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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188701053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-01
- Tag1887-01-05
- Monat1887-01
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1887
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87, 7441 146 7, ItlNÜ lvx:-, 87, U274 172.40 lc«.- v!'4a «4", 50 77 74 ULi-r tAL 47 40 Sb4ii Tiiw 86.- «440 WI74 litt« l2l.- >>«.- 14»- 16144 l-7044 tbl.-6 tbo.- tsuoo 1872 767,7!. 7V7L6 kriv»t «A40 72774 84.24 «8,« lÜ2- 8646 t»i-r,«n , 76.10, wuaüri «74b »0720 »1,82-/, 7M7V 102.- 72>,7(7 v:>4 67,77 166- 7(846 717.- 707 - IoS.74 M.- 707.- 787.74 >20.— 86- 614.- 77L- ttiii- >00.— >>2w 176- lOV.- 17240 46 81 w 47- 42 40 7640 72 40 48.74 76- 77.- 7177.- 79.- 116- 776- 74640 !L76- TL'71 77^40 8».- 8640 2,7- >76 40 776- 776- >2».- 6740 37.74 23«. - 48.'- R. 5 di» i. vr - 3I»i - >, per 0 >«. Ilrer luvi ' per bei«) 17 67)7. Line- »v!er illan- öi'ler- Post Po'!- > nb.- L>ae- elle vo ", iial. Ma- o,fi: do»: engl. wt" Vrfcheknt tLgUch srüh 6'/, Uhr. Nrdartioa uui LkpeiMm Iodounesgassr 8. Lprrchüundra irr Kedilltlr»: vormittag- 10—12 Uhr. Nachmülag« S—K Uhr. FL: k', NüS.iad« einaejavdtkr Mam-tcrchtz, WGchl N« Rrdacn«« nicht »«rtzmLUch. rwMcr Annahme »er fbr »i, nächftsol,»,», ji,immer destiminteu Inserate ,» W»che»tngrii bi« 3 U»r Rachwitku,», an Loa ,- uiiv Festtagen srüh »«»'/.» Uhr. 2» -kl» /ilialrn für Zns.-Annalimr-. Ltl» ltleiuin. Un,verstiäl»ftiatzr 1. L»ui« Lüsche. Kalharineastr. 23 rar«, u. <Snig»p<atz 2. »ur »ts Uhr. Anzeiger. 5. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Mittwoch den ö. Januar 1887. Auflaqe 1k1,7ZN. Ldonnrmrulsprris Viertels. 4'/» MH. tuet. Brnqerlosin ö Mk., durch die Post bezogen 6 Mt. Jede einzelne Nuiumer 20Pi. Velegrxe molar 70 Pf. ^stzebüvrea iur Extrabeilagen lin Tageblatt. formal geialzt) »dne Postbeiörderung KO Mt. Ml» Poilbrsörderung 70 Mk. Inserate ögespallene Petitzeile 20 Pf. Größere Schrillen laul uni Preicverzeich.iiß. Tabellacffcher n. Zissernsotz nach höhermTarff. ^rctamen »aker dem Nedaction«strici> die »qespalt. Akil:LOPs. vor benFamiiiennackrlchlen die S>>eipal,ene Zeile 70 Pf Jn'erair sind »ei» an die Cxprdttion z» ieudtn. — Raoall wirb nichi gegeben. Fahiuag praroumeramlo oder durch Post- »achuabme. 81. Jahrgang. Amtlicher Thetl. Trauernd erfüllt der Kirchenvorssand zu St. Nicolai die schmerzliche Pflicht, der Gemeinde mikzutheile». dag der Herr ArchidiakonnS v. tkevl. Bernhard Gräfe 4M 3 Januar t887 srüh um >/,2 Uhr sanft und selig entschlafen ist. In dankbarer Erinnerung alle» dessen, wa» der Heimgegangene in einer 34jährigen reich gesegneten Wirksamkeit der ganzen Gemeinde und vielen einzelnen Gliedern durch Gvtle» Guave al» Prediger und Seelsorger gegeben hat. bewahrt oer Kircbenvrrstand demselben für seine Treue und Hingebung im Dienste de« Evangelium», soivie für vir i« Iklrch«»' Vorstände bewährte liebevolle Mitwirkung an dem Bau der Gemeinde ei» segnende» und dankbare» Gekächtnitz. Leipzig, de» 4. Januar 1837. Der Klrchenvorftand zu St. Nicolai. V. Hvt scher. Pastor. Mit tlefer Wehmulh zeigen wir an. daß rS dem Herrn über Leben und Tod gesallerr hat. in der Morgeustuude de» 3. Januar l837 uuseren Iheuren klmt-bruder. den Herrn ArchidiakonnS v. Ideol. Bernhard Gräfe, durch einen sanften Tod heimzurufen. Wir betrauern in de», Euischlasenen den frommen und Irenen Lmt-bruder, de» unermüdlichen Seelsorger und Hirten, den ausrichtigen und herzlichen Freund. Leipzig, den 4. Iaouar 1887. Da- geistliche Ministerium zu St. Nicolai. v. Hölscher', Pastor, vr. Bi»tau. Diakonu». Tb. Schuck, Tiakonu». Im Monat December 188Ü erlangte» da» hiesige Bürgerrecht: Älimann. Emil Sastav Oeorq. Tapezierer. tl»«e,2<k«i7tz. Ai,z «oder, R-serendar, vr. ja», Prlt, Fuedrich August, Maurer. Huhu, garl Ferdinand Hermann, Schlosser^ Hadn. Tarl Max, LaLukwirth, väudcl. Eint Buftusi Alired. Schlosser, Htudcl, Franz Ldunrd. Nermessungl-Jngenirnr bei der städtischen Tieibau-V rwolrunq. Hiiiel. Trauoott Fr«drlch, Schlosser, Härrn». Larl Gustav, Schutzmann, Hariiuauu. Joi,a»u Friedrich tluauft. Maschlnendaner, Hasenirrtu Friedrich Larl Loa'«. Slerndrucker, Hasriiohl, Richard Lniil, Buchbinder, Haudol». Ernst Hermann, Jujpeelor i» der vaufabrik von W F. Wenk, öanmon». Johann Friedelch -rnst, EchLnkwiith, Haujchltd, Emil Herma»», Bucean-Lisrstent bet der <»»>»!. Eichs. Sraaisbndn, Hanstein, Friedrich Lonl», tkansmain, vriiiol». Bernhard M.z. Arch iekt. Hctustli», Ouquft Juliu«, -lrchiiekt »nd städtischer Ober-Uuffeher sür da« Dünger-Erportwese», Henkel, Friede ch Gottlob, Expedient bei« SSntgl. >ml»gericht, Veutsch, Lruu Tdeooor, Jnstrumeulenmacher, Hciiiilit, Albert, Schlosser, vctdkit. Friedrich Heinrich, Markihelfer, Herrmann, August Tkeodor, Tischler, Heri maa». Einst R chard, Lchm rdemelster und Wagenbauer, Hritzog, Theodor Max. Lchirmlabrikant, Hetzler, Friedrich Ern', Holzhündler, brtzrr. Emil Bruno, Kürlchner, Hehdel, Franz Eduard, Ladenuaternehmer, Hehrr, Friediich Earl, versicherurq-deamtee, >>lbrrt, Earl Wilhelm Olto, BersicherungsLemnter, >,Uer. Tarl Johann Georg. Schiisisteller, >ieroiiymus. Friedlich Ookar Richard. Tchristsrtzer, >trkch»>tz. Carl Heinrich Otto. Brioat^zpedirat, >»rtq. Paul Oelnr, Schrlsrseyer, Hösel, Ernst Loui«, Brwii'Ichullthrer» Hoffman». Emil Oökar, Maurer, Hoffmnua. Einst Paul. Buchbinder, Hoffman». Friedrich August. Prival-Expedirn^ Hots. Bernhard Wilhelm Felix, Reiseader, HüniN. Heinrich Ludwig. Schutzmann, bünich. Boitiried Ernst. Landgerlchts-Dienri^ Jagte. Ernst Pani, ttausman». itl inschniager, Friedrich Ernst, StellmnchrrMeister, ttöhler, Theo or Guido. Itausmann. Leonhardt, Ernst E»»l. Lchrrststeller, Matthias. Friedrich Bernhard. Kaufmann, Vaetzts. Slusrav Adolph Karl Paut, «sfistent bet der Stadt^ttner- Einnahme, Rollch. Erdniann Leberecht, Privatmann n»h Hor>»besttzer, Schelde. Friedrich August, Schubmucher, Lchildach, Earl Gunav, Materialwnareahändker, Thaleruau», Earl Friedrich Wilhelm. Vckllnntmachllng. Nachdem die vssentliche Eisbahn am Schlenßiger Wege eröffnet worben ist, bringen wir die für Benutzung derselben gellenden Bestimmungen hiermit in Erinnerung: t) Die Babn ist errichtet sür jkinver unbemittelter Eltern und darf nur von Kindern im schulpflichtige» Atter benutzt werden. 2) Erwachsenen ist da» Betreten derselben nur zu dem Zwecke gestattet, ihren Kinder» da» Schlittschuhlaufen zu lebren. 3) Die Bahn darf nur ,ur Tageszeit benutzt werden, mit emdrechender Dunkelheit ist dieselbe auj da» vom Ans. seber gegebene Zeichen sofort von alle» Schlittschuh sabreen zu verlassen. <) Den Weisungen de» von un» bestellten Lnsseher». de» Fischermeister» Herrn Meißner, ist unweigerlich Folge zu leisten. Leipzig, den S. Januar t887. Der Natb der Tt«d1 Lripzlq. Id »290.88. vr. Georgi. Lrumbiegel. Ho!r-Alic!ioll. Mittwoch, den IS. Januar 1887 sollen im Forst» red er' iLonnewitz aus dem Holzjchlage w Abth. 20/25 von Vormittag» » Uhr an ca. lo«, Hausen starker b«rter Adraa« m»d - 100 . Lchlaarrtfig tdaaghaafra) unter den im Termine öffentlich au»bäng«nd«u Bedingungen und gegen die übliche Anzahlung meistbietend »» Ort »wb kielte verkauft werdm. Znsammeakuaft: Uns dem HolMlage an der <k»»»e« »ttzer Linie, un»„t der weißet» Drncke. Leipzig, »« 2S? December 188«. De« «iß« Sarstdepatatt»» DeliallllliuaöMg. Da» 17. Stück de» vorjährige» «esetz- und Verord- nung»blalteS sür da» Königreich Sachsen ist bei un» eia» gegangen und wird bt« z««a 21. diese» Monat» aus den, N ithbau»saale zur Eiuüchtuahme bsjeultlch au-HLaae» Dasselbe enthält: 7Nr. 72. Berord»,ng. die Esvropriation von Grundeiqen, thum wegen Einziehung vo» Niveaulldersahrlen der Haiiirberg.K pdcorser Schmalspur »Elsenbah« belrrsteud; vom 8. November t88«. Nr. 73. Verordnung, dir Verlegung »r» Werberzuchthausr» beirefsrud; vom 4. December 1886. Nr. 74. Bekanntmachung, die Eröffnung br« Betriebes aus der Linie W lischtdal-EhrensriederDdors nebst der Zweiglinie Hrrotb.Thum betreffend; vom 1t, De- rember 188«. Leipzig, den 4. Januar >887. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. K>uinviegek. Vckannllnachllilg. Unterm heutigen Tage ist Her» Friedrich Tarl Hollbach al» städtischer DollstrerknngSbilfsbearnter bi» aus Weiteres eingestellt und >n Pst cht genoutmen wordcu. Leipzig, am 4. Januar l»87. Der Rath der Stadt Leipzig, ick. 39.130. vr. Georgi. Elauß Grsllllit wird der Stukkateur Karl Julius Adolf Dolkmann, geboren den 13. März l!>50 in Charlotte, borg, weicher zur Fürsorge für seine der öfsenllichen Unterstützung anheim ge, sallene Familie anzuhallen ist. Leipzig, den 29. December 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. (Tirrnrnamt.) X k II. 3870. Ludwig-Wolf. Poppe. Gttulldlll wurde vor Weihaachtea lm Innern der Stadt eia SV Marksckein. welch» gegen Erstattung der Iloftra und Zahlung de» FInder'o'mk» an »nlerzeichneier Anttsslrlle von dem sich legitiurireudea Eigen thümer m Empfang genommen werden kaaa. Lt-Pzig, am S. Januar >887. r»a ß«ttt,i.-«mt »er Stadt eetpz»«. Beetichneider. M. Nichtamtlicher Theil. Inr Gesammtlage. Die Nenjahrsempsänge in Berlin, Pari» and Pest waren ebenso viele Kundgebungen sür die Aus'rcchihattung dr» Frieve»» in diesem Jahre. Am gewichtigsten erschein» die Thalsache, daß Kaiser Wilhelm die Zuveriickt geäußert hat, e« werde drr Friede erballen bleiben. Auch die Antwort de« Präs,ernten Grcvy aus die Neujahrsansprache deS püpstlichrn Nuntiu» erweckt vertrauen uno ke>ne«sall» ist daran zu zweisrta, daß wenn der Wille Grevy'S in Frankreich allein ent« scheidend wäre, von französischer Seil« eia Frieden-bruck nicht zu befürchten stände. Wesentlich ander« klingt die Erwiderung Gubtel'» aus die Erklärung de» Wortführer» der Wechselaqentea. Nach der vielversprechende» Einleitung, daß die Regierung drn Frieden wünsche und daß Frankreich ihn doppelt nvthig habe, sowohl in geschäftlicher Beziehung al« auch zur Befestigung der Freiheit and der republikanischen StaaKver sassung. hat sich Goblet nicht versagen können, aus eine Mvz lichkcit anzuspielen, welche eine große Nation, wie die fran zösische. b,e mit unverwüftlicher Lebealkraft und Energie au» gestaltet sei. nach löjähriger angestrengter Arbeit zur Wieder Herstellung »Herr miiiiamschen Krait mit Kaltblütigkeit in» Auge fassen müsse. Daß durch diesen ernsten Nachsatz alle Vordersätze ansgeboben werden, bedarf keiner näheren Au«» einaiivrrsetzung. andererseil» ist aber aus Worte, die mit den Tbaten im Widersprach stehen, überhaupt nicht» zu geben Und Ihatsacke ist. daß die Franzosen seit dem Iabrr l87l wie ja auch Gobiet zuqestrht, angestrengt thLttg gewesen sind, um den Vergeltung»trieg vorzubereiten. Augesicht» Vieser Tbatsacbe. in alle« möglichen Wenkungni zu versicbcrn. daß Frankreich den Frieden wolle vad «öihig Hab», rr'etrint at» eine teere Rrden«»tt, welcher «cht die genngst« Bedeutung beizulegrn ist. Die Worte, mit welchen der ungarische Ministerpräsident v. T>lza die Vertreter der liberale« Partei am Neniahrltage begrüßt Hut. viuge» «mit «wst» «ud de» ZeÜwrtzMwisse» «ntspreckeiider. Die ungarische Negierung bält an dem fest, wa» I,-;a am 30 Seplrmber im Parlaurrnt. und Gras Kainoky in den Dllrgationrn erklärt hat und ist bestrrdt, den Frieden so lange ausrecht zu erhalten, al» die Leben»7nterrsten und die Ehre der Gesammlmonarchie und de» ungarischen Staate« nicht gesäbrbet sind. Man wird gut thun. sich daran » erinnern, wa» T>«za und Kalnvkh vaiuai« erklärt habe». >Lie baden gesagt, baß dl« österreichisch-ungarische Politik aus der Balkanhalbinsel daraus gerichtet sei. Vre Lcibiinäodigkeil der Baikanstaalen zu söidern und zu erkalte» und baß desbatb da« Piolectorat einer einzrlnen Mach« in Bulgarien nicht geduldet werden könne. Bekanntlich babe» diese Erklärungen gereizte Erwiderungen der russischer, Rr- girrungeprksse veranlaßt, und e» hat sich daran ein diplo matischer Mnniing«an-la»sch gekiiüpsl. ivrlchrr nock rorldauerl. Anrsichten aus Erdallung dr» Frieden» sind allerdings vor- sandeu. aber Rußland hat vorläufig rioch nicht gesagt, «va« r» «u Butgarie» zu ihun gedenkt, und davon hängt doch die weitere E»tw ck-lung der polrtiichen Lage ad. D«e rujsi'che Parle« rn Bulgarien ist jetzt in dem Einnr thätig. dir Verbäliiiisse inr Lande ai» unhaltbar und al» grradezu verzweisell darziistrllen. E» ist da» Schiagwor« au«> gegeben, daß Bulgarien anSg-hnngerl werde und oaß Ruß land da» Land »ur al» Leiche in Besitz nebmen werde. In Abrede zu stellen ist nicht, daß die russische Azitalio», beson der» die. welch: unter Leitung de» General» von Kautdar» stattgelunken bat. dem Lande schwere Zeilen gebracht bat. daß d«e Geschäfl-Ibättakeit lahm gelegt und da« Vertrauen ans die Dauer der Zuiiände gesunken ist, oder andererseil» häit vie Regenlschajl vle Zügel der Regierung noch fest i» der Hand, d e Steuern gehen regelmäßig ein, die An-Hebung ist nirgend« auf Widerstand gestoßen und »re Vcmühungen der tü'kischen Negierung, die Regierung zu stürzen, sind ebenso vergeblich gewesen wie diejenigen, welche Nauibar» aus- gewenbet bat. E« scheint also vorläufig, daß Rußland noch sehr lange wird marken wüsten» bi» «hm Bulgarien al» Frucht in den Schorß fällt, und eine» Tage» >v«rb dock irgend Etwa« geschehen müssen, um in Bulgarin, «inen rndgiltigeu Zustand zu schassen, sei e» nun. daß der Fürst von Ming,eUe» al« Eanbidat sür drn bulgarischen Thron vo» der Sobranje angenonimen wird oder ein anderer. Der Rücktritt EhurcdiU'« war ein Zwischenfall, der den russischen Plänen in Bulgarien günstig zu sein schien, aber die englische Regierung dal die Schwierigkeit glücklich gelöst und die Lücke ist heute bereit« wieder auSgrküllt. Gleichzeitig derick'rl her Tetegrapb. mit welcher Au«zeichaunq du dulga risch- Deputation in London bebanirlt wird. Nicht genug, daß Lord I»de»leigb sie ans seinen Landsitz eingciade» bat. ist vom Lortmayor von London in« Mansionhouse ihr zu Ebren ein Frühstück veranstaltet worden. Und da« ist eine Abordnung, welche von der durch Rußland nicht anerkannte» Sobranje gewählt worden ist. Die englische Politik mag noch so vorsichtig und unbedingt friedlich sein, so ist doch u»- zweijelhast, baß England niemals einen F irsten von B»l garicn anerkennen wird, welcher dem Lande von Rußland gegen seinen Willen ausgcdrungen ist. England wird in keinem Falle über Prolrste hi»a>l«geben. aber e« wird dadurch oer russische» Politik in Bulgarien unüberwindliche Hindernisse bereite» und Mindesten« bezwecken, daß die bulgarische Regent sckast eine moralische Unterstützung in der öffentlichen Me,, »ung Europa» fi-idet, eine Unterstützung, die sich schon bi« jetzt nickt al- wertblo» erwiesen bat. Nu« dieser Sachlage ergicbt sich, baß vorlänsiz noch nickt» geschehen ist, wa» eine srievlicke Lösung der bulgarischen Krist in Aursickt stellt. Eine kleine Anveutnnq, daß irgend etwa» acschehen ist, wa« noch nickt zur öffentlichen kennlmß gelangt ist. uegt in der Erwiderung de» „Journal de St. Päler«. bourg" ans den Alarmarliket der „Morning Post" vor, worin gesagt ist. daß England in einem Angenbl.ck z»m Kriege Hetze, wo «m Eiiiverstäubn'ß zwil'chcu Rußland und der Tüike, erreicht sei, wrlcve« vorau-stchtlich auch die Zustimmung der übrigen Mächte finden werbe, da e» den Berliner Frieden un berührt lasse. Daß d>eies Abkommen noch immer geheim ge halten wirk, sprich« nicht sür seinen Werth, und dann wäre e« da» erste Mal. daß d«e Türkei in einer Frage von Be» deutnng den AuSjcklag gäbe. Außerdem ist e« iebr verdächtig, daß Rußland va» Abkomme» so begeistert anpreist, währen» Ti«za nur von Hoffnungen zu berichten we ß. welche Mo narch » und Negierungen aus Erhaltung de» Krieden» setzen. Die einzige wertbvolle Kundgebung in dieser Beziehung ist vie Zuversicht, w lche Kaiser W lhrlm am N'njah>«lage au« gesprochen bat, aber man Vars nicht n»ß r Lckk lassen, daß der Widerhall au« den übrigen europattchen E-ntra.puncleu noch iedlt, va weder Grevh'» Antwort an den Nuntius, noch Titza'« Erwiderung an den Grasen Z cky m biejei» Sinn« gc- beulet werden kann. Immert»» ist e« mit Ge»uglhuii»g zu begrüßen, daß der deutsche Kaiser diele Zuversicht geäußert bat. sür weiche ibm der Boden bei Eröffnung de« deutt'chen Reichstage» am 25. November noch nicht hinreichend vorbc- reitet er'chien. Rußland muß henke darüber im Klaren sein, ob e» wegen Bulgarien» Krieg zu führen entschlossen ist, oder ob e« den Umstände» Rechnung tragen will. Da« scheint schon beule sestzuslebea. daß Rußland von der mililairischen Besetzung Bulgarien» Abstand genommen hat. die wäbreuv der An. Wesenheit de« General» Lautbar» in Bulgarien bereit« in drohende Näbe gerückt war. aber Rußland hat neck nichl aus die indirekte Besiyergre,jnng Bulgarien« Verzicht geleistet durch Einsetzung eine« ihm ergebenen Werkzeuge- al« Fürst von Bulgarien, gleichviel, ob dieser Berinch sich später al« verfehlt erweisen sollte oder nicht. Die Vertagung oer Ent scheidung wird beute von russischer wie von bulgarischer Seite al» ein Gewinn begrüßt, wenngleich die Bulgaren die Nothwendigkeit, den ertediglen Tbron wieder zu besetzen, nickt verkennen. E« bandelt fick jetzt darum, Rußland den Rückzug au» einer gänzlich versabrenen Lage zu ermöglichen Beide Täeile werden dabei ibre Interessen zu wudre» suchen und va« ist e». wa« die Lösung der Schwierigkeit bindert, da» russisch-türkische Abkommen ist dazu nur kann geeignet wenn auch der österreichische und der englische S'ankpuncl dabei genügende Berücksichtigung findet, und da« »st die Frage. * Leipzig. 5. Januar 1887. * Bo« Nr ajabrlempsanqei« kaiserlichen Palai» zu Brrtl» brnchtrl «och die „Pest" di« folgende bemerken«, werlhe Episode: Die vor dem P^«t» versammelt« Menge hait« di« Witter»»» vo» etwa« HZmrder« Feierliche«, da« sich in »er ttat^i»», Wodnu», solt». sk spende« in l,,te» H^r»sr» und t» reichüem Mähe die Bezeigungea ihrer Lhmpaibie, wie vorher dev P inze», » sitzt de» Geaeialen, die ihre Auli-ihrt machte». io weil sie die- elbe» erkaunle. ES waren nuier ihn n die gefeiertste» Namen, Namen, welche unxertrenalich sind mit dem Ürieg-rulim unserer Armee. Bei siühere« ElralulalionSempsängen der Armee laude» diese unten in den Gemächern dr« Kaiser« statt, aber i» Au- beirachl der doden B-deulung de« Tage«, auch der Zahl der Generale, sollte der Empianq im Runden Loale oe« Palais ge'chehen, denn e» waren nicht nur die Generalität vo» Berlin, welche der Kaiser empfing, e» waren die Berireter der ganxen vrei ß iche», der ganzen deulschen Armee, welche der Kaiser in den commandirendea Generalen der eiiizeinen Arineecorp« empfing, der Krieg-minister Broniarl von Lchlllrueorss tührie sie durch den W>nlergarlcii ja den Saal ei». Im Halbrund, offm nach o,m Blauen Saal, ftelllen sie sich aus, al« erster am rechten Flügel G,iieral>FelcmarichalI Gras Mo tke. »eben ihm der commandlrettde General de« Gardecoep«, General der Julankrrie von Pape, und die übrigen coiiimaiidirendea Generale nicht »ach ihrer Ancleimelät. sondern »ach der Nummer de« Lorp«. D>e Mule der ganzen Ausstellung nahm der dem Dalum der Ernennung noch älteste Feldmarschall, Se Kaiser!, uad KSiigl. Hoheit der Kronprinz, «i». Al« dem Kaiser gemeldet war, doß die «lusileilung g-schehen. Ihaten sich die Flügellhären zu dem nach den Linden gelege en Blauen Saale auf: vom Winler- garlea her erschien Ihre Majriiär die Kaiserin, g,iüi,r> von Sr. Käaigl Hoheit dem Prinzen W ttelm. Au- dem Blauen Saale kam der Kaüer in vollem Parade.Anzüge. Sanimiüche Anivejcnde beugien da« Haupt, bann verneigle sich auch der Kaffer gegen die Versammlung. Dann richiele der Kronprinz die Aiffprache an den Aniier lwelche wir bereit« >viede>gegeben babeu^. Bl» der Kron prinz geendei hatte, küßle er ieiuem B -ter die Hand, der Kaiser aber, üdermanui vo» ilttierer Bewegung, umarmie den Sohn und küstie ihn dreimal, wor»us der Sobn sich wieder zur Hand de« Vaier« hinabbeuqte. Mit säst zitternder Stimme begann der Kaiser zu spreche», dah er an diesem Tage allerdings aus ei» giotze« Arbeüdseld zmücklU cke und daß seine Einpfindung sür da« eben Getürie nur Tank sein könne, drn Ec sich nach vor» behoste, anderweitig znm Ausdruck zu bringen. Tann fiel sein Blick aus die Kaiserin. Er ging aus sie zu. küßte die Gemahlin, und nach einer Pause t>t>en Schweigen«, da« sich vom Eiudrucke diele« Momente» über die Veriammelien legte, hob sich Le» Kaffer» Sttmnie, wenn auch dnrchzittert von der Tdräue, o!« e: die Erin nerung an seinrn Vater Friedrich Wilhelm HI aufries: „Ich denke Heu!« de« Tage«", so sagte unqeiähr der laiscrlichr Herr, „wo Mir Mein hochseltger Baier Friedrich Wilhelm tll. in Könlg«b«rg iagie: „..Da an Deinem Gebun-Iage vielleicht keine Ge- legendeii sein wird. Dich oraenllich einzuklriheo, weil Ihr »ach Memel müßt, so ernenne Ich Dich schon heule zum Osficler. E« ist eine traurige Zeit, aber hoffe» wir, daß ihr wieder eine g ück- Iiche folgen werde"". Diele Worte, deren Ich Mich heule mehr al» je erinnere, heutr, wo Ich M>ch in Mitte der Verirrter der Armee che, wie herrlich Hai sich diese Hoffnung eriüllil Nachdem t« Meinem dochiettaen Bruder »ich» vergönnt war. an der Spitze der Armee vor de» Feind z» treten, wurde Mir diese« Glück zu Theil. Durch Ihren Raid und Ihre Beihüiir haben wir die siegreichen E-ffolge errung-n, uad weiter dem freiwilligen Erbieten der deutschen Fürsten verdanken wir die Stellung, die wir j tzi einnchmen. I» ver Armee ist unsere Siürke, durch >h>e Wahrung der Ehrgesüäl», durch ivre Lu»bildung — durch ihre Bravour. Aber solche E, folge sind undenkbar «dne die Hilse G ile». Und so nehmen Sie denn Meine letzte» Daasi«g>üßr. die Ich Ihnen bieten werde. Vielleicht sehen -vir un« noch eia Mal wiederl Aber hoffen darf man es nichit" Dana ging der Kaiser aus beo General-Aeldmarschall Grasen Mollke zu. drückl« diesem die Hand und so jed>ln der in den obersten Eonimaiidostellon der Armee befindlichen Generale. Daraus lraien die Con -nandeure der Lribreaiinenter i» einen engeren Krei». Au» ihren Händen emrfing der Kaiser die MonaiSrapporle und richiele an sie die Mahnung, in ihrem Diensleisrr nicht nachzulassea, damit die Armee aus der Höhe erhalten werde, aus drr sie sich befindet. Mi» neigendem Eruße zog sich der Kaiser zurück- * Don mehreren Seilen wird der .Post' berichtet, daß die Bewegung unter den evangelische» Tbeologen gegen idreBesreiung von der Niilitairbien st Pflicht ,m Zuncbmrn begriffe»» sei. Die Prosofforru der tbeologischen Facuttäien >n Leipzig und Berlin haben eine Petition an den Reich-lag unlerzeichnek, welche die Befreiung abznlebnen b ttct. Blich an andere» Univclsilälcn circulircn solche Peti tionen. Die Sludireiiden sind ja in diesem Augenblick »och in b-n Ferien, aber sofort nach Beginn der Vorlesungen wird beabsichtigt, auch sie zu einer Kundgebung auszusordorn. Der Haupt,rund, weshalb man die Befreiung nichl will, ist die Besorgnis, daß durch ein solches Privilegium Eloinenle in de» Dienst der Kirche getrieben werte» würven, welche de« wabren inneren Beruse» enlbehren und der Kirche am letzte» Enke nur Schaden bringen können. * Die »Norddeutsche Allgemein «Zeitung' schreibt ossieiö«: von hoher St-ll» ln Konstantsnovel find wir um den Ab- druck naclisteheiidrr Bcmeikui'gr» ersucht, derrn auibruk>scher Charakter de» willkürlichen Eomdinalionei» uud Cois ciuren eine wirk same Schrank? z» ziehen geeign I lchcini, in denen sich in letzter Zeit viele, und darunter auch sonst ernsihaile Blätter über die polt» ttjchen Absichten der Psorir ergehen: Bislang galt e« als Rcgel, daß. w-nn man die HindlungSweise einer Negierung krittsine, oder die Politik eine« SinnIeS bekäinp-te, man dabei dem betreffenden Souverän, gegenüber m i einer gewissen Ebrerdielunq verfuhr. Diele gut, Sitte ist in Allem, wa« die Türlet beiriffi. in bebaue,lich-r Weile außer Acht gelosjrn worden. leübeia von einer ruffffch-lürkffchen Lulriile die Rebe ist. und war waren e« dauptiächiich die rnglffchen und die ungarischen Blätter, die ln ihrem ausgesprochenen Russenhaß sich ün höchsten Giade aggressiv und ungerecht gegen den Sultan zeigten. Die Berliner „Naiional-Zeiiunq" überbielet indeß noch die Sprache dieier Blätter. Brrgedlich, so ruit da- genannte Bialt an», bemüdt sich d e Psorle. da« Bestehen eine» näheren Einverständnisse« zwischen ihr und Rußland zu leugnen. E« ist außer allem Zweffel, daß eine solche Entente besteht. Die ..Rational - Zeitung" erhält dirse Nachricht von ihrem Eorreipondeulen au« Konst,»linao«!, der in einem bunlen Durcheinander von sellinmen Dingen unzweifelhast beweisen will, daß tem Sultan die sür ein Siaai»- oberbaupl erfordert chen moralischen Eige»!ch»slen fehle», und daß der genannte Souv-rain die Türkei dem Rande eine« Abgrunoe» zu ührr. E« ldvni kaum der Mube. zu sin»«», baß diele Mittbeilung ans völliger Unwahrheit beruht, ebeiff» wie da« Gerachi von einer Entente zwffch-n Ri.ßiand und der Tü tei Die ietzl-re Hai keine Veranlassung, Rußland gegenüber eine kurzsidttge Polil-k der l)vvo. st»i,n ,n beiolgen. Dam l ist aber nichl qriagl. daß dieselbe geneigt iri, Rußland ihre w chiigilen Interesse» zu ovi r». Bon iriedliche» Enipssndunge» geleitet, aber IM Nolhiall bereit, ihre Rechte a>» Großmacht zu wahren, w rd die P'orte niemal« idie Zustimmung zu emem verirage geben, über dessen Endziel sie sich ni<1» klar ist. Da« ,ft der Geist, von dem ihre uuSwärttqe Po >ttk ,nso>rir> >st. Um Io schlimmer iür alle D e, denen eine >olche Paütik m ßiällt. Ihre bttrrren Kritiken, ihre lügnerffche, B-bauhinnren werde» aas Me Grsch cke der Türkei nicht »en geringsten Einfluß üben. Sie werden de» Sulla» nicht einen Zoll breit vo» dem Wege abdrängea, de» er sich zum Besten »es Woble« seiner lliiteridanen »nd >m In» irrrsse der Erhalt»,, de» euroväffchen Fr rden« lest vorgezeichnei hat. * In der am Montag ücUkqebabtrn Sitzung de» preußi schen StacH-ministerium» bürite Uber dir ans die Eröffnung de» Landtag» bezüglichen Angelegenheiten berakben wordc»
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