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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188609106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18860910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18860910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-09
- Tag1886-09-10
- Monat1886-09
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1886
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Nachmittags 5—6 Uhr. kr, »I« NUS,-»« ein,rl»ndtrr vl-milcrlpt, »acht sich »ir Nrdacnon nicht «erfindlich, Nnnabuie der für die «Schftfol»e«»e Nummer bestimmte» Inserate a» W«chrnta«eu bis S Uhr Rach«>tta>», an Soi n- und -esttagen früh di« V.9 Uhr. Zn den Filialen für Ins.-Ännahmr: ttta tkleinin, UniversitötSstraste 1. Louis Lösche, Katharinenstr. 23, p. nur bis '/.S Uhr. elMM und L53. Amtlicher Thetl. ^ I» der Zeit dom 1. dis 2. September 1886 sind in Leimig Exemplare des Jlngblattes ..Marschlied für dir dentschru Truppen" derbrritrt marden. Aür die Er- mittclung der an «bsassnng, Herstellung und Verbreitung dieser Druckschrift vethetligtcn wird hiermit eine Belohnung von L«o» an-gesestt. Leimig, hen 9. September 1886. Ter Erste Staatsanwalt dei dem königlichen Landgerichte: Hoffmann. In der «acht dom 12 September 1886 ist die Kriedens- eichc in dem Leimiger «osenthalc böswillig an drei Stellen angrfägt worbe». Für die Ermittelung der an dieser Beschädigung Betheiligten wird neben der bereits von dem Polijeiamte der Stadt Leipzig ausgesetzten Belohnung von LS» auch hiersritS eine Summe von gleicher Höhe hiermit ausgesctzt. Leimig, den 9. September 1886. Der Erste Staatsanwalt bei dem Königliche« Landgerichte: — Hosfmann. Bekanntmachung. Da die Unsitte, Papierstücke und andere ähnliche Gegen stände, deren man sich entledigen will, in den städtischen Pronienadenaiilagcn, sowie auf Straßen und öffentlichen Plätzen von sich zu werfen, neuerdings wieder in erhöhtem Maße ausgetreten ist, so bringen wir die nachstehend ab gedruckten, jene Verunreinigungen verbietenden Paragraphen deS Straßen-Polizei-RegulativeS vom 14. November 1885 unter Hinweis auf die in tz. 158 desselben festgesetzten Straf bestimmungen hiermit in Erinnerung. Leipzig, den 7. September 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wilisch, Ast. - 8 E Verunreinigung »er Straßen. Jedwede Berunreiniguug der Straßen, der an denselben gelegenen Baulichkeiten und Anlagen, sowie der dorlselbst etwa befindlichen, dem öffentlichen Interesse dienenden Gegenstände, als Hallen, Buden, Stände, Säulen u. s. w., ist verboten. 8.-«47. Wegwerfen von Papierstöcken in den Promenaden. Das Wegwersen von Papiei stücken und anderen Gegenständen in den städtischen Promenaden, insbesondere das Umherstreuen der Abgänge von Leben-mitteln und der zum Einschlagen drr letzteren benutzten Papiere in der Umgebung der PromcnadenbSnke ill verboten. Lelmnnlmachlin-. DaS 30. Stück des diesjährigen Neiclisgesetzblatte- ist bei uns eingegangen und wird biS zum 3V. dS. MtS. auf dem RatbhauSsaale zur Einsichtnahme öffentlich auShängen. Dasselbe enthält: Nr. 1685. Verordnung, betreffend die Einberufung des Reichstags. Vom 5. September 1886. Leipzig, den 8. September 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Stöß. Ersucht Wird der Schneider Paul Wilhelm Cäsar Amandus Bergemann, geboren am 16. Februar 1848 in Bromberg, welcher zur Fürsorge für seine Familie anzuhalten ist. Leipzig, den 30. August 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. (Armenamt.) 