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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188612287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18861228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18861228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1886
- Monat1886-12
- Tag1886-12-28
- Monat1886-12
- Jahr1886
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.12.1886
- Autor
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Grfchelnt täglich früh 6'/, Uhr. Aetirlio» und <rpr-üi9» Iohanne-gasie 8» -»rtchkundr« -er Urdaetl««: vormittag- 10—12 Uhr. Nachunnag« 5—6 IlUr. >>r dt» >»«,,», n»aet»»»»e» vt«ni>»rrwtt mochl WO du «»>»«>»» i»»i >«d>»rU<», A«na»«r »n skr »te nächßk»tgni9» Nnmmrr tzrftimmtrn Juirrair a» Wochrntagen Pis 2 Uhr Nuchmiting», au Eon»» und Frsttaßtu srittz tzt» '/,9 Utze. 3» dra /ilialrn sar Ins.-^nnahme: Ltt« Klemm. Universtiättstrabe 1. Lauts Lüsche. Kathariurustr. Li r-art. u. Köatgöplotz?. »I»r »t» 'i.rt Uhr. NIMM Anzeiger. vrga« für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschiiftsvcrkchr. Auflage IS,7S0. Adonnrmrnlspreis viertelj. 4'/, Mt. tacl. Lrnqerlodn 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede eiuzelae Nummer 20Ps. Bclegezemvlar 10 Ls. Grbüoren inr Sskrabeilagr» ltn Tageblatt-Format getaizr) «»ne Poftbesörbernag SO Mk. »it Postdrlörderuag 60 Mk. Inserate Sgespaltcnr Petitzeile 20 Größere Schrillen laut uns Prei-verzrichni. Laixllarsichcr u-Ziffernsa- nach höhermTari Ättlaineu »rtter dem Nrdocr>»n« strich die »qrspolt. geileLOPs.. vor den Familie nnachrtchle» d.e 6q-ipal>ene geile 40 Pf Inserate sind »ei« an die i-rpeSttio» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prueouworniiäo odrr durch Post» Nachnahme. L arif. 3«L. Dienstag den 28. Dccembcr 1888. 80. Jahrgang. Amtlicher Theil. Dekanntmachmrg. Neujahrs-Bricsvtrkthr. Zur Förderung und Erleichtervug de- Neusahr-- Briefverkehrs ist es gestattet, Briese, Postkarten und Drucksachen, deren Bestellung in Leipzig und i« den Vororten von Leipzig durch die Post am L. Januar k. I. früh gewünschl wird, bereits vom L«. Deeember ad zur Ginlieferung zu bringen. Der Absender hat derartige Briefe welche einzeln durch Postwerthzeiche» frankirt fein mnffen. in einen Briefumschlag zu legen und diesen mit der Aufschrift zn versehen: „Hierin fi nulalrtv Stenlahr-briefe für den Ort. An das Kaiserliche Postamt 1 in Leipzig Solche Umschläge sPackcte) mit Neujahrsbrleseu re. können entweder an den Postschaltrrn abgegeben, oder, soweit rS der Umfang gestattet, in die Brief kasten gelegt werden. Die sämmtlieben den Um schlägen re. eotuommenkn Briefe o. s. w. erhalten Seitens des Postamts l in Leipzig bru Stempel vom 3l. Deeember 6—7 Uhr Nachmittags. An-dnicklich wird bemerkt, daß die Einrichtung sich lediglich anf die in Leipzig verbleiben den» bez. nacb den Vororten vo» Leipzig bestimmten Briefe re. erstreckt. Es wird ersucht, vou dieser Einrichtung, welche der störenden Massrucialieseruug Vau Gtadtbrirfen am Sislvesterabend zn steuern bezweckt und der ordnungsmäßigen Abwickelung des gesteigerten BriesuerkehrS beim Jahreswechsel überhaupt zn gut kommt, einen möglichst umsangreichea Gebrauch zv machen. Leipzig, den 18. Deeember 1886. Der Kaiserliche Ober-Postdircetor. Walter. Brdt. VeklinntmachlMg. Die Leuchtkraft de» städtischen Leuchtgase» betrug in de, Zeit vom 20. bi» 26. diese» Monat» im Argandbrrnner bei 2.5 Millimeter Druck und l40 Litern ststnvUchem Consum da» l65 jache der Leuchtkraft der deutschen Normalkerze Vs» 50 Millimeter Flanimenliööe. Da» specisische Gewicht stellt sich im Mittel aus 0.420. Leipzig, am 27. Deeember 1886. DeS Raths Devutatiou z> dev Gasanstalte» Vicbkahls-Vekannlmaüillns. Geffostten wurden vier erktoiteler Auzeme »usotg«: I) »ine Niste. siqnirt: „L 40t", enthaltend div. Gegenstäade zn elektrischer Lichtanlage. alS: 20—24 Porzellau-Jsolirklemmr» 7—8 große und 6 kleine Porzellanssolalore», ll ^olirleundü—7wott sarbige Rosetten mit HFzverschranduug. 12 «stück Sicherheit-schal» langen, t'/, Meter Harigummirodr »ad 10 große gsolirroltrn. aal dem Iran-Porte vom Bager. Bob >dose bi- in die Iohaaaesgasse oder an« dem Hosraum de» Grundstück» Nr. 10 daselbst, am 17. ds». Mi«.; S> ein Mcsflngt-ürschtld mit der Firma: „7k. L-ndmann, vr. weck." von der Liugaug-thüre de» Hause» Lcsstugftraße 24 vom 17—18 ds». Mt».; S) ei» gold. Ntng mit Tovlenkovs, gravlrt: E. a» Martda" ia schwar-ein vlolettlarb. gesüit. Etat, au- eia«, Wohuuug ta N.. i der Eliseastrabe, vom 18 b>» 23. ds». Mi».; 4) eia L räduger Handwagen» ziemlich ne», mit Feder» »nd Stühe, bnnkelgran aesirichen, daroa die Firma ..Eduard Kietz", all dem Hosraume in Nr. 7 der Geliertstrobe, vom 18. bi» 20 dl». Mt.; 5) ei» Kaffee-Service (Kanne, Zuckerdose» Sohnengiebcr »ad K Taffen, mit Goldrand und blaue» Blumen verziert, vo» »iuem Berkaulsstande aus dem Töpservlaye am IS. dsS. Mi-. Bormittoq-; 6) ei» Packet in grauer Pavpe. a» Larlten» in Lübrck adrrisiri, ealdaltend 6 gebundene Bücher, betitelt Geschichtsbilder", und 4 ge. bundene Vücher. betitelt ..Realienbuch", on» einem Handwage» a»s dem Wege von König«. bi» Querstraße, am 20 dl». Mt». Nachmittag-; 7) eia Ofenschirm vou schwarzem Etlrublech, ca. 1 Meter hoch and breit, rund gebogen, au« einer Kellerabtheil«»» in Nr. L der Reilstrabe, am 20. ds-, Mt«.; 8) ein Sparbuch der Le pziger Svarcoffe Ser. ll 126,408, aus .Lennv W>lheim>nr Anloolr Steiniger" über 20 ^ Eialage lautend, i» den letzten 8 Tagen; S) ein Teckdrtt mn bla», »nd weiß schmalgestretste» Julet »nd klein roidcarrirtem U.d.rzuq, au- einer Wohnung in Nr. 1L der Ulrich-aaffe, am 2>. di» Mi», Abend«; 10) 6 Meter einzöllige- Bletrahr mit Messingdah», vom Neu« bi» Nr. 13 be« Tboaia-kirchboi-, voni 2t. bi< 22. ds». Ml».; II) ein duukclblauer Fidronnt-Winternsterzietztr mit schwarzem Tainmeikragea, blau- uns ichwarzgestreistl-m wollene» Futter, zwei Reihen übersvonnenen K Spien »nd Bordeaeintaffung. ou« ri»er Wohnung in Nr. >7 der Bnrnstraße, vom 2t. bi» 22 ds». Mt«.; IS) eine «iflochiene dmille Haarkrttr mit dnrchbrocheue» Theiie» und vergoldeten Brichlü,«n, »on »iuem L«rka»s-st«ade aus dem Klarste, am 24 di». Mi« Abend«; iS) ei, zweirüdriqer Hantzwage«, grü, gestrich«» la» «ine« Arme ist ein Liück adg>-Iprui>oe»>, an» dem Rayo» de» Thüringer Badnho'«. vom ll di« t2. dl«. Mt« ; 141 zwei Banknaten der LSchsiiche, Baak ÜIOO^I, au» »i,e« Aeltäit-loeal« i» Nr. 9 der Lolouaade»straffe, am 23. dst. M». vorm ttog«; ld) ei. Packe», stgnkr« U 2S08H. ahretffrt an Earl Eckardt. «ersednrg. enthaltend 3 Kil» Mu»kat,üffe „d 1 Kilo ganz, Zimmrtdlüttze,. an« dem Erwchstück Nr. 13 -« Raustüdter Eteinweg, am 20. ds». Mt». am» «ahimehanmgr, »»« de, «erhtwd da Sade N»tz- vnd Vrennholi-AnctlM. Mttt»och, de« stv. Deeember e. sollen ün Forü-1 redier« Eonnewitz aus dem Kad>Ichiage -did. >0 L »o» Voemirtag« » vtzr «>» «u 24 Rmkr. Eichen-Nntzschett« l. und U. Vlaffe und I >44 » Eichen« L « Weiffbuchen« 5 - Rüstern, Drem»schelt»h