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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188406035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-06
- Tag1884-06-03
- Monat1884-06
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1884
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»rfchelnt täglich früh 6»/,Uhr. Rtdarii»« und LrpediNou IohanneSgasse 33. -plkchkunde» der Kedarli«»: vormittag- 10—IS Uhr. Nachmittag» 5—k Uhr. »», tte NUck,»te eia,-i»ndlcr vl-nuscnpt, «acht stch ^ t» iNktacttc« nicht »krtlnttich ,„»h«e der für die nS»st»«l,n,»e Nu««er »rftimmten Anserute «n Sachkiitagcn bi« S Uhr N«ch«ttta»S. «« Sonn- unv Fefttagc» früh »t» '/,»Uhr. In den Filialen für Ins.-Annahme: Otto Ulemm, UnivcrsttSt-straße S1, Leut» Lösche, kätharinenstraße 18, p. nur dl» '/.» Uhr. TllMllü Anzeiger. Vrgan für Politik, Localgeschichte, Handels, nnd Geschiistsverkehr. A«fl«ge L8,«VO. Adonnementspreis oiertelj. 4^/,, tncl. Bringrrlohu 5 Mk.. durch dir Post bezöge» 6 Mk. Jede einzelne Nummer SO Pf. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilage» (ln Tageblatt-Format gesalzt) «h»e Postbesörderung M Mt. «lt Postbesorderuug 48 Mk. Inserate «gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schrillen laut unserem Pveis- verzeichniß. labellarischer u. gissernsatz nach HSHrrm Tarif. Leclamru unter dem Urdactionüftrlch die Spaltzeile 50 Ps. Inserate find stet» an die Erpe»itt«o zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeouinernnNo oder durch P st- oachnahine. 155. Dieu-tag den 3. Juni 1884 78. Jahrgang. Amtlicher Theil. Veklmillmachung, Revision der LandtaySwahllisie« betrefpnd. In Gemäßheit tz. 24 de« Wahlgesetze- vom 3. Dccember 1888 sind die Listen der bei den Landtag-Wahlen stimm berechtigten Personen astjährlich zu revitiren, auch nach tz. 11 der Ausführungsverordnung die Stimmberechtigten auf diese Revision und ihr Besngniß zur Einsichtnahme der Wahllisten öffentlich aufmerksam zu machen. Wir benachrichtigen daher die Beteiligten hierdurch, daß die Wahllisten für die drei Wahlkreise der Stadt Leipzig im Stadthausc, Obstmarkt 3, l. Stock. Zimmer Nr. 87, vom 4. bi- mit 1l. Juni a. e., Vormittag« von 8—12 Uhr und Nachmittag- von 3—6 Uhr auSIiegen. Wir fordern die Stimmberechtigten auf, die Wahllisten einzusehe»,-weisen sie zugleich aber darauf hin, daß den Anträgen behufs Ausnahme in die Wahlliste oder Au-schcidung Solcher, denen da« Wahlrecht nicht zusteht, die Nachweise der Wahlsähigkeit. beziehentlich de- Mangel- der Wahl berechtigung beiznftigen sink. Leipzig, am 3l. Mai 1884. Der Ratb per Stadt Leipzig. Do. Gcorgi. Vekannlmachung. Wir haben beschlossen, bei unserem Ltadtbade den Preis der Bäder 1. Eiaffe von 80 aus 60 -I, den der Bäver 2. Claffe von 30 ans 25 ^s berabzusetzen, dagegen Dutzend billet- ferner nicht mehr anözugcben. Leipzig, den 28. Mai l884. Der Rat- der Stadt Leipzig I>r. Gcorgi. Veklmntmachung. Wegen SchleußenbaueS >vii d die Po«nato»4?y»Strasie vom 8. Juni diese» Jahre» an auf die Dauer der Arbeiten für allen unbefugten Fährverkehr gesperrt Leipzig, am 30. Mai 1884. Der Rath -er Stadt Leipzig. vr. Gcorgi. Hennig. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 3. Juni 1884. * Bei der feierlichen Grundsteinlegung für da» ReichSlagSgebäude werden al- Vertreter de- BundcS- rath- der bayerische Bevollmächtigte, Graf V. Lerchenfeld, nnv als Vertreter de- Reichstage- der Präsident desselben, Herr v. Levetzow, Ansprachen halten. Für die Annahme, daß der Kaiser selbst da- Wort nehmen werde, bietet wenigsten« daS Programm keine» Anhalt. WaS die Füllung de» Grund stein- anoclangt, so ist, wie die „N. Pr. Ztg." meldet, mit den bereit« genannten Gegenständen, welche darin Platz finden sotten, die Zahl derselben durchaus nicht erschöpft. „Selbst verständlich ist, so lesen wir in dem genannten Blatte, daß die ReichSversassniig. sowie die unter den deutschen BundeS- sürsten abgeschlossenen Verträge, z. B. die zwischen den tcutschen Staaten und dem norddeutschen Bunde im Herbst 1870 vereinbarten, darin Ausnahme finden. Ebenso werben je ein Exemplar säinmtlicher vorhanvener Reich-inünzen in Len verschiedenen Metallen daselbst aufbcwahrt werden." * Dem Bunde-rathe sind die vom königlich preußischen berw. von dein königlichen bayerischen Krieg-Ministerium aus gestellten Uebcrsichtcn der Resultate des ErsatzgeschäslS pro 1883 rugegangen. Danach werben in den Bezirken de- 1. bi- einschließlich 15. Armcccorp- in den Alphabetischen- und Restanlcn-Listcn geführt 1,181,Olk Mann. Davon sind uncrmittelt 33,818; ohne Entschuldigung au-geblicben 103.251, anderwärts gestellung-pflichtig geworden 250,017, zurückaestellt 438,845, ausgeschlossen 1210. au-gemustert 57,97k, der Ersatz reserve I. überwiesen 88,843, der Ersatzreserve H überwiese» 50,620, der Seewehr II. überwiesen 311, auSgehoben 124,125 überzählig geblieben 13,577, freiwillig eingetrete« 18,823. Von den auSgebobcn» kamen zum Dienst mit der Waffe N8.508. zum Dienst ohne Waffe 8410, für die Flott- an der Landbevölkerung 755, au- der seemännischen Bevölkerung 1452, wegen unerlaubter Auswanderung wurden verurtheilt au- der Landbevölkerung 14,367, au- der seemännischen Be völkerung 335, noch in Untersuchung befindlich sind von der Landbevölkerung 13,844, von der seemännischen Bevölkerung 334 Mann. * Die „National-Zritung" wandte sich hinsichtlich der Sistirung der Bersendnng der Wetterprognose der deutschen Eeewarte an de» Chef der Admiralität. Gcnerallieutenant v. Caprivi, mittelst eines Schreiben- weiche- da- große Interesse de» Publicum- an der Ein richtung darleqte, sowie auf den Nutzen hinmic-, welchen die Landwirthschast unv eine Reihe von Industriezweige von der Wetterprognose ziehen, nnd schließlich den Wunsch auf Rück- zirhung dieser Maßregel auSdrückke. Die „National-Zeitung" erhielt daraus folgende« Schreiben: „Berlin, 30. Mai. Ew Wohl geboren erwidere ich auf da- gefällige Schreiben vom 28. d. er gebenst, daß ich Ihrem Wunsche der Fortdauer der Versendung der Wetterprognose der deutschen Seewarte zu meinem Bedauern nicht Nachkommen kann, da michUnzuträglichkeiten gewichtigster Art, die im Laufe de- Jahre- zu Tage getreten sind, ver anlaßt haben, die bisher übliche Art der Veröffentlichung von WitterungSauSsichten wenigsten- so lange aushvren ;u lasten, al- nicht durch anderweitige Organisationen jenen Unzuträglichkeitc» entgegen gearbeitet werden kann. Erst dann werden auch die Prognose« den allgemeinen Werth und die Bedeutung gewinnen können, den Ew. Wohlgeboren Ihnen schon jetzt beimesse». während an anderer Stelle, wie z. B- die Verhandlungen in der letzten Session de- preußischen Abgeordnetenhauses e- darthun, dieser Werth noch vielfach beziveifelt wird. v. Caprivi." * Die .Köln. Ztg." schreibt: Dem Anscheine nach soll einer Aenderung in der Ausbildung der Reservr- Ossiriere »äbergetrct» werden. Man will die- au- den in dem Militair-Wochenblatt über den Gegenstand erschienenen Aufsätzen schließe». Haben diese auch äußerlich keinen amt lichen Charakter, so würden sie doch in einem halbamtlichen Blatte schwerlich Aufnahme finden, wen« nicht die Absicht bestände, hier einen Wandel zu schaffen. * Der „Reich-anzeiger" meldet: Der Negicrung-rath Graf BiSmarck-Schönhausen wurde zum Geheimen Re giernng-rath unv der Vortragende Rath im Staat«- ministerium, Geheimer RegierungSrath Kurow-ki, zum Ge heimen OderrcgicrungSrath ernannt. * Der Landtag de« Großherzogthum« Weimar bat im vorigen Jahre bekanntlich ein neue« Einkommen- ienergesetz bcratben, da- mit dem l. Januar d. I. in Kraft getreten ist. Dasselbe führt für die armen Classen der Bevölkerung eine Stenerenklastung herbei und besteuert die wohlhabenden Classen stärker durch Einführung einer mäßigen Progression der Steuer. Gleichzeitig war die Abrechnung der Schuldzinsen vom Einkommen gestattet, dafür aber da« letztere nach strengeren Grundsätzen eingcschätzt und namentlich auch die bisherige Vergünstigung, daß die Zinsen nur bis zur Höhe von 5 Proc. versteuert zu werden brauchten, ausgehoben. Al ter Landtag au-cinander ging, ließ sich die Wirkung dieser Veränderungen aus den Ertrag der Steuer auch nicht an nähernd berechnen. §» ward de-halb beschlossen, daß der Landtag im Herbst zusammentreten solle, um Kenntniß davon zu erlangen und zu beschließen, ob etwa eme Herabsetzung der Steuer möglich sei. Wie sich jetzt mit Bestimmtheit sagen läßt, werden die Einnahme» au- der Einkommensteuer die Erwartungen erheblich übertreffen. * Die hochossiciösr Wiener „MontagSrcvue" bespricht da- Vorgehen de- Fürsten Bismarck in der Congo- Hrage folgendermaßen: „Da- überseeische AuSgrcisen Frank reichs scheint jedenfalls die Aufmerksamkeit Deutschlands immer mehr in Anspruch zu nehmen. England ist ja durch die «zyprischen Verlegenheiten verhindert, gegen die französische Position in Hinterindicn entschiedene Stellung zu nehmen Allein auch Deutschland hat in diesen Gebieten ernste Inter essen zu vertheidigeu; denn der deutsche Handel hat dort eine Ausdehnung gewonnen, welche die Forderung eine- nachdrück lichen Schutze- seiten- der Regierung kaum mehr zurückweisen läßt. In der Cotigosrage erfreute sich Deutschland einc« rafche», dnrLgrriscüden Erfolge-. Nunmehr legt Deutschland auch in Angra Pequena in die Handels- und Colonialprivi» legten Englands Dresche und e« ist daher nicht unmöglich, daß die Reihe al-batd, an Frankreich kommt. Ernste politische Differenzen sind von diesen Verwickelungen keine-sall- zu er warten, aber sie bieten doch ein interessantes Bild von den g.eichgcartet» Bestrebungen und dem intensiv» Ring» - ach eine» möglichst großen Antheil an der Entscheidung der welt politischen Fragen. Da- charakteristische Symptom bleibt jedoch, daß Deutschland mit Nachdruck und Energie in de» Wettkamps der Völker tritt. * Au- London wird gemeldet: Wie der .Observer' wissen will, sind die Unterhandlungen mit Frankreich in Be treff der eayPtischien Frage auf dem Puncle de- Abschlüsse-. Die englische Regierung dürste in wenigen Tagen in der Lage sei», den Mächten da- Einvernehmen mit Frankreich anzu zeigen und zugleich mitzuibeilen. daß die Conferenz die finanzielle Frage aus der Basi» jene- Einvernehmen- zu er wägen habe. Der „Obscrver" hofft, daß da- Arrangement mit Frankreich nicht den ibin jüngst beigelegten Charakter haben werde. Falls die darin vereinbarten Bedingungen den jüngst in Umlauf gesetzten Gerüchten entsprechen sollten, wtirde cs dw Pflicht de- Parlament- sein, da- Abkommen abzulehnen. Sachsen. * Leipzig, 2. Juni. Der bekanntlich in der letzten Plenarsitzung de-Stabtverordneten-Collegium- ein- aebrachte Antrag an den Rath um Intervention bei der Slaat-regierung in Sachen de» Gesetzentwurf« über die Abänderung de- Reich sstempel - Abgaben - Gesetze» wurde zunächst an den Verfassung«- und Finanz-Ausschuß de« genannten Collegium- überwiesen; die Angelegenheit ist al« dringliche behandelt worden, denn e- ist bereit- für künftigen Mittwoch eine Plenarsitzung zur Berichterstattung re. an beraum l worden. ** Leipzig, 2. Juni. Da« IahrcSfest der evan gelisch-lutherischen Mission zu Leipzig wird nach bisherigem Brauch am Mittwoch nach Pfingsten, mithin die-- mal am 4. Juni Vormittag- mil einem öffentlichen Gottes dienste in der St. Nieolamrch« gefeiert werden, wobei Herr Ober-Conststorialrath vr. RülinL au- Drc-den die Fest, predigt halten, danach aberHcrrMis>«on»-Director vr. Harde- land den Jahresbericht erstatten wird. Am Abende des selben Tage« findet dann und zwar im großen Saale der Central-Halle eine allgemeine, von Herrn Dup. Pank ge leitete Missions-Versammlung statt. * Leipzig, 2. Juni. Ein außerordentlich belebte- und interessante- Bild entwickelte sich in den NachmittagSstmiden de- ersten Feiertage- aus dem weiten Wesenplan am Aus gange de- RosenthaleS oei Gohlis, in unmittelbarer Nähe der Moritzburg. E- wurde die daselbst neu angelegte Rennbahn de- Leipziger Bicycle-Club« durch ein Vclociped-Wettrennen festlich eingeweiht. Die Vor bereitungen dazu waren seit Wochen in großem Maßstabe, ganz nach Art unserer einheimischen, so verbreiteten Nuse« sich erfreuenden Pferde-Wettrenncn getroffen worden; um die 400 Meter lange Bah», die sehr anmuthig am Wald und Fluß gelegen ist unv durch ersteren einen Uberau- malerischen Hintergrund bat. gruppiren sich die verschicken» Zuschauer plätze in zweckmäßiger Anordnung, von denen namentlich die große Tribüne an der westlichen Seite eine vollkommene Uebersicht über die Bahn darbietet. Leiber wie- dies« Tribüne noch ritten verhSItNißmätzia schwachen Vefutl aus, wa- wir in der Hauptsache der Neuartigkeit der Vorführung zusibrriben möchten; der Sattelvlatz dagegen und vir billigeren Zuschauerräume für Fuß gänger waren gut besetzt. Die Betheiligung an dem Wettrennen war sowohl von hier, al« von au-wLrt- ein« erfreulich zahlreiche und gewiß werden Viele durch den gestrigen Tag eine andere, günstigere Meinung von dieser neuen Art de« Sport- bekommen haben, bei der e« lediglich um menschliche Kraft und Geschicklichkeit sich bandelt. Von Berlin und Magdeburg, von Halle und Merseburg, von Göttingen und Görlitz, von Dresden und Chemnitz waren die Mitglieder der dortige» Bicycleclub« zahlreich erschienen, um an dem Fest ilirer hiesigen Freunde Theil zu nehmen und mit ihnen im ernsten Kampfe um die au-gesetzten Ehren preise zu ringen. Die meisten-dieser auswärtigen Tbeil nehmer waren auf ihren eleganten Bicycle» hierher gereist und Hewegungsart durchschE O ^ einond.r gesehen fahr» hatten wohl nur Wenige r> » . Domren»» und da- Ganze gewährt einen "'uariig». > ^ BLL. -x für ihn die Chancen de- Siege« verloren ginge,' -b-' Unfall verlies da-zweite Rennen, wöbe, bles^e Entternuug nnv Rundenzahl ^geschrieben war und an den. sich olche Nelocivetsabrer bethciligen konnten, welche bisher in emcm öfsentfichc,, Rennen noch keinen Preis erhalten baUcn. Dies,- Stennen gestaltete sich in seinen beiden l-tz'en Runken auß r. ordentlich spannend, durch den Kampf Hol bu-r Leiv.ia und SÜrnig-Dre-den. beide tuckl ge Kämpen, een ersten Preis errang schließlich Hottbuer, wäbrend S..rn,g ch mit den, zweiten Preise begnügen mußte unv Borgt-Chemnitz den dritte» Preis erhielt. Die dritte Vorführung bestand in einem Tricycle-Rennen mit 1800 Meter Distanz und 4 Runden. Bei diesem Rennen traten die Vertreter von Städten. Leipzig. Berlin. Lalle und Merseburgs m Wett- vier bewerbung. Focke-Leipz'g. derselbe Fahrer, welchcr im crnen Rennen die Ungunst de« Zufälle- m so herben. Maße er- sabren hatte unv nickt ohne Verletzung ds-von gekommen war. blieb Sieger, während der zweite Preis F>schbach-Berlin zufiel. Es folgte nun da- Hauptrennen. welche« in Folge der hierbei zurückzulrgende» enormen Entfernung von l0.000 Meter (etwa 1'/, deutsche Meile) ganz bedeutende Anstrengungen an die Theilnehmer stellte; nicht weniger al« 25mal war die Bahn zu durchmessen, so daß wohl «ur ganz geübte, zu der- artige» »rastteistungen besonder» »orberritete Fahrer in die Schwanke,, treten konnten. Der Verlauf de« Rennen» ge staltete sich so interessant, al» nur möalick. Am ^tart erschienen Bebrniann-Halle, Auhlmann-Magdeburg, Voigt Leipzig, Haase-Berlin. Grabau-Leipzig. Im Anfänge de! Rennen- hatte Haase-Berlin eine gerann,e Zeit hiiidurci die Führung, hinter ihm kamen Grabau-Leipzig. Kuhl- mann-Magbeburg unv Boigt-Lcipzig. Plöytich arbeitete sich Kuhlmalin mil großer Energie an die Spitze und lic; sich sie nicht wieder entreißen Interessant wurde nun der Kamps zwischen Haase-Berlin und den beiden Leipzigern, von denen nach hartem Ringen endlich Voigt al« zweiter Sieger am Ziel anlangle, so baß Berlin mit dem dritten Preis vorlieb nehmen mußte. Der erste Sieger, Kiihlmanii- Magdeburg. der nach der Versicherung der Fachkenner durch seine besonder« große und hohe Maschine unterstützt wurde, hatte die 25 Runden in der Zeit von 23 Minuten 27 Secunkcn zurückgelegt. Mil den weiteren Rennen müssen wir u»S in Rücksicht auf de» Raum de« Blatte« etwa» summarisch befasse» Im Gauverbands - Rennen gewannen Holtbucr- Leipzig den ersten, Rob. Voigt-Leipzig den zweiten, Han- Navyolz-Chemnitz den dritten Preis, im Handicap Rennen Kühl man »-Magdeburg den ersten, Holtbucr Leipzig den zweiten und Haase-Berlin den dritte» Preis im Trost-Rennen, welche« den Schluß bildete, vr. moä Fi-ka-Göttingen den ersten, Otto Grabau-Leipzig den zweiten und Friedrich PeterS-Leipzig den drillen Preis. Au- alledem gehl hervor, daß unsere Leipziger Belocipedsahrer in den gestrigen Wettkämpfen wacker ihren Mann gestellt haben. Die Preise bestanden meist in sehr werthvolle» kunst gewerblichen Gegenständen, z. B. in silbernen Pokale», Stand uhren. Weinservlce», Wcinkannen. Schreihzkugkn.Trinkhörnrrn Nauchservice«. Uhren, Medaillen ,c. Da- gcsammtc Wett rennen verlief von Anfang bi- Ende, wie wir nochmal- de tonen wollen, in befriedigendster Weise und e« kann unserer Stadt Leipzig nur angenehm sein, um eine Veranstaltung sich be,eichert zu sehen, die ein ganz hübsche« Schauspiel darbietet und nach verschiedener Richtung hin Gelegenheit zum ver dienen herteiführt. »r. Leipzig, 2. Juni. ' ' Ob ' ' " ... , Durch die verunglückten Der suche de- Oberförster« Baumgarten mit seinem .lenkbaren' Luftschiffe und die oft von zweifelhaftem Erfolge begleiteten Lusischlffsahrten de« Herrn Helm hatte da- Leipziger Publicum einigermaßen den Geschmack und da- Interesse an derartige» Vorführungen verloren, die, wenn sie geschickt auSgeslihrl werden, immer ein hübsche« Schauspiel von cigenthiimlichem Reiz darbictrn. Die am gestrigen Nachmittage vom Fclsen- keller in Plagwitz au- von Herrn Opitz au« Berlin ver» anstaltete Luftschifffahrt war dagegen geeignet, da« Interesse de« Publicum« wieder in hoben, Maße zu erwecken. Tie Sicherheit und Ruhe, welche Herr Opitz bei seinen Vor- bereitungea, dem Füllen de« Ballon-, Befestigen de- Netze-, der Gondel u. s. w. entwickelte, sowie die Geschicklichkeit, welche er bei Abfahrt au» dem fo schwierigen Terrain, an welchem die Oben- genannten scheiterten, an den Tag legte, erinnerten an den seiner Zeit so berühmten Luslschiffer Sybel. Ein Neuling in seinem Fache ist Herr Opitz allerdings nicht, denn mit der aestngen Fahrt erreichte er die Zahl 259 seiner freien Ballon- fahrtrn. während er mit dem Ballon capliv 1318 Mal a»s- sl'cg. Zu bedauern ist, daß r» in Leipzig an einem geeigneten Platze felilt. der bei genügendem Raum für va« Publicum auch dem --'"l'-ichiffn den ,,ö!h,gen Platz sür seine Vorbereitungen nnd für d« Absabrt knetet. Bei allen Vorzügen, welche der Gart» de» Felsenkeller« besitzt, ersche-n! der Raum rwichen Bäumen und Häusern, aus welchem die ö *bsal>rt statt'u.dct, doch beschränkt. Der Ballon, welcher unter lebhaften Zurufen b" Publicum« prachtvoll empörst,eg und zunächst eine nvrd ^.^'.'"'4 machte, al« er in ein- höhere Lust- sch.cht eintrat. eine Schwankung nach Weste,, lliea 3000 Fuß empor und landete nach eins,lint ae ruhi7„ Äi^ 3 Juni, unternimmt Herr Opitz eine zweite Auffahrt eben- all« vom Plagwitzer Felsenkeller au«. Leipzig- 2. Juni. Zu einem recht unliebsam» Aus tritt kam e« gestern Nachmittag in einem Pfcrdcbahiiwagen. ver durch die Blüchcrslraßc sulir. E« halte sich nämlich vaselbst ein Fahrgast so ungebührlich betragen, daß der Conducteur ihn au« dein Wagen entfernen wollte, da aber der Fahrgast fick »ickk fügte, vielmehr den Conducteur ver höhnte, polizeiliche Hilfe herbeigebolt werden mußte. Aber auch der Forlwcisung eine- Schutzmann? leistete er nicht Holge, weshalb er scstgciiommrn und nach dem Nasch- inarkl' irai'Sportirt, dort aber eingesteckt wurde. ES war ein hiesiger Markthelser, der ani erste» Psingstfeicrtage offenbar de- Äu'e» bereit- zu viel gethan batte. Der Vor gang batte einen bevenlende» Menschenaiiflaus veranlaßt. — Der Vo.mittagSziig der Dresdner Bah», welcher lO Uhr 14 Mm. hier cintrefsen soll, fand gestern wegen erheblicher Verspätung keinen Anschluß an die Magdeburger Bahn. E« wurde deshalb dort ein Extrazng ciiigcslcllt, welcher vor mittag ll Uhr 41 Mi», mil 20 TurchgangSpassagieren ab- — AuS der Garnison Geithai» enlsernle sich gestern Nach mittag ein Ulan ohne Urlaub und subr mit der Bahn hierher. Al« er hier au-sticg, nahm ibn in Folge bereit« «„gegangener ielegrapbischer Meldung die Polizei i» Beschlag. Er wurde dem BalmbosSmilitairposten übergeben und mit dem nächsten -Hug nach Gei'hain zurnckvirigirl. — I» der BiSmarckstraße ölieb gestern Nackmittag plötzlich ein einspännige« Geschirr kalten, raS eine hiesige Familie zur Spazierfahrt benutzte. DaS Pferd vermochte ans den Hinterbeinen nicht mehr auszutrcien und hatte, wie sich zeigte, einen Becken bruch erlitten. Die Spazierfahrt war natürlich beendet, denn da- Pferd mnßle auf einen Wage» geladen und sortgesi-yren werden. — In der Nähe der Heine'schcn Brücke ging gestern Nachmittag rin zweispännige« Kulschgeschirr durch, in dem eine Dame und 2 Kinder saßen. Em Herr war dort auS- qcstiegen und alS der Kuilcher den Wag«,schlag zugemacht, waren die Pferde plötzlich scheu geworden. Sw jagten über die weiße Brücke nach der Bi-'marckstraße und wurden dort aufgchalten, glücklicherweise ohne Schaben angerichtet zu haben. * Connewitz, 2. Juni. Die beiiachbarte „Wald schänke". ein auch der Leipziger Bevölkerung allseitia de- kannteS Etablissement, bildete infolge seiner romantisch» Lage am gestrigen PflngstlagSmorgen und auch de- Tage- über den Zielpunkt zahlreicher Ausflügler; in Schaar» zog» st« den "duftenden Wald- und Wicscnweg» entlang, um an der bezeichnet» Stelle Emkchr zu Hallen. Nicht allein die gesunde Lust, sondern auch die schöne Umgebung, die ruhige Lage und nicht minder daS freundliche Entgegenkommen dc« WirthcS, Herr» Limmer, machen den Aufenthalt ru einem der angenehmsten in der Umgebung Leipzigs und dürste daher nicht blo« dem Vergnügen suchend», sondern auch dem der Erholung bedürftig» Publicum zu empsehl» sein, zumal auch die materielle Verpflegung nicht- zu wünsch» übrig läßt. — Ter „Nationalliberale Wahlvcr«»" in Chemnitz hat sich an den „Frcisimiig-kelitsch» Verein" und an den „Con- scrvativ» Verein" mit der Anfrage gewandt, ob dieselben geneigt seien, z»m Zwecke gemeinsamen Vorgehen- bei der nächsten ReichStag-wahl mit ii)»i in Verhandlungen cinzutreten bcz. eine» Candikat» zu accepliren. de» er selber vorläufig in Vorschlag gebracht hat. Ter Caiididat. dessen Name zu nächst noch verschwiegen wirb, ist