanstalten und sämtliche Staatskassen sind angewiesen worden, diese Stücke gegen anderes Geld ans Erfordern umzutauschen. Außerdem werden Münzen der fraglichen Art von den Landcskasscn nach Artikel 9 Absatz 2 des Münzgcsctzes vom 9. Juli 1873 und von den Reichsbankanstaltcn aus Grund besonderer Anweisung des Reichs bank-Direktoriums in jedem Betrage in Zahlung genommen. Im Interesse der beschleunigten und vollständigen Einziehung dieser Münzen ergeht hiermit die Aufforderung, von der hiernach gebotenen Möglichkeit, die vorhandenen Bestände an Fünfziapsennigstücken älteren Gepräges abzustoßc», tunlichst Gebrauch zu machen und diese Münzen bei einer Reichsbankanstalt oder bei einer Staatskasse gegen anderes Geld umzutauschen oder in Zahlung zu geben. Dresden, den 18. Dezember 1906. Finanzministerium. V«r8tvlN«r»»NK Sonnabend, den KV. Dezember ISO«, vormittag- Ll Uhr, soll im hiesigen Schlotzhofe versteigert werden Zschopau, den 20. Dezember 1906. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgericht-. Bestellungen auf das Wochenblatt werden jederzeit in der Expedition und bei allen Zcitungsboten angenommen. Die Expedition des Wochenblattes. DE" De- Weihnacht-feste- wegen erscheint die nächste Nummer unsere- Blatte- bereits Moutag nachmittag S Uhr. Inserate wolle mau di- spätesten- Montag vormittag L« Uhr anf- geden. Aus Lachsen. Zslhopn«, Hk» 21. Dezember 1906. — Am Loge der Reichliagsauilösung, am IS Dezember abends, hat ein« Anzahl hiesiger rexhtlreuer Bürger an den Rctthakanzlrr Fürsten Bülow ein Telegramm gerichtet, in welchem demselben sür setn« manuhaste Tal gegenüber der schwarzen und raten Jnlernaiwnale Dank und Anerkennung aulgeiprochen wurde Hieraus lft an Herrn Landtogsabgrord- nelen Hübner solgende» Schreiben de« Reichtkanzler» «ingegangen; Der R-ichekanzler. Berlin, den 18. Dezember 1906. Für Ihr« patriotische Begrüßung bin« ich Sie, meinen verbindlichen Donk hiervurch entgegen zu nihmen. In vielen solchen Kundgebungen Hai »er nolional« Sinn zu mir ge sprochen; wöge er bet den Wahlen darnach handeln und Er,»lg haben I Bülow. — Weihuachlen «nd Aeihnocht»wett«i>1 Welch ein Zauber liegt in dem Eineu Wart .Weihuachlen', und wie un- ireondar davon ist sür »ommr, kindliche Gemüter die Mellen! Dir hellerleuchlete, t« GlUtzlicht erstrahlende Kirche, neuerding, auch wohdurchhetzt, mit Ihren sestlichrn Olgellöaen. mit ihren schönen Weihnachuliedera, mit den brennenden Ehriftbäumen ans de« Aliarraume, prögt sich schon dem Kinde unvergeßlich ein uad gewährt ihm beseligende «indheilterianerungen, die noch im Aller unverblichrn sartwllken und da« Gesühl hervor, ruiea: .wir wäret ihr dazumal so selig!' So möge auch diese» Mal, wo da» Weihnachissest mit Schnee und El« um rahmt werten zu sollen scheint, et» echt gebirgische» Weihnachten, dt« Ehkiftmetlen ihre Anziehungskraft aus Alt und Jung er weisen. Den Besuchern derselben sei noch mttgeieilt, daß diese» Mal »i« Llebertexie, di« an den Kirchiürrn unenigelilich ver teilt werde«, in umgearbeileter Form dargeboten werden und «ine Neuordnung äuswetsen. — Bor nunmehr 100 Jahren, in der Nacht vom Sonntag, den 21., zum Montag, den 22. Dezember 1806, hat Zschopau ein große« Brandunglüek betroffen, durch welches in der Vorstadt vor dem Hermer»»or>er Lore — dem jetzige» Königs- Platze und tköaigisftraße — 28 Bürgerhäuser (Brand kataster - Nummern 2b4, 2öö, 256, 265, 266, 267, 268, 269. 