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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.12.1930
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19301202020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930120202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-193012020
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930120202
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- LDP: Zeitungen
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- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-12
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VtrrKta».». Vezember iss« «, »MMch»», »nwa, 8»rnjprkcher-E«mmkl»»mm«r: »»»«» Nur ur «acht, elprLche: Ni. «VN «chrUUMI,»» ». H«»»>«rich1stl steil,: D^e»n> . U. >. «,rl»>»r»st» Oie» G-grLnö-t 1896 »1 M« ««1^« s»k«ll»», »U>».ut» L4» «t. iet»I«l«»«> « «». m, re»««I,hn), »«ch V»Vd««»« ».«»«k. ^»ichilettlch »» Vf». U-st««dützr!,h« Post»uIl,N»»s««^>ühq bet »«« wichNlNtckie« verleod. <tt»»elnumme, to Os». «n»et»enprrll«: Lt« «mipeMge »o mm beeite Aetl» »» Vf»., stt, «>»»Lrt» «« Vf». liimtltnimieetar» ml» Ll«Uni»^«ch, »hne Rabatt >» Vf«., axberHeld »» Vs«., dt« »o mm b»tt« ReNamk»riIe »oo Vf»., a»b«b»lb e»o VI». Off^te». ««»ttbr R» VI». Vuewirlia, »attrba« aeaea >ar,i>»»»adl«»« »«« «. V«I^t kt-Pl« 0 «et»«»«. Lr-»den.Vol>1ch«<k-Rta. >0 » Vreldn^ Nachdruck nur m» deutt.Qurtln,»nk>ab« (Lr^du. Nachr.>«uILIII«. Un»erian««a Schriftstück» werden ntch' »nsbewabrt Scharfe ZufammenWe lm Außenausschuß Äirtlus »etteitigt Me NekaPE Berlin» 2. De». D«r Auswärtige Ausschuß de» NeichStageS trat am DienStagvormtttag unter Vorsitz des Lüg. Dr. Frtck sNS.j zusammen, um sich mit der Unter drückung der Deutschen tn Polen und den von der Reichs regierung hiergegen zu unternehmende» Schritten zu be schäftigen. RetchSaußenmintster Dr. CurtiuS gab eine» Ueberblick über diese Dinge, und e» entwickelte sich ein« lebhafte Aus sprache. Die übliche Vertraulichkeit der Beratungen de» «uswärtigen Ausschusses wurde diesmal besonders streng gehandhabt. Wie das Nachrichtenbüro be» VDZ. hört, ist eS zu scharfen Auseinandersetzungen im Ausschuß ge kommen. Man glaubt, daß die Beratungen über die volni- schen Zwischenfälle mit der Annahme einer Entschließung «nden werden. Die Haltung Deutschland» gegenüber Pole» im Interesse der deutschen Minderheit hatte der ReichSaußen- mintster bereit» gestern vor dem Zentralvorstand der Deut- schen BolkSpartei verteidigt und dabei auch begründet, wes halb er nicht auf der Einberufung einer Sondcrtagung des BülkerbundSrateS zur Behandlung -eS deutschen Proteste» bestanden habe. Er hatte noch hinzugefügt. sein Streben gehe nun dahin, zu erreichen, daß die polnischen Aus- ßändischen-Organisationen gänzlich aufgelöst würden, damit bi« deutsche Minderheit in Polen endlich einmal Ruhe erhielte. Dr. AM» Mt Ilch mit brr NE zurülk Jnnttrnck, 2. Dez. Bekanntlich hat der Vollzugsausschuß des Tiroler Bauernbundes in scharfer Weise gegen Dr. Steibl«, der bekanntlich auch Mandatar des Bauern bundes ist. Stellung genommen. Nunmehr hat Dr. Steible an be» Landeshauptmann Dr. Stumpf als Obmann der Tiroler BolkSpartei und des Tiroler Bauernbundes «tn Schreiben gerichtet, tn dem er mitteilt, daß ihn die Er- fahrungen der letzten Jahre drängen, sich aus der aktiven Politik zurückzuziehen Aus seine Stellung als Heimatwchr- führe» geht Dr. Steible tn diesem Schreiben nicht näher ein. ES ist daher noch unbestimmt, ob der Abschied von der aktiven Politik auch da» Ausscheiden Dr. SteidleS au» derH «imat - wehrbewegung zur Folg« hat. Darüber wird erst die Führertagung der Tiroler Heimatwehren am Donners tag entscheiden. Einige Tiroler Hetmatwebr- gruppen, darunter die starke Gruppe Hall, die Miß trauenskundgebungen gegen bi« Führer der Tiroler Hetmat- wchren veröffentlicht hatten, sind von der LandeSleitung aus dem Heimatwehrverband ausgeschlossen worden. gegen Mche MauvlMMN SranNin-BoulllenS Vrabtmvläang na»«rar AarUnoe SnbrMIottnn» Berlin» 2. Dezember. Bekanntlich hat die Erklärung des Kcichswehrministertums zur Abrüstungsfrage in französi schen Kreisen große Aufregung hervorgerusen. Ein sattsam bekanntes Berliner Ltnksblatt hat nun geglaubt, Frankreich gegenüber den Feststellungen GrönerS in Schuh nehmen zu sollen und hat den ReichSwehrmintster gebeten, sich zu einigen Behauptungen zu äußern, die der französische Abgeordnete Franklin.Bouillon tn der französischen Kammer über die Rüstungen ausgestellt hatte. Die erste Behauptung lautet folgendermaßen: „Während tn dem französischen Budget für Munition eine Summe von 880 Millionen Franken auSgeworfen ist, gtbt man tn Deutschland 471 Mil lionen Franken aus." Hierzu wird vom NeichSwehrministerinm erklärt, daß diese Zahlen falsch sind. Nach dem „Annuatre Mtlttaire" von 1080 hat Deutschland nicht nur für Munition, sondern für Bewaffnung, Munition und Ausrüstung zusammen im Jahre 1029 insgesamt 72Z6 Millionen Mark» also ungefähr die von Franklin-Bouillon behauptete Zahl ausgegeben. Frankreich bat nach dem sicher unverdächtigen „Annuaire Mtlttaire" in demselben Jahre nicht 880 Millionen, sondern über 1800 Millionen Franken für Waffen. Munition und Ausrüstung ausgegeben. Ferner behauptet Franklin-Bouillon, Deutschland dürfe nur 1926 Maschinengewehre haben, habe aber Mittel angcfordert und ausgegeben, die für 20000 Maschinengewehre reichten. Ebenso könne es an Stelle von 255 Kanonen 1952 Kanonen anschaffen. Wie Franklin- Bouillon zu diesen Zahlen gekommen ist, darüber zerbricht man sich im NeichSwehrministerinm vergeblich die Köpfe. Wahrscheinlich hat er die Summe für Waffen» Munition und Ausrüstung aus dem gesamten Wchretat von 1924/30 zu- sammengezählt und unter Zugrundelegung eines willkür lichen Kostensatzes für die einzelnen Waffen hcrauS- diviütert» wie viel Waffen sich für dieses Geld anschassen lassen. Diese Beweisführung ist natiirlich lächerlich. Wir könnten die Gcgenrechnung anstellen, daß Frankreich aus seinen von 1925 bis setzt bewilligten Mitteln für Bcwassnung jeden Soldaten seiner Armee mit einem 21-Zentimeter-Mörser ausrüsten könnte. Die verhältnismäßig hohen Kosten für Waffen, Munition und Gerät in Deutschland sind leicht zu begründen. Sämtliche Waffenstrmen, mit Ausnahme je einer Fabrik für jede Waffen- und MunitionSart, mußten zerstört werden. Für Deutschland besteht ein Ausfuhrverbot für Waffen und Munition. Die geringen Produktionsmengen erhöhen selbstverständlich den Preis, die Monopolstellung der wenigen Firmen verhindert eine gesunde Konkurrenz tn der Preisbildung. Der ReichSwehrmintster bat in feinem Interview von Dennnziantcn gcsprochen, denen das Ausland die falschen Angaben über die deutschcn Rüstungen verdanke. Durch die Auslassungen tn jenem oben zitterten Blatte wirb dieser Hinweis des ReichswehrmtnisterS nur neu bekräftigt. Sa» Sk-ntr-Sitlttvtm im englischen ilrtrtl London. 2. Dezember. Im „News Ehrontcle" schreibt I. A. Spender: Eine Erklärung wie die des ReichswehrmtnisterS vom vorigen Sonnabend muß ernst ge- nommen werben. Eie bringt das zum Ausdruck, wa » nahe zu alle Deutschen empfinden, daß nämlich Deutsch. lanb, wenn die anderen Nationen nicht abrüsten, sich mit seiner eigenen Abrüstung auf die Dauer nicht abftnden kann, da dies ein Zeichen der Ungleichheit und Unterlegenheit wäre. WaS wird dann werden? Keine sofortige Krise wirb kommen, aber ein allmählicher Zusammenschluß Deutschlands mit Italien und vielleicht auch mit Rußland und allen kleineren Nationen, die mit den Friedens verträgen unzufrieden sind. Aus diese Weise werden wir zurückkehren zu dem alten System der Bündnisse und zu einem Rüstungswettrennen. „Der Sol-at kennt keinen Bolkshaß" Eine Red« d«S Generals von Hammerstein-Eqnord vrabtwolckung nnaarar »arllnor SvbrMIaltnng Berlin, 2. De,. In der ausländischen Presse sind zum Teil irreführende Nachrichten über bi« Rebe verbreitet, die der Ebef der Heeresleitung, General von Hammerstein- Equord. anläßlich des A b s ch t e b »f r ü h st ü ck s des von Berlin scheidenden französischen Militärattaches, des Generals Tournss. gehalten hat. Da diese Rede für die Be- ztehungen der Reichswehr zur französischen Armee nicht ohne Wichtigkeit ist, wird jetzt vom NeichSwchrmintstertum rhr Wortlaut bekanntgegeben. I« der Ansprache sagte er w. a. I folgendes: „Die Wege, auf denen Frankreich und Deutsch land zu einem Ausgleich und einer Annäherung streben, «« heranSznkommeu an» alter Feindschaft, und htnzukommen zu ehrlicher und aufrichtiger Freundschaft» sind schwierig und dornenvoll. Infolgedessen hat unser kameradschaftlicher Verkehr nicht ganz so sein können, wie Sie und ich ihn gewünscht hätten. Ich möchte aber zwei Dinge Ihnen gegenüber ausdrücklich betonen: Wir achten und schätzen nicht nur Ihre Person, wir achten auch die Armee, die Sie hier repräsentieren. Wir bewundern ihre Vaterlandsliebe, ihre Tapferkeit und ihre Führung. Wir glauben auch, daß im französischen Offizierkorvs. in der französischen Generalität unsere Schwierigkeiten, unser« Wünsche und unsere nationalen Notwendigkeiten einsi^'ig beurteilt werden. Zwischen aktiven Offizieren, zwilchen Be rufssoldaten herrscht ja eine gewisse internationale Kamerad schaft, die das gegenseitige Sichverstehen erleichtert. Gewiß ist der aktive Soldat der berufenste Vertreter einer rein nationalen Einstellung, bei Ihne» wie bei uns. Aber er vergibt und verwirft auch am schnellste» den aus dem Kriege stammenden Bolkshaß. weil er weib, daß beide Parteien «nr ehrlich ihre nationale und kriegerifch« Pflicht getan habe«. Diese Erkenntnis ist die Grundlage eines gegenseitigen Ver stehens und damit, wie ich hoffe, auch einer Verständigung. Die deutsche Armee steht einer gerechten und ehrlichen Ver ständigung, aus der sich eine ehrliche Freundschast entwickeln könnte, nicht entgegen. Allerdings muß hierbei vom Prin zip Ler Gleichberechtigung ausgegangen werden. Ein Unterdrückter wird nie mit seinem Unterdrücker ehrliche Kameradschaft schließen, und nur ehrliche Kameradschaft hat Wert. In diesem Sinne erhebe ick mein GlaS und trinke auf Ihr Wohl und das Wohl der durch Sie repräsentierten französischen Armee." Inzwischen ist als neuer französischer Militärattachä tn Berlin der Oberstleutnant Ehapouilly eingetroffen, der zuletzt im Kabinett des französischen Kriegsministers tätig war und früher dem Generalstab des Versailler Mtlitärkomttees unter Vorsitz des Marschalls Foch an gehört hat. 7««« Metallarbeiter streike» in Samiever Hannover, 2. Dez. In der hannoverschen Metall- Industrie ist infolge von L o h n st r e t ti g k e t t e n die Arbeit eingestellt worden. Es feiern 7000 Arbeiter. Der Tarif- vertrag war bereits zum 81. Oktober von den Arbeitgeber» gekündigt worden. Da man sich aber über einen Verhandlungs termin nicht einigen konnte, lieb der Arbeitgeberverband tu einem Anschlag bekannt machen, daß mit sofortiger Wirkung die Akkordlöhne aus die seitherige Tarifbasis tGrundlohn pluS 15 Prozents zurückzuführen seien. Die Arbeitnehmer erblickte« in dieser Maßnahme eine Kündigung und verlangten