s , Ellern, und S , Luden» N von DormittaqS 1V Uhr «»: 70 harte Abraumbanfen, 35 , Schlnqrelsigbaufe» (Laaghaafrv) and 10 Duud Dorne« unter den un Termine Lssentlich auShSngntden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meislbicteud 1 verkaust werden. A«s«»meak««ft: anf dem . Zuffwegr »nd der Zwenkaner Ebaussee. Leipzig, den l5. Deeember >888. DeS RarhS storstdeputatio». Bewaffnung der zu England haltenden Bevölkerung gegen die irische Nmslurzparkei aus ihre Fahne geschrieben hat. ÜS ist also gar nicht veukdar, bah er jetzt plötzlich mit den National- iisten unterhanvet» wird, wcn» er auch vor der N>everlezung seine« Amte» eme längere Hiiterrekung mit dem Vertreter der Vermittelung. Edambcrlain. gehabt hat. Für England kommt e« jetzt daraus an, drei Fragen zu lösen: Die irische, die egypusche und die bulgarische. Alle Well weiß. Vag Englano weder in der Lage ist. noch die Ab sicht bat. europäische Fragen einer kriegerischen Lösung entgegen« ruführen.also kann brr Politik der Negierung, heiße sie nun Sali»- burh, Glavstoiir oder Hartington nur diplomatische Au»l»agung der aurivä-tig-n Mel»lingovrrschied?l'deilen brzirrcken. All« Schritte der Negierung gewinnen an Sicherheit und Nachdruck, wenn sie dein A»»la»Ve be» B«weiS liefert, daß sie im Innern Ordnung und Ruhe aufrecht zu batten vermag. Wenn die enq- lische Negierung den irischen Umtturzmännern Zugeständnisse macht, so Verliert sie dadurch an Ansehen beim Auslände, ba» Aujtige. Die österliche» Prüstnigen der He dämme*. Ecküteriaven werden Mir,»,«, »en R». uud Tonne,»tag. »en 30. Treruitzrr de» Nachmittag g« »-» U«r t» Hffrsggte »c» Trier schra Nichtamtlicher Theil. »er VliLlritt Lh-rchill'«. Uedn die Gründe de« Rllcktiitt« Lord Randotph Chnr< cbill'» au» de« Ministerium Salisburt) herrscht Dunkel, aber die Folgen sin» offenkundig. Ob Churchill di« BorauschtLge für Heer und Mariae zn doch fand, oder ob er mit der ir». scheu Politik de» Eabinet» nicht übereinstimmte, da» sind Fragen, welche für die Engländer Interesse habe«, da» AuS- iane beurkheiU d«, Rücktritt Churchill « lediglich von dem Gesicht-pnnete, ph^ dadurch eia» Beränveruag i» der au»- a» Raschwitzer > Programm, wa« sie für Irland ausgestellt hat. muß sie mit Strenge und Kraft zur Durchführung bringen, sonst wird ihre Stimme ia au«ivLrttgen Fragen gering geachtet. In diesem Zusammentreffen innerer und auswärtiger Schwierigkeiten liegt die Eiklärunq für d»e gegenwärtige Lage England». E» er scheint onmvgiich, eine solche Uebercinsiiminung in dir irische und die a»-wä'tige Politik der Parteien zu dringen, wie sie zum Heile England« nvlhig ist. An dieser Unvereinbarkeit der Meinungen scheint die sriiche ansiürmende Kraft Chur chill'«. die alle- mit sich sortzureiß?» aedachie, ihre Schranke gesunden zu haben. Der Rücktritt Churchill'» ist aber keine persönliche Angelegenheit, sondern ein Zeichen der Z rsahren» beit der englische» Zustände. Wer daran die Schuld trägt, >st schwer zu sagen, aber sicher fällt schwer in» Gewicht die ! Neigung de» englischen Volk«, die Dinge gehen zu taffen, wie sie geben, statt sie zur rechten Zeit aut lräjuger Haud ia Va» rechle Fahrwasser zu lcuken. Pros. vr. OreckL Leipzig, 28. Deeember 1886. * Die Commission für die Ausarbeitung de» Entwurf» eine« Bürgerlichen Gesetzbuch» hat. »ach einer am 23. Deeember abgebaUenen medrstündigen S'dung eine kleine Ferirnpause in ihren Bcraldungen ein- „ treten lassen, -tzm Montag, den L Januar, wird die wärtigen Polin! England» oder in der Stellung der Mächte I Commission, wie verlautet, die nächste Sitzung abhaltrn. ;u einander eintreten kann. Vorläufig li^zl kern Grund zu l » Der ..Neich-anzeizer" veröffentlicht einen Erlaß de» dieser Annahme vor, aber eS wäre nicht unmögltch, daß »ck>lAaiser-. g ge,»gezeichnet in Vertretung de« Reichskanzler» etwa» Derartige» au» der gegenwärtigen Lage entwickelte. Die hervorragend« Rolle, welche Churchill im Ministerium Sali-dory spielte, gab von Anfang an zu Bedenken Anlaß. Der junge Minister trat mit einer Selbstständigkeit aus, weiche den Gedanken nahe legt«, ob denn wobl auch volle Ueder- einstimmung zwischen dem M>»isterplä>ire»ten und de», Schatzkanzler bestebe. Die Art und Weise, wie Churchill in Darlsord al« Redner austrat, wie er gegen olle» Her kommen in dir Sphäre de» Minister» de» Auswärtigen hi», Übergriff und England die Bahnen vorzeichnete, die e» der vou dem S-tiaysecretair Iacobi, welcher bestimmt! ..Aus Ihre» Bericht vom 13. d. M. genehmige Ich. daß aus Grund des G'setze- vom 16 Februar l882. betreffend die Bus- sübrung de- Aus.lNnff-» der freien und Hansestadt Hamburg an das deutsche Zoilg inet ein Betrag von 4,000000.«, aus Ar und d«S Gesetze« vou, 3>. Mär» 1885. detr.ssend den Beitrag de« Rcich- zu den Kotzen de» A»i<vl»ijc- der freien Hansestadt Bremen an da- rutsche Zollaelnet ein Bemag von 3.000,000 und aus Grund de- Gej-tzc- vom 8. Mär; 1886, betriffend die Ausnahme einer Anleihe für Zwecke ter Beiwnttuuge» des Reich-Heere-, der Marine und der Ae ichs-Eiien bahnen, ein Betrag von FW M M ^ /v* »M ».«».-Pi — - u i 4 k te tt 1 -ed r « 14p V ^ 1^ tlclll-uif1lk.ll, kill 11 uHz l-UII Knsi» auf der Balkanhalbtnsel gkgcnüber einzuschlagen habe. > 28.788 8^,6 ^ll. »uiammen alio ei» B-irog von 35.7:S8,856 >r durch , sie Fr Dauer bestehen könne. mußte dir age nah« legen, ob ein solche» VerhLltniß aus die 1«n könne. Obwohl Lord Salisbury ein Ver treter entschiedener Maßregeln und einer stetigen Politik im Gegensatz zu dem schwanlruden Gladstone ist. so war dock der Ton, wclchen Churchill in Dartsorb anlckiug, noch um Vieles radikaler und bereitete aus ein Zusammengehen mit Oesteire«ch- Unqarn vor. wie e« nach der birhengen Politck E»qlanv- nicht zu erwarten war. Europa hatte sich von dem Erstaunen über die Tarlsorder Rede noch nicht erboit, al» Cbu,ch>ll ibm ein« neue Ueberraschung durch feine Reise nach Berlin. Wien und Pari» bereitete. E» hieß vamal», daß die Reise nur durch da» Erholungödedürfniß de» Minister» ver- onlaßt worden fei und keine pol tischen Zwecke habe, aber man konnte doch nicht ia Abrede stellen, daß Churchill auf dem Festland« Gelegenheit fand, sein« Vorstellungen dura die eigene Anschauung zu erweilera und zu berichtigen, daß er wenigsten» die Stimmung in den Centralpunclen. welche er berührte, kennen lernen mußte und dadurch zu einer unbe- saoaenrrea Beurtheilung der Sachlage gelangte, m» ihm vorder zn Geb»te stand. Seitdem sind zwei Monate verganqen und in dieser Zeit hat sich da» verbältniß England» ü» Rußland erstdlich ver« schlechter!, wie der jüngst in der »Morning Post" veröffent lichte Artikel deiveist, in welchem bekanntlich der Türkei an- gedrobt wurde, daß England sein, autwärtige Politik fortan obne Rücksicht aus den Fortbestand der Türkei einrichten Gegenstände ,»er Thäier stud «G,ss Gdtheilu», zur L»,e,ge », briuge». 3»tp»tg« a« 27. Deeember i«8» bei »serer Lrimiuei- eine „ach den Bestimmungen des Geiepcs vom 10 Juni l868 zu verwaltend« Anie,he b. ich isft und zu diesem Zweck ein entsprechender Betrag von Samidverjchrlibunge», und zwar über zweihundert Mark, süiisbundcn Ma l. ciniauiend Mark, zweitausend Mart and lünstauieud Mark au-gegeben werde. Die Anleihe ist Mit jäliriich dreieinhalb vom Hunden am l. April und 1. Oelober zu verzinsen. * Die bulgarische Deputation hat Weihnachten in Pari» verbracht und wird erst an, 2V. d. in London ein» treffen. Tag- daraus wird sie von Lord JddeSlrigh enipsangeir werden. Ter Bericht de- „Deutschen Tageblatte»" in Berlin über den Empfang eine- seiner Berichlristatter durch ern Mit glird der Deputation wird jetzt als Crsinvuug bezeichnet * Zur Lage in Rumänien wird der .Politischen Eorrtsponornz" au» Bukarest, 2l. Deeember, geschrieben: Der vou Gleueralprocuror abgesaßte Anklageakt gegen de» Attentäter vom 16. September uud deisea mutbmestliche Mitschuldige kann zugleich als eine ia vieler Beziehung inirreffante Beleuchiung der Berhäliiiisse gelten, unter weichen hier in Rumänien Leute von aorüchigel Vergangenheit eine Sielte in der Volksvertretung zu erringen vermöge», voiou»gesetzr nämlich, daß ste die ihnenadgehen- den moralischen Qualtstcat onen durch eine rückbait-lose Hingabe an di» Sache ih-er Pari», zu ekietzeu wissen. Ist auch der ehemalige Bic- tualieu- uad »chnap-veikauser Sioica Alezaadretc» Derjenige gewesen, wrlüier am Abende des 16. S^piemder aut de» in Beglei tung de« D putirten Robescu durch die Stroka Bamai noch Hause gehende» Miuiste, p äsidkiite» eine» Reoolverschuß abgeseoeri hat. >o ist dom die öffeiiikiche Ausmerklamkeit weit weniger auf diele» t.ne eu» I »"kommene Iiidividuum. al- aus die der moralischen Urheberschaft wurde. fall« sie Nicht Vte Poiil k der Zweideutigkeit ausgebe I Brüder Oroveauu gerichtet, von welchen der eine, und sich von dem Emslun Ruglaiid« unabhängig mache Der I O.oveanu. aiS Eaud.dat der Opoositioa tu den Besitz eine« Zeit nach würde nichts hindern, diesen Artikel mil dem Ruck» I Heomirtrumandats qelolnmen war. Nach der Anklaqeichrtft des tritt Churchill » in ursächlichen Ziisammendanq zu bringe», I GeueralstaaiSanwait« war zwar das Borledea Joies Orvveanu's aber dann müßte er gegen den Willen Churchill'« vrröffeiitlichl I welcher vor seiner Wahl mit versch ebenen Paragraphen de« Siros, sein. Dir englischen Blätter bade» ausdrücklich bervorgekoben. 11'sktz^ »n Lonsticl geraiben war. « ine besondere «iiemvkehlung für daß Cburchill und Salisbury in der auswärtigen Potttik > !«>»« «'"rauen-sielle. Indessen machte sich Ocooeanu al« v»Itsck»«1h,L übereinsiimmen, die öffentliche Meinung hat aber diese Mel dung ignorirt und beharrt bei der Ansicht, daß die eigentliche Meiuunst»verschi«d«nbeit Dali«bury'» uad Ehurchill'S die aus wärtige Politik betrifft. Sehr »nwabrschnnlich kliagt e». daß Churchill da» öffent liche Interesse seinen persönlichen Launen zum Opfer gebracht Hab«. Dann wäre Cdnrchill oich» »er bedeutende Mann, al« welcher er bisher gegolten bat. dann gebvrke er der Claffe jener Alltag-menschen an. welche da» Weltgetriebe nur vom Staudpuncte ihrer kleinlichen Interessen au» beurtdeilen. Der Rücktritt Ebnrchill'« ,si «ach Lage »er Verhältnisse und kann nur sein da« Erqebniß der ernsten Erwägung uad lieber» zeuqnng, »ich England« öffentliche Interessen eine Aenderung ver diöder zur Richtschnur dienenden Grundsätze erfordern. Daß Gelder nutzlos verausgabt werden, ist zeunß ein übles Ding, aber da» zn verhindern, wäre wohl auch aus andere Weise möglich gewesen, al» dadurch, daß die Regierung in einem kritischen Augenblicke in« Schwanken gebracht und der Gefahr einer Veränderung auögesctzt worden wäre. Da» Ministen»« Salisbury iß «it der erklärten Absicht in» Amt getreten, die irische Krage ia dem Sinne zu lösen, daß Vre organisch« Zusammenhang Irland« »it den beiden anderen Königreichen anfeecht erlmlten bleibe, daß der Geist de» Aufruhr-, welcher in Irland herrscht, mit Waffengewalt uuterdrückt und die Forderung ei»«» irNchen SonderparlamentS mit Eittschwdenheit abgelchnt wir». Für diese Politik ist im Parlament di« Mehrheit vorhanden und Salisbury steht und fällt mit der selben. Etzuwffill ist in d«» Mage llaumrst. daß er sich an der Bewegung der Provinz Ulster betheiUgt hat. welch« die saaanscher Geaner der R-gierung Ioon vraiiann'S b-merkbar und iMeini der Umstand, d iß diese »tzentaiiv zur -chau geirogeae Gegner- schalt di« einzige stütze iciarr erfolgreichen Bewerbung um ei» Depu» tirtruinaadai gewesen war, den Ehrgeiz Oroveauu'« aus die Bahn de« Verbrechen-, beziehungsweise zur Bundesgenosi-nichafi mU einem Meuschen wie Slo>co AlexandreSru gksadrt zu hoben, von welchem Joies Orovraau ielbtz sagt, daß er social viel zu lies auter ihm stehe, al« daß er »lt ihm ln engere Beziehungen trete» kanutr. Doch steht der Au-sage Orooean»'«. daff er mit Alezandre-c» Ie,«ea Verkehr grpfiogrn, »»nach» die Au-iagr mehrerer Zeugen gegenüber, welche den der Mnichuld am Atteniaie angekiagiea Depntirien des Vestere» mit dem eigenilichen Aiieuiäier verkehren Iahen, und end- lick hat auch letzterer den Deputaten Ocovean» ganz direct al- jene Persönlichkeit bezeichnet welche ihn zum Atteniaie förmlich gedungen »nd >dm zu Vielem Zwecke einen We-iilei in der Häbe »on 5000 F>anc« unterschrieben van» Der Umstand nun, dah dieser Wechlei nichi mehr an de», »un Sioica Alexandre-rn bezeichne««» Aufde»adrnna-or>e aulgelunde» werden konnre, »>rd von den Ver- tbeiv gern der Uulchuld Lrov-unu'- al- w chiigsie» G ittastuna-momeni oagesüdri. D>>» sind dee V laftungSgiüade, welche in der Anklage- lchritk gegen Joses Oroveauu und dessen Bruder Iaan al« iniel- leetuelle Urheber de» Atteniaie« ovqesühri werden io viele, dah e« bei aller Anerkennung de« Hoden Interesse«, welche« die Ovoofloon an der Schuldlosivrechung eine« Parieimiigliew« lm angeqevenen Falle haben kann und muh. deau doch etwa« eigenidömlich erscheint, wenn von »ooasitioiieller Seile die Frage der Schul» «der Nicht- ichuld Oradea»»- geradezu al« Paneiiach« hingekeül »der doch als solch« behaadeü wird. Tenn im Grunde geuamme» ist el» solche« Veqlnne» »icht minder »enverstich. al« wen» aus Vruad eiuer Ber- urtbeilang Oroveana'« and seiner Mitangeklagten da« einem einzelne» r Last sollende Verbrechen al» e>» Ver- ri würde. Der Procrh gegen de» mtrtz »icht, wie e« früher hieß, am > arrneiinng ^rovranrrn ano «eiuer * opposilioaellen Devuttrien zur Lak breche, her goiur, Partei «klär ^ Attentäter »am 16. vepttmter Mi SS., sonder» erst am 2S. d. M. beginnen und sei gelegenilich dieser Richügstrllanq auch beioni, dah weder D. Majarttcu, noch auch sonst ein andere« Miigiied der jungeonservativta Partei alt Bertheldiger lm Aliemal-processe sungirea wird. * Wie der „Politische» Eorrrspondenz" von bulgarischer Seite au» Sofia gemeldet wird, hak der Groß Vezier da» ihm kürzlich überreichte Memorandum der bulgarischen Emi granten in Konstantinvpel der bulgarischen Regentschaft nach Sofia übersendet. Dat von 34 Bulgaren uitterzeichnete Schriftstück ergebt sich in den heftigsten Angriffen gegen die bulgarische Regentschaft und da« gegenwärliqe Ministerium. Die Mehrzahl der in dem Memorandum der Regeutschast zu- geichriebenr» Schritt: und Versllguiigen dalirt jedoch vou einem Zeitpuacle, wo die gcgeuirärlige Negeiilschasi überhaupt »och nicht die Leitung des Landes übernommen Halle; die übrigen ber anzesübrlen Thalsache,, sind in übertriebener uad entsprechend den Tendenzen der Urheber de» Memorandums enlstelller Weise geschildert. Da» Memorandum gipfelt in dem Berlangen, daß eine internationale Commitsio» dehus» Untersuchung der seitens der Emigranten erhobene» Be» chiverden nach Bulgarien entsendet werde. * Ueber die Situation in Belgien wird dem „Ham- burg'ischcu Corresponvent" berichtet: „Die Kundgebungen der klerikale» Partei gegen jede Milttair-Nefvrm habe» nachgerade eine» derartigen Charakter a»ge»om»ien, daß dir Stellung de» Ministerium» erschüttert wird. Dasselbe verlangt aus da« Bestimmteste, daß alle Kundgebungen sorlab unterbleiben, da e« sonst entschlossen sei, sein Ami niederzulegen. Schon dringen «inslußreiche Kreise in den König, die Kammern aus- zuivskn und da» Land zu befrage». Da« Ministerium bietet vaker jetzt Alle» aus. um die Rechte zu einer politisch der« ständige»«, Haltung zu bewegen und damit die Kaminer-Auf- tösung. durch die dem klerikalen Regiment eia Ziel gesetzt werde» könnte, zu vereiteln. Daß aber eine so tolle Agilaiion, wie sie die Klerikalen zur Ausrechlerhattung der Mililair- l»enstc-Llellvrrlrelu»g im Lande hervorgerusen, nicht fort» ivähren kann, darüber sind selbst die besonnenen Katholiken ewig; auch sie verurlheiien da« gewissenlose Hetzen der Heißsporne gegen den König, die Negierung und die Armee aus da» Schärssie. Nachdem man die katholischen Vereine Belgiens mit aller Gewalt gegen die Militair- Reformen auigehrtzt, fühlen sich plötzlich di« Minister ia ihre» Aemlern. die Deputirlen in ihren Mandate» bedroht. In Folge besten beschloß kürrlich die Neckte beider Kammer», daß die katholischen Vereine rein Reckt baden, den Ministern ihre Politik aufzuzwingen oder die Deputirlen in ihrer Unab hängigkeit zu beschränken. Dieser Beschluß wird wenig Ein druck aus die uageberdigen Vereine machen, da einflußreiche Parteiorgane sie ermabnen, sich daran nicht zu kehren, sonder» weiter zu agiiiren. Nur eine Partei im Lande wolle den persönlichen Dienst — „die Freimaurer t" Also geht di« Hetzerei weiter, obwohl die Vereine misten, daß die Reckte gegen Mllilair-Resormen istl Eine neue Befriedigung steht den Klerikalen in Aussicht. Wie in parlamentarischen Kreise« verlautet, tritt der greise Minister dcS Innern. Tonisten, zurück und der Iustizmiinster. Devolver. ein Schüler der Jesuiten, übernimmt IuuerrS und Unterricht. ES ist sicher, daß dieser mit dem staatlichen Uulerrickt noch schärfer ans räumt. denn va« Programm lautet: „Fort uut dem Staat« au« der Schule!" * In der sranzösischen Press« fährt man fort, sich mit dem Krieg in Sicht zu beschäftigen, aber die Tendenz trttt immer mehr hervor, England für die Hetzereien ver antwortlich zu machen uud chm eine herauSsordernde Roll« zuzuschreiben. * Zur Lage in Kaukasien wird der „Allgemeine» Zeitung" an» Tisli», 7. Decembcr. geschrieben; Schon medrere Monate gingen hier allerlei dunkle Gerüchte über einen Auisiand der Tichetickenzen am nördlichen Abhänge de« Kaukasus: jetzi erst verSffenilichl die Regierung eine Neihi vou Thatiachen, wrlch« beweisen, daß dieser Aufstand wirklich >» de» Monaten August, Sepirmber und Oktober diese- Jahres ftatthatt«. D>e Ausdirlnnq von 10 Balailloiien Insaaterie. 15 itsradronru und Souiien Eaoallcri« und 16 Kanonen aus dem Terek-Gebiet nutz dein Dagdcftan beweist, dag man jener Bewegung nicht geringe Bedeutung beilegte. Abgesehen davon, daß. wie man lagt, d« GemüHier schon seither durch Bedrückungen und allerlei Uedrrgi.ssc von Seiten mancher Beamten, namentlich der Veziik-dauplleute, in, Stille» unznsriede, gewesen sein Möge» «»l» dadurch die Gährung schon längere Zeit tortdauerte, gab die Veiunlasiung znm offenen AuSbruch des Unwillrn- und Ungelwtiams die beabsichtigte Heranziehnng jener Bergvölker zur all,eme„e» Wedipff chl >n einer denselben »lelleichl nicht iogieich verständliche» Foim, noin.ich «» Form von Geldleistungen anstoll des persönlichen Dienste», gegen den sich die Mohammedaner hier ganz beiouder» sträuben. Die T'cheischenzen, du verdaiinißniabig noch sehr kurz» Zrtt dem russischen Scepter unl-rworjen sind, haben eine sehr leicht entzündl che N"ur und l»iß's Blut und lussen sich bei ihrer mangelvaslen Bildung und Univ'sseuhrit leicht zum Aenßerfte» dinrelßen. Za Bnsanq des Sommer« non wurde ihn«, die Bociroliine einer allgemeinen Vott-zählung anqekündigi und der Zweck dieser Maßregtt klar arm >ch>. sowie Belehrung darüber «ribeilt, welche Pflichie» sie bel Einsührnng der allgemeinen Wrhrpfl cht werben zu trogen haben. Dar gab nun bei der muselmännische» Blvölkerung jener nördlichen Abdänge de» Kaukasul Beranlntinag z» alle» mögliche» Gerückieu der einiälligsten Art, und bald erlchir, auch ein Imam sLebrer). welcher die vorhandene Unzuliiedendeit noch schürte. G«iiz ,m Widerspruch mir dem kaiierlick»«» Befehl, welcher anstatt der persönlichen Dienstleistung eine Geld- leiNuag verlangte, verbreitete sich ra de» Berg-» die Meinung, daß hmsort alle junge» Leut« unter die Snldaleu gesteckt werden lallen. In Folge dessen beschlossen viele Familien, r» die Türkei au«zuwanoern, säst allannem aber stand der Gnt- ichluß lest, di« BoltSzahlung und die Auszeichnung de- vermögen» nicht zuzulassen. Die ersten Aule, in welche» die Ausnahme be sinne» sollte, widerietzien sich den bieimil betrauten Beamten. Mit Güte war nicht- an-znrichien. Mare August erhielt Fürst Dondukow-Korsnkvtv von, Ldes des Terek-Gebiele» einen Rappott über die »rodende Lage. Der Fürst beschloß sogleich energisch vor» z lgeden und besaht die Ausbleiung der oben erwähnten Heere»- machi unter oem Kommando eines rm Kriege mit den Berg völker» ersabrenen viid vei denselben bekannten köderen Oksiciee». Ehe ober dir Expedition sich auj den Weq machte, versuchte ma» noch, dir Bach« friedlich beiznlegen. Zu diesem Zw-ck wurde» End« Angttft «»- ollen Anlen der TscheOchna in die kleine Smdü Gro-no» Devntttte zniammenqeensen, deren sich auch 200 vrrsommeltru. Mau erklärte ihnen den wirklichen Brrbalt der Sache, »nd macht« sie oui das Unkluge ihre» Wibernande« mit dem O-meiken on>. merksam, daß jede weiter« Widersetzlichkeit mit Waffengewalt werde gebrochen «erde». Mit drelem Bescheid »nie» die Deputirien ah. »nd »« wnrd« ihnen eine Woche Bedenkzeit geaede». Di« Zählang begann. Ansang» ging Alle« gut; bald aber kam dir Nachricht, daß sich immer noch 37 Aule widersetzen, hoher wurde di« Zthluug ualer milliairischer vkdecknug und Mit Zwu»g«. ttuguattieruug vorgenommr». E« rückte die Colo»« titztz
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