Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188601269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-01
- Tag1886-01-26
- Monat1886-01
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.01.1886
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
korröthe i> New- Kaltiricht ngesülirl !ew-Aork ar 80'/. SO bi« Eng- der Bk- ea aber i» ihren >jcn nicht 'worden, abwirthr seit» d>c r Markt ,c:»entL' ast allen üben die Roggen >am hat chasteren üswärtS n Fällen Termin- eden die ItSrung olgc der zoll auf Aogeber r noch l würbe rlangen, arn bat, ablöult. ni Jahr Ungarn tn even- orhertge sich von id diese Bedarf Mühlen >ht da; >on der können, uisischen reu von i Mehr- e warde .' Preise iser »u »en Be- e Frage ochen- n Lall. Wenn so sind iilligerc Partien llungen n vier- chen ist wohin- echende kangelS r Bor» isselben 1 aus» ezunge, waren, Neben :n auch ssiichen are »u große en. — it, die crsandt in bc- sloltcS irischer '0 d>« ettiner 60 b:S 45 ./!. >60>i ebende ebende owiter a. vr. >c, Sa. a. Li, >. rui» ir„ La. Itteui« 1« Ll 1. der, lau. 1.. L-. l ibr). Hellir N ocoo icaire. sircu > tzn»- Ulvirr. wtoria vor i. a««o- M-.i -7.!' «7.7. t-I > r« I > Si.it« SL »:«> mvker achui. rpaok. reeee- New. ' von einen: imare >: t, Koc- n der »npsir ta. Grsckeint tägltcb früh 6'/, Uhr. Nrdaction und Expedition JohanneSgasse 8. Aprrchüuudrn -rr Nrdactioo: BormittagS 10—12 Uhr. Nachmittag» ü—6 Uhr. »ur tn R>ia>,ad, cinii>»ntl»r M-aujcri»!« «»-> sich tlc vieraetton aichi r-rian-ich. «anahine »er s»r »ie nächsts«l»e«»e Nummer bestimmten Inserate an W«chen«anen »i« .1 Utzr Nachmittan«. Kanu- un» Aestta»en srntz bis '/,S Uhr. Zll drn /ilialrn für 3ns.-Ännahmr: Ott« Klemm, UniversuLlSstrabe 1. Louis Lösche, Katharinenstr. Ä, p. nur »iS '/,3 Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichtc, Handels- und Geschäftsverkehr. 2lttfla«ze ^boiii,rmei,l»prris viertelj. 4' . Mk. incl. Brmgerlohn 5 Ml., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 P'. Bliegezemplar 10 P>. Gebühre» für Extrabeilagen üu Tageblatt-Fonnat gesalzt) ohne Postbesörderung »0 Mk. Mit Postbesörderung 60 Mk. Zliserate Kgespalteiie Pctitzeile 20 Pf. Ostvßcre Schrisle» laut uni. Preisverzeichnist. Tabellarischer u. Ziffernsatz nach Höhen«lar,'. iieclamen unter dem RedactionSstrich die Igespalt. Zeile 50 Ps. vor den Familiennachrichtcu die »igeipalienk Zeile 40 Ps. Jnierate sind slell an die vyprditlon zn senden. — Radall wird nicht gegeben. Zahlung praeuumorccinla oder durch Post- Nachnahme. 26. Dienstag den 26. Januar 1886. 80. Jahrgang. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. An Stelle deS verstorbenen Herrn Etattrath Philipp Schleißner ist Herr Stadtrath Theodor Winter von unS zum Borstande deS städtischen Aict'anilc? gewählt und als solcher nach Bestätigung der Wahl durch die Königl. Kreishauptmannschast heule in Pflicht genommen worden. Leipzig, den 23. Januar 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. H.nkscbel. Manntmllchilng. Unter Bezugnahme aus uuiere B-tau»t»iachuiig vom lS August 1885, die Ausübung deS Schorusteiu» fegergewcrbrS in hiesiger Skadt belirsseud. werden alle biestgcn Hausbesitzer nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß nach HZ 1 und 3 deS Regulativs vom l8. August 1885 das Aehrcu der Srtzorusteiae allhier uur durch die von uns zugelaffenen uuv in Pflicht genommenen Bezirks» sehornsteiufeger, deren Namen uuterm 27. Oktober vorigen Jahres bekannt gemacht wurden, erfolgen darf und daß feilen» der Hausbesitzer beziehentlich Vertreter mit den von ibnen angenommene» Bezirksschornstcuisegern ein schrift licher Vertrag abzufchließe« ist, in welchem die An zahl der zu kehrenden Schornsteine, die Zeiträume, in welchen da« Kehren erfolge» soll und die vereinbarte Gebühr dafür genau sesitusctzen ist. Diese Verträge sind aus Erfordern jeder Zeit den von u»S beauftragten Beamten zur Einsichtnabme vorzuzcigen. Bei Zuwiderhandlungen baden die Hausbesitzer, resp. deren Slellvcrlreler nach ß. 11 des gedachten Regulativs Geld strafen bis zu 60 evenkuell Haststrase bis zu 14 lagen zu erwarten. Leipzig, den 20. Januar 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. l)r. Tröndlin. EichorinS. drkarlntmachung. In Gemäßheit von tz. 140 der Sächsi'cheu Auiführiings- verordnuiig zum ReichS-Viehfeuchengesctze bringen wir hierdurch zur allgemeine!, Keniitniß, daß die Seuche, Dernnuocoples- Räuve, welche in einem in Lehiiiam'.'s Garten gelegenen Slalle auSgebrochen war, wieder erloschen ist und die deshalb betreffs der in diesem Stalle eingestellt gewesenen Pscikc angeordneleii polizeilichen Schutzmaßregeln Wirker aufgehoben worden sind. Leipzig, den 20 Januar 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. Ist. Tröndlin. i>,chonnS. Bekanntmachung. Bon dem Unterzeichneten Armeuamie sollen im Stadt- Hause hier (Eingang Mühlgasse) Freitag, den 2». Januar a o, Vormittags von Uhr an, eine Partie getragene Kleidungsstücke, Möbel, Haus und Ktichengcräthe, Betten und bergt, mehr meistbietend versteigert werden. Leipzig, den 25. Januar 1886. DaS Armenamt. Lu dwig - Wolf. Junghähnel. ^Bekanntmachung. Die Leuchtkraft deS städtischen Leuchtgase» betrug in der Zeit vom l8. bis zum 24. Januar d. I. im Argandbrenner bei 2 5 Millimeter Druck und >40 Litern stündlichem Eonsnm Vas l8.15sache der Leuchtkraft der deutschen Normalkerze von 50 Millimeter Flammenböhe. Das sperisische Gewicht stellt sich im Mittel ans 0.424. Leipzig, am 25. Januar 1886. DeS RathS Deputation zu den Gasanstalten Nnktioliauction. Mittwoch, den 27. Januar «r., sollen von Vor mittags 0 Uhr an aus dem Schlage in Ablh. 32 und 33 deS Bnrgauer Forstreviers, im sogenannten verschlossene» 77 C'chen- 13 Buchen- 7 Rüstern- 1 Linden- 2 Aborn- und 2 Eschen- 1 Schirrhol) unter den im Termine ausbängendcn Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden öffentlich an Ort und Stelle verkauft werden. Zusammenkunft: an der Lcutzfcher Alleebrücke, in der Näbe des Neuen SchützenhauseS. Leipzig, am 4. Januar >586. DeS RathS Forstdeputattou. Nutzklütze, sowie Städtische Realschule, N«r»strahe 37. Tie An«tl»«NGeu neuer Schüler für Ostern erbitte ich mir Mittwoch, den S7., und Donnerstag, den 38. Januar, Bor mittag; von 8—12 und Nachmittag; von 2—5 Uhr. Geburt;- oder Tauszeugniß, da- Schulzeugnitz (die Michaelisrcniur) und der Jmpi schein sind vorzulegen Die Zahl der Auszunehmenden ist nicht beschränkt, da von Osler» ab die Parterreiäumlichkeilen deS Hause« zur Verfügung stehen. vr. Franz Platz. Direktor. Birbkahls-Vekanntmalkung. Oteftoblen wurden vier eriiaiterer Auren» zutoiae: 1) rin Unterbett mit breitem, blau» und »veibgestreistem Jnlei und L Kopitifirn mit blau- u»d weih-, sowie rmh. und weihge. streistem Jute«, o»S einer Bodenkammer in Nr. 28 der Seorgeo- straße seit November v. I.; 2) eine golden» Utzrkette. kar». breiigliedrig, mit Uhrschlüsiel ou« einer Wohnung in Nr. 43 orr vindmühlenstkobk seit Lade November v^J.; S) eia Winteriiterzteher von dunkelblauem Ratio«, mit schwarze» Wolla1la«sntter. H Reihe» Horoknödieu. rothwollenem ftnlier t» de» Schooßtoscheo md einem Seuchen he, kel. daronter d« Ra»«: Troditmad", an« dem Lorridar der Thoma»schul«, ' S, ll., am IS, ds«. Ml«, vormittag«: 4) eine silberne EyltnSerultr mit Otoldrand und Secunde, ge riester Rückieile und vermulhüch der Nummer 33tO (iunen „0. T." gravirt) au§ einer Wodnung i„ Nr. 45 der Blaudvoiwerkstraße vom 17. bi« 18. ds«. Mts. Nach,«; 5) ei» Kalla, 3 K lo schwer, signirt: „U. 2. L Oo Xc> 438 enthaltend Tpitze. von einem Rollwagen im Rayon de« Bayerischen Bahnhof« am 18. ds«. Mis Abends: 6) ein Wintrräbrrzieder von rehbraunem geriesten Sioss mit ichwarzem Eammetkragen. einer Reihe Hornknöpsen, hellgrauwollenem Zntter, im Henkel der Name: „8rt,rücter, l)r»-»>ten ', in den Taschen e,n blanseideiies Halstuch, ein Paar gelbe Stlavetzaudschutzk, ei« Notizbuch, Sraukeilrassrnduch. Urtaudspast. Taukreugnitz und div. Papiere aus . ltniurirli Oe.-uner ' laui -nd, ou« dem Tanz- locale des Tivoli, Zeitzcr Stiche 32. vom 18. bis 10. ds«. Mi». Nachis; 7) 350 Mart >» einem Hundert- uno 2 Fünsügmarkscheinen. Kolk» und Silber, sowie 50 vigarreu, au- einem cSeichäsi-locale in Nr. 31 der Hoben Sirahe mittelst Nachschlüssels oder sttu- schlrichens vom 19. b>; S>. ds«. Mi; Nach,-; 8) circa 10—12 .4! in Nickel und Kuplennünze, 3 Flasche» Puuschcftcuz mit verschiedenen Eiiquetteu, ein Odeiikeliger ovaler Korb von gelbem Rodrgeslech,. vrrjchikdene Estwaarrn, 3 neue Spielkarten mit dem Nonien ,.6n»>av lüobvcü , ein blauer eiserner Tops, »inen weih. 3 grau- und brauuwollene Mauusliempc» und 8 ebensolche Lcibjäckchrn, ein Paar wiidi >erne Iticsklrlten mil Kummi-E niätzen und eine halbwollene, lchwu.-- und grüncarrirre hraurnschürze. au« einem iskjchäil-locale m Nr. .32 der Gerber- trahe mi:,elst stinbruch», bezw. au« dem Hosraume ^s:ldst, vom 19. bis 20. d!S. Mi« Nacht«; 9) 2 Wiiiterüderziehrr von braunem glatten Sloff mit Sammtlkragea, einer mu graubraunen, Futter und 2 Reihen Horn- knöpien, der andere mit carrinem Futter und einer Reihe jinöpsen mit verdeckter Batterie, au« einem GasUocale in Rr. 9 der »ttoslcr. gasse vom 20. bis 21. ds«. Ml«. Nachis; 10) 3 Flasche» emgesekll Hcidrlberrr». eine Büchse eingesetzie Himpkerrn, eine Quantität Kartoffeln, e>» Köchenklapptisch »nt weißer Platte »nd eine Quanttiär Frnrrhalz. aus einer Keller- abtheilung in Nr. 40 der Eilsenstrche inmelst Einbruch« am 23. di«. Mt«.; 11) ein dunkelgraucr Winternberziedkr. einreihig mit ver deckter Batterie, mit brau-, roch, und wechcarr,riem wollenen Futter, Sawmelkragen. eine schwarze Tuchbase >» i Bordeneinsaflung ain Bunde und ein Paar Lcdrrschubc mit Äunimieiniatz, au« einer Wodnung des Hotels zum Bayerischen Bahnhos am 23. dsS. Rt«. Nacht«; 12) ein schwarztederne« Portemonnaie mit Stahlbügel, ent- haltend ca. 30 in Markstücke» »nd di». Münze, sowie eine Pappmarle mit dem Namen „Scheibe", vor Nr. 23 de» Brül'l«, am 23. ds«. Mi«, miitelft Tascheiibiebstabl«: 1.3) ei» Wiutrrüberzieher von dnnkelbrc-unem gerielie« Stoff mil schwarzen, Sammelt, agen, WollatlaStutter und einer Reihe ichwarzaberipounener Knöpse, au« einer Pirce in Nr. 18 der Hain- strohe am 23. ds« Mt«. BormittagS; 14) eine Troschkrntarc >Nr. 77) au« dem Wagen in der Remise Nr. 3.3 der Sebastian Bachstrahe vom 18. bi« 23. dsS. Mi«.; 15) ein schwaizer Stoffiuantel mit kriininerSynlichem Kragen und Besatz mil einer Reihe großer, schräg ouiqeieytcr Knövle und ein schwarzer kurzhaariger Muff, mit Atla« gesüiteri und 4 Quaste», darin ein grnnseidencS Halstuch und 2 Eintritt-tarten -um Masken- ball im Apollojaal, aus dem Tanzlocale daselbst am 24. ds«. Mi«. Nacht«. crtloaiqe Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen Gegenstände oder den Thäter sind ungesäumt bei unserer Lrüninal- »lbtheilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am 25. Januar 1886. Tas Palirel-Amt der Stadt Lkipz,,. Bretichneider. K. ZUchtamtlicher Theil. Von der Lalkanhalbinsel. Durch die englische Thronrede und die daran geknüpfte Adrcßdebcitte ist eS ofleiikundig geworden, daß England ter Erhaltung der bulgarischen Einheit zustimmt. während es die s-rhischcn und griechischen PcrgrößerungSplänc bckäiupst. Die Bulgarien srcundliche -Hatlung Englands ist nicht erst durch den serhisch-biilganschen Krieg veranlaßt worden, England Hai der Wiederherstellung de» früheren Zustandes in Osirnmelien schon zu der Zeit widerstrebt, als die Ecnlralmäcble sich für dieselbe erklärte». Die englisch- Regierung bat demgemäß »> dieser Sache durchaus censcguent gehandelt. Man schrieb ihr aber auch die Niiterstütz.ing der griechischen BcrgrößerungS- pläne zu. weil diele ja ebenfalls aus nationalen BcreinigungS- bcstrebungen ruhen. Tie Begründung dieser adweicheiidcn Politik Griechenland gegenüber, welche Salisbury im Ober hause versucht bat. hinkt ein wenig: Salisbury findet eine außergewöhnliche Neuerung deS Völkerrechts darin, daß Griechenland für eine Veränderung von der Türkei Entschä digung fordert, welche die Türke, nicht angeregt habe. Nun ist eS aber sattsam bekannt, daß die Kandiotcn seit langer Zeit nach der Vereinigung mit Griechenland streben, daß sie zu dem Zweck schon wiederholt Aufstände angezellclt dabo» und daß sie heute unbedingt las Vaud löst» würden, welches sic an die Türkei fesselt, wenn diese nicht die Macht und de» Willen hätte, den Abfall Kretas zu verhindern. ES handelt sich also bei Griechenlands Wunsch, Kandia zu annectircn, nicht so- wchl um eine völkerrechtliche Neuerung, als um einen Act des NcilionalwillenS der griechischenVevöltcrnng.dcr Unterschied zwischen den EmheitSbestrcbuiizcit der Bulgare» in Osirumelieu und der Grieche» aus Kandia besteht nur darin, daß jene Er setz gehabt und Liese noch der Erfüllung harren. England würde deshalb noch heule gegen die Besetzung Kautias durch Griechenland keinen Einspruch erheben, wenn sic alS voll zogene Tbalsacbe sich darsicllte. Erst »» diesem Falle würde die englische Inkonsequenz sich >,» klarsten Lichte zeigen, und die Pscrle würde erkenne», daß sie vollständig ver lassen wäre, wenn sie sich aus England verlassen ivollle. England hält es in dieser Frage genau so. wie eS immer gethau mit der Politik der vollzogenen Tbatsachcn; nur bann, wenn diese Thatsache» seine eigenen Interessen kreuzen, erbebt es gegen dieselben Widerlpr -ck. wie gegen die Ver schiebung der russische» Grenzen in der Richtung nach Indien. AIS England aberAlexanorie» dombardirte uiidE.ivpke» seiner Herr schaft unterwarf, hat eS sich um die össcntticbe Meinung in Europa ebenso wenig gekümmert alS bei der Besitzergreifung Birmas. Wenn Griechenland he»te eine» Handstreich gegen Kandia auSjührte. wodurch eS sich zum Herr» der Insel machte, würbe England Ja und Amen dazu l zen. aber so lang« die Türken sich aus der ^»sel behaupten, findet Englands daß Griechenland- AnnexionSgolüste vötke»rechtswidrig sind llnter solchen Umständen kommt e- aus die Meinung, welche England üb«r d>c Verhältnisse auf der Ba1t«»halbms,l äußert, gar nicht an. denn irgend eine That, um dieser Meinung Geltung zu verschaffen, ist nicht zu erwarten und Griechenland würde sich durch englische Meinungsäußerungen nicht abbatten lasten, Kandia einzuverleiben, wenn e« dazu die Kraft in sich sübll. Oesterreich hat sich gegen die Unterstellung verwahrt, daß c? seine Truppen in Serbien einmarschiren lasten könnte, wenn Serbien die Feindseligkeiten wieder eröffnen sollte. Es wäre der Sache deö Friede»» aus der B-Ukanhalbinsel zu träglicher, wenn eine selche Absicht wirklich bestände, dann wäre wenigstens das durch Oesterreich so schwer geschädigte Gleichgewicht zwischen Serbien und Bulgarien theilweise wiederbeigestclll; Oesterreich hätte dann bewiesen, daß es >bm um die Aiisrechll'alluiig des Frieden? zu thun ist, während die TrvbuugKhcveuhüller'S nur bezweckt, Bulgarien um die Früchte seiuer Siege zu bringen. An dieser Drohung leidet Bulgarien heute noch, und wahrscheinlich hätte Für» Alexander bester gethau. der Drohung des österreichischen G'iieralS die Erklärung entgegenzuletzen, daß er abwarten welle, ob die übrigen Machte dazu ikre Zustimmung geben würde». Diese Zustimmung wäre sicherlich nicht ertkeill worden, und dann würde eS erst klar geworden sein, daß Oesterreich aus eigene Beraiitworkung bandelte, al« eS tu der serbisch - butgariswc» Streitsache inlcivenirlr. Es war doch gewiß im böchsien Grate auisallend. daß Oesterreich unmittelbar nach seinem folgenschwere» Sedritt sich dagegen verwahrte, daß eS gegen Bulaarien eine Drehung gerichtet habe. Trotz aller angeblichen Bemühungen der Mächte, den Fri.d"» zwischen Serbien unv Bulgarien zum Abschluß zu bringen, ' so Aogelegeubeit nicht von der Stelle; die Verhandlungen baden noch immer nicht begonnen, i« eS ist sogar wieder zwelsclbast geworden, ob schon E">ver>iä»k»iß zwischen beiten Tbeile» über den Ort der Verbandlunge» beliebt. DaS Schlimmste sind die neuesten Meldungen über die friedlichen Absichten Serbien». Obivobl Serbien das zweite Ausgebet nieder einbcrusei» bat, läßt seine Reg'erung in Wien alle Gerüchlc über v-rstärkte Rnstnnge» ableugnri, und weist aus die Thatlacbe hin, daß in Belgrad a>.> 23. Januar uock nicht die Znstiminungscrklärung der Türkei über de» Ort der Frietensverhandliiugeu eingelrosseil war. Aber dafür bleibt Serbien die Erklärung schulcig, weshalb der Ministerpräsident und der König sich neuerdings nach Nisch begeben baden, welcher Ort der Ansgangopunct sür den etwaige» Wiekerau-druch der Feindseligkeiten bildet. lieber eie Absichten Rußlands verlautet gegenwärtig nichts, e' touchrn zwar von Zeit zu Zeit Nietdungen über russische R'.