270. 271. 272, 278, 27t. 278. 279, 280, 281. 282. 28t. 28S. 286, 287, 288, 289, 290. 291, 292 uad 6b0) und 81 Scheune», einschließlich der Kommun-Ziegeischeune (Vrandkalaftel-Nummern 610, 611, 612, 613, 61t, 61b, 6i6, 617, 616. 619, 620, 621, 622, 628, 624, 62S, 626, 627, 628. 62». 680, 681, 682, 638, 634. 6SS. 686, 687, 688, 689 und 640) eiugräscherl worden find, zum größien Lest dikirlden Wohnhäuser und Scheunen, welche bet dem großen Brand« am 29. September 1869 adermol« «in Naud oer Flammen wurden. Da» Feuer ist uachl« gegen '/, 13 llhr in der vtlsenfieder Naumouuschea Scheune Nr. 680 eniftonven und hat bet der hölzernen Bauart der Häuser, uad da dt« Scheunen noch mit der letzten Ernte und Stroh a»,ejüllt waren, sich schnell nach allen Sitten »»»rettet. Rach »en darüber vor- handenen Nachrichten find a»sang» nur wenige Menschen zur Rettung Herberge,UI, teil« weil die Einwohner im ersten Schis,e gelegen, teil» weil »a» Geschrei: »Die Scheunen drenneal' einen panische, Schrecken «ad große Mullostgkeit »»breitet« uad dt« Meisten au» Besorgnis, »aß alle» »erloren sei, mehr aus ihre eigen« Rettung bedacht waren. Die LSschanstalten mußten hanpisächlich »ns »i« Endpunkte gerichtet werden, und geling e« durw Nleverreißrn zweier Hauser die V-rvreaung de» Feuer» aus die innere Stadl zu verhindern. 68 Feld- befitzer waren ihrer Erzeugnisse beraubt und 60 Familien ob. dachlo» geworden. Die Slodt besaß damal« zwei große Spritzen und drei Trags,ritzen. An der größeren Spritze brach, als sie durch die niedrige Durchfahrt beim neuen Lore hinoußgesahren wurde, das obere Rohr ab, so daß sie nichl verwendet werden konnte. Spritzen und Mannschaften waren von gichopinthal, Gornau, Schlößchen-Porschendort, Hohndors, Äroßolbersdors, ikrumhermersdors, Witzschdors, Dittmannldors, Dittersdorf, Waldkirchen, Grünhainichen, Marbach, Aeienau, Benulderg, Einfiedel, Lhum, Marienberg und anderen Olten zur Hilfe herbeigeeilt. Der ganze Stadtteil bestand seinerzeit au» «in- und zweistöckigen kleinen mit Schindel« gedeckten Häusern, von denen nur einzelne im niederen Slockwerk maifi», ionft hölzern waren; di« Scheunen waren vollständig von Holz. — Die Brandversicherun,»summe der Häuser belrug zwischen 20 and 750 Taler und der Scheunen zwischen 50 und 400 Taler. Die Bland»»stch»ung«kommilston bewilligte sür den Jmmobiliarbiondichaden 11314 Taler 17 Groschen. — Am I. Weihnachi«sei»tog veranftaliet die Direktion des Dramolischen Bereln» im Kaisers»»! eine Theaier-Borstellung, iür welche eine ganz besonder» vielversprechende Novität de» beliebten Luftsprildichler» G. Kadeldurg gewählt wurde, nämlich .Da« Bärenfell", Schwank in drei Akten. Da» Slück, da» durch seinen prickelnden Humor und seine drastisch-komischen Silualionen sich überall eine gule Ausnahme gesichert hat, dürste auch die htefigen Theaterfreunde voll besriedigen. Wer stch als, zu den Feieklagen einen wirklichen Genuß verschaffen und nach den orbett-reichen Wochen vor dem Fest wieder einmal recht herzlich au«lachen will, der versäume nicht, dieser Susiührung delzuwohnen. Die Darsteller sowohl als auch ihr unermüdlicher Direktor, Herr N. Müllei-Wüiichiol, werden alle» auibieten, um den Abend zu einem recht nützlichen und omüionlen zu gestalten. Darum laute om 1. Feiertag die Parole; Alle zum Theater- Aden» de« Dramalischen Verein» in den Kaisers»»!. — Jns»lge de» andauernden nebeligen Wetter» haben die Störungen in den F e r n sprech le t tu n gen trotz der angestrengtesten Täligkett all» im Bezirk der Ooerpoftdtrektton Chemnitz vorhandenen Telegraphenbaukolonnen noch erheblich zugrnommen. An vielen Orlen ist der Rauhsrost in einer noch nie »lebten Stärk« auigelretin. Zahlreiche Telegraphendaubeamie aus den Nachoardezirken Leipzig, Dreitden, Tcsurl und Halle find zur Hilseleiftung herangezogcn worden, so daß zurzeit b3 Baukolonnen mit etwa 700 Ardetiern mit der Wt-der- hrrstellung der zerstörten Linien beschäftigt find. Immerhin wird — namentlich, wenn nicht bald bisse« und gelindere Witterung «inlrtlt — einige Zell »ergehen, «he der Ferniprech- verkehr an den oon der Verheerung delroff-nen B-rmittelungs» anstalten in »ollem Umfange wieder ausgenommen werden kann, — In der letzten Vorstandtsitzung de« Sächsischen Lehrer- veretn» wurden die Wünsche de» genannten Verein» zu der Frriensrag, endgültig jolgeudermaßen sormuliert: .Der Sächsische Lehrerverein bringt durch seine Berirel» solgende Wünsche zum Auisdruck: 1) Der Beginn de» Schuljahre» eriolgt bei den Bolt»schuien und de« höheren Schulen zu gleicher Zeit. Ec ist nicht aus «inen Termin de» kirchlichen, sondern de» bürgerlichen Jahre» seftzusetzen. 2) Die Gesamldauer der Ferien ist an Volks« und höheren Schulen die gleiche. Die Ferien der Bolks- ichulea find zu den drei hohen Festen (Weihnachten, Ostern Pfingsten) mit denen der höheren Unlerrichllanstailen völlig gleich zu legen, und zwar so, daß die jetzt sür die letztgenannten An stalten festgesetzte» Weihnacht«-, Oster- und Pfiagstserlen bet einer etwa solgende« Neuregelung sür die Voil»ichulen beibehalten, bz». «tngesührt werden. 8) Man «rllört sich entschieden gegen «ine Zusammenlegung aller Ferien. Die sogenannten Sommer- und Herbstserten find sür die Volksschulen aus 6 Wochen srst- znsetzen. — Ja Reichenbranb lft Montag abend in der sechste« Stunde da» Wohnhaus des Schuhmachermeisters Paul Veßner niedcrgebrannt. Da» Feuer, welche« in einer Bodenkammer zum Autdruch gekommen war, griff so schnell um sich, daß da» Mobiliar nur leilmeise gerettet werde« konnte. Am »eisten geschädigt ist der Besitzer, welchem da» gesamte Schuhsvaren« lager, sowie viel Leder vernichtet wurde, von den Ab gebrannten sind noch geschädigt der klrumpswirker Gumtrecht, sowie der Fabrikarbeiter Th. Schubert. Die Entstehuags- ursache des Feuer» ist noch unbekannt. Die Geschädigten haben zum Teil »»sichert. — Auch in diesem Jahre find bei den Stadtverordnetem»»-!«» in Johanngeorgen st »dt sämtlich« acht lkandidate» de» Liste de« sozialdemokratischen Bezirks»««!»» Mit großer Mehrheit gewählt worden, sodoß der Sladtgemeinderot auch sür die nächsten Jahre wieder ein« starke sozialdemokratisch« Majorität besitzt. Bon 650 Wahlberechtigten stimmten 587 (88 Proz ) ab. — Wie von einem Alp desreit, atmet die Sinwohnerschast der Gemeinde Reick auf, denn «tn Unhold, der monatelang Angst und Schrecken verbrettete, ist durch ein scharie», aber ge rechte» Urteil der 8 Siraskammer de» Dresdner Laudgrricht» aus längere geil unschädlich gemacht. Der 1876 tn Breslau aedorene Maschinenmeister Bufta» Aböls Hampel war in einer Paptersabrik tn R-irk bei Dresden «vgeftellt und hatte dort gleichzeitig die Oderausficht über ein in der Paptersabrik de- findliche» Bolkrdab, da» namentlich von Schulkindern desucht wurde. Dort derüdi« der Maschinenmeister wonalelang die schwersten Siltlichkettsderdrechen und schreckte selbst var schweren körperliche« Mißhandlungen der Kinder nicht zurück, wenn diese stch weigerten, selnea Befehlen nachzukommea. verheiratet« Frauen pflegte er tn solchen Fällen etnsach stundenlang ein zusperren. Die Frauen und Kinder wagten gar nicht, de« Unhold zur Anzeige zu dringen, denn der .Herr Maschinen- und Bademeister' stand in hohem Ansehen. Mehr als drei Dutzend Sill1tchkeii»allentole wurden de« Angeklagte« «ach- gesagt. Er wurde zu 8 Jahren Zuchthaus und ö Jahren Ehrenrechisverluft verurteilt. — Al» Warnung möge folgender Vorfall dienen, vor ungefähr acht Tagen beiand sich tn der »Oderlaufitzer Dars und Bolkszeiiung' ein Inserat, nach welchem solche, die Geld brauchen, von SO Mark an jede Summe, eventuell aus raten weise Rückzahlung, soiort an Berge«»»» Berlin 76, Streicher Straße 32, schreiben sollten. Al» zwei Arbeiter der P Neatsch- schen Fadrtl tn Seishennersdors ohne gegenseitig sich etwas zu sagen, an die angegebene Adresse schrieben, erhielten sie durch die Post einen Nachnahmebries noch Erlegung einer Nachnahmegebühr von 8,80 Mark ausgehäadigt. I« de« Briese landen sie einen im Verlag und Vertriebe von E. Hensel, Berlin N. Sl, Slrelitzer Straßr 33, erschienenen Abdruck, der stch .beite» und unembrhriichste» Organ sür Geldsuch«»»«" nennt und aus drei Seiten — Snküadigungen von vtrmstte- lungsgeschästen enthält, die gegen die nötig« Sicherheit di« er staunlichste» Summen gegen angemessene Verzinsung besorge» werden. Die betreffenden Arbeiter beklagen »en Verlust der 8 Mk., waren aber wenigsten» so vernünftig, ihr Leid znr Warnung anderer zu erzählen. Die samosen .Geldtesorger" haben natürlich nur «us die .Spesen" abgezielt. — In Sachen der Einverletduagssrage hat der Rat der Stadt Leipzig beschlossen, gegen die ablehnend« Entschließung des Ministerium» de« Innern vorstellig zu werden. — Der Rat der Stadt Leipzig hat aus Anlaß der Unterschlagungen de» Etadlkassterers Grützmann de« Stadt« verardnelen-Kollegium eine Vorlage zugehen losten, delr. Neu ordnung de» Kaffen- und Buchhaltung»««!«»» bet den ftäditschen Kaffen. Es «erden darin verschiedene Sicherheitsmaßregeln vorgeschlagen, u. a. di« Anstellung eine« Kaffen- bezw. Kaniroll- Beamten, dem die Auchnde obliegen soll, unvorhergesehen« Ne« »ifioneo vorzuuehmen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite