Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.05.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188705195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-05
- Tag1887-05-19
- Monat1887-05
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.05.1887
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
tt7« Kr »4.- 7«:^. L » S «. G d.G 1 a. d. a. >K > u. a. . o. , s ," - o. - I». U. :r » HG !wd». i-äiutt >75^4 X> ^ «: 2. i-^»t k! -—- «aber. »»» 7 8p». stob«. lünü»- DG- mun^» «X» rkaalb. ^ IM ald; s» nStoam lonarv- de vo, a": l, ' (14/ö) >" vv» lnnord- . bttde ß New- , bttde I" »ach W «astl^ >«l» ch >»" »«, Inka," ^ »ach »lKrta- 4 . Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Redartt-l» »n- Lrpr-iti-» JohonneSgaffe 8. -pnchkandkn -er Ne-artis«: vormittag» 10—12 Uhr. Nachmittag» b—6 Uhr. »El dt« Naa.«»< ->n,8»»»t« «„»lcrwt« »>ch« Ich »>« Nrdact,»» »ich« »ertuidllch. «»nähme Ser für Sie «ichftsslgnetz« Nummer ßeftimmteu An fr rate «, wochentagn» »is 8 Uhr Nachmtttgg», an Soun- und Festtage« früh bis'/,» Uhr. In de« Filialen für 3»j.-Annahme: vtta Klemm, Untversität-straße 1. Laut» Lösche. Kathattnrustr. »3 pari. ». KüaigSplatz 7» «nr bis'/,» Uhr. 'tlpMcr.TtlgcMÜ Anzeiger. vrgan für Politik, LocalgeWchte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Auflage LS,7S0. Adinnemeiilopreis virrtrlj. 4'/, MH mcl. Brmgerloh» ü Mk., durch dir Post bezog«« ti Mt. Jede > ii«zttge Nummer 20 Ps A.leg icutplar 10 Pi. Gebühren ^ür Eitlabeilaae» (in Tagedlatt-Fdkmat gesalzt) ohne Posibeiörd.'aiag 60 Mk. Mit Pojtdef-kderuvq 70 Mk. Znsrrale sigespiüttne Potitzeilr 80 Pf. Gröbere Schriften lau« uns. Preisverzttchaiß. Tabellarischer u. Zifferniatz nach höherm Tarif. Urclamen unter dem Redactionsstrich die »acspalt. geile SO Pf., vor deiiFamtlieanachrlchten die 6p'walte»e geile 4V Ps. Inserate sind »eis an die Erpeditian zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeuuineramla oder durch Post- Nachnahme. ^ 13». Donnerstag den t». Mal lSS7. 81. Jahrgang Amtlicher Thetl. vkdaimlmiichllng. Wir machen hierdurch aus die hierorts bestehend« Bestim mung aufmerksam, wonach, wenn eine Familie mehr al» drei Kinder zu aleicher Zeit znr Volksschule schickt, a«f A»> suche«» der Eltern oder deren Stellvertreter nur für die drei jüngsten Kinder Schulgeld erhoben werden soll. Diese Bestimmung kan» selbstverständlich dann keine An» Wendung finden, wen« schon einem oder mehrrrea Kindern einer Familie freier Schulunterricht gewährt wird. Leipzig, ani 9 Mai 1887. Der Tch«lan»sch«G der Gtndt Leipzig Or. Panitz. «hnert. Ktildtischk Sparcaffe beleiht Wertbpaviere unter gSasttge» Bedingungen. Leipzig, den 20. Januar 1887. Die Tyareaffe« Depotatto». Der Inhaber deS von unser»! V. Filtal al« abhanden gekommen ang.zeigten JuterimSschein» über da» Sparraffen buch Serie II Nr. l04l4< wird hierdurch ausaeso dert, den» selb.» iuaerbald drei Monaten und längsten» am SO. August l887 au die unterzeichnet« Anstalt zurückzugeben oder sein Recht daran zu beweisen, widrigenfalls der Sparcaffen-Ordnung gemäß dem angemeldcten vcrlustträgrr nach erfolgter Be eidigung seiner Au zeige da» Auch auSgehäudigt werden wird. Leipüg, am 17. Mai 1887. Die Verwalt»««» de» Lei-H«»se* «>»d brr iDparcaffe. sofortlge merstblttend Waldgraskrcivcrpllihtuns. Am Forstreviere Connewitz soll Freitag, den KV. Mate, die diesjährige GraSnutzung unter den im Termine noch näher bekannt zu gebenden Bedingungen und gegen Bezahlung nach dem Zuschläge parcellenweise vrrpachiet werken. ZnsaminenLnnftr I. vormittag» 9 Uhr am Pflanz, garte» ,», Streilholz« und H. vormittag» lt Uhr an der Weiße» Brücke aus der Connewitzer Linie. Leipzig, am N. Mai 1887. Des Nathd Aorst«De»»tatl»». vrlraunlmachnns. vei der hiefigen Ober-Postdireciion lagern dl« nachbesetchaeten «tiidestcllbare» Volisrndutigeu: liinu^wrolltlsrlel«. Au» Leipzig: an Maler «arl Bvpv» l» Tüsseldors v. 1./11. 86. aa Sech« und Frau Marie in Scheffrltheim bet Strabdurg (Elsaß) d. 7.,lO. 86, an Dlvschkrnbesi«er Sranle in Leivjig. W>»dniühlea> weg 28. v. 27./S 86. an Nikolaus LiiniiriowiysP in Weibkirchen (Ungar») v. 2ö.t7. 86. aa Frau Thereie Kapres t» Falkenau bei Eger v. lb /IO. 86, aa Frl Leonti»« Schenker in Kulpin (Ungarn v. IS/Il. 8«, an Frl. Mona J»st in Plagwitz. Nonaenftr. 4 oder 12» v. 28./N. 86; au« tihrmiittz: an Frau Theres« Bloch ln Berlin, Schwedlerftr. 250, v. 27.,12. 8«: au« ritzelnr «m Franz Lorenz, Registrator ln Zittau v. S1./1. 87. !>«>»<>»»«»«!»»«»». «u« Leipzig: an O. Schatz. Han- Charlap in Kremeniichua (Nußlauv) ». I3./S. 86, an Mendel Land«, in Dzialoszua (Rubiand) v. 3/12 86, an M. D. P«ltz ln llzenftoedau (Rußland) ». 8./1L. 86 K*«,»»»»reot»iir»x«r». An» Leipzig: an Eduard Hunger in Stuttgart. Tarl-grabe» >2, v- 28./10. 86 über 20 ^l. an HandelSsrau Auguste Paiüin» verehel. Lahman» in Leipzig. Nürnberger Straße 10, v. 2S./11. 86 über 8 7ü I'e»oiu«t«. Au» Leipzig: an Frl. Gertrnd Schmidt, hanptvolt- lagernd unter Euterpe Leipzig v. 6.,10. 86; au« LtMtzgch (rächst»): au KuiistgLrtaer Juliu« Beuschel in Magdeburg v. 17^10. 86; au» Chemnitz: an Frl. Marie Otto, Adr. Frau Emma Bär, Dame», schneidert» Chemnitz, Theatcrftr. 7, v. 10 /12. 86: an« v«hen» ftetn - Sruftttzgl r au Fra« Müller tu Berlin, «dlerstrag« 188, V. »S./lS. 86. Die unbekannten Absender der vorbezrichueten Gegenstände werde» hiermit ausgesordert, ihre Ansprüche an dieselbe» biniir» 4 Wochen vom Tage de» Erscheinen« dieser Bekanntmachung an gerechnet, de einer Postanstal« de« Ober-PostdireciionS-Bezirk« Leipzig geltend z» mache». Haben sich innerhalb der »orgedachtea Frist znr Rück- sordernng Berechtigt« nicht gemeldet, so «erden die Geldbeträge de- lljostunierstütziingSciisse ülcrwiesra and der zum Lerkans geeignete Inhalt der Srndmigea wird znnr Veste» dieser Caff« öffentlich ver» steigert werden. Leipzig. 1L Mai 1887. Der Kaiserlich« Vtzer»V«stdtrec1«r. Walter. W Die Lieferuag div. UteastlitN, als: vcltftestea von Eisen mit HSlzernem vsdkubelag bezw mit Drahtmatratze, Tische. Ltsthte. Lchriake und einer Vatzewann« von Ztat. soll au deu Mlnheftfarhrrnsr« vergeben werden. Unternehmer wollen Kosten- onschlog und Bedingungen hier eiasehen, »nterzeichnen und dann ihr» Offerten versiegelt mit der «ustchrlst: »lltensilienliesernng" bi» 26. Mai v. BormUtag» 10 Uhr portosrei anher etnseude». Leipzig, a» IS. Mai 1887. Königliche« Tarnt!«z-Lazarrth. Nichtamtlicher Thetl. Ver Aturz des Ministeriums Goblet. Der Streit zwischen der Budgetcommisfioa und dem Ministerium Goblet ist von der Kammer zum Nacht heil de» Letzterer, entschieden worben, mit L7S gegen 25? Stimmen wurde der versuch de» Abgeordneten Delasorg«, zwischen Vudgetcommissivn und Ministerium zu vermitteln, obgrlehnt. Danilt war der Sturz de» Eadinet» ausgesprochen und dir Minister verließen den Sitzungssaal. Di« solgeave Abstimmung galt dem Beschluß der Budgetcommisnon, va» Ministerium möge aiidenveite Vorschläge zur Herstellung de» Gleichgewicht» im SlaatShauSdalt macleo ohne Slenererhvhuug, wetcher mit 8l2 gegen l4S Stimme» anaenomw.eu wurde. Damtt ist dem neuen Ministerium. in»besonvere de» ueue» Finanz, minister die Richtschnur gegeben E« wurde» bereit» dr» Namen Rouvier und Elamageran sür deu erlevigteu Pestea de» Finanzminister» genanal, Bnd« scheinen also da» Mittel in Uereilschajt zu haben, um den Dünsche» der Budget» com Mission za genügen. Goblet und Dauphin habe» es vor» gezogen, eine» Kammerbeschluß darüber herbeizusühren, ob Weilere Erspcirn'ffe al» die von Dauphin dorgeschlagrnea für «tzgstch gehalto» werd«»; 143 Abgeordnete find de, eutgeges» iesetzten Meinung. Die Partriverhältuiff, i» der Kamme, tnd Überhaupt der Art, daß auch eia neue» Ministerium, nvg« sein Leiter heißen, wie er wolle, mit großen Schwierig» eiten zu kämpfen haben wird. Es «st deshalb schon nnter dem Ministerium Frrhcinet die Frage angeregt worden, ob nicht die Auslösung der Kammer da« beste Mittel ist. n« zu anderen Zuständen zu gelangen, welch« Dauer verheiße». Da« Ministerium Goblet ist seil dem 11. Decke. 1886 i« Amte, der Mmister de« Auswärtigen, Flouren», seit dem IS. December. Sein Programm war dir Fortführung der auswärtigen Politik de» Ministerium» Freycinet, Ordnung der Zinauzen, Umaeflaltuug der Verwaltung und Durchführung de» Gesetze» über den Elementarunterricht. Mit der ver» waltuagsresor» ist Goblet durch Beseitigung einer Anzahl von Unterpräsecturen zu Staude gekommen, aber die süran» zirllen Schwleriakeiten bat er nicht in der von der Meyrheit gewünschten Werfe zu löse» vermocht. Schon bei seiner Ent stehung trug da» Ministerium den TodeLkeim in sich, und bereit» in der Srnal-sitzung vom 18. December trat dieser Keim znr Erscheinung^ Löon Sah richtete damal« an Goblet dir Frage, ob die Steuerreform in einer Einkommensteuer bestehen solle, und warnte ibn, eine R-svrm von lo großer Tragweite zu versuchen; ein Cabinet, weiche» aus so schwachen Zützen stehe, dürfe e» nicht wagen, eine so gewaltig« Be wegung hervorzurusen, dir Wohlhabenden zu bedrücken, um den Besitzlosen Befriedigung zu gewähren; die erste Reform, welch« da» Ministerium in» Augesaffen möge, sei «ine Verbesserung ver parlamentarischen Sitten. Da» hieß etwa so viel, al« baß GoblelseinrMühe, ein Regierung-Programm zurntwersen, hätte sparen könne«, e< werde ihm doch nicht gelingen, sich zu behaupten. Auch Cl«mencea« ließ es in der letzten Sitzung der Kammer vor Weihnachten, dir an demselben Tage stattfaa», nicht an gute» Rathschlägeu fehlen. Er stellte Tadlet die Alternative, entweder mit der äußersten Linken gegen die Rechte oder mit Vieser gegen die Linke zu regieren und die Trennung von Kirche und Staat durchzusühren. Goblet lehnte alle diese Rathschläge ab. stellte die Bildung einer Mehrheit au» allen Republikanern inAu-sicht und erklärte,da»bestehend«vrrhältmß zwischen Kirche und Staat aufrecht erhalten zu wollen. Fünf Monate später, am 17. Mai, hatte Goblet deu Beweis in Händen, daß sein Programm unter den obwaltenden Um ständen nicht da» richtige gewesen war, womit nicht gesagt sein soll, daß rin andere» Programm ein bester«- Schicksal gehabt hätte. Dir Gestaltung einer Mehrheit au- allen republikanischen Gruppen war auch da- Ideal Hrevcinrt'-, und auch er ist damit nicht zu Stande gekommen, wetl die Fisersuchl unter den verschiedenen Parteien zu groß ist, weil di« persön lichen Äiiterrffen und der Ehrgeiz einzelner Führer eö zu keiner Einigung über die Cache ko»,me» läßt. Wenn in Frankreich ein Ministerium abgetreten ist, dann ist die Frage niemals, wa» da» nachfolgende lh»n muß, »m sich am Ruder zu erhalten, sondern welche Personen die Re» g.erung führen werben. AIS Frevcinet zum Rücktritt genklhigt wurde, beschäftigte sich die öfsenlliche Ausmcrlsamkcil nicht mit der Beseitigung der Uutcrpräsecturen, welche den Bor. wand zum Sturz Freycinet'» geliefert hatte, sondern einzig und allein mit der Person de« Nachfolgers. Daß Goblet nicht der Mann war, welchen die Franzose» erwarteten, wurde nicht verschwiegen, e» ist im Gcgentheil kaum jemals einem französischen Ministerpräsidenten deutlicher gesagt worden, daß man ihn nicht haben wolle, als Goblet. Die Einen wollten Boulanger, die Anderen Clömenccau. man ver sprach sich Von dem neuen Ministerium etwa» NcneS, Auf regend«», ein Action-ministeriui» wäre den Franzosen recht gewesen, nicht eine Regierung, welche sich vorsichtig in den au-getretenen Gleisen sortbewegte. Goblet hoffte die Ab- aeignug gegen seine Person durch seine Leistungen zu besiege», aber daun hätte er Unerhörte» thu» müssen, und da» gerade wollt« er vermeiden. Trotzdem hat sich Goblet wider Aller Erwarten fünf Monate am Ruder erhalten, da» war ober nicht sei» Verdienst, sondern eine Folge der Verhältnisse. Urber der allgemeinen Aufregung, welch« währeud der letzten fünf Monate in Frankreich herrschte, hat man den unlieb samen Ministerpräsidenten ganz vergessen; wen» er nicht ganz auffallende Fehler machte, dann kümmerte man sich weiter nicht um ihn, und überdies waren dir Kammern ja nur wenige Wochen während seiner Amtsführung versammelt. Heute ist die Sachlage insofern verändert, al» die Absichten de» General» Boulanger von Europa durchschaut sind. An eine Ueberraschung Deutschland» durch deu kühnen General ist nicht mehr zu denke», und sein neuste» Projekt, ein französische» Armeecorp« probeweise zu »lobilisiren, ist sofort erkannt und rutsprechend gewürdigt worden. Die Artikel der „Post' und der..Kreuzzeituiig", welche wir unseren Lesern gestern mitgetheill haben, lasten keinen Zweifel darüber, daß Deutsch' land im Falle der Ausführung des Boulauger'schen Plane« mit Gegenmaßregrlu antworten würde, um einem Uebersall vorzubeugen. Der herausfordernde Eharakler der Maßregel ist so augenscheinlich, daß man nicht begrerst, wie angeblich so friedlich gesinnte Leute, wie Goblet und Flouren», ibre Zu stimmung zu der Vorlage gebe» konnten. Ist da» vielleicht die Prüsung, von welcher Goblet in Havre sprach? E» wäre möglich, aber dies« Prüfung scheint mehr Deutschland auferlegt zu sei» al- Krankreich. Der Rücktritt de- Ministerium- wurde feit dem Tage erwartet, an welchem die Budgrtcommission den Antrag Pelletan'» mit 2S gegen S Stimmen annahm, seitdem sanken schon Verhandlungen m> Elhsöe Über die Personen statt, welche da» neue Ministerium bilden werden. E» sind di« Namen Freycinet, Frrrh und Et-menceau genannt worden, aber e- kann auch leicht eine Ueberraschung eintreten. welche die Lage vollständig verändert. E» wird au- Pari« berichtet, daß alle die Personen, welche Grtvy mit der Regierung betraue» könnte. Boulanger nicht in ihre« Eabinet behalten würden, von anderer Seite verlautet, daß Boulanaer und Flomen» auch in dem ueurn Ministerium ihre Aemter behalten würden. Thalsache ist, daß Boulanger die große Meng, sür sich hat und daß er auch bei deu Mannschaften in der Arme« sehr beliebt ist, weniger bei« Osficirrcorp«; demgemäß erscheint e- nich» ganz unbedenklich, ihn za beseitigen. Dagegen liegt «- ans der Hand, daß wenn Boulanger auch noch einen zweiten Mimsterwechsel überdauerte» da- von Deutschland nicht al- friedliche- ShmPÜ« Gedeutet werden könnte. E- war de» General Boulanger »orüetznlte», die Bennruhigung während seiner Amtsführung zu einem dauernden Zustande I zu mache». Er begann mit der Verlegung der Eavallerie» I regimmlter. in welchen orleanistisch« lleberlirsernnaen bestehe», > «nd bot Ille- guf, «» di« Arme« zu demokratifire». Sei« kesormplan^ »war v^ "und die tArmidsaV. die dreijübrlste D ' -rkiibett. dal all- Grundsatz, di- drc'iav gc a-i- i .rböhe", ha' - SciedenSprälenz aus 600.000 48a» die Mann qemeine Zustimmung g'lu"dcn. n 4L teilen chaf.en 7hre Ral.on ° " "d' ^Barackc.'ba..len und wttrven. ist ebe^o unvergessen w>e e /^„ilchk «l sicklen wciß ma^wa« man davon zu halten hat. Leipzig. 19. Mai 1887. . Eontre-Adm-.r-l Knorr, der de- »r'uzer.GeschwaVerS, hatte^ °m Mc ^ltanS von UW«« Fürsten 0i«marck zu überreichen. » Der Ausschuß de« vnndeöralb, für Sustizw-sen. d.c vereinigten Au»sct>üffe deffelben für ^d^s'schu'ß'sür^Zoll- und für Handel und Verkehr, sowrc der Ausschug ,ur und Steuerwescn hielten am Montag Sitzungen. » Zur Parteilag. schrcibt die .Nationalliberal. Cor- "Voltten.,«» aber An, dritte. d,e °°tl°°°"lb"-l. ktKrtlali Mebrbrit ta uasera Parlomeuteu werden in v», R..N» d». L/»trnm, und der «onservallv.n mir einem Kerds°N°.ch!.«ne. der uns sehr wem» 'l-^'Sch' chr.^r/ch,>k'un° z, haben scheint. Die nationalltberale Pc-ffe thut daß n, Nickiin, «üktaen Gerede keine arohe V.deutuag beiminl' eta Zusammengehen dieser beiden Parteien mit -lt»-sch!uh der Loa- k^liv.» kn. «oh, einmal in einer Frage der parlamen nril».. Tnkrrk oder einer «irths-d-stlichea ttMrckmSß'gs'Üssrag- kinIctten. >,rm-l» aber btt großen prlncipiellen önlich^dungen. Da,- stnd di, beiden genannten P-rltten ihrem ganjen rSeien Ehnrakler und Z el nach zu aruudverjchieden. Der conservativeu Presse aber müssen wir ganz enfflleden das Recht adsprechen, den Naliviialliderale« »aricie» occuarc. - . ganz sclbsiverslLndlich und Iragca nichl das «ecingsle «'denken, sor - während aus der rinen Seile nalioaalc Po:>lik IN» den süa.ional- liberalen, ans der anderen reactionnire Politik mit dein Eeiiirum z>> treiben. Sie «l,»i, d.,s letztere tn Fra/.en von ungleich größerer principieller Wichtigkeit, als sie jemals ten, gelegenlUche» Zulamme.,. gehen vo» Naiioii-ilüb rale» »nd Ceiiiriiin el zc» sein wird. Doch aber soll da« letztere ein g>oße» politisches Pei brrch.-i, »»deine unbegreisliche V-rirrung.da» eistcre aber gan^lcll>s!ve>siä,itltch jein. r«e,:>i die conser- vative Partei sich verpflichtet, nie wieder >»:« de,» üentrum reactio iaire Politik gegen die NationaNideralen zu treiben, so werden die .etzteren ohne stweisel auch gerne daraus verzichten, sich mit dcm ürntrum zu verständigen, oa man etwa über einen Antrag von Minnigerode zur Taqe-ordnung überzugehen habe. Die Beiahr, daß unsere Gesammtpolitik von der (Lrundlage der conservatw- nat oualliberole» Verständigung abgedrängt werden könnte, liegt wahrhastig Nicht i» der Neigung der Nal.o.iallideratc» zun, lleiitrum sondern sa dem 3«k. der weniniien« de» rechten Flügel der Souler- vativea trotz Allem, wa« geschehen ist, immer wird» zur kleri- kalea Parttt htazieht, deren rcaclionarreu BrstaudthrUeu man sich verwandt fühlt. * Münchener Correspondenzen ullramontaner Blätter bestätigen, daß der Prinz-Regent von Bayern dem bayerischen Jnlransigeiitcnthu», gelegentlich seiner Reise keineSweg» die Auszeichnung hat zu Tbeil werden lassen, die eS neucrving- mit besonderer Zuversicht erwartet — im Gegenlheil! Für Kenner VeS friedlich gesinnten und klar» blickenden Prinzen war eine Begünstigung der Aspirationen de» Hetzertyum« durch da» verhaften und Auftreten de» hohen Herr» vo» vornherein aukgcschloffea. « >- » * Laut Gesetz vom 20. Januar 1887 beträgt daS iu da» permanente Heer Rumäniens einzureibende Jahre« kontingent sür 1887 ll.000 Mann; 3000 Mann kommen zu den Kalaraschi, der Rest der «inzureihenbea Wehrpflichtige» zu den Dorobanzen. - «u- Rom wird der .Bossischen Zeitung' vom 15. Mai geschrieben: Der KammerauSschnß sür die Veränderungen der Armee, »rganisation hat eine lange Berathung abgelialten. an welcher der Kriea'miiiister «heilgeiiomnie» hat. Wie derselbe erklärte, wird sür die Kalernirung der vermehrten «rtillerit.Rrg,meiner zu einem großen Theil mittelst der von den Geinemdtn.angebotrnei, Locale gesorgt »verden. vei Neubauten von Kasernen soll mit mSglichsier Sparsamkeit anb deshalb mit ausgedehnter vrc Wendung de» Ellen» verfahren werden. Bezüglich »er Pferde requisilioaen erklärte der Minister, nicht mehr die Wahl zwischen dem System der Reqnirirunq und der ..Recrnlirum,' zu dabei, wobei er den wesentlichen Uiiterjchied zwilchen beide» Systeme, au«einankersch„. Di, «dlch-ffung der bisherige,, - der einzelnen Waffen und ihre Ersetzung durch Generali»,spectronen "ussch.lieie«, öaß sür Militairsra^en besonderer Art und Wichtigkeit Specralcommlssioaen ernannt werden; die Generalinspec wren sollen die regelmäßigen Geschäfte erledige». Der Munftcr u»?,'°»!A. «.'"^">9','' Tu'berusuiiq zweier N.-je>v jahrgäiige ^ nicht abgeneigt; er beadjich. die' Kosten^ laudschaftenweise ttnznberusen und dadurch °"°"°d«cn d,e er aa» den Elalmtttel» decke» Äelstctt. u°b besonderen zweijährige,, R der «"«endung de« »rei,äh„«.u D.eniics da« gelammte Recrntencontwqe«, erklärte ledlglich für tt.« Gttdsrag«. Er ist sür d.e Be.behaltuna Eavallerieregimenter zu sechs Schwadronen, und zwar sowohl aus Organisation«, und taktiiche. Gründen, wie au» solchen der Be. L.r:/ divlfi»,»» würde^tne taktische « Dem Armecdezirk, der durch den Mobil« achungS» versuch de? General» Boulanger betroffen wervcn wird, eroffuek der »Temp«' angenehme Aussichten: ,D>e Folgen werde» in nichts Geringerem bestehen, al» ta der vintaiiietziinq alles düigerlich-i, Lebens, so lang» der Versuch dauert. AilberLem werden sämniiliche Eisenbatmzüge, bi» aus zwei täglich, snr Trurpen-Bewegiinge» reiervtr« werden. Der Berkedr wird also äußerst erschweit werden, nicht bis« iur den Bezirk selbst, sondern f*tciuch lür die, die über ibn hmioeg mit eiaaader verkehren mussen. ^Da die Reserveoisiciere und Mannschaften überdte» zum Theil im Augenblick der Mob liiiackiniigsordre sich nicht in ihrem Landwehr- bezii k aiisdalte > werde», so wirü man die Störung überall empfinden." Die Fran;o'c» werden sich qraluliren können, wen» >h»eu, wie eS de» Anschein hat, diese Ptüsung tu wtzjorvw LonltMZori xloi-lam erspart bieibk. » I» Nowo-Tscherka-k, wohin der Zar gereist ist, wurde nach einer Miltheilung der .Frankfurter Zeitung' eine neue Verschwörung aegcn denselben entdeckt, in Folge dessen 2l P rsvnen verhallet worben sind. Geplant war ein Altental in Nowo-TscherkaSk selbst oder falls dasselbe dort vereitelt werde, aus ver weiteren Reise de» Zaren. Die ver- chwörung werde von Petersburg au» geleitet, von w» Nihilisten nach dem Do» geschickt waren, um da» Attentat in Nowo-TscherkaSk zu orgamsiren. Die Entdeckung de» Plane- ersolgle durch Beobachtung eiue» dieser wegen «ne» früheren Unternehmens conipromillirten und deshalb unter Polizei» aussichl stehenden Nihilisten, welcher den telegraphischen Befehl erhalten batte, abzureisen und die Verschwörung in» Werk zu setzen. Die beobachtenden Mitreisenden Polizei-Agenten hoben die verschworenen rechtzeitig aus. » Ueber O'Brien'» kanadisch« >gtlgti««»r»ise wird berichtet: O'Brien hielt am Donnerstag sein» zmttt» Rede i» Canada zu Quebec tn der dortigen Musikakademie. Er wurde dort günstig ausgenommen. Der geräumig» Saal war voll »nd die Zuhörerschaft gehörte entschieden besseren BeseNschastsclassen an, al» I» Montreal. Es befanden sich unter ihnen »ine Aiizahl hervorragender Bürger Montreals und katholischer Geistlicher. D,c meiste» Ware» Irländer, obwohl englische und sranzisischc Tanadier auch aicht fehlte». O'vrie» wurde begeistert empfange». Seine Red« war käst dieselbe, wie die ta Montreal gehaltene, nur noch leidenschaftlicher u»d persönlicher. Nach O'Bi ien sprach Kilbttde, welcher Lord Laa»dow»e wegen dessen grausamer Ausweisungen ln Lugaacurrau heftig »ngrlff. Beide Redner erntete» großen Beifall. V »e ResoUrtiaa. ähnlich der in Montreal angriionunenen, wurde einsliiiimia genehmigt. k»h«- störungen kamen nicht vor. Ai» Nachmittag desselbrn Taar» Hatto» O'Lrie» und Kilbride das Parlament von Quebec besucht. D« Sprecher, der Premier u«d mehrere andere Minister geleitete» die beiden irische. Aäste durch die Säle. An»'-.'- ''»ging e» dem irischen Agitator in Ott»t»a. Der Bürgermeister von Toronto hat an ih» in Erwider«na der telegraphischen Anfrage, in welcher er um die Erlaubaiß bat. in der am Sonnabend stattsindende» Bürgerversammlunst spreche» zu dürfen, folgende Depesche gerichtet: „Ich kann Sie nicht ersuche», der Vcrsammlung am Gon»abe»d beiziiwohnen. Sie sind über die Thalsache» ebenso übel mUerrlchttt, wie Sie es über dir Stimmung unserrr Einwohner stad. Die Ver sammlung ist nicht zn dem Zwecke cinbrnisen morde», nm ttn verbot Ihrer Beisammlinig vo» Amts wrgen zu rrwirken, soiidcrii die An- sichicn iinseiei Bürger z» vrrnehmrn darüber, ob sie eS sür statthaft Halle», daß Sir überhaupt hierher kommen. Mir vernehmen, daß der Zweck Ihrer Rrise liirrhrr ist, drin Vertreter der Königin, welcher gegenwärtig unser Gast ,st. wegen persönlicher Ursachen anzugrttsen, deren Begi ünduna wir natürlich wrdcr brurldcitr» können noch werden. Unftr Gei echligkeitsgesithl aber hält cS nichl sur Recht, daß Jemand von öffentlicher Tril'imc ans angegriffen wird, welche, sich vermöge de- hohe» Amtes, welches er bekleidet, gegen seine Ankläger nicht mit glrichen Waffen verthttdigrn kann. Wenn Sie daraus bestehen, hierher z» kommen, werde ich Ihnen den Schutz zu gewähren hoben, welchen das Gesetz erlaubt. Ich würde Ihnen >evock> raitzen, sich der Ent scheidung der Sonnadend-Bcrsanimtiiiig zu »iitkcwerse», welche, wie ich glaube, die wahre Uel eizeiigung aller ttlassen der Stadt kuad- geben wird. W. H. Howlaud, Bürgerin,»ler vo» Toroato." An dcinscltzrn Tage, von ivelchcm diese Antwort datirt ist, am Donnerstag, wurde eine zahlreich besuchte Massen^ versaimnlung von Bürgern ahgehalteii. in welcher Resolu tionen gesagt wurde», welche dem Generalgonverneur Lord LandSlkvivno Lob spende» »nd den Bürgermeister, sowie die Corporation ersuche», i» Gemeinschaft mit einem AuSschuffe der Bürger Sr. Ereelleu; anläßlich seiner Rückkehr »ach der Hauplslavt einen öffentlichen Empsaug z» bereite». Prolc- staute» und äialloliten irischer uild anderer Nationalität unterstützte» den Vorschlag. LLn.^77"' w-'i. Z... r-mri^n^wü.. l^hem D,e Bildung vo» Lovallerie. J»»ruttioa begünstigen, aber de» »Ä»7''''"' ^'"re. m.t den anderen zu »oaeru. Auf die Erl.ennuna oou drei A, M.n.ster, we.l durch d^e Neu- lichtest» der Vesürd-rnng weie, Mission an^ Zuiatzartikel der «o st.mmw v'ustonen für Generäle, welche de. «rlache» v-7Anciennetär«. u»d «l»-r«. NU N baben erhöh, werden. Schließlich M. ?.« A^°"° deelegnng der «avallee.^ Die königsparade. 's Dresden, 17. Mai. Zur mililairischcn Nachfeier deS GcdurlSIage« Sr. Majestät des König» wurde, wie schon kurz mitgelbcilk, beute Bormitlag aus dem Alaunplatze in der Neuitadt die übliche FrübjahrSParade abgehalten, die Sc. Majestät der König selbst abnahm. Tdwodl eS die ganze Nacht hindurch und auch heute früh noch stark geregnet halte, so trat doch noch in letzter Stunde echte« Paiakcwcller ei», den» der Himmel klärte sich «n etwa» aus. cs blich zwar lrube und regendrohend, da» glänzende »lilttai,,jchc Schauspiel konnte aber wenigstens „von oben lrockev" nngestörl vor sich gehen. Ter Aiismarsch der Truppen erfolgte von 9 Uhr ab. Der Reihe nach rnckle» von ihren Standquartieren bei klingendem Spiel »nd mit fliegenden Fahne» an: daS l. (Leib-)Gicnadier- Regimciit Nr. lOO, da« 2. Grenadier-Regiment (Kaiser Wilhelm) Nr. lot. da« Schütze» < Regiment Nr. 108. da» l. Jägerbalaiston Nr 12 (Garnison Freiberg), da» 2 Jäger- bataillon Nr. 13 (Garnison Dresden), da« Pionier-Bataillon Nr. 12, daS Tardereiler Regtinenl. daS 1. Husaren-Regiment Nr. t8 (Garnison Großenhain), daS 1. Feld-Arkillerie» Regimeiil Nr. 12 (Dresden und Riesa), daS Train-Batalllon Nr. 12 und daS Cadetten-CorpS. Die Truppe» nahmen Ausstellung in zwei Treffe», mit der Front nach der Stadt zugekebrl, die ganze Breite VeL Alaunplatze» einnehmend. Tic Parade brsehliglc General- likulkiiant von Nudorss. Tee commandirende General ve» XII. (königlich sächsischen) Armeecorp». Prinz Georg, königliche Hoheit, sührle wie gewöhnlich den Oberbeschi. Da» 1. Tressen bildete» dir beiden Grenadier - Regimenter, da- -Vchutzev-Negimeiit, da» Pionier Bataillon, die Heide» Jäger- Bataillone von Dresden und Freiberg, sowie da« Cakelten» Corps, letztere» in eine Compagnie zu zwei Zügen sormirt. und warb rommanbirl vom Generalmajor von der Decken. ^"te Treffen bestand an» dein Gardereiter Regiment, dem Grcßenbauier Hnsaren-Regiment. dem I. Felk-Arlillerir» Regiment und dem Traiu-Bataillon. Dessen Commandeur war Generalmajor Hübel. Pria, Fried,,ch >»g«ft
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite