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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188408255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-08
- Tag1884-08-25
- Monat1884-08
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1884
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Bringerlohu 5 Mk„ durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen lin Tnqeblatt. Format gesalzt) s»«e PoslbesSrderung >Ä Mk. Mit Postbcsördernng 18 Mk. Inserate «gespaltene Petitzeile 20 Pf. Grtßerr Schriften laut unserem Preis- verzrichaiß. Tabellarischer u. Ziffernsatz nach HSHerin Tarif. Uerlamen unter dem Uedaetionokrich die Spaltzeile 50 Ps. Inserate sind stet« an die Eppevitton z:i senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeuuinernnüo oder dura, P st- Nachnahme. 238. Montag den 25. August 1884. 78. Jahrgang. Amtlicher Theil. Vekanntmachmlg. Wegen Legung von GaSrvhren am BnyertseHe« kplntze werde» von Dte«»tag, de» A«. lfd. Mo», ab. oem Fortgänge der Arbeiten entsprechend, die AuSgEna« der Bayerischen, Albert«, Lvind«tihlen- »«d okiir»« berge» Strasse zu« Bayerische» Platz« für alle» ««besagte» Kahrverkehr gesperrt. Leipzig, den 22. August 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. i. Kretschr vr. Georgi. hmer. vcr-cigerung. Hofraum« bez. im Suctionsloeale des hiesigen Amtsgerichts die»«««,, »e» S«. ds». MtS, » Uhr Rachmittag». eine silberne Taschenuhr, zwei Winterüberröcke, zwei Landauer, fkns Lastwagen, drei Pserde, zwei complrtte Geschirre und In sollen et« Futterkasten versteigert werden. Leipzig, am SS. August 1884. Viel», Gerichtsvollzieher. Auctionslocal des König!. Amtsgerichts. Dienstag, den SO. August 1884, »o« 10 Uhr Bormtttags a«. solle, ein« ariigere Anzahl besserer Möbel, beftehend au« Schränken, Tischen. Stühlen, Sophas. Lommoden, Bettstellen, Spiegeln, Wanduhren rc., ferner Rcftauratiansmibel, 1 vter- bruckapPara», Viergläker, Lade«- und TamptatrmSbel. in- gleichen I Geldschraut, » Schuhmachernähmaschineu, 1 Litha- grabhirstrt«, 1 goldene Rcmantairuhr, Mairatzen, Federbetten, Canarienvögel, Goldfische, Straußenfeder», Perlenbesätze, seidene Schnur», Spitzen, Bänder, Schleifen, Umschlagetücher. Teppich«, sowie mehrere Kronleuchter und Hängelampen. TafeNampen. vlnmentische und Stander» Ranchtischchcn, -arten- und Marmortischchen» 1 Liqnerkasteu «it Äosenholzeinlaae. Blumentöpfe mit Seitenösfnungen, Lamveuschtrmc, Krüge, Teller, «edrere Kaffee- und Thcrserviee. Waschgarntturen, kohlen- tasten, Ofenvorsetzer. Oscngeräth und viele ander« für feinere Haushaltungen sich eignende Gegenstände »ersteigert werden. Leimt«, o« SS. August 1884. vielt,, »erichtsvo'lzieber. Nichtamtlicher Thetl. Die Laiser-Zusammenkunst. Die bisher noch in Gerüchtsorm auftretende Nachricht von der bevorstehenden Zusammenkunft des Kaisers Wilhelm mit Kaiser Alexander III. bat seit gestern Gestalt gewonnen; „Krcuzzeilung" und „Post" meiden übereinstimmend, daß die Beiegnung d»r beiden Kaiser in den erste» Septembertagen stailsinden wird. Bon der Theilnahme de- Kaiser» von Oesterreich an der Begegnung verlautet nicht», vielmehr scheint sckon die Nennung Stettins als Ort der Zusammen kunft. daß vorläufig nur Kaiser Wilhelm und Kaiser Alexander eine persönliche Begegnung haben werden, was nicht aus- schiießt, daß Kaiser Franz Josef und Kaiser Alexander an einem andern Ort. vielleicht Krakau, zusammentressen werden. Die Verhältnisse bringen es mit sich, daß die näheren Um stände der Begegnung bis zum Tage derselben geheim ge halten werden, die Reisen deS Kaiser- von Rußland bedürfen leider einer solchen Schutzmaßregek; aber daß eine Zusammen kunft der auf» Neue eng verbündeten Monarchen geschehen wird, erscheint jetzt außer Zweifel gestellt. Selbstverständlich sind die Gegenstände politischer Natur, welch« bei der Monarchenbegegnung zur Sprache kommen iverven, in den varziner Eonferenzen des Fürsten Bismarck und Grafen Kalnokp auf da- Eingehendste berathen und er wogen worden, so daß ein Einverständniß leicht erzielt werden kan». Wenn Rußland mit Deutschland und Oesterreich- Ungarn dieselben politischen Wege wählt, so sind die drei Kaiserreich« ohne Frage di« Herren der Situation und was dabei so «vhlthuend und beruhigend wirkt, ist die Gewißheit, daß diese drei mächtigen Verbündeten der ganzen Natur ihrer Gemeinschaft nach keinen Plan im Schilde führen kvnnen, welcher den Frieden Europa- bedroht, sondern daß sie im Gegentheil nur die zweckmäßigsten Mittel aufsuchen werden, um diesen Frieden zu erhalten und für die Zukunft sicher »u stelle». In Bezug auf die auswärtige Politik bietet sich als nicht zu umgehender Houptgcgenstand die egyptifche Frage dar. sie bildet den Brennpunkt aller Schachzüge, welche die geeinten europäischen Mächte England gegenüber in Aussicht zu nehmen haben. Englands Friedensstörung im Sommer >882 verschuldet die gegenwärtige Krisis und diA muß überwunden und beseitigt werben, wenn di« Ruhe Europas auf längere Zeit hinaus ungestört bleiben soll. Tie egyptifche Frage ist em Theil der orientalischen: wenn also Rußland die Hand bietet, um mit Deutschland, Oester» reich-Ungarn und Italien vereint die Bedingungen fest;«stellen, unter welchen Egvpten fortan leben soll, so ist davon die Vertagung der Absichten Rußland- auf Konstantinopel un zertrennbar. Schon diese einzige Thatsache ist von so grsßer Tragweite, daß neben ihr alle auf Grund derselben zu schlie ßenden Vereinbarungen nebensächlich erscheinen. Der Rübe und dem Frieden Europas drohen seit langer Zeit hauptsäch lich zwei Gefahren, di« eine duech das Streben Rußland«, di« Türkei von der Karte Europa» zu streichen, die andere durch den heißen Wunsch Frankreichs, Elsaß-Lothringen zurück zuerobern nnv für die Niederlagen de» letzten Kriege- gegen Deutschland Vergeltung zu üben. England hat durch sein unbedachtes Vorgehen gegen Egypten den Weg gezeigt, wie diese beiden Gefahren beschworen werden können, weder Rußland noch Frankreich können r< dem ganzen Gange ihrer Politik entsprechend ruhig mit aasehen, weuu Englaud Egvpten annectirt, denn beide haben ein naheliegende- Interesse an der Offenhaltung de- Seewege- nach Indien und Frankreich ist dabei außerdem noch interrssirt «egen seiner nordasrikanische» Besitzungen. Gelingt eS also einen ModuS zu finden, welcher England zwingt, aus die gehofften Früchte seiner Tewaltthat de» Jahre« 1882 Verzicht zu leisten, so wird Derjenige, welcher diesen Modus praktisch zur Lnsführung bringt, auch die Sympathien Rußland- und Frankreichs erwerben »nd dadurch in den Stand gesetzt werd«,. die Bedingungen für seine werthvvllen Dienste sestzustellen. Es liegt in der Natur der Sache, daß diese Bedingungen nicht genannt zu werden Zauchen, sondern sich als die Folgen des Einverständnisses über die kghpten zu gebende Zukunftsform von selbst ergeben. Eine Eonferenz, welche Egypten unter da- gemeinsame Protektorat Europa- stellt, trifft dadurch stillschweigend Ent scheidung, daß di« Bürgen diese- vertrage- sich nicht gegen seitig da- Leben schwer machen und die Bedingungen ihrer Wohlfahrt gefährden könne». Rußland, welche- sich an einer solchen Conserenz betheiliat, verzichtet damit auch ohne au»- drücklich kundgegrben« Willen-erklärung aus die Wieder« ausrollung der orientalischen Frage und Frankreich gebietet seinen Rachegelüsten gegen Deutschland Schweigen. Darin besteht die große politische Bedeutung der varziner und der daran sich schließenden Kaiserbegegnung für den Weltfrieden, daß ein EinigungSpunct für widerstreitende Interessen der europäischen Großmächte gesunde» ist. von Welchem au- die Beilegung schwebender gefährlicher Bcr- wickelungen ermöglicht wird. Man braucht nur einen Blick auf England zu Wersen, um die Bedeutung der Ereignisse, welche sich im laufenden Monat abgespielt haben und im kommenden Monat zum Abschluß gedeihen sollen, zu ver stehen. Gladstone war noch vor einem Jahre und bis in die neueste Zeit hinein vermessen genug, zu glaube», daß er dir Macht und Geschicklichkeit besitze, um einen Bund gegen da- deutsche Reich zu Stande zn bringen. Er hatte nicht« Geringere« geplant, al» im Verein mit Rußland und Frankreich die Geschicke Asien» und Afrika« nach seinem Dafürhalten zu gestalten; Deutschland sollte zur Rolle de« un- betbeiligte» Zuschauer- verurtheilt sein bei Entwickelung de- großen Zukunft-brania- der Theilung der asiatischen und afrikanische» Welt. Dieser Plan hatte aber ein Loch, weil er den Punkt außer Acht ließ, von dem au- die Geschicke Europa- geleitet werden. Es war ein zwecklose- und eitle« Beginnen, die Bertheilung von Gaben in Aussicht zu nehmen, zu deren Besitzergreifung der Weg nur über Berlin und Wien führen konnte und noch dazu in einem Augenblicke, in welchem der Besitz de« Geber« selbst aus da« Aeusterste gefährdet ist. England war und ist noch heute der Gefahr au-gesetzt, au« Egypten, ohne Zuthun einer europäischen Macht, lediglich durch die halbwilden eingeborncn Horden Asnka« verdrängt zu werden, und trotzdem wollte sein leiten- der Staat-mann die Theilung einer Welt vornehmen. die ihm von anderer Seite schon in der gefährlichsten Weise streitig gemacht wird. Da« Kaiserthum Indien war schon einmal »m Jahre 1857 auf dein Punkte, den Fangarmen England- sich zu entwinden und auch jetzt wieder tönt der Ruf de- Mahdi sehr vernehmlich und sympathisch begrüßt „ach den Gefilde« Indien- hinüber, r» macht sich eine Gährung unter ven indischen Bekenner» de« Islam bemerk bar, welche den Engländern zu denken aiebt» ob denn ihre Macht in Südostasicn auch wirklich für alle Zeit fest- begründet ist. Rußland breitet seine Macht langsam aber sicher, un- bekümmert um englische Anmaßungen in Asien, immer weiter nach Süden au«, und der Tag de- unvermeidlichen Zusammen- stoße- zwischen den beiden Nebenbuhlern ist nicht mehr fern. Von der Ostseit« her dringen die Franzosen nach China zu vor und bringen dem Einfluß der Engländer in den ostasiatischen Gewässern Gefahr. Was braucht eS also be leckenden Anerbieten« England- an Rußland und Frankreich, sich mit England in dir Neichthümrr Asien- und Afrika« zu theilen, da ja doch ohnebin schon jede der beiden angerusenen Mächte sich ihre« Bortheils bewußt ist und ihn zu sichern strebt? Inzwischen ist aber noch ein neuer Mitbewerber um diese Reichtbümer in die Schranken getreten, da- deutsche Reich, welche- freilich der Art und dem Charakter de- deutschen Volke- gemäß nur da- für sich in Anspruch nimmt, wa- iym gehört und wa« e» ehrlich erworben hat. Gegen diesen sehr unwillkommenen Loncurrenten hat England sich in der unhöflichsten und unklugsten Weise benommen und dadurch die Annäherung Deutschland- an die beiden von England begehrten Verbündeten beschleunigt und zum Abschluß gebracht. Da-, wa» Denlschland seinen Verbündeten bieten kann und bietet, sind nicht hochtönende Phrasen und leere Versprechungen, wohl aber werthvolle und für England sehr wichtige Maß regeln. welche seiner Macht die empfindlichste Einbuße zusstaen. Der bevorstehende Congreß in Berlin wird nicht ohne Ergebniß verlausen wie der in London und in der deutschen Hauptstadt werden die Bedingungen vereinbart werden, unter welchen England fortan in Egypten verbleiben kann. Da« ist nach der einen Richtung hin die Bedeutung der Kaiserzusammen» kunst. Eine andere Seite derselben behalten wir un» vor, demnächst zu erörtern. , Leipzig, 25. August 1884. * Einen Beweis für di« sortschreiteodeAusdehnung der Coloniaibewegnng in Deutschland liefert da« WachSthum der Vereinigungen, welche die Centralisirung und Leitung der Bewegung in die Hand genommen haben. Ter .Deutsche Colonialverein", welcher im Anfang diese« Jahre- 3200 Mitglieder zählte, war bis Mitte Juli aus 5300 gewachsen und weist im August bereit- 5350 Mitglieder aus. ES ist nicht zu bezweifeln, daß in Folge der inzwischen in Westasrika emaeletteten deutschen Action die Bewegung noch erheblich a» Au-breitung und Vertiefung gewinne» wird. Der »weite vereinigung-punct, welcher in der „Gesellschaft für deutsche Cölonisation" gegeben ist. übt unter der Wirkung dieser Ereignisse ebensall« bereit» eine starke Anziehung aus. Eine solide Concurre»- mehrerer Gesellschaften ist an sich bei der Intensität der Bewegung nicht von besonderem Nachtheil, aber e« ist doch dringend zu wünschen, daß Alle, welche sich berufen fühle», »« so lebhaft erwachten Colonialbestrebungrn Bahnen zu weis«, mit Vorsicht und Bedacht verjähren. Man muß anerkenne», daß der .Colontalverein" die wünschen-werthe Zurückhaltung übt; wir entnahmen auchbereits vor einiger Jeu dem Organe desselben di« zeitgemäße Mahnung, an die wir heute erinnern möchten, „gelegentlich nach dem Griffe der Bremse an dem Eolonisation-waae« zu fühlen, ob sie sich auch ganz in Ordnung befind«"'. E- wäre zu wüuschrn, daß man auch die von anderer Seit« geleitete Propaganda mit gleicher Be ruhigung betrachten könnte. Wie vortrefflich auch die Ziele sein mögen, welche man verfolgt, so kann doch durch allzu sanguinische- vorgeben viel verdorben werden. Soll di« Sache der deutschen Eolonisation keinen Schaden nehmen, f» muß man vor Allem dahin streben, baß die Enttäuschungen, welchen man doch nicht ganz wird entgehen können, aus das möglichst geringe Maß beschränkt werden. Eine gesunde, vielver sprechende volk-thümliche Bewegung auf eincin Gebiet«, auf welchem so eminent- w'Eastftche Steigung kommen, muß man v ^ ^ ^lche sich darüber in« Krankhafte bewahren^ Me kah,„ reuen, daß der ^"9 ^ ^ ^ qst-ere unseren gebührenden drängt, un-endlich auch jenseits sichern, müsse» be» Feiten daraus Bedacht nehmen, rag o Bewegung Kd, I'MW- L §»«,,»- mchi °« N-U-n" «-« I!» . >.-«> > ^ de,»»>>«><» °- °d« »--MM. >»' 'Ü'L Cd,--'-»--»- «>.« -M"» v»"" »"Lim d., «..Li::-?:! L§d'?Lnft^ Prognostik»» stellen. Nicht uniwnst trachtete letzteres NE» da, , die Bocren von jeglicher Verbindung mit der Seeküste abzuschu , >n der richten Lhnung. daß die unmittelbare Berührung Mit dem Meer« die LebcnSsühigkeit und Lebenskraft der secunbaren Binnenftaat-wesen in einer Weise entwickeln müßte, rmß der Uc e- gang der polit'jchen Super.oritLt ^ v°n^ dem^^ Territorial-Aamaßungen gelegt werden. - Weil die klerikalen Blätter „sich den Anschein gaben, eine» Dementi» zu bedürfe,,", brachte die .Norddeutsche Allgemeine Zeitung", lediglich in der Absicht, sich gefällig zu erweisen, die Erklärung, daß der über ein Gespräch mit Herrn v. Schlözer veröffentlichte Bericht ..ungenau" s«. Wie die ultramontane Presse für diese Gefälligkeit dank., bat sich bereit- in au-giebigster Weise gezeigt. Eine Acußcrung aber, die wir in dieser Hinsicht im „Westfälischen Merkur" finden, ist doch zu charakteristisch, um nicht besonder- bervor- gehoben zu werden. „Die krankhaften Bersuche der Ossiciösen, heißt e« dort, die Acußerung de« Herrn v. Schlözer in Abrede zu stellen, haben un- ven erfreulichen Beweis geliefert, daß die Beschwerden der katholischen Presse an maßgebender Stelle nicht ohne Eindruck geblieben sind. Der Fall war be kanntlich nicht zum ersten Male eingetreten, daß man an gewisser Stelle einen Vorstoß gegen die Curie gewagt, dam, aber, als man Len iin Lanve dagegen erbobenen Protest gewahrte, schleunigst sich zum Rückzüge entschloß. DicSmal scheint spccicll die bezüglich der ReichStagswaht auSgestoßcne Drohung der katbolischen Blätter ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben. E- wird nun unsere Ausgabe sein, dafür zu sorgen, daß diese Drohung kein« leere gewesen ist." Der ganze Effect de- Dementi« ist also der, daß die Ultramontanen einen Grund zu haben glauben, mit einem Erfolge ihrer lächerlichen Drohungen zu rcnommiren und daraus hin erst recht gegen die Regierung zu Hetzen. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" kann daraus entnehme», daß eS nicht immer gerathen ist, dem „Bedürfnisse" der klerikalen Blätter nach einem Dementi, wo in der Hauptsache nicht- zu dementiren ist, mit allzu großer Bereitwilligkeit entgegen- zukommen. * In einer Danziger Wählerversammlung hat Herr Rickert bezüglich der Au-sichten de- deutschfreisinnigen Liberali-mu- sich in einem so elegischen Tone anSge- sprochen, wie man ihn von jener Seite nicht gewöhnt ist. Die zuversichtliche Haltung, mit welcher die Secession und dann die Fusion vor da- Volk hintrat, scheint Angesicht« der Stimmung, welcher man im Lande begegnet, uicht Stand ge halten zu haben. E« wundert »„« nicht, daß Herr Rickert die »Wahl Politik", welche betrieben werde. iür die trüben Aussichten de- ,deutschen Freisinn«" verantwortlich macht. Man sucht Andere hinter dem Busche, hinter welchem man selbst gesteckt hat. Wer dir politische Haltung de-fortschrittlich- secessionistischen Liberalismus seil mehreren Jahren genau beobachtet hat, der konnte nickt verkennen, wie sich als rother Faden die Rücksicht auf die Wähler hindurcbzog. Die Regierung und die Conservativen haben e« an einer Unter redung der realen Bedürfnisse unter den TesichtSpunct der Wahltakttk keine«wra« fehlen lassen, aber der Fort schritt und an seiner Seite die Secession haben ihnen dann ein« sehr respektable Concurrenz gemacht, die sich in einzelnen Fragen aus dem Gebiete der Steuer- und Wirth. fchast-polttik — «an denke beispiel-weise an den Steuer- ^ 2'r/benpolitik bi« zu einem ofsenkundiqcn und höchst beschämenden gegenseitigen Urberbleten steigerte, »ns beiden Setten mußte «an schließlich sehen, baß man sich Ä."/ ?"len"'ch«n Erfolg blo«g.stellt hatte, und man findet ,'tzt ein Haar in dieser Sorte von Politik. Da« ist sehr können jede Aeußerung. welche die- be- stätigt. von welcher Seite sie auch komm«, nur mit Genua- thuung begrüßen. Andererseits meinen wir aber doch, daß U"7 "" Grund hat, sich über dm Andern » be- »weren Beschwerden. w,e die in der Danziger versamm- Aobem,'b/"in"'m!^" in Friedrlck-thal bei Ml-tti- » » woselbst er seinen Urlaub zubringen 7/"'7 . 'krankt, so daß er seinen dortigen Aufenthalt ab- kun? rurückkehrm mußte. Die Erkran- d^TUenfta^tt °k Makler, daß ein- Uebernabmc nicht z^-r^ da"en,m für die nächst- Zeit * In einer am Freitag Abend in Hannover statt- aebabten Versammlung de- Nationalliberalen Verein« wurde folgende Resolution einstimmig angenommen : Die von dem Nationalliben Bere n in Hannover bcniftne Lft.» i'ammtung begrüßt die neuen deutschen Unter »eh», un gen in überseeischen Ländern als Anfang erweiterler Handcl.- betielmngeii »nd deutscher Ansiedelungen mit großer Freude. Sie spricht über die Zusicherung deS Reiche kanzle r§. jeder gerechtfertigten Unternehmung dieser Art de» Schul) de) Reiches zu- wenden zu wollen, sowie über die in dieser Richtung gelhane» Schritte, insbesondere auch über die Vorlage der Dampjcrsut-venlion ihre lebhafteste Äenugthuung au». Sie giebt sich der freudigen Zuversicht hin, daß die Früä»c deutschen Unternehmungsgeistes und deutscher CuIIurarbeit in dis jetzt herrenlosen Ländern für die Zukunft auch voll und gnnz dem deutschen Volke zu Gute kommen werben." * In den Kreisen der nationalpolnischen Agita toren der Provinz Posen ist man höchlich entrüstet über zehn junge Mediciner polnischer Zunge, welche sich entschlossen habe», nach Rumänien zu gehen und sich dort als Aerzte nieder- Anlassen. Man eifert gegen diese« AuSwanderungSproject um so erbitterter, als sich dem polnischen Arzt und Bürger außer« bald der Provinz Posen und Westprenßen ein weites und fruchtbare- Feld der Wirksamkeit in Oberschlesien und Ost preußen, in Erniland und Masuren eröffne, und als es einen Verlust von 100,000 bedeute, wenn 10 junge Mediciner, deren Ausbildung mindestens je 10,000 ^ gekostet habe, in» Ausland gehen und ihre Kräfte dem Lande entziehen. Die» sci um so mehr zu tadeln, wenn sich unter den au-wandernden jungen Nerzten vielleicht auch solche befinden, welche auf Kosten de« MarcinkowSki - LeremS zur Unterstützung der lernenden Jugend ausgebildet worden sind. Letztere» Argu ment dürfte besonder- becichten-wcrkh und wichtig für die Charakteristik der Bestrebungen gewisser polnischer Vereine erscheinen, die unter dem Deckmantel gemeinnützigen Wirken« tehusS Hebung de« Dolk-wohlftande- und der volk-bffdung doch nicht- aiivere- al- den NationalitätShndcr schüren. Wenn dann da- Deutschthum, resp. die Staatsbehörden solchen In stituten, wie z. B. den polnischen Landwirkhschast-Vcretnen. mit einer gewissen Reserve gegenübertreten »nd ihnen nvthigenfallS scharf auf die Finger sehen, so sollt«« dt« Herren sich doch nicht über bureaukratische Willkür, über ungerecht« Verfolgung ihres .harmlosen" Treiben- rc. beklagen. Ob Übrigen- den sanitären Interesse« unserer polnisch redend«» NeichSbürgcr ein besonderer Dienst durch solch« landsmänuilche Acskulapjünger erwiesen wird, welche nach der Theorie der Hetzer den vornehmsten Beruf eines polnischen Arzte« in der Förderung nationalpolnischer Propaganda erblicken, mögen sich Diejenige», deren gesundbettlich-S Wohl und Weh« davei in erster Linie taugirt w»rd, selbst beantworte». * DaS .Centralblatt für die Interessen der Bolkswirth« schast" veröffentlicht an» einem an den Herausgeber de« Blatte« gerichteten Privatbriese Henry M. Stanley'«, betrcfsendDeutschlandSStellung amKongo, folgendes: Paris, 18. Autzust 1884. Ich bemerke, daß Deutschlaad endlich aafängt, eio Interesse an unseren Angelegenheiten zu nehmen. Ich selbst freue mich darüber. Die Deutschen pflegen jede Frage einer sorgfältigen Analyse z» „itterwersen und mir würde es keine Sorge einst-ßen, wenn Deutschland e« unternähme, den Geist und den Zweck dieser Bewegung nm Kongo zn analysiren. Ich bin gewiß, daß dasselbe Ursache zum Nachdenken finden und für seine Mühe belohnt werden wird, durch die Thatlachen, die au« Licht kommen würden. Ich wünsche, daß ich genug Meister der deutschen Sprache wäre, um persönlich nach Deuiichland zu kommen, um alle und jede Frage zu beantworten. L« giebt gewisse Fragen in Bezug aus den Kongo, welche von den Deutschen selbst am Besten beantwortet werden können: Ist c« wünschen-werth für Deutschland, Einfluß auf das Werk der Eivtlisatio», da« kürzlich am Kongo begonnen worden ist, zu besitzen? Aus welch« Art will Deutschland den versuch machen — unab- hängig oder al« Verbündeter anderer großer europäischer Mächte? Will Deutschland sich anderen Mächten anschließc» zum Schutz der „Internationalen Gesellschaft" und dadurch die Begründung und das WachSihum der Freien Staaten am Kongo sichern, um an den vartheile» Thetl zu nehmen, welche die Gesellschaft bietet? Oder wird eS die Ansprüche Portugal« aus dem untern Kongo anerkennen, t» der Hoffnung, daß Portugal ihm al« Gegenleistung Eoncessionen und Vorrechte gewähre? Wenn Denlschland Interesse für Crntralafrika besitzt »nd wenn eS den Wunsch hegt, am Kongo Handel zu treiben, so muß eS zuerst hauptsächlich über einen Pnnct vollständig unterrichtet sein : Ob e» tm Stande wäre, dort irgend etwa- zu unternehmen und zu erreichen, wenn die Ausfuhren au« Deutschland in den asrikanischen Emftiy> . basen den bedrückenden »nd belästigenden Tarife», Vorschriften und Verpflichtungen unterworfen wären, welche in dem Mozanibigne- vertrage ansgesührt sind. Wenn Deutschland geneigt wäre, ein Bündniß mit Portugal eia- zugehen, so inüßte eS jeden Vertrag mit dieser Mach: mit d-r grüßir» Sorgsalt prüfen, denn so Nein Portugal als pcftlische M ich: auch ist — seine Verträge find vollendete Erzeugnisse. Wenn man dies bezweifeln sollte, so erinnere ich an die Art » d Weise, wie Portugal unlängst die britische Regierung an seine Sc >e lockte. Zwischen den Zeilen dieses Vertrages erblick: man die Mas,:, welche c- sich Vorbehalten hat, um Zölle und Abgabe» zu en; '-en - und zwar io, wie e- nur Portugal versteht — von leben, '.Irlck l. der nach Asrila eingesührt oder aus Afrika au-gcsührl wnd, z»m Ruin jeder Unternehmung. Man muß sich auch vcrgegenwm! e.i das Ziel seiner hartnäckigen Auiprüche aus Macht an d:r Küs.e und am Kongo: — Portugal verlangt e- nur »ach den Einnahni'n, welche die Uniernedmung-n der „Internationalen Gesellschaft' und des Handels in seinem Bereich abzuwersen versprechen. Portng il wird niemals einen Pfennig zur Ausmunlernng de« .Handel« opfern — aber eS wird stets bereit sein, den Handel >'»t stärker, u Fessel» zu binden, durch die Anlage von Fort» und ZolH'iiniern » v durch die Errichtung von Lompagnten zudringlicher Angesielfter, d e von Unglücklichen unterstütz: werde», welche wegen Berbrerue» aller Art durch die Polizei ans Portugal au-gcwieien worben sind. Der arme Kaufmann oder der arme Ansiedler oder Müsionair wird außer den Zöllen auch noch zu bezahlen haben: Hafeiiabg.itc», Leuchtlhurmabgoben, Einkommensteuern. Abgaben vom Verknuse und von der EtgenthumSübertragung, Hausobgaben, EchissiabrtSabgaben u. s. w. — ein reicher Strom von Gebühren für die Angestellten. Da» geschieht allenthalben ans portugiesischem Gebiet und kein Vrr- trag wird den Kaufmann gegen diese Bedrückung schützen: — wenn die Worte nicht so haarscharf ausgewählt werden, als die Sprache eS gestattet, so wird nicht« den Handel in Afrika gegen die Be- drückung schützen. Wenn Deutschland geneigt ist, die „Internattonale Afrikanische Gesellschaft" zu unterstütze», so muß es sich fragen, welche vartheile eS davon erwartet. Daraus kann man — in Kürze — antworten: Wa- die Ge- srlllchaft Amerika geantwortet hat, dal wird sie auch Denlschland antworten: — daß Deutschland freien Zutritt haben wird, freien Eingang und AnSgang nach und von den Territorien, ohne Zölle zu bezahlen, für jeden Kaufmann, jeden Ansiedler, jeden Missiouair,
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