ein hockangesebener In dustrieller von, wie eS scheint, gemäßigt liberaler Richtung. Eine Antwort ist bis jetzt »och von keiner Seite ertheilt worden. Im „Conscrvativcn Verein" wird man sich erst au- Anlaß der demnächst, am 9. Juni, stattfindenden General versammlung über eine solche schlüssig mach». * Frankenberg, 1. Mai. DaS hiesige „Tageblatt" bringt folgende Trauerkunde: „Wäbrend unsere Leser sich zur Begehung de- frohen Psingslsestcö rüsten, ist in unser Hau- licsste Trauer «»gekehrt: der Miteigentbümer unv lang jährige Revacteur unsere- Blatte-, Herr Otto Roßberg, ist beute Nachmittag 4 Uhr seinen langwierigen und schweren Keblkopf- und Luilgenlcit». von den» er im Süd» ver geblich Genesung gesucht hatte, erleg». Wie sein ganze« uncigcnnütz geS Streben dem Eklen und Guten galt, so fand er auch die Ausgabe de« RcdacteurS darin, bildend und ver edelnd zu wirk», da« Blatt rein zu hall» von allein Profanen »nd Seichten Biel zu frühe ist er geschieden, zu früh für seine Familie, für seine ber»fliche unv öffentlichen Stellung». Dem Verblichen» aber und seinem Wirk», da» stclS daS Beste gewollt, wird man ei» ehrendes Getächtniß bewahren, wie er un« ein leuchtendes Vorbild sein wird, dem allezeit nachzustreb» schon die dem Verewigt» schuldende Dankbarkeit gebieket. — Stotlberg, >. Juni. Heute Vormittag verab schiedete sich nach zehnjähriger Wirksamkeit der bisherige An- staltSgeistlicbe P.istor D i tliicr an dem Frauen-Znchthause zu Hoheneck von seiner Genicinde. um dcmnäch» da« Pfarr amt zu R.rnßlitz bei Nossen zu übernehme». Nach beendetem Gottes: icnffe versammelte der Tirector der Anstatt. Herr RegierungSrath Beh risch, sämmtliche Beamte der Anstalt um sich, um in deren Namen dem Scheidenden ein wcrthvolle- Andenke» unter herzigen Wort» ehrender Anerkennung zu überreich». Znm Nachfolger de- gedachten Geistlichen ist vom königl. Ministerium de« Innern Herr Pastor Martin Lipssert in Posscck bei Oel-nitz i. V. beruf». 11 Zittau, t. Juni. In vorvergangener Nacht haben zwei große industrielle Etablissements in ziemlicher FenerS- gesahr geschwebt Der Wächter in der hiesigen N ichter'schc» Färberei und Appretur-Anstalt bemerkte dcS Nacht- eme» Brandgeruch und fand bei Nachforschung im Lagerraum« ein» anSgebrochenen Brand. Schnell herbeigeruscner Hilfe gelang o« aber glücklich, den Brand noch iiii Entsteh» zu löschen und den Schaden nur aus einige Balle» Waare zu beschränke». Die Enlstekung de- Brande« wird aus Selbst entzündung zurückgei'ührt. — Ebenso war gestern früh si,7 Uhr ,n der Pechhütte der N o st i tz ' sch» Brauerei in Otberßdors durch Neberlausc» von siedendem Pech eia Brand entstand«,, welcher sehr leicht bedeutende Dimensionen annehm» konnte, wenn e- nicht dem Arbeilspersonale glücklich gelungen wäre, da- Feuer mit den bereit liegend» Mitteln zu dämpfen. so daß die zn Hilfe eilenden OrtSspriy» nicht in Actio» zu treten brauchten. — Die schöne», wenn auch noch immer küble» Tage vor dem P'ingslsesie habe» unserer Stadt und »amenilick unsere» reizende» Bergen schon scbr viele Touristen und Ausflügler zngcsührl; leider ist aber vergangene Nacht ein bedeutender
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