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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.01.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188701225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-01
- Tag1887-01-22
- Monat1887-01
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.01.1887
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Erschient tätlich früh 6'/, Uhr. UrLactl«» A«ß TrprdMoa Ioha„e«gaff« 8. SPttchNundli, brr krdarlioa: Vormittag- 10—>2 Ilhr. Nachmittag» 5—8 Uhr. gLl SiUlt«.», -l«, M-mitcriy«» »HI HO d.e Rcdacnoa mchi vertzui»i»ch. Annahme der für dte n-chfts«l«enbe Uuiumrr bestimmten Inserate a» 8»chentagcu dt» 3 Uhr Nachmittag«, «Lau« und Festtagen frühdt»'/.VUhr. I» vkn /ittalrn für 2ns -Annahme: ktta Ale««. Univrrfi'älSstraße 1. 7. j^Mn für Politik, Localgcschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. ^ 22. Sonnabend dm 22. Januar 1887. Auflage I0,7»0. Ahonnemenliprri« vierielj. 4V, Mß incl. Bringerlohn 5 Mk., durch die Post bezage, 4 Mk. ged« eiuzelne Nummer SU P' Belegeieinplar 10 Pf. Gebühren für Extrabetlagen (i, T-aedlatl. Forma» gelalz») «bnr Postdesärderuug «1 Mk. »tl Pofid»s«rderuug 70 Mk. Z»lerH», «a^palten» Pekitzeil, LO Pf. Okdtzr« Gchnste» lant »I Pr»i«ve,»»ichntb. LabÄtzrischer» L'kl'rnla» nach h-henn Tans. Lerlimr» unter tz«» Med,r»i»»«strich die «gespalt. üliUdOHI. —rdenAomilirnnaibrichien di» «gelpaliene Aeil, «0 Pt. gnseratr find fiel« an dir Eppe l»t ton zu lende». — Rabatt wird »ich« gegeben. Altztnug prnanuntt-ean'lo »de» durch Post, „chnahme. 81. Jahrgang. Zur gtsiilligcn Vcallitung. Unsere Lrpcditron ist morgen Sonntag, den 2S. Januar, Vormittags nur bis Uhr qeösfnet. kxpoUlllov ües I-olprlxor 1'ared1n1te8. Amtlicher Thcil. vtz» «L Masessät de« bnilschen Kaiser Wilhelm ist auf die a» Höchstdenselde» am 9ahre«tage der Wiederansrichtung »e« Deutsche« Reiche« von hier telegraphisch übermittelten Vegrühungen dem Unterzeichneten folgende« Telegramm: ..Berlin. Pal»«,. 21 ,1. Die telegraphische Begrüßung, welche Mir am Jahre«, tag» der Wtrderbegründung de« Deulichen Reiche« au« der Stadt Leipzig von ihrer Bürgerschaft wie auch von der Studentruschosl mit ihren Prcsessoren und von dem Stndeuten^Irsangderein unter Versicherung unvcrbrüch. Ucher Treue und Ergebenheit varaebrack» worben ist. hat Mich au diesem bedeutungsvollen Gedenktage hoch erfreut. Ich sag» Ihnen für diese patriotische Kund- geditng Meinen herrlichen Dank. ^ Wilhelm" ^gegangen. »a« ich hierdurch »ur Krimtuih aller Betheiligten «nd der Bürzerschast Leipzig« dringe. Leipzig, de» 21 Januar 1887. vr. Georgi, Oberbürgermeister. vrkaunlmachllns, -kelch»tag«»ahl betrrffead. Die wegen der Wahl eine« Abgeordneten zum Deutschen Keich«tage sge hiesige Eladl ausgestellte Wählerliste wird »ährend der Zeit »»» Sit. bt» mit ritt. Januar blesest Jahres täglich vormttiag« vo» 8 bi« l Uhr und Rachmulagt 3 di« 7 Uhr im Ltasthaus», Obstmarkl 3. t. Etage, Zmmer Nr. 87. zu Jedermann» Einsicht au-Iieg'n Unter Hinweis aus K. 3 de« zur Ausführung de» Wahl' grsetze« s>r de» Rerch-tag erlassenen Reglement« dom 78. Mai l870 wird die« mit de« Bemerken bekannt ge» «acht, daß. wer dir Liste für unrichtig oder unvollständig hält, die« t««erhalb acht Tagen nach dem Beginn de, 8u«Ieznng. also di« mit ZI. d«. Ml«, bei un« schriftlich an- zeioe» oder bei dem in dem angegebenen Locale an wesenden Beamten zu Protokoll geben kann und die Bewei»> »iltel für seine Behauptungen, fall« dieselben nickt au Notorielät beruhen, detbnngen muß. Leipzig, am 2t. Januar 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. Dr. Georg». N. Ausschreibung. Für den Neubau de« Siechen Hause« hierseltst werden die Wasserleitung, Closet- und Batcciuuchtuiigen die Ga-Ieltung, die Bliyableilung. die Trausplaltcalicferung und Steinsetzerarbette« hierdurch »»«geschrieben. Irbeitlverzeichaisse und Bedingungen können aus unserem Laoomte (Rathhau«, 2 Obergeschoß. Zimmer 5) eatuommen werden; die »öthigen Unterlagen liege» zur Einsicht di- einschl. den 28 d«. Mt«, dortsetbst während der Bureanstundea aut Die Gebote sind versiegelt und mit der Aufschrift Neubau Siechrnhau« .Wasserleitung" :c. bi« zum 2. Februar 1887 Nachmittag 5 Uhr daselbst einzureichen. Wir behalten un« die Auswahl unter den Anbietenden, bezw auch die Theilung der Arbeiten, sowie Ablehnung sämmtlicher Angedole vor. Leipzig, den 18 Januar l887. Der Rath der Stadt Leipzig. Or. Georgi. Gringmulb, Assessor. Vtkaunlmllchung. La« könlgl. Amtsgericht Hos bat mlt Beschluß vom Heutigen Bor». n'/. Udr da« Eoncui-Vecsahre» über da« Vermögen de« Melder« Wiltzrl« Pensrl in Hot erSffne«, al« Loiicur-venvalter den Lommissionair Heinrich Oberloender dahier ernannt, unter Sr. loksung des offenen Arrest« mit An eiqesrift bi« I. Februar tz. erste Släudiaervers-iiimlniig aus Lamsta». den 12. -rbrunr und aügemeiuen PritiuiigStermiu au! Mittwoch, de» 23. -thruar 1887, jedelmal« Nachm. 3 Uhr im Tiyu >«saal, anderanmt, auch Frist zur Anmeldung der Loucur-sorderuagen bi« incl. p. -estr. o. seftnei' »t. Hof. den l8. Januar 1887. GerlchtSschretsterei de« tSnigt. ULtSgertcht. Milli her, kSnigl. Secrtr. Nichtamtlicher Theil. Vas Leptemtat und das Ausland. Die Ursache der Vorlage wegen Erbvbung der Heeres» Präsenz aus die Dauer von sieben Jahren ist bekannllich der Kode Präsenzstand de« sranzbsischen Heere« und die Aus sicht aus eine »och weitere beträchtliche Steigerung der sran- zlsilchen Trnppenzahl im Frieden, lieber da» Zahlenverbättuiß de« deutschen »nd französische» Heere« giebl der militairische Mitardeiler der „Post" sehr interessante Ausschlüffe nicht nur für die Gegenwart, sondern auch für bi» Zukunft. AuS diesen Angaben geht bervor, daß Deutschland trotz einer um 8 Mistionen größeren Einwohnerzahl hinter der Trnppenzahl Frankreichs nach erfolgter Eiböbung der HeereSpräsenz um «l.üvü Mau» schon jetzt um 17.000 Mann zurückstehl, ob wohl wr Boulanger'iche Reorganisation noch nicht in« Wert ,»setzt ist. Nach de» Anträgen de« General« Boulanger osten jährlich für die national - französischen Truppe» l82.000 M>nn Ersatz au«gehoden und die Eolonial. truppen aus freiwilligen und bereit« militairisch au«- gebildeten, freiwillig weiter dienenden Mannschaften er- qäiijl wrrden Ta« ergiebl nach Anrechnung de« ersahrung«, mäßigen Abgänge« bei dreijähriger Dienstzeit eine Frieden», stärk» von 000.000 Mann. Zu dieser Zadl bemerkt der Eorrespondenl der „Post" sehr richtig: „GS ist unglaublich, voß irgend eine Regierung die bauernd« Uedernahme einer derartigen Belastung der Bevölkerung zumutben oder dieseidr für durchsiid'dar halten sollte, und deshalb trägt der im Namen de» PiLsiveulen der Republik dem Parlament Vor- qetegte Gesetzeulwues zur Reorganisation der Armee den Eharakle, einer außerordentlichen Maßnahme, deren Früchte bereit« in absehbarer und voraus sichtlich nicht lang bemessener Zeit geerntet wer den sollen." Vergleichen wir damit die Mittbrilungen der .Norddeut sche» Allgemeinen Zeitung" und von anderer gut unter richteter Seite, wetche wir bereit» gestern zur Kenntniß unserer Leser brachten, so gehl darau« unzweisethast hervor, daß nicht die geringste Veranlassung vorliegt, der Zukunft leichten Herzen« entgegen zu sehen, daß wir vielmehr der Wachsamkeit und Einsicht der verbündelen Negierungen zum höchsten Dante verpflichtet sind, weil sie tu richtiger Würdigung der wahren Sachlage rechtzeitig die unadwer«- dacrn Maßregeln zur miiilatriichen Sicherstellung de« brut schen Reiche« getroffen baden. WaS Helsen alle Frieden«. Versicherungen unserer Nachbarn, wenn sie mit so äugen- scheiutiche» striegsvorbereilungen Zusammentreffen, wie sie arstern gemeldet wurden. Im Elsaß werven von der sianzösitchen Regierung gegenwärtig bedeutende Hotzankäusk ausgesührt, welche di« Beiiimurung baden, zur Errichiung vo» Baracken an der Grenze für französisch« Truppen verwendet zu werden. Ferner sind in deutschen Fabriken für Rechnung Frankreich« 20.000 Aiiogr. Pikrinsäure pro Monat desl.llt moiden. dir offenbar zur Fabiikalion de« neuen Sprengstoffe« Melinit bienen sollen. Da» sind Tdatsachea. welche ernste Brachtung verdienen und denen gegen über die rosigen Vor stellungen eine« Windlhorst von der snedlichcn Gesainuiktage Europas erbleichen müssen. E« ist ferner eine durch«»« de» Thatsachen widersprechende Annahme de« Abgeordneten Richter, daß d<« französische Regierung die Mittel für Vir Militair- reorganisakion zum Zweck der Erhöhung der Friedenspräsrnz durch Reduktion der Dienstzeit und durch aaberweile Er sparnisse derdeischasft. im Gegeutheii steht die Abschaffung de« einjährigen Dienste« auch sür Eludirende in Fcauk- rcich unmittelbar b-wor. En Blick aus da« Budget, weiche» der neue Finanzmuiister Dauphin der sranzösischen VotkS- verlretung soeben vokgelegl hat. lehrt, wie grundlos die Behauptungen de« Adgeordneten Nudler waren, allein sür Anschaffung von Waffen und Geschossen s,»d sür ein Jahr 87 Millionen Franc« au-geworscn. Tie französische Regierung mag also die sreundschasklichste Haltung gegen Dciitschlanb annehmen, au- den angesnbrlen Tdatsciche.i gehl hervor, daß wir alle Ursache haben, den niiiil.ürische,, Maß nahmen FraukreichS mit gespannter Ausinerkjainkeit zu folgen und unsererseits alle« zu lhun, um sie durch Gegenmaßcegel» unschädlich zu inachrn. Deutschland« Beziehungen zu Rußland haben sich in den letzten Wochen unzweiselhasl gebessert, und diese B-'ss rung ist um so mehr Vertrauen erweckend, weil sic mit einer B sscrnng de« Verhältnisse« Oesterreich« zu Rußland zusammentrffst aber eS würde Nicht wohlgethan sein, sich deshalb einer voll ständigen Sorglosigkeit hinzugeben, eS bleiben noch qrnng Anzeichen übrig, weiche beweisen, daß die in der russisch n Bevölkerung vorhandene kriegerische Stimmung noch weil davon entfernt ist, ruhigere» Anschauungen der Lage g-wicheii zu sein. Die .Moskauer Zeitung" tadelt da» Dreilaiser- bündniß. welches der Reichskanzler am N. Januar al« sort- beslehend erklärte wegen der B>rsct»edc»heit der Interessen Rußland« und Oesterreichs. Deutschland stehe Oesterreich viel zu nahe, um vorläufig ein Verbündeter Rußlands sein zu können und die russische „Pelersburger Zeitung" bemerkt dazu: „Wer hat je daran gezweffelt, daß wir >m Treikaiser- bunde ei» Bündniß mit zwei Feinden halten?" Man kann gewiß nicht behaupten, dag diese Aunbgednngen der öffentliche» Meinung Rußlands besonder- beruhigend wirke» können, wen» man sich auch noch so sehr der Uederzeugung hingiebt, daß diese Empfindungen in den maßgebenden Kreise» Rußland« nicht ge- lhetlt werden Soviel erhellt au« den obigen Andeutungen, daß die internationalen Beziehungen in Europa nach wie vor sehr ge- spannt sind »nd daß die deutschen Wähler deSkaid die un abweisbare Pslichl haben, den verbündeten Regierungen in ibrem Streben, da« Reich gegen alle möglichen Wechselsälle sicher zu stellen, die bereitwilligste Unterstützung zu leiben. Niemals ist die Zeillage weniger dazu angetha» gewesen, Parteiunterschiebe hervorzukebren und Meinung-verschiedenbeiten aus die Spitze zu treiben, der Einst de- Augenblicks mahnt u»S vielmehr daran, dessen eingedenk zu sein, daß wir Alle ein und bem- seibe» Reiche angebvrrn, und baß wir die Pflicht haben, in der Stunde der Gesahr zusammenzusteben gegen die Feinde, welche unsere Existenz bedrohen. ES handelt sich aller dings um „Kops und Kragen", wie Fürst DiSmarck »» Reichstage wiecerholl betont hat, und wenn Herr Winvl- horst findet, daß der politische Himmel an Alaiheil nickt« zu wünschen übrig läßt, so mag er sehe», wie er vie Verbreitung dieser Anschauung vor seinen Wähler» und dem deutschen Volke rechlserti ze» kann, wir batte» e« sür die Pflicht aller Derjenigen, welche im öffentlichen Leben wirken, die Sachlage de» Tbatsacben entsprechend zu beurtheilen ! ugid nicht« Unbeachtet zu taffen, wa« un« zur Vorsicht anregrn s soll. Wir wünschen und hassen mit allen Baler- , l a nb«s reunben. baße« derWeiSheit desleitenden Staatsmannes gelingen werde, auch ferner de» Frieden rn erhalten, aber dieser Wunsch und diese Hoff nunq darf un« nicht verleiten, die Sachlage in e»nem trügerischen Lichte zu erblicken und zu schildern. .B'ffer ver wahrt ot« beklagt" heißt e« im Sprichwort, und baß man den Krieg vorderriten muß, wenn man den Frieden wün'chl. da» haben schon die alten Römer gewußt. Auch Herr Boulanger hat sich den altröinischrn Satz vis pncem v»e» dellum" angeeignet, ober wir wissen, wa« n»r von solchen Wendungen im Munde de« sranMscheii Krieg-minister« zu halten haben. Der europäische Friede >st, wie die Dinge heute liegen, nicht eher al» gesichert zu betrachten, al» wenn die bulgarische aus Grund de» Berliner Frieden« in dem Sinne gelüst ist, d«ß di« Eobranj« euirn neuen Fürsten gewählt hat. der Rußland und den übrigen Vertrag-Mächten genedm ist. Nachdem da« erreicht ist, wird vorau«sichlt>ch Frankreich die Baracken »ur Uiilridringung von Grenztrupprn und die Melinikvorrälye sür spätere Fälle ausdewahrr». aber vorläufig sind wir noch nicht so weit und irgend ein unglücklicher unvorhergesehener Zwischenfall kann die schars- rnnigsten Berechnungen jede» Augenblick über den Hausen veijen. Durch Aunahme der erhöhten ArirbenSprälenz aus ieben Jahre werke» die deutschen Wabler der Sache de« irieven- unzwciseihast «inen wcrlhvollen Dienst erweisen. * >egrnübersteht, «acht den Führ«»« der Sorialdemokrati« die Icbeii incht. Gie beschwindeln di« Wähler durch die gröbsten Lügen. So wird u. N. in Nürnberg verdreilei, da« Seplennat bade die Bedeuiuna, daß fortan der Soldat ununterbrochen 7 Iabre dienen solle. Der Reich-Iag habe eine dreijährige Dienstzeit zugebcn müsse«; damit sei aber Fürst B>«»iarck nicht zufrieden; er wolle Jeden 7 Jahre ganz dedallen. Man sieht, ble Sorialvemokeatr« habe« in der Gemenischast mit ihren politischen Bunde«zw»»ss«n vom Freisinn und vom Cenirum proflürt. Leipzig, L2. Januar 1887. * Se. Majestät der Kaiser hat AllergnSdigst geruht, die Deputation deSHerre» Hause» zu empfangen, welche mit der Uederreichung der von diesem beschlossene» Adresse be- auslragt war. Nachdem dieLdresse durch den Präsidenten de» Herrenhauses, Herzog von Ratibor, verlesen war, prach Se. Majestät etwa Folgende«: ,Lch danke Ihnen von ganzem Herzen sür die Kundgebung, dte Iie Mir im Nomen de« Hereenöanse« durch die eben verlesene Adresse habe» „«spreche» wolle». Hie hat Mich nicht überrascht, da Mir die Eesühle der Treue »ad de« Patriotismus de« Herrenhauses de- tannt sind. Ich batte geglaubt, »achdem dem Reich«tag« ei« ko detaillirle Darl-gnag de« Bedürsniffe» gemacht worden war. wie sie sonst nicht üblich tÜ, z» der Ich Mich aber unter den Umständen bewogen fühlt«, aus dte Annahme seiten« de« Aeich-iageS rechnen zu können. E« tK »der dann et, Lrcigniß eingeirete». welche- M ch uölhigte, Mein« Stellung öffentlich und rasch kuad zu thaa. Hoffen wir, daß e« besser wird. Ich dank Ihne, au« Grund der Seele, und hat Ihr Schritt Meine« Herzen wodlgetdan. I-de Kundgebung au« der Monorchie, auch au» gauz Druischlond zeigt Mir, wie Si cht Ich hatte und daß es groß» und tttchiiae Theil» de« Lande- giebl. in deueu mau die Rathwendiqkeil der Maßregel oallkomniea anerkennt. Da« Hrrreah«^ hat Mir ta schweren steile» so viel Beweise seiner htngedende» Treue gegeben, daß Ich auch jetzt nicht an ihm aezwetselt Hab«. Ich kau» wohl sagen, daß Mich die erlebten Lr- eigaiss» ttes geschmerzt haben. Wiederdoleu Sie die« überall. Ich bi, »ies betrübt, Slr aber habru Balsam ia Mein lörrz gegossen. Do« Baterland wird nicht i» Gesahr sein, so lange die Armee i» dem Gr st» sich erhält, von dem sie l» den letzten Kriegen so qrnße Beweise der Treue und Äusovserung geiebea hat. Die neuen Maßregrl», durch welche die Armee gekristigt wird, werden dazu die»«», jede Kr>,g««»iahr zu minder». Also nochmal« Meinen tiefgefühlte. Dank sär den Schritt, durch dev Sie Meinem Herzen so wobt getha» Hab«», »ad bitte Ich, daß Tie die« dem Herrenhaus« aussprecheu." Die Name» der Mitglieder de« Herrenhauses, welche die Access« an Se Majestät unterschrieben haben, sind folgend«: Adam«, Gras v Altbau», v. Atven-lede». Gros v Arniin- Boitzenburg, v. Arnim-D>»sen. Baumstark Gras Brhr-Rtgeulx>ak v Behr-Lchmoldow. v Bernutb, Beseler. Fürst Blücher von Wahl- statt, Freiherr v Bodenhausen, Boie, v. Borcke, Boetlicher, Gras v. Borcke, v. Brand, v. Bredoiv, Gras v. Brockdvrs, Gral v. vrüvl, Lampiwusen (Berlin), v. Deckend, Dernburg, Dietze, Gras z» Dohna-Fiuckkuftcin, Gras zu Dodna-Kotzenav, Glas v. Dönhoff. Doetlm. Frhr. v. Dürau», Gras v Dhhrn, Eggeling, Gras zu Eulen- varg - Liedenberg Grai v Franckenberg-LudwigSdorf, Friedverg, Friedenihal. Gras v Fürstenberg.Herdringen, v Glaienapp. Gras v b. Äröben-Neudörschen, Fürst v. Hatzieldt-Trachenberg, Heliritz, v. Helldo>ff. Gras Henckel-Donner-marck, Alexi« Landgraf v. Hessen, Fürst zu HohenIode-O-bringen. Herzog von Ulest. Prinz z» Hohe». iobe.Jngrlsingen, v. Holleben. Gras v Houwald, v. Kalte, v K-mnitz. Gras von Keyserling. Gras von Kleist, o Kleist Retzow, v. Klützow, llnoblauck Ko- nig, wrns v KöniqSmarck Plaue, v. »racker, v Lan gen». Gras Lehndolfs tNras z>>r Lippe, G,al zu Lynar, Frhr. von Maltzayn, Frhr v. M nienffel. Krossen, Gras v. Mntuichka, vo» Mellenthien Frhr. v. Mirbach, Mölling, Gras v N sselrooe, v. Neu- mann, Nitykoweky. Oedlsbläger, Frhr, v. Baiow, Gras v Pseil, v Pfiiel, Gras v Piickler-Lcheblau. Gan« Edler Herr zu Putsch, v. Piitikamer. Fürst Äutoi, Nadzimill, Herzog v. Rntidor, v. RemerS. dorff, RledesrI Frhr zu Eisenback. v. Rockow, v. Roeder, Fürst zu Salm-Reifferscheid. Gras schaff,,olick, Frhr. v. Sch> ei - Plessen, LchMiebing, Gras v Tckönbnrg. Glauchau, v. Schöning, Gras v. d. Schulenburg-Lieberoie, Gras v. d. Ecknlenburg Wall-bürg. Gras v. Seherr-Thoß, Frhr. v. Solemacher, Gras zu Solms-B iriilv. Stande, v. Stephan, v. Stosch, Frhr. v. Tettau. Gras v Tschirschty Renaed, v. Waldow und Reche,ifteia. ». Wedell, d. Wiedebach o. Winlersetd«. v. Woyrich, Gras Park v. Wartenburg, Gras v. Zieren-schwerin, Zwcigert. * Ueber die bereits telegraphisch signalisirten und auch beute an anderer Stelle erwäbaten Nüst un gen Frank reichs wirb Ausführliches berichtet. So schreibt vir „Nord deutsche Allgemeine Zeitung": Gegenwäiiig finden in stader», Roman-wciler und im Brensch, ihale seiten- französischer Holzhändler bedentende Ankäuse von Brettern und Balken statt — man sprich» von drei Millionen siück Brettern —, welche von der sranzösischen Regierung bestellt und zur Errichiung von Miliiairbaracken an der deutschen Gienze bestimm« sein sollen Da« sraqliche Holz wird m» der Eisenbahn befördert und sind bereit« von Roman-weiler süns Wagen nach Nnncy und vier Wagen nach Verdun abgegangen, während loeiterc Wagen zur Beladung bestellt wurden. Gleiche Verladungen finden in Ro«heim und Oberehiihen» statt. E« kann hiernach keinem stiveisel unlcrtiegen, daß Frankreich an der Grenze größere Tr rippen,.lassen zulamnienzieht, al« in den Festungen und Garnisonen daselbst untergebracht werden können. Die ossicivsen „Berliner Politischen Nachrichten" berichten: Wir brachic» neulich die Nachricht, daß die französische Regierung allen Schw-selüther in Deutschland cuiskaust. stnr Vervollständigung dieser Noliz könne» wir deute niiitdeilen, daß Frankreich auch enorme Quniiiiiilen Pikrinsäure in Deutsch land kaust. Letztgenannter Lloff ist ebenso wie »chweseläther zur Fabrikaiion drS Sprengstoff- Melinit erforderlich Deutsche Fabriken haben Anslräge iür 20 000 Kilo Pffrinsuure per Monat erhalten. Die Preise sind franko Rotterdam bestimmt worden. I» Wirklichkeit ober gehe» die Lieferungen vi» Köln »ach Frankreich. E- wird »nS ferner miigetdeilt, daß Berwunbungrn durch G'sckoffe, welche mit Pk,iu gelullt find, BIolvergisIongen nach sich ziehen Wir geben letziere Mittheilung wieder, ohne Gewähr dasür zu übernehmen. In hcbeu militairischen Kreisen hört man nach der ..Nationalzeitiing" der Auffassung Ausdruck geben, daß eS sich sranzösifcherseitS um vie Errichiung von sechs Barackenlagern in den Hauplgrenzptätzen von Berdun bi» Besantzvn bandelt. * Wie die .BrrSIauer Zeitung" meldet, hat da« voll- zählig versammelte Dom ca pitel zu Bre-lau am Donners tag Vormittag sechs Eanvidaten für die Fürstbischof«» Wahl ausgestellt und die Eandidatenliste sofort vem CutluS- minister übersandt. * An» Nürnberg wird berichtet, daß die Wahl- agitation seitens der Socialdemokraten dort bereit« Mit großem Eiter betrieben ivird. Die Th.'ts.iche, baß die zu bearbeitend« Masse den politischen Verhältnissen verstänbnißlo- * von der Wahlb«we,»,g I» Baben »nd der Pfalz ist zu berichten, daß in Mannheim di« Rationattiber.ilen den erst kürzlich zum Reich-taq-obgeoibnetrn gewählten Commerzienrath Dissen« wieder ausgestellt haben; derselbe hat angenommen. Die Koeiolbemokralen haben ihren alten Candidalen Glabtrath DreeSbacb wieder nominirt. Die Demokraten aber sind in lausend Aenqstru; sie können eben, ivie vorige- Mal. keinen Candidalen finden. Am rührigsten inv die Soclatdemokraten. Außer in Mannheim haben die- eiben auch in Karlsruhe, dem ersten, und in Freiburg» Enimendiuge«, dem fünften badischen Wahlkreise, wo sie bis her schon einen (der Candida» kam fast zur Stichwahl) „rnnen»w«r«hen Erfolg halten, Candidalen ausgestellt. In beiden Kretsrn ist der Redacteur Geck in Ofsendurg der Canvidat der Socialdemokraten. Im Kreise Lucwiglhasen- Speyer ist von ihnen ferner Kausmann Ehrhardt ausge stellt worden. Von nationalliberaler Seit« sind nach folgende Candidalen ausgestellt: in Karlsruhe Staat-anrvalt Fieser, in Freiburg Laadtag«abae»rdnek«r Ivrger. Die Eonser- valiven haben noch keine Nominirungrn vorgenommrn, ebenso hat auch da» Tentrum noch kein Leben«zeichen von sich gegeben. Allem Anschein nach werden viel neue Personen im den Wahlkampf treten, da viel« der früheren Abgeordneten bezw. Candidalen nicht wieder annehmen wollen. * Di« endgiltige« Ergehnisse der Volkszählung »«« l. Derember l88S, üver welche die Veröffentlichung de« k. statistische« Lande»amt« jetzt vorliegt, zeigen, daß die Zu- nähme der Bev»lk«rung»z>Ntr in Württemberg ein« s» geringe war, daß di« Aufmerksamkeit aus dirfrn Umstand unwillkürlich getenkl wird. Am t. Decembrr 188» zählte man l,0S5,l85 Orlsanwesende, wa« seit >880, dem vorletzten Zähltermin, nur einen Zuwach« von 0.24 Procent jährlich, ür di« 8 Jahre znsammrv v»n 1.22 Procent »edrntet. Diese Ziffer ist. abgesehen von den 2 dreijährigen Zähl- Perioden von 184-<h». di« geringste seit 1834, de« Legion oer Loik-zäbiungea nach den Z»llver»in«nor»rn. Der Grund der ungünstige» Lrgedniff« pe, 1880/85 liegt einerseits in eine« Weniger des Geburtenüberschusses gegen 1875/80 von t5.030, andererseits in dem Mehr der Berlustr durch Auswanderung von 50.518 Köpfen, von den lSl t politischen Gemeinde» Württemberg« stob ^ 13«, »elchr mehr al« 2000 Einwohner haben, darunter 27 mit mehr al« 5000 und 4 mit mehr al« 20.000 Einwohnern. Dem Geschlecht nach theilt sich di« Bevölkerung in 980.8l0 männliche nnd l. 034,375 weibliche Personen; die Zunahme der ersteren be rechnet sich seit l880 aus 0.V7 Proceat, der letzteren aus I .4K Procent. Ia Bezug aus einzeln« nicht uninteressante Momente de« Familienstandes sei erwähnt, daß gegen >880 zugenommen haben: die männlichen Ledigen um 13,052 (2 3l Proeent), die weiblichen Ledigen um I4.S30 (2.48 Pcv- eent); hingegen haben abgenommen: die verheiralheten Männer um 384t (l.tO Procent), die verheiratheten Frauen »in 3090 (093 Procent). Dem Rel>aionSbekennI»,sse nach zählt Württemberg l,377,805 Evangelische. 598,223 Katho liken, 5849 sonstige Christen. I3,t7t Israeliten, 137 von anderen Religionen. 54.527 Angehörige anderer deutscher Staate» und t 1,745 Rr»ch«auSländer wohnen in Württemberg. * Die .Frone«" schreibt: .General Boulanger hat nicht aus den Plan verzichtet, den er schon >m Vorjahre auSzearbeitel halt«, ein ganze- ArmeecorpS euirn MobilmachungSversuch vornehmen zu lasse». Dies« llebung wird l88? von einem der ArmeecorpS gemacht werden, die zur Vornahme von Divisionsmanövern bestimmt ivorben sind. Man braucht aber nickt lange z» suchen, um herailSznsinden. daß die Wahl de« Minister« aus zwei Corps beschränkt ist: da- 8. mit vem Hauptquartier in BourgcS und baS l7. in Toulouse. Wenn man in Erwägung ziehl, daß da« letztere keinen bedeutenden Krieg-Platz enthält, so ist leicht vorc>us;»sehen, daß da- 8. EerpS ln diesem Jahre mobil ge macht werben wird. Dieser versuch bietet ein gewisses In teresse, hat ober weitaus nicht die Bedeutung, ble man ihm allgemein beimißt. D>e Mobilmachung ist die einsackste und besigeflcherte Sache, die man sich denken kann. Schwierig ist iür vie Concentriruna und diese kann man nicht unter Um ständen durchführen, dte sich in genügender Weise denjenigen nähern, welchen wir unS gegenüber befinde» werden, wenn man nickt mehr ein ArmeecorpS, sondern die ganze Armee mvbilisiren wird." * Zu Rom ist am l5. Januar der Fürst FroneeSco Pallavicini nach zweitägiger Krankheil an einem Lungen- schiage gestorben. Es war einer von den wenigen .Un dankbaren" der alte» römische» AbelSsaniilicn, welche sosort nach der Eroberung Rom» sich von de» Traditionen ihre- Geschlechtes lossagte» und in da«Lager der Dynastie Savoyen übergingen. Am 20. September 1870 waren Vie Italiener in Nom einqezogrn und im Decembrr desselben Jahre« wurde der Fürst Pallavicini Senator. Später ist er acht Monate lang Bnrgerinetster von Rom gewesen Die letzte» Jahre senie« Leben« aber bat «reiner segensreiche» Wobltdätigkeit- Psteqe ge widmet. ErwarPrä'ieeiitker^OooHrognrioneclellnLLiit«", de« Hospital« sür arme Blinde nnd ber vekwaltungscommissie'i der Waisenhäuser der „S. Maria in Aquiro" und der ,.8»ut1 guatlro 6oroa»ti" und 4 anderer WobllhStigkeil«i»st>t»ke. Die Armen un» Leidenden verlieren an ihm einen ausiicktigen Freund und Tröster Er stammte au« ber Bereinigung zweier der hervorragendsten Geschlechter de« päpstlichen Adel», der Rolp gliosi und der Pastavicini. Sein älterer Bruder. Fürst Elemente Rospigliosi. hat nach dem Einzüge Victor Emanuel'« Rom grollend verlasst», um eS seitdem nie wieder zu betreten. Der Fürst hinterläßi 7 Kinder. 4 Töchter und 3 Söhn», von denen der AeUeste soeben Lieutenant geworden ist. Drin Tod I versetzt 4 alte Familien, die Pallavicini, di« Rospigliosi, di« I Piombino und vie Colon,,a. »> Trauer, und so wird, da die I Borghese, Barberini. Od»«calchi und Torlonia au» gleichen I Gründe« ihre Salon« in diesem Winter nicht öffnen, ber I Larneval ,r« sein «« glänzenven Feste»
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