üuiiae» a»«'. aber nur um bcuso schnell wieder als grunv, los zu verschwinden. DaS einzige Greifbare, waü beule Ilb'i. v>c Haltung Rußland? vorliegt, ist der erneme verschärf«: Antrag aus Abrüstung a» die drei Staaten Serbien. Bul garien unk Griechenland. Serbien antwortet daraus mit de, Einberstsung tcs zweite» Aufgebots und Griechenland mit Vollendung seiner Rüstungen, welche die Ausstellung einer Macht von über lOi,,c»oo Mann als Ergebnis; haben soll. Wie viel von dieser Zahl aus dem Papier, wie viel im Felde siebt, ist schwer zu ermitteln, aber die Tbalsacbe eifriger Rüstungen ist auch bezüglich Griechenlands unzweisethast Au« Konstantinopel liegt die Meldung vor, daß die direct« Einigung i!r:schen der Psorl- »nd dem Fürsten von Bulgarien auf den, Bode» der Personalunion bcvcrstche. In dieser Form kann die Meldung kaum richtig sein, kenn die bloße Personalunion tanu dem Fürste» beule nicht mehr genügen, wie seine Maßregel» zeigen, die Realuniou in vollem Umfange ins Werk zu setzen. E« besteht nur ein Ecn- trum der Verwaltung »uv Regierung und das ist in Scsia, und in Ostruinetie» sind die bulgarischen Gesetze bereits eingesührt. und die Organisation der Truppen und der Eivitbehörtcn geschieht im Sinne der bul- gariscbcu Einheit. Ein Generalgouvcriikur OstrumelicuS mit sünsjährigcr RegicruiigSkauer könnte solche Veränderungen nicht vornehmen, daS kann nur der anerkanntc Beherrscher von Nord- und Süvbnlgaric». Andererseits ist nicht außer Acht zu laste», daß diese Anerlennung eine Veränderung de» Berliner Friedens bedinge» ivnrdc, und diese kann nicht von der Türkei allein vorgcnoinmen werde», sonder» dazu bckars eS der Zustimmung der Mächte. Die Vclbättniste ans der Balkanhalbinset verwickeln sich, wie au? den vorstehenden Andeutungen bervorgehk, statt sich zu vereinfachen und wieder in regelmäßige Bahnen cinzn- lenken. Der Wassenstillstanv zwilchen Serbien »nd Bulgarien nimmt nicht die Richtung znai Frieden, sondern läßt vor läufig »och die Gesabr Le? WieterausbruchS der Feiiidselig- keiler sortbestcben; Griechenland ist weit entfernt, abzurüstcn, sondern arbeitet vielmehr eifrig au der Vervollständigung seiner Kriegsbereitschaft und hält daran scsi, daß die Ver einigung von Bulgarien mit Oslrumelieu die Vereinigung von Griechenland und Kreta zur Folge haben müsse; die Türkei endlich verweist dieser Anmaßung gegenüber aus 400,000 Soldaten, welche schlagfertig dastcben, nvd die euro päischen Mächte beschränke» sich aus Abrn. i-.igLvorschläge an die drei aus Vergrößerung bedachten Balkanstaaten. WaS Rußland im Schilde führt, weiß man nicht, und Montenegro und Rumänien verhalle» sich abwartend. DaS ist eine Lage, welche alle? Andere eher erwarten läßt als eine baldige Lösung der bestehenden Verwickelungen. * Leipzig, 26. Januar 1886. * In Akgeordnetenkreisen z» Berlin wollte mnn wissen, daß das Befinden deS Reichskanzlers Fürsten BiSmarck augenblicklich zu wünschen übrig laste. Der Fürst legt sich selbst Schonung aus. ES ist zu bofsen, daß die Indisposition bald voriibergehcn wird. * Bei derkaiserlichenMarinc werden am l. Februar die Rekruten und die Freiwilligen eingestellt. Die Kasernen in Kiel, Ellerbeck und Fricdrichsorl (so wirk der „Bossischen Zcilung" aus Kiel geschrirben) reichen nicht mebr auS, um alle Mannschaften nach Einstellung der Rekruten unlerzubringen, deshalb müssen die Forts der Hasen- besesiigungen belegt werden. Anfangs war die Rede davon, den benachbarten kleinen Städten Eckerniörde und Peeetz Marine-Garnisonen zu geben, koch scheint der Plan voiläujig wieder ausgegeben zu sein. Nach dem Plane von 1884 soll VaS MannschaitSpcrsviial der Marine >m Jahre 1886 87 aus die Etaisslärke von ll,6V3 Mann gebracht werden, davon entfallen aus d,c Malrosendivisiouen 7266 Mann (9l Teckoi'ficiere, 8l4 Maate und Obermaate, 636l Matrosen und Odermatroscii). a»! die Werslbivisionen 2853 Man» (davon 208l Man» in Len Mascviulstenablheltungr». 772 Mann in den Hankwerkerabthrilungen), aus die Matrosenartillerie-Ab- theilungrn l032 Mann und aus die Schisssjungenabtheilung 512 Mann. Unsere Flotte bat 61 Schisse und Fahrzeuge mit 470 Geschütze». Dazu treten dann noch die 70 Torpedoboote, die aber nech nicht alle fertig sind. Die sür diese Flotte er forderliche Besatzungsstärke beläuft sich aus rund 15,850 Mann sür die Schisse und mindesten» dOst Mann sür die Torpedoboote, zusammen mithin t6.650Ma»u. Außerdem sink sür die Besatzung rer FcslnngSwerle unserer Kricgsbascn, sür Torpcbol'verren re. wenigsten« noch 2000 Mann nölhig, ja die Admiralität fordert incl. der vollen Besatzung der KnegSbäsor sogar eine Kriegsstarke von 26.741 Mann, von denen durch Einziebung de» BeurlaubtenstlNideS leicht 15.000 Mann zu decken sind. Die jetzige Fricdk»spräse»zstärkc reicht schon an«, unsere Vcr- lheidigungsflolte zu uivbilijireii und ca. 2000 Mann aus den auSwärligen Stationen zu hatte»: sür die Armirung der Panzer genügen 7t50 Mann, für Torpedoboote und Avisos 1500 Mann; die Malresen-Artillerie und da» See-Bataillon bleiben für die Küsten-Forl«. Sperre re. zur Verfügung. Tic Persoiialverhältniste der Marine habe» sich », den letzlen 3 Jahren ganz erheblich gebessert; e» sind zetzt schon sehr er hebliche Jnkieiisthattlinge» erforderlich, ui» dies Personal an Bord zu schulen. Dasselbe ist jetzt groß genug, ui» sür die jenige» Schisje, welche voraussichtlich bei jedem Kriege werden »i Dienst gestellt werten, einen Theil der Besatzung als Stamm schon ii» Frieden bereit zu stellen. * Nach einem Telegramm des Pariser Privaleorrespo»- denlcn der „Nationalzeitung" dürste Madrider Informationen zufolge der spanische Gesandte Gras v. Veno mar aus seinem Posten i» Berlin verbleibe» * Prinz Alerander von Hessen, der Vater tcs Fürsten von Bulgarien, ist vom Greßberzeg zum Präsidenten der ersten bessl scheu Kammer ernannt worden. * * ' Aus Wien. 2l. Januar, wird der „Kölnischen Zeitung" geschrieben: „Tie Erklärung de« böhmischen SlaNbalters Baro» Kraus, daß er d e Vcrsügung gegen den Deutschen Sch.:lvcrein, bezüglich deren Itr Bareuther im Land tage Alstrage stellte, gar nicht ,-rlaste» habe, gilt hier als eine kleine iesniterei. Der deutschen Partei sind zwei solche StatthaltcreüErlasse gegen den Schulvereiu dem Wortlaute nach bekannt, r ämlich sür Mähren und inr Steiermark, und Thatsache ist an>^, daß in erster Linie die lohmuchen Feutalen. Gras Dcym vorab, die Auslösung de« ScllnlvcreinS betrieben. Ma i glaubt daher, däß der Statthalter Kran« sch",, srüb'r eer Regiern >g das gewüi ^ AN gegen de» Schi l verein sür Böhmen geliefert l abe, e 5^ Bergenen re: Reste rung des Grasen Taäfse gegen den Schistvercin steht jedenfan« ganz außer Zweifel. Die Statthalter von Mähren und von S leier mark konnte» gewiß nicht gleichzeitig denselben Einsall haben und ans eigene Faust derartige Befehle geben. llebrigenS ist die Stellung de? SchulvereinS durch die vorgestrige Entscheidung deS ReicbSgericht« bezüglich de- Warnskorscr Alltatholike, Vereins eine gesicherte geworden. Die Regierung halte den in WarnSdors begründeten ,Verein der Altkallwlikei, m Oesterreich' al? politischen Verein in der bcahsichliglen Form Verbote». DaS Reichsgericht beb jedoch das Verbot als un gesetzlich aus, da ein Verein keineswegs dadurch, daß er aist össcntliche Angelegenheiten Einstnß nehme, schon zu einem politischen werke. Aus den Prager Landtag-Verhandlungen mag noch ei» Vorgang Erwähnung stnde», der h,d>r nicht in die Oefsentlichkeit drang. Gegenüber dem zweiten A » t ra a Facek, welcher i» kühnster Weise >» die ReichSgcsetzgebni'g übcrgrcist, war von de» deutschen Abgeordnete» Ihalsäcblich der Beschluß gesaßl worden, vor der Abstimmung de» Land tag zu verlassen. Die czechüche Regierungspartei handelte daher sehr klug, im letzten Augenblick Viesen Antrag fallen zu lassen." * Der Tessiner Große Rath hat nach dreitägigen heißen Debatten daS Eintreten i» die Berathung deS Gesetz enlivurs», bctressenv die Freiheit der katholischen Kirche, welcher die Würde de? Staates und die Rechte der Bürger der Willkür de» apostolischen VicarS Lachst preisgiedl. mit 60 gegen 27 Stimme» beschlossen. Die Berathung über die einzelnen Paragraphen gebt seitdem sehr langsam vor wärts. wozu unter Anderem auch einige TodcSjälte in den Reiben der Abgeordneten Anlaß geben. Ein Abgeordneter staib in der Sitzung an einem Schlagansall. Für die Liberalen Kat nur noch allein die Frage Jnleresse. ob es ibiien ge lnigen wird, i» da» Gesetz die RescrendumSclausel. k. b. die Bestimmung hiiikinziibringen, daß dasselbe der Volksabstimmung zu unterbreiten ist. * Die britische Eommission der Internationalen Schiedsgerichts- und Friedens - Association bat folgende Resolution votirt: „Beschlossen, daß die diesseitige EomMission mit großer Befriedigung die gütliche Erledigung des zwischen Deiiiscbland »nd Spanien betreff? der Karolmen- Jnseln obwaltende» StreitpuncleS walirgeiiomnien bat »nd sich der Hessninig hingiebl, daß dieses hervorragende Beispiel, wo zwei Großmächte ihre Streitfrage kein Ausspruch eine? SchiedrichtcrS unterworfen haben, anstatt an das Schwert z» appellireii. andere Nationen veranlassen wird, eine!» so ausgezeichneten Beispiele nachzusolgcn »nd die Bildung eines ständigen Gerichtshofes zur schiedsrichlerlichen Schlichtung n»v Entscheidung aller inlernalionalen Slrcilsrage» zu er- inulhigen." * Ii» Avancement des russischen Ossiciercorpö der Garde, namentlich in dessen höheren Stelle», macht sich setzt mehr und mebr die ungefähre Gleichstellung »nt kein OisicicrcorpS der Linie fühlbar, und man kan» sich dort noch nicht recht an diele neuen Verhältniste gewölmen Wäh rend früher die Stelle» der Regimentskommandeure säst aus schließlich mit Ojsicicrcn der Garde oder des G'ne'.stüabes besetzt wurden, gelangt jetzt nur immer je ein Regiment a» die Garde oder den Generalstab, gegenüber vier Regimenter», die Ctabsossicicreli der Linie verliehen werten. Auch bei an deren Stellungen wirk die Linie jetzt mehr berücksichtigt — eine im klebrige» durchaus gerechte Maßregel. * lieber die Reise, welche Fürst Nicolau? vo» Monte negro in» Ausland angelreien hat. wild ans Eetinze ge schrieben: „DaS Project einer größeren Reise »ach Italien. Frankreich, Deutschland. Ooiierreich-llngar» und Rußland be steht beim Für sie» Nicolaus schon länger Zeit In der lliiigel'iing Sr. Hobe.! und >„ Regier»»g;>i eisen kört man den Hauplzwecl dieser Reise dahin desinnen, d.iß der ernste. Ackerbau. Handel und Industrie hochbaltcnde Kürst die Elo I meule suc die Begründung industrieller Thätigkeit in seine»: I Fürstcnthu'.iic z» studiren, Informationen über die Bedingungen > unter welchen eine montenegrinische DampsschisssahrtS-GcseU-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite