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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188712274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18871227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18871227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-12
- Tag1887-12-27
- Monat1887-12
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1887
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s UchMtr TllMM r> öc» Sitte, str I>s L«Ktz« UniversitüVstratr L. La«l« Lisch», r. 73 pan. u. SSuigsplatz 7, «r di»'/.» Uhr. Anzeiger. Organ flr Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage I»,7SN. >donnsMkntsprris vienelj. 1', Mß >ncl. Brlngerlodn 5 Mk.. durch dir Pott bezogen 6 Mk. grd» einzelne A,immer ÜO P' Dclegezemplar 10 Pi. Gebühren «ür llrtrabei'agen (in Tageblatt-Format ge'alu> «dnr 'bottbeardecun.; «Xi Mk «»« Poslbrsökderung 70 Mk. Inserate figespaltene Petitzcile 20 Pi. Gröbere Lchriltrn lam uns. Preisverzeichnis;, laorllanichrr a. Zosern'atz aach höherm Tarn. tlrelamen unter drm RedaciionSsirich die «gespall. 8»U« ÜOPi.. vor den Fa mit ien nachricklen die ügeivatteae 8»>le 40 Pf. Inserate sind sieis an die lüppevitto» zu lenden. — Rabatt wirb nichi gegeben. Zahlung prneuumerninlo oder durch Post Nachnahme. ^rssi. Dien-tag den 27. December 1887. 8l. Jahrgang. Amtltcher Theil. L«-s<reit»«g. gRr de» Bau der L«Igsch«elie auf dem neuen Schlacht» Haft »»» Vtaurerarbeite», «er-Arbeite«, Vte1»«etz-«rdeite» . au»gefchriede». Die Unterlagen sind gegen Erlegung von 1 uk sür dir Ma«rer»Nrdeiten, 50 für die Zimmer-Arbeiten und SV ^ fü» dt« Steinmetz-Rrderten vom 3. Januar küast. Jahre« a» i« Schlachthofdaubureau an der Kaiserin Augustastrag« g« «utnedme». Di» Angebote sind «ach Maßgabe der bei den Unterlagen destadliche« Vorschriften zu behandeln und bi« zum t7. Januar 1888 Oarmittag« ll Uhr bei der Nuntiatur de« hiesigen ««hhaufe« abzugeben. Wir behalten un« die Auswahl unter den Bewerbern so tt« di« Ablehnung sämmtlicher Angebot« vor. Leipzig, de» 73. December 1887. Der Math der Et«dt lkeipzl«. Eichoi tt 7»4l7. vr Georgi. horiu«. Älltztl-ljttclio«. LRlttW»ch», den S8. December o. solle» von vor- «ittag« S Uhr an auf dem diesjährigen Mittelwalvschtage soae«a»«ten Leutzfcher Holze, Wiche t« Forstreviere Burga« dicht Kohukute und GchirrbSlzer bSlzei 'tkssentli Zahlung llich' aushängenden ve- an den Meistbietenden i, Adth. 18. t i» d«r grotze» ' VS Sichen», 2Ü Buchen-, 171 Nüstern», 88 Eschen-, 7V «Horn», WotzkUltze, »4 Linden», 11 Malholder». 78 Sllern- und 1 Apfelbaum» sowie 3 Stück - - - 174 »»ter de« an Ort vnv Stelle dingungen und der üblichen Anzahl Verlaust werken. Zusammenkunft; auf dem obenbezeichneten Schlage. Leipzig, am 14. December 1887. De» Wath« Forst-Deputatiou. Holz-Auclion. Alkoatag, den i>. Januar 1888, solle« von Dor» «utttaa» 8 »Ihr an aus dem bie-jäkrigen Mittelwaldschlage in Abthi 18, IN, sogenannten Leutzscher Holze, dicht an der grosten Eiche im Forstreviere Burgau LS Rmtr. Sicheii-Rutzschette I. und ll. Elaste, Sichen» 1 Buchen- I Ahorn» Sichen. ) Breuufchette Rüstern- I Eller- u. l Linden- 1 unter de» au Ort unv Stelle öffentlich ausbängenden Be» dingungea und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden Verlaust werde». LS Rmtr. 833 » 17 » 5 » 7t B 70 » 1 - 41 « Zusauemeukuuft Leipzig, am 14. T, r aus obigem Schlage, crember 1887. De» SkathS Forstdeputatto». Htwerdekammer— Leipzig. strettaa. »rn SV. ds. M. Rachmitta, » Uhr Affemttche Pleuarsitzuu, t» Lammrrlacale. Tagesordnung: » «mchrandenberichi. B Ausschußbrricht ». über da« gefordert« glntachte» betreff« der LbzahlnugSgeschäs»«: b. über da« mrl-ngie Material zur Ab» änderung de« «Aeietze«. die Krankeuvrr- ficherullg der Arbeiter betrffb. -elttß, de, »7. Lerembrr 1887. D. A. Oehler, Vors. -er»»,. Serr. Nichtamtlicher Theil. Leipzig. 27. December 1887. * Nu« Sa« Nemo wirb von, 2t. December gemeldet: «Alle bisherige« Lrtlichen Erscheinungen am Kehlkops« de« Kronprinzen vermindern sich z»r Zufriedenheit. Heut« Vormittag n« 11>/« Ubr fand eine Ausfahrt deffelhen mit "bei herrlichste» Sonnen de, Kronprüuesfl, «ad vr. Howell schein Katt. Der Kronprinz befand sich in sehr animirlrr Stiwwnna. Zu der Ebeistveschrerung hent« Abend find der ganze Hofstaat und die Herzte aeladen. Sestern habe« Eoacrt- dorträge »n der Villa Zirio stattgrsunde«. — Der itolienisch« Botschafter Gras Launah trifft heul« Abend hier ein. * Da« lelegraphisch erwädnt, Schreib«» da« Groß» he»z»g« von Baden an den badischen Landtog, welche« dir««« die Kundgebung des Kronprinzen Übermittelt, lautet vollständig; Dem «»»sch« de, beide, Kammer, diesM Landtom« entsprechend. Hab« ich an Le. kaiseel. »nd kSalgl. Hoheit den Kronprinzen de« temschra Reich < und von Prrahen deran warme Dhrllaahmr a» Hochßdeffr» bedanrrl cher Lrkeankuag in einem Schreibe, ansardrück», «" »e, Gesinnnngen zu rni'vrrcha, suchte, »i, sie mtr mit so tiefer Amvstndung kundqegebe» wurden. Sin Schreibe, Sr. kaiserl. Hoheit «mächtigt «ich, HLrdsidesselben Daakdarkeit sür die sh« ersrenend« Knndaeban, z, tideemitteln. Ich ersuch« Sie daher, de» Präsident»» j de» Argen und Zmeite, Kammer der Land-ä,,»« zu eröffnen, dah de«, Nnedrnck der Ihrilnahme dem Herze, de« deatlwen Krön- dich««» wadlgrtba, and Höchftdensekben tief aerüsüt hat. — Vei t« ZeN inhldarr, V>fier»ng glaubt, sich der Kr« Haffnnag berechtigt, mit Voile« Hilse drrriaß »och dl« »» stade», seine Pflichte, de« Vaterla»de grgrnäder »» tchinen. Der »roaprinz sagt« »te: .Lch setz« mel, brr »asere Deich cke in Händen hält und der anSdig erwie', wenn wir an« von Vesnhrrn sen» ater riw-t Irdiichet tm Siand« ist ans« «ohtzath»», so ist «« dl« allgemein« Lhellaahm«, «esäVe, ,, Vmram» ans »»,, , bäufiq gn »m>wa» wnHren. We> welch» wir da« gesammt« Vaterland z» rekeanen gab; nie werde ich diesw vennffe». «tr tß z, «„de. al« sei ei» Vand mehr zwischen »ei»«» LaadsleM», mid mir entstanden, tnelche« mir beweist, dag Ißere« Vene»»«, al« ich r« für mSglich hielt, auf mich gesetz, wird, — grd« Vott, dag mir noch Velegendeit geboten wird, nun dessen wärdig zu erweisen. Noch besonder« muß ich meine Dank barteit säe di« a»« de« Gchoge der badischen Loadesvertreiunq kommende Kundgebung und deren so schSne Fastuag ausipeechcn, mir ich pe in dt» dride» mir zugrsandteo Adressen lesen konnte'. — Di« vorstehende» >«,ger»»gr» de« Kiooprlnze» übergebe ich Ihne» bewegten Herze»« zne wen«»» U'dennineluag Ihr wohlgeneigte. («r«0 Sriodrtch. Verl«,, 1». Derember 1887. * Dem Reichstage ist der Gesetzen lwurs betreffend die Lrrläageruag de« Socialisteagrsede« zugegangen. Derselbe fordert ein« Gellungsbaurr von fünf Jayre« und enkbält außerdem eine Bestimmung, den Verlust de« Juvigenal» betreffend. * Die soelalistischen Rrichstagsabgeordneten fordern ihre Parteigenosten zu Beiträgen für die Sammlung auf. aus »er«« Ertrag« di» Kosten für dauernde Unterbringung de« Abg. Hasenclever in einer Heilanstalt bestritten werdrn sollen, und welche zugleich die Mittel auszudringen hätte, di, nölhig find, um der Familie die Begründung einer neuen Eristen» zu ermöalicheu. Die Hoffnung au> Gesundung Hasenclever'«, heißt e«. der „F>ks Ztg." zufolge, in dem Ausruf, sei nach Aussage der behanvelnden Aerzte „sehr schwach". * Der Borstand des Vereins gegen Wucher im Saargebiet, dem von Parlamentarier» Herr Betriebs- virector vormann. Mitglied de« Reich«iaqes (Reichepartei). Herr Landrath Knebel, Mitglied des Abgeordnetenhauses (iiationalliberal) und Herr Amtsrichter Olzc». Mitglied de« Adgeorvnetenhause« (nationalliberal) angehvre», bat an den Reichstag eine Petition gerichtet, welche die Bitte auSspriLt, in Erwägung zu nehmen l) eine Ausdehnung der stras- rrchtlichen Bestimmungen gegen Wucbcr (ßtz Svrasf. de» Strafgesetzbuches sür da« deutsche Reich- aus alle belastenden Verträge nach dem verbilde de« früheren Strafgesetzbuch«« sür da« Großherzogthum Bade« vom S. März l8<L (G. L3S). 7) eine gesetzlich« Einschränkung de« gewerbsmäßig betriebenen Handel» mit ländlichen Grund stücken, wrlche besten Auswüchse zu beseitigen geeignet er» scheint, 3) ei« strasgrsetzliche« verbot der in vielen Gegenden Deuischlaud« bei Telegrnbeil hsteoliicher Jnnu>.diliai>,lr73nsk i üblichen unentgeltlichen Verabreichung geistiger Gelränke. Der in Bezug genommene H LS3 de« Clrafgesetzbuche« sür da« Großherzoglbum Baden lautet: »Wcr bei Darlehen und anderen belastenden Verträgen sich übermäßige Borlheiie bedingt, wird in folgenden Fällen wegen Wucher« bestraft: l) wenn er die ihm vekannte Nolb oder den ihm bekannten Leichtsinn de« Andern zu besten Uebervorthcilung benutzle und sch die bedungenen wucherischen vortheile in der LertragS- urkunde verschleiert zuschern ließ; 2) wenn er, um den Andern zu täusche», den Vertrag so einkleibelc, daß derselbe daraus da« wahre Lerhältniß seiner Leistung zur Gegenleistung nicht erkannte und nach dem Grave seiner Einsichten nicht leichl erkennen konnte; 3) wenn er einem Minderjährigen, Ent mündigten, Mundtodten oder Berbciständetcn bei Vertrüge» der >m Eingang bezeichneten Art, die er mit ihm ohne ültit- wirkung de« Vormunde-, Pfleger« oder Beistandes «ingegangcn hat, einen wirklichen Bcrmögensnachlheil zusügle." * Ja der Sprach« der polnisch-klerikalen Presse macht die Feindseligkeit gegen den Erzbischof Dinder sch versteckt, aber trotzdem deutlich genug geltend. So mahnt der „Kuryer PoznanSki". nicht zu glaube», daß Rom sür den Preis der in Berlin erlangten Eoncessioa die Polen aus- gegeben habe; man möge diese» Einflüsterungen, welche aus da« Verderben der Polen «nd den Schaden der Kirche be rechnet sind, kein Gehör geben; man möge daran denken, daß man in Rom znr Seit« de« Papstes einen Schützer in der Person eine« Lirchensürstrn besitze, welcher im gegebenen Falle den Papst insormiren und ihm uuzweiselhast au«emanbersetze,i werdrn. daß hier der Kamps gegen die Sprache zugleich der Kamps gegen di« Religion ist. Man möge also den Mulh nicht finke« lasten, sondern glaube», daß endlich die Zeit kommen «erd«, „in welcher die Macht erstarrt und die ante Sache di« Oberhund gewinnt". Hier wird der srübere Erz- dischos Cardinal Ledochowski gegen den jetzigen, Herrn Dinder, ausgrspielt. « * » * Der »Polit. Corr." wirb au« Pari« geschrieben: Es sind hier beglaubigte Nachrichten au« St. Peter«durg ein- gelousrn, di« den festen Entschluß de« Zaren Alexander ankünbigrn» dem Kriege au«znwe>chen. Der Herrscher de« nordische» Reiche« wird hierbei dnrch nirlhschastliche. mili- tairisch« und politische Erwägungen beeinflußt. Dir russische» Finanzen befinden sich in einem nicht« weniger al« günstigen Zustande; dabei ist di« Mobilmachung schwerfällig uuo gehen die Festungen in Polen nicht über Mittelmäßigkeit hinou«. Auch soll man nie außer Acht lasten, daß Rußland ohne Brr- bUndet« dasteht. La« nun di« eventuelle Haltung England« anbelangt s« hat »< wohl den Anschein, baß zwischen Italien und England Pourparler« stattgesunden haben: doch wird versichert, daß weder eine Naval-Eonvention. noch überhaupt ei» bindendes Urbereinkommrn vereinbart wurde. Di« Wahrheit über die« Verhältniß kann übrigen« nicht lange verborgen bleiben, da im englischen Unterhause gleich bei dessen Zusammen tritt »in« Interpellation gestellt werden wird. * von »ster,eicht sch«» Druppenbewegnngen wistn, oderschlefisch» Blätter z» berichten. So meldet der Anzeiger sür Pleß, wie me bemerkt, an« sicherer Quell«, daß am 70 und 71. December »ehmm Exirazüg» mit österreichischem Mititair den Bahnhof Dzteditz passirte». welch« Truppen nach Galizien beförderten. * llebrr dl« Berhandlnngen, welche in den l^ten Lochen zwischen dem Oberst-Landmarschall von Bödmen und dem dentschdvhmischen Exrcutiv-Eomit« ge. pstogen »«den. wird ans Prag geschrieben: .Die Aus- sordernng, welche an die deutschen Abgeordneten zum W eder- eintritte in den bödmischen Landtag von Seite tr« Oberst- Landmarschall« gerichtet wurde, ist, wie sich nun immer klarer zeigt, al« Abschluß der Verhandlungen anziisehen. welche in letzter Zeit zwischen Majorität und Minorität de« Lauvtage« emtzeleitet wurde«. Die Verhandlungen beschränkten sich, wie in crechischen Kreisen erzählt wird, daraus, daß der Oberst-Landmartchall die dcnlschen Abgeordneten in IcNier Zeit Nochmal» zur Ausnahme von Beraibungen a»ssorrerle. weich« «ine Beendigung der Abstinenz der deutschen Land- tag«»«barordneten l>"be,führen könnte^ ^°k,v - Cc'M.lL Seit- wird nun versichert, daß da, i-xecu der deutschen Abgeordneten in seiner letzten tz fl Adirennung folgen muffen, gegeben werke. Herr Oberi'-Landmarschall in einer Form vers>^i'e^t w°r"N- welche den Abbruch der verl'anvl.rnqen ke'"eSw-g» rrwarl ließ- Al» Antwort aus diese Verständigung erfolgte ^e tzlussorderung «" d'- deutschen Ab- den Landtag, ein Zeichen w>e IN gejLäst-ordnungSmkßiqe Verhandlungen aus czechischer Seite gewesen ,st. - Aubertin, der Verüber deS MordansallS aus Ime, Ferrv, befindet sich immer noch in «rzllicher B obachlun^ Zuweilen reigl er sich seine« Verstandes völlig mächtig, er 8 dann'nnt großem Appe.it, macht Bc.se -c; ,u anderer Zeit hat er wieder Anfälle von Tobsucht. » Der .Kölnischen DolkSzeikunz" wird berichtet: In dem dur-b st'nen guken. weißen ^ Tode« alle seine Gäste ^re'ie Zeche hätkon". DaS Wirt! SI.- '.>r war schon aedräüiHl voll, man dem , die Depesche sei falsch. Der Gastgeber gcrielh in Beilürzutt-I und warf schließlich die „Freigä,,e". welch, nicht gulw .. g gehen wollten, znn> Local hinaus. Di' >c:ache wird nun aber noch ein Nachspiel haben. Gegen den Verleger rer Z-il».>>, ist Klage von Seiten der SkaalSanwaitschasl und zu gieicber ^eit vom Wirlh erhoben. Letzterer vcr'angl Schadeneisatz. « D»>: Pariser Blätter w stca zu melden, der ebemal-,e olizeipräsrct Gragnvn stabe getrostl, in ri»c:n chreiben an Grevy die W .l,rbe>t über die W lsvn'sche Au- elegenhcit darzulcgen, ivenn er nicht wieder >me» seiner rüheren Stellung würdigen Posten in ter Verwaltung er- balle. Die Begründung 'einer Freisprechung treie seiner Ehre zu nabe, da er seine Unichnld schlagend dar kl»,» kö"»e. Daraus antwortete der oisicwsc „TeinpS" mit der Nachricht, die Regierung habe grunvsätz.xst dicW'.etcran'wllung Gragiirn'o zugelaffen; indes; sei noch nicht» über die >stelle. die cr er» halten solle, beschlossen worden. * Da Herr Deroulebe von der El»enpräside»licl>ast und Herr SanSboeus vo» der Präsitcnlschasl der sranzö- Patrioten-Liga definitiv zurückgetrelen sind, so wurde der Rath am Rechnungshöfe. Fery-TesclankS, zum Präsitenleu gewählt. I» seiner Antrittsrede erklärte der neue Präsident, daß die Liga sich von nun au nicht mehr mit innerer Politik beschästigen unk nur Enie Flagge, „awlick die nationale, und nur Eine Devise, nämlich Frankreich, haben werde. Abgesehen davon, daß in tiefem Programm auch innere Politik enthalte» ist. da es viele Franzosen giebt, welche die Tricolorc nicht anerkennen und nur sür die weiße oder die rolhe Fahne schwärmen, hat somit Herr Ferh DeS- cland« die äußere Politik als da» einzige Feld der Thaligkeil der Patrioten-Liga proclamirt. C« fragt sich nun, ob die französische Regierung ,« gestatten wirb, daß ein Staat» beamter, und da« ist wohl der Rath am Rechnungshöfe, Herr Fery-De-clandS, an der Spitze eme« Vereins stehen kann, dessen Ausgabe notorisch darin besteht, einen auswärtigen Krieg vor zuberciten unv herbeizusühren. * Im nächsten April wird in Tunis eine landwirth scbaslliche Ausstellung stallsinden, zu deren Kosten Frankreich 40.000 Franc» beistcurrt. Tie Ausstellung soll alle vier Jahre wiederboll werden. * Die ^rv« in London hielt vor Snrzem «ine Versammlung ad. aus welcher der Einfluß der Land- ar setze aus die Lage der arbeitenden Elaste» zur Besprechung kam. Der Vorsitzende. Arlhur Arnold, sprach sich energisch gegen Nolhbautrn au«. Der Staat dürfe nur solche vfsent lich, Arbeiten au-sllhren lasten, welche wirtlich erforderlich und nützlich seien. An diesem Grundsätze habe man auch während der Baumwollen-Hungersnolh sesigehalten. Eine gründliche Abbils« der Roth könne überhaupt nur nach durch greifender Reform brr Landgesetze erwartet werden. Auf den L0.000.NV0 Acre« (2N.V00.00N Hektar) britischen BovenS gäbe e» kein einzige« Gut. welche« kleiner al« INNO Acre« (400 Hektar) sei. Es sei eine Schande, daß r«. eine halbe Meile von London entfernt, in Este? schon angrbautrS Land gäbe Die Versammlung beschloß, bei den nächsten Parlament«. Wahlen besonder« dir Bedeutung der Lanvsrag, den Wähler» varzulegen. * Die Meldungen französischer Blätter, daß der italienische Obercommanbirrnve io Massauah. General San Mar- Verstärkungen gesordert habe, entbehren, italienis-der osfic.üirr Versicherung zufolge, jeden Grunde«. Di« Italien,- schen Truppen können nur längs«,n Vordringen, da sie ihre Verbindungen mit Maffauah durch ein, «ist zu bauende Eisenbahn ausrecht erhalten wollen. Diese Bahn ist gegen» wärkia über Monkullo hinau« bi« in die Gegend von Doggli "" Januar ein italienische« SireiscorpS von LNN Mann durch Mannschaslen Ra« Alulab'-, ve« abessi. Nischen Oderbefebl«hader« und Regu« von Hamasen. über größlenibeil« mrdergemach, worden war. Dem nächst dürste d,e Eisenbahn b.« Daati fertig werden. Die AbesiE sind voller Yesorgniß über da« Vordringen der Italiener. Ra« Alulah hat. dem „Popolo Romano" infolge d,e gesammte Bevölkerung, wrtch« zwischen Ailet und Glnnda' den beiden nächsten Stationen aus den» Wege von Saal, »ach Asmara. a„'a,„g „I. ausgesordert. ihre Wohnung«,. «Lr'a«!ch^.^ die sast un,uaä„gi.ch)., zurück,»ziehen Ferner Hai er srlds, Glnnda und Sabrrgawba geräumt. Die mit den Italienern ver bündeten Haiwllnige ter Küftenbevölkerung eriulle» die »ber- pk""ich; ter ..gl» F>cu»d de» Königs Humderz anerkannte Häuptling Kantiboic hat Ivan Kameele gestellt, Düdöb große Transporte vo» Schlacht vieh zugetrieben. * lieber die Zabl der nach Sibirien verschickten und von dort entflohenen Brrrstalen verösfenllicdt der „Pcterburgskij Listok" folgende Daten: Zum l Januar 1886 niußlen sich laut Arrestalenverzeichniß ,n den Goiivernemei»» Irkutsk und JeniffeiSk unv im Gebiet von Jakutsk über tlN ONN verschickte befinden, wädreiid nur 42,000 Personen an Ort und Stelle vorhanden, 20,000 Personen aus Grund ihnen ausgestellter Älteste aus Arbeit ausgegangen u»v 48,000 Personen oder 45 Piocent der Gesammlzahl verschollen waren. I» Wettsibirien ist der Proceiiisatz der flüchtigen dlrrestalen noch größer, inbem eie letzie dort vorqe»o»iine»e Zählung ergeben dal. daß nur 33 Piocenl der Berictncklen ich an ihrem Bcst.mmungSorl befinden, während 87 Proceiit verschollen sind * Wie au« Teheran gemeldet wird, hat der Schah von Pcrsien seine Reise nach Europa, deren Plan bereit« ui alle» Detail- seststanv, sür dieses Jahr hauptsächlich darum ausgegeben unv aus daS nächste verschoben, weil er mil seiner Reise zugleich einen Besuch der Pariser Wettau-stcUunz zu verbinden wünscht. Altes Theater. Leipzig, 76. December. Da» Lustspiel: .Ans glatter Bahn' von Heinrich Heineman», dem Verfasser de« .Schriflstellrrtag«', ging gestern Abend zum ersten Male in Scene unv fand «ine beifällige Ausnahme, die nach dc» ersten beiden Acten mit Recht lebhafter war al« nach den letzten. Da« Stück, wrlche» auch an, Berliner Hosthealer mit Erfolg aegebe» wurde, ist ein .Schauspielersiück'. mil Kennlniß brr Biibne und der aus ihr erreichbaren Wirkungen geschickt aus- gebaut, dabei allerting« in Bezug auf Charakteristik unv . Lituationen viel vorhandenes Material verwendend, im Dialog nicht arm an einigen drolligen Einsällen, die außerdem stets an die rechte Stelle gesetzt sind, wo ihnen der größte Effect gesichert ist vollkommen beherrschte der Autor indeß nicht seinen Stoff; e« länsl z» viel neben einander her, was sich >» Schluß nickt recht znscimmenfasse» läß'. Die psychologische Wahrheit spielt dabei keine allzu große Rolle. Da« Motiv de» Stücke« ist vurchau« sür rin Lustspiel eignet Gr> s Marberg hat H ld, von Knorr geheiralhel und ist eben iw. Begriff, mit ihr eine Hochzeitsreise nach Pari« anzutrcten, als er die Vorladung olS Zeuge zu einer am nächsten Tag« stattsiud „den GerichlSsitzung e.liälk. E« handelt sich dabei um emen Scanbalproekß. vo» den, die ganze Stadt spricht. Drc G>as muß die Reise nach Paris ausgeben und bat zunächst die p iniichc Ausgabe, seiner Frau die» annehm bar zu mache»; noch mehr aber »egt eS ihm am Herzen, daß sie nichts von seiner Zcugenschast in den, Proceß erfährt. Sein Schwager sährl ceshalb bei allen Redacl.onen herum unv setzt c' durch, daß in Ve» Berichten Uber die Sitzung der Gras nur als Zeuge M. bezeichnet wird. AIS indeß trotzdem eine gefährliche Entbüilung droht, gewinn! man den „Dauer- studenlen" Müller dasür, daß er sich für de» Zeugen M. au-giedt. Leider geräth aber Müller dabei selbst in Eon- flicl; denn al« er die Geliebte, mit der er aus dem Eise zu sammen ein Schlittschuhabenteuer gehabt, wiederfindel unv um ihre Hand anbält, wird er abgewicse», weil cr als Zeuge in einem scandalösen Proceß auslrete» mußte. Da platzt er mit der Wahrheit heraus. Nun ist der Gras seiner Frau gegenüber compromittirt; aber die Freiinbm uns knnsuge Schwägerin Lucie weis; sie, welche schon an Echndüiig denkt, zu bekehren, da die Heidi» eines Lustspiels unmöglich jo eigen sinnig sein dars, ihr Lebcnöglnct und de» guten Abschluß de« Stückes aus« Spiel zu setzen. Lucie beweist ihr an der Hand der Thatsachen, daß auch sie ihrem Galle» Manche« verschwiegen, z. B. mchlö de» der Rose cizäbtl, die sie einem früheren Bcrehrer am Hochzeitstage a»S ihre», Braulstrauß geschenkt. Hilda geht in sich; auch ein kleiner Eonstick zwischen ihrem Vater unv dem Vater LucienS. ter ein wenig an die „Partie Piquet" erinnert, wird beigelegl, so daß auch VaS zweite Braut paar zu seinem Rechte kommt, lind dein dritten steht ja Überhaupt nicht» »lehr im Wege, nachdem der fatale Zeuge M. huiweggeräumt worden. Ueder den Proceß selbst eisährl man nur Andeutungen; sür die Lustspielwirkung mag daS ja genüge», aber wenn e» sich um tiescre dramatische Begrün dung handelt, so Vars doch nicht so leichthin darüber biniveg- geglittcn werden, denn eü liegt der Schlüssel sür die Haupt- Handlung darin. Tie Darstellung war im Ganze» a»S Einem Guß, wenn auch nicht olle einzelnen Kräfte >br Beste» tbaten. Und t»er muß die Kritik zunächst Frl Salhach (Lucie) zur Ordnung rusen, de»» diese tresjlickc Darstellerin war gestern entweder inbisponirt oder inil ihrer Rolle nicht ganz im Reine». Lucie ist die gute Fee VcS Stuckes, welche den verschlungenen Faden ciuSkinanverwirrt. Diese sehr dankbare Scene mit Hilda brachte Frt. Salbach allerdings zur Geltung, auch einigermaßen den Actschluß, bei welche,„ sie den Geliebte» Ordre pariren lehrt; daS konnte aber nicht dafür entschädigen, daß sie alle vorauSgehcnbrn Scene» mit einer malte» Farb losigkeit spielte und oft ganz leise und »„verständlich sprach. So fehlte da« Interesse, welches die kluge Lucie vo» Hausc au« erwecken muß. Fräulein Pölitz (Hilda) gewinnt durch einen gewissen seelenvollen Ausdruck ihn» Sp elS. der sich in den warmen Accenten ihres sympalüstchrn Organ« au-prägt; in ihrem G derben spiet konnte sie in dieser Roll« noch mehr vornehme Grazie zeigen. Frl. Flösset al» Nalurkinb Susanne, welches die ganze Familie coniinaiikiel. war wie immer in solchen Rollen an ibreni Platze. Fräulein Truhn (Oltonie) olS Baronin vo» Knorr halte elegante Repräsentation und fand auch sür die komische Färbung der Rolle die rechten Farbenlviie, wie sie überhaupt >m Eonver- sationSstück sich ve» pathetischen Ton immer mehr abgewöhul bat. Frau Baumeister al« kleinbürgerliche EantvlSsra» unv Frl Kuntzlchmonn a>« Frau Slablrälhin Hallen da» entsprechende Aussehen und W-sten. Bon den männlichenn Rolle tritt der „Daurrstudent" Müller am meisten bervor; er stuvirl schon seit langen Jahren, um ein Ber,nächtlich auszunutzen, da« ihm eine JabreSicnte von 3000 Tbalern zuweiibet, so lange cr die Universität be sucht. Müller ist der Träger de» wirksamste» Anschlusses. d-S zweiten, und Herr HSnselrr Ibat Alles, »in durch Urbernahme der Zengeistchast den gewünschten Effect bervor Zurufen Auch sonst spielte er den Studenten mit v'elcm Humor, betonter« »i de» etwa« gedehnten LiebeSscenc», die leicht ermüdend werden bei flauer Darstellung. Student
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