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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187407188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18740718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18740718
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1874
- Monat1874-07
- Tag1874-07-18
- Monat1874-07
- Jahr1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1874
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-i '/.n dp 41 ^ ^ k.OOl -bp -41 -c -s-M N-rua Erscheint tLglich früh 6'/, Uhr. LtdacHim nnö LrpcdMoa JvhauniSgasie »3. Brrantw, RcLackeur /c. ftüttan. Sprcchstund« d. Nedaction Vormaiag« »>>» li —>2 Udr R»chm»l»g« von Z—ü UI». Annahme der für dir nächst- folgende Nummer bestimmlnr 3n,erste an Wochnuaqen bis 3 Uhr Mchmittaqs. an Lo»»- «id Fcsttagen früh bis '/,9 Uhr. M-le für Zuftrstrnanoahmc: Otto Klomm. Univcrsitäisstr. 22, Louis Lülctic. Hainstr. 21, patt. 'tipMcr TagMM Anzeiger. Orgau für Politik, Localgkschichtc, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage 1l,8OY. ^d«iinc«>cvl»otti» victtckiäl^rlich 1 Lhlr. 15 Ngr., >»>cl. Vringrrlohn I Tblr. 2vNgr. Jede cüizelne Nummcr 2'/, Ngr. Bclegcxcmplar 1 Ngr. Gebühre» für Extrabeilagen ohne Poftbeförderung 11 Lhlr. mit Poftbeförderung 14 Thlr. Zaserate 4gcspaltencBourgoiSzeilt 1'/«Vgr. Gröftere Lchriflen laut unserem PreiSverzeichniß. Leclamrn inilcr L. Lcdacllourflrich die «Lpaltzeile. 3 Ngr. Inserate sind stets an d. LtpeLition zu senden. W ISS. onnabend den 18. Juli. 1874. Zur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 19. Juli nur - Vormittags bis ,9 Uhr LxpSiIIiI«» «1«8 I I V»xi KI-11S8 geost'nt. Bekanntmachung. An der hiesigen Pcterskirche soll eine erledigte Katechetenstelle mit einem auf 500 Thaler erhöhten Jahresgehalt bis auf Weiteres wieder besetzt werden. Bewerber um diese Stelle werden ersucht, sich biS rum 3t. dieses MouatS bei uns unter Beifügung der erforderlichen Zeugnisse schriftlich anzumclden. Leipzig, am l5. Juli 1874. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. V. Mechler. Bekanntmachung. Nach Anzeige des Herrn B. F. Müller sind demselben zwei von der Lagerhos - Verwaltung ausgestellte Lagerscheine über von ihm ausgelagcrte Waaren verloren gegangen, nämlich: Lagerschein Nr. 8622 vom 9. März 1874 aus 2 Ballen ungeseltete Schaaswolle, gezeichnet k. Ao. 6 und 7, gewogen Brutto 201 «! , aus dessen Rückseite 1 Ballen Nr. 7, gew. Br. 53 ", als abgenommen abgeschrieben und Lagerschein Nr. 8688 vom 9. April 1874 auf 6 Ballen ungeseltete Schaaswolle, gezeichnet l. Ho. 3 bis mit 5 und Hk. bio. 2 bis mit 4, gewogen Brutto 885 /L, noch fämmt- Uch am Lager befindlich. Wir fordern die Inhaber der Lagerscheine hierdurch aus, sich mit denselben binnen 3 Monaten und spätestens bis zum 20. September 1874 bei Verlust jeglichen Anspruchs an die Lagerhos-Ver waltung auf unserm Bureau zu melden. Erfolgt keine Meldung, so werden die Lagerscheine unwirksam erklärt und neue Lagerscheine «usgesertigt werden. Leipzig, den 18. Juni 1874. Lagerhof der Stadt Leipzig. Gether, Jnsp. Bekanntmachung. Die Lieferung der für den Betrieb der städtischen Gasanstalt erforderlichen Bücher und Druck- sormulare soll aus die Jahre 1875 und 1876 an den Mindestsorvcrndcn, jedoch vorbehaltlich der Auswahl unter den Submittenten vergeben werden. Verzeichnisse der Drucksachen Pez. Proben derselben und Lieferungsbedingungen sind in der GaS« aastalt in Empfang zu nehmen, Offerten aber bis längstens den 8. August d. I. Abends 8 Uhr Versiegelt und mit der Adresse der Unterzeichneten Deputation versehen bei der Run. tiatur deS RatheS abzugeben. Nicht versiegelte oder unrichtig adressirte Offerten bleiben unberücksichtigt. Leipzig, den 14 Juli 1874 Des Raths Deputation zur Gasanstalt. Bekanntmachung. Es verträgt sich nicht mit dem Zweck der Trottoirs den Fußgängern einen bequemen und sicheren Weg zu bieten, wenn ein Theil der Trottoirs, wie cs gegenwärtig öfter der Fall ist, sei eS durch zu tief herabhängende Marquisen, sei es durch Stellagen, Kleiderrechen, aushängende Verkaufs artikel aller Art eingeengt wird. Wir sehen uns daher veranlaßt, unter Aushebung der früher in dieser Richtung erlassenen Be kanntmachungen Folgendes anzuordnen: I Von, I. August l I. ab müssen sammtliche Marquisen, welche in den freien Lustraum über den Trottoirs oder einer angrenzenden Straße oder einem öffentlichen Platze hlnein- ragen, ohne Ausnahme an ihrem niedrigsten Thcile mindestens 2,3 Meter vom Trottoir und Strastenpflaster abstehen. DaS äußerste Maaß deS Abstandes derselben in horizontaler Linie dagegen beträgt 1,2 Meter. Inhaber von Wohnungen, VerkausSlocalen u. s. w., vor welchen nach dein -1. August k. I. Marquisen von geringerer Höbe oder größerer Breite als vorstehend angegeben, vorgcsundcn werden, haben zu gewärtigen, daß die Marquisen aus ihre Kosten beseitigt, sie selbst aber mit Geldstrafe bis zu 10 Thlr. resp. entsprechender Haft bestraft werden. II. Stellagen und zum Aushängen von Verkaussartikeln dienende Vorrichtungen aller Art, die aushängenden Gegenstände selbst und alles, was sonst an den Straßenseiten der Häuser bis zur Höhe von 2,5 Meter sich vorsindet, z. B. Babierbeckcn, dürfen (analog der Regel bei Er- thcilung der Erlaubniß zu Vorbaucn) höchstens 0,1 Meter von der Mauer des betreffenden Hauses ab gemessen nach der Straße zu vorstehen. Zuwiderhandlungen haben dieselben Maßregeln wie unter I. zur Folge. Leipzig, am 1. Juli 1874. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. L Bauer. Bekanntmachung. An der höheren Bürgerschule für Knaben bierselbst soll am I. Oktober d. I. ein provisorischer Lehrer für den Unterricht in Deutsch, Geschichte und Geographie mit dem Jahresgehalt von 550 Thlr. angestellt rverden. Akademisch gebildete Bewerber wollen ihre Gesuche nebst Zeugnissen und einem kurzen Lebens lauf baldigst und spätestens bis zum I. September ». e. bei u»s einreichen. Leipzig, den 14. Juli 1874. Der Rath der Stadt Leipzig vr. Koch. Wilisch, W.l.sch, Res. Bekanntmachung. Die 6. ständige Lehrerfkelle an der Schule zu Stötteritz mit einem JahreSgehalte von 280 Thlr. und einer LogiSentschädigung von 30 Thlr. jährlich ist zu besetzen. Bewerber um diese Stelle veranlassen wir, sich bis zum 31. Juli dieses IahreS unter Beifügung der erforderlichen Zeugnisse schriftlich bei uns anruincldcn. Leipzig, am 3. Juli 1874. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. G^ Mechler. Fritz Reuters Segräbniß. Eisenach, 15. Juli. Der Telegraph hat Len Lesern des Tageblattes bereits die Trauerbotschaft von dem Hinscheiden des Dichters der „Ollen Kamellen" vermittelt, sie kam nach der langen Krankheit Fritz Reuter«, die schon vor Monaten das Schlimmste befürchten ließ, gewiß nicht un erwartet, aber dennoch hat sie sicher, in allen deutschen Gauen schmerzlich überrascht und die tiefste Theilnabme erweckt. Davon legte auch das heutige Begräbniß deS Dichters Zeugniß ab, zu welchem die Freunde und Verehrer des Dichters aus Nah und Fern herbeigeströmt waren oder wenigstens noch eine letzte Liebesgabe, einen Blütyenkranz oder Palmenzweig für den Sarg des Dahingeschicdenen emgescndet hatten. Wenige Minuten von Eisenach, am Eingänge des lieblichen Marienthals, steht inmitten eines freundlichen Blumengartens eine reizende Villa, zu welcher ein sanft ansteigender, wohlgepflegter Weg führt. Es ist das Tusculum des Verewigten, das er sich nach langen Kämpfen endlich errang, lieber der Eingangsthür steht in altgothischen Schristzeichcn der Spruch: Wenn Einer kömmt un tau mi seggt: ,Hal mal Lat allen Minschen recht." Denn frag ick: „lei« ArünL, mit Gunst, Oh, liyvn S'mi doch des swrre Kunst." Eine kleine Vorhalle führt in das Innere des Gebäudes, dessen ganze Ausstattung geschmackvoll und elegant, nirgends aber überladen ist. Die Leiche war heute am Begräbnißtage von 11 bis I Uhr öffentlich ausgestellt gewesen, und nur mit Mühe gelang es m»r daher, noch gegen 2 Uhr Mittags, wo ich erst aus der Besitzung Reuter'« anlangte, Zutritt zu dem Zimmer zu erhalten, in welchem der Entseelte lag. Der Diener geleitete mich die Treppe hinaus ins erste Stock werk, öffnete die Flüqelthüren eines äußerst geschmackvoll decorirten isalons, und diesen durch schreitend stand ich in wenigen Sccunden vor den irdischen Ueberresten eines der bedeu tendsten Schriftsteller der Neuzeit. In einem geräumigen Eckzimmer, dessen Fenster einen herr lichen Blick auf das Thal und die hoch oben thronende ehrwürdige Wartburg gestatten, lag der Dichter still und friedlich auf seiner letzten Ruhestätte, die Hände gefaltet und das Haupt zur Seite geneigt. DaS Aussehen des Geschiedenen war trotz deS langen und schmerzvollen Kranken lagers überraschend gut. und selbst der treue Diener, dem es nur schwer gelang, seine Rührung zu bemeistern, versicherte, daß der Entschlafene im ltode weit vortheilhafter auSsehe als während der letzten Monate seines Lebens. Auf einem im Salon stehenden Concertflügel lagen Masten von Kränzen und Palmenzweigen, unter denen sich die Spenden des grotzherzoglichen Hauses, ein vo» Neuter's Gevurtsstadt Stavenhagen gesandter Lorbeerkranz und zahllose andere Zeichen der Liebe und Verehrung aus allen ^heilen Deutschlands befanden. Der Dichter selbst lag zwischen Palmen und Blumen gebettet und der fast betäubende Geruch der letzteren ge stattete nur kurze Zeit den Aufenthalt in dem Zimmer, in welchem das Paradebett stand. Punct 5 Uhr Nachmittags setzte sich der Con- duct nach dem über eine halbe Stunde entfernten Kirchhof in Bewegung, nachdem am Trauerhause noch das Lied: „Es ist bestimmt in Gottes Rath" gesungen worden war. Den Anfang machte das Militairmusikcorpö der Eisenacher Garnison, Trauermärsche spielend, dann folgte der Sarg auf offenem, von vier schwarzver kappten Rosten gerogenem Leichenwagen. Diesem schloffen sich die Leidtragenden zu Fuß an, die Gattin deS Dahingeschieoenen, die übrigen Ver wandten und Freunde, Abgeordnete der städtischen und landesherrlichen Behörden, die Schüler des Seminar- u. s. w., eine Deputation der Jenenser Burschenschaft, welcher der Dahingeschie dene angehört hatte, und endlich da- Osficier- corps der Garnison. Den Schluß bildeten drei zehn Equipagen, in denen die Geistlichen und ver schiedene bistlnguirte Persönlichkeiten Platz ge nommen hatten. Die zahlreickfen Straßen, welche der Zug passirte. waren dicht mit Menschen besetzt und ein großer Theil der letzteren folgte nach dem Friedhofe, der wohl nur selten ein so imposantes Trauergesolge ausgenommen haben mag. Am Grabe ergriff zunächst der Generalsuperintendent Petersen aus Gotha das Wort, welcher dem Verstorbenen im Leben nahe gestanden und aus Wunsch der Wittwe Reuter's die Gedächtnißrede übernommen hatte. Mit tiefempfundenen Worten schilderte er die Eigenschaften des geschiedenen Dich ters , ohne in jene Lobhudelei zu verfallen, welche nur zu oft bei ähnlicher Veranlassung einen pein lichen Eindruck aus die Zuhörer ausübt. Er ver schwieg keineswegs die Härten und Rauheiten, welche sich in Reuter's Charakter zeigten, welche aber den edlen Kern im Wesen des Dichters nur um so schärfer hervorzuheben geeignet waren. Schließlich sprach der Redner noch im Namen des gesammten deutschen Volkes dem Entschlafenen den Dank für seine Werke aus, die jetzt, nach dem Tode deS Dichters, erst recht Gemeingut der Nation werden und sich gewiß anch da noch Eingang verschaffen würden, wo sie bis jetzt leider noch nicht genug gewürdigt worden seien. Die halbstündige schlichte Rede hinterließ den vortheilhaftesten Eindruck; gerade die ungekünstelte Ausdrucksweise und die Einfachheit in den Worten drs Sprechers war hier, an der Grabstätte des schlichten deutschen Mannes und Patrioten, ganz besonders am Platze. Dem Gesänge des Liedes: „Ach bleib mit Deiner Gnade" folgte die Einsegnung der Leiche und unter den Klängen eines Chorals, von der Mili- tairmusik gespielt, sank der Sarg hinab in die Gruft. Von literarischen Capacitätcn war wenig zw erblicken, dagegen hatten sich verschiedene Reporter auswärtiger Zeitungen eingcsunden. Auffallend blieb es aber, daß kein einziger Berussgenosse des geschiedenen so hervorragenden Dichters demselben einige Worte des DankcS und der Anerkennung nachrief. Die ganze Feier hatte etwas über zwei Stunden in Anspruch genommen, wovon der weite Weg über die Hälfte der Zeit erforderte. Einfach aber würdig verlief dieselbe, ganz dein Wesen des Dichters entsprechend, dessen Grundzug die größte Einfachheit und Anspruchslosigkeit gewesen war. Geistliches Eoncert. Leimig, 17. Juli. Das gestrige Conccrt in der Nicolaikirche zum Besten der Abgebrannten in Falkenau theilte das Schicksal der letzten Fidclio- Aussührung: beide waren spärlich besucht. Dieses Schicksal haben in Leipzig aber solche Kirchencon- certc „mit aufgehobenem Abonnement" fast immer, und die Unberechenbarkeit des Publicums wird sich nach dem Maßstab deS Herkömmlichen doch gar bald berechnen taffen. Ucbrigens ist cs ganz unsere Auffassung. daß man Wohlthätigkeitsconccrtc nicht uni de« Wohl- thätigkei t willen besuchen solle, und Diejenigen, welche den armen Falkenauern Etwas zuwenden wollten, haben bei ihrem Concertbesuch doch noch einen anderen guten Grund. Sie werden nicht enttäuscht worden sein. Neben Choraesängen, Violine- und Gesangs solsvorträgen hatte die Orgel einen Hauptan- theil an der Ausführung des Programms. Das selbe begann mit einer Phantasie in Fugensorni für Orgel von C. Piutti, welche von Herrn Organisten Papier in trefflicher und, in Bezug aus die Intentionen deS Componisten, in der liebenswürdigsten Weise zu Gehör gebracht wurde. Nachher spielte Herr Papier noch Pachclbels Orgelvorspiel über den Choral: „Wie schön leuchtet der Morgenstern", ein lcbenssrisches, höchst dankbares Concertstück, dessen thematisches Stimmengewebe so eng mit der bekannten Choralmelodie verwachsen ist, daß auch der ungeübtere Hörer diese Melodie in ihren interessanten Veränderungen leicht zu ver folgen im Stande ist. Sehr schön war der Ab schluß desselben durch den leise verklingenden Choral — eine Idee des Herrn Papier, welcher in Effecten der Rcqistrirung unerinildlich und oft mit großem Glücke lbätig ist. Als dritte Solo- »uiniiier folgte am Schluß des Concerts E. F. Richter'« mächtige Phantasie für Orgel, in den vierziger Jahren entstanden und nicht ohne Hin neigung zu der durch Mendelssohn bezeichneten Richtung, besonder« im melodiös gesättigten Mittcl- satz, — aber noch heute von unmittelbarer Wirkung. Weit tiefer aus dem eigensten Innern geschöpft hat unser verehrter T^omascantor in seinem 22. Psalm, einem nach Stimmung und formeller Charakteristik hochbedculenden Werke, welches uns die beredten Zungen seines Thomanerchors mehr wie einmal in den Motetten verkündigt haben, und welches auch gestern wieder, vom hiesigen Chorgcsangv.crein gesungen, die Hörer zur Andacht und Erhebung stimmte. Dank der energischen und gediegenen Leitung des Bereins- dirigentcn Herrn M. Vogel erfüllte der Cbor- gesangverein gestern im Wesentlichen bei seinen Vor trägen alle Bedingungen, »velckc zum ungetrübten Eindruck einer so bedeutenden und auch so schwierigen Composition erforderlich sind; das frische Leben und die strebsame Sorgfalt, welche ihm eigen, brachte es zum guten Gelingen in der Hauptsache. In allem Einzelnen Vollkommenes erwarten, hieße die Grenzen eines solchen Dilettantenvereins, auch des besten, nicht kennen. Absolute Klang schönheit, Reinheit der Intonation und rhythmisch vollendete Abrundung werden immer Eigenschaften eines Künstlervcreins bleiben; aber sie in solchem Maße auch hier zu finden, erweckt zu Freude und warmen« Interesse an dem Fortbestehen des Cborvereins. Einen Satz aus der Missa für ge mischten Chor und Orchester von C. Krebs, vauckrrte vnminnm, trug der Verein n espella noch ferner vor. Ungesucht. in seinen harmonischen und melodiösen Bestandthcilen, und ungezwungen zu der frohen Stimmung sich erhebend, wie sie die Worte geben. kam dieser Chorsatz auch leicht und anscheinend mühelos durch die Sänger zum Aus druck. In dein Psalm von Richter hatte die Solo stimme Fräulein Th. Fricdlcinder, eine nun mehr sehr geschätzte hiesige Sängerin, übernommen. Mit edlem, glockenreinem Ton und jener würde vollen Ruhe des Ausdrucks, wie er für geistliche Musik der allein richtige ist, sang diese Dame. Mil der größeren Sicherheit stellt sich bei ihr auch eine immer größere persönliche Antheilnahme an dem Inhalt der Tondichtung ein, und ihr Streben, sofern es auf dieses Jndividualisiren im Ausdruck je nach Sinn usio Bedeutung*der ein zelnen Tonschöpsung gerichtet ist, ist bisher ein er- wlgreiches gewesen. So sang sie einfach und schlicht auch zwei Lieder, „Vater unser" und „Sei ' I
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