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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188702071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-02
- Tag1887-02-07
- Monat1887-02
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1887
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Erscheint täglich früh SV, Uhr. ilet«tis» »»- LrPetitis» JohanneSgaff« 8. SpttchÜ»»Üe» der Nedarti«: Vormtit««, 10-1» Uhr. Nachmittag S-6 Uhr. »,«ttz»r »« »«N «» «Kckftfplge»-« »»««er ßefti««t»n -«»erst, ,, >sch«»t«,e» ßt« S Ntzr Nnchmitt««», «>S«««- »»h Feftt„cnfrii» »iS'/.» Uhr. Z» de« /Ui«tr« für vtt» Kle««. U»i»er««Ißrotr 1. Luni« kSsche, Katharine»-«. W pari. ». Könichtplatz 7, «»» bi«'/,» Uhr. UttWger.TligMlck Anzeiger. vrga« für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschästsverkehr. Auflage L»,7»G. Adonnementspreis viertelj. SV, Mk tacl. Bringerlobn b Ml. durch dir Post bezogen 6 MI. Jede einzelne Nummer 80 Belegexemplar 10 P' Gebühre» i i:rtre.'. > ,ie gen (in T-igebi.-tt >s:y. : " ohne Pos» -rderui., »oü-t. mrt Poildeiurocrung 70 Mt. Inserate siczespaltene Petitzeile »0 Pf. Größere Schriften laut »ns. Pir,sver»eichn1ß Ladkllarischer u. Ziftermatz »och höher« Lar». Kkllamen a»ter dem Redacti »»«strich die sgespaft geile 50 Ps., vor deuFamilieauachrichten die ügespaltene geile 10 Pi. Inserate sind sie:,- an die trrpedition » i seude». — Rabatt ivird nicht gegeben Zahlung pravu mloruuciv oder durch Po Nachnahme. S8. Montag dm 7. Februar 1887. 81. Jahrgang. Amtlicher Theil. Nrllimntmihmlr. ..fü . wir »ns veranlagt gesehen, dir nachstehend abgrdruckten vom schrillen zur Erzielung eines möglichst rauch» und rußlolrn Betriebe- der Hauöfeuernuqen (Feuerstätten in Stuben und ÜLchen) aufzustellen, von weichen demnächst einer jeden Haus haltung der Stadl ein Druckexemplar zugelheilt werken wird. Zugleich bringen wir hiermit zur allgemeinen Keantaiß, daß wir in nächster Zeit auch eine Reviflo» aller Eentrat» Heizungen, Dampsschornsteine und Bäckerrieffeu werde» vor nehmen lassen »io grgcu die Eigeothümer von Feuerung«» aalagen dieser Art, welche sich in vorschriftswidrigem Zustande befinden oder nicht vorschriftsmäßig bedient find. ,inschreiten »erden. Leipiig. den 1l. Januar 1887. Der -tath der St«dt -etpatg. Dr. Georgt. WiUsch, Lff. 8»r Erztelnn» rtnra «»glichst rauch»miß rnhlOse« vetrtrße» »er Hauosrurrun.ie» IFrue» statte« in Etnßr» »n» Sachen) ist Folgendes i» beachte»r l) Bevor in de» Feuerraum Brennmoierial »am Feueranmachen rmgrlezt wird, hat inan sich davon zu überzeugen, daß derselbe eilig rein ist. Alle noch vorhandeaeo Rückstände der srühereu ßroermig find zu enlsernen. L) Der Aschekasten bat ebenfalls leer zu srt» u»d es ist daraus » achten, daß er sich während de« Feuern- aicht mehr al« bis zur Mir mit Asche süllt. Sobald derselbe über die Hälfte mit Asche «»gefüllt ist, muß er entleert werden. 3) Die al» Brennmaterial dienenden Kohlen solle» die Große ti»e» Hühnereies nicht überschreite» uad stad a»r in trockene« Monde zu verwenden. 1) Beim Feoerainnachen find »ur zwei Drsttthrlle de< Roste« Mi Kohlen zu bedecken; der vorder» Theil d«S Roste« ist mit dem, um, entzünden der Kohlen bestimmte» Hotz »nb einige» «euigen Kodlenstückcben zu belegen. k>) BrhulS rascherer Entzündung des HotzeS muß dasselbe >»t zetrockiiet und zerkleinert sei». K) Damit die aus den« erwärmte» Brennmaterial sich ent wickelnde» Gase nicht »»verbrannt entweichen und Rauch und Ruß vrnirsachen, ist durch Schließung der Feuerthür dasür zu sorgen, daß die zur Unterhaltung de- Feuer« nülhige Verdrennungstust »srwte«e«» nur »ou unten Der t» da« »reumnaterial iiiilritt. I« größer und stärker da« Feuer ist, desto «ehr Last muß z„. siibrt werden. Ist das Feu-r im Niederbrenae». so muß de- istzulrttt durch Schi» Hong der betr. Ocffiiuage» vermindert werden 7) Ist die Kohle entzündet, so ist sie möglichst gleichmäßig aus dm Roste auSzubreiien. 8) Um das gleichmäßige AuSbrenaev der Steinkohlen »a be- sdrdern and das Zusonim.nbackcn der einzelnen Kohlenstücken zu «rbindern, empfiehlt eS sich, '/« bi« '/, gute böhmische Braunkohle miler die Steinkohle zu mischen. 9) Bon geil zu Zeit muß ma» sich vo» dem guten Verlaufe de« Feuer» überzeugen, welcher an einem gleichmäßig rölhlichen Scheine det Ascheraume- erkenntlich ist. Sobald einzelne dunkle Stellen im letzteren fichlbar werden, wo« wo den ans dem Roste liegenden Schlacken und der Asche verrührt, müssen Asche oder Schlacken mit dem Schürhaken rnlterut, etwa zu» Imme,gebackene Theile de« Brennmaterial« zerkleinert und die dre»»e«dea Kohlen wieder gleichmäßig aus dem Roste auSgrbreilet verden. 10) Unterläßt man daS rechtzeitige Entferne» der Schlacken, so «erschmelzen dieselbe» leicht mit den Roststäbeo oder den Seiten- vndungen de« Fenerraume«, wodurch beide zerstört, gleichzeitig «der auch der Irtziere, sowie die Lustzusüdrang vereng» werden. Außerdem tritt noch eine verminderte Leistung der Feuerung ein. Welcher gewöhnlich ein sorglose- übe, mäßige« Rachwersen von Brenn» aüerial abhelsen soll. Dadurch wird aber der Uebelstand nur dermebrt und eine «»mäßige Menge Rauch und Ruh erzeugt, »ährend da- ölte» Entkernen der Schlacken eine bessere Au«- «iihunq der Kohlen, alsv Ersparnlß an denselben zur Folge ba». U) gu häufige« Oeffnen der Feuerthür uad zu lange- Offen- Hallen derselben ist möglichst zu vermeiden. 12) Soll da- niedergebrannte Feuer weiter uuterhakteu werden, s» hebe nian die gelammte glühende Masse mit dem Schürhaken etwa« in die Höhe, zertdeile sie, entirrne von ihr etwaige Schlacken und schieb« sie gleichmäßig vcrtbeilt ans den Hinteren Dheil de« Rostet (etwa V, desselben), wogegen der übrig« Dheil de« Roste« für di« nochzulegenden Kohlen srei zu halten ist 13) Dt« nachzulegenden Kohlen sollen atemal« «ns Ate «lihrndc» Kohlen arworsrn «oerdrn. vielmehr ist durch Zurück schieleii der letzteren für die rrsteren UNMtttelßsr «« her Feuer» thir Platz zu schaffen. Durch diese« Verfahren wird eine Vorwärmung der neu hinzu- geleglen Kobleu erzielt »ud di» sich enlw ckelndea Gase werden ge- Miigen. über die glühenden Kohlenschichten zu r»tweichen und hobst zu verbrennen. Haben sich die nachgeleglea Kohlen genügend entzündet, so find sie gleichmäßig über de» Rost zu verlheilen. lä) Das vinwersen von Fetten. Harzen nn» dergleichen, »«r Allem aber das bingietzen »on Petroleum in de» grnerrani», sowie die Verwendung »on mit Petroleum geträuktrm Holze zum Fenrr- oomochrn ist unter alle« Umstände« unzulässig. Die im Handel bcfindlichcn „Anzünder" könne» verwendet »erd«». Vckallltlinachling. Die Herst-lliing einer macavamisirle» Unterlage de- Kehrichlablade-Pl tz-1 an der Eutrihscher Straße »nv eine« 5 m dre ien g,pfl ,sterlon Z >s»brivege« nach deniselben soll an einen Unternebnier in Accorv vercuiist'n werte». Die Bedingungen si,r diese Arbeiten liegen in unserer kiesiau-Berwaitung. Natl'lia»«, II. Etage. Zimmer Nr. 14, aui und könne» daselbst eingesebe» resp. cnlnvnimen werden. Bezügliche k»rlen find versiegest und mit der Aufschrift: „Macadaniisirung des Äebrschiablabe-VIaVeS" terseden edeiiba'rldst un» zwar b>» zum 2l>. Februar V. I. Nachmittag« !» Nbr rinzureichen. Ter Ralh behält sich dal Stecht vor. sämmtliche Angebot« »bziilebnen. 1'e'pzig. am 27. Januar 1847. Id 2VS DeS NatstS der Tt«dt «,«»,«« Gtrastenbau-Drv«t«ti»n. 51Sd1ische Sparkasse beleibt Mertdvavtere unter günstige» Vediagungrn ke'pzig, den 20. Januar >887. Dl« S»«re«ff«»-DeP»t«1t»». u« der stoksseuerung mehr Eingang zu verschaffen, haben wlr Mridtaaer'scht Oesen in st verschiedenen Größen beschaffen lasten uad haben deschlostea, dies« Oefen entweder käuflich oder rniethweise abzugebra. Bei käuflicher Uebernahm« stellt flch der Prei» dieser Oefen, nebst vollständigem Zubehör und einschließlich der Ausstellung, je nach der Größe aus 60 di« 115 pro Slllck. Die jährliche Mieth« dagegen haben wir je nach der Ofenarvße aus 7 80 ^ b,0 l« 40 -s sestgestellt. Auch stelle» wir es in di« freie Wahl der Abnehmer, die Oefen auf ein Jahr in Mirlhe zu nehmen ui.d sich dann über die käufliche Nebrrnahme zn entscheiden, bei welcher dir Hälft« des gezahlten Miethprrise« in Anrechnung kommen würde. Di« Besichtigung der Oefen, welche einstweilen tn der »wetten Gasanstalt unkergebracht find, kann daselbst zu jeder Tageszeit geschehen. Auch haben wir die Verwaltung der zweiten Gasanstalt angewiesen, jede gewünschte Auskunft zu ertheilr» »nd Aufträge zur Aufstellung der Oefen auzu» nehmen und außzusühren. Leivziq, am 28. Januar 1887. Dr» -kath» Devntatto« za be» Gasanstalte». Mittwoch, den HolMctlon. I«. Febrnar < Februar «w. sollen von Dor- mtttag« K UHr an aus dem diesjährigen Schlage im Forst reviere Skosenthal in der Nähe de« EtegeS nach dem neue» EchiiPenhanfr und der sogenannten Tchleif« 68 » Eichen- IS » Buchen- 18 O Rüstern» 4 O Lindeu- 8 B Eilern« tl » Weiden« 15 « Ellern- und 5 » Weiden- Dreaafcheit«, sowie j Rolle« unter den im Termine öffentlich au-hängenden Bedingungen und gegen sofortige Bezahlung meistbietend on Orr und Stelle verkauft werben. Ausaiumeukunft: auf obigem Schlage. Leipzig, am 4. Februar 1887. De- Raths Forstdeputation. Vekailntuttchnng. Die Stelle de« Gemeinde-Vorstände» sür unseren Ort, mit welcher die Verwaltung de« EtandeSamleS verbunden ist. ist -iw 1. Juli d. I«. neu zu besetzen. Al« Geholt werden 18S0 (inelusive 800 Mark für Verwaltung de- Standesamtes) gewährt CamivnSsählge Bewerber (tüOO Mark) wollen Ihre Gesuche bi« zum 1. März d. I«. dem Unterzeichneten zuqelien lassen. Schöneseld-Leipzlg, de» 1. Februar 1887. De. F. ElSner, Gemeinde-Aellefter. Nichtamtlicher Theil. Leipzig. 7. Februar !887. * Seit einiger Zeit bemühen sich (so führt die.Kölnische Zeitung" in einer Berliner Correspondenz auS) die Fort» schrittSblätter in den verschiedenartigsten Meldungen, den Kronprinzen gegen de» Kaiser auSruspiclcn und dem Kronprinzen, unserem ältesten deutschen Fcldniarschall, die Beleidigung anzulhun, daß sie verbreiten, er sei em Gegner des SepteunatS. Eugen Richter gab in seinem Blakte wiederholt dazu da« Signal, dann wurden die .JndLpendan«- und der »Matin- zur Ablagerung solcher Nachrichten gebraucht, und heute überbietel sie alle das .Berliner Tageblatt-, indem rS als Mittheilung von der Börse verbreitet, daß dort von dem Geheime» Eommerzienrath Mendelssohn erzählt worden sei, der Kronprinz habe zu diesem geachteten Mitglied- der Kauf mannschaft geäußert: „Ich wundere mich über die Beun- ruhiguna der Börse. Frankreich wirb u»S nicht augreisen unv wir werden Frankreich nicht angreifen". DaS Blatt fügt dieser jett- gedruckten AeußerungdieBemerkungbinzu:,,Sobald kiese bedeut, same Aeußeruua bekannt wurde, griff eine fühlbare Rübe der erregten GemüthcrPlab". Wirsind in den Stand gesetzt, diese Nachricht für vollständig aus der Luft ge griffen zu erklären. Der Kronprinz hat keinerlei Aeußerung dieser Art get Han, weder dem Geheimen Rath Mendelssohn gegenüber, den er seit längerer Zeit nicht gesehen hat, noch überhaupt zu irgend einem ankern Ebenso sink wir in den Stanv gesetzt, zu erklären, daß der Krv, prinz voll und ganz auf dem Boden de« Septennat« wie der HecreSvorlage überhaupt steht. Ein Berliner Berichterstatter veS „Stantard" hat vor einigen Tagen kem Kaiser die Worte in den Mund gelegt: „Wir werden keinen Krieg haben." Die FortschriltSpreffe hat diese angebliche Aeußerung natürlich' in üblicher Weise gegen di« Mititairvorlage verivcrtbel. Buch dies« Aeußerung wird von der „Post" al« vom Kaiser nicht gethan. vielmehr al» «ine von jenem „Bericht- erstattete" erfunden« erklärt." * Zu der Kundgebung de« Papste« kder da» Septennat bemerkt die „Naticnalliberale Eerrespondenz": Es ist ein höchst merkwürdiqe' Aktenstück, in welchem sich der heilige Stuhl leibst über die Haltung de« LentruuiS au-- fvricht. Wenn dlesr Bartet und die mit tbr verbündeten Deutlch- sreisinntgea die Meinung zu verbreiten tuchen, al« sei diese Rote für de» »olitischeu Komps »»Irrer Tage von geringer praktischer BedrMung. oder wenn sie gar an« einige» kühlen Pdrasen «in Ver- iraven«. nnd DankeSvvlnm an da- Cenleom berau-lesen wollen, lo ist e« ihnen damit selber schwerlich ernst. Nein, von höchster kirch licher Stell« wird mit größter Offenheit ausgesprochen, daß die rvvositionrlle Haltuug der EentriimSvartri deu Interessen der katholischen Kirche nnd den Bestrrbnngen de« heilige» Stuhle- nicht entspricht. >»ch der Papst sied« nicht mebr ein, wn- da« Wohl der katholischen Kirche mst den tveisischeo Zrue- langen de« Herr« Ptziadthorst »nd mit der Förderung aller zersetzenden, ravtcal-demokratllche». reich«, und paa««seindl,chen Be- ftrrbnngrn »» »hn» Hot. Bte», Heer Windthorft und seine nächsten ullramonta» - denischfreisianigrn Verehrer da« süc eine Da»kr«> und Verirauen«kundg»d»ng nehmen, so find sie mebr als bescheiden. Feder andere würde daran« die Aufforderung entnrhnien, eine Parteileitung »iederznlege», dt« »on der allerberusensteu Stell« als «tue versehltr und verderblich« bezeichnet wird. Wir glauben «m freilich »ich«, »oß Her, Mndthorü I« viel Gelbsterkraamiß besitzt, ober da« »nterllegt in« gar ketue» Zweifel, daß dir Eenteumtpartei. wie sie ous diese» Wahle» wiederkehren wird und wir st« sich »ach der Ennmckelung der kirchenpolüilch«, Dinge in den letzten Jahre, uothwendig gestaltet» mußte, ,ich> mehr die alte lft und sein kann, nnd damit ist der varlamentarischen Herrschast de« Weliensührer« di« Azt a» die Wurzel gelegt. Der Kamps um da« Septennat war di« entscheidende Krifi« für die Eeuirnm-portei »nd dabei Hai Herr Windlborst da« Spiel verlort». D>« Wirkung de« päpstuchea Schreiben- i« toibolischra Volke warte» wir ruhig ab Die Ausiehuuug gegen da» Weisen- »ud Lemokraienregimrnt war so schou in »ollem Gang; sie wird an« der neuesten römi'che» Kundgebung nur frisch« Nahrung ziehen. Sie wird auch dadurch brsördrn werden, daß. wie sich jedi offenbar herauöstelli, die Wünsche de« paoftlichen Liuhlc» hinsichl-ich der Annabnie der Militairvarlag« »on deu Führern de- llenlrum- einfach umerichlagen wordin sind Bei der notorischen Geiikiaihelt einer Reihe von Lentrum-»i>iglicdcrn, da« Gesetz anzunehinen, hätte e« ganz g.wiß nur einer Mitideilung de« päpstlichen Wunsch « dedurst, »in den geringen erforderliche» Zuzug au« dem Senirum zu beschaffen. Für di, fernere Lnlwickelung unserer Parieivrlhältnisse ist di« vorliegend« Rote da« wirbligste, seit geraumer Zeit dageweiene Erelgniß und von einer heul« vollstä.idig noch gar nicht za übersehende« Tragweite. Die .Kölnische Zeitung" bemerkt >» de« Schreiben dcS Eardinal« Ja rodln«: Diele Kundgebung beweist: 1) Die LentrumSführer haben vor der entscheidende» Abstimmung dir Erklärung de- Papste- besessen, daß er hohen Werth daraus lege, wenn da- llenirum in der Mili- lairfrnge mit der Regierung ginge. 8) Sie baden der vcrlanimeltea Fraktion diese Kundgebung verschwiegen und derselben entgegen- gehandelt. 8) Freiherr v. Fronckenslein hat später dein Papst die Pistole ans die Brust gesetzt tr»m i» seine Politck dreinreden wolle, so seien ihm auch der- Papste« kirchliche Interessen gleichgiltig »nd e« irrte in seiner Mehr heit vom Schauplatz ab. 4) Nunmehr hat der Papst den Freiherr» v. Franckenstcin daran gemahnt, daß krast seiner Stellung der Papst uad nicht der Freiherr v. Franckenstein »u rnl scheiden habe, was lm kirchlichen Interest« erwünscht und grd-ten sei, und daß kirchliche und moralisch« Erwägungen es unzw-iselhast hätte» machen niüstcn, daß in der Mililairseage die Katholiken aus die Seile der Regierung getreten waren. 5) Endlich brandmarkl der Papst die Unterschlagung seiner früheren Kund gebung. indem er durch seinen llarvtnalstaat-secrctalr ihm ausdrücklich ausgiebi, diese seine neueste W llenSrrkläruag nichl mehr, gleich der früheren, nachdem er mit Herrn Windihorst Rücksprache genommen, in die Tasche zu stecken, sondern den Lriitrumrmttgliedern bekannt zn geben. Zu größerer Sicherheit ist denn auch aus anderem Wege für die Veröffentlichung gesorgt worden. E« ist derbe Wahrheit, welche die Eenlrum-lüdrer kosten müssen; aber sie ist wahrlich ver dient. Hätte der Papst ander« gehandelt, er wäre zur Marionette de« Hei rn Modi Horst geworden. * Zu den deutsch-französischen Beziehungen wird ofsiciö« auö Berlin geschrieben: D-r Wunsch, auihenlisch AuMrunge» über deu Lhorakter der internationale» Lage zu erhalten, hatte in Pari- und Wien zur Ankündigung parlame»tarsichcr Interpellationen gefük,--I. Aber nur in Wien ,st diesem Vorsätze di- An-sährvnq gesoig«; c i der Seine sch int man keine Neigung zu v »spüren, der Volksvertretung stiebe und Antwort zu stehen. Jedoch Hai der Ministerpiisideni Goblet wenigsten- privatim dem intervellalion-lusiigen D pulirlea Sigi-iuond Lacrvix einige Worte gegönnt, welche ihn überzeugen sollen, daß »ach den wiederholten Erklärungen de» Herrn de Frey cinet sowie seinen — de- jetzigen Eonseil-präsidrnien — eigene» srühereu Kuiidgebungen eine Wiederholung vom politischen Stand puncte nichl ersoiderlich sei. Die neuerlichen Beklemmungen der Finanzkrise schiebt Herr Kobletshingezeu ausschließlich den Spcculantcn iu die Schuhe. Die leitenden Kreise der sranzösischen Politik erachten e? also nicht für angezOgl, im gegenwärtigen Augenblick vor dem AuS lande da- Wort zu ergreifen. Ob sie außer den von Herrn Godlel aiigrsührten noch wettere Beweggründe für ihr zugeknöpfte« Per Hallen haben und welcher Art diese sein könnten, entzieh» sich der Keniitniß de« LaienpuhlicumS. Friedliebende Leute mögen e- viel leicht bedauern, daß die französische Regierung von der ihr gebotenen G-legknheit keinen Gebrauch macht, denn sie denken, daß eine un- zwcideuiige Mgiiisestatton de- Ministeriums Goblet zu Gunsten de« Frledent immerhin doch wenigstens keinen Schaden angerichlei haben würbe. Andererseits sragi sich sreilich jeder denkende Mensch, wns Herr Goblet über die Natur der deulich-französischca Beziehungen uättc Vorbringen können, da- nicht schon in ec'chöpseudster, klarster und bündigster Weise vom Reichskanzler Fürsten Bi-marck im deulschen Reichstage entwickelt worden wäre. Insonderheit die nochmalige Accenlniruug der friedfertigen Gesinnungen seiner Politik hätte den jetzigen sranzösischen Ministerpräsidenten der öffentlichen Meinung von keiner anderen, neuen Seite gezeigt, da der Reich-kauzler ihm diesbezüglich ein rückhaltlos an erkennende- Zeugiiiß ausgestellt hat. WaS allein geeignet wäre, un- wirklich Ruhe zu verschaffen: der definitive Verzicht Frankreichs aus Rückeroberung Elsaß-Lothringen-, ist von Herrn Goblet nicht ausgesprochen und wird e« auch in Zukunft schwerlich werden. Des gleichen schweigt sich Herr Goblet über die seither bekanni gewor denen sranzösischen Rüstung-maßregeln an der Grenze gegen Deutsch land völlig a»S. ES ist charakleristisch für dir Signatur de« Augen blicke«, daß zwei Strömungen, wie die ossteieüe friedliche nnd die sich in tbatsächlichen Rüstungen documenttrende zur Zeit noch iuosficielle krieg-lustige, unvermittelt nedrnkinander herlousen. Aus un« aber können die Frieden-betiieiierungen Herrn Goblet« nicht überzeugend wir ken, so lange wir Zeugen vv» dem Fortgänge solcher niilitairischeii Vor bcreitnngkii sind, die Frankreich befähigen, eventuell in kürzester Frist zum Kriegszustände überzugebcn. Bekehr» durch die friedlichen Allüren der momentanen Eonjunctur in Frankreich stellen sich nur »iisere Ullramontanen und deren varlamenlarische Vasallenschaft Ihre Taktik innerhalb »nd oußerhaib de« Reichstage« ladet den EhauvlniSi.iu- unserer westliche» Feinde geiadezu ein. aus dem be tretenen Pfade zn verharren, und sollte ihnen ein böse« Verhäng-:,ß bei den bevorstehenden Remvahlen zum beiitschrn RenhStage da« Heft abermals in die Hände lpielen. so würde das Vor! dek Frld- marschallS Grafen Mottke von der al-dann ettttrrteiidrn Unver meidlichkeft de« Kriege» schucllerr Beiwiitlichung finde«, al- sich die Opposition träumen läßi. » » » * Die geplante Maa-brsestignng begreift die Errichtung vo» sieben F«siu»gSw«rkcn zwischen Liiilich und Namur; die Kosten delausen sich aus «0 Millionen. * lieber die Stellung England« zu etwaigen * Die portugiesische Regierung setzt ihre Bemühungen zur Ausrottung de« Sklavenhandel« in ihrem ost- asrikamschen Colonialgebiete fort. Wie milgetheilt wird bat der Generalgouverneur vo» Mozambique unter,» 9 December v. I. eine Verordnung erlassen, welche sehr strenge Bor christen enthält, die »ach dem Gutachten von Sachkenner» dem Sklavenhandel vollend- de» GarauS machen dürsten. Man führt den Erlaß belegter Berordnung aus vnecle Weitungen au» Lissabon rurück, wo die Negierung sich u»l der öffentlichen Meinung Portugals in der Verurlheiiung deö Sklavenhandels cinS weiß. * Dem Reichskanzler ist au- Mexiko nachstehendes Telegramm zugegangen: .Ew. D»:chiaucht erlauben sich Unterzeichnete, in ver Hauptstadt Mexiko aiisässtg« Deulichr. ihre vollste Zustimmung zu der im Reichstage zur Sicherheit de» Vaterlandes von Ew. Durchlaucht so fest und glänzend vrrlrelenen Heeresvorlage auSzudrückcn, und hegen die bestimmte Ucberzeugnng, daß in de» bevorstehenden Wahlen die wahren valcrländischen Gesinnungen deS gesammlen deutschen Bolle» zum Durchbruch kommen werden-, (Es folgen 69 Unterschriften.) kontinentalen Verwickelungen schreibt die „Mcrning Po,. , an den bekannten Artikel der Berliner „Post" aiikliüpsend anscheinend inspinrt, es werde kaum irgend Jemand ralhe: daß England seine Stellung al« europäische Großmacht au, geben solle. „Die Interessen de« britischen Reiche« sind auss Cngste verknüpft mit unserer Stellung in Eurepa, al« da z wir eine passive Haltung angcstchlS der gegenwärtigen Lage annehmen könnten. ES würde ein Verbrechen sein, wen» wir ein« ernstliche Initial,»« bei der gegenwärtigen Lage Europa» ergreifen wollten; rS würde aücr nicht nur ein Verbrechen, sondern geradezu Selbstmord bcdrutcn. sich für eine Politik strikter Nichtinlervention zu erklären Da« letzlkre sürchtel man in Berlin, indem man annimml, daß England- Parlamentari«mu» verhindern werde, daß r-srine vertragsmäßig übernommenen Verpflichtungen erftis"» " Aus dem preußischen Landtage. * Berlin, b. Februar.Da« Abgeordnetenhaus setzte heute die Be rat hu ug de« EisrnbahnetalS sort. Abgeorducirr vo» M-dkll-Malchow nahm den Landk-kisenbahiirath argen die in der gestrigen Brrhandlung grüble wiarsr Kritik in Schutz. Abg. von Mrver-Aru-wutdc wünsch», die Reichspost möchte sür die Be nutzung der prrußilchrn Ltaai-babnrn stärker hrrangezogea werden and trug «tue locale Beschwerde hinsichilich der Relourbillete zwilchen Berlin und ArnSwaldr vor. — Abg. Bachem verbreitete sich w-edre über da« Thema der Eisrnbahnunglückssälle, deren Grund vorzugs weise in der Ueberbürdung de« Brliied-personal- zn suchen sei. Wenn auch seit der E>je»vahnvkrs!aaiUchi>ng manche- sür die Beamten aelchchen sei, so bleibe doch noch viel zu ihn» übrig Minister May- back wie- statistisch nach, daß aus preußischen Eisenbahnen weniger Unsälle stattqesundcn al« aus anderen deulschen Bahnen «nd rechtfer tigte seine Haltung in der Frage der Beamlenüberbürdung. Ada. Ham- macher führte die Behauptungen velschiedeiier Vorredner über die ungünstigen finanzielle» Ergebnisse der Eisenbahnverwaltuna aus ba« zebührende Maß zurück. Abg. Meher-Bre-lau kam nochmal« ans eine Behaupiunge» über da« finanzielle Resultot «nd die UnglückS- sälle zurück. Auch der Minister Maybach ging »mhmals aus da« letztere Thema ein. Ada. Schmieding trat für Ausrechterhaltung der Differeuliallarisr sür vrn Kohlenlran-port rin. Bei den „Aus gaben" kamen die Petitionen von Weichenstellern und ouderen Beamten um Gehalt-- und Rangerhöhung zur Verhandlung. Weiter wurden noch die durch Funken au« den Lokomotiven eut- stehenden Brandschäden, der Wagenmangel, die Stellung der tech nischen Beamten gegenüber den Juristen in deu Eisenbahn-Direk tionen, die Unzulänglichkeit verschiedener Bahnhüse «. A. zur Spruche gebrach». Am D>«n«iog b ginat die Verolhnng de- E'atS be« Miuisterium« de« Juner». * Die Errichtung eine- eigenen Laudgerlcht« t» Bochum ist feit langer Zeit «ln sehr lebhafter nnd berechtigter Wunsch der Bewohner jene« Volk- und »erkihrSreiche» Bezirke«, der jetzt gerichtlich mit Essen vereinigt ist. Be, der Beralhnng de« JustizetaiS im Abgeordneten Hanse Hai der Abg. Schmieding (naiionalliberal) diesen Wunsch vorgelraaen and eine Anlwori vom Muiisteriisch empfangen, die z» der Hoffnung berechtigt, daß dem lehr begründeten Antrag demnächst enlsp ochen werden wird. Di« Bethciligten werden dem genannten Abgeordneten für diele erfolg reiche Anregung gewiß zum Tank verpflichtet sein. Loiollililpolitisches. * Die „Colonialpolilische Cvrr-spondenz" berichtet über einen neuen Verlust der Dcutfch'Ostasrikanischen Gesellschaft: Am 18. December 1886 ist Lienienant Zboril, der Vor steher der Station Mafi. ous dem Wege nach Korogwe gestorben. Er hatte am 6. December einen Bluistnr^ erlitten, der sich seitdem fast jeden Tag wiederholte, ohne daß der Kranke elwäv z» sich nehmen konnte. Da er zu schwach war, »m den Weg nach Korogwe noch zu Fuß zurücklegea zu können, ließ er sich aus einer Bahre tra-ien. Sein Ende erfolgte ohne jede Qual und ohne daß er «inen Laut aus- g stoßen hätte. Die Träger bemerkten erst, daß sie einen Todleo trugen, al- sie die Bahre» um auSziiruhcn. niedergefctzl hatte«. Der Verstorbene war österreichischer Unierlhan. Er kam im Mai des vorigen Jahre« aus der Durchreise noch DranSvaal, wo fein Bruder lebt, noch Zanzibar und trat, da ihm die L-r'aälliiiffe znsaglkn, sofort in den Dienst unserer Gefellfchaft. Auf seinen Wunsch wurde ihm die neue Slaiion Mas, übertragen, ous welcher er die ersten Anlagen mtt vielem Geschick und Fleiß gcsördert hat. Der Befehl auf Mafi ist an Herrn Brasche Übertragen, der am 18. December dahin aufgebrcchen ist und seinerseits in Korcgwe durch Herrn Joost ersetzt wurde. lieber die Ermordung deS Or. Jühlke berichtet dieselbe Correspondcnz dcS Nähere» nach Miltheilungen eine« Eingeborenen: Eia großer Theil der Somali« ist nach der Thal geflüchtet, allerdings nur eine halbe b>S eine Tagirei e weit i» das Innere. Sie kommen aber täglich in einzelnen Trupp- nach KiSniayn zurück. Unker audcre» ist in sij-niayu häufig auch ei» gewisser Ifa, welcher mit Herrn Ncgicrungs Banmeisler H).»cck äl testen Somalidolnielich und zufaniiiien mit Mohamcd tun Ali feiner Zeit in Halule war. V»n diesem, der ihm sehr zu- geiha» ist, Hai Mohamed allniSlig ersavren, daß am Tage der Ermordung, Mittag-, im Fori zu KiSmayn eine allgemeine Volk-'veisamiiilung war, dcr auch der Wal, anwohnle. Bei derselben wurde ollieilig daraus ausmerkjam gemachi. daß durch die Autunsi de« Deulfchcn mit den vielen Waarenvor- räthen der ganze arabische Handel vern chlrt würde und daß der Deutsche KiSmayn wieder räumen müsse. Fal!« er die« nicht >rei- wllllg thue, müsse er umgebiardt weide». Ferner bai de- Mö der, c>» junger Meufch, der mtt irine» vtter» in Kismayu wobuyafl ist, als dlefe letzteren, sowie tue Siamuu'sälieste» und einige nndeie gerade am Orte weilende Sonialihänpiiinge, welche l>r. Iüh le sehr »ngetdan gewesen waren, sowie auch Jsa ihn nach der Tbc», indem sie ihn bri der Hand ergriffen, fragten, warum er de» Deulschen iimgebrachl habe, geantwoilet: „D r Watt ba» mir gesagt, ich werde Dir 100 Dollar« geben, wenn D» drn Deutsche» ermord-it. Ihr könnt mache» mit mir, wa« Ihr wollt. Ihr könnt mich nach Zanzibar oder sonstwohin bringen, der W-tti hol mir die- gesagt > ' Den Namen de- MöiderS bat Mohamed nicht ersahre» können. Ec sagt, kein Somali werde ihn nennen. Zur Wahlbkwegnng. * Leipzig, 6. Februar. Wir wisse» re-bt wokst. daß in dkr Wahlbewcguiig die Werke nicki: aus die O'.idivaage gelegl werbru und daß bie P.nttcicu herulcr und I in.ib't si d ost Dinge iu da« Gesicht sage», sür welche e« den Betreffenden schwerlich gelingen würde, den Beweis der Wahrheit zN
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