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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.07.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188707017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: S. 4376 statt S. 3746
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-07
- Tag1887-07-01
- Monat1887-07
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.07.1887
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Erscheint tätlich ft.ih 6'/, Uhr. Nrdilltto» und LtpeLitiou Johannesgasse 8. ApirchKulldki, der Nedactio»: Vormittags 10—12 Uhr. Nachmittag» 5—6 Uhr. ItUr v Nu« ad, «ng^andiir M-nuIcra», macht sich dl, N-daciiaa nicht »erdiudtich. «»»ahme der für dir »Schstsolgrndr Rnmmer bestininite» -nierate a» Woäirntase» bis 3 Uhr Rachmittago an Lau»- »nd-rs,tagen früh bis'/.VUbi Zu dr» /Uialrn für Zns.-Annahmc Otto Ulen»», Universtlätsstraße 1. Louis Lösche, Katharincnstr. 23 pari. u. Königsplatz 7, nur bis '/,3 Uhr. «WIM »e LV,V«0. AdolNfemrntsprki« viertelt. 4'/, inrl. Vrinaerloha 5 Mk., durch dir bezogen 6 Mt. Jede einzelne Nummer Belegexemplar 10 Pf. > Lebühren für Extrabeilage ltu Tageblatt-Format gesalzt) ang efürderuag 70 Mt. t-Forn ohne Postbrsörderu «tt Postbefürdi Anzeiger. Organ siir Politil, Localgeschichte, Handels- and Geschäftsverkehr. 182. Freitag den 1. Juli 1837. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. 3 j,procentige Deutsche Reichs-Anleihe. Bon der aus Grund der Gesetze vom >6. Februar 1882 (ReichS-Gcsehbl. S. 39), 31. März 1885 (NeiLs-Gesetzbl. S. 78). >6. März >880 (Reichs Gesetzbl. S. 58). 30. März 1887 (NeichS-Gesctzbl. S. 148) unv I. Juni 1887 (Reichs- Gesetzbl. S. 204) auSzugebenvc» ReickS-Auleibe habe» die ReichSbank, die Gemeral-Dtrectio» der Seehandlungö« Sorietckt und die Bankt,änser S. Bleichroeder, Direction der DiScouto-Gesellschuft, Deutsche Bank, Berliner Handelsgrsellschaft, Bank für Handel und Industrie, Mendelssohn L Co., Rodert LSarschauer Co., Dresdner Bank, GeuoffenschaftSbauk von Sorrgel, ParrisiuS L Co., F. W. Krause ^ Co. Bankgeschäft, sämuitlich in Berlin, M. A. von Rothschild L Söhne in Frankfurt am Main, Norddeutsche Bank in Hamburg und Lalomon Oppenheim Hu». «L Co. in Köln den Nominalbetrag von Gin Hundert Millionen Mark übernommen und legen dieselben unter den nachstehenden Bedingungen hiermit zur öffentlichen Subscription aus. Die Anleihe ist mit jährlich drei ein halb vom Hundert am t. Januar und 1. Juli zu verzinse». Die Tilgung deS ScbuldcapitalS erfvlgt in der Art, daß die durch den NcichshauShaltS-Etat dazu bestimmten Mittet zum Ankauf einer entsprechende» Anzahl von Schuldverschreibungen verwendet werden. Dem Reich bleibt da« Recht Vorbehalten, die in, Umlauf besiudliche» Schuldverschreibungen zur Einlösung gegen Baarzahlung dcS CapitalbetrageS binnen einer gesetzlich fcstzustellcndrn Frist z» fündigen. Der, Inhabern der Schuldverschreibungen steht ein Kündigung-recht gegen das Reich nicht zu. Berlin, den l. Juli 1887. Reichsbank» Direktorium. v. Dechend. vr Koch. Bedingungen. Dt« auf Sreita«, heu 1 Juli. ««beraumte öffentliche Sitzung der Handelskammer wird hiermit auf einen spSteren Dag, -esseu Bekanntmachung Vorbehalten hletht, vvruodobvo. Lrttzzt,. de« 8». Sunt 188?. Lrr stell». v»rfl«ten»r her Handelskammer. A Dtzteme. vr. Grusel» L. >Mze»>„ bei >er Reichshanptbnuk r» Berlin, den sämiutlichrn Reichs- banthiittptstellr», Reichsbaiikstelle», -Irichsbank-Kom- manotten und den Reichabanknebenstelle» in Bariiicn, Vo-linm. Tarmstadt. LniSburo, Heilbrsu» und tütcs- buvcn, <> Gcneral-rtrektton der SeetzaudluugS-TscietLt (in Berlin), 2. Blrichroeher (in Berlin), Tirrctian der Disronto-Vesellschaft (in verliu), Tentschc Bant (in Berlin), Bciliner Ha»dciS-VtcseU,'chaft (in Berlin), Biinl für Handel und Industrie (in Berlin), Mendelssohn Sc ko. (in Berlin), Robert tSarsihaucr L ko. (in Berlin), Tresvurr Bank (in verliu). nlciiosstnschasisi'ank vau Sorrgel, Varrijin» L- Ko. (,n Berlin), v W. Krause L ko., BankgeschZst (in Berlin)» A. v. Rothschild L Söhne (In Aranksnrt a. M.), No> «deutsche Bank (in Hamburg) und -olotnon Lddenbrim ju». L ko. (in Köln) am ä. Aiilt d I. von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr und von 8 bis » Uhr Ruchmittago statt und wird altdann geschloffen. Artikel 2. Der zu begebende Anleih betrag wird auSgesertigt in Schuldurrschreibungen zu 200, 5V0, 1000, 2000, 5000 ^l, welche mit laust »deu ZiuSscheine» vom 1. Juli d. I. ab versehen werden. Artikel 3. Ter Siibseridtionsprets ist aus Si> ./L für je 100 .41 Nominalcapilal festgesetzt. Auster dem Preise hat der Zeichner die lausenden Zinsen von, I. Juli hi» zum Tage der Abnahme und die Hülste de» für den Echlnstschei» verwendete» Stempelbetrages zu vergüten. Artikel 4. Bei drr Zeichnung ist eine Eaution von 5 Procent des gezeichneten Rominolbclrages in baar oder solchen nach dem Tage->2ouri'e zu veranschlagenden Effecten zu hintcrlegen, welche die betreffende Subscrivlionsstelle als zulässig erachten wird. D>e von dem Comptoir der Reichshauplbank für Wecthpapiere ausgegebenen Depolscheine vertreten die Stelle der Effecten. Den Zeichnern steht im Fall der Reduction die freie Verfügung über de» überschiebenden Theil der geleisteten Taution zu. Bekanntmachung. Der diesjährige interiiatioualc Productenmarkt wird Montag, den 2K. August, iumen des KrystallpalasteS hier abgehallt.t Artikel S. Die Zutheilung wird sobald wie möglich nach Schlub der Subscription unter Benachrichligimg der Zeichner erfolgen. Im Fall der Uederzeichnung bleibt die Reduction Vorbehalten. Anmeldungen aus bestimmte AppointS können nur insoweit be rücksichtigt werden, al» dies nach Beurtheilung des LonsortiumS mit den Interessen der anderen Zeichner verträglich ist. Artikel 6. Die Zeichner können die ihnen »ugrthcilten Anlelhe- beträge vom 18. Juli d. I. ob gegen Zahlung deS Preise- (Art. S) abuchmen; sie sind jedoch verpflichtet: deS zugetheilten Betrages am 18. Juli d. I., - - spätesten» bi» 80. August d. I.» '/« - » - » - 6. September d. I. abzunebmcn. Zugetheilte ZeichnungSbeträge bis inet. 10,000 sind nugeiheilt am 18. Juli d. I. zu regnlire». Die Abnahme must au verleiden Stelle erfolgen, welche die Zeichnung angenommen hat. Nach vollständiger Abnahme wird die hinterlegte Laulion ver rechne», beziehungsweise zurück,,egeben. Artikel 7. Wird die Abnahme im Fälligkeitstermin versäumt, Io kann dieselbe nach Verlaus einer 8tägigen Nachfrist nur unter Zahlung einer Lonveiitionalstrafe von süns Proccut deS fälligen EinzahlungSbclrages ersolgen. Sollte der Zeichner seine Verpflichtung alsdann innerhalb eines Monals nicht «stillen, so verfällt die eiugezahltc llaution zu Gunsten der Ucbernehmer. Artikel 8. BIS zur Fertigstellung der definitiven Stücke er halten die Zeichner entsprechende, von dem ReichSbauk-Dirrctorium auSgcstcllte Jnierimsscheine. lieber de» Umtausch der Interimsscheine in definitive Schuld. Verschreibungen wird daS Erforderliche bekannt gemacht werden. Artikel 9. Die SubscriptionS-Anmeldung nebst LautionS-ver zeichnifi ist in doppelter Ausfertigung einzureichen. DaS Duplicat der Anmeldung wird dem Subscribentcn mit der Quittung der An. »ahmcstelle versehe» zuiückgcgeben. Bei successiver Empfangnahme der Stücke (Ari. 6) ist diese Be schemigung zur Abschreibung der abgenommenen Beträge vorzulegen und bei vollständigem Bezüge derselben zurückzugeben. Formulare zu den Anmeldungsscheinen nebst LautionS-Ver zeichnissen find vom 2. Juli d. I. ab bei alle» ZcichnuugSstellen unentgeltlich zu haben. Vtkanntmaitzuilg. in den Räumen werden. Leipzig, am 2b. Mai 1887 la. 2829. Der Rath der Stadt Leipzig. » vr. Georgi. Hennig. Da» Befahren deS von der Spicstdrücke am linken User deS PleibenmühlgrabenS über die Kirsch- und Kopfwehr Brücke nach Scbleußig führenden Wege» mit Lastfuhrwerk ist bei süns Mark Geld- oder entsprechender Haststrase verboten. Nur für den Berkehr zwischen Leipzig. Schlcustig und Klein zschocher al« Endpunkten ist da« Befahren mit Lastfuhrwerk von nicht über 60 Eentner Beladung gestattet. Leipzig, den 25. Juni l887. Der Rath drr Stadt Leipzlg. - - Id 23lt. vr. Georgi. zichoriu«. Wir machen hierdurch bekannt, daß die große versenkte Brückenwaage der RathSwaage aus dem Areale deS LagcrhoscS in Folge einer nvlhwenvig gewordenen größeren Reparatur an derselben bis auf Weitere« außer Betrieb gesetzt worden ist. Leipzig, de» 28. Juni 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. zi. EicvoriuS. la. 3728. vr. Georg« Vekanlltmachung, Miethveränderungea betr. Un> da« Berzeichniß der CinquartieruugSpfiich- tigcn und der zur Einquartierung geeigneten Räume in Ordnung zu erhalten, geben mir den Haus besitzern und Administratoren hiermit aus, jede in ihren HanSgrundstücken »ingetretene Mieth. »esp ZinS Veränderung längstens 8 Tage »ach deren Ei,linkt bei unserem Quarlieramte. Sladtbau», Obstmarkt Nr. 3, 2. Et., Zimmer 107. sehrtftiieh anzumelde». Jede Unterlassung oder Versäumniß dieser Vorschrift wird mit einer Geldstrafe von >5 geahndet werden. Leipzig, den 27. Juni 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. X/Ll 5426 Vr. Georgi. z». Ausschreibung. Der Abputz der äußeren Fronten der (Vevrgevhalle (Brühl, Goethe- und Nitterstraße) solle» vergeben werden. Bedingungen und Unterlage» hierzu kenne» im NathS- banamte NatbhauS, II. Obergeschoß, Zimmer Nr. 5 gegen Erlegung von t -Xl entnommen werken. Die Gebote sind versiegelt mit ver Aufschrift „Ahpn» der (deorgenhalle" bis zum II. Inli «., Abends 8 Uhr, an oben bezeichnet« Stelle einzureichen. E« bleibt die AnSm.rbl unter den Bewerbern oder die Ablehnung sämmt. sicher Angebote Vorbehalte» Leipzig, den 29 Juni 1887. Id 2499 De- RathS her Stadt Leipzig Baudepptatt»». Königliche VaugeVerkcnschnlc M Leipzig. Der Unterricht im Semester 1887/88 beginn» Montag, den 3. vctoder, früh 8 Uhr. Zur Ausnalnne sind erforderlich: 1. daS erfüllte 1b. Lebensjahr, 2. ein« mindestens auf zwei Halbjahre ausgedehnt« praktische Beschäftigung im Baugewerbe, 3. ein Zeugniß über gutes Verhallen, 4. ein Impfschein, 5. zum Eintritt in den unterste« Kurs «lae vorbilduag, wie sie als Ziel der Volksschule festgesetzt ist. Die diesbezügliche Prüfung ist aus Freitag, de» SV. September, früh 8 Uhr t>n?LisprnkatI«n von der Altersbestimmung, welche jetzt durch Hohe Entschließung auf daS erfüllte iS. Lebensjahr Hera geietzt wurde, findet nicht statt, wohl aber kann dir Bedingung der praktischen Beschäftigung bei bene«, welche eine bessere Vorbildung nachwenen, ermäßigt werden. Nachprüfungen und Ausuahmrprüfungeu solcher Schüler welche in höhere Kurse rintreten wollen, sind aus Ssuuabeub. deu I. Vrtsver. früh 8 Uhr festgesetzt. Für »öS UnterrichtSloral des IV. kurfe» ist eine Vergrößerung vorgesehen, und für später ritte Erweiterung deS Unterrichte« i« drr CoiistrnktionSlehrr in AuSficht getrommen. Anmeldungen find schriftlich oder mündlich bet dem Unterzeich neten bis SV Lrptembrr. solche früherer Schüler Sonnsbend, deu 1. Oktober bi« spätestens Vormittag« 11 Uhr anzubringea. Leipzig, de» 37. Juoi 1887. Die Directis«: Wilh. Heh, Dovidstraße 11. Auction r« Lindtnau. Mauiag. de« 4. Juli 18S7, vormittag 10 Uhr, solle» im »oft. m Eiche" 2 geoße »ad 1 kleine Topirpreksen, Dttlftmskchiu« und di» Herreukleidrr» bau« ^n 1 groj st-ffe werde«. ne ..grünen S-gestanz«. 1 meistbietead gegen sofortige Vaaezahlung öffentlich versteigert Letvzig. am »0. Juni 1887. Der Gericht«, Gericht«»,!,»ehr, beim Kgl. Amtsgericht b«f. Vekamitmllchililg. Die Pflasterung der Bayerischen Straße mit bossirten Steinen I. Elaste von der süvlichen Fluchtlinie der Aibert- iraße diS zu Ver Grenze deS ehemaligrn Holz- und Kohlen- bahnhofcS soll au einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Tie Bedingungen und Blanauet« für diese Arbeiten liegen in unserer Tiesban-Berwaltung. RathhauS, V. Etage, Zimmer Nr. 14 aus und können daselbst eingeschen resp. gegen Ent nahme der Schreibgebühr entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit drr Aufschrift: „Pflasterung der Bayerische» Straße" versehen edenbaselbst unv zwar b>S zum I». Jult kfd. IS., Nachmittag« S Uhr, einzureichen. Leipzig, am 24. Juni 1887. De« Rath« der Stadt Leipzig Id 2245 Straßenbaudeputation. Vekannlmaihllng. Der von der Lagceholsverwaitung am 80. August 1881 unter Nr. 76260 ausgestellte, aus M. Bachmann in Leipzig lautende Lager- chein über ausgelagerte 3 Kisten Betten. Wäscht und HauSgeräth, gezeichnet V. V. L. Nr. 101 bi« 103, gewogen stitt lcg:. ist bei unS al- abhanden gekommen angezeigt worden. Wir fordern den Inhaber deS Lagerschein- hiermit auf, sich mlt demselben binnen 8 Monaten und spätestens bis zum S. September 1887, bei Verlust jeglichen Anspruchs an die Lagerhossoerwaltung t» der Lagrrdos-Ezpedilion zu melden. Ersolgt keine Meldung, so wird der Lagerschein für erloschen und unwirksam erklärt und ein »euer Lagerschein auSgesertigt werde». Leipzig, den 1. Juni 1887. La»crh«s ver Stabt Letpzi,. El e t h e r. Nichtamtlicher Theil. Die FremLenfrage in Frankreich. Der Fall köchlin ist abgelhan, mit der Patrioteuvcrsamm- lung im WintercirciiS sind die Kraftproben der Liga erschöpft, und die öfseiitsiibe Meinung neigt zur Ansicht Castagnac'S, daß die Liga bester gcllian hätte, sich vollständig ruhig zu verhalten, da sie die Schuld an dem Hochverralhöproccste gegen Köchiiu und Genossen trägt. Die Liga kann von Glück sage», wenn sie selbst nicht zur Verantwortung gezogen wird und wenn die französische Negierung ihr auch ferner Duldung angebeihen laßt. Wenn dem Ministerium Nouvier nicht das Messer an der Kehle säße, so daß e« jeden Augen blick Lurch die Radikalen zum Rücktritt genölhigt iverben kann, dann würde es wahrscheinlich schärfer gegen die Ligisten austrrlen. aber zum Unglück gehört Eastagnac, welcher da« rechte Wort in Sachen ver Liga gesunden hat, drr Rechten in ver Kammer an, so baß eine Befolgung seiner NathschlLge den Radikalen neue AngrifsSwafsen gegen daS Ministerium liefern würde, die ja ohnehin die Regierung fortgesetzt de« Berralhe« an der republikanischen Sache durch rin Vündniß mit den Monarchisten zeihen. WaS etwa aus diplomatischem Wege über die Liga verhandelt wird, entzieht sich der öfsrnt sichen Kenntniß. aber um so offenkundiger ist da« Auftreten der Chauvinisten, welche hauptsächlich unter den Radikalen und der äußersten Linken zu suchen sind, gegen die Fremden. Der Minister des Auswärtigen, FlourenS, hat große Mühe gehabt, di, Angriffe gegen die Fremden, unter denen natürlich die Deutschen zu verstehen sind, auf ein möglichst unschädliche« Gebiet binübcrzuspielen. Gegen die AusenthallStax« ließen sich mit Erfolg die Handelsverträge geltend machen, da diese den Kausleuteu und Arbeitern ungehinderte Ausübung ihre» Berufe» in Frankreich gewähren; avcr damit die Antragsteller doch irgendwie zusriedengestellt wurden, ging FlourenS au den Gedanke» ein, die Misitairtaxe aus die Fremden anzu- wrnden. Da» neue Misitairgesetz belegt die vom Militair- dienst befreiten Franzosen mit einer Steuer, um sie wenigsten« auf diese Weise zur Theiinahme an den Opfern, welche für da« Vaterland gebracht werden sollen, zu nöthigen. Ein CommissionSmitglird hatte den genialen Gedanken, die Fremden aus gleiche Stufe mit den nicht waffenfähigen Franzosen stellen aus Grund der Thatsoche, daß die Fremden, weiche ! »n Frankreich aufhalten, nicht zum Militairvienst in Ver französischen Armee verpflichtet sind. FlourenS erklärte mit Recht, daß die Handelsverträge einer solchen Besteuerung nicht entqegenstehen, aber diese Form der Besteuerung hat einen stärkere» Gegner, und daS ist der gesunde Menschenverstand. Wie kann man Leute mit der französischen Wchrsteurr belegen, die einem fremden StaatSvervande angeböre» und in diesem kriegSdienstpfsichlig sind oder doch nach deffen Miiitair gesehen beurthriit und behandelt werde»? Die Antrag stell» brauchen ei» Mittel, um den Deutschen den Aufenthalt in Frankreich zu verleiden, und d^haib suchen sie etwa« aus findig zu machen, wa» zur Erreichung diese« Zwecke» geeignet erscheint. Daß dadurch such ander« Nationen getroffen und verletzt werden können, macht den Antrag stellern keine Skrupel, sie vertrauen der Geschicklichkeit der Bebördk». welche die auSsührenden Werkzeuge schon an« weise» werden, mit der nötyigen Unterscheidung zu versahttn. Wa» »S damit auf sich hat. da» haben di« Fäll« gezeigt, in weichen Engländer und Schweizer »veHen Brrdachi» der Spionage verfolgt und belästigt worden sind. Die Spionen riecherel bat nachgerade einen Umfang in Frankreich erreicht, baß die Fremden gewarnt werden muffen, in diese« Land zu reisen, damit sie nicht in die Lage kommen, al« deutsch« Spione betrachtet und behandelt zu werden. Jetzt soll zu diesen Be lästigungen die neue der Fremdrnsteurr binzutreten unv ohne die Geschicklichkeit FlourenS' könnte e» geschehen, daß diese Steuer schon in kurzer Zeit in Kraft träte. FlourenS at aber sehe wohl erwogen, daß di, Auflegung der neuen teuer vsn drr Annahme de, betreffend«« Bestimmung des Leclamen nnter dem RedactionSstrich die Saespalt. Zeile KOPk.. vor drnFamilirnuacheichteu die Sgespaltrne Zeile 40 Pf. Inserate stad stet» an die Gxpepltt«» z» senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlnng pr«isumu«rnncko oder durch Post- Nachnahme. 81. Jahrgang Militairgesetzentwurs» abhängt und daß dies« noch in weitem Zelde liegt. ;a überhaupt wenig wahrscheinlich ist. Die Angriffe, welche die Kammer letzthin gegen den Senat gerichtet hat. haben darin ihren Grund, daß die Radikalen vie Ablehnung deS MililairgesetzeS durch den Senat befürchten. Der Intransigent LabordSre beantragte am 27. Juni, daß rin neuer WahlmobuS für den Senat rinaeführt werde unv daß die Senatoren einfach nach dem allgemeinen Stimm- recht gewählt werden sollten. Der Opportunist Raynal erwiderte daraus ganz sachgemäß, daß damit die Aufhebung VeS Senat- ausgesprochen sein würde und fand im Minister präsidenten Nouvier eine» GesinnungSgenoffen. Die Kammer lehnt deshalb die Dringlichkeit mit 3t7 gegen 205 Stimmen ab, jedoch muß die große Zahl der Anhänger ve-LabordSre'schen Anträge- berechtigte Besorgnisse für die Zukunft erregen. Ei« so unaunebinbarer Antrag Wurde durch mehr als 200 Ibgeordnele unterstützt, welche dadurch ihr volle» Einver» iändniß mit dem intransigenten Stemdpunct zu erkennen gaben. Die Mehrheit wurde nur durch die Monarchisten erreicht, unter den Republikanern stimmt« die Mehrheit der Cinsührung de» allgemeinen Stimmrecht» für die SenatS- wahlcu unv damit der Aushebung de» Senat» zu. Die durch den Deutschenhaß erzeugte Berblendmtg «ine» große» Theilr» der Franzosen geht bereit« so weit, daß sie, um die Deutsche» belästigen ru können, keine Rücksicht mrh« auf dir übrigen Nationen nehmen. Natürlich werden sie sich wohl hüten, die Russen mit den Deutschen in «inen Tovf zu werfen, aber bei diesen kommt ihnen die Kenntniß der fran zösischen Sprache zur Hilfe. Dir in Frankreich lebenden Küsten sprechen durchschnittlich da» Französische so rein, daß «» einem Fremden gegenüber al« eine Schmeichelei gilt, wenn ihm ein Franzose ziigestcht, daß er da» Französische wie «in Knffe spveche, also i» dieser Beziehung habe» die Russen nicht allzu viel zu besorgen, um so mehr aber die Engländer» welche da» Französische fast niemals ohne fremdartigen Accent sprechen lernen. Pari» hat von jeher auf da» Ausland eine große An- stehuiigSkrast anSgellbk, und wen» man auch kn der Bewun- öerung dieser Weltstadt nicht so weit ginm daß man sie mik Victor Hugo da» Herz der Welt nannte, so glaubten doch die zulsituirten Nichlsraniosen, daß sie sich kaum irgendwo ander« n der eivilisirten Welt so gut amüstren könnten al» in Pari». Den Ruf als internationaler vergnügungsort genießt Pari» seit langer Zeit in noch höherem Maße wie etwa Wien und Dresden, unv ivenn die Pariser große Einbuße» an Einnahmen, dir sie durch den Aufenthalt von NilSländer» in ihrer Mitte beziehen, erleiden wollen, so brauchen sie nur auf dem von den Druischenhaffern betretene» Wege derBelästignngderFremde» sortjiifahre», dann wird da» Fernbleiben vieler yremden von ari« dir unausbleibliche Folge sein. Die Thorhrit dieser nträge ist kaum zu begreifen» wenn man erwägt» daß Paris im Jahre 1889 oder ein Jahr später eine Welt- auSstellung veranstalten will, deren Gelingen doch wrsentlich von der Belhriligung der Ausländer und von ihrem Aufent halt in Pari» während der «uSstellimg abhängt. Der Pariser liebt e». wen» man ihn bewundert, wenn man seine Eleganz seinen Geschmack, sein gewandte» Benehmen anerkennt unv ihn) wegen dieser Vorzüge ein- Art von Vorrang vvr den Übrigen Sterblichen einräumt. Wa» fangen aber drr Pariser a», wenn sie in Zukunft nur unter sich ihre Schaustellungen auSführr» sollen? Wer etwa» leistet, wa« Andere nicht zu leisten vermögen, drr will nicht nur die Anerkennung der ihm gleichwertbigen Personen erriiia«>, sondern «» kommt ihm hauptsächlich daraus a». seine Ueberlegenheit zur Geltung zu inge». DaS hat der Pariser stet» den Fremden aeaenüber than, wenngleich unter der MaSke ausgesuchtester Höflichkeit. Und daraus sollte er i» Zukunst au» lauter Rachedurst gegen Deutschland Verzicht leiste»? Nimmermehr! * Leipzig, 1. Juli 1887. * Der BundeSrath wird wegen drr Abwesenheit de» StaatSsrcretnirS von Boetticher jedenfalls nunmehr erst Freitag wieder eine Plenarsitzung abhalten. Außer dieser findet dann wahrscheinlich in ver nächsten Woche noch eine Sitzung statt, in welcher die Vertagung des BundeSrath» erfolgen wird. * Wie bereit» erwähnt, wird die Eommifsion zur Aus arbeitung eine» bürgerlichen Gesetzbuchs in Kürze vie erste Lesung de» Entwurf« beendigen. Bi» zum Sommer 1885 waren von der Commission die drei ersten Thcile (Allgemein«» Recht der Schulvverhältniffe und Sachen recht) in erster Berathung vollendet. Den Wünschen von maßgebenden Stellen entsprechend, trat um diese Zeit eine größere Beschleunigung der Arbeiten ein. so daß me Vollendung de» vierten und fünften Theilc» (Fainilirn- recht und Erbrecht) in einem Bericht de« Vorsitzenden, Wirkt. Geh. Rath» vr. Pape, an den Re!ch»kanzler für den Sommer d. I. in Aussicht gestellt werden konnte. Trotz mannigsacher Zweifel, di« dagegen laut wurden, ist diese Frist innegehalten worden, und di« Veröffentlichung de» ganzen Ent wurf» wird noch im Lause de» Jahre» erfolgen. In di« zweite Lesung soll erst ringitrete» werden, nachdem die öffent liche Kritik sich nach allen Seiten hin ausgesprochen hat. Aber auch in drr Zwischenzeit wird die Commission nicht müßig bleiben, da ihr, abgesehen von dem EinsUhrungSgeseh und der Grundbuchorvnung. noch dir Feststellung verschiedener anderer, in Entwürfen bereit« vorliegender Gesetze obliegt. Die Einführung de» bürgerlichen Gesetzbuch» Wird Ergänzungen derEivilproceß- und derEoncurSordnung nöthig machen; nament lich aber »st noch dir Zwangsvollstreckung in da» unbeweglich» ver mögen besonder» zu regeln, va dir Eivilproreßordnung nur die ge meinrechtlichen Bestimmungen überda»Mobiliar-ExecuIion»rrcht enthält. Bet Feststellung de« dritten Theil» de« Gesetzbuch». Sachenrecht, wurde au» vorwiegend praktischen Gründen davon Adstand genommen, dt« «aterirllsn Bestimmungen vermögen darauf, sestzustellen, sowie aus dies« in besonderen Roten Bezug zu nehmen, und behielt alle auf da« Jmmodlliur-Ereeution«recht sich beziehenden Rrchl«»»«scheisten einem Gesetze nach dem Vorbild« de» preußischen Gesetze« vom 13. Juli 1883 vor. Einfache« liegt di» Sache bei der Grunvbuchorduung, bi« überhaupt nur allgemeine Vorschriften enthalten uub den Laude»ges«tze» möglichst frei« Hand lasten soll. * Schon bei den erste« noch ganz unvrrbürgtm un» ungenügenden Andeutungen über den Inhalt de» künftige» Gesetzeurwurs« Uder di« Alte»«v«,ss»gu»a b»I Arbeit«« »trd«rh«l» sich wieder der alte Vorgang, »aß dt» vavsn «VIWNV genommen, m« «aterlkuen ikieflim Über die Zwangsvollstreckung tu da« unbewegliche B« in da» Gesetzbuch auszunehmru. Man beschränkt« sich dir zur Anwendung zu »ringenden Grundsätze fest; sowie aus diel« in besonderen Roten Bezua »u nehn»,
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