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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187411205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18741120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18741120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1874
- Monat1874-11
- Tag1874-11-20
- Monat1874-11
- Jahr1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1874
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Erscheint täglich früh-kl/, uhr. Aesaclto» «als -rprdi»«» Johannisgasse 32. Verantwortlicher Redacteur Kr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Rcdaction v«nm„a,« ,oa n—>r udr ^iachlUtttags von 4 — b Uhr »«nähme der für die nächst- folgende Rümmer beftimmken Inserate an Wochentagen bis 3Uhr Nachmittags, an Eonn- »nd Fest ragen früh bis V,9 Uhr. FMtr str Zujerateimanatimk: Ott» Klemm, UniversitLtSstr. 22, L»Ä-Lösche. Hainstr. 2l, pari. TaMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgefchichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Anflige 12,ISO. Adoaarmrntoprel» viertelj. lVrffi,' incl. Bringerlohn t'/. Jede einzelne Nummer 2'/, -Hi, Belegexemplar 1 --lL Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbesörderung 1l mit Postbesörderung 14 Inserate 4aesp. BouraoiSz. IV,-Hi, Größere Lchriflen laut andrem Prelsverzrichniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif, vrclamrn unter dem vedartionssirich dir Spaltzeile 3 Inserate sind stets an d. Lrocditio» zu senden. — Rabatt wird nicht «geben. — Zahlung baar, durch 'ostanweisung oder Postvorschuß. B 3L4. Freitag den 20. November. 1874. Bekanntmachung, die Abhaltung deS diesjährigen Christmarktes betreffend. Wegen deS am 17. December 1874 beginnenden Christmarkt- verordnen wer Folgende-: 1) Diejenigen, welche den Markt benutzen wollen, haben sich bi- zum 3. December dieses Jahres bei un- zu melden. Später eingehende Anmeldungen müssen unberücksichtigt bleiben. 2) Der hiesige Wochenmarkt wird von und mit DienStag den 15. December ab auf den Fleischerplatz verlegt, auch während der Markttage den Verkäufern von Töpfer- und Steingutwaaren von dem vorgedachten Zeitpuncte ab die Benutzung de- sogen. Böttcher- und TöpsermarkteS gestattet. 3) Der Aufbau der Buden auf dem Christmarkte ist vom 14. December ab gestattet, wo gegen da- Auspacken und Einräumen der Maaren nicht vor dem 16. December Mittags 12 Uhr beginnen darf. 4) Der Verkauf der Maaren hat überhaupt nur bi- 10 Uhr Abend- de- 24. December diese- Jahre- statt, auch ist an dem in den Christmarkt hineinfallenden vierten Advent- sonntage, am 20. December, der öffentliche Handel in Läden, auf Straßen und Plätzen erst nach beendigtem Vormittagsgotte-dienste, d. i. nach 10V, Uhr Vormittag-, gestattet. 5) Die Räumung sämmtlicher Buden und Stände, sowie der auf dem AugustuSplatze zum Feilhalten von Christbäumen benutzten Plätze ist von den Verkäufern noch am 24. December bis 11 Uhr Abend- zu bewirken. S) E- bleibt auch diesmal gestattet, die für den Christmarkt benutzten, auf dem Markte befindlichen Buden noch am 25. und 26. December stehen zu lasten. CS haben aber die Miether sowohl als die Verleiher der Buden darauf zu sehen, daß fämmtliche Buden nach Ausräumung der darin befindlichen Maaren sofort und zwar noch am Abend des 24. December gut geschlossen, d h. die Klappen zugebolzt, die Thüren verschlossen oder vernagelt werden, auch sind die Budenplanen nebst den dazu erforderlichen Planenstangen gänzlich zu beseitigen. 7) Sämmtliche Christmarkt-Buden, soweit dieselben nicht mit Einwilligung der Meßbuden- Deputation für Besucher der NeujahrSmesfe benutzt werden sollen, sind am 27. December abzubrechen und muß deren Kortfchaffung noch an demselben Tage erfolgen, auch bis Abend- 8 Uhr beendet fein. 8) Der Verkauf von Christbäumen wird bereits vom 16. December ab auf dem Auguftus- platze gegen ein Standgeld von 1 Thlr. für jeden gleichmäßig groß zu bemesienden Platz gestattet, jedoch unter ausdrücklichem Verbot des Einschlagens von Pfählen. 