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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.03.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188703284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-03
- Tag1887-03-28
- Monat1887-03
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.03.1887
- Autor
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täglich früh SV, Uhr. Rrßutiin und Lrprditi«» Iohanaesgaffe 8. Hrrch-»ndk» üer UrdarN«: vormittag« 10-12 Uhr. Nachmittag« 5-8 Uhr. »er für 9tr >SchM>»>i>3« heftt»«t«» z,«er«te a» ^e» hi« S Uhr Nnch«ttt«ß», > N^S«ftt«,e>fr»tz tzt«V,9Utzr. z, de, /sliüln, ftzr I,s..^»,tltz»r: vtt« Kletmsi^vichoe^tätsstraße 1. ßRhallarastr. LS pari. ». itt»i»»platz 7, «r bi«'/.» »hr. KiMgerIlMblatt Anzeiger. VtM für Politik, LocalMichte, tzaMlS-küdGefchäftSverkehr. Auflage 18,78«. ^ltsnnementsprri» viertelj. 4'/, Mk incl. Bringerlohn 5 Mk., durch dir Post bezogen 6 Mt. Jede einzelne Nummer 20 Ps. Belegexemplar 10 Pi. Gebühren für Extrabeilage» (in Tageblatt-Format gesalzt) ohne Postbeiördernng 60 Mt. »tt Poftbesördcrung 70 Mt. Inserate ^gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut uns. Prei-verzeichniß. Tabellarischer a. Ziffernlatz nach Höhen» Taris. Utliamea »uter dem Nedactionöstriih die sgespalt. Zeile bOPs., vor den Fa milien nach richten die llgrspaltene Zeile 40 Ps. J»serate sind stet« an die Spedition zu sende». — Rabatt wird nicht gegctxn. Zahlung prnsomnor.-müo oder durch Post- Nachnahme. H8K Montag dm 28. Miirz 1887 DesteMmge« «ms da« zweite Quartal 1887 des LeiMger Tageblattes (Auflage LS,78«) »alle M» «öalichst bald an die Unterzeichnete Expedition. JohanneSgaffe Nr. 8. gelangen lassen. Außerdem werden von sämmtlichen hiesigen ZeitungSfpedileureu Bestellungen auf das Tageblatt angenommen und von denselben für eigene Rechnung ausgeführt. Auswärtige Abonnenten wollen sich an da-ihnen zunächst gelegene Postamt wenden. Der Abouuemeutspreis beträgt »rv Quartal L Mark 8« Vfeuutge, luelufive Briugerlohn 8 Mars, durch die choft bezöge« « Mark. Für eine Extrabeilage sind ohne Postbeförderung 6« Mark, «it Postbeförderung incl. Post gebühren 7« Mark Beilegegebühren unter Vorausbezahlung zu vergüten. Ein Hinweis auf die Extra-Beilage erfolgt im redaktionellen Theile gratis und umfaßt 6 Zeilen. Wird derselbe voll größerem Umfange gewünscht, find für die weiteren Zeilen die gewöhnlichen JnserttonSgebühren p vergüten. Preis der JnserttonSgebühren für die 6 gespaltene Petitzeile SV Pfennige; für Reelamen au» Petitschrift unter dem Redaction-ftrich die »gespaltene Zeile 50Pfennige, vor den Familiemwchrichten die 6 gespaltene Zeile 40 Pfennige. Größere Schriften werden, gering abweichend von dieser Norm, nach unserm PreiSverzeichniß, tabellarischer und Ziffer-Satz dagegen nach höherem Tarif berechnet. Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prusmunsrnnäo oder durch Postnachnahme. AU. Inserate müssen an die Expedition (nicht Redactton) adressirt werden. UM* Da» Tageblatt wird früh 6V, Uhr ausgegeben und enthält die bis zum vorhergehenden Lbend eingelaufenen politische» uad Börsen-Nachrichtea in telegraphischen Original-Depeschen. E» giebt »sm anschauliche- Bild von allem WissenSwerthen auf dm verschiedenen Gebieten de» öffentlichen Leben» und behandelt die TaaeSftagen der iuaerrn »ad äußeren Politik in upuläre» Artikeln mit größter Ausführlichkeit. Da» Tageblatt berichtet über die localen und sächsisch« Angelegenheiten in eingehender Weise und referirt über Theater. Musik, Literatur, jdmst und Wissenschaft. Die Berhandlvage« de» Reichstages und des sächsische» Landtages erscheinen bereit» am Morgen nach der Sitzung in ausführlichen Originalberichten. Mit seiner „BollSwirthschasUichen Beilage" bildet es zugleich das größte Handels- und Börsen blatt Sachsens. Es bringt namentlich auch sämmtliche wichtige deutsche und überseeische Handels berichte. Außerdem erscheinen im Leipziger Tageblatt die vollständigen Gewinnlisten aller Classcn der Kbaiglich Sächsischen LandeS-Lotterie und die Nummer-Berzeichnisse der anSgetoosten Königlich Sächsischen StaatSschvldscheme, sowie die Nummern von Serien und Hauptgewinnen der verschiedenen Vrämienloose. Leipzig, im März 1887. Amtlicher Theil. Vrilimiaachinz. Trotz der Vorschriften in tz. 4, Absatz 2 der revt dtrte» Gvareaffeaordaung vom 24. Juni 1877, wonach bi« bei der hiesigen städtischen Sparcasse auf rin und das selbe Sparkassenbuch deponirten Beträge die Summe von ISO« Mark «tcht übersteige» oürfe», haben die -»Haber «»»er größere» Anzahl von Sparkassenbüchern, deren Nummern nachstehend unter (7) verzeichnet sind, durch zum Theil während längerer Zeit unterbliebene Abhebung der Zinse«, ihre Einlagen über den Betrag von 1500 an« wachsen lassen. Uater Hinweis auf die obengedachte statutarische Bestim- munq. sowie darauf, dag riiekjichtlieh der über » IS00 Mark «berfchietzeaden Beträge die Der- lt»s»«g weaaefalle» ist, sordern wir demgemäß die In- «aber der betreffenden Sparkassenbücher auf, die entsprechenden Mebrbeträge ehebaldigst zurückzunrhmeu. Leipzig, den 16. März 1887. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Freygang. Serie !. Nr. 14826. 26076. 28693. 44837. 44992. «7irS. 51626. 52404. 57258. 581 ll. 63088. 64918. 83980. 84777. 86727. Serie U. Nr. 1318. 4684. 5141. 6388. 7094. 9377. 11284. 15183. 15S7S. 22869. 28343. 30029. 30422 »2975. 38545. 36880. 41074. 41144. 41825. 423VS. 51352 54985. 72811. 80S85. 80986. S«te»->eri!«chlmr. Von dem der Stadtgemeinde gehörigen, hier an der Pro- m-uadc hinter dem da» Kloster genannten Hausgrundstnck Klostergaffe Rr. 5 gelegenen Sarte«areale ist die Mb- theil»»g IV, die zweite l,nk» vom Eingänge von der tzremenave au«, »o« jetzt oder »o» I. »Tovewber diese» Jahre« an gegen einjährige Kiinbtgang anderweit,u verpachte«. Pachtgesuche werden aus dem Raihbause, 1. Etage, Zimmer Nr. 17, enlgegnigenommen. auch können daselbst die ver- pachlnngSbedingungen eiugesrbeu »erd«». Leipzig, de» 23. März 1887. Der Math der Stadt Leipzig. I«. 8308/88. I)r. (Leorgi. Krumdiegel Statische Sparcasse beleiht Werthpaptere unter günsttgea Vediagunge» keipzig, de» 20. Januar 1387. Die Spareajsea-Depatatio». Oeüentlieke üanäo^Ioliranstalt. vi« öllentUadv» krRNure«» Lucke» i» ckiesew 3»kre vis atAtt: äm so., S1. Llllrr aock 1. Xvrü, krük ran 7—s vkr 1» äse ädtkellanU cker Unnckluoxalskrlloss«. Lm 30. Ulirr, Vormittags rou 9'/,—12 Ode 1 uuck dlnckmitlaxa ron 3—4 vkr l I» cksr ködere» Lm 31. bitirr, Varmiitnx, von 9'/,—12 llkr i Ldtksllnnx. uvck diaekmittszrn von 2'/,—4 Odr j klntiamuozx üsr 4dlt»rl«nt«n Ser I-ekrlingH-^dtbellanr »» 1. ^vrll sink 9 Dbr. vor Dotsrnsicknot« deekrl «ob. kierckarck «rgeksvst eiorn- Incken. Larl Volkrum, virektor. ^errtlieker Lerirkgverein 81tr»n« Lovtap, Se» ,8. Ultr», Tdeoäi - IIkr 1« 8»»1« äor I. NUrgerseknIe. Tsxe» oränung: 1) No^istraoils. 2) Leriedt äen 8ta»<Iei- »n«ck»s«es, Des I>r Nelker, »k«r 2 puncts äs« Tsr-ntirurl». 3) Neriekt äe« Ii,--n. Nek. vr. Henri«!, liker ä»» Verrnur»- »nerkikten einer 1'nf,IIr«i»icderungi-0e»eIl»e>>»N. 4) Xntnuk von vr. Lvllilier auf I'ritlung äer bla-iseurs äurek äen Verein 5) I»- trax ä« Lsrirk-i-Verem- 2v,clc»u-0l»ued»u auf U'ieäereio- kUknwL äea Verbot, äer Kurpfuscherei, ket. vr. 8ekiläd»ak. vr >'o»dert. Schktzrnhausoerkauf. Die hiesige Stadtgemeinde beabsichtigt da« ihr gehörige in hiesiger Stadt ca. 2 Stunden vo» Leipzig — mit Lisenbahn in '/«Stunde ,u erreichen — Sicherst günstig gelegene «nd wegen »eS »«- nriikhmrn Aufenttzglt« »aielbst tzauptsichlich v»n grdtzere« Strsegsckafteu sehr gern besuchte und a>qe«rtn beliebte Echichentzau« mit gröhtnn vallsaal der S:adt, ichönen Goitlokalen, Kegelbahn, Veranda, großer, geschützt gelegener Wies« ec. au« freier Hand zu verkaufen. Üaussossertkn nimmt der nvterzeichuete Bürgermeister entgegen. Taucha, am 26. Miirz 1887. Ter Stabtrath. Sch» »seid, Bürgermeister. Nichtamtlicher Theil. Leipzig. 28. Marz 1887. * Au« Anlaß der Feier der Vollendung des 90. Leben» jahre« Sr. Majestät de« Kaiser« und König« find, wie der .Reich«- und Staats-Anzeiger" meldet, Allerhöchst- brmselden Glückwunsch-Telegramme direct zuqegangen au«: l. Europa: Deutschland inrl. Prr»ßen 1297, Ruß land 38. Oesterreich-Ungar« 37, Rumänien 7. Türkei 4. Ztalien 19. Schweiz 18, Spanien 4. Portugal 1. Frankreich 7, Großbritannien und Irland 51, Belgien 6. Niederlande 18. Tänemark 3, Schweden and Norwegen 11. zusammen 1517; II. »sie«: Türkei 4, Indien 11. China 4 und Japan 3. Central-Xsien 1. zusammen 23; M. Amerika: Britische Besitzungen in Nord-Amerika 5, Bereinigte Staaten von Di« Ukredtunst- kann d«m nu" ^M^nte» zu dem ^^^^,^'^s'ch di. «e't seü ei.tge» ««9» U Ita lie»' ei?« neu« BerstSrkun, ersahreu hat. Eö wird dam» )>ru»schtand da« Zeuqniß ausgestellt, daß Europa i» der Berg b - runa we deattcheu Macht teme «e ahr erblickt, «i°e solch, «er- -rüße^a im Gegen.^e als .i». «arani.e sür die «usrechterbal- L^w^aLdttS de»'«- Trotzdem lehlt e« leid« »>cht «'üuden verumaung, und w.»u man darüber t» Berlin augenblichich di» Lied, zu dem gre,s.» M.narche». der sorbr, sei» »e«n»i,pr. Geb»rl«s«st deging, Jederma»» die Berpstichiung »usertrgtr, Alle« »» vermeiden, wo« di« «eihe jene« ltl».«w" Tay» Een g^ eiane» erscheinen mochte, »u« der Welt geschafft stud ,edoch die alt.» Störungen und G«sLhrdu»gea »udt. u»d es dUrste kruie Einttckttaen überrasche», wenn die meiste» derselben bald nacy dnn L3. Mörz sich almrwal« gelt«»d mach.« u»d »1». Brnuruhigung schade» . ««hak dt. U»lt »icht z»r wirklich«» R»he komLL?.hie. über dem durch d.» Franksurtrr Fried«» schaffe»» "»tu, 4«, M°» läßt «, sich pnsnt« d« «WZ.» °»aUe°e° lei», «m«« «« ü»u>er z» wiederholen, daß mo» sich i»^d»ei«» Zun"d »i^t al« i» eine» wüernden fuge» könne «nd wolle- Epgenüber dieser Nus iaffnng orschet««, all» «rrpch». b» ArtEo» »« 'EtzBstzeWt zustell.», als ziemlich «erthlo«; hier »w»ig»r,-« «>bt ma» st«» krin«wt «erth bei »,d betrachtet de» Fried«, eben um iür so kmge »sichet il« Demichkavd. sr, r» d»rch di« .ige». Mach», sei e« durch -^»e Ä-.da>ffe. stark g.°ng erscheint. »» der tzkoanchewNe, m Fr.nkretch de» Mnth ,» nehmea. vereinzelt »der mit rtarm Bande«, aenoffr», der alleniall« z» finde» wirr, geae» Dr»tschla»d vorzn-ehen. Venn dies«r Mnth durch di« Stärkaug. «.ich« di« «acht Deuischland« in jüngster Zeit i» doppelter Richtung erfahren bat. erheblich abgeküblt worden sei» sollte, wäre die« insofern eine Wohl- «bat, al« davnrch der «u«bruch de« Kriege« wieder ht»au-geichob«> wäre; ausgerottet mit der Vurzel ist aber die Gesahr diese-Krieges keine-weg«. Wenn r« »ine« BeweiieS dafür bedürite, so würde man ihn in den Kundaetungeu der öffentlichen Meinung in Frankreich g legcnllich der Wahlen zum Reichstage in Elsaß-Lothringen finden. Die deotsche Realeruag selbst dal sich diesen Maniiestationen gegenüber bisher zurückhaltend verhallen; auch die deutsche Presie h.t sich mit denselben nur wenig beichüitigt. Man kann aber trotz dem versichert sein, daß dieielben der Auimrrkianikcit unierrr Stiats- männrr iowabl wie des deutschen «ulte« keinelweg» eniqangen sind. Ob r« diesrn Manisestationri» gegenüber zu dietseillge» Kund- gebuuge» kommen werde, das muß vorläufig noch dahingestellt bleiben. Eine Tlatjach« jedoch, di« in kur,,er Zeit bereiis zu Tage treten dürsle, ist die. daß »rüstige Maßregel» m Lllaß-Lothringen in Au«- sicht genommen find. Sine bestimmte Form schrinrn die daraus bezüglichen Vorschläge allerdings bi« zur Stunde noch nicht an genommen zu haben. Welcher Xrt immer sie aber sein mögen, so ist »« im Jnteresse de» Frieden« zu wünichen, daß man sich in Frankreich vollständig klar mache, daß jeder «ersuch einer Ein- Mischung in dicse Frage al« eine gänzlich unbefugte Intervention in die inneren Angelegenheiten de« drnischen Reichet die energischste Zurückweisung finde» würde. Der Reise de« Grasen Lessep« noch Berlin ist eine über triebene Tragwrite brlgelegt worden. Dieselbe entbehrte jeder politischen Bedeutung. Es war die Reise eine« hervorragende» Zeit genossen, dem während seine- Aulenthalte« in Berlin eine nach «erdienst ehrenvolle Ausnahme z» Theil geworden ist, wie sie das druilche Volk und im Besonderen der deutsche Hos jeder «röste bekiitwilligst »ollen. Wenn Gras Leffept, den man im besten Sinne de« Worte« al« eine» Kosmopolitiker bezeichnen tan», nach seiner Rückkehr nach Pari« erklärt bat, Deutschland sei ihm in hohem Grade sricdsrrtig erschiene,, so hat er dann« eine Wahrheit gelugt, die in ollen ruhig denkenden politischen Kreise» anerkannt und nur von Lbanvinisten und Panslawisten in böswilliger Absicht angezweiselt wird. Wenn «ras Lessep« anderrrseii« hier verkündigte, dast da« französische Volk friedliebend sei, s» hat mau darin sicherlich nicht« Andere« al« den Autdruck einer ehrlichen per sönlichen Meinung erblickt; eine Büegichosi dafür, daß Frankreich den Zustand Europa», wie ihn der Frankfurter Fried« geschaffen hat, al« etw«« UnnmstüstlichcS -»nehme, wird Niemand darin finden könne». Der Widerspruch zwischen derlei friedliebende» französischen Aevßernngen und zwischen den Absichten der Lha»viaisten au Lliah-Lothriugen, da« aus friedlichem Wege »iewal« wieder fron- zösisch werden kann — dieser Widerspruch ist leider ei« unlülbarer und raubt, wir bereit« oben gesagt, den Jrieden«»ersichcruugen, leibst wenn sie von noch so hervorrageoden Franzosen ausgehen, säst allen Werth". * Au« dem soeben neu erschienenen Handbuch für datz Deutsche Reich aus da« Jahr 1887 gehl hervor, daß der biS- beriae deutsche Ministerresivent zu Tanger, Herr Lest», der vor etwa zwei Jahren au» Konstantinopel al« Nachfolger de« damals in den Ruhrsland tretenden Minister- residenten Weber dorthin berufen war, von diesem Posten adberu en ist; da Herr Test« auch sonst nicht im Handbuch ansarsllhrt ist, so wird man wohl annehmrn müssen, daß jetzt auch Herr Testa in den Ruhestand tritt. Mit der vorläufigen Verwaltung der Geschäft, diese« Posten« ist sät etwa ändert, bald Monat der ständig, Htts«arbei»er de« A»«wärtiqen «mte« Legat,on«n»th von Said,rn belrant. der di« »um September v. I. lange Zeit da« Generalkonsulat z» Sofia auslragtzweis« verwaltet hatte. ' » wen, der Politischen Eorrespondenz* an« Verl in ^ der Statthalter von Elsaß-Lothringen "°6>r>em derselbe vom Kaiser wie vom ^ Eren» ,eiue«A»fenthaite« na,»«« der Fenstellung der Grundlaaen sür dir betke lia? tz^t '"Aussicht genommenen Reformen veffend"'sein' "lfic.öser M.ilheilung zu. sameren Damm entgegenzusetzen, al« e« bisher der Fall ge- wesen. W>e sehr nothwriidig ein festeres Anziehen der Zügel Umstand, daß der Statthalter srin"e„ Au,«mthalt in Berlin noch nicht unterbrochen hat. mag ar sich schon genügen, um dieRichligk.it derMrlvunq darzulbun keiuem Zweifel »»terliegen. daß die geplantcn r st« >n der Richtung bttveqen, den deutsch, selndllchrn Ag.tationen auf reichSländ^chem Bsken einen wirk- rvefin. .... a ^ v - ick» erweist, zeigt schon der in der „Norddeutschen Allgemeinen Leitung" reproducirte Artikel der „France", welcher die Elsaß- Lothringer ebenso dreister Maße» haranguirt, al» er Teulsch- land in frecher Weise Herausforderl. Dem gegenüber ist e« dringend angezeigt, den Elsaß-Lothriagern zum Bewußlsein zu bringen, daß sie l87l wieder Deutsche geworden »nd^mchl mehr Eompatnoten de, Franzosen sind. » » O * Au» St. Petersburg, 23. März, «ird der „Schle- fischen Zeitung" geschrieben: Trotz der mehr und mehr schwindenden Svmpalhtra für Deutsch- laad bleiben die Gefühle der rufsischen «efellichast sür Kaiser Wilhelm die nämliche» herzlichen. Kaiser Wilhelm steh, in den Augen der Russe» hoch über dem polilifchen Toge«,k»r,lbe. Da« «,hrela»gr Schüren gegen Deulschlaud hat ih» undrrührl g-lassen; »an ka»n dem-he sagen, daß der greise Kaiser der einzige Deulichc ist, ans de« man in Rußland »»befangen, ohne Mißtrauen blickt und sür den mau allgemea, wirklich aufrichtig herzliche «esühle hegt. Do« konnte man auch gestsa wieder erkenne». Bom frühen Morgen an sichren vor dem Hotel der drntlchen Bvifchast in der großen Morskaja die Slückwünschenden vor. Kaiserliche Equipagen, kenntlich an den rolheu, goldstrotzenden Livree» der Kutscher und der Diener, Wagen der Diplomaten, kenntlich daran, daß die Diener große Federbüskke in den betreffenden LandeSsarbru trage», die Wagen hiesiger, durch Rang oder Name» hochgeställter Periönllchkeiten folgten einandei. in unnutcrbrochener Reih«. Es fanden sich ln den Bormstlag«. stunden auf der deutschen Botschaft wohl alle hier aowesende» Großfürsten rin, dir -erzöge von Mecklenburg, Oldenburg und Leuchtenberg, fast alle Ministech u. a. der Kcieasmintster Wa»»ow«ki, der Lhes de« Genrralstab« der Armee, Obrutsch,w, der Procure«, de« Shuod«, Pobjedonoffzew. alle hier accredilineu Botichaster »nd «ciandien» sehr »tele hochgestellte Generale, dir Spitzen de« Ministeriums de« Aeußeren, «ine große Zahl von Damen und sonstige» Vertretern der hiesig» erste« Gesellschaft. Nachmittags fand daun da« übliche Galannohl in Gatschiua statt, zu welchem der Kaiser wie alle Großfürsten^ soweit sie dazu berechtigt sind, in preußischer Uniform, die russisch«« Gäste mit preußischen vraen rr- chieae». Bor Beginn de- Mahtzs wurden dem Kaiser die hier ein- getroffenen Oisiciere und Sergeautte» de« Alexander-Regiment« vorgestellt. Der Kaiser besichtig»« da« neue Gepäck mit große», gitterest«, dasselbe Ihaten die zahlreich anwesenden rnssischen Generöse, und allgemei» sprach man sich über die vorzüglttl»!«,» der neue» »n»r«st«»g a«s. vetltznfig m-qe bemerkt sein, daß die beiden pren- ßischen Sergeanten durch ihr echt soldatisches Auftreten den beste» Eindruck ans all« rnssiiche» Zuschauer machten. Kaiser Alexander brachte den Toast ans Kaiser Wilhelm an«, der mit wirklich ivarmn. Begeisterung ausgenommen wurde. Daß der gestrige Tag in den hiesigen drnischen streik „ aus« Festltchfte begangrn wurde, rst selbst- verständlich. In welcher Art die« geschah, darüber bringen dir hiesige» drntlchen Zeitungen »»«führllch« Festberichtr. " Die dänische Presse ni««t, dem Geburtstag-feste unsere« Kaiser« gegenüber, eine «igenthümliche Haltung ein, die durch die nachfolgenden Auszüge au« dem ,Dagebladet" und .NaUonaltidende" kbarakterisirl wird: „Dageb ladet" vom 82. März. „Drohende Unwetter steige» aus von Osten und Westen. Wird da« einige Deuischland seine Probe bestehen, wenn Frankreich Elss-ß-Lolhrtngen wieder zurück- verlangt und wenn Rußland gleichzeitig seine truppen in Polen einrgcke» läßt? Hat Deutschland nicht eine» unverzeihlichen Fehler begangen, Lande»lh«ile an sich »n sesteln, deren Bewohner nicht Deutsche sei» wollen? Ja, daraus wird die Antwort gegeben werde», wenn der deutsche Kaiser »n seine« Vätern versammelt sein wird. Soviel aber ist sicher, datz verichiedene Nationen in Europa nicht weinen werden, wenn e« Deuischland einmal schlecht ergeht." „Nationaltidende" vom 22. März: „...Zehn Jahre lang schien Alle« dem Kaiser und seinem keilenden Staatsmanne zu glücken. Ihre Bestrebungen. Deutschland« Einheit zu befestigen, Ware» von Ersolg gekrönt und Deutschland, ans Rußland« mächtige Freundschaft gestützt, stand unbestritten da al- Europa- leitend« Macht. Aber darin ist im letzten Jahre eine Aeaderung eingetrcten, und unheil- schwangere Ereignisse bereiten sich vor, die den SO. Geburtstag de- Kaiser» nicht wie eine milde Abensdämmerung erscheine» lassen Im Osten und Westen zeigt sich Gesahr für da« neue deulsäie Reich, die Freundichast zwischen Petersburg und Berlin ist zerrissen „ach den Ereignissen aus der Balkanhalbinsel, die französische Republik ver mehr! mit äußerster Krastanstrengunq ihre Mililalrkrast sür den Eintritt der Revanche und ein russisch-fraiizäsische- Einversländniß ist keineswegs au-geschloffe». Diese politische Sonstellntto» wirst einen Schatten über de- hochbetagteu Monarch«» Geburtstag, während sie gleichzeitig in Elsaß-Lothringen und in Nordi'chleswig Hoffnungen erweckt, die in schreiendem Mißklang stehen zu dem Jubel, der heule den 90jährigen Kaiser Wilhelm unilönt, ei» Jubel, der übrigens der aufrichtige Au-druck für des deutschen Volkes Ehr- surcht und Hingebung ist." * Der amllichen Meldung von der Annahme des Euk- lasiungSgesuchS de» Herrn v. Keudcll durch den Kaiser wird bereit» in aller Kürze entgegengrsebcii. und der Botschafter, der seinen Posten am Hose des König» vo» Italien seit dem 8. Juni 1873 bekleidet hat, beinnachst in Deutsch land erwartet, wo er sich bis auf Weiteres zur Verfügung de» Auswärtigen Amte» niederzulassen gedenkt, lieber Natur und Beweggründe dieses unerwarteten Wechsel», die an deutungsweise bereits erwähnt worden sind, empfängt die „Vossische Zeilnna" zur Ergänzung die folgende», an uu- mittelbarster Stelle geschöpften Mittheilunge» ihre« römischen Correspondenten: Rom, 23. März. Gestern Vormittag, am 90 Geburtstage des deutschen Kaiser-, hat der hiesige Verttcler desselben dem Grasen Robilant die Insignien de« Schwarzen Ablerorden« überbrachi, wo» selbstverständlich ol« eine Besiegelung de- ernenericn Bniidrs- und Freundichasl-verhLltniffe« zwischen Tentichland und Italien zu betrachten ist. Die der Wechsel'älle und Unierbrechungen nicht ent behrenden, aber schließlich doch zum beabsichtigte» Ziele gelangten Alli,»»Verhandlungen haben ein von Wenigen erwartete« Nachspiel gehabt. Der deutsche Botschafter Herr vo» Keudcll hat seine Entlassung nachgesucht und wird dieselbe ohne Zweifel erhallen. Ich lheille Ihnen bereit- mit, daß die Unterhandlungen geführt worden sind, ohne ih, ,»« vertrauen zu ziehen. Odwovl er auch im Jahre 1882 bei dem erstmalige» Abschluß der Tripelallianz in die Bestimmungen derselben nicht »ing'weihl worden war, so hat er diesmal, weil auch noch durch andere Grunde bestimmt, den erwähnte» Umstand zum Anlaß genommen, seine Einlassung zu erbitten. Herr v. Keutell verläßt Rom und seine hiesige Stellung sehr ungern. E« ist ihm — wie er Ihrem Berichterstatter ausgesprvchen hat — sehr schmerzlich, sich von dein Felde seiner hiesige-, Thäligkeit trennen zu müssen. Er erklärt es in erster Linie mit Familienrück sichten. Der Botschafter ist ieit etwa 3'/, Jahren wieder verheirathet uni) vor Kurzem durch die Geburt eines zweiten männlichen Spiöß- ling« erfreut worden. Er wünscht die Kinder in der Heimaih aus- wachsen und erziehen zu lassen und glaubt gegen Eade seiner diplo matischen Lausbahn keine wichtigere Ausgabe mehr zu hoben, als diejenige, seine Söhne zu tüchtigen Deulichrn zu machen. Er wird all» nach Berlin zurückkehren und theils dort, «keil- aus dem Land: leben, ohne es abz»lch>ikn, weiter im Staatsdienst thäüg zu sein. Hier wird die Entfernung de» uiiermüdlichen. licbeuswiireigen und wohlwollenden deulschen Vertreter- höchst ungern gclehe» und die weitesten Kreise in Mitleidenschaft ziehen. Do« gastfreie Bolichosi».
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