Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.03.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187403255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18740325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18740325
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1874
- Monat1874-03
- Tag1874-03-25
- Monat1874-03
- Jahr1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.03.1874
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Orschetvt täglich früh 6»/, Uhr. >«d«1t«> »»> LrxcttltL» JvhanatSgass« 33. >. Nedaüeur Fr. HSttrrr. Sprechstunde d. Nedacrtou ,oa ll—U Uh« R»ch»itla,« »„ 4—t Uhl. Ämuchme der für die nächfl- volaende Nummer bestimmten »nierate an Wochentagen bi« Illyr Nachmittag«, an Sonu- «td -efttagen früh bi«Uhr- ^tltal« sür LM» Klemm, UutvrrfitLtSstr. 21, »«rt« Lüsche. Haiustr. 21. p«ss Taarlilall Anzeiger UZMW des Kimgl. BezirkSgmchtS und dt? Rath? dn Stadt Leipzig. Ad»»>m»r»t,»rrt» nertelMltch 1 LYlr. 1« Ngr tncl. Vrtngerlohn 1 Thlr. 20 Ng: Jede rtuzelae Nummer 2'/, Ng. vrlegexemplar 1 Ngr. Gebühren für rxtradeilagm «hm Postbefvrderuug 11 Lhtr mit Poftbesvrdenmg 14 Thlr. Inserate Größer, Schriften laut nuferem Prei«vrrzeichni-. »ertönen unter d. Uedartlamstrtg bi, Spaltzeil« 2 Ngr, W 84. Mittwoch den 25. MLrz. Bekanntmachung. Da» S. Stück de« vierjährigen Reich« - Gesetzblattes ist bei un« eingegangen uns wird Itt» z«» L0. M»«tl d. I. aus dem RarhhauSsaale öffentlich au«hängen. Dasselbe enthält: Nr. 992. Bekanntmachung, betreffend die Außerkurssetzung der Kronrnthaler, sowie von Münzen de« Konvention-süße«. vom 7. März 1874. Leipzig, am 21. März 1874. Der Math der Stadt Leipzig. G- Mechl vr. Koch. kechler. 1». Bekanntmachung. Da« 2. Stück de« die«jährigen Gesetz- und Verordnungsblätter sür da« Kvniareich Sachse« ist bei »»« eingegangen vnd wird dis r»r« LV. Nprtl d. I. aus dem RathhauSsaale zur Ein sichtnahme öffentlich »««hängen. Dasselbe enthält: Nr. 9. Bekauntmachung. die bei Verlegung der fiskalischen Verbindungsbahn bet Leipzig u. s. w. betroffenen Fluren betreffend; vom 4. Februar 1874. Bekanntmachung, die Bewilligung einer von der Stadtgemetnde Adorf für die von derselben errichtete Sparkasse erbetene« Au«nahme von bestehenden Gesetzen betreffend; vom 5. Februar 1874 11. Bekanntmachung, eine Anleihe der Aktiengesellschaft „Freiberger Papierfabrik zu Wetßenborn" betreffend; vom 12. Februar 1874 12. Bekanntmachung, die Anleihe der Hainichen - Roßwetner Etsenbahugefrllfchaft betreffend; vom 14 Februar 1874. Gesetz, einige proceßrechtliche Bestimmungen betreffend: vom 19. Februar 1874. Verordnung, die Einlteferungen in die Strafanstalten betreffend; vom 20. Februar 1874. Verordnung, Klafter- oder Aufziehbreter für Strohgeflechte betreffend; vom 24. Februar 1874. Verordnung, da« Verfahren bei Expropriationen sür Eisenbahuzwecke be treffend; vom 7. März 1874. Verordnung, den Betrag der bei auswärtigen Exveditton« den Expedienten zu gewährenden Auslösungen betreffend; vom 8 März 1874. Bekanntmachung, die PriontätSanleihe der Aktiengesellschaft Hofbrauhau«, Actienbierbrauerei und Malzfabrik in Dresden betreffend; vom 9 März 1874. Leipzig, am 28. März 1874. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Koch. G. Mechler. 13. 14 15. 16. 17. 18. Bekanntmachung und Warnung. Bet Personen, welch« mit der Reinigung und sonstigen Zurichtung von N»ffh«are«, besonder« von russische» (sibirischen) Roßhaaren sich beschäftigen, «gleich« auch bei solchen, welch« mit SchwelnSdorsten und trocknen Häuten zu thun haben, find oft gefährliche Erkran kungen vorgekommeu, welch« nicht selten de» Tod herbrigesührt haben. In neuerer Zeit ist, und zwar namentlich im hiesigen Krankevhause, in welchem solche Kranke Aufnahme gesunde» hatte», ermittelt worden, daß deren Kravkheit ihren Grund in der Ansteckung durch Milzbraudatft hatte,- welche«, an den erwähnten Rohprodukten hastet, insonderheit in dem Schmuze und «taube euthalten ist, welcher mit de« russische» Roßhaaren hierher gebracht und durch die oben erwähutea Arbeiten davon entfernt wird. Diese« au« Pilzen bestehenoe Äfft aelangt entweder durch die Haut, wenn diese verletzt ist, oder durch de« Mun» in den menschlichen Körper, und der letztere besonder« gefährliche Fall kann namentlich dann leicht Vorkommen, wenn Speisen oder Getränke in den ArbettSriiumeu genossen werden. Da Leipzig« Handel und Industrie sich seit geraumer Zeit tu großem Umsauge mit den gedachten Artikeln besaßt, so bringen wir die« hierdurch zur Kennimß aller Derjenigen, welche mit Maaren der gedachten Art in Berührung kommen und in den Räumen Verkehren, in denen solche Maaren ausvewahrt oder z »bereitet werden. Diesen Personen ist dringend zu ratheo, 1) daß sie von jedem Verkehr mit den fraglichen Rohprodukten sich gänzlich fern halten, sofern sie, namentlich an den Händen, den Armen, dem Gesicht oder dem Halse, irgend welche, wenn auch noch so geringfügige Wunden oder Hautabschilferungen haben, 2) daß sie e« vermeiden, in den Räumen, wo solch« Produkte lagern oder verarbeitet werden, Speisen oder Getränke zu sich zu nehmen, 3) daß sie beim verlassen der Arbeit die Hände sorgfältig mit Wasser, welchem etwa« Ehlor- kalk oder einige Tropfen coucentrirter Lösung reiner Earbolsäure beigemischt sind, oder doch wenigsten« unter Anwendung von Seife waschen, auch die Kleidung sorgfältig lüsten und reinigen» 2) daß fie, sobald sie sich krank fühlen, beziehentlich au ihrem Körper rothe. beim Befühlen schmerzhafte Fleck, Pusteln, Blüthchen oder Bläschen sich bemerkbar machen, ohne allen Verzug ärzliche Hülfe aufsuchen, am besten im Krankenhause. Leipzig, am 28. Februar 1874. Die Medtctnalpolizeibehördr. De» Rath de» Stadt Leipzig. De» Stadtbeztettarzt. vr. Koch. vr. H. Sonnenkalb. Bauer. Gemeinnützige Gesellschaft. * Lehyia. 24. «ärz. Ja der gestern abge- halte»« Versammlung der Gemeinnützig«» Gt- seü'lchast wurde auf Antrag de« Vorstände« zu nächst der IahreSrechnung Justification «rthetlt. E« hat sich das erfreuliche Ergebniß herausgestellt, daß am Ende de- Jahres ein Cafien- dcstand von etwa 700 Thlr. verblieben ist. Ueber «inen Antrag de« Vorstände-, das hie sig« Tewerbemuseum betreffend, referirte Herr Kaufmann Scharf. Der Lusto« und Secretair de« Wiener Kunstgewerbemuseum- Halle sich mit dankenSwerthem Elfer dem ihm von der Gemeinnützigen Gesellschaft ertheilten Aufträge unterzogen und in der Weltausstellung eine Ln- zahl geeigneter Gegenstände zum Werth von 8500 Thlr. angekaust Die Gegenstände find in d.r Zeit nach Weihnachten hier eingegangen und einstweilen im Museum «»«gestellt worden; eine schätzenSwerlhe Bereicherung erhielten fie durch Geschenke von hiesigen Privatleuten. Am 18. Kebr. fand eine constitutreude Versammlung der Ga ranten sür die obgedachte Summe und von solchen Herren statt, bet denen man ein größere« Interesse für die Angelegenheit voran«setzen durfte. Mau machte sich über einen definitiven Plan schlüssig und damit geschah der Anfang zur Begründung eine« Lunstgewerbe-Institut« m Leipzig. Rach dem Plan wird man sich zu vörderst au den Staat wenden, damit dieser die Mittel