9) Wegen Ausstellung der Christbäume und sonst allenthalben ist den bezüglichen Anord nungen unseres Marktvoigts unbedingt Folge zu leisten. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden mit Geldstrafe bis zu Zwanzig Thalern »der nn Kalle oeS Unvermögen- mit entsprechender Haftstrafe geahndet werden. Leipzig, am 5. November 1874. Der Math der Stadt Leipzig. ." . vr. Koch. vr. Reichel. Bekanntmachung. Der Zuschlag de« am 6. d. MtS. zur Vermiethunq versteigerten Gewölbes im Börsengebäude ist an den Höchstbirter erfolgt und werden in Gemäßheit der Versteigerungsbedinaunqcn die übrigen Bieter hierdurch ihr« Gebote entlasten. Leipzig, am 14. November 1874. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti. Verein für Erdkunde ;u Lripsi-. Versammlung vom 18. November 1874. Leimige 19. November. Im Kaisersaale der Centralhalle war gestern Abend ein gewählter Kreis von Freunden und Freundinnen der Erd kunde versammelt, um geschäftliche Mittheilungen des Vorstandes entgegen-, neue Mitglieder auf- und die Wahl von RechnungSrevisorcn vorzu- uehmen, namentlich aber um wissenschaftlichen Vorträgen, wie sie angekündigt waren, beizu wohnen. Diese Borträge werden vom Vorstande thun- sichst vorbereitet und veranstaltet, sogar auswär tige Kräfte zieht man dazu mit freundlicher Ein- tstm.'.g heran. Der Verein als solcher kann dafür als str im Interesse der Wissenschaft gebrachte ideelle gemeinnützige Gaben ohne Gegenleistung allneit nur dankbar sein. Ein dergestalt von Dresden her erwarteter KSaer ließ in letzter Stunde telegraphisch sein Erscheinen abmeldcn, da er einen Unfall mit der Droschke, die ihn zum Bahnhof führen sollte, er litte». Für ihn trat der Vorsitzende Director Professor vr. Bruhns ein mit einem hochinter essanten Berichte über die neuesten Arbeiten, die Ziele und die Fortschritte der europäischen Gradmessung, wie sie bei der im September st Dresden abgehaltenen internationalen Dele- zirtenversammlung überraschend großartig zu Protokoll gegeben worden waren. Es wird auf düse hochwichtigen Ergebnisse und deren praktische Tragweite von imposantester Perspective vom Refe renten gelegentlich besonders berichtet werden, unterstützt wie er sich dabei sicht durch die ge druckten Generalberichte der Berliner Centralstelle. Den ersten Bortrag hielt vr. RichardAndree. Kein Thema war ein ebenso, schöne«, lohnende-, als weitschichtiges und schwer zu erschöpfende«: die Fortschritte der Erdkunde im gegen- dortigen Jahre. Redner verstand eS, in eleganter, Vstdvller, unterhaltend belehrender Weife seine- AiHrHvffes trefflich Herr und Meister zu werden, u« er» Hrsammtbild der Leistungen deutscher und ausläüsisHer Forschungsreisender und wissenschafd "Her Achrexpeditionen zu geben, ein Bild, da- unendlich «treulich und den Ruhm und die Ehre deutscher anspruchsloser, meist privater Forscher- arveit siegreich im Wettkampfe der ersten Cultur> Völker der Gegenwart darstellend einen tiefen Ein- zu hinterlassen geeignet war und daher dem «mmer mit Fug und Recht des lautesten Beifalls robn eintrug. Die Ergebnisse der Nordpolexpedition Oester- «chs, die Reisen RohlfS' und vr. Nachtigall-, be Beisetzung der Leiche Livingst»ne's in London an der Seite der größten Männer der britischen Nation, das Erscheinen seiner Tagebücher, die Forschungen an ver Ost- und an oer Westküste lfrikaS, in Jnnerasien, wo Rußland sich und auch der Wissenschaft neue riesige Gebiete mit dem Schwert in der Hand erschließt, und wo ein Pro blem der Erdkunde nach dem andern wacker gelöst ein Schleier nach dem andern gelüftet wird, m Australien- sterilen Landstrichen des Westen-, in Nordamerikas Felsengebirge: alle-Dieses ging in klarer, anschaulicher, geschmackvoller Form ent wickelt oder resumirt vor unS vorüber und ließ die Hörer in die Behauptung de- Redner- einstimmen, daß wir in einer Zert leben, die das Herz jede- Geographen von Fach, jede- Freunde- der Erdkunde überhaupt höher schlagen machen muß, in einem neuen Zeitalter der Ent deckungen. da- unfern Nachkommen wenig >'H»r vielmehr „hell idkarten übria l tbeilunavr daß ihm ein Ehrenmitglied deS Verein- der Kart Ritter-Stiftung desselben ein Geschenk von 10 0 0 Thalern in Effecten übergeben habe. Ehre und Dank dafür dem ungenannten hochherzigen Geber. Vr. Whlstliwg. Seminare, Akademien:c.) seien mehr auf die rei fere. Frauenwelt als auf die Jugend berechnet, und zu einem Ausgangspunkt für die gesammte weibliche Fortbildung könnten sie nicht dienen, wohl könne dies aber die Kindergartenschule, welche die Besonderheit der weiblichen Natur berücksich tige und sich dabei nicht an ihre Schwächen, son dern an ihre Kraft wende. Es wurde nun die Kindergartenschule nach allen Seiten hin und in ihrem Einfluß auf höhere Schulen beleuchtet und schließ lich schlug Fr. vr. Goldschmidt drei Arten von Fortbildungsschulen für das weibliche Geschlecht vor, über welche sie den Behörden Pläne vorzu legen gedenkt. Da der von Sachkenntniß wie von Begeisterung zeugende Vortrag gedruckt wird, so können wir uns hier auf diese kurzen Andeu tungen beschränken. Die Versammlung zollte der Rednerin verdienten Beifall. Sitzung -es „Vereins für Familien- und Volkserziehung." V.—8. Leipzig, 19. November. Am 17. Novem ber fand die erste öffentliche Sitzung des Ver ein- für Familien- uyd Volkserziehung statt, zu welcher sich diesmal auch Mitglieder der städtischen Behörden (Bürgermeister vr. Koch) eingesunden hatten, vr. Binkau, Vorsitzender des Verein«, begrüßte mit herzlichen Worten die Versammlung und wie- darauf hm, wie der Ver ein mit seinen schwachen Mitteln dem allgemeinen Streben der Zeit sich anschließe; wie er die Wehrkraft durch bessere Erziehung und tüchtigere Bildung deS Volke- zu vermehren suche, und wie er ferner für da- vorschulpflichtiae Kindcsalter und für die Einrichtung von Fortvildung-classcn und Kinderaartenschulen für die weibliche' Jugend feine Wirksamkeit entfalte. Hierauf hielt Fr. vr. Goldscbmidt den angekündigten Bortrag über einen Organisation-plan für den Fortbildungsunterricht der weiblichen Jugend. Die Rednerin warf zuerst einen Blick auf die Bestrebungen unserer Zeit, der er wachsenen weiblichen Jugend eine Fachbildung und Fortbildung »u gewähren, welche letztere ja eine Cultursorderuug sei. Aber die Fach anstalten wie die wissenschaftlichen (Lyceen, Aus Sta-t un- Land. * Leipzig, 18. November. Auch in dem zwei ten Berzeichniß der bei dem Deutschen Reichs tag eingereichten Petitionen ist das Königreich Sachsen zahlreich vertreten. Die Herren Bern hard Pitzscbke u. Co. in Lindenau erklären sich egen die Bestrafung des Contractbruch« und die Viedcrcinführung der Arbeitsbücher. Die Herren Tuchmacher Richter in Kirchbcrg, Tischler Schn bert in WilSdruf, Schuhmacher Tannenberg da selbst, Töpfer Hensel in PulSnitz, Bäcker Fritscbe in Leipzig, Otto Beyer in Dresden, Alfred Rock- ftrvh daselbst, Tischler Müller und Lohse in Pe- nig, Albrecht Groß in Stollbcrg, Schuhmacher Geiler in LeiSnig, Tuchmacher Hanns daselbst, Tischler Thomas m Zittau, Schuhmacher Cltschig in Pegau petitioniren um Abänderung der Ge Werbeordnung; der Vorschuß- und DiSconto- Ncreiu zu HartmannSdorf bei Burgstädt, die Herren C. F. Förster u. Co. in Riesa, Friedsich Meine! Söhne und Genossen zu Klingenthal um Wiedereinführung der Schuldhaft; der Privat mann Gustav Adolf Mütter in Dresden und Ge nossen wegen Vereinfachung deS Civilproceßver- sahrenS; die Handelskammer zu Leipzig wegen Feststellung deS Bankgesetzes. Die Bureaux zweier in Großenhain abgehaltenen Arbeiterversamm lungen endlich erklären sich gegen die criminelle Bestrafung de- Contractbruch-. Die Privat Unterbeamten der Postanstalten in Sachsen bitten um Aufbesserung ihre« Diensteinkommens und volle Anrechnung der geleisteten activen Militair dienstzeit bei zu erfolgender Anstellung. * Leipzig, 19. November. Wir haben bereit- in der letzten Nummer darauf hingewiesen, daß die Entscheidung deS Ministeriums des Innern wonach Gemeindevertretungen, wenn sie auS Anlas der mit Anfang nächsten Jahres in Kraft treten den neuen Gemeindeordnung die totale Neuwahl des Stadtverordneten-Collegiums beschließen, dazu besonderer Di-pensation de-Ministeriums be dürfen, wohl kaum durch den Wortlaut de- neuen Gesetze«, am Allerwenigsten aber durch dessen Geist begründet werden könne. Eine gleiche Auffassung bekundete da- hiesige Stadtvcrordneten-Co l- legium in seiner letzten Sitzung, indem eS mit überwiegender Mehrheit der Entschließung des RathS nicht beitrat, welcher an- praktischen Grün den die Dispensation einholen will, sondern be schloß, daß der Rath bei dem Ministerium gegen die gedachte Verordnung Beschwerde einlegen möge. Herr Advocat Francke fand es eigenthümlich, daß da- Collegium sich abermals „praktischen Grün den" fügen solle, wo doch ein wichtige- politisches Princip in Frage stehe. Die neue Gemeindeord nung solle, selbst nach den Erklärungen vom Re gierungstisch, bestimmt sein, die Selbstverwaltung der Gemeinden zu erweitern und zu stärken, und schon im ersten Augenblick, wo eS sich um eine solche bestimmte Frage der Selbstverwaltung handle, komme da- Ministerium wieder mit einer von dem entgegengesetzten Geist erfüllten Verordnung und wolle den Stadtverordneten den Daumen aus das Auge drücken. Herr Director Näser stellte, da er die Darlegung deS Vorredner- für richtig erachten müsse, den Antrag, der Rath möge keine Dis pensation einholen, sondern beim Ministerium remonstriren. Herr Näser machte auf den haupt sächlichen Grund aufmerksam, warum die totale Neuwahl de- Stadtverordneten-Collegium- be schlossen worden. Da« ganze Institut sei durch den Wegfall der früheren Classen geändert worden und eine partielle Wahl daher rem sinnlos. Herr Stadtrath Pe ucker bemerkte, der Standpnnct de- RatheS in dieser Angelegenheit sei ganz der frühere, er halte daran fest, daß da- ganze Colle gium neu zu wählen sei. Aber eS stehe zu be- fürchten, daß, wenndemVerlangendesMinisterium« nicht entsprochen werde, dann die Wahlen sich sehr, wahrschcmlich sogar bis in das neue Jahr hinein verschleppen würden. Herr Näser entgegnete, Da- werde wohl nicht so schlimm sein. Hs sei schon dagewesen, daß Stadtverordneten > Wahlen cassirt wurden und die alten Stadtverordneten noch im neuen Jahre fungirten. Bei der Ab stimmung entschied sich da- Collegium, wie bereits emeldet, mit 35 gegen 13 Stimmen für den täser'schen Antrag. * Leipzig« 19. November. Der Verlauf der Berathung über einzelne Abtheilungen des städti schen HauSha ltplans für 1875 in der gestri gen Sitzung des Stadtverordneten-Collegiums hat gezeigt, daß die Vertreter der Stadt bei der dies maligen Budgetfeststellung eine ganz besondere Sparsamkeit entwickeln wollen. Es wurde eine ganze Reihe von Forderungen nicht unbedeutend gekürzt und beschlossen, nur das wirklich Noth- wendlge Herstellen zu lassen. Al- ein Opfer dieser Sparsamkeitspolitik siel u. A. die vom Rath ve- schlossene Verbreiterung der Blücherbrücke. — AuS einer Bemerkung de- als Dcputirter de- Rath- anwesenden Herren Stadtrath Peucker ging her vor, daß im nächsten Frühjahr da- sogenannte Scheibenholzim Südwesteu der Stadt zu einem Erholungsplatz für die unbemittelteren Classen der Einwohnerschaft hergerichtct werden soll. * Lripzm, 19. Noo. Jetzt, nachdem dasLiebes- werk für Meiningen und die öffentlichen Sammlungen für die Abgebrannten als beendigt angesehen werden können, glauben wir unS nicht versagen zu sollen, einen Gesammtüberblick über die Bethelligung unserer Stadt an diesem Werk zu halten. Vom Rathe der Stadt wurden ge sammelt und nach Meiningen gesendet 2212 Thlr. baareS Geld und 170 Pallete, von dem Leipziger HülsscomitL 8362 Thlr.. 57 t Packete, 11 Kisten und 4 Säcke; von der Kreisdirection 323 Thlr., von den Leipziger Buchhändlern 1867 Thlr., von Herrn Commerzienrath Becker 1000 Thlr.,. von Herrn Theaterdirector Haase 600 Thlr., von den Beamten und dem Arbeiterpersonal der Leipzig- Dresdner Eisenbahn 298 Thlr., vom Internatio nalen Hülfsverein 298 Thlr. und verschiedene Quantitäten von Kleidern, Wäsche rc. An- der Stadt Leipzig sind demnach im Ganzen 1S003 Thlr. baare« Geld, 74t Packete, 11 Kisten, 4 Säcke an Unterstützungsbeiträgen nach Meiningen gesendet worden. * Leipzig« 19. November. Aus Plagwitz wird unS über den dort wegen der künftigen Zusammensetzung de- Gemeinderathes entstandenen Conflict noch Folgendes mitgetheilt: Die in Aussicht genommene erste Classe der ansässigen Ortsangehörigen umfaßt nicht 96, sondern 103 Personen mit 63,583 Grundsteuer-Einheiten. Die zweite Classe besteht aus nur 132 Personen^ worunter 38 Bauplatzbesitzer, mit zusammen 13,465 Grundsteuer-Einheiten. Die erste Classe umfaßt sonach »/ci und die zweite Classe nur V,» de- gesammten Grundbesitzes von Plagwitz. Es dürften diese Zahlen wohl geeignet sein zu be weisen, daß der Großgrundbesitz — was eigent lich eine unrichtige Bezeichnung ist. indem Grund stücke von 250 Einheiten nur mittelmäßige Be sitzungen sind, — einen sehr bescheidenen Gebrauch von dem ihm zustehenden Recht, die Classe» der Ansässigen nach dem Umfange ihres Grund besitzes oder nach der Höhe der Staatssteuern zu bestimmen, gemacht hat, al« er darauf drang, daß die erste Classe sechs Vertreter, die zweite Classe in Gemeinschaft mit den Unangesessenen ebenfalls sechs Vertreter im Gemeinderath haben solle. Die Entscheidung in streitigen Fragen wird in Zukunft durch den Gemeindevorstand und die beiden Gemeindeältesten, sämmtlich vereidete Männer, gegeben werden. Die Bestimmung, daß jede Classe für sich wählen soll, hat man deshalb getroffen, um herbeizusühren, daß der wahre Wille der Majorität in den einzelnen Classen auch wirklich zum Ausdruck komme, wa- rein unmöglich sein würde, wenn man eine allgemeine Wahl vinsühren wollte. — Einer Verordnung zu Folge hat da- Ministe rium des CultuS der von der Bezirk-schulinspectwn zu Zwickau berichtlich ausgesprochenen Ansicht, daß nicht staatSangehörige HauSväter bei der Wahl von Schulvorstehern einer Schul gemeinde der konfessionellen Minderheit nicht al- stimmberechtigt angesehen werden können, bei gepflichtet. Jngleichen hat da« gedachte Ministerium vor Kurzem auf eine an dasselbe von dort aus gerichtete Anfrage dahin entschieden, daß bei Wahlen von Directoren und Lehrern für den in tz. 258 des Volksschulgesetze- erwähnten Schul- auSschuß den ständigen Lehrerinnen zwar ein Stimmrecht, nicht aber die Wählbarkeit zusteht. — Bei Gelegenheit der kürzlich in Zwickau erfolgten Dachreparatur am Marienkirchthurme hat sich eine verübte Bosheit herausgestellt. Das Fahrseil ist auf infame Weise derartig ange schnitten worden, daß der Schnitt nur sehr schwer wahrnehmbar gewesen und daß. wenn nicht zufällig mit ganz besonderer Behutsamkeit ver fahren worden wäre, ein große« Unglück hätte entstehen können. Die Polizei, welche die- bekannt macht, bietet Demjenigen, der den rassinirten Bösewicht anzeigen kann, eine Belohnung von 50 Thalern. — Der Steinbruch-Restaurateur und vormalige Schützeuhau-pachter zu Stadt Wehlen, Gott-
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