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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.08.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188708311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-08
- Tag1887-08-31
- Monat1887-08
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.08.1887
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Hierdurch werden die von un» mit Zustimmung der errrn Stadtverordneten beschloss»» und von dem König«, kinisterium de« Innern genehmigten .^Ort-statutarisch» Bauvorschriften für da» au der Zritzrr und Sophienstraße in Leipzig gelegene Grundstück der Frau Earoline Amalie Auguste verw. Brrm» vom IS. Juni d. I." in Folgendem amtlich verkündigt. Leipzig, den 25. August 1,87. Id. SRI Der 1072. Math der Stadt Leipzig. vr. Georgi. W ilisch. »ff. OrtSftatutarische Bauvorschriften für d«« «« »er Zrttzer ,u» Eaptzienftratzr ,, Letpzt, ,o« te,»,e «ruudftü« »er Krau Garattn» «»ulte August« »rrw. Are»« tz 1. Der Bebauung de» iu der Ueberfchrift bezeichnet» Grundstück» wird der ParcellirungSplau Nr. 4091 zu Grund« gelegt. 8. 2 Die auf diesem Plaue eingeieichnetrn Parcelle» X bi» V. und VIII. bi» XVIII. werden hierdurch al» selbst« ständige Grundstückscomplexe festgestellt und kann di« Be bauung der betreffenden einzelne« Parcel!en nur erfolgen, wem» dem Rathe nachqcwiesen wird, Paß da» einer Baustelle zn- gewiesene Land in der Hand de« Bebauer« al« Besitzer« der» einigt ist. Jede Verkleinerung der einzelnen Bauparcellen ist nur mit Di-pensation de« Rathe« statthaft, und di« Bebauung » selb» ist nur innerhalb der roth angetuscht» Fläch» o»G tz. 1 erwähnt» Plane« zulässig. Abweichungen hiervon, namrntlich durch da« Bortretea- lassen der Treppmhäuser und Aborte im Hofraume» sin» mit Genehmigung de« Rathe« und nach Gehör de« Si bezirk-arzte« statthaft. tz 3. Die Gebäudehvbe »er auf d» Parcell» I. bi« mit V. zu errichtend» Vorderhäuser darf iu Strotzen» «ud Hossront da« Matz voll LI » bi« Oberkaute Hauptsim» nicht Überschreit», wogeam di« Sebäudehäh« der auf »en Parcellen Nr VIII.. UL. XI. »i« mit XVIXzu errichtet Häuser, sowie die Höhe de« zur Parcelle Ir. mitzehörigen HinterbauseS in vorder» und Rückfront da« Matz von 17 w bi» Oberkante Hauptsim» nicht übersteigen darf. Slempciwände. Attiken, Mansarden, sowie steile Dach flächen und Dachaufbauten mit demjenigen Theile ihrer Höhe, welcher die Höh« eine» Dache» von 45» Neigung übertrifft, werden mit zur Gebäudehvbe gerechnet. Architektonisch durchgebildete Dachaufbaue an den Ecken derjenigen Gebäude, welche auf den Eckparcellen errichtet werden, sind zulässig. tz. 4. Der Zwischenbau auf der Parcelle IV. darf nur Parlerrehöhc erhalten, und da» auf der Parcelle XVIII. zu errichtende Billengebäude nur au» Erdgeschoß und zwei Ober geschossen bestehen. tz. b. Für Len Fall» daß die auf Barcelle X. vorhandene Billa zum Abbruch gelangt, darf die Gebäudehöhe der beiden ans dieser Parcelle zu errichtend» Häuser m vorder» und Rückfront ebenfalls da» Maß von 17 m bi» Oberkante HauptsiniS nicht überschreiten, tz. k. »ur tadt Für die Seitenflügel der Vorderhäuser auf den .bi« mi welche« für da« betreffende Mg« Parcellen I., V.. IX.. event. X-, sowie XI. bi« mit XV. ist dasselbe Höhenmatz zulässig, Hauptgebäude einzuhalt» ist. tz. 7. Di« Anlegung von Eonterrainwohnung» (Wob nungen im Kellergeschosse) ist «ur unter folgenden Ein schränkungen statthaft: n. in jedem HauSgrundflück ist nur «ine einzige Souterrain wohnung zulässig. Untervermiethung Po» »heil» derselben aber verbot» ; b. die Evnterraiuwohnung» dürf» «ur an d» Straß» und überhaupt nur in solchen Räum» anaelegt werden, in welchen die Zuführung de» Lichte» in «neu» Winkel von 45» Von der Fenstersohlbank aufwärt« dauernd gewahrt ist. und welche nicht nach Norden liegen. Unter Nord» is der nach Norden gerichtete Halbkreis der Windrose »wischen der östlich» und westlich» Himmelsrichtung zu verstehen' o. vor jeder Svuterrainwohnung mutz m der» ganzer Länge rin isoiirender Luftraum von mindeskng 25 «u Brette außerhalb der Umfassungsmauer de« Gebäude« sich befind» und mindesten« 1» cm unter den Fußbad» de« Wohnung», raume» reichen; ck. bei oberquelligem Boden sind Senkbrunnen durch die Lehmschicht hinvnrchbi« zur Kießlage anzubring»; der Fuß. baden der ganz» Souttrrainwohnnng muß in einer Stärk« von mindestens 15 dm detonirt sein oder sonst läftdicht» Belag erhalt», und dürf» erst hieraus die Dielen gebracht werden. Da« Maunwerk ist in gleicher Höhe mit dem Belag durch Einlegung einer Isolirschicht geg» da« Aussaugen von Erdfeuchtigkeit zu schützen; «. di« lichten Höben der Räum« haben mindesten» t w zu betragen, und dürsen letztem mit ihrem Fußboden nirgend« tiefer al« 1 m unter dem umgebend« Srdd»d» lieg»; k. alle Fenster mUff» mit ihrer g»nz» Fläch« und den Sohlenoberkant» noch mindest«« 1V dm über dem Trdbod« gelegen sein; g. alle AusenthaliSräumt müsse« von Inn» zu beheiz« sein und eint Größe van mindest»« SS «« erhalt»; b Hau«, und r«gewäff,radteitu«g» »ües« nur d«p unter dem Fußboden der Sonterrainwöhnung« fortg,leitet wrrd». wenn sie daselbst mit kiaerle, Oeffnung verscheN werden, au« eisernen oder hartgebrannten thönernen Röhren bkstehrn und mit ebenso eonstruirtm Veischteuß»' in vfr« dindung steb»; i. zwisch» de« Lbtritt»grub«n und d» Sontrrrain» wohuung» «üssm» horizontal gmneff«» mindest»« t » Zwislenraum l»g»; II. jede Souterrainwohnung muß besondm» Zugang Hab« und darf dieselbe mit Wirthschastekellrrn uud der» Bor» räumen nicht in Verbind»«« stehen; l. d»srld» Bestt««,ngtn. wie die Soutmrainwohnnng». nnterliegen Doha». Schlaf- und >us»lhalt«rä«»e, welch« i« Souterrain geleg« sind und ,« einer Wohnung de» Erd« »der eine« ober« Geschosse« grhve». Nur ist in diesem Falle znläsflg, daß die Küche» nördlich »rirntirt sem können. Die gedacht» Räume dürs» aber «ur zu einer einzig» Wohnung gehör«; «. die Anlegung von Arbeit«- und Verkaufsräumen im Souterrain ist unter den vorbezeichnetw Bedingungen statt haft; e« kvuuen auch mehrere solche nebeneinander oder neb» einer Wohnung und im Hose gestattet werden, wenn im Uebrigen die vorgeschrieben» vorauSsetzunqrn Vorhand» sind. ES gilt die« insbesondere auch für Waschküchen, für welche, wenn sie in Kellergeschosse gelegt werden, außerdem noch er« forderlich ist, daß sie nicht vom Keller, sondern vom Hofe au» Zugang Hab», auch überwölbt sind und daß über dem Waschkessel ein zum Schornstein führender Brodenfang an gebracht ist. tz. 8. Di« Herstellung von Dachwohnungen ist nur bei denjenigen Häufe«, welch« «icht mehr al« 4 Geschoß hoch find, und außerdr» nur unter folgenden Bedingungen zulässig: ». daß di« Räume derselben unter harter oder dieser gleichgestellter Bedachung und im ersten oder untersten Dach- «ume auf der Dachdalkmiag«, keinesfalls aber ander» Dach- »änmm (einschließlich der Mansarden) liegen, d. daß di« Räume mindestens für die Hälfte der Deck»« stäch» »tue« jeden ein« lichte Hvche von mindest»« 8 w itnd »irgend« »nter 80 om haben «nd direct in» Frei« führende Fenstor enthalt», der» lichtgedende und zum Oeffnen ein- berichtet« E^ammtfläch« mindesten» 1 qm aus 10 qm Fuß» bodenfläche beträgt, c. baß di« schrägen Dachflächen entweder zwischen dm Sparren mit einer Ziegelausfetzung und Berputzung. oder » der unter» Seite Mit einer Bretverschaaluna, Berohrung »uv Kalkputz versehen werden, im letzteren Falle auch eine tzehmstakung zwischen den Sparrensrldern angebracht wird, ä. daß die Scheidungen der Wohnräume massiv oder von Ziegelsmhwerk hergrstrllt, die Leck» mit Mörtelputz bekleidet, «llr Fenermaurrn uud Schornstein« massiv oder auf Eis» jegründet »erd», und die Zugänge zu all» Wohurüum» euersicher und durchweg mindesten» 1.40 m breit und 2.65 m »och sind, auch die Trepp» 1.40 m Breite zwischen den Dangen und ihre Stuf» in der Regel nicht über 18 cm Steigung und nicht unter 28 ow Austritt erhalten, «. daß die FenernnaSaulagen ihre Stellung in unmittel barer Näh« der Schornstein« erhalt» und daß, wo die« nn« tbnnlich. z« Ableitung de» Rauche« in di« Schornsteine nicht metallene, sondern auSschlietzlich Thourohrr verwendet «erd», welche, wenn sie sich über hölzernem Fußboden befind», durch Drahtumstrickung oder ans ähnliche gesichert werden müssen, k. daß für Wohn-, Schlaf« und Arbeit-räume nur stehende Dachfenster in Anwenvung kommen, der» BrüstungShvhe in der Regel 80 cm über dem Fußboden beträgt, g. daß die Dachwohnung» zum mindesten eine Wohn stube. eine Schlaskammer und eine Küche enthalten, von denen Stube und Kammer zusammen nicht unter 30 am, keiner dieser beiden Räume aber wenigrr al» 10 qm Grundfläche «essen dürsen. Die in den Dachgeschoss» anzulegenden, zu unteren Woh uungcn zugehvrenden Scblaskammern müssen den Anforderungen an Dachwohnungen ebenfalls entsprechen. tz. 9. Die Parcellen XI.. XII. und XVII. sind mit Ein iriedigungen zu umgeben, deren Höhe nicht mehr als 2.25 m betragen darf, und welche kein Holz und in der Regel, von dem Sockel «nd best» Gründung ab ' ' ' ' enthalten dürfen. An dm Nachbargrenzen sind Einfriedigungen zu errichten, welche di« Höhe von 2 25 m ebenfalls nicht übersteigen dürfen, jedoch in Maurrwerk mit guter Abdeckung oder in Holzwerk hergrstellt werden können. tz. 10. Bor den Parcellen X. und XIII. sind die Vor- gärten dergestalt anzulegen, daß bi» zu den Eingängen resp. Einfahrten der aus diesen beiden Parcellen zu errichtenden drei Gebäude ein freier, nicht durch Bäume, Sträucher oder sonstige Anlagen beschränkter ZusahrtSweg von derjenigen Tiefe und Breite verbleibt, welche aus dem im tz. 1 gedacht» Ptane durch blaue Schrassirung markirt ist. tz. 11. Für di« sämmtlich» zu «rkichtendeu Vordergebäuve wird die Fluchtlinie und das Straßenniveau vom Rathe als vaupolizribchörde vorgeschrirben, und sind die erster» dieser Vorschrift entsprechend auszusühren. Leipzig, den 13. Juni t887. Der A«th üer Stadt Leipzig. I)r. Georgi, (l-. 8 ) Oberbürgermeister. Die Stadtverordnete«. Vr. Schill, (V. 8.) Vorsteher. Die vorstehenden „OrtSflatutarischen Bauvorschrift» für da« an der Zeitzer- und Sophicnstraße zu Leipzig gelegrue Grundstück der Frau Earoline Amalie August« verw. Brems dom 13. Juni 1887" sind genehmigt und hierüber da» gegenwärtig« Deeret »rtheilt Word». DreSdeti, am 10. August 1887. Mini^erta« de« Innern. M-1» ». 2. „ . «,1p,» -,»Sl-dt «„»>>«. Vr. Georgi. städtisch» Schlcußenbauten soll an einen uniernco ..-„«-nm, ji-x- '» S"» abzulehn». «p,i«. p- -° Id. 3362. Straßenbau-Deputation. ,ür den Minister: Ü28II.X. (I-. 8) von Eharpentier Gebhardt. An Folge der gmenwärtia stattfinvenden Höherlegung de» Schlen-taer Lüeg« wird derselbe aus der Strecke vom Schrebergartmeiugang« di« znm riaimweg« von jetzt ab bi« aus Weitere« anch filr de» An-perketzr gesperrt. Der Letzter« wird während dieser Sperrung durch da« Scheidenholz über di» KrttendrUcke verwies». Leipzig, d» 27. August 1887. Die Königliche Amtötzanptmannschaft. I. V.: Großer, R.-A. Der Nath der Stadt Letpiig. Henui,. H. »587. vr. Georgi. Llc-lai-Gyirma-llm. Der Gchnlaetn» (Festrede de« Herrn Oberlehrer» Koch Feier de» Sedan»«,«» wird Freitag den S September früh k beginne«, gm Kimen de» Lehrerkollegium» lebet z» aeneigter rtzeNnah«« ergebenst rin Pros. vr. Pkahhosf, Arctnr. Vtkan«1machung. den L gedtember, bleibt da» Bureau der unter- ... 13 Up, Mittag« ab g,1chloll,n. «,i».i.... »--m-. «IIL»,-» SieockliauS. «Ibrrt vrockyau«, Vorsitzender. 5tdan-5tier. Die hiesig» Handettfirmen -nd «ewerbtrelbrnde» wrrd» ersucht, dnrch Schließ»»« ihrer «elchäftsloeale am 2. September d. g. zur tzeirr de« Kattonalsrstr» beizuiragea. " rtpztg, de» 29. August 1^7 ie Hnndellammer. -ch»mnth. V«s. l, BSrsmse, »1, Sewerbeknmmer. D. A. Oehler. Vors. Herzog, Herr. r» vlcyl, ÄrsmsecreiSr. Stener-Inschlaz znr Stiknng -cs Aas waudes -er Iiliildelskliinmer. Die Handelskammer hat beschlossen, zur Deckung ihre» «erwal- inngr-Auswande». einschließlich de» Aufwandes der BSrse, von ihren Wahlberechttgt». d. i. von denjenigen Kausleuten und Fobrikanien in Leipzig und im Bezirke der AmtSbauptniannschast Leipzig, welche in Spalte ck de« Sinkommensteuer-tkataster« (Einkommen au« Handel, Bewerbe u. s. w.) mit mindesten» 1900 eingeschätzt sind, sür dos laufende Jahr eine» Steuer-Zuschlag von Vier Pscnnt, ans jede Mark desjenigen TteueriatzeS, welcher nach der in 8- 12 des Einkommensteuergesetzes enlhaltenen Ecala aus das ln Spalte ck des schlag hiermit auSgeschriebe». Leipzig, den 27 August 1867. Der Varfi-cud« der Handelskammer. vr. WachSmuth. vr. Gensel. S. HandelsgebrSullie -er Leipziger VSrse für da» Geschäft in Getreide, vrlsaaten und Hklseusrüchteu. Gegen die laut unserer Bekanntmachung vom 28. Juni dt. I». auf Grund Von ß-16 der Börsenordnung vorgeschlagene neue Fassung der HandelSgebrSuche für das Geschäft in Getreide, Oelsaate» und Hülse»früchten sind in etuig» Pnnct» Einwendung erhoben bez. AendrrungSvorichläge gemacht worden. Unter Berücksichtigung der» selben ist dir Fassung der iraglichen Handelsgebräuche neuerdings tm Einvernehmen mit dem Vörsenvorstand sestgestellt worden und wird von morgen ab an der Börie auSHSngen. Lasern gegen sie bt» »um S». September »s. I«. Einwendungen nicht erhoben werden, wird diese neue Fassung aus Grund deS angezogenen ß. 16 der Börsenordnung anderweit mit der Wirkung bekannt gemacht werden, daß gegen Denjenigen, welcher bet Abwickelong eines Börsrngeschüst» den veröffentlichten Handels- gebrauchen die Anerkennung verweigert, Ausschließung von der Börse versagt werden kann. Leipzig» den SO. August 1887. te Handelskammer, vr. WachSmuth, Vorsitzender. vr. Geniel, S. Auclioil. DannerStag. de» 1. «eptemster 1887, IS Uhr Vormittag» sall» >m AuctioaSlocale de- Königlichen Amtsgerichts allhter I größere Partie div. Mobiliar, 1 Posten Weiß, und 1 Posten Korb waare, mehrere goldene und silbern, Taschenuhren, 3 Regulateure und verschiedene ander» Gegenstände öffentlich an den Meistbieleu >e>» sofortige Vaarzahlung versteigert werden, etpzlg, de« 29. August 1SS7. Thierbach. Gerichtsvollzieher. den Anflag- I»,7SV. Äbollllrmrntspl-ris viertel,. 4'/« 4M >ncl. Bringcrlohn 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Pik. Jede einzelne Rumm« 20 P? Belegeremplar 10 Ps. / Gebühren für Eztrabetlaaen (in Tageblatt-Format gesalzti «hue Postbeiörderuag 60 PU. Mit Postbesördernag 70 Mk. Inserate flgespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut uns. PreiSverzeichuiß. Tabellarischer u. Zissernsatz nach HSHrrm Tarif. ttttlamen unter dem RedartionSstrich die 4g«spalt. Zeile 50 Ps., vor denFa milien na chrrchten die ögeipalteue Zelle 40 Ps. Inserate sind stets an die Expedition zu send». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pravnumornncko oder durch Post. Nachnahme. 81. Jahrgang. Nichtamtlicher Theil. Die frauMsche Probemobilmachung. DI« Franzosen haben entschieden Unglück mit ihren Be- mübungen. ihre milita,rische Gleichberechtigung mit Deutsch, land oder gar ,hre Ucberleqenheit Uber dasselbe zu beweisen, denn daß daraus ihr ganze« Streb» seit der Beendigung de« Ur.* «'richtet ist, darüber haben st, die 'm Zweifel gelassen. Bei Manövern und Truppenschau» hat e» an Srlbstlob der Franzose» nie qrsrhlt. AV.*M"tenIch« veurtbn'.er ihrer militairischen Leistung» Mängel entdeckt. Wir erinnern nur l»t? ^ .'Stanvard'.Correspondenten Uber die U ^ Truppenschau am Feste der Republik, welcher evub.L^ Haltung der Iusanterie mit «-.nahm, der ik?. "nd daß di« Eavallerie chw.!!., « i«'!,t,. eta Urtheil, welche» un. so d" Berichterstatter eine lange Reihe von verm^r. *^°i^ ist „nd Vergleichungen anzustellen ^r Vergangenheit und zum Schaden drr Gegenwart auSsiel». Wenn die französische Krieg-Verwaltung durch d» Krastaufwaud von 16 Jahren und durch die Verausgabung ungeheurer Summen nicht» anderes erreicht hat» al» eine Brrschlechteruiig der militairischen Pistungen, dann können wir allerdings der Zukunft mit großer Ruhe »tgegenseh». Die einzige Gelegenheit, bei welcher die Franzos» den Beweis liefern konnten, daß sie in militairiscker Beziehung Fortschritte gemacht haben, bot der Krieg in Tonkin. Dort ließ sich erkennen, wie weit der Erfolg hinter den Erwartung» zurückacbtieben ist. Nur zur See haben die Franzosen gegen die Chinesen ihre vollständige Uebertegeoheit bewiesen, zu Lande haben sie dagegen schwere Niederlagen erlitten und besonders dadurch der Kritik schlimme Blößen dargeboten. daß ie im Kunkschasterdienft hinter den bescheidensten Ansorde- rungcii zurückgeblieben sind, denn ihre empfindlichsten Nieder lagen halt» sie der Unkcnntniß über Standort und Stärke der Feinde zu verdanken. Auch auf Madagaskar sind die mehrjährig» Kämpfe der Franzosen bekanntlich erfolglos gewesen, die Gegner derselben aus Madagaskar haben sich noch kürzlich gerühmt, daß ihre Insel niemals unter fran zösische Schntzherrschast kommen werde. Wenn man diese Lhatsachcn sür den nächsten großen europäischen Krieg alS maßgebend betracht» wollte, dann würde den Franzosen sür diesen «in sehr schlechte- Prognostik»!! gestellt werden müssen. In Europa lieg» die Verhältnisse freilich anders, dort sind die Bedingungen in Bezug aus Bodenbeschaffenbeit und Klima gleich» die Gegner kenn» einander und misten an» Erfahrung, woraus sie ihr Augenmerk zu richten haben. Woraus rS hauptsächlich ankommt, ist, große Massen recht zeitig auf den Kampfplatz zu Wersen, dem Gegner durch Schnelligkeit der militairischen Bewegungen zuvorzukommen und ihm durch überlegene Bewaffnung zu schaden. In erster Linie muß die militairiscke Organisation sich bewähren und dafür dient zunächst der Erfolg der Mobilmachung alS Prüfstein. Der Gedanke,, welcber dem Bculanger'schen Mobili- siruiigSversuch zu Grunde liegt, ist dcnigeniäß uilzweisclhaft richtig, aber die Sache mußte ganz ander» angesougen werden, wenn sie ihren Zweck erfüllen sollte. Es mußte eine Form gesunden werden, in welcher die dazu nöthig» Mittel von der Volksvertretung bewilligt wurden, ohne daß Lärm geschlagen und da« Ausland von dem, wa» geschehen sollte, in Keuntniß gefetzt wurde. Da» ließ aber die Eitelkeit de» Vater» diese» Gedanken nicht zu, er wollt« dadurch Aufseh» erireg» und eine große Wirkung er ziel». ^ »M»»olge war, daß der Zweck gänzlich verfehlt wurde uud de.iMrsuch der Lächerlichkeit verfiel. ES ist in der Thal läcyalich, daß der „Figaro" in der Lag« war. fünf Tage vor Beginn der Mobilmachung den Plan derselben mit allen Einzelheiten zu veröffentlichen, und nicht nur da» Armeecorps. welche- dazu auSersehen war, sondern auch daS Programm sür jeden Tag mitznlheilen. ES wäre ganz falsch, den Pa triotismus deS „Figaro" zu verdächtige», im Gcgcntheil ist ver Krieg-minister dcm Blatt zum größten Danke dafür ver- pslichlet, daß rS die Schäden in der Kriegsverwaltung aufdeckte und darlbat, daß die schlimmsten Feinde ver Franzosen >» ichrer eigenen Milte zu suchen sind, daß Durch sie alle- Spioniren und AuSkundschaste» von Staatsgeheimnissen überflüssig wird, da sie alle». waS dem Feinde zu wissen wünsibenSwerth ist, nnaus- gesordert audplaudern. Ein praktischer Nacktheit ist durch die Schwatzhaftigkeit der französischen GeneralstabSbeamten, wögen eS nun Schreiber oder wer sonst sein, nicht erwachst«, aber die moralisch« Wirkung auf daS Ausland ist sehr bedeutend, Frankreich hat dadurch eine Niederlage erlitten, wel che dnrch keinen noch so ausgezeichneten Erfolg de» MobilmachnngS- versuch» ausgewogen werden kann. I»i Vergleich rait diesem Vertrauensbruch sind alle Landc-verrakhSprocesse, welche in Deutschland in den letzten Jahren verhandelt worden sind, nur Kinderspiel. DaS Schlimmste an der ganzen. Sache ist, daß die Gewährsmänner deS „Figaro" sich der Tragweite ihrer Handlungsweise gar nicht bewußt sind, d>aß sie höchst wahrscheinlich in dem gilt» Glauben gehandelt haben, der ganze Versuch sei ja doch nur eine Komödie unv deshalb sei cS nur ganz gerechtfertigt, wenn auch der Theaterzettel dem Publicum nicht vorcnthalten werde. Der Ernst der sranzösischen Krieg-Vorbereitungen schein: in der Thal dem französischen Volke noch nicht zum Bewußt sein gekomm» zu sein, die gesammte» Veranstaltungen emeS Deroulede und seiner Gesinnungsgenossen laufen in der Haupt sache aus Schaustellungen hinaus. War dock auch der popu lärste Krieg-minister, den die französische Republik des 4. September 1870 aufzuweisen hat, eine Thcalerfigur, ein General, der immer nur die Wirkung seiner Handlungen aus die große Masse im Auge hatte, der von sich reden machen wollte, aber die Hebung der französischen Wehrkraft und Schlagsertigkeit nicht al» Zweck, sondern als Mittel zur Er reichung seiner persönlichen Absichten betrachtete. Man ver gleiche damit Generale wie Scharnhorst und Blücher, Uork und Gneisenau, unv der ungeheure Unterschied zwischen den Vorbeilungen zum französisch» Rachefelvzuge und den, deutschen Befreiungskriege wird jedem sofort klar. Der Rückeriverb von Elsaß-Lothringen würde ein Triumph französischer Ucber- bebung und Herrschsucht sein, r- ist de» Franzosen dabei um Wiederherstellung ihre» verlorenen „Prestige»", ihrer Stellung al» maßgebende Macht Europa» zu thun. Diese» „Prestige" und diese Stellung haben sie durch eigene Schuld verloren und werden sie, so lange Deutschland auf seiner heutigen Stufe steht, niemals wieder erringen. Die probeweise Mobilmachung ist noch bevor sic auS- geführt werden konnte, kläglich mißglückt, da» ganze Unter nehmen hat nur di« kiesen Schäden, an welchem da» heutige Frankreich leidet, zur allgemein» Keuntniß gebracht, dieser versuch, welcher die KriegStücktigkeit der französischen Armee erweisen sollte, bat nur die Mängel der Krieg-Verwaltung ausgeveckt. Kriea«minister Frrron saßt seine Ausgabe offenbar weit ernster auf, al» sein Vorgänger, aber wen» er seine Absicht» energisch zur Geltung bring» wollte, dann mußte er vor all» Ding» die von seinem Vorgänger eingeleitetc Schaustellung de» MobilmachungSvcrsuch« unterlasse», viel leicht war e« Ihm darum zu thun, dem System Boulanger'S durch ein» Haupteffect den Gnadenstoß zu versetzen, u», dann sein» entgegengesetzt» Bestrebungen um so nachdrück licher di« Anerkennung zu sichern. Nur von diesem Gesichts punkte au« würde der Mobilmachung-Versuch unter der Aegid« Frrron'« Sinn Hab». * Leipzig, 31. August 1887. * Während, wie bereit» mitgethrilt, die Pläne und An schläge sür die in den nächstjährigen preußischen Etat
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