die Zurücknahme des Anschlages. Da dieser Forderung nicht ent sprochen ivurde, weigerten sie sich, die Arbeit wetterzuführen. Bklining» plntanientartschr Am«» vraktmalckung »noar« AorUnor 8obri111«1t«ng Berlin, 2. Dez. Der Reichstag, der morgen wieder zu- sammcntrttt, wird sich alsbald mit Anträgen der Opposition zu befallen haben, die zur Wtedcraushebung der eben erst erlassenen Notverordnung des Reichspräsidenten führen sollen. Außerdem werden sicherlich verschiedene M t ß- trauenSvoten gegen da» Kabinett und Einzelmitglicdcr der Negierung etnlaufen. Wir haben bereits die Möglichkeit, daß der Reichstag eine Mehrheit zur Wtederaufhebung zn- jammenbrtngt, als nicht bestehend bezeichnet: Diese Auf fassung wird neuerdings durch Verlautbarungen deö sozialistischen Zentralorgans, des „Vorwärts" bestätigt. Hier ergreift der Abg. B r e i tsch e t d das Wort» der zwar einige Spalten hindurch verfassungsrechtliche Be- denke» gegen die Anwendung des Artikels 48 vorbringt, im übrigen aber erneut erklärt, daß die Sozialdemokratie nichts tnn werde, um weitere bürgerliche Parteien in di« Front der Rechtsoppositivn zn dränaen und so einem RegierungSsyftem im Sinne Hitlers «nd Hogenbergs ,»m Siege zu verhelfen. Aber selbst wenn die Sozialdemokratie der Regierung be dingungslos zur Verfügung steht und sich auch dazu berett- finden sollte, daß, wie vom Reichskanzler gewünscht, keine Ausfchußberatung der neuen Notverordnung stattfindet, ist die Mehrheit für d«S Kabinett immer noch knapp genug. Eine Front von der Sozialdemokratie bi» zur Deut- schen BolkSpartei bringt nur wenige Stimmen über das notwendige Ausmaß hinaus. Es gehört also schon die Geschlossenheit aller dieser Parteien der Mitte dazu um die Annahme eine» Mißtrauensvotums zu verhindern. Bedenkt man daß auf der einen Seite tn -er Deutschen BolkSpartei Kräfte wirken, die sich mehr zur Recht»-! op Position hingezogen fühlen, und daß auch tn der Sozialdemokratie schließlich Leute sitzen, die das Er- kurter Programm noch nicht ganz vergessen haben, so besteht die wenn auch schwache Eventualität, baß sich doch noch im Reichstag Schwierigkeiten etnstellcn. denen der Reichskanzler nicht gewachsen ist Bet dieser Betrachtung ist allerdings WirtschaktSpartet und Landvolk- Partei restlos zur Opposition gezählt. Die Landvolkpariei wird Schwierigkeiten haben, diese Opposition durchzuhalten, weil der Reichskanzler jenes berühmte Junktim mit A g r a r h t l s S m a ß n a h m e n in der Notverordnung angewandt hat Der Christlich- soziale Bolksdienst «st bet diesen Berechnungen in die Front der Regierungsparteien gestellt. Aber auch die Chrtst- ltchsozialen haben eS nicht ganz so leicht. Ihr Einsatz kür die Wahl Löbes zum Retchstagßpräsidenten hat ihr in der Anhängerschaft sehr viel Schwierigkeiten bereitet, und die Wahlrückschläge tn Bielefeld und in Bremen haben sic noch nachdenklicher gemacht. Die Bolksnationalen dürsten allerdings in der Front der Brüning-Parteien stehen. Inzwischen hat auch der Bayrische Bauernbund sein Votum für das Kabinett Brüning abgegeben. I« der deutschnationale« Presse werben schon heute in starkem Maße die verfassungsrechtlichen Bedenken angemeldet, die sich zum Teil auch die Sozialdemo kratie zu eigen macht, ohne allerdings daraus Konsequenzen zu ziehen. Aber auch in demokratischen Zeitungen kommt klar zum Ausdruck, daß man sich tn der Behandlung der strittigen Fragen nicht sonderlich behaglich vorkommt. Da aber der stärkste Wille in den Mtttelparteien zweifellos beim Reichskanzler liegt, wird dieser bet dem Geschick, bas er tn der Behandlung ähnlich gelagerter Fälle schon wieder- 9
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