zur Beschaffung der Lehrkräfte ge währe. Alsdann soll die Stadt um die Be- williguug der völhtgeu Räumlichkeiten angegangen werden. Die Gesellschaft zur Begründung de« Institut« thetlt sich tu zwei Llaffeu, tu sogenannte Förderer, welche durch Zeichnung eine« jährlichen Beitrage« von t«O Mark gewisse Rechte genießen, und in die Mitglieder, deren Beitrag sich jähr- lich aus t« Mark beläuft In einer später« Versammlung ergab sich al« Resultat, daß 49 Per- souen IahreS-vesträge von 800—10« Mark »ud fünf Person« ein« jährlich« Beitrag von 10 Mark zeichnet«, wodurch sich eine jährliche Einnahme von etwa 19SO Thlr. ergab. Mit dies« Mitteln soll« neben den Leistungen de« Staat» und der Semeiude die Sammlung« all- «ältz vermehrt werden. Der Redner hoffte, daß, wa« bi« jetzt noch nicht geschehen, die Be- tretuug de« «ege« der OeffeuMchkett di« Ein- nahm« noch beträchtlich vermehr« werde. Kür Ausstellung der Sammlung« ist, da da« Museum nicht auf die Dauer zu benutz«, da« seither von den Herren Brückner, Lamp« L Eo. mnegehadte Local in der alt« Post zu sehr eivi- le« Presse gemtethet Word«. Am Schluffe seine« Vorträge« bezeichuete der Redner al« Endziel die- ser Bestrebung« die Errichtung einer kuust. gewerblichen Hochschule in Leipzig Der Vorsitzende, Herr vr. Seusei, richtete hieraus di« Krage au die Versammlung, ob fie di« selbstständige Loustitutruug der Gesellschaft sür da« Kunstgewerbemuseum genehmige und ob sie ferner au« der Taffe der GemeinnüNigm Ge sellschaft da« neue Unternehmen mit einem ein- malig« Beitraa von 200 Thlr. dotir« wolle, welche Fragen «»stimmig genehmigt wurden. E« wurde serner de« Anträge de« Vorstände«, den Fond sür hiesige Schulsreistellen, wel chen die Gemeinnützige Gesellschaft gestiftet, mit 100 Thlr. extra zu bedenk«, Zustimmung ertheUt. Herr Professor vr. Biedermann theilte im Auftrag de- zur kräftiger« Organisation der reich-treuen Parteien gewählt« Fünfzehner- AuSschusse« mit, daß in der nächsten Zeit ernstlich vorgegangen werden solle, indem man, in Berückstchtigung der sächsischen Gesetzgebung, ein« einzigen großen Verein für ganz Sachsen gründen werde, der daun in den verschiedenen Orten überall seine Vertrauensmänner Hab« müsse In diesen Tagen gelange bereit« da« betreffende Statut zur Versendung. Die Stadt Leipzig, welche berert« gezeigt, daß in rhr vor den Anforderungen d<L Deutschen Reiche- alle Meinungsverschiedenheiten zurücktreten, werde fich gewiß nun auch tu der Ausbringung von Mitteln energisch und opferwillig zeigen. Der Redner forderte die Mitglieder der Gemeinnützigen Ge sellschaft auf, sämmtlich in den neuen ReichS- vereiu etnzutret«. Der von den Mitgliedern in diesem Verein zu leistende IahrlSbrtrag be- trägt fünf Mark. Die sofort in Umlauf ge fetzten List« ergaben eine zahlreiche Betheiliguvg. Ueber den glänzenden Bortraa, welchen Herr Professor vr. Knapp hieraus über „die Social- dewokratte seit Lasalle'S Tod" hielt, werden wir in der nächst« Nummer berichten. Pädagogische Gesellschaft. In der Sitzung am 21. d. M, zu deren Be ginn »an dem Kaiser ein begeisterte« Hoch au«- brachte, berichtete Herr Oberlehrer Dix über die häuslich« Schularbeiten, nicht, wie au« Miß- verständmß augekündigt war, über eiue Ueber- bürdung der Ktuder. Nachdem der Begriff solcher Arbeiten sestgestellt, und ein geschichtlicher Ueberbltck gegeben, ward ihre Berechtigung und Nothwendigkeit nachgewie- s«, sowohl sür die Zwecke der Erziehung ai de« Unterricht«. Die Arbeit ist auf den unter« Mus« und in der Volksschule überwiegend eine den Unterricht lediglich begleitende, wiederholende, später eine vorbereitende und auf den oberen Stufen, namentlich in höher« Schul« eine den Unterricht sortsetzeude, eine sreigestaltevde. Ja allererster Linie ist bei der Bestimmung de« Wieviel der Arbeit Rücksicht zu nehmen aus die Gesundheit der Kinder, auch muß noch hin reichende Zeit bleib« zur Ausbildung individueller kindlicher Talente, sowie zur Theilvahme am Leb« der Familie und an häuslichen Geschäften. Aber man durste doch auch nicht verschweig«, daß viele Klag« wegen einer UeberbÜrdung dem Hause zur Last zu legen find, welche« durch ver frühte« uud übertriebene« Heranzieh« der Kinder zu häu«ltch« Arbeiten und zu Zweck« de« Er- werb«, durch zerstreuend« Vergnügen, verfrühte Genüsse und ««besondere durch Privatstundeu, vielleicht auch durch nicht ganz vorsichtig« Urtheile über die Schule und d« von ihr auferlegten Pflicht«, die Arbeit derselbe« oft sehr erschwert. Nachhülsestunden find im Allgemein« entbehr lich, denn die Schul« darf nur aufgebeu, wa« die DurchschutttSkraft der Elaste bewältigen kann und nicht«, nameutlich zum Auswendiglernen, wa« nicht soweit vorbereitet ist, daß e« ohne fremde Hülfe geleistet werden kann. Ist eine solche nothweudig, so hat entweder da« Kind »der die Schule nicht vollkomm« gethan, wa« sie sollten, oder aber »a« Kind steht unter der Durchschnitts kraft der Elaste. In jedem Falle sollte Nach hilfe nicht ohne Rücksprache mit dem Lehrer de« Kinde« eingerichtet werden. Und damit über- Haupt da« Verständniß sür da« Thun der «Schule gefördert werde, find Besuche der Eltern an be sonder« bestimmten Tagen sehr zu wünschen, nicht sowohl um zu sehen, wa«, sondern vielmehr, wie sie arbeitet. Sie würden sehen, wie jede Aufgabe ein nothwendige« Glied in dem Orga nismus de« Unterricht« ist, und nur im Noth> falle da« Kind davon «tbiuden, sie würden dafür sorg«, daß nicht heute und morgen wenig oder nicht- und am 3. Tage Alle« gearbeitet wird, so daß der Schein der UeberbÜrdung ent steht, sondern vielmehr Sorge tragen sür eiue gleichmäßige vertheiluug der Arbeiten. Die Be- merkungen über Durchsicht der Arbeiten, über da- Vorlegen einer Musterarbeit, über die Nei gung vieler, namentlich jüngerer Lehrer, ihre eigenen Gedanken in die Arbeit« der Kinder hineinzncorrigiren, fanden, wie die Hauptgedanken de- vortrage«, die Zustimmung der Gesellschaft. Aus Sta-t uu- Lau-. * Leipzig, 24. März. Der Geburtstag de- Deutscheu Kaiser« Wilhelm ist, wie wir Sü den heute etngelausen« Blättern ersehen, im ganzen Lande festlich begangen worden. Ja Dresden fand« Festmahle statt bet de« preußi schen Gesandten Graf v. SolmS-Sonuenwalde, im verein«local der Post- und Telegraphen- Beamt«, im OsficterScafino »ud aus de« Bel- vedire der Terraffe, wo fich dt« Mitglieder de« ReichSvereiu« und de« neu gegründeten Fort schritt-Verein« versammelt hatten. Den Mittel- pnvct der Festlichkeit« tu Lhemuitz bildet« der von dem Verein der Liberal« veranstaltete Lommer« uud da« große t« den Räum« de« Lafino abgehaltene Festmahl. Besonder« her- vorraaeud war« auch die Feierlichkeit« tu Zwickau. Herr Bürgermeister Streit bracht« hier ein« wahrhaft kernig« uud mächtig züud«- den Trinkspruch auf den Kaiser au«, von den übrig« Städten find noch Fretberg, Plauen, Meißen, Wurzen, Bautzen, Annaderg rc. zu nennen. T Leipzig, 24 März. Soeben erfährt Refe- reut ganz beiläufig au« Gondershausen durch einen Privatbrief, daß am Sonnabend Abend dem dortig« Professor vr. PH. bpttta, der nach Oste« al« Tollega an der hiasiaen Ntcolaitaua wirk« wird, seit«« der Schüler de- fürstlich« Gymnasium« ein solenne« Ab- chiedSsest mit Facklzua veranstaltet Word« »nd n Scene gegaug« ist. Da« Gymnasium der Lwarzbnrgsschen Residenz verliert den weg« einer Gelehrsamkeit uud pädagogischen Tüch- tgkett und nameutlich seine« humanen, liebens würdig« weltmännisch gebildeten Wesen« und seine« Eharakter« wegen sehr ^geachteten und ge liebten Lehrer sehr ungern. — vr. Spitta ist in Leipzig bereit« wohlbekannt, vor einig« Monaten erschien im Berlage von Brett köpf <L Härtel hier de* erste Baud einer umfangreichen Monographie zur Musikgeschichte Leipzig«, ein hochwichtiger Beitrag zur Kunstgeschichte io Biographien: „Johann Sebastian Bach." Da« Werk kam zufällig gerade am 150. Jahrestage von Vach'« erstem musikalischen Auftreten in Leipzig, der Aufführung der Eautate: „Die Himmel erzähl«..." am 2. Sonntage nach Trinitatis 1723, aus deu Leip. ziaer Büchermarkt. Iahalt bilden die Eaptte! über Bach'« Vorfahren, Kindheit und Jugend, erste- Jahrzehnt der Meisters»ast, Bach in Eöthen bis zur Uebervahme de- Cantorat« zu St Thomä iu Leipzig. vr. Spitta druckt einen Brief Bach's au« dem kasserlich russischen Haupistaat» - Archive zu Moskau ab, in welchem e« heißt: „ .. .. So fügte r« Gott, daß zu hiefiaem vi- reetorv blusices uud Lauiore an der Idooms- Schule voeirot wurde. Ob e« mir nun zwar ansäuglich gar nicht anständig sryn wolle, au- einem Capellmeister ein Luutor zu werden. Weß- wrg auch meine Resolution auf eio Vierthel Jahr trnlulrete, zedoch wurde mir diese 8tntloa der- maß« laroradls beschrieb«, daß endlich (zumahle da meine Söhne denen Ztuäiia zu tucltuiren schien«) e« in de« höchsten Nahmen wägete »ob mich nacher Leipzig begäbe, meine Probe ablegete uud sodann die ulutution Vornahme." Dieser Brief dattrt aus Lerp zig vom 28. Ok tober 1730 vr. Spitta bezeichnet ihn al« „ein unschätzbare« Schriftstück". Der Brief ist an d« Jugendfreund Georg Erdmann in Danzig gerichtet, der al« k. russischer Hosrath »nd Resi dent 1736 daselbst starb. Mil Erdmanu« Pa Pier« wandert« der ausführliche Prtvatbries Bach« »ach Moskau, um erst nach 15« Jahr« Wied» zum Vorschein zu komm« L Leipzig, 24. März. Auch die diesjährig« Osterprüsuugen der Musik-Schule von Hermann Müller, welche am Vorwtag stattsan- deo, erjrrut« sich der lebhaftest« Tbelluahme uud der Saal de« Logenhausr« «ar früh uud Nachmittag« gefüllt von Zuhörern. Dre Schüler und Schülerinnen, welche vormittag« von 10 Uhr an geprüft wurden, tragen Stücke von Kuhla», Haydn, Mozart, Llemeuti, Retnrcke Moscheles, Mendelssohn, Beethoven gut uuaucirt »nd mir Sicherheit uud Fertigkeit vor und errangen ficb den Beifall der Zuhörer Loa den Stücken, die am Nachmittag zur Ausführung kamen, erwähnen wir namentlich Im Ouluvle von Hummel, Etüde von Loeschhorn, 1. Satz ou» dem Eoncert v woll von Mozart, Valiez von Chopin, 1 2 und » Satz aus dem Eoncert 6-moll von Beethoven. Die Zöglinge zeichneten fich dabei durch eine an- zuerkenuende Gewandtheit im Zasammeuspiel und überhaupt durch effektvollen Vortrag ans, uud trat a»ch hier und da eia kleine« Mißgeschick ein, e« brachte sie keine«weg« außer Fassung. Wahr, hast brillant gespielt wurde der herrliche 8 Satz de« 6-moU-Coucerte« von Beethoven, und wir müssen der jungen Künstler«, welche die Elavter- partie beherrschte, ein freudige« Gl"ck aus! zu ihren weiteren Studien zuruse.. Auch d:e Sänge rin, welch« die Widmung von Schumann vor trug, offenbarte eine reine schmelzvolle Stimme, welche bei weiterer AuSbltduvg und bei größerer
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite