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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188406228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840622
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840622
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-06
- Tag1884-06-22
- Monat1884-06
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1884
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Erscheint täglich früh 6'/,Uhr. 8et«c1ion und Lrprditioa JvhanneSgaffe 33. Sprechstunden der Kr-action: Bormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« ö—6 Uhr. - - - »er für »ie »Schftf-lge«»« Nn««er »estt««ten Jnsernte au v«chent«prn dt« 8 Udr Nachmittags, g»»ann-nn» -rfttage« früh bi«'/,» lltzr. 2» de« Filialen für Ins.-Ännahme: Der« Kle««, UniversitLt-straße 21, Laut« Lischt, Kalhariuenstraß« 18, p. nur bi« '/.» Uhr. Anzeiger. ^-174. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Sonntag bar 22. Juni 1884. Auslage 18,«00. Abonnrmkntvpreis oiertelj. 4'/, Mü. incl. Brinqerlohn 5 Mk.. durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pf. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilage» (in Tageblatt-Format gesalzt) ohne Postdesörderung 39 Mk. «it Postbesörderung 48 Mk. Inserate sigespaltene Petitzeile 30 Pf. Gröbere Schriften laut unserem Prri«- verzeichniß. Tabellarischer ». Ziffernsatz nach höherm Tarif. Lerlamr« unter^em Uedartionsstrich die Spaltzeile 50 Ps. Juserate sind stet« an die Gxpeditt«« zu feudeu. — Rabatt wird nuhl gegeben. Zahlung pruenumernmla oder durch Post. Nachnahme. 78. Jahrgang. Amtlicher Theil. Se-rMche Sitzung der Stadtverordneten, Mittwoch, «« SS Jo»t 188«. Abends «-/. Uhr, t« Saale der I. Bürgerschale. Tageiordnung: I. Bericht de« Bau«, Oekonomie- «nd FinanzanSschuffe« über ». Herstellung eine« Theile« der Straße A de« südliche» Bebauungsplanes; d. Erlaß einer von Herrn Georgi verwirkten Conventionalstrase und Verlängerung einer BebauungSsrift. II. Bericht de« Bau«, Oekonomie- und StistungSauSschuffe» über Regulirung de« Platze- an dem Areale der ehe maligen bayerischen Verbindungsbahn auf der äußeren Ho«pltalstraße und Erbauung einer Schleuß« 3. Claffe in der Oststraße. Hl. Bericht de- Bauausschusses über: ». baullche Her stellungen an dem in der Landfleischerhalle am Johanni-Platze angebrachten Pissoir; d. Abbruch des kleinen Hause« Floßplatz Nr. 27 d (früher Nr. 26); c. Abbruch de« Grundstück« Kleine Fleischergasse Nr. 25. IV. Bericht über die Rathsvorlage betr. Exhaustor- Anlage in der Gasanstalt II. V- Bericht de- Oekonomie- und Finanzausschusses über den HauShallvlan für da» Rittergut Lösnig aus da» Jahr 1884, Abschreibung vom Buchwerthe des Ritter gutes und Bildung eine« Erneuerungsfonds. VI. Bericht deS OekonomieauSschusseS Uber: a. Herstellung eine- eisernen Geländers an der Promenade längs der Gvthestraße; d. Rückäußerung de« RatheS auf Anträge de« Collegiums zu Conto 18 „Rittergut Cunnersdorf", Conto 20 „Klostergut Connewitz" und Conto 23 „Rittergut Stötteritz unt. Th." deS 1884er HauShalt- planeS. VII. Bericht de« Stiftung--, Bau- und FinanrauSschusse« über die Situation der gesammten KrankenhauSanlage, Herstellung verschiedener Baulichkeiten und Mobiliar beschaffung. VIII. Bericht de« BersaffungsanSschufleS über: ». Aenderung de« Gemeinlebezrrks der Stadt Leipzig; d. ein Ber- qleichSabkommen in der Proceßsache der Kammgarn spinnerei hier /. die Stavtgemeindc Leipzig. Vekanntmachmlg. Hierdurch bringen wir unsere Bekanntmachnng vom 18. Juni 1883 in Erinnerung, nach welcher Vrlaubnitz »urSrrichtnng von Lehankzelten nnd rum Betriebe de- TchankgcwerbeS, sowie zur Aufstellung von Dertaufsftändcn irgendwelcher Art i« JohanuiS- thale für den JohnnntStag nicht mehr ertheilt wird, auch die Abhaltung von Musik auf die Stunden von S bis 7 Uhr Vormittag- «nd 4 bi- 7 Uhr Nachmittag- beschrankt ist. Gleichzeitig weisen wir die Gartenpü'chter daraus hin, daß da« Verbot, da- Schankgewerbe in ihren Gärten auSzuüben, auch für den Johannistag gilt, erinnern auch an die Strafbestimmungen im H. 367.8 und 368.7 des deutschen Strafgesetzbuchs, wonach da- unbefngte Sckießen mit Feuergewehr oder anderem Schtesrwerkzenge oder da- Abbrennen von Fenerwerkskörpern an bewohnten oder von Mensche« besuchten Orte« oder t« gefährlicher Nähe von Gebäuden oder feuerfangenden Lache« mit Geldstrafe oder Haft bestraft wird. Gegen die Gartenpächtcr, welche diesen Verboten zuwider handelten. würden wir un» außerdem veranlaßt sehen, von dem AündigungSrechte Gebrauch zu machen. Leipzig, am 2l. Juni 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. Da» lpolizetamt. Vr. Georgi. Bretschneider. Kretschmer. Bekanntmachung. Mit Rücksicht auf die in jüngster Zeit in einem Hause der Südoorstadt vorgekommenen Pockenerkrankungen wird hierdurch bekannt gemacht, daß vorläufig für die vier nächsten Donnerstage, und zwar den tS. und 26. Juni, 3. und 10. Juli, Nachmittag» von 4 bis 6 Ubr für die Südvorstadt besondere Impftermine in dem Zcitzer Straße 33 belegenen Restaurant zum „Tivoli" abgehaiten werden. ES werden daselbst nicht nur die nach dem Reichs-Jmps- gesetz vom 8. April 1874 imvspflichtigcn Kinder und bcz. Zöglinge, sondern auch erwachsene Personen unentgelt- uch geimpft. Im Uebrigen wird Bezug genommen aus den Inhalt der Bekanntmachung vom 7. Mai 1884, die diesjährigen Impfungen betreffend. Leipzig, am 14. Juni 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Uhlmann. Die Inhaber der al« verloren, vernichtet oder sonst al» abhanden gekommen angezeigten Psandscheine l.it. <). Nr. 80088 »2356 85789 87858 91259.Vit. li. Nr. 4282 4283 2l802 2585l 27L2l 35724 53596 60032 70"44 71921 85248 88242 89834 92346. lüt. 8 Nr. 3592 5332 9762 N l90 12946 15099 >5936 >8070 >8915 21758 21852 23O08 23112 23114 27152 27953 30746 werden hierdurch ausgefordcrt, sich damit un derzüglick und längsten« bi» zum Ablauf von 30 Tagen nach der aus jedem der Scheine vermerkten Versnllzeit bei Unter zeichneter Anstalt zu melden, um ihr Recht daran zu be weisen oder dieselben gegen Belohnung zurückzuqeten, widrigen falls der LeihhauS-Ordnung gemäß den Anzeigern die Pfänder aa-gkliesert »uv die Inhaber der Schrine ihrer etwaigen Ansprüche daraus verlustig geben werken. Leipzig, den t8. Juni 1884. Die Brrwaltvng de- Leihhauses und der Sparkasse. erledigt hat sich die von un« unterm 17. vorigen Monat» ersoffene, den au« de« Georgenbause weqqebliebcnen Glaser Au-nst Ott« Hagenösrs »an hier betreffende Bekanntmachung. Wipzig. den SO. Juni 1884. Ta« P»lizet»«t der Lt«dt Leipzt, Bretschneider. S. Wege» Reinigung der Expedition-locale wird Dienstag den SS. »nd Mittwoch de» SS. Jnni «. nur Vormittag- von 8—11 Uhr expedirt. Leipzig, den 22. Juni 1884. Das »Sntgl. Sächs. Ltandr-anit. Director Julius Burckhardt. Vekaimtmachmig. Die Herstellung einer Thonrohrschleuße auf der Zusuhr- straß« zum neuen Johanni«-Friedhose von der Kreuzung der ehemaligen Verbindungsbahn mit der Liebigstraße bi« zu dem Hauvteingangsthor des Friedhofes soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen nnd Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, RathhauS, Zimmer Nr. 14, au- und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „LHonrohrschlrnste an» neue» Johannis» Friedhöfe" »ersehen ebendaselbst und zwar bis zum 28. laufenden Monat- Nachmittags 5 Uhr einzureichen. Leipzig, am 19. Juni 1884. De» Rath- der Stadt Leipzig Ltratzenda«.Depatatto». Tie Herstellung von Fußwegen au» Mosaikpfloster, so wie auS KieS an den Zusuhrstraßen zum neuen JohanniS- Friedhofe soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung. Rathbau-. Zimmer Nr. 14, au- und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift Herstellung von Fußwegen an» «ene» Johannis- Friedhöfe" versehen ebendaselbst und zwar bi« zum 28. laufende« Ml-nats Nachmittags S vhr einzureichen. Leipzig, am 19. Juni 1884. DeS Rath- der Stadt Leipzig Straßeahan-Depntatto». . Vekanntmachsng. Die Herstellung von GraniktrottoirS längs der Umfassungs mauer deS neuen Johanni-srietboseS von der ehemaligen Verbindungsbahn bis zum HauvteingangSthor des Friedhofes soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, Rathhou«. Zimmer Nr. 14, ans und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift GranittrottoirS am neuen JohanniS-Friedhofe" versehen ebenvasetbst und zwar bi« zum 2. Juli lausenden Jahre« Nachmittag« 5 Uhr einzureichen. Leipzig, am 19. Juni 1484. DeS Rath- der Stadt Leipzig Straßenbau - Deputation. Velranntmachuug. Die Ausführung der Erd-, Mauer- und Steinmetzarbeiten für den Neubau der Ufcrmauern am Schulplatz und an Lurgenstein'S Garten soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung. Nathbaus. Zimmer Nr. 14. aus und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Ufermauerdan" versehen ebendaselbst, und zwar bis zum 7. Juli laufenden JabrcS, Nachmittag- 5 Uhr, einzureichen. Leipzig, am 20. Juni >884. DeS Raths der Stadt Leipzig StraßendauDepntatio». Anmeldung zu« Anschluß an die Stadt.Fernfprechein» rtchtung für Leipzig «nd Vororte. Anschlüffe an die Stadt - Fernsprecheinrichtung sür Leipzig rc., deren Herstellung «och i« laufenden Jahre gewünscht wird, sind, spätestens »i« zu« I. Juli bet der Ober-Potzdirection au- zumrlden. Eine bestimmte Zusicherung, daß dir bi» zu dem an- gegebene» Termine angemeldetea Anschlüsse noch in der diesjährigen Bauperiobe zar AuSsührnng gelangen, kann indessen nicht gemacht werden. Liner Erneuerung der bereit« vorgemerkte» Anmeldungen bedarf r« nicht. Leipzig, dea 99. Mat 1884. Ter Kaiserliche Vber-Vaftdtrretar. Walter. Van der Lntherkirche. Die bet dem Ban der Lutherkirche uothwendig werdenden Stein metz- und Zimmerarbeiten sollen geeigneten Unternehmern über- tragen werden. Tpecielle Zeichnungen und Anschläge sür diese Arbeiten sind gegen Einzahlung von 30 ^l bei dem bauleilenden Architekten, Herrn Julius Zetgig hier, zu entnehmen. Bei dem- selben liefen auch die Bedingungen au«, unter denen oie Vergebung der Arbeiten erfolgt. Offerten aus diese Arbeiten bitten wir bi« zum 27. Juni diese« Jahre«. Nachmittag« 5 Ubr, bei dem Vorsitzenden unserer Bau- depntatio», Herr» vr. kolöttz hier — Promcnadcnstraße Nr. 1 — «bzugrbrn. Leipzig, de» 21. Jnni 1884. Ter Kirchen»«,tveret« »« Leipzig. vr. FreirSlebea. Ter im hiesige, Georgenhause untergebrachte Dachdecker Carl Leut« Wilhelm Dietrich an« Leipzig ist von dem ihm am 19. vorigen Monat« gestatteten AuSgange nickt t» da« Georgcvhail« znrückgekehrt und treibt sich jedenfalls umher. Dir bitte«, denselben tm BetrerungSsalle festzunehmea und un» «». hiervon ungesäumt zu benachrichtigen. Leipzig, den 19. Juni 1884 Da» Polizeiawt »er Stadt Leipzig. Bretschneider. H. Der im hiesigen Georgenhause ontergebrachte Handarbeiter Anton Grdmaan Frodor Wenzel au- EiSlebcn ist von dem ihm am SO. vorigen Monat« gestatteten AuSgange nicht in da« Georgenhau« zurückg-kehrt und zieht vermulhlich als Landstreicher umher. Dir bitte», Deuzel im Bctrctiingsfall« festzunehmen und au« ev. hiervon ungesäumt Mitiheilung zugeben zu lasten. Leipzig, den 19. Juni 1884. Da« Polizesamt der Stadt Leipzig. Bretschneider. . H. Auctiouslocal -es Röntgt. Amtsgerichts. Gin h effgschrank, zwei Musterkoffer, »wei Lithogropbieftrtne, eine S«Pi«»reffe, drei ravpelpntte. Wer Lontarfeße». fünf große F-cherregale, fünf Ladrntafel«. etn große« Waaren- regal mit Kasten, ein großer Waarenschrank, neun Schuhmacher- Nähmaschinen, eine Steindriickvresse, vier Kupserdruckpreffen, ferner eine Anzahl Möbel, Spiegel» eine Rahmrnuhr, Stutzuhrrn, Damen- und Herreiikleidungsstücke, Bettwäsche rc., ingkeichen circa Is-9 Stück Ocldrnckdtlder, 16 Stück Dinterstoffe, 4 Stück Doll- otlaS. Weiß-, Wolle», und Seidenwaarcn, Damenhüte. Hutsedern, Strickgarn, sowie et« Sanarteniwgel, et« vterserdiee »it Mufikwerk. ei« Kaffeeservice, Fruchtschaalc». r vlnwcn- ständer «tt Töpfen und viel« ander« Gegenständ« solle» Dienstaa, de» 24. d. «t«.. da« Iß Uhr Vorwittag« «»d 2 Uhr Rachwtttag« «, versteigert werden. Leipzig, am 18. Juni 1884. vieltz, Serichl«voll,jeher, vaherische Straße Nr. 118, vof, soll Lannerrtag, den 2«. d«. Mt«., 12'-. Uhr Nachmittag«, ein« cowplete Dawpswaschinr »an 2 Pferde kraft«,, eine Drehbank sür Dawpsdetrieb, et»« »eegl. für Fußbetrieb, ei« Schwungrad, zwei Schraubstöcke uud ein« vrncköuwaage versteigert »erde». Leipzig, am SO. Juni 1884. vielß, GerichtN»oll»,eher. Die Lieferung de» zur hiesigen Straßenbeleuchtung ""uuriuilz. (Mille September bi«April) erforderlichen Petro- leum« ca. 3600 Kilo, soll dem Miudeftsordernden, vorbehältlich der Au«wahl unter den Betverbern. übertragen werden. E« wird lediglich aus beste Qualität reslcctirt »nd hat der Lieseraut dafür za garantiren, daß da« Petroleum den rrichSgesrtzlichru Au- forderungen entlvricht. Offenen sind verschlossen «nd mit der Aufschrift „Petrol««»" bi« zum 30. Juni lausenden Jahre- »inzureiche». Lonnewitz, den SO. Jnni 1884. Der veweiuderatß. Lnl«,stein. Nichtamtlicher Theil. PtlranntMchvng. Die Herstellung der schmiedeeisernen Geländer aus den neu zu erbauenden Ufermauern am Schulplatz und an Lurgenstein'S Garten soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werde». Tie Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, Nathhau», Zimmer Nr. 14, au« und können daselbst eingesehen resp. mtnommea werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Userinauergrläuder" versehen ebendaselbst »nd zwar dis zum 7. J>It lfß. I., NuchmittagS -» Nhr e nzureichen Leipzig, am 20. Juni 1884. DeS Ruths der Stadt Leipzig Straßendau-Depaiatio». Vekanulmachllns. Am Nachmittage de« 14. bgj. ist i« Brühl eine »ngefähr 70 Jahre alte Frau von einem Biutsturz« befallt» worden und ol«- bald daraus gestorben. Da über die Persönlichkeit der Tobte» blö jetzt hier nichts be kannt geworben, so ersuchen wir alle Diejenigen, welche darüber AuSkvnst z, geben vermögen, ungesäumt un« Mlttheilung zu machen. Leipzig, am 20. Jnni IW«. Da« Polizei««» »er Studt Leipzig. Breiichnrider. Vr. Berger. Signalement: Figur: lang; Haare: grau: Gesicht: länql'ch: Angen: blau; Nase: spitz; Kinn: dcSgl.; Ohren: groß; Zthn«: fehlrn bi« auf zwei am Oberkiefer. Bekleidet war die Tobte mit einem schwarze» Nocke, einer schwarzen und einer grauen Jacke, 4 Unterröcken, 3 Halstüchern, Lchuden. Strümpfen und Hem». Bei sich batte dieselbe »,, Portemonnaie «st 52 «in« Peil» und 2 Taschentücher, sowie einen KlriLrreaffrr von Gummi. Augra pequena. Die Engländer können sich Uber die Lüderitz'sche Er werbung von Angra Pequena nicht beruhigen. Aus eine erneute Anfrage Lord Sivmonth'S im englischen Oberhause antwortete Northbroke am lü. Juni, daß ei» amtlicher Be richt von dem Flottenbesehlshaber der Küste Südafrika» über die Bucht Angra Pequena, die angrenzenden Inseln und da- Festland nicht ««gegangen fei, dagegen liege ein Bericht über den Besuch eine» englischen Kriegsschiffe- daselbst vor, welcher in Folge der dort befürchteten Ruhestörungen ge schehen sei. dieser Bericht steb« aber mit den gegenwär tigen Unterhandlungen in Beziehung und könne dethalb nicht vorgelegt werden. Liese Antwort hat einen noch rätbsel- basteren Charakter, al» das, was Lord Derby und Lord Kimberley kurz zuvor im englischen Parlament über diese Angelegenheit gesagt habe». ES geht daran- nur hervor, daß sich die englische Negierung in der größten Verlegenheit befindet nnd nicht weiß, wie fit sich drehen und wenden soll, um über die ihr höchst unbequeme Thatsache hinwegzukommen, daß Deutschland in Südafrika festen F»ß gefaßt hat »nd nach den bisherigen Erfahrungen dir einmal in Besitz gencmmen« Stellung bosiimml nicht wieder ausgrben wird. Was Nortbbroke von Unruben faselt, die in Angra Pequena befürchtet wurde«, ist gänzlich unverständlich, die Rnbe in diesem Gebiete könnte nur durch die Engländer gestört werten und eine solch« Rnbestörung scheint anch durch die Absendung »ine- Kriegsschiffes nach der Bucht beabsichtigt worden zu sein. Irgend ein Zusammenstoß mit den Coicnistrn oder mit einem deutschrnKnegeichiff scheint nicht stattgesnndrn zn haben, da« würde sich nicht ver'chweiqen lasten und zudem würden wir darüber ebenso genau nnterrichtct lein, wie die Engländer. E« bleibt also nur die Anoadme übrig, daß da« nicht näher bezeichnet» englische Kriegsschiff in der Bucht aus den Inseln und an der Küste von Angra Pequena herum- spionirt hat und als sich durchaus keine Gelegenheit zur „Rubcstistung" ergeben wollte, unverrichteter Sache wieder abgevanipst ist. Auf die Erklärung des Reichskanzler« vom 24. April, daß die Niederlassung de- Hauses Lüderitz unter dem Schuhe des deutschen Reiche- stehe, ist von englischer Seite bisher keine Aeußerung erfolgt und eine solche würde auch zwecklos sein, denn dadurch läßt sich der Schutz nicht beseitigen. Die schlecht verhehlte Wuth der Engländer über die Er werbung zeigt uns aber, wie wichtig dieselbe für Deutschland ist. Daß England keine irgendwie zu begründenden Ansprüche aus Angra Pequena zu erheben vermag, läßt sich durch amtliche Urkunden auS dem Jahre 1880 erweisen, auS welchen bervor- geht, daß England zu jener Zeit nördlich von der Mündung de- Oranjeftustes nur die Waifischba, und einen sehr kicinen Theil deS angrenzenden Lande- in Anspruch nahm und seine Sckutzbereilschast aus dieses Gebiet beschränkte. Erst aus dieser Grundlage sind die Unterhandlungen wegen de» jetzt im Besitz der Firma Lüderitz befindlichen Landes eröffnet und abgeschlossen worden. Diese Urkunden find beweiskräftig genug, um jeglicke Einwendung England» gegen die Er werbung al- haltlos erscheinen zu lasten, und so bleibt denn sür die englische Regierung nicht» übrig, al» sich nach frucht losen Verhandlungen in die nicht wieder rückgängig zu machende Tbatsachr z« finden, daß Deutschland zu den Nationen gehört, welche außer England in Südafrika Grund besitz haben. Der Werth de- Grund und Bodens, welchen die Firma Lüderitz erworben hat, wird als nicht eben groß geschildert, eS sind große Strecken wüsten Boden» und steriler Felsen darunter, die Hauptsache ist jedoch der Besitz an sich, welcher al» Basis sür weitere Anknüpfungen und die Handels beziehungen mit dem Congegebiete einerseits und dem Transvaal und dem Captanve andererseits dient. In dieser Hinsicht war der Empfang der TranSvaaldeputation vei Kaiser Wilhelm von großer Bedeutung. Die tapfere» BoerS haben ganz richtig erkannt, daß der Eintritt Deutschlands in die südafrikanische Culturentwickelung von der allergrößten Tragweite ist. Die Boers wissen, daß sie an Deulschland einen mächtigen Schutz gegen die englischen Raubangriffe gewinnen, und uns ist die Nachbarschaft der TransvaalboerS sekr willkommen, weil sie sich als eine tüchtige lebenSkrästige Cclonistenbevölkerung in heißen Kämpfen gegen Engländer und Kaffern bewährt hat. Erst noch in all«- neuester Zeit hat sie durch den Sieg über den KafjernhLuptliug Usibepu euren sür ihre Freiheit un» Unabhängigkeit sehr wichtigen Erfolg errungen, welcher wohl geeignet ist, die weißen und schwarzen Fern»« der Boers in achtungsvoller Zurückhaltuug zu fesseln. Die Engländer waren bisher gewohnt, die Colonisten iu Südafrika geradeso wie die Kaffern, nur als Förderer eng lischer Zwecke zu betrachten, die fleißigen TranSvaalboers wurden von ihnen, sobald sie eine Strecke Lande- ertrag-fähig gemacht hatten, wiederholt gezwungen, ihr wohlerworbenes Eigenthum im Stich zu lasten, bi» ihnen endlich di« Geduld riß und sie sich zum Kampf a»f Tod und Leben gegen ihre gewaltthStigea Widersacher rüsteten. Die Engländer hatten die Gefahr, wie siet« in solchen Fällen, unterschätzt und mußten ihren Jrrthum mit de« Verlust der gesammten gegen die Boers ausgebotenen Truppcruuacht bezahlen. Das war eine bittere Erfahrung, aber sie dachten: „Kommt Zeit, kommt Rath." Wir werden schon Gelegenheit finden» diese Schlappe im Laufe der Zeit wieder auSzuglcichen, die Macht ist ja doch aus unserer Seite. Diese Rechnung erweist sich jetzt als falsch, denn die TranSvaaler bekommen letzt von Nor den her unerwartet Unterstützung. Zunächst ist diese Hilfe nur moralischer Natur, aber die Zeit ist nicht mehr fern, da die deutschen Colonisten in Südafrika neben Len TranSvaaler» auch eine Achtung gebietend« physische Macht darstellen werden, mit welcher die Engländer in ihrcin eigenen Interesse aus gutem Fuße bleiben werden. Da» ist den Engländern sehr wohl bewußt und deshalb die parlamentarische» Be klemmungen ivegen Angra PequenaS. WaS würden wohl die Engländer jetzt darum geben, wenn sie diese unbequeme Nach barschaft wieder los werden könnten! Aber der Liebe Müh' ist umsonst, was Deutschland hat, da- hält cs fest, und wenn die Engländer sich a,ich darüber blau ärgrni. Eine weitere Verstärkung der deutschen Stellung in Süd afrika ficht am Congo in Aussicht, wo Vr. Nachtigal gegen wärtig seine Beobachtungen anstellt und Erkundigungen ein zieht, wo sich der Hebel am zweckmäßigste» »»setzen läßt. Die Afrikanisch« Gesellschaft arbeitet offenbar auch nicht nn englischen Interesse und was sie bisher erreicht hat. wird Deutschland indirekt zu Gute kommen. Natürlich nickt in dem Sinne, daß wir un- in den Hinterhalt legen, um Ankern ihr wohlerworbenes Eigrnlhum zu rauben, wie eS die Eng länder mit den TranSvaaler« gemacht haben, sonder» lediglich durch die Anknüpfung von Handelsbeziehungen und durch ver tragsmäßige E'wer bringen, bei welckerLeiftung und Gegenleistung sich die Wag« halten. Die TranSvaaldeputation würde nicht so nachdrucksvoll sich ihrer germanischen Abkunst in Berlin gerühmt haben, wenn sie nicht wüßte, daß wir zuverlässige BunteSgenoffcnschaft und getreue Nachbarschaft zu Hallen pflegen. Mit dem englischen Raubsystem ist es jetzt, in Süd afrika wenigsten», ein sür alle Mal zu Ende, das wird den Psrffersäcken und Baumwcllrnjunkern im englischen Parlament jetzt vollkommen klar und deshalb suchen sie nach einer Hand habe, um die Deutschen aus Angra Pequena wieder zu verdrängen. Da- wird ihucn aber weder heute noch über haupt jemals gelingen. * > Leipzig, 22. Juni 1884. * Unter dem Vorsitz de- Staat-minister» v. Bortticher wurde am 19. Juni eine Plenarsitzung des Bunde-« rathrs abgehalten. Die Vorlage, betreffend die am 12.März e. Unterzeichnete Ucbereinkunst mit dem Königreich Siam wegen des Handtl» mit geistigen Getränken in Siam, wurde dem zuständigen Ausschüsse zur Dorberathuna überwiesen. Die Ver sammlung ertheilt« kieZustimmung den Vorlagen, betreffend den zu Paris am >4 Mär, o. Unterzeichneten internationalen Ver trag zum Schutz der unterseeischen Tclegrapbenlabel, dem Ent wurf« eines Gesetzes für Eisaß-Lothrii'gen über die Auferlegung eines vierten FrobntaqeS, dem Entwurf eines Gesetze» wegen > Abänderung de- Gesetzes über die Erhebung von Neichs- stemprlabgaben; die Annahme des letzteren Gesetzentwurse« ersolgt« im Anschlüsse an die Abänderungsvorschläge der I AuSschliffe. Zahlreiche, auf den Stempelsteuer-Gesetzentwurf
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