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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188608236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-08
- Tag1886-08-23
- Monat1886-08
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1886
- Autor
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Grsckeiur täglich früh ü'/, Uhr. Kkiaction nnd Lkpeditiiu Iobannesgaff« 8. Aprrchkuntrn trr Urdarkv»: Vormittag» 10—12 Uhr. Nachmittags 5—6 Uhr. gt-, »>, nua,«»« kt»««h>»dl'r «»»ulcn«, »»»« ß» t>« «rd«c«>»n M»I »erduidlich. «»«atz», »er f»r bie »Lchftfelie«»« N««««r beft,««ten I>ser«te «« Woche»»«,»» bi« < Utzr tziachxiitl«,«. in Leuu« uu» -rtttage» sritz »i«'/,» Utzr. 3u den /Uialrn fiir Ins.-^nnahmn Lite Klemm, Universiiätsstraße 1. LottiS Lösche, Kalharinenstr. 33, p. nur dis Uhr. cwmcr und Tagrlilalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- and Geschäftsverkehr. Auflage L»,VSV. Abonnrmeittsprei» Viertels. 4'/, ML. inet. Bcingcrlobn ö Mk., durch die Pos» bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 30 Pj Belegexemplar 10 Ps. Gebüvren für Ertrabrilogea sin Tageblatt-Format gesalzt) ohne Poftbeiürderuug bO Mk. »it Postbesörderung 60 Mk. Inserate 6gespaltene Pctitzeile LO Ps. Gröbere Schritten laut uns. Prcilverzeichniß Lobellar,scher u.Ziffernsatz nach Höhen» Laris tirclamen unter dem Redaktion» st eich die ögespalt. Zeile SO Ps , vor den Familie nnachrichtev die Ogejpallcne Zeile 40 Pf. Inserate sind sielS an die 8ppebiti»N zu sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prueoumc rcunlu oder durch Post nachnahme. .z° 235. Montag den 23. August 1886. 8V. Jahrgang- Amtlicher Thetl. Vkilmilkimchmti. Die znm öffenliichen Angebot ausgeschriebene« Erd- und Maurer-, Granit- und Sandstein», sowie Zimmer-Arbeiten, ingleichen die Eisenlieserung für den Uke«ba> -er IX. Bezirk-fehule sind vergeben, und c- werden daher die nichl berücksichtigten Herren Bewerber hiermit ihrer Angebote entlassen. Leipzig. den 17. August 1886. >lv2. Der Rnth der Stadt Letvztg. 935, I)r. Tröndlin. Wilifch, «fl. N». Da« für die an, 30. Januar 1d68 hier geborene Fabrik arbeiterin Anna Witten von uns im Jahre 1882 unter 248 ausgestellte Arbeitsbuch ist verloren gegangen und bitten wir, dasselbe im AusfindungSfalle anher, Obstmarkt S» II. Etage, Zimmer NS (Stadtbau») abzuliefern. Leipzig, am 19. August 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. VI. 3678. Or Tröndlin. Reichel. Nachdem die dem »ausmann Theodor Reiner au» Ha«»-«» für den hiesigen Ort unterm lO. Juli d. 2. ertheilte Eon» cessio», ,m Aufträge der concessionirten Schiff-expedienten Morris L Co. zu Hamburg, Vertreter der Union — direkte deutsche Dampfschifffahrt zwischen Hamburg und Neiv-Vork — Auswanderer nach überseeischen Häfen zu befördern und Schiffscontracte mit denselben abiufcdließen, durch Widerruf der ihm von Morn» L Co. erlheilten Vollmacht sich erledigt hat, so wird die» zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Leipzig, am 1«. August 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. VI. 8S96. vr. Tröndlin. Fröhlich. Die für den am S. Januar l8S7 ru Probstheida ge borenen Kleinpnergehilscn Lernen«» Max Berg, den am 24. Oktober 1885 zu Callnderg geborenen Gärtner Earl Schumann und die am 12. April 1869 in AuerSwalve bei Chemnitz geborene Falzerin Marie Heleae Klein von un» in den Jahren 188l, 1880 und 1885 unter Nr. 641 de- iehentlich 609 und 215 ausgestellten Arbeitsbücher sind ver oren gegangen und bitten wir, dieselben im AusfindungSfalle bei u»S, Obstmarkt 3. U. Etage, Zimmer 115 (Stadthaus) abzu liefern. Leipzig, am 18. August 1888. VI 3607. Der Rath der Stadt Leipzig. 359 l. 3609. 1)r. Tröndlin. Reichel. vtrnilelhung. In dem der Stadtgemeinde gehörigen Grundstück Markt Rr. sollen zwei im Vorderqebände nach dem Markte zu gelegen« Keüerabtheil«nge«, eine jede für sich, und eine Wohnung in der HI. Etage de» Hinter gebäudes, welche au« Borsaal, 2 zweifenstrigen Stuben, 1 einseustrigen Stube, sowie Bodenkammer und Kellerabtheilung besteht und in Stand gesetzt wird. vom I. Oktober dS. IS. an DteuStaa, den 3L. diese» Monat», Bornrtttag» LL Uhr aus dem Rathbause. I. Etage, Zimmer Nr. 16. gegen et«» halbjährliche Kündigung an den Meistbietende» anderweit »eriniethet werden. Ebendaselbst aus dem Vorsaale liegen die BermicthungS- und LersteigerungSbediuguagen zur Einsichtnahme au«. Leipzig, den 17. August 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. I». 4792. I)r. Tröndlin. Krumviegel Nichtamtlicher Thetl. Leipzig, 23. August 1886. * In der Jesuitenfrage, die plötzlich einen so Weiten Raum in den öffentliche» Erörterungen einrunehme« begonnen bat. erwärmt sich bereit» ein Tbeil der fortschrittlichen Preise sür die Aushebung de» AuSweisungSgesetze», weil »S ein AnSnabmegesetz sei und die liberale Bildung stark genug sein müsse, auch diesen Feind der Aufklärung ohne Polizeihilse zu überwinden In diesem Sinne ist z. B- «in langer Artikel der radikalen .Berliner Zeitung- gehalten. Herr Richter hat sich über die Frage noch nicht eingehender geäußert, aber e« unterliegt kauni einen Zweisel, daß rr aus demselben Stand punkt steht. Derjenige Tbeil der keutschsreisinnigen Partei, der vor einigen Monaten für da« Kirchengesetz gestimmt hat. würde den Ullraniviitanen ohne Zweifel auch die Wieder» zulafiung der Jesuiten bewilligen, immer unter der Parole de« einzig wahren »nv konsequenten Liberalismus. Ob die Frage in nächster Zukunft praktisch werde» wird, muß einst- weiten dahingestellt bleiben. Rathsam ist eS aus alle Fälle, wenn bei künstiaen Wahlen den „entschieden liberalen" Eandi« baten auch aus den Zahn gefühlt wird, wie sie zu der Jesuitensrage sieben. * Im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen für den bayerischen Landtag dürste e< vielleicht interessant sein, rine Zusammenstellung über den Stand der Mitglieder der Abgeordnete »kann» er am Schluffe de» XXX. Landtage« zu haben. Dieselbe war (nach einer Fortsetzung von Luthardl'S LandtagSalmanach) zusammengesetzt au«: 20 Staatsbeamten, > fürstlichen Beamten. 7 Gemeindebeamten (die ländlichen Bürgermeister rc. sind hier nicht mitqezäblt, sondern bei ihrem sonstige» Berufe ausgesührt), 17 katholische» und I protestan tischen Pfarrer. 2 praktischen Aerzten. 1 Thierarzt. 3 Recht», anwälten, 7 Bergwerks-, Stcinbruch- und Fabrikbesitzern. 2 Bankier», bezw. Bankvirectoren, 2 Bildhauern und Archi tekten, »4 Gutsbesitzer». « Bierbrauern, 15 Kausleute« und Gewerbetreibenden, 7 Posthattern, 2 Lehrern, t< Privatier« und 28 Oekonomen. In Summa 159. Unter Borstehenden befanden sich 2 Grasen, 10 Freiherren, 4 gebührte daS Prä lat „von", 19 führten den Doctortitel. Nach politischer Gesinnung auSgeschieden gehörten 78 der patriotischen, 68 der liberalen und 4 Abgeordnete der konservative» Partei an. 9 Mitglieder standen außer den Parteien, nämlich die Abgeordneten Bücher, Friedl, Fritsch«, Freiherr v. Hafen- brädl (zur Zeit noch im Irrenhaus,). Herz, vr. Körbcr, Off. vr. R.ttler, Schmelcher. " * AuS München berichtet die .Allgemeine Zeitung": Ueber di« Behandlung der Einladung zuOsenS Jubelfeier in der vorige Woche stattgchablen Sitzung de» CollgiumS der Genie: ndebevoll «nächtigten ist von der gesummten hiesigen und bayerischen Presse überein stimmend berichtet worden, daß der Antrag de» Genieinde- bevollmächtigtcn Krbber angenommen worden, wonach die Einladung zu den Festlichkeiten znriickzuweiscn sei. Der ossicielle Bericht der »Münchener Genieinoezeitung" sprach dagegen davon, daß der Vorstand veS Genieindecollegiums, Gerdeißen, einem Antrag de» Gemein vebevoilniächtigten Häute: der Pester Stabtvertrrtung in höflicher, aber entschiedener Form zu erwidern, daß man für die Einladung danke, aber verhindert sei, ihr Folge zu geben, sich anschlvß, und daß dieser Antrag Hänle zum Beschluß erhöbe» worden sei. In der letzten Sitzung des Gemeindecollegium« ist nun aus Antrag de- Gemetitdebevollmächliglen Grafen Arco-Valley durch ein- iimmigen Beschluß der Vorstand ermächtigt worden, rie rühere Zeitung-ineldung zu berichtigen. Mit diesem cin- timmigen Beschluß hat unsere» Ecacklens da- Collegium kundgegeben, daß e» auch mit der Motivirung tcS Antrages Kröber, seiner politischen Motivirung, nicht sich identisiemen will, und daß demgemäß die A»gr,fse. welche aus da» Collegium in der auswärtigen Presse wegen de« Bormurses seiilvsetiger Verhalten- gegen die Deutschen, den eS den Ungarn gemacht habe, erhoben wurden, grstand-lo» gewesen sind." « * * o * Die Anwerbungen für da» niederländisch indische Heer werben im Augenblick sehr energisch be trieben. An allen öffentlichen Plätzen, besonder- an denPvst- gebäuden und allen Brirsicdaltern (so wird ausAmsterdam «meldet) sind große Anschlagzettel angebracht, in welchen die Bedingungen, unter denen man in den Coloniatbienst treten kann, bekannt gemacht werden. DaS Handgeld beträgt »nn mehr 300 Gulden und die Werbeprämie sür de» Kops lO Gulden. Mail scheint also doch einigermaßen zum Be wußtsein gekommen zu sein, daß daS Heer verstärkt werden müsse. E>» indischer Ossicier schrieb dieser Tage an ein Provinzialblatt: „Der TurchschnitlSbestand der Compagnien ist im Augenblick 25 Mann, und wenn deshalb eine Expedi tion, wie neulich nach Riga», unternommen werden soll, so werden sämmlliche Batalllone geplündert, uni eine» Truppen theil zu bilden. Daher auch zür die Ossiciere di« sortwah renden Versetzungen und Garnisonwechsel, welche de» kamerad- schriftlichen Geist sicher nicht befördern. Ich selbst diene seil vier Jahren unter dem fünften Oberst, unter de», dreizehnte» Major und commandire die neunte Compagnie." * Die spanischen Behörden sind, wie der .Vossische» Zeitung- auS Madrid, 14. August, geschrieben wird, in de» letzten Tagen überall zu erhöhter Thätigkeil und Ausmerksam- kert angehatten worden und in den Ministerien de- Krieges und de» Innern war man beeisert, die nothwentigen Vor sichtsmaßregel« zu treffen für de» Fall, daß sich etwas ereignete. 100, nach anderen ossicielle» Angaben 80 Pvlizci- soldaten wurden vor wenigen Tage» nach Barcelona ge schickt: in der Provinz P..n,plo»a wurde» versteckle W-ffsen entdeckt; in Ballestü. i»> Distrikt vv» Sev te llrgel, wnrde» die Kirche und das Pfarrhaus von einem mil besondere» Voll machten zu diesem Zweck von Barcelona dorthin entsandten Haupt- mann der EarabiinerS durchsucht, ebne baß jedoch etwas entdeckt wurde. Nach SnSqueda, Provinz Gero», war auch eine Special commission vom Generalgouverneur von Catalonien algcsandt worden, um dort gewiss« Haussuchungen vorzunebmen; eS er eignete sich dort nun, baß der Schulze des Ortes, in Un- keuntniß über die Anordnungen der obersten Provinzialbehordc und über den Auftrag dieser Commission, dieselbe in der BorauSsctzung verhaftete, daß eS sich um einen Raub handelte, den die betreffenden Individuen unter Vorspiegelung amtlichen Charakter» auSüben wollten. Die Herren Conimissare und ihre politische Bedeutung wurde» eist ans Requisition in Barcelona wieder sreigelassen und ihre Ausgabe durch die bicr- durch erzeugte Publicität vereitelt. Tie spanisch französische Grenze wird seit einigen Tagen ans daö Strengste bewacht und e» sind ru diesem Zwecke beträchtliche Soldalcnabtheilungeii aus den großen Garnisonen nach dem Norden beordert worden Die ministerielle Presse bemüht sich selbstverständlich, kr» un günstigen Eindruck, den alle diese Umstände aus die Bevölke rung mache», zu verwischen und versichert wie immer, daß die Ruhe de- Lande« niemals größer war. als jetzt. Damit stehen aber in peinlichem Widerspruch die zahllosen Uchel- thaten, die nun wieder überall begangen werden und die zwar nicht gerade revolutionären Charakter babc», aber doch von symptomatischer Bedeutung für den Geist sind, der im Volke herrscht. Mordthaten sind in Spanien immer an der Tagesordnung, aber daß man sich an der Guardia civil, an den Polizeisotdaten der verschiedenen Galt,»,gen vergreist, da« war lange nicht vorgekommen. Im Lause weniger Tage sink jetzt au» den östlichen und nördlichen Provinzen snns Fälle von Mord, begangen an Polizeisoldaten, bekannt geworden. Für die Kraft der Regierung spricht e« auch nick't sonderlich giinsiig. baß der BandoleriSniuS (vaS Banditenwesen) von neuem einen Um fang annimmt, wie er seit zehn Jahren nicht beobachtet worden ist. Tägliche Brandstiftungen in Andalusien zeugen von der Forteristenz der „Schwarzen Hand". Andererseits ist allerdings die Thalsache hervorzuheben, daß die republika nischen Parteien. Fraclioncn und Fractiönchcn wieder einmal in völlige Zuchtlosigkeit gefallen sind, daß alle diese republikanischen Gruppen sich unter einander heftig bekämpfen und a»S diesem Grunde vor der Hand von ihnen keine Gesabr zu befürchten ist. Dagegen giebl e« um so mehr zu denken, baß da» Ansehen der äbgesetzten Königin Isabelle II. wieder auffallend wächst und daß die stille Propaganda für sie mit großem Eifer betrieben wird Während dieKönigin-Regentin sich von aller Welt fern hält, die Trauer um ibren Gatien streng wahrt, während die konservative Presse mit Hartnäckigkeit VaS Gerücht verbreitet, die Königin sei leidend — ja sogar krank, reist Jsabella im Norden uniber und läßt sich von de» Behörde» Huldigungen darbringcn, die nur einer Sonverainin zu Theil werden dürfen. Man rügt sogar schon in halb ofstcivsen, der Regierung nahe stehenden Organen da» Nicht erscheinen einzelner bchörNich-r Personen ^bei „Ihrer Majestät" m San ^^^,s'bs/j„dec Einladung! lassnnaSsünve durch - ^ g^ M,jestät" bezeichnet und JsabeÜa wird nicht anders al» „Ihre U i ver- ibr Empfang in San Sebasttan a . ^ Regierung, gleiche» m,t ähnlichen Ere.gn'st-u wahr nk >Y ^ ,^^r; Sie kan. mit dem Kanonenboot -<-»1°''° Ka- die Spitzen der Behörden iubre» >br Sebastian noncnboote entgegen, bei -g i »ach einer begab sie sich '"> Staatswagen d« Bürgermeisterei NLULWWU-WE darf 7ben'^/ve!gessen. daß die >e^ Die „Politische Korrespondenz" meldet auS Lissabon, '^De"lö!,ia ist an, S. d. nach dem Ausland abqereist und noch am silbcn Taae erfolgte, den «eN>m,n^lngen derrwr„,^,-,ch n «e rcste erließ der König, sich de» Anschauungen des neuen jchen Cabineie« fügend, mehrere Verordnungen leä'Slattven Eyarald S, Tribunale mil gewissen Freiheiten auSstattct, um sie von den localen Einflüsien. d"sich tu politischen w.e finanziellen Angelegenheiten sie!« lehr mächlig gezeigt haben, unabhängig zu machen. Auch würden die Dienüzweige deS FivanjNttaiftertum« und de» Mini- ster.umS der öffentlichen «rbeltcn einer un,er dem letzic» Ministern»» eine specielle Dtrectton sur Ackerbau- s.».- gängig d,e festgesetzte dreimonalltche Periode aberschkir.en. bat da» progresnstische Cabu.et, jedenfalls in der Absicht, allzu weitschweifigen rhetorische» Ergüssen einen Damm entgegen zu stellen, soeben ver« lüg', daß die Tepmirten im Mazimum vier Monate ang Diäten beziehen dürfen. — Einige von dem Eabineie kürzlich verlugie Geich-.-'st. weinen. W- diejenige beireff» Linhebung d-r d,""^ 2:cucn, >n> Domicil ver Steuerträger selbst, sind >m Allgemeinen a», ausgenommen worden. . . , . " Der Eongo-Staat bat am 1. Juli mit der Einhebung der AuSsnhrMe aus acht, sür de» Handel der dortigen Gegend sehr wichtige Artikel: Erdnüsse. Palmöl. Elsenbein. Paimnusie. »aunchuk, Copal Harz, Sesam und Kaffee begonnen. waS ihm weder du- Syin- paihien der Eingeborenen noch der Europäer rinträgi. Auch hat man dort ein Verfahren zur Eiiiireibung von Schulden e»igesuhri, da» fast überall oiisgegebkii ist. Der Gläubiger ladet seine Schuldner vor de» Gerichtshof zu Vanana; der G-richtsbote^ weist de» Schuldner a», dort zu erscheinen und den geforderten Schulddetrag sai»»,! Gerilstskosten bei Sirafc der körperliche» Hast »» berat,len. Der König vo» Dahomey Hai die bisher sehr beschränkte» Rechte der in seinem Lande wohnenden Christen aller Nalioiialiläie» bedeutend erweitert. Nach Art. 5 des betreffenden T-creiS wird jede Ncligi» tolerirt. welche aus dem Glauben an ei»--» Galt basirt. Ter portugieniche Resident in Dahomey ist fortwährend Gegenstand der giögte» Ansinerksaiiikeiten seitens der Bewohner und des Königs, der u» Begriffe ist, eine Gejaiidlschast nach Lissabon zu schocken. Seil dre Proclaniiriing de» portugiesischen Protektorates ist ».chi ein einziges Meiiimciiopscr in Dahomey vorgtlommkn.— I» der R'ähc von BengueÜa hat man einen bedeutende» Fluß entdeckt, den Eubaldo, den niai, vn» snncm Lause ablkileu wird, um der Haupi- stad! des Tis,riete» das »üihige Master zuzusühren. In der Piovmz des Cap Verde bat man die schlechte Münze, deren Cireulalion ,ür den Handel ein großes Hindcrniß bildete, au? dem Verkehr gezogen und durch porlugicsischrS Geld ersetzt. Vv» Lourenyo Marques wie von Loando au? wird der jungst in An griff genoinmeiic Eiiendahnbau einigst betriebt«. * Ueber die Verhältnisse auf den Samoa-Insel» wird der „Vossische» Zeitung" auS San Francisco 3l. Juli geschrieben: „Tie Samoa-J»sein sind durch die letzten Ent wickelungen in der staatlichen Gestaltung dieses fernen Jns-l- retcheS und die ehrgeizigen Bestrebungen dcö amerikanischen EonsnlS Greencbauin. sür sein Land womöglich eine gewalt same Annexion zu machen und de» deutschen Einfluß lahm zu lege», abermals in de» Lvrtergrund deS politischen In teresses gerückt. Gegenwärtig ist ein Bevollmächtigter dcö amerikanischen Slaalösecrctairs Bavard behusS Untersuchung der gegen Consul Grccncbaum erhobenen Beschuldigungen aus dem Wege nach Apia, der Hauptstadt SamoaS und die Tage deS WillkürreginientS de« ränkesüchtigen Consulö mögen ge zählt sei». In keinem Falle werden Deutschland-nn? England die Dauer cmrS einseitigen ProlcctorateS der amerikanischen Union Über Samoa sich gefallen lassen, und über Kurz oder Lang wohl Ordnung für die scheinbar noch herrschende Verwirrung in de» BerwattungSverkällnisscii der Inseln geschaffen werden. Die Samoagruppc ist sowobl als Kohlciisialion und Mittelpunkt für den Südsec- bantel z» wichtig, al« daß man sie ohne Weitere» ameri kanischen Abenteurer» in die Hände fallen läßt. Von un geheuren gefährliche», aber großartigen Korallenriffen um- ffblosse", liegen diese 9 Inseln in den warmen Breiten deS Stillen Meere», ungefähr 5000 Meilen von der Bai von San FranriSco. Tie vier Hauptinseln der Gruppe sind Manna. Jntulla, Upolu und Saraii. Apia, aus der Insel Upo u gelegen, ist die hauptsächlichste europäische und ameri kanische Niederlassung und ist die Handelsstation der Gruppe wohin die Bewohner der Nachbarinseln ihre Produkte den vrutschen englischen, amerikanischen und sranzös,scheu Com- Missionshäusern Ap.aS zusühre». Diese Prodncle sind die der Tropen. JamS. Bananen, CocoSnüsse rc. Die Inselbewohner sind kriegerisch und stvrrige» Eharaktrr» und werke» von Si«»i Haupllinge regiert, die wieder unter König Mal.etoa sieben. Dieser dunkelfarbige Monarch ist athletischem Körperbau nnd mit den Ge- silbtSzügen ei.ieS ausgeprägten RkgkrtyvuS. Hemd und Bcstandtbeile der königlichen Garderobe ar°K"' Staat-geleg-nbriten nur in rüalick,-.» "'^snden lUilergewank. da» in vor- a ^kschinack a»S q„arbten einheimischen Gräsern ae- Biann von großer Körperkrast unk ^louheit. vermöge deren er sich bis jetzt bä di« 7r.siü,ck7Ä"i'^" bat. Malie'.oa v» i^ ^ R' l.g.o,, angenommen, deren Lehren er in d" Südseeinseln befolgt Nächst König Malieloa kommt an Wichtigkeit sein Premier. Faktotum Mamra. der ebens, schwär,farbig ist wie der König, wollige» Haar hat und einen großen Knüppel al» AmlSstab trägt. In seiner Kleidung kehrt er gleichfalls nicht den Dandy heraus, und begnügt sich mit einem Gras- gewanv, weniger farbenprächtig als Malictoas, da« er um die Hüfte schlingt. Dieser ebenholzene Würdenträger hält ehr viel ans Ccremonicll und die ihm schuldige Ehrerbietung, und jede» Elngeborne», der sich nicht bi« zur Erde vor ihm verneigt, trifft unbarmherzig sein Ministcrknüppcl. Tie Kinder- erziebnng liegt bei, Frauen der Insulaner ob, und das Tagewerk der Männer besteht zumeist im Herumlungern und Fechkcrei und Kriegsühren. Einer der bekanntesten Kampfer Apias, eine Art General, trägt solgenvcS Costüm. Seine Kops bekecknng besteht auS einem Tsckako mit gewaltigem, inchrcie Fuß hohen Federschmuck; um den Hals trägt er eine Fcder- und Perlenkette und zwischen dem Halse und den Hnslen be deckt er sich mit nichts Schwererem als Haifischöl nnv Sonnenschein Ein Baumwollen- oder Grasschurz und Schild, am linken'Arm hängend, vervollständigt die Rüstung diese-Z Tapfercn/anß'r den Waffen, die au« Speer, Knüppel, Pfeil und Bogen bestehen. Die sanioamschen Franc» tragen nicht viel mehr als Cva'S Feigenblattcostüm und sind nicht sehr lernbegierig. Die Hanptklcidung befindet sich auf de», Kopse, und folglich bietet sich hier oft eine Schau entblößter Haut, die denjenigen unangenehm berühren muß, der kein Habituv der Ballsäle der Washingtoner Gesellschaft ist. Ein auS GraS gewobener llnterrock und Fcderhalsband bilden zumeist daö soniiläglicke Festgewand, und ein Knüppel wird gleichfalls al» Ehrenzeichen getragen. Tie Frauen bemühen sich» ihr Haar buscharlig wachsen zu kaffen und bedienen sich dazu Aiustlicher Mittel. Einer der mächtigsten Untertbancn Ma- lietoa'S, der ihm viel Sorge gemacht, ist der Häuptling Pango Pango, der tapferste Krieger auf den Inseln. Er ist ein heftiger Gegner des ChristentbumS und der Missionäre. Wenn er nickt Raubzüge nach den Marschallinscln unternimmt, so ührt er gegen Matietoa selbst Krieg. Er hat die Einge borenen der Insel Jutuila zu manchem Siege Uber andere Stämme geführt und mehr blutige Schlachten geschlagen als rgcnd ein Häuptling SamoaS. Er ist ein wild auSsehender alter Knabe mit wolligem Haar. Pango ist so zu sagen der Generalissimus der samoamschen Armee und Krieg-minister d«S Königs. Eine eigenthümlicke Figur in Apia ist rin alter Neger Namen» John King Bruce, gewöhnlich Onkel Bruce genannt, der vor 40 Jahren mit seiner Fidel nach Samoa kam und seitdem hier cm ckolee lar niento in diesem ihm gerade zusagende» Klima führt. Jede« Kind, jeder Einge- i-orene kennt Onkel Bruce, der sich scherzweise den .ältesten Peißen der Inseln" nennt." * Die Slldpolarforschung dürfte demnächst aus australische Initiative erneuert und nachdrücklich in Angriff genommen werden. Gelehrte Gesellschaften der bedeutendsten australischen Städte, als Melbourne, Adelaide rc., sind dieöbetreff'S bei ihren Regierungen mit Erfolg vorstellig geworden; letztere haben zur Förderung wissenschaftlicher Expeditionen »amhaste staatliche Gclbunterstützungen zuge- sagl. Auch in seemännischen Kreisen, namentlich unter den Walsischsahrern regt sich daS Interesse für antarktische Unter nehmungen. Bereit« sind Anfragen nach London ergangen, ob Walsischdampsboote zu Fahrten in» SUdpolarmeer sich bereit sinken und was sür Subsidien sie eventuell verlangen würden. Entscheidungen des Reichsgerichts. (Abdruck ohne Angabe der Quelle wird gerichtlich verfolgt.) Eine interessante NachdrnckSfrage behandelt da» Urtheil bei III. Strafsenats des R.-G. vom 31. Januar 1886 in der Strafsache wider die Fabrikdirectoren E. und D. zu A. Do» Eachverdältniß ist folgendes: Die Fabrik der Angeklagte» stellt ei» durch Patent grscimyl-s Musik.Jnsliumritt der, welche- äußerlich einem Leierkasten ähnlich ist. Tie Mechanik dieses Instrumentes ist so eingerichtet, daß, wen» die sogenannte Notem'cheibe ans da- Instrument gelegt, karanl befestigt »nd mittelst eines Knrbelwerkrs horizontal gedreht wird, dasjenige Musikstück, welches ans der Notenscheibe durch Löcher dnrgestelli ist, vermöge des durch die Notenlcheibe in Bewegung ge- sctzien Mechanismus zu Gehör gebracht wird. Geschieht dies mit ver Scheue Rr. 864, so komm! im Wesentlichen der von L. W. in B. seiner Zeit sür Clarier comvonirte Walzer „So wie Du" zu Gehör. Unter Feststellung, daß beide Angeklagte abwechselnd oder i» gemein- Ichajtlichem Znlanuneiiwirkeii die Fertigstellung von Abzügen der die Nr. 888 betreffenden Steinplatte »nd die weitere Behandlung solcher Abzüge lingeordnet. die AuSsührnng der diesbezüglichen technischen Arbeite» überwacht, da» von Beamte» der Gelellschast zunächst ge- Icrtigte Blatt corrigirt linden und dergleichen, dann daß L. W rechtzcittg gegen die Angeklagten Strasantrag gestellt habe, wird, nach ausführlicher Ihaliächlicher und rechtlicher Begründung und uiNcr W dcrlegung der von den Angeklagten erhobenen Cinwendiinge», i» Uebcreiiistnnniung mit dein Gulachten de» königlich sächsischen »insikali'chcn Sachverständigen-BercinS kcstgestellt, daß die An- geklagte» von Ende Januar 1885 an durch Anfertigung der Papp- schcibe Nr. 888 zu dem bezeichneten Musik - Instrumente von der W.'scheu Walzcr-Composition „So wie Du" ohne Genehmigung ihres Urhebers mechanische Vervielfältigungen in Gestalt eines Ar rangements der Coiiipofilioii sür ein einzelnes Instrument hergcstellt und diesen Nachdruck in der Absicht begangen haben, die Verviel fältigungen innerhalb und außerhalb deS deutschen Reiches zu ver- breiien. Zn einer Bestrafung der Angeklagten nach tz. 18 deS Ge. sitzes vom II. Juni 187». betreffend das Urheberrecht >c., ist gleich wohl das Landgericht nicht gelangt, ans Grund der Annahme, daß Angeklagte sich in, gute» Glauben, zu ihrer Handlungsweise belügt zu sei», befunden haben, und ihnen hierbei entichuld- barer RechtSierlknim sowohl, als thatsächljcher Jrrthum zur Seite stelle: die Angcllagle» sind deshalb sreigcsprochen. Die Angeklagte» hatten gegen diese Entscheidung Revision einge legt und juchten die Zulässigkeit de» Rechtsmittels damit zu be gründen, daß sie durch den Ausspruch, eS liege objektiver Nach, druck vor, in ihren Interessen schwer verletzt seien; denn sie seien ausdrücklich einer GesrtzeSverlehung. die im vorliegenden Falle mir ans besonderen Gründen nicht «trasbar s-i, sür schuldig erklär»; sie leien, wollten sie sich nicht einer Bestrafung ausietzen, an der sernerweiten Fabrikation der Nolciiichkibcn behindert und hätten daher an der Aushebung der angrsochtenen Entscheidung ei» berech tigte« Jutereffe. Da- R -G. hat die Revision verworsen und hierbei Folgendes ausgesührt: Vor Allem ist nicht richtig, daß im Urtheil selbst — da« ist im Urtheil-iatzc — dle Herstellung der Papp- Icheibe 888 als Nachdruck erklärt sei; ebenso nicht, daß Angeklagte einer GeietzrSverletzuna sür schuldig erklärt leien; denn gerade die strafrechtliche Schuld der Angeklagte» ist durch dir Feststellung, daß Angeklagte au» entschuldbarem recht lichen und tbatiächlichen Jrrthum im guten Glauben gehandelt hoben, verneint. Indem dal i»-Ietz vom 11. Juni 1870 I sich >m tz 18, Absatz 2, dahin auSSrücki: dir Bestrafung de« Rach- drucks bleibt jedoch aulgestioffea, wenn »c., will e» offenbar dem guten Glauben de« dem Nachdruck Leraastatienden eine das strafrechtliche Verschulden desselben anrschließende Wirkung beilegen, folglich sagen, daß im Falle de» guten Glauben» die Vor- antsetzungen de» die Schuld de» Veranstalter» uonnirtndru Ab» s
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