21. k Nr. 2404. Winter. Hchn. Logisoermiethung. Ja dem der Juristensacultät in der Universität Leipzig ge. hörigen Grundstücke PeterSstraße Nr. 36 ist im ersten Lichthoie links eine Mansardcwolmung. bestehend aus Korridor» 2 Stuben, 2 stummer», Lüche, steiler- und Bodenraum vom 1. Januar 1887 ab aus 3 Jaiire und darnach einhalbjähriger Aufkündigung an den Meistbietenden, jedoch mit Borbchalt der Auswahl unter den Licitante», zu vermiethen. Reflectanten werden ersucht, Montag, dc» 29. September dsa. IS., vormittags 11 Uhr im IIniversitäts-Rentaintc, woselbst auch die Berstcigerungsbcdingungeii tinzuseheii sind, ihre Gebote persönlich abzugebcn. Leipzig, am S. September 1886. Universitäts-Rentamt. Gebhardt. Holz-Auction. In den Ablheilungen 45, 48. 50, 62, 63, 70 und 71 deS Ehren- bcrger Waldes, Zwcnkauer Forstreviers, aufbereitete 4 birk. Klötzer. 16—22 em stark, 4—6 m lang, 120 ficht. Stangen 4—7 » - 4—7 - . 95 - - 8—15 B » 7-10- - 17 Rw harte Brennscheite, 2 - ficht. Brennknüppel und Aeste, 134 harte- Brennreisig sollen Montag, de» 29. September bsS. I»., meistbietend gegen sosortige Bezahlung und unter den vorher bekannt zu gebenden Bedingungen versteigert werden. Beginn der «uetion: vormittags 9 Uhr im Grüuitz. Nbthlg. 50 — Versammlung daselbst auf der Schkeuditzer Strotze — und um 11 Uhr im Bienitz, Nbthlg. 45 und 48 — Versammlung aus deni Trislwegc. Tie Hölzer im Kanitzlch (12 km aSp. Brennscheite), QuaSnitzer uud HSnichencr Holze, gelangen im B-eniy mit zum Verkauf. stönigl. Rcvicrvcrwaltnng Zwenkau und königl. Forstrrntamt Wurzen, den 7. September 1886. Lomler. Bachmann. Lteikbrikss-Lrledigung. Der von uns gegen den Knaben Emil Zille aus Neuseller- Hansen unterm 26. August 1885 erlassene Steckbries hat sich erledigt. Delitzsch, den 7. September 1886. Königliche» AmtSgrricht. Nichtamtlicher Theil. Vir Abreise des Fürsten Alexander. ES geht ein Zug von tiefer Scbwermutb durch die Kette von Ereignissen» welche die Zeit der Rückkehr de- Fürsten »ach Bulgarien bi- zu seiner Abreise umfassen. Große Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Andels- ««d Geschäftsverkehr. Freitag den l0. September 1886. Auflage LS,«S0. Ztbolmrmrntsprtis viertclj. 4'/» Mk. incl. Brmgerlolm 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebüuren sür Extrabeilagen sin Tageblatt-Format gesalzt) ohne Poftbksörderung 50 Mk. mit Postbesörderung 60 Mk. Inserate 6gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut uns. Preisverzeichnitz Tabellarischer u.Ziffernjap »ach hühcrmTarif Nrctame» unter dem Redactio ns strich die 4gespalt. Zeile50Pf, vor de» Familiennachrichten die 6gespalicne Zeile 40 Pf. Inserate sind ftcis an die Expedition zu senden. — Rabatt wirb nich: gegeben. Zahlung praeouwerautio oder durch Post- nachnahmc. 80. Jahrgang: Scelenkämpse hat der edle Fürst bestanden, manche Freude ist ihm bereitet worden, aber auch an schmerzlichen Ent täuschungen hat eS ihm nicht gefehlt. Als die einzige Möglichkeit, im Lande zu bleiben und die Regierung sort- zusühreil, erschien ihm die Aussöhnung mit dem Kaiser von Rußland. Der Schritt, welcher diese herbeisübreu sollte, ist ihm gewiß nicht leicht geworden, aber er fand keinen anderen Ausweg auS den Schwierigkeiten, welche ihm von allen Seiten entgcgentraten und seine Thalkrast lähmten. Daß eS in so erregter Zeit auch Widersprüche giebt, die dem Helden deS Dramas vielleicht selbst noch nicht vollständig zum Bewußtsein gekommen sind, kann nicht befremden. Fürst Alexander war von dem besten Willen be seelt, zu thun, waS Bulgarien frommt, und danach hat er gehandelt. Bei der Verabschiedung von den Vertretern der Mächte bezeichnete er als eine der Hanptursacken seiner Ab dankung daS Konstantinopelcr Protokoll, weil dasselbe seinen Feinden gestattet habe, zu sagen, daß er ein einfacher Be amter Rußlands sei, und doch hätte er sich ja wieder in volle Abhängigkeit von Rußland begeben, weun Kaiser Alexander das Aussölmnngsanerbieten des Fürsten angenommen hätte. Diese Schlußfolgerung scheint aber der' Fürst nicht im ganzen Umfange gezogen zu haben, er hoffte vielmehr, daß es ihm gelingen werde, die Unabhängigkeit Bul gariens auch im Einvernehmen mit dem Kaiser aufrecht zu erhalten. An die schlimmen Erfahrungen aus der Zeit, da er noch als Satrap Rußlands regierte, scheint er dabei nicht gedacht zu haben, an die Episode der Vormundschaft, welche die Generale Sobolew und Kaulbars über ihn aus geübt hatten und die mit einem Mordanschlag auf den Fürsten endete. In Wahrheit sind die Bemühungen des Fürsten an dem inneren Widerspruch gescheitert, daß er staatsrechtlich Vasall deS Sultans und thatsächlich Statthalter des Kaisers von Rußland sein sollte. Seine ehrliche deutsche Denkungsart sträubte sich gegen diese lügenhafte Doppclstellung, daS, waS er schien, ein unabhängiger Fürst seines Volkes, der zwar an die Türkei Tribut zahlte, aber im Uebrigen nach seinem Be finden schalten und wallen konnte, wollte er auch sein. Daraus entwickelte sich die Spannung zu Rußland, und schließlich wollte er auch dem Gaukelspiel ein Ende machen, welches ihn dem Namen nach znm Vasallen der Türkei be stimmte. '»yd deshalb ergriff er freudig die Gelegenheit, sich auch dieser Fessel zu entledige«. Er stellte sich an die Spitze der Einheitsbewegung vom 18. September 1885 und glaubte dadurch Das erreicht zu haben, wo» er anstrebte, der unab hängige Fürst eines selbstständigen Fürstenthums zu sein. An fänglich ging Alles gut, er trotzte den europäischen Mächten und war bereit, Ostrumelien gegen die Türkei mit Waffen gewalt zu behaupten, aber der feindliche Einsall Serbiens gab den Dingen eine andere Wendung und endete mit einer An näherung an die Türkei. Fürst Alexander hatte jedoch die Macht Rußlands unter schätzt. gleichwie er den Willen Englands, ihn zu unterstützen, überschätzte. Die Frucht aller seiner Erfolge war die Er nennung zum Gencralgouvcrneur OstrumelienS auf 5 Jahre, welche den früheren Zustand mit der einzigen Einschränkung wiederherstellle, daß der Generalgouvcrncur von Ostrumelien und der Fürst von Bulgarien für die nächsten 5 Jahre ei» und dieselbe Person war. Jetzt trat der nicht vorhcrgcsehcne Fall ein, daß er mit seinen eigenen Unterthanen in Zwiespalt geriet!), welche die Union von Nord- und Südbulgarien unter allen Umständen aufrecht erhalten und deshalb von der Wiederherstellung LeS ostrumclischcn Statuts nichts wissen wollten. Unter Viesen Umstände» gewann die russische Partei wieder Oberwasser, und nach dem Mißlingen des Anschlages von BurgaS kam der Ausstand deS 21. August. Vertrieben von Denjenigen, auf welche er da« größte Ver trauen gesetzt hatte, von den Osficiercn, mit welchen er die Gesabren deS Kriege« gethcilt, von den Cadettcn, welche er als Nachwuchs für daS OsficiercorpS bestimmt hatte, wurde er ziirückberusen von den ostrunielischen Soldaten, mit welchen er für die Befreiung OstrumelienS von der Türkenberrschast gekämpft hatte. Er folgte dem Rufe seiner treu gebliebenen Soldaten, aber mit dem Stachel im Herzen, daß er dennoch die Schwierigkeiten seiner Ausgabe nicht werde bewältigen können, daß ihm die Abdankung nicht erspart bleiben werde. Den Beweggrund, welcher ihn in Lemberg bewog, nach Sofia zurnckzukehren, hat er den Vertretern der fremden Mächte in Sofia vor seiner Abreise am 7. September sreimülhig offenbart: Er wollte in sein Land zurückkehrcn, um es a»S eigenem freien Antriebe am bellen Tage und nicht wie ein Uebelthäter bei Nacht zu verlassen. Dieser ersten Regung ist dann der hochherzige Entschluß gefolgt, den er in Rnstschuk faßte, die Aussöhnung mit seinen, mächtigen Gegner, dem Kaiser von Rußland, zu versuchen. Und ais dieser Versuch gescheitert war, da hat er wenigstens die Zukunft Bulgariens vor seiner Abdankung sicher zu stellen versucht, und wie er glaubt, ist ihm daS auch gelungen. Fürst Alexander wollte daS Land vor der russischen Besetzung be wahren und ihm die Unabhängigkeit in der Verwaltung seiner inneren Angelegenheiten sichern. In dem AbschicdSrus, de» er von Sofia auS an sein Volk erlassen hat, spricht er die Hoff nung anS, daß seine Abreise die Wiederherstellung guter Be ziehungen zwischen Bulgarien und Rußland erleichtern werke. Von einer Slelle a»S, deren Bedeutung nicht nngczweisclt werden kann, und welche den Vorzug der feierlichen Form besitzt, bat Fürst Alexander verkündet, daß Rußland zugesichert habe, die Unabhängigkeit, die Freiheit und daS Recht Bulgariens unangetastet zu lassen und keine Einmischung in die inneren Angelegenheiten deS Lande« zu »»iernebm.n. Um diesen Preis hat Fürst Alexander auf den Thron Bulgariens freiwillig Verzicht geleistet. Die Abschieksworte deS Fürsten erwähnen nichts von der angeblichen Zustimmung deS Kaisers Alexander zur völlige» Bereinigung von Bulgarien und Ostrumelien; kiese wichtige Thatsache würde er aber nicht haben verschweigen können, also ist anzunebmen, daß eS sich dabei nur um ein Gerücht handelt, dessen Bestätigung abzuwarten bleibt. Aber auch ohne die Zustimmung Rußlands zur Vereinigung von Bulgarien unv Ostrumelien sind die vom Fürsten in seinem Abschied genannten Zusicherungen Rußlands wcrthvoll genug, um das Vertrauen ans die Ausrechthaltung deS Friedens zu rechlscrlige». Alle Well befürchtete, daß nach der Entfernung de» Fürsten euS Bul garien eine russische Besetzung de« Landes folgen würke. Solche wäre eine schwere Gefahr für den Frieden gewesen, aber der Kaiser von Rußland scheint da« selbst eingeschen zu haben und wählt deshalb die mildere Form, einen Eommissar nach Bulgarien zu senden. Bon der Art und Weise, wie sich die Regentschaft ihrer schwierigen Aufgabe entledigt, wird eS wesen lich abhai gen k b Z s^ ^ Me. welche etwas Unvorh-rg-seheneS herb->,u^ ^ unterbleiben. Rußlanv wunschk. daß Ne^I,h ^ schlimme stankes vom 2l.August straflos bleibe» aS ^ ^^kung Sache, denn rannt ^rn.mm Rubland dw D °b'^ ' se» P-Mil«-» >» «'»IS-,!-» Zeit berufen wurde, noch d>e Tlrt autzeri 1> glaubt hat. drückt Alerander diese Aufgabe aussassen zu mupe g g qonckiten WMAMZ Orients deren friedliche Gestaltung zugleich die Voraus,Aung t'w dü ungestörte Entwickelung Bulgariens bildet. W>- Fürst « erand r Ln7z..rL7dS hat. s° erscheint die Annahme hinsällig. daß in. "st-e Lmi d, e Rücksichten aus die Anschauungen d-r verbünde,en Möchte oder Rußlands den Ausschlag für den Entschluß der Res« Nation gegeben haben. Ls liegt wenigstens viel näher, das auS- schlaggebende Moment in der Ueberzeugung zu suchen, daß die vorbezeichnete Auffassung seiner Ausgabe und Stellung da Bedürsniß des bulgarische» Volkes nach Ruhe nicht befriedigte und daher trotz der von de» Zeitungen gemeldeten momentanen Be- geisterung. welche in der Reactton gegen die Borgange vom 21. August ihre natürliche Erklärung findet, ausreichend feste Wurzeln in dem bulgarischen Volke uicht geschlagen hat. Wer tue Vorgänge der letzten Wochen mit aufmerksame,n Auge verfolgt ha», wird nicht verkennen, daß zu einer solchen «uschauung allec «nlob vorl.kgt au» sehlt eS nicht an Anzeichen, daß Fürst Alexander selbst angst dieselbe theilte. Wenn derselbe sich aber b.S dahm mcht verschließen konnte, daß seine politische Auflassung bei de» Bulgaren nicht auf denjenigen Rückhalt rechnen konnte, welchen er vorausgesetzt batte, so liegt darin eine nach der Natur und dem Charakter des Fürsten sehr viel nähcrlicgende Erklärung für seinen Rücktritt, als in der Rücksicht auf das Urtheil der verbündeten Mächte. » Ob die Nolle deS Fürsten in Bulgarien sür immer ausgespielt ist, dürfte schwer zu ermessen sein. ES genüge sür beute, »och einige Meldungen zu registriren, die sich an den Rücktritt desselben knüpfen: * Wie», 8 September. (Vossische Zeitung.) AuS Sofia wird hierher gemeldet, daß noch der an die Oificiere gehaltene» Ansprache mehrere Ossiciere a» den Fürsten die Frage richteten, ob er den Thron wieder eiuzunehmen gedenke, wenn ihn die Sobranje aber mals -um Fürsten wählen sollte, worauf der Fürst „Ja!" aut- wortetc. * Sofia, 6. September. (Neue Freie Presse.) Während des heutigen Besuches im Lager aus dem Soficskopolje hielt Fürst Alexander eine längere Anrede an die Ossiciere. Er stellte ihnen vor, es sei eine dringende Nothwcndigkeit, daß er das Land verlasse, wenn auch »ich! für immer, so doch bis die große Sobranje ihre Eiilichcidung getroffen haben wird. Soweit er den Zar kenne, werde derselbe aus seinem Scheine bestehen. Eher sei es möglich, Rußland zu seine» Gunsten umzustimmen, wen» er einmal außer Landes sein werde. Eine Widersetzlichkeit der Ossiciere würde nicht zum Ziele führen. Er bitte daher die Kameraden, ihn ruhig ziehen zu lassen. — Die Sonnabendsitzung der Sobranje soll nach dem Wunsche einflußreicher Parlamentarier geheim sein. * Sofia. 6. September. (Neue Freie Presse.) Abends er halte ich die vertrauliche Miltheilung, daß der Convoi der Leibgarde des Fürsten Alexander aus die Straße na» Lompalanka diri- girt wurde, um sür alle Fälle auch die frühere Abreise Alexandcr's sicher zu stellen. Nachmittags saud eine Versammlung von Notablen »»d Ossiciere» statt, welche jedoch resultatlos verlausen ist. Die Letzteren forderten bei der Bildung der Regentschast den Eintritt zweier militainscher Persönlichkeiten. Morgen wird die Beratkung iorlgesept. Bei derselbe» war auch Zankow anwesend; er wurde jedoch von allen Seiten ignorirt. Die Rede deS Fürsten im Lager e, „hielt »och folgende Stelle: „Ich bleibe mein ganzes Leben hin- durch Vulgare, und wenn daS Vaterland in Gesahr ist und ihr mich ruft, so werde ich der erste Dvbrewolcz (Freiwilliger) sein." * Konstantinopel. 7. September. (Frankfurter Zeitung.) Die zuletzt gelhane Neuste,ung des Fürsten Alexander, woiiach er durch seine» Rücktritt verhindert sei, a» der Ersüllung der Macedonien betreffenden Wünsche des bulgarischen Volkes mitzuwirken. hat hier als eine unangenehme Enthüllung der bulgarische» Aspirationen berührt und die Psorte in der Nothwcndigkeit umsassender Rüstungen bestärkt. Auch hat drr Sultan lebhaft beklagt, das, Alcxmder in den Neusten,»gen seiner Ergebenheit wohl des Zaren, aber nicht seines eigenen SouzerainS gedacht, so daß die Psorte keinen Grund mehr habe, die beabsichtigte Abdankung des Fürsten zu bedauern. Dagegen liat Auszland durch die Festigkeit und den vermuthlichen Erfolg seiner Maßregeln den Türken sehr imponirt. Leipzig, 10. September 1886. * In drr bevorstehenden nußerordentlichen Reich«- lagSsession wird, wie man annehmen darf, von den Con- ttttuirungSsormalitäten so viel nur irgend möglich abgesehen werden. DaS Prändium auS der vorige» Session wird ohne Zweifel durch Acclamation bestätigt. Aus diese Weise wird vermeiden können, die Probe aus die Bc- schlttp,,ähigkcit des Reichstags zu machen. Eine Auszählung löiinte leicht verbängnißvoll werden oder die Geschäfte ""brerc Tage verzögern. Außer dem spanischen Handelsvertrag wird e,n oder der andere Rechenschaftsbericht vora-7e'!t^7d- Soc.al'ttcngesktze» ergriffenen Maßregeln SL7°ns,"^ «'»i---- kalen^Pa",.7?w deutscksreisinnigen und der kleri- .7/. wäre mit ihren Angriffen aus die auswärtige Politik des Fürsten BiSmarck wen» Au (staubten, die Art der Leitung unserer auswärtigen Wab " /E verkehrte und sür die Ehre und das Wehl der Nation schädliche, so hätten sie die Pflicht unv A»nabe. in der bevorstehenden NcichStagSsession ans eigener a.e' °i?i^'g'^' >i° R°sti.ru..g dazu kein^ Politik !»7"us dem Gebiete der auswärtigen Politik zur ossentlichen Erörterung vor der Vertretung der deutschen Nation zu bringen, an dieser Stelle, nicht bloS in flüchtigen Zeitungsartikeln, ihre Borwürfe und Forderungen bestimmt auSzusprechen und die Antwort zu erwarten. D>e- Rechl pflegen sich die genannten Parteien sonst nickt entgehen ,u lassen, wenn sie damit ans Erfolg bei der öffentlichen Meinung hoffen zu können glauben. Die große Action in der Polensrage mit ihrem freilich sehr zweifelhaften Erfolg ist z. B. noch in frischer Erinnerung. Also, tvenn diesen Angriffen wirklich ehrliche Ueberzeugung und besonnene Uebcr- legüng zu Grunde lag, heraus damit auf die NcichS- tägstribün«! Sonst kann der Vorwurf eines frivolen Spieles mit dem Frieden Europas und der Richc Deutsch lands den Herren Richter und Windthorst und ihren Assiliirten nicht erspart bleiben. * Die Constitnirung der kaiserlichen Canalcom- mission sür den Bau deS Norvost see-C ana lS dürste in Bälde erfolgen. Dem Vernehmen nach sind u. A. designirt: sür die Feststellung der Baupläne nnv die obertochnisaie Aus sicht im ReichSamt deS Innern der Geh. Obcr-Bauratb und Vortragende Rath im Ministerium sür öffentliche Arbeiten Baensw. als technisches Mitglied der kaiserlichen Canal- Commission der Regierung«- und Baurath Fiilscber in Schleswig unv als administratives Mitglied der RegierungS- rath Löwe, zur Zeit Hilfsarbeiter im preußischen Ministerium deS Innern. Als weiteres technisches Personal sind für die Bureauarbeiten und für die Bauausführung fünf Bau- Jnspectoren in Aussicht genommen, von welchen, ein Theil aus den Kreisen der nichtpreußischen Techniker gewählt «erden dürste. * Zur Generalversammlung der deutschen Katholiken schreibt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung": In Breslau hat soeben die XXXHI. Generalversammlung deutscher Katholiken getagt und sich ebenso mit Fragen der Kirche wie deS Staates, mit Social- und Colouialpolitik, mit den Ausgaben der LharitaS, wie mit denen der Kunst und Literatur, vor Allem ober mit den Jesuiten beschäftigt. Durch diese Mannigsaltig- keit der Interessen, welche die Generalversammlung der Katholiken ins Auge zu sassen pflegt, unterscheidet sie sich sehr wesentlich von den anderen Wanderversammluiigen, welche >m Spätsommer jeden JahreS sich aus die Schaubühne deutschen Lebens drängen, um Thesen auszuslellen und Resolutionen zu vereinbaren; mit welchem llnterjchiede des praktischen EffcctS — da- wollen wir zunächst dahingestellt sein lassen. Im Allgemeinen haben diese Wanderversammluiigen, sofern sie nicht einem bestimmte» praktischen Zweck dienen, resp. auf nutz bringenden Austansch praktischer Erfahrungen gerichtet sind, sehr viel von ihrer sensationellen Bedeutung verloren, ohne daß darum die Neigung, an ihnen Theil zu nehmen, sich vermindert Hütte. Im Grgentheil. Die Neigung: „wieder riumal beisammen zu sein", wurzelt so tief im deutschen Geiste, daß er sogar eine so starke Sclbstpersislage, wie ihm der famose Altenburger Kongreß bereitet hat, zu ertragen vermag, »nd wenn ein griechischer Philosoph den Menschen als ein „politisches Thier" definirle, so würde er heute den Deutsche» als ein „VersammlungSthier" charakterisiven. Selbstveistäudlich soll damit keine Unterschätzung deutschen Ernste- kundgegeben werden; cs ist aber ebenso verständlich, daß man die sog. Ergebnisse von Versammlungen, welche selbst mehr einem Spiel der Liebhaberei entspreche», als daß sie aus dringende» Impulsen hervorgegangen wäre», nicht ganz uu aärieur nimmt: ohne ihnen darum alle Bedeutung abzusprechen. Diese liegt »u» nicht aus praktischem Gebiete; auch dann nicht, wenn die gesoßten Resolutionen darauf verweise». Die Neigung, „wieder einmal beisammen zu sein", sucht ja immer nach einer inneren Rechtfertigung und nimmt daher die Richtung nach einem gewissen Zweck, und jeder Genvsse einer Versammlung empfindet eS dankbar, wenn ihm die Bedeutung derselben i» ein möglichst glänzen- des Licht gesetzt wird, selbst Ueberschwänglichkeiten nimmt er gern in de» Kauf und giebt sich ihnen gern hin, in der Voraussetzung, nicht persönlich dafür beim Wort genommen zu werden. Man denke nur an die Ueberschwänglichkeiten der weiland deutschen Sänger-, Turner- und Schützenfeste, welche mit der Ueberzeugung genährt wurden, daß die Zukunft Deutschlands von der Kraft ihrer Kehlen, von der Gelenkigkeit ihrer Glieder oder von der Präcisicn ihrer Kernschüsse abhinge, und welche zum Tank sür schmeichlerische Einbildungen in die Gefolgschaft Derer traten, welche mit ihrer un reifen Politik jene Zukunft am meiste» gefährdete». Unsere Versammlunqsliebhabcrci fällt eben in die Sphäre deS Empfinduiigslebens, und die Wandcrveriaminlungen haben wohl nur de» Anspruch, als Sliinmungsmcsser oder Wärmeletter geschätzt zu werden, und nur unter der Brrücksichtigung, daß die Stimmung präparirt wird, um die cntt'prechende Wäimelciiung zu Gnnsteu Derer zu gewinnen, welche davon Nutzen ziehen wollen. Man würde jederzeit einem groben Jrrthum verfalle», wen» man sich nicht hütete, die Versammlungen, welche ack aii'lionilui» verduin znianimen- treten, mit denen zu verwechseln, welche ihnen daS vsrbuiu in Form von Thesen und Resolutionen in den Mund schiebe». Man wird aber diese Unterscheidung der alljährlich wicderkehrenden Gcncralversammlunge» den deutschen Katholiken gegenüber um so weniger außer Acht lassen dürfen, je mehr dieselben aus Präsum tionen sich berufrii, die diesen Unterschied abwehre» sollen, und von Soleiinitätcn umgeben sind, deren andere Versammlungen gänzlich entbehren. ES wäre sehr dankenSwerth gewesen, wenn die „Nord- deutscheAllgemcineZeitung" gleichzeitig positiv erklärt bättc, daß die Negierung nickt daran denke, den maßlosen Forderungen der deutschen Katholikenversammlung irgend welches Gehör zu schenken. * Auf ultra montaner Seite beginnt man sich, seitdem die Socialdemokraten ihre Agitation mit Ersolg auch in Wahlkreise der Centrum Spart ei hineinzutragcn be gonnen haben, mit dem früher so scharf verurthcilten und bekämpften Socialistcngesetz zu befreunden und seine Anwendung zu fordern. Kürzlich hat der socialdcmokratische Agitator Schönlank in Köln nnv Umgegend verschiedene Versammlungen abgehalten, in denen er das Volk nach Kräften auszuwicgeln suchte. Ueber Tendenz und Eindruck seiner Reden schreibt nun der ultramontane „Rheinische Merkur": Wie lange noch diese oufwiegelnden Versammlungen? Sonntag und Montag fanden in Ehrenfeld und Deutz socialdemokratischc Ver sammlungen statt. Dieselben waren zahlreich besucht von halb- wüchsigen Burschen, die in der Aera des Cullurkampses hcran- gewachien sind. Wahrscheinlich um mit iocialdemokratischer Con- scquenz der Parole gerecht zu werden: „Religion ist Prwatsache", wurde von Seiten des Hauptschwützers, vr. Schönlank, der KleruS i» schmählicher Weise verhöhnt und beschimpft. Daß die katholische Presse und die Lcntrumspartci weidlich mit Beschimpsungcn und Verleumdungen bedacht wurden, ist selbstredend. Aber auch die wohlihätigen staatliche» Einrichtungen aus socialem Gebiete suchte man in der schnödesten Weise lächerlich und verächtlich zu machen. Der artige Versammlungen sind von den beirübendsten Folgen. Dem beiwohnenden Arbeiter, auch dem noch gut gesinnten, bringen sie zu leinen, materiellen Elend noch innere Unzufriedenheit und Mistmuth. lüngcre» EIcmente werden dort zu fanatischen Feinde» der bestehenden Ordnung herangebildet. In breite Schichten dcS Volke« wird von dort aus der Haß gegeu Religion und Staat getrogen. Wir halten e- nicht nur sür sehr wünschenswerth, sondrrn für durch-
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