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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.09.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188509146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850914
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-09
- Tag1885-09-14
- Monat1885-09
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.09.1885
- Autor
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Nrdaction und Lrvrdilion Joliannesgasje 8. 2prrcji!tuiiür» der liköaclroll: Borinniags 10—12 Uhr. Naamnllags 5—6 Udr. v«u »l« Vil-Ug-I ein,kontier M»>uiicru>t« «acht ' l» iUlk.cium nichl verduidl». tlMM Annahme Srr für die nächstfolgend« Kummer bestimmte» Ins reale au Wocheulagen bis L Uhr Rachinlttag«, a» Loim- und Festtagen früh bi-' ,S Uhr. 3» ür» Filialen fnr 3ns.-Annahme: Llta Klemm, UniversilälSslratze 1. Louis Lüsche, Naiharinenstr. 23, p. mir bis Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage IN,1vo. 3l>onnrmentspreis Viertels. 4' ^ /Nk. incl. Irmgenobn 5 Mk. durch die Psil bezogen 6 Ml. Jcde einzelne -Nununec vO Pi- Belkge;e»nplar 10 Ps. Lebükre» jur Sxkrabeilaqen lin Tagcvlali. Formal gesalzt) ohllr hostbesörderung 32 Mk. «ll Postvclvroerung 43 Mk. Inserate 6geipaltene Pelitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut uns. Prelsoerzeichuitz. Tabellarischer u. Zifscrnsatz nach höherm Tar>i. Lrclamen onler dem Redaclion-slrich die4gesvalt. Zelle 50 Ps., vor Len Familien nachrichlen die 6geipaltcne Zelle 40 Pi. Jnleraie find ircis an die i-rpe0>t>on zu iendeo. — -taball wird vichl gegeoen. Zahlung prueouunirulläo oder durch Pest- uachiiabiiie. 257. Montag den 14. September 1885. 78. Jahrgang. Amtlicher Theil. Bekanntmachung, die Landtagswahl im I. Wahlkreis Leipzig betreffend. Nachdem das Königliche Ministerium de« Innern mittelst Verordnung vom 1. August n. c. die Ergänzung-Wahl für die II. Kammer der Skänteversamnilung aus den 15. September diese- IahrcS au-geschrieben hat, so machen wir hierdurch bekannt, dag wir den I. Wahlkreis in 5 Wahlbezirke eingelheill haben und veröffentlichen hierbei zugleich in der An füge D die Abgrenzung eines jeden Wahlbezirk«, die Namen des Wahlvorstehers und seine- Stellvertreter- in jedem derselben. Leipzig, den 3. September 1855. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Georgi. N. D Wahl- ^ bezirk. ! Slraßentheil. Name de- Wahlvorsteher«. Name de- Stellvertreter-. ^ i. Borgstraße, An der 1. Bürgerschule, GewandgSßche«, Geiminaische Straße, Kupsergäßchen, Magazingasse, Ncnmarft, PeterSkirchhos, Petcrtstrahc, Preußergäßchen, Plnßenburg, Schillerstrabe. Schloßgasse, Schulstraße, Sporergäßchen, ThomaSgaßchen, ThomaSkirchhos, Uut- versiiälsstraße. Herr RechtSaowalt vr.Sröma««. Herr Mechanik»- Theodor kühn. a 5 2. Barfimgäßch n. Böltchergäßchen, Brühl, kl. Fleischergasse, Goidhahngäßche», Goelhestraße, Hallesch« Straße, Kalharinenslraße, Klostergasse, Markt, Naschmarkt. Nicolaistcaße, Nicolaikirchhof, Parkstratze, Plauevscher Platz, Plauenlche Straße, Reich-straße, Ritterstroße, Salz- gäßchen, Schuhmachergäßchen. Herr Stande«beamter Arie»rtch Lrtuckler. Herr Kaufmann Rudolph Wunderlich. 3. Am Exercierplatz, Eberhardtstraßr, Große Fleischeraasse, Hainstratze, Humboldtstraße, Keilstraße, Löhr's Platz, Löhrstraße, Lortzingstratze, Neukirchhof, Nordstraße, Parthenstratze, Psaffendorser Straße, Theatergasse, Theatervlatz, TSpserstraße, Uferstraße, Vorkstraße, Dort- platz, Zöllnerstraße. Herr Gtadtrath Ech«ttzt-Söhl- «an«. Herr Gewerbekammersccretair Herz,,. , 4. Berliner Straße, Blücherstraße, Blücherplatz, Erlenstraße, Euiritzscher Straße, Gerberstraße, Golhischel Bad, Pack- hosstraße. Herr Stadtrath Nagel. Herr Kansmaau Gotisch 5. Buguslusplatz Nr. 3b, 4 und 6, Bahuhosstraße, Georgen- stratze, Wiiilcrgarlenstraße. Herr Rechtsanwalt Lscharmaa«. Herr Kaufmann Schütte. In unserem Firme» - Register ist bei der unter Nr. 224 ein getragenen Firma Friedrich Sichler u lorgau zufolge Verfügung vom 5. d. Mt-, am nämliche» Tage olgende- eingetragen worden: der Kaufmann Wilhelm Hermann Liio Vücker zu Torgan ist als Gesellschafter in das Haiidel-geschäst eingeirelen und wird dasselbe unter der bisherigen Firma als offene Handels gesellschaft fortgesetzt. Vergl. Nr. 52 de- Gesellschafts-Registers woselbst diese Firma anderweit eingetragen ist. Dagegen ist unter Sir. 52 unsere- GesellschastS-RegislerS die seil dem 1. September 1885 bestehende Handelsgesellschaft: „Friedrich Sichler" Dorgau mit 1) der Äiitwe Smilte Auguste Sichler geb. Leithold z» Torgau, 2) dem Kauimann Wilhelm Hermann Ltto Bucker daselbst Lorgau, den 5. September 1885. königliches AmtS-Stertcht. Brkanntmachnng, die Landtagswahl im I. Wahlkreis Leipzig betreffend. Im I Wahlkreise der Stadl Leipzig, welcher in die in der Anfuge (>) enthaltenen Wahlbezirke einaetheill worden ist, findet tie Abgabe der Ttimnrzettel für die mittelst Verordnung vom l. August n. o. auf de« 18. September dieses JntircS ausgeschriebene Wahl eineS Abgeordnete« zur ll. Kammer der Ständeversammlung in dem in der Ansuge de, ,edem Wahlbezirke aufgcsührlen Wahllocale wahrend der Zeit von 10 Uhr Vormittag- ununterbrochen bis Nachmittags 3 Uhr statt. Daö Wahlrecht wird durch Stimmzettel auSgeübt, welche bei der Abgabe uneröfsnet in ein verschlossene- Behältniß zu legen find. Aus denselben ist die Person de- zu Wählenden so zu bezeichnen, daß über ihn kein Zweifel übrig bleibt. Stimmzettel, welche dieser Vorschrift nicht entsprechen, ingleichen diejenigen, welche die Namen mehrerer Personen oder einer nicht wählbaren Person enthalten, sind ungiltig. Die Stimmberechtigten werden hiervon benachrichtigt. Leipzig, am 3. September 1885. Die Wahlvorsteher. vr. Erdmann. Friedrich Trinckler, Standesbeamter. Stadtrath Schmidt-Svhlmann. Stadtrath Nagel. Rechl-anwalt Tscharmann. D Wahlkreis. > Wahlbezirk. 1. 2. Sw p '.iheil. Dahllocal. Burgstrabe, An der 1. Bürgerschule, Gewandgäßchen. Grimmailche Strotze. Kupsergäßcheu. Magazingasse, Neumaekt, PeterSkirchyos, Peter-strotze, Preuße» gützchen, Pleitzenburg, Schillerstratze. Dchlotzgasje, Schulstratze, Sporergäßchrn, Thoma-gäßchen, Thomaskirchhof, UniversilätSstraße. Barsutzgätzchen, Böllchergätzchen, Brühl, Kleine Flenchergafse, GoldhahngSßchen, Goethestratzc, Hallesche Straße, Katbarinenstraße, Klostergasse, Markt, Nasch- markt, Ricolaistratze, Nicolaikirchhos, Parkstratze, Plauenscher Platz, Plauensche Strotze, Reich-straße, Rlttcrstratzr, Salzgüßchen, Schuhmachergätzchen. Am Exercierplay, Eberhardlstratz«, große Fleischergasse, Hainstratze, Hnmboldt- stratze, Keilstratzc, Löhrsplatz, Löhrstratze, Lortzingstratze, Neukirchhos, Nord- strotze, Parthenstratze, Psaffcndorser Stratze, Ihcatergasse, Theaterplatz, Töpser- stratze, Usccstratze, Borkstratze, Borkplatz, Zgllnerstratze. Berliner Stratze, Blücherplatz, Blüch-rstratze, Erlenstratze, Eutritzscher Stratze, Gerberstratze. Gothischcs Bad, Packhofstratze, AugustuSplatz Nr. 3d, 4 und K, Bahuhosstraße, Georgenstratze, Wiutcrgartenstratze. Lrtetschler's Restauration, Schulstratze 14. Poser'S Restauration, Nico- latstratze 5. Eldorado. WtnAer'S Restauration, Blllcherstrohe 43. Fröhlich'- Restauration, Mntergartenstr^ 14. Leld-Verpachtung. Die der Stattgemeind« gehörige, an der Westseite de- Bavcrischen BahnhosS gelegene s^eldparzelle Nr. 2498 de» Flurbuchs für Leipzig von 34.55 Ar ---- 188 Quadratruthen Flächengekalt soll zum Feldbau aus die tt Jahre 188« bis mit I8»1 Montag, den 2t. diese- Monats Vormittags ll Uhr aus deni Ratbbause, I. Etage, Zimmer Nr. 16. an den Meistbietende« anderweit verpachtet werden. Die Verpachtung-- und VcrstcigerungSbedinguogen sowie ei» Situalioiispla» liegen in unserer Oekonomie-Inspection im alte» IohannisboSpitale. Johanni-Platz Nr. 8, schon vor dem Termine zur Einsichtnahme aus. Leipzig, den 5. September 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. llr. Georgi. Stöß. Vrkannlniachung. Aus Grund von tz. 4, Abs. 1 de« Regulativ- vom 15. Ncvember 1867 baben wir ObrigkeitSwegen an die Belbelligten bei 30 Strafe Verfügung ertasten, daß der zwischen den Grundstücken Nr. 12 und 19 am Tösener Weg m letzteren einmüudcnve Privatweg an dieser Einmündung eingesriedigt und gleich allen andern städtischen Grundstücken während der Nacht verschlossen gehalten werde. Wir bringen die- zur Nachachtung zur allgemeinen Kenntniß mit dem Bemerken, daß Diejenigen, welche unserer obigen Verfügung entgegen die bezcichncle Einfriedigung ganz oder tbeilwei'e zerstören oder beseitigen, oder den nächtlichen Ver schluß ausheben mit Geld bis zu 150 oder mit ent sprechender Haft bestraft werden. Leipzig, den 9. September 1885. Drr Ratb der Stadt Leivjig. llr. Georgi. Witilck, Ast Wegen Reinigung der Räume bleiben die Stadtcaste und die Slisluugsbuchhallerei den I«. diese- MonatS geschlossen. Leipzig, den 12. September 1885. DeS RathS Finanzdeputation. Bekanntmachung. ES ist bisher vielfach vorgekommen, daß Kehrsand von Steinmetz-Werkplä-e» zur Bereitung von Mörtel ver wendet wird. Nach den aus unser Ersuchen von der PrüsungSanstalt für Baumaterialien Abth. ll der Staatslebranstalten zu Ehemnitz angestcllten Erörterungen ist jedoch jener Sand als ungeeignete« Mörtelmaterial zu bezeichnen, weil da- Korn ein zu verschiedenartiges ist und weil der gemischte, zum größten Theil mit Staub vermengte Sand nahezu doppelt so viel Master zur Erlangung einer geeigneten Mörtel consistenz bedarf^ al« der Sand von Normalkorngröße, hier durch aber die Erhärtung der Mörte maste sehr verlangsamt unvcrhältnißmäßig viel Feuchtigkeit in baS Maucrwerk ge bracht und das AuSlrocknen desselben erschwert wird. Es wird deshalb die fernere Berwinoung de- auS dem Eingang« bezeichneten Sande hergestellten Mörtels zu Bauzwecken hier durch mit dem Bemerken «ntersagt, daß Zuwiderhandelnde (Bauherren, sowie Bauleiter) eine Geldstrafe bis zu 60 .-e oder entsprechende Haftslrase zu gewärtigen, eventuell auch da- ordnungswidrig auSgesührte Mauerwerk wieder abzu tragen haben werden. Leipzig, den 7. September 1855. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wilisch, Aff. Bekanntmachung. Ja unserem Firmen-Regifter ist bei der unter Nr. 7 eingetra genen Firma A. A. Wrhner zu Lorgau zufolge Verfügung vom 7. d. MtS. am nämlichen Tage Folgendes einaetragen worden: Durch Erbgang ,st da- Geschäft ans die Wiitwe -lla.it Lonisr Wrhncr grb. Earl zu Torgau übergegange», welme dasselbe »nicr der bisherige« Firma sortietzt, dagegen ist unter Nr. 274 desselben Register- die Firma A. F. Wetznrr zu Torgau und al- deren Inhaberin die Wittwe stlara Louise Wehner geb. Earl zu Torgau zufolge Verfilzung vom 7. d. MlS. am oäinUche» Tage eiugeira-eu wordeu. Tvrgau, den 7. September 1885. Königliches Amt»-«cricht. Bekanntmachung. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 14. September 1885. Die »Norddeutsche Allgemeine Zeitung" ramiiie Brighl ist. Von dem Haupte derselben, Mr. John Zright, ist allerving» schon vor vielen Jahren gesagt worden, »Mi er nicht von Quäker-Eltern geboren wäre, so würde er professioneller Boxer geworken sein; aber die Tendenz, welche daS Blatt in früheren ähnlichen, wie in diesem Falle verfolgt hat, ist nicht dem Temperament von Mr. Bright zuzuschreiben. Während de- Aufstandes der Bocchescn im Frühjahr 1882 unterhielt der »Manchester Guardian" in Ragusa einen Correspondentcn Namens Evans, der wegen seiner Nerbin düngen mit den Aufständischen auSgewiesen wurde und. nach London zurückgekehrt, in englischen Blättern rührende Klagen über die Mißhandlung Bosniens und der Herzegowina durch die österreichische Regierung veröffentlichte. Im vergangenen Jahre war dasselbe Blatt Organ des in Corsu gebildeten Eomitös zur Revolutionirung Albanien- und brachte Artikel über Vorgänge aus kem benachbarten Festland«:, von denen an Ort und Stelle Niemand etwa- gesehen hatte. Es würden sich noch andere Beispiele davon sammeln lasten, daß der Manchester Guardian". wenn eS irgendwo auf dem Fest, lande glimmt, einen Brand anzusachen suchte. Die Erklärung liegt darin, daß das Blatt die Interessen der großen Fabri kanten, Exporteure und Rheder vertritt, denen ein jeder Krieg zwischen anderen Völkern nützlich ist, weil er die Aus fuhr von Waffen und KriegSbcdürsnisten und die Benutzung der neutralen englischen Flagge befördert, besonder» nützlich, wenn einer der Kriegführenden ein Concurrent im Export, geschäste ist." * Ter „Deutsche Reichsanzeiger" schreibt: Der für den Gouverneur in Kamerun gebaute Dampfer „Nachtigal" bat am 26. August cr. WitbelmSbaven verlassen und nach schneller anstand-loser Fahrt am 30. August cr. Fatmouth erreicht. Hier beabsichtigte Ver Eommankant, gutes Wetter abzuwarten, ehe er die für da- kleine Fahrzeug bedeutende Fahrt über den BiScayischen Meerbusen nach Corunna vor- nahm Inzwischen traten die bekannten Verhältnisse in Spanien ei». Da nicht bloS Corunna. sondern bei Fort setzung der Reise später noch einmal spanischer Besitz berührt werten mußte, erhielt der Commaiibailt seitens des Chefs der Admiralität am 3. September cr. die telegraphische Weisung: Befehl zur Weiterreise abwarten." Somit liegt da« Fahr zeug noch wohlbehalten in Falmouth." — DaS. wie wir gestern mittheilten, in Lübeck verbreitete Gerücht, der Dampfer fei im BiScayischen Meerbusen uiitergegaiigen, entbehrt somit glücklicherweise jeder Begründung. * Aus der kaiserlichen Werft in Kiel sind wieder einzelne größere Neubauten hergestellt worden, welche ihrer Voll endung entgegengeben. DaS eine Gebäude bildet eine größere Kammer für die VriggS und Torpedoboote, das zweite wird ein AuSrüstunasbureau enthalten. Von der Errichtung größerer Lagerschuppen für Torpedoboote wurde abgesehen, dagegen eine eigene Helling für dieselben errichtet. Tie Apparate für das Anlanbziehen der Torpedoboote haben sich bisher nicht bewährt und wurden bereits einmat erneuerl An Bord der AuSfallcorvctte „Baben" werben auf der Werst gegenwärtig mit sehr zahlreicher Mannschaft Hebungen »nt einem Drahtnetze zum Fangen der Torpedo- angestellt. In einiger Zeit wird die „Baden" aus den Strom boten, ohne jedoch in Dienst gestellt zu werden und werke» in offener See die Proben mit dem Torpedoiangnetze fortgesetzt. Es dürste bei diese: Gelegenheit erwähnt werden, daß sich Eontreadmiral a. D. Werner in seinem neuesten größeren Aussatze über die deutsche Marine sehr entschieden gegen diese Fangnctzc ausspricht. * Man schreibt uns auS Berlin: „Der Termin der preußische» Wahlen soll nunmehr festgesetzt sein: für die Wablmäniierwablei, der 6, für die Abgeordnetemvahten der 12. November. Es ist etwas später, als man gewöhnlich angenommen hatte, und der Beginn der parlamentarische» Arbeiten wird dadurch mebr als nölhig und wünschen-ivertb binau-gcschobe». Die Wahlbewegung wird nun Lurch das Bckanntwcrdeii deS Wablteriiiiiis etwas kräftigeren Anstoß und frischeres Leben cmpsangen. Sie Halle sich bisher in sehr rubiger Weise vollzogen, und an vielen Orten sind die Vorbereitungen »och sebr im Rückstand; in der Mehrzahl der Wablkrcise sind die Ausstellungen der Cantidate», die Ent schließungen der verschiedenen Parteien über da« tactisckc Vergehen noch nicht beendigt. Da- wird jetzt ohne weitere» Verzug geschehen müssen. Im Allgemeinen ist durch den bisherigen Verlauf der Wahlbewegung die Annahme ver stärkt worden, daß sebr wesentliche Acnderungen in der Zusammensetzung tcS Abgeordnetenhauses nicht zu erwart n find. Die« Gesübl der Sicherheit bezw. der AuSfichts- losigkeit trägt viel dazu bei. daß ein rechter Wahl kamps sich nur an den wenigsten Orten entwickelt. WaS die nationalliberale Partei betrifft, so ist sie am srübttcn aus dem Schauplatz erschienen, bat zuerst in größeren V:i sammluiigen die Gesinnungsgenossen berufen und hat auch, wie uns scheint, die Wahlvorbereitungen am weilcsien gcsör ocrt. wenngleich auch slir diese Partei in einer großen Reihe von Wahlkreisen die Eandidaten noch nicht ausgesiellt sind und Verhandlungen mit ankeren Parteien noch schweben. Tie nationalliberale Partei hat allen Grund, mit zuversichtliche!n Math den Wahle» eiitgegenzugehen. Sic ist zu der Erwar tung berechtigt, nicht »ur ihren Besitzstand überall ausrccht zu halten, sondern auch »ock ei»e A»;ahl von Mandaten bin- zuziigewinncir. Ater tie letzten Wochen müssen jetzt noch eifrig in der politischen Arbeit auSgenutzt werden. * Eine neue Blülhe von ultra ui out an ein Patrio tismus. ein würdiges Scitenstück zur Verherrlichung der iranzösischcil Herrschaft in Saarlouis durch den dortigen katholischen Pfarrer, hat nach schlesischen Blättern aas dir Gleiwitzer Kathvlikenversa», »iluiig ein Rechtsanwalt llr. Stephan geliefert. Derselbe stellte die Kriege Friedrich« deS Große» aus eine Stufe mit de» Raubkriegen Ludwig'» XlV. und Napoleon's I n»d erlaubte sich dabei die Bemerkung: „Leider ist unsere Heimalhprovinz Schlesien aus dem Wege ungerechter Kriege von Preußen erworben worden". Herr llr. Stephan äußerte ferner bei einer Kritik der kirchen politischen Gesetze: »Em Drittel der Bevölkerung schmachtet unter den Maizeseycn. ES wird uns die Baierlandolicbe auS dem Herzen gerissen." Das scheint allerdings bei diesem Herrn sehr gründlich qescheben zu sein. * Einer der alten Parlamentarier und Führer der Secession", Abg. von Bunsen. der mit einer kurzen Unter brechung seit Errichtung deS Reichs dem Reichstag angcbört hatte, seit 1876 als Vertreter von Hlrschberg in Schlesien, bat, wie schon erwäbnt. sein Mandat aus Gesundheilsrück sichten niedergelegt. Der Wahlkreis Hirschbcrg wird nun mehr eine Neuwabl vorzunehmen baben. Bei den letzten Wahlen hatte Bunsen mit 7681 Stimmen gesiegt; 3389 Stimmen sielen aus einen deutschconservativc», etliche hundert Stimmen aus einen kle ' len und einen socieilbcmvkralischcn Candivaten. * Aus einer konservativen Versammlung zu Guntershausen bemerkte der deutscheouservative Abg. Grimm: »Den Nationalliberalcn seien wackere Männer anS dein Centrum, iu dem eS freilich auch ganz rotbe Demokraten gebe kenn doch vorzuziehen." Ganz im O isle der ^Kreuzzeitung". Wa« sagt aber die „Norddeutsche Ai: .neii-.c Zeitung" dazu? Auch aus der Stabt Hannover >i»c be dauerliche konservative Manöver zu berichten. Ter Vorstand deS dortige» conscrval>vcn Vereins will den nalionalliberalcn Candidatcn eigene Candikaten gegenuöerstellen Der „Han noversche Courier" bemerkt dazu: „Dieser Vorstand des conservalivcn Vereins befindet sich nicht in UebereiiisNüimung mit de» Gemäßigl-Coiiservaliven in hiesiger Stadt, geschweige denn mit den Freiconservaliven. Aus kiesen beiden Seilen verurtheilt man das Borgeben dieses »Vorstandes" aus da« Entschiedenste. Ein Onerzug mit zwei Persönlichkeiten, die vor noch nicht allzulanger Zeit entschiedene W lscn gewesen sind, und nur in der Handwerker- und der Bauernsrage mit dem alleräußersten reckten Flügel der Eoiiservaliveu voiüber gebend Fühlung genommen habe», kennzeichnet sich deutlich genug, um aufs Neue den Vorwurf zu rcchtsertiacn. daß der hiesige cvnservalive Vorstand welsischc Geschäfte besorgt." * Im Wahlkreis Altena-Iserlohn sind alS national- liberale Candivaten die bisherigen Vertreter vom Heede und llr. Natorp ausgestellt. * In der „Lippcschcn Post" veröffentlicht der ReichstagS- abgeordnele Bürten eine Erklärung in Bczug aus Ne Ge staltung der Verhältnisse in Lippe »ach dem Ableben des jetzt regierenden Fürsten, tie dahin gipfelt: „Nur unl.r der Bedingung, daß da» Doinanium ein unter die Verwaltung des Lande» gestellles Staatsgut wird, und daß der gegen wärtige großartige Regierungsapparat ansbört, darf t.c LandeSverlretung in den Fortbestand der Selbstständigkeit des Landes willigen, weil die Fortdauer der jetzigen liebe.stände, wie auch der Kurzstchtigste einseben kan», zum Ruin des Landes führen muß!" Im Falle aber der erbberechtigte Nachfolger sich nickt mit einer Civilliste znsricbcn gebe» würde, bleibt nickt» anderes übrig, alS daß die LaudeSverlrelung «... Ausböreii der Selbstständigkeit deS Lande« und die Unnvanklieng ui RcichSland vder in eine preußische Provinz erstreben müsse » » >» * Zwischen Bulgarien und RumSnie» schwebt ein Grenzstreit, der dadurch in eine kritische Bab» einlentle, daß Rumänien den fraglichen Grenzposten in Arab Tabia besetzte, nachdem eS die Bulgaren zur Räumung desselben o.nfi gefordert batte. Dein Reuter'schen Bureau wnd aus Sesia über die Angelegenheit gemeldet: „Eine am I». d. ven «si:.l lichte ossiciöse Miltbcilniig erkennt Len von Run.äüi.u > us Arab Tabia erhobenen Anspruch an und crk arl, daß ein Ausschuß ernannt werden würde, »m die Grenzlinie s.stzn- stellcn. Inzwischen werte die bulgarische Regierung aus die Räumung von Arab Tabia seitens der Rumänen le ielen. Sollte diesem Verlange» nickt willfahrt werken, loer.e sie Negierung vorbebaltfich der förmlichen Ueöergabe des Pia.es au Rumänien von dem bulgarischen Gebiet Besitz eigicssen, aus welchem die jetzk von dcn Rumänen besetzt gehaltenen zwei Dörfer gelegen sind." * Man wird sich erinnern, daß vor einigen Monaten in England von sachverständigen Autoritären sehr sori'ältige Versuche zu dem Zweck aiigeslcllt wurden, die beste Metkodc der Küstenbeleuchlung ausfindig zu >»ack u. AlS Leuchtmatcrial wurde Petroleum, Gas uni. etckt, g'ches Lickt zur Prüfung gestellt, und ergah sich für viele, wenn auch nicht für alle Falle, die Ueberlezenbeit der elektrischen Lichtquelle. Kürzlich ist nun der Bericht der Sachverständigen- eouiniissio» veröfieiiNichl worden und giebl derselbe fi»i Gut achten dakin ab, daß für die Mehrzahl der Leuchtfeuer die Speisung der Flamme durch Mineralöl genüae. daß aber für besonders wichtige Küstenpnncte. weit vorspringende Kav«. Sandbänke und sonstige Untiefen, die in der Nabe viet- bcsahrener Wasserstraßen belege» sind, :c., d. b. an Stellen, wo eine möglichst kräftige Beleuchtung angezeiat erscheint, di- Elcktricitäl sich zur Verwendung empscble. Es verdient bervorgehcben zu werken, daß de» in England äugest-Ilten Verfiichen der KüsteribelcuchkungSlechnik Vertreter inebrercr anderer Nationen, darunter auch Deutschland« beiwohnten, wodurch einer etwaigen späteren internationalen Verständigung über diese, für die Sicher»»» de- Seeverkehrs so rilieildtich
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