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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.08.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188408074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-08
- Tag1884-08-07
- Monat1884-08
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.08.1884
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WNNMWWWWWMM Erscheint täglich ftüh S'/.UHr. Lrdaclion und Lrpkditisa Johouae-gasse 33. Aprrchftilndrn drr Nkdattiou: vormittag« 10—18 Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. kr» dt» NIta,«d» nn»kt«>»tcr VIonnlcrtD«» »»cht sich d- «tkd»«»,, »ich« «rduldüch. »nmitz«« der f»r dt, »LckM»lne»de Nnmmer drftt«»te« Inserate an »«cheotagen dt« 3 Uhr NachmtttaM, a » San«- uud Krsttageu srütz dt»'/,» Uhr. 3u den Filialku für Ins.-Anaahme: Otto Ulemm. Univers»il«straße 81, Laut- Lüsche, Lathariueastrabe 18, p. ,»r dt» '/.» Uhr. TllgMM Anzeiger. Organ für Politik, Lscalgefchichte, Handels- «nd GeschSstSverkehr. Auflag« LS,«OtK. Ahonnnuentsprei» oiertrlj. 4'/, Ml. incl. Briugerloha 8 Mk., durch di« Post bezöge» 6 VN. Jede einzeln« Nummer 80 Ps. veiegerrmplar 10 Pf. Gedtbrru für Extrabeilaae» (in Tageblatt.fforma» aeialzt) «h«r PoftdefSrderung M Mk. »tt Poftbes-rdentug 48 Mk. Inserate Lgespaltem Petitzeile SO Ps. Gr«her» Schriften laut unsere« Pnts- TabeNarischer ». Z»fi?rnsatz «lach hoher» Tarif. Leklamru untere« Uedactisü-strich die Spaltzeile SO Ps. J»ser,tr fi»d stet« au die Srneditt«» zu seide». — Rabatt wird «ncht gegebe». Zahluag pra<mawee»llkio oder durch Pcht- »achnahme. L2V. DomrerStag ven 7. August 188L 78. Jahrgang. Amtlicher Thetl. Vekanntmachlmr, , de» varlmst der Sttmarberechttch«»« »»«««« Abaabenrückstäube» betreffe««. Nach Vorschrift der Revidirten Städte - Ordmma G. 44 unter g. sind von der Stimmberechtiguna bei de» Dahlen alle diejenigen Bürger, welche die Abeutrichtung von Staats» und Grmeindeabgaben, einschließlich der Abgaben zu Schul» und Armencassen, länger al« zwei Jahre ganz oder theUweis« im Rückstände gelassen haben, ausgeschlossen. Unter Hinweis auf diese gesetzliche Bestimmung fordern wir daher auS Veranlassung der in nächster Seit vor- zunehmenden Ausstellung der Stadtveroeduetenwahllist« uud der dann bevorstehenden Ergänzungswahl V«S Stadtverordneten» collegiumS alle Abgaben-Restanten, weich« davon betroffen werden, zur ungesäumten Abführung ihrer Rückstände ans. Leipzig, am 28. Juli 1884. Der Rath der Etadt Leipzig, vr. Seorgi. Vrkanntmachffng. Unter Bezugnahme aus unsere Bekanntmachung vom 17. April er. bringen wir hiermit zur allgemeinen -enntniß. daß behufs Reinigung de- Flußbett«- der Ploihe»«übl» graben vom I«. August bt« LS. Veptearber «w. abaeschlage« »trb. Die Adjaceuten werden zugleich aufgesordert. innerhalb dieser Zeit etwa sich »öthig erweisend« Reparaturen, sowie Userbauten, zu deren Herstellung sie verpflichtet find, au»sUhren zu lassen. Leipzig, am 29. Juli 1884. Drr Math brr Stadt Leipzig. vr. G eo r gi. Eichon»-. Vrkanntmachung. Das 22. Stück de« die-jährigen Reich-gefetzblattr- ist bei uns eingeaangrn und wird bt« za» L8. diese« Manat» aus dem Rathhau-saale zur Eiusichtnahme vsfentüch an-hänrem. Dasselbe enthält: Nr. 1359. 18. Juli l8S4. Leipzig» am 4. August 1884. Drr Rath brr Stadt «rtpzta. vr. Tröudliu. Krumkiagel Dtkanntmachnng. Nichtamllicher Thetl. Vas Asylrecht. r. * Di« Zunahme der volitischen Verbrecher, welche da« Leben einzelner Menschen bedrohen, die wahnwitzigen und schreckliche« Unternehmungen derAnarcbisten, welch letztere jeder Auffassung von Recht. Gesetz und Menschlichkeit Hobn sprechen, dabei meist persönlich feig«, sich der Gefahr auszusetzen nach Möglichkeit vermeiden, sich gern «ls politische Märtyrer aus. spielen und eia Afylrecht beanspruchen, welches kein civilisirirr Staat zu gewähre» in der Lage ist, haben diese» Recht in neuester Zelt wiederholt zum Gegenstände der Di«cussion gemacht. Da- Wort Asyl (äavl»» von « und <n>1««», ail-ly) be deutet ursprünglich einen im Götterschutz stehenden, Schutz gewährenden Ort. Bald ist e- der Inbegriff der rechtlichen Bestimmungen für Zufluchtsstätten, bald der bezügliche Rechts anspruch. bald die bezügliche Recht-gewährung. Im Alterlhum haftete e- an geweihten Stätten, der den Israeliten auch an den sogenannten Levitenfiädte«, bei de« Römern auch an Bildnissen und Statuen der Imperatoren. Bei J-raeliten und Griechen schützte da« Asyl hauplsächlich gegen den Bluträcher (sowie später bei den Germanen), b« den Römern die flüchtigen Sctave». — Da- Afylrecht der christlichen Kirche wird im varvns iuris, in Eoncilirnbeschlliflen. in päpstliche» Breven, i« den volk-rechten und Sapitnlarien behandelt. Ta- vom kande-herru gewährte weltliche Asylrecht hastet an Burgen. Schlössern. Städten ». s. w. Die Aushebung beider Er scheinungsform« de« Afhlrecht« erfolgte bald faktisch, bald rechtlich. Der Grundcharokter de« staatliche», weltlich« oder kirch lich« Afylrecht- ist — abgesehen von drr Wehr gegen den vtnträcher und der Tendenz der christlichen Kircke, durch Herbeiziehung von Flüchtlingen ihre Jurisdiction zu erweitern und sich al- Schutzmackt zu geriren, — Schutz de« Flücktting- g«gea vieftrengeRecht«derfolgung. Denselben Grundcharokter hat auch da-völkerrechtliche Afylrecht. uuterschridet sich indeß dadurch vom staatlichen, daß der Flüchtling nicht innerhalb seine- Staate« de» Asylschutz beansprucht, sondern in da» Gebiet eine« sremde« flieht, und daß dieser ihn nicht blo« an einzelnen „ . . » „ ^ , Ashlstätten. sondern für sein ganze« Gebiet schützt Solcher G^etz, betressend di« Tommanditgesellschasien ,ird in älterer Zeit nur al- Krembenrecht, in«, auf «etwu und die Actrmgesellschaft«. dow ^o.-dn-e Un Gestalt de« Sastreckt« gewährt. Spur»« eine« Asylrecht« für den Fremden finden sich indeß bei den alt« Juden, welche einem Fremden dann einen Zutritt zu ihr« Asyl« gewährt«, wmn er einen ander« al« einen Hebräer grtvdtet. Ta« von einem Staate gegenüber dem anderen behauptete Asylrecht wurzelt nicht in dem Fremdenrecht, wenn e« auch «in« Theil desselben bildet, weil e« nur dem Fremd« zu kommt, sonderu in der von dm Staaten in ihrem Verhält- niß zu ander« Staaten unbeschränkten Gebiet-Hoheit oder Souveränetät, der« Einrelrecht jene ist. Staaten einer inter nationalen Recht-gemeinschaft baden aber nicht blo« Rechte, sondern auch Pflichten, welch« als Coneessionen der staatsrechtlichen Souveränetät zu Gnnsten jener Gemeinschaft geübt werden. Daher Hab« zu Gunsten der internationalen Rechtsver- solguna die Staat« auf Requisition zu gewähren AuStiefc- rung flüchtiger Verbrecher und auch ohne Requisition die Ausweisung oder Jnternirung anderen Staaten gefährlicher oder schädlicher Individuen, wenn sie da» fremde Staatsgebiet zur Störung de« Recht-frieden- eine« anderen Staate- oder auch nur zur Vorbereitung einer solchen mißbrauchen. Eine Recht-Verpflichtung zur Auslieferung Hab« die bedeutendsten Staat-« und LölkerrechtSlehrer von Grotiu» bi- Mittermaier und Hesster anerkannt. Bei Staaten einer internationalen Recht-gemeinschaft kann über eine Recht-ver- pflichtung zur Unterstützung der RcchtSversolauna anderer Staat«, auch durch Au-lieseruna kein Zweifel bestehe». Zur Begründung dieser Recht-Verpflichtung sind schon 1853 fast gleichzeitig zwei Schriftsteller — Robert v. Mohl und Bulmerincq — von einer zu erstrebenden Welt- recht-ordnung au»geaanaea, wenn auch dazu rin „Weltrecht-staat" nickt gefordert wurde, sondern nur die Staat« au- freier Dillen-bestimmung sich »ur gegen seitigen Recht-Hilfe unterstütz« sollt«, damit kein verbrechen unbestraft und ei» Verbrecher überallhin zur Verwirklichung de« Strafvollzug« verfolgt werd« könne. Seitdem Hab« die Staat« durch Abschluß von immer zahlreicher« Aus lieferung-Verträgen, selbst mit tran-atlantischen Staat«, jener Tendenz Rechnung getragen. Au-geliesert wird aber, besonder« von England, m der Regel nur auf Grund von Verträgen. Ferner geh« di« Auslieferung-Verträge von dem Grundsätze der Reciprocität au- und werden nur diejenigen Tbatbestände in Betracht gezogen, welch« in dm Ländern der Conlrahirmden bedroht sind. Die Mitwirkung fremder Staaten zur Recht-verfolgung durch Gewährung de« Recht« der Nacheile zur Verfolgung von Verbrechern in da« fremde Staat-aebiet hinein kann aber nicht gefordert werden, wenn sie auch vertrag-mäßig gewährt Word« ist. Die allgemein« Recht-Verpflichtung zur Auslieferung hat eben so wenig zur Eonsequenz die Erfüllung jeder Aus- Uestruiiq-requisition. Die bedingte Hebung der Recht«. Verpflichtung rechtfertigt sich durch die verschied«« Recht«- anschaunng und di« nicht gleichwertige Gesetzgebung über ver- brechen und Straf«, sowie die verschiedene, mehr oder weniger eine gerecht« und humane Nrcht-verfolqung verbürgende Art und Weise de« Eriminolverfahrrn-. Eine ungebunden« Asyl- Politik. welch« schon al« Politik im Völkerrecht kein« Raum hat, ist indeß nicht gerechtfertigt, denn e« ist da- Er messen der Staat« gebunden an allgemeine völkerrechtlich« Norm« und e« hak sich selbst gebunden durch Gesetze, so z. B. da« belgische Gesetz über die Auslieferung vom l. Oktober l»8S und England« sct kor awencUng tba la» rnlattng to td« «rtrackition of cmiwiosls ck. ä. 9. August 1870. Allgemeine Regeln für die executive Gewalt zur Requisition und Gewährung der Au-lieferung erließen Belgien in dem citirten und jetzt geltend« Gesetz vom >5. März 1874. Holland im Gesetz von >849 und vom 8. April 1875, di« Vereinigten Staat« von Nordamerika in der seitdem durch verschiedene Zusätze vervollständigt« Acte vom >2. August 1848, während England seine Aclr von 1870 durch eine von l873 vervollständigte und am SO. Mai 1878 eine zur Prüfung der Wirkung de- Gesetzes und der Auslieferung-Verträge am t8. Mai 1877 niedergesrtzte Commission Bericht erstattete, Die zur Submission ausgeschriebene Lieferung de« für die si iktisckcn höheren Schulen im Winter l 884/85 «rsorderlichen Bedarf« an Braunkohlen ist »ergebe», wa« dm unberück sichtigt gebliebenen Herren Bewerbern hierdurch eröffnet wird. Leipzig, am L. August 1884. Der Rath der Stad« Leipzig. vr. Tröndlru. Lehnert. VrkanntMiUhung. ' Die Herstellung der macadamisirteu Fahrbahn« der Bayerischen Strag« und der Straß« M und V» de« südlich« Bebauung-plane- soll an einen Unternehmer in Lceord Verdung« werd«. Tie Bedingung« für diese Arbeit« lieg« kn unserer Ticsbau-Berwaltung, Rathhau», ll. Etage, Zimmer Rr. 14. au« und können daselbst «ingeseh« resp. entnommen werd«. Bezügliche Offen« sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Macadamtfiraag der Bayerische» Straffe" ocrseben ebenvaseibst und zwar bis zum Kg. laasrade« Monat» Rachmtttag» 8 Uhr einzureichm. Leipzig, am 4. August 1884. De» Rath» der Stadt Leipzig Straffenbau-Deputatto». Sta-Iblbllothet. Zu der alljährlich vorzunehmende« Reinigung und Revision der Eladtbibliothek ist diesmal di« Woche pon» LL. dt» zun» Lü. August bestimmt Word«. Au»leihungm finden in dieser Woche nicht statt. Leipzig, den t. August 1884. vr. Wust mann. Bekanntmachung. Der im hiesigen Georgen hau!« unlergebrachte, am 17. Jenes 1848 zu Oelzschau gebar«, Schuhmacher Friedrich phuard Kliagurr ist von dem ihm am 17. vor. Mou. verstotteteu Ausgang« »tcht »teder m da« Georgenhau« zarückgckhrt u»h treibt sich vermüchltch arbeit«. los und bettelnd umher. Wir bitten, gedachten Kltngner t« vetritme-ssatle zu verhaft« und un«. soll« die« gliche he», sofort Nachricht zu gebe». Leipzig, am 2. August 1884. La» Paltzetamt der Stadt Leipzig. I. Ju»ck, Pol^Noih. Usdr. Faldix. Auction. ronner-ta», de» 7. An»nft d. I . vormittag 11 Ldr sollen tm Auctionslocale de« htefiae« Königlichen Amtsgericht« 3 Pferde, 5 Lastwagen, 1 Landauer Wag«, 1 Dachshand, 2 co«. plete Geschirre, 8 Wageaseder», 1 Ladearegal, 1 LadeMisch, ser»er 1 Piano, sowie verschiedene« Mobiliar, darunter 1 Schreib., 1 Kleider- semlatr, 1 verticow. Sopha«, 1 Spieltisch. 1 Lommod«, meistbietend gegen sofortige Baarzahlung versteigert werde». Leipzig, am S. August 1884. tzandtrag, Ser^voll». Steckkries. de» in R üba geboren« und in Leipzig wohohaft« Schneider Ott« Nuvars Mahleper. welcher flüchtig ist. Ist die Untersuchungshaft wegen gewerbsmäßigen Vlückrspiel« »nd Betrug« verbchig«. ltt wird ersucht, denselben z» verhafte» »»d t» das Landgericht«- Grsängniß z» Freibeig adjculi lern. Freiberg, d« 5. Lag»st 1884. Könisttche Staatsanwaltschaft. Leateritz. welcher in London 1878 gedruckt erschien. Im Institut ä« ctroit totHenntional hat Eh. Bracher >879 einen Berichl über dir Auslieferung erstattet. Dir Verhandlungen de-Institut- wollen einer international« Vereinbarung Vorarbeiten. Nur auf Grund de« vergleich- bestehender Au-lieferung-verträge. wozu Kaitschky für da« deutsche Reich und Renault sü» England anerkennen-werthe Vorarbeiten geliefert haben, kann eine praktisch verwertbbar« international« AuS- lieserung-ordnuna erreicht werbe». Al- allgemeine völkerrechtliche Norm kann aus Grnnd immer zahlreicherer Verträge behauptet werden, daß weg« der größeren Zahl gemeiner Verbrechen wohl, wegen politischer nicht au-zulieler» ist, außer bei politisch enger verbünd«« Staat« Der Be« griff gemeiner Verbrechen ist hier negativ, d. h. al- der In begriff nichtpolitischer zu soffen. Ob nun unter die ver brechen geg« den Staat auch solch« gegen die Gesellschaft and namentlich Uebertrelunaen bezüglicher, geg« die Socialisten gerichteter Strafgesetze zu begreifen sind, kann fraglich werden. Verbrechen der sogenannten „Internationalen Socialisten' dürften auch internationale Abwehr erswweru. Außerdem wird auch schon vielfach wegen vergehe» «u-oelieserl. Der Begriff der völkerrechtliche» Delicti ist zu» allgemeinen Ab- grmzung der Au-tiesrruna zu unbestimmt. vNverwenddar aber sind auch die schwankend« Unterschied« von verbrechen (erlmss) und Vergehen (äälits) und die ihrem Weser- und ihrer Durch führung nach zu verschied«« Steos«: poino» akÜlettrss und iukswaotss in d« französisch«, Zuchthausstrafe in den italienischen und Gefängnißstras« in den schwedischen und russischen Verträgen. Leipzig, 7. August 1884. * De« Vorstand des Eentraltzerein» der Deutsch», Lutherstiftnuß ist folgend« Allerhöchst» Eablnet-ordre zugegaag«: Dir Frier drr 400 jährige, Wiederkehr he« Seburt«iaqe« vr. Morn» Luther'« im vorigen Iah« hat z» Meinem besondere» Wohlgefallen Anlaß gegeben, unter de« Name» -Eentralverein der Deutsch« Lather^tiftung" ein« Verein z» begründen, welcher sich di« dankbare Ausgabe gestellt hat, bie Erziehung von Hindern eoasgeltlcher Pfarrer und Lehrer zu erleichtern. W< ist Mir ein erhebender Gedanke, daß anch aus diesem Wege HM Gedächtniß de« große» Reformator« stet« lebendig erhalte» werde» wird, n»d daß au« seinem Gott geweihte» Werte für die evanarlisch» Christenheit nnaushörlich neuer Legen sprießt, der sich »o« Gesidlecht zu Geschlecht Lbe-irägl. Ich nehme daher aus den An'rag »om 3. v. Mt«. »» P'reecta.at über dc» »«begründ». , -^xrei, htermii au und gebe Mich der Huifnang hin, daß 0^5^.. sich >» gedeihlicher Entwickelung »u erfolgreicher Wlrksamtru «Utoltr» wrrb. Bad Ga stein, den 1. August 1884. arz. Wilhelm. Der Antrag, auf welch« dies« Allerhöchst« Ordre er gangen ist. lautet: Allerdurchlauchtiastrr Großmächtigfter Ketsernnd König, Allergnädigster Kaiser, König and Herr! All im verflossen« Jahre da« evangelisch« Deutschland sich zur Feier de« vierhundert,ährigen Geburtstage« vr. Marti» Luther's rüstete, wurde in vielen Herze» drr Wunlch lebendig, dem Gedächtniß de« Reformator« ein Werk zu Wethen, da« die (tvangelischen au» allen Theilen de« Vaterlande« und allen Glaubensrichlungen zu dankdarer Förderung der Segnung« vereinigt, welche der Resv» «ottoa entsprießen. Den Name» de« Manne«, welche der Kirche da« Psarrhau« gab, und da« Schulbau« »eben die Pfarre setzte, sollte eme Slistung ehren, zur Stütz« der Pfarrer und Lehrer, eine Stiftung, welche ihnen di« Erziehung ihrer S»hne und Töchter erleichtert. Am Akformation-tage berietheu die in Leipzig verelnigten Freunde de« Werk« die Staturen der „Deutschen Luther-Stiftung", denen Euere kaiserliche und königliche Ma,estät die Allerhöchste Ge nehmigung vor wenigen Tagen za verleihen geruht haben. Die gesammelten Beiträge sichern der Slistung eine» hoffnung-reichen Anfang. Mit ehrfurchtsvollem und tiefgefühltem Dank haben vir für dieselbe bie Gabe empfangen, welch« Eurer Maftstät Gnade ihr zu- gewandt hat. Allergnädigster Kaiser und Königs Wenn wir in dieser Gab« auch Eurer Maiesiöi Zustimmung zu dem Gedanke» der Stiftung freudig erkennen, so wagen wir die uaterthänigste Bitte, es möge de« Schirmberrn der evangelischen Kirche Preußen- gefallen, Keinen Schutz und Lein« mächiige Für- derung diesem Werte dauernd z» verleiden nnd durch Uebernahme de« Protektorat« über die Deutsch« Lather-Stiftung den sür da« Evangelium erwärmten deutsche» Herze» zu künde», daß de« deutschen Reiche« Kaiser- die stille Arbeit schirmt, dt« die evangelisch« Einig- teil in einem Liebeswerke festigt. llnvergeffen ist da- Wort, mit dem Eurer kaiserlichen Majestät hvchseltger Bruder, mit dem drr König Friedrich Wilhelm IV. am ls. Februar 1844 sich zum Protectvr der Gustav-Adolf-Stiftung drr preußischen Monarchie erklärt«: Ich gebe Mich der schönen Hoff nung hin, daß über diesem guten Werft sich Alle freudig zur Ein- irach! de« Handrlu« verbiadea »erden, welch« zur Einigkeit in der Auslastung und Lehrart der GlaudeiwwahrheUe« verknüpfe» zu wolle« ein veraebliche« Bemühen wäre!" Da« königliche Wort öffnete der Gustav-Adols-Stiftung eine gesegnete Laufbahn: e« e» muthigt un- in der Hoffnung, es werde der jungen deutschen Luther. Slistung vom Throne de« Reiche« der heilbringend« Zurus ertönen, der ihr in Gegenwart und Zukunft da« Gepräge eine» van dem verehrtrsten und geliebtefte» Fürste« gewollte», geschirmte, und ge- förderten Werkes ausdrückt. Eurer kaiserlichen uud königlichen Majestät nnterthänigfte, irr»- gehorsamste der Vorstand de« Lentral-Berein« drr deutschen Luther- Stiftung -ez. Duntker. v. d. Goltz. * Im ersten Meininger Wahlkreis« ist von den gemäßigten Parteien dem bisherigen Reich«tag«. Abgeordneten vr. Baumbach aegenüber der vrauererbefitzer Earl Zeit« in Meiningen als Landidat für die bevor, stehende Wahl ausgestellt wordeu. Daß man damit aus dem richtigen Wege ist, beweist die Duth, mit welcher da« jen- seitig« Laaer in seinen Organen großen und kleinen Etil«, wobei auch die au«gesprochen demokratische Presse zu Hilfe genommen wird, über diese Eandidatur und Alle, die man bei solcher betheiliat glaubt, hersällt. di« harmlosesten vor- gänq« in« Unaemessene ausbauscht, am Helle» Tage in jedem Winkel da- Gespenst der Wahlbeeinflnssung sieht »ud schließ lich dagegen die Regierung um Hilfe anfleht. Um die Kampf, weise der „freisinnigen" Gegner ,u kennzeichnen, geben wir eine kleine Blumenftse der Ausstellungen, welche man auf jener Seite an dem natioualtiberalen Eandidaien zu macken findet. Sir bewegen sich im Allgemeinen aus dem Boden de« allergewöhnlichsten persönliche» Klatsche« und stehen, wie sich dabei eigentlich von selbst versteht, zumeist mit der Wahr heit in directem Widerspruch«. Man setzt an Herrn Zeih au«: er sei konservativ, ei» junger Brauereibrsitzer, dessen bester Vorzug sei, ohne irgend eine Vergangenheit im öffent lichen Leben dazusteheu, er sei Rel-rvrlieulenant. mit «»er adeligen Dame verbeirathet und such« den Verkehr mit den Meininger Ossicirr-kreisen und vergleichen Dinge mehr. Nun ist aber, wie man un» schreibt, Herr Zeitz, den waa als einen „jungen Brauerndrsitzer" bezeichnet, genau so alt wie sein Gegner und fünf Jahre älter, al« dieser zur Zeit seiner ersten Wahl. Er ist Kaufmann, war lange Jahre ai- solcher in Deutschland. Frankreich, Belgien und der Schweiz tbätig und ist jetzt Mitbesitzer eme» größeren BrauerelgesckLste«. Wa- seine Vergangenheit im öffenliichen Leben anlangt, so hat er allerdings an der großen Politik seither nicht vffeqtlich Theil genommen, desto mehr hat man in anderen öffentlichen Beziehungen von seinem patriotischen und gemeinnützigen Wirken gehört. Außerdem wird ja auch ein Politiker nicht at« solcher geboren. Jeder muß einmal anfangen. Politik zu treiben. Da- war bei Herrn Baumbach gerade so, auch von ihm wußte man poli tisch vor seinem Eintritt in den Reich-tag nicht». Am besten wird die ganze Darstellung, durch welche man geizen Herrn Zc>tz Slimmung zu machen sucht, dadurch gekennzeichnet, daß derselbe gar nicht einmal Reservelieutenant ist. Er befand sich beim Au-brucke de« Kriege- von 1870 in höchst günstiaer Stellung in Frankreich, er gab dort alle« aus. schlug sich unter persönlichen Gefahren von dort nach Deuischland durch, meldete sich al» KriegSsrruvilligrr beim 32. Jnsantrrie- Regimente an und machte mit diesem den ganzen Krieg und die zahllosen Kämpfe de- genannten Regimentes durch, erwarb sich da« Eiserne Kreuz und daneben die Achtuna und Liebe nicht bloS der Kameraden, sondern auch der Osfletere, schlug aber jede Beförderung, auch das ihm in Aussicht ge stellte OssicierSpatrnt au- und kehrt« mit dem Friede» »u seinem bürgerlicheu Berufe zurück. — Wir frage« nur. »oyln wir mit unserer politischen Di«cussion aelaagrn, wen» privat« Vorgänge au- dem Leben eine- Eanvidaten m die Wahl» deweguna gezogen werden, um dar»»« Capital gegen ihn zu schlagen! Wa« hat e« mit de, politischen Ueberzeuguna etue« stehen, welche einen unbescholtene« Eauvidate», weil sie ihn aus sachlichem Gebiete nicht anzugreifen wage», mit derartig«, Klatsch bei der Wählerschaft zu verdächtigen such«! und wa« den Hauptpunkt anlangt, so ist e< eure rein au- der Lust gegriffene Unwahrheit, daß Herr Zeitz al» Poütilrr «iaer conservativen Richtung angebvrt. Er hat öffentlich «rklikt. daß er natioualliveral ist uad sich, wenn «r Ge wählt wird, der nationalliberal,, Fraeti«» »»- schließen wird. * Al« muthmaßlicher Direetar de« Reichs»,f»»d- heit«amte« wird in de, medictnischen Kreise» V«rli«s neuerding- Professor Skrezeezka, Deceraeut i» drr Medicinalabtheilung de« Eultu-ministerium-, aeaamtt. I-r. Koch, der di»lang sür den Nachfolger vr. Strack'« galt, hat dem Vernehmen nach abgelebnt. Er glaubt, die geschäftliche Leitung de- Amte- nicht übernehmen zu falle«, weil seine Specialforschung seine uvgetheilte Arbeit da«»»d erfordert. Skrczerzka, ein angehender Fünfziger, gilt als ad,« Autorität auf dem Gebiete de» öffentlichen Sanität-wesaas. Der Berliner Universität gehört er al- Extraordinarius an. Uebrigen« ist e« dem CultuSminister gelungen, sür Professor 1)r. Koch eine andere, diesem zusagende Stellung zu find«, um den berühmten Gelehrten dauernd an die Reich-Haapt- stadt zu fesseln. Seit einiger Zeit, und besonder- nach den großen Erfolgen der vorjährigen Hvqicine-Aii-stellung ift in dem genannten Ministerium die Errichtung eine- „Hygles- nischen Institut»" geplant worden, einer Anstalt, welche, ai« eine Abzweigung der Berliner Universität und analogden bereit« bestehenden physiologischen re. Instituten zur Aus bildung der jungen Mediciner al- dringend nolhwendig er- lannt worden ist. Dem Pros. Koch ist nun, wie di« „Post" meldet, da« Directoriat diese- neu zu errichtenden hvgieinischen Institut» angetragen worden und derselbe hat diese« Anerbieten bereitwillig acceptirt. In Folge dessen soll die Errichtung diese« Institut« mit allen Mitteln beschleunigt werden. * Gras Herbert Bi-marck, welcher in diesen Tagen Berlin passirte, hat sich nicht, wie mehrere Blätter berichftn, nach London, sondern auf eine GebirgStour nach Süddeutsch- lanv begeben. * Von fachmännischer Seite wird der „National- Zeitung' au« Berlin geschrieben: „In Folge der neuer lichen Ausweisungen russischer Staatsangehörigen au» Berlin ist die Frag« nach der Größe der hiesigen russischen Colonie vielfach erörtert worden. Eine absolut genaue, ziffernmäßige Beantwortung derselben ist nicht so leicht, wie man wohl glauben könnte, weil die StaatSangebvriqkeit der Neich-auSländer specificirt zuletzt für da« Jahr 1871 zu- sammengestellk worden ist. Damals wurden in unserer Stadt unter 822,589 Einwohnern 1248 Russen beiderlei Geschlechtes und jeden NllcrS ermittelt, während die Zahl der in Ruß land geborenen Ort-anwesenden 2502 betrug. Von Letzteren besaß also nur die Hälfte die russische Staatsangehörigkeit; die andere Hälfte bestand hingegen überwiegend auS in Ruß land geborenen Personen, welche meist von früher dort lebenden deutschen Reich-angehörigen stammten, und zum weit kleineren Theile au« solchen, welche die russische Staats angehörigkeit mit derjenigen eine- deutschen oder eine anderen Staate« vertauscht hatten. Mitbin verhielten sich die in Rußland geborenen Einwohner Berlin- zu den hier domicilirten russischen Staatsangehörigen wie 2 zu l. Da in dergleichen Proportionen, so lange sich die Grundbedingungen derselben nicht erheblich ändern, ersahrungs» mäßig eine gewisse Constanz obzuwalten pflegt, so kann man jene- Verhältniß noch beute für maßgebend ansehen. Zieht man ferner in Betracht, daß bei der letzten Zählung am t. December 1880 im Ganzen 3830 au- Rußland gebürtige Berliner sich ergaben, so haben demnach sich damals circa 1900 Russen hier ausgehallen Folglich ist die Zahl der Letzteren, wenn man die inzwischen eiiigrtreten« Bevölkerung«- Zunahme berücksichtigt, gegenwärtig auf rund 2000 Köpft zu veranschlagen und kann diese Angabe von der Wirklichkeit nur unwesentlich abweichen. Wenn daher Schätzungen, wie in Nr. 447 der „National-Zeitung" milgethrilt wird, wirk- lick >5,000 und für die bi-berigen Ausweisungen allein 1800 Seelen geliefert haben tollten, so müssen sie fehlerhaft an- gestellt sein. Wir mulhmaßen. daß unter den fraglichen 15.000 Russen nicht nur di« sich ständig hier aufhaltenden verstanden, sondern daß unter ihnen irrthümlich auch di« im Laufe eine« Jahre- durch Berlin reisenden mit inbegriffen sind.' * In der orthodoxen südslawischen Welt wird der Besuch des Karlowitzer Metropoliten Angyrlic« am ck
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