Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188801276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-27
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Ret«ti«n nnd trprdition Johanne-gaffe 8. -Prech-unLkn drr Nrdaktion: vormittags 10—IS Uhr. Nachmittags b—k Uhr. »I NX,«»« rn»»uicN»t, »ch« tzch »» >«d«cn»» mch« v«r»t»»Üch. »er für »te tt-chfts«I,e»»« ^ »eftlmmte« Inserate an «echrntaae» »is » Ntzr Nachmttta,». anG»««- nn»Feftta,«nfrütz »t»'/,»lltzr. 2» de» Filiale» für 3»s.-^»«»h»e: vtt» Klemm. Univerfität-str-ße 1. v»«t» Ldschr, Katharfternstr. 23 pari. u. KSnlg»platz 7, «nr bis'/,» Utzr. tlWM Llld TagebW ^-27. Amtlicher Thetl.' Holrauctiim. Mittwoch, den I. Februar «»., solle« von vor, mittag» s Uhr an aus vem Schlage im Roseerthale, in der Nähe der sogenannten Schleife, zwischen dem Fahr weg und der Pleiße 28 Rm. Eichen.Gt»tzsch«tt« I. und II. El. 112 - Eicheu- 17>/, » Buchea- 20 f « Rüstern. > «re»»scheite »V» * Ellern» und » » Linden» antrr den im Termine öffentlich aushängenden Bedingungen nnd gegen sofortige Bezahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. A«sa»«e»tu»ftr aus dem obengedachten Schlage. Leipzig, am 23. Januar 1888. De- Rath- gsorstdepototto». HoljMclion. Wtoataa, de« «. gsebraar v., sollen von vormittag« 9 Uhr an auf dem Schlage >m Roseuthale, in der Näh- der sogenannten Schleife, zwischen dem Fahrweg und der Pleiße, ca 80 Abraunrhaufe« und «0 vanghaufe« unter de« im Termine öffentlich auShitngmden Bedingungen und gegeo sofortige Bezahluag au Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. A»faw»«e»k«nft: aus dem obengedachten Schlage. Leipzig, am 23. Januar 1888. De» Rath- Aorft-Deputation. » Holrauctio«. Mittwoch, den 8 Aebruar e. sollen von vormittag« 9 Uhr an ans dem Mitlelwaivschlage in Abthlg. 22o. de» Louue»ttzer Aorftrevter« ca. SO Haufeu harter Abraum und , 80 . Schlagreißtg tvaughaufe») sowie 170 Baud Dornen, unter den »n Termine öffentlich au»HLngenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werten. Ausammen-uuft: auf dem Mittelwaldschlag« «n den Heidarr Wiesen ln der Linie bei Connewitz. Leipzig, am 2b. Januar 1888 De» Rath« florstdeputation. vermikthllng. Da» der hiesiqrn Sladtqemeinde gehörig« Hau-grund' ftilck Mühlgaffe Rr. A nebst zugehöriaem Garten soll »o« I. April k. Zs. an gegen halbjährliche Kun- dignu^ Ameigfr. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels. »ad SeschiistSverkehr. Kreitag den 27. Januar 1888. )oa«er-tag, de« v. Februar --. I-., Vormittag- It Uhr aus dem Rathhause, 1. Eloge. Zimmer Nr. 16, an den Vgetstbieteuden anderweit vermtethet werden. Ebenvaseldst aus dem großen Borsaale liegen di« Ber- «iethung»- und BersteigerungSdedingungen schon vor dem Termin« zur Einsichtnahme au» Leipzig» den 23. Januar 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. In. 3LS I-r. Tröndlin. Krumdiegel. Fu unserer Bekanntmachung vom 23. d. M., ela EinbrnchSdleb- stahl ln da» GeschästSlocnl eine» Goldarbelter» tm Hause Nr. 1 der Rttterftraße betreffend, haben wir noch nachzutrage«, bah einige der gestohlenen Ringe, die entleerten Riagkastrn und etu mitentwendet-s Geldkürbchen i, dem DurchgaagSgrundstücke R Iterstrahe 8 und Goethestraße 3 nachträglich ausgesundrn worden stad, nnd daß hier nach anzpaeh««» sein dürste, daß der Dieb nach Verübung de» Einbruch« tu der 7. oder 8. Stunde am Sanatage Abend» seinen We, durch den fraglichen Durchgang genommen, die R>nqkas,l-n dalelvst ouSgelertt >»d sich derselben durch Wegwerfra entledig» hierbei aber eiutge Ringe verloren hat. Ferner «heilen wir mit, daß am Sonntage Abend« zwei junge Leute in einer Restauration in der Blücherstraße („dem Blücher- schkSßchen" Rr 27) verkehrt haben, in deren Besitze ein« Anzahl Ringe, sowie Goldstücke und Papiergeld gesehen worben sind. Diese Letltr »erden beschrieben al« I) 2b-26 Jahr« alt. von mittlerer, schw-chtiger F>g»r mit dunktem Haar, ebensolchem vchnnrrbättchen. ovalem, blassem Gesicht, bekleidet mit abgetragene«, dankelgrauem Uebrrzieher, dunklem Jaqne«, tiellarauqestretfter Weste, dunklen uMn« adqestostene« Hose«, beseelen Stieseln nnd Ftlzhnt, S) eiwa SO Jahre alt. klein und kräftig, mit ovalem, blassem Gesicht, duuNem Haar, bekleidet mit dunklem Rock, ebensolchen Hosen und schwarze« Fttzhut. «»glicherweise sind e» diese beide» Leai« gewesen, welche den fragliche» «Inbrnch verüb» haben, nnd ergeht daher an Jede», der eine Auskunft übe« di« versauen dieser beiden Leite z» gebe» im Ginn»« sein dürste, »der anch eine Wahraehmnaa in den Häusern Rttterstraßt 8 nnd Goethestraße 3 gemacht habe» sollte, da» drm vnbe Ersnche», sich ungesäumt bel »nserer Lriminalabtheilnng zu melde» wobei wir nochmal» ganz auSbrückllch erwähne», daß aas wieder- ertaagnng der gestohlenen WerihgegenstSude und Ermitteln»» der Diebe» x» dem Bestohlenen eine Belohnung von Drrltzundrri Mark oiwarsetzt warben ist. Leipzig, de» SS. Januar 1888. Da» Palizriamt »er Stutzt Leipzig ' Brelschnrtder. K Vekanutmachuns, Nattztzanr-Eiaweitzüna tzetr. ^Feier der Ratlihans-Einwechnng findet am 81. Iaanar «che» Jahre» Wittag» 1 Uhr im Schlohkeller-Etadliffemeat ein E«D«atzl statt B» wird die« mit dem Ersachen «m eine zahlreich« Briheiliguag ''Erdarch öffentlich bekannt gemacht. ^mrikartr^ä 3 » sind bi» Montag Nachmittag 4 Uhr hiepffra Gchchhkestee t» pmvlang za nehmen. Rrudnitz. dt. Iaumie 1888. Der Gemeintzrrattz. - «rätzel. Ps« vparcass, der Gemeind« Möckern expeditt ,» jedem eftw, Wochentag s,1,n>„ ^ . DfnXtag -rrtt^ »an »ach«»««, 8—4 tltzr di» Etutagea n^i drei »d «tu dnnrl Weacenl. M«r>. »» 1». Jana«, 1848. Drr Grmrmtzeral» a» Schubert. Städtische Sparkasse beleiht Werthpaptere unter günstige« Bedingungen. Leipzig, deu 14. Januar 1888. Die Spareaffen^Depnterti»». Nichtamtlicher Theil. Versuche zur Sprengung des Dreibundes. Der feste Aneinanderschluß der drei Mächte Deutschland. Oesterreich-Ungarn und Italien zur Ausrechlhaltung de» Frieden» in Europa ist vielen Leuten ein Dorn tm Auge und deshalb werden von verschiedenen Seilen Anstrengungen ge macht. den Bund zu sprengen. Besonder» sind m neuester Zeit mehrfach sträfte thätig, Oesterreich-Ungarn aus die Seite binuberzuziehen, aus welcher Rußland und Frankreich stehen. Da» berüchtigte Telegramm de« Wiener .TimeS'-Eorrespon» deuten ist bereit» an dieser Stelle seinem Werth ent- prechend gewürdigt worden, und e« steht bereit» fest, daß die Anregung zur Bildung eines neu«» Dreibundes mit Rußland, Oesterreich-Ungarn und Frankreich als Theilnehmer von unberufener Seile ergangen ist. Der selbe Gedanke ist aber auch aus russischer Seile ausgesprochen worden, nnd zwar in einer Form, welche vermulhen läßt, daß rin Zusammenhang zwischen den Urhebern der erdichteten Eorrespondenz de» Prinzen Ferdinand von Coburg mit drr Gräfin von Flandern und den Fürsprechern eine» russisch- vsterreichisch-sranzvsischen Dreibünde« besteht. Der »Russki Kurier" macht zur Verwirklichung diese» Gedankens den Vor schlag, daß zwischen allen slawischen Staaten, Rußland, Oesterreick-Ungarn, Serbien, Bulgarien und Montenegro, sowie dem orthodoxen Rumänien, ein surchlbarcr Bund ge schloffen würde, dem Frankreich und einig« andere Staate« beitrelrn müßten, um den in dem kaiserlichen Rescript an den Gouverneur von Moskau in Aussicht gestellten Frieden zu gewährleisten. Die Abenteuerlichkeit diese» Vorschläge« ist so in Li« Augen springend, daß ein ernsthafte« Eingehen aus denselben unmöglich ist. aber al- Kennzeichen der Lage beansprucht der Vorschlag doch eine gewisse Beachtung. Er ist offenbar der Ueberzeugung entsprungen, daß em russischer Angriff ans den Dreibund «in verzweifeltes Unternehmen ist, in baS man sich nicht blindlings stürzen dürfe. Die nächste Empfind»,>g bei der Kenntnißnahme von solchem Phanlasiegebilve ist nalürlich, daß man ihm keine Beachtung zu widmen braucht, weil sein Widersinn Jedem einleuchken muß. DaS ist jedoch nickt richtig, weil gerade das Widersinnigste oft die gläubigsten Hörer und Leser findet; der Gegensatz zwischen Slawen und Germanen ist in Oesterreich selbst schroff genug, um nicht achtlos bei Seite gelassen werden zu dürfen; die Czecken haben au» ihren Sympathien fllr Rußland niemal» ein Hehl gemacht. Und gerade in diesem Augenblick ist wieder ein Ausgleichsversuch zwischen Deutschen und Czechen in Böhmen kläglich gescheitert. Der Vorschlag beS „Ruffkl Kurier" wird eben so wenig zur Sprengung de» DreibunveS führen, wie das Telegramm de- Wiener »Times"-Corrcspondenlen; aber durch solche Versuche. daS gute Einvernehmen zwischen den Verbündeten zu stören, die Macht deS Zweifel» anzurege», werden dir schwachen und schwankenden Naturen angezogcn, sie bilden da» Gesprächsthema, man erörtert da» Für und Wider, und die Feinde de» Deulschthum». deren e» in Oesterreich sehr viele giebt, finden einen Bereinigung», punct, von dem au« sie ihren Wünschen und Bestrebungen AuSdruck geben können. Deshalb ist es zweckmäßig, zu erklären, daß eS sich bei dem Dreibund nicht um Be kämpfung slawischer Jntereffen zu Gunsten germanischer, sondern um die Geltendmachung und Ausrechthaltuna der Machtstellung Oesterreich-Ungarn» gegenüber dem auf Er oberung der Balkanhalbinsel bedachten Rußland handelt. Bulgarien, Rumänien und Serbien stehen in dieser Frage nickt al» slawische oder orthodoxe Staaten auf Seiten Oester- reick-Ungarn», sondern in ihrer Eigenschaft al» Balkanstaalen. welche ihre Unabhängigkeit dem russischen Eroberer gegenüber wahren wollen. Au- diesem Grunde ist der Vorschlag deS ,.Rufik, Kurier" widersinnig und unau-sührbar und könne deshalb gar nicht ernsthaft in Erwägung gezogen werden. Nickt so widersinnig, aber um so beachte,.«weither erscheint eine Broschüre unter den, Titel „Ues austriacae«, welche gegen wärtig an die Oeffeiitlickkeit getreten ist. Sie beginnt datuit. Oesterreich vor der Offensive gegen Rußland zu warnen, weil Oesterreich« Wehrkraft nur für die Defensive au«reicht. Mit dieser Warnung ist die Mabnung verbünde», der deutsche» BundeSgenoffenschaft nicht allzu sehr zu vertrauen, da »eren Gründe noch nicht hinreichend aufgeklärt seien und Zweiset für ihre Dauerhaftigkeit beständen, besonder« mit Rücksicht auf daS im Hintergründe drohende Frankreich. So unver ständlich diese Gedenken sind, so dürfen sie dock nicht einfach ignorirt werben. ES klingt daraus derselbe Ton de» Miß trauen», der von dem Wiener .Tim««"-Eorresponventen an geschlagen wurde, wenn auch auf der anderen Seite da« von diesem Herrn so scharf hervorgehcbene Machlbewnßtsein Oesterreich« eine sehr entschiedene Zurückweisung ersährt. Die Sckrist weist auf den Mangel an geeignete,, Unter- osficieren rn der österreichischen Armee hin, aus die unru reichende Bewaffnung der technischen Truppen, aus die Un gleichheit in der Bewaffnung der Infanterie und aus die Gefahren, welch« die Unkenntniß der deutschen Sprach« eine» großen Theile» der Osficier« und Mannschaften für dir Aus- rrchtbaltung de» Zusammenhanges in der Arme« darstellt Mit Recht wird die Ausrechtdr-llung der deutschen Armee» sprach« al« «iot Lebensfrage für die Großmachtstellung Oesterreich-Ungackn» genannt und al» ein schwerer M'ßstanv die Thatsache bezeichnet, daß 60 Procrnt der Einjährig- Freiwilligen wegen Unkenntniß der Armeesprach« nicht Osficier« werden jönnrn Diese Verhältnisse werde« bei jeder Gelegenheit von den deutschen Organen der österreichisch-ungarischen Presse zur Sprache gebracht, «der leider nicht mit dem Erfolg, »en sie zum Heil» Oesterreich-Ungarn« habe« müßte». E» ,st oft au den Widerspruch zwischen der inneren slawischen und tzev äußeren gesammtstaatlicken Politik Oesterreich» hingewir^n worden, zuletzt »och mit großer Wärme in dem bei Dnncker L Huiiiblvl erschienenen Bnche .Oesterreich« Gegenwart und nächste Znkunst". E» wird dann ai» dir Ausgabe de, Zu kunft O«fterr„ch» bezeichnet, endlich de» vemntztsri« «me Go''e zu öffnen, daß der Staat allein der Hort der wichtigste« Lebeu-ioiercffen sreigeworvener Bürger sei. So und in solchem und Größe de» Staa.» sich gestalten. Neulich darüber Klag. »«sUbrt, daß bn Be^tzung der P ieituren an der Münchener Universität die Bayern Nill-r ge ntin,nd berücksichtigt würden. Minister bvn Lutz un?er de^ Beis?ll der M-hrh«it. oatz unter den zur »u«w°b »ebenden Persönlichkeiten immer d,e beNgeeignrlcn gewählt ÜL« So wir7e» anch 0-'»^' wenn der Zeitpunc. eintreten sollte, da da, Bünvmß zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn praktische Gestalt aanimmt. Leipzig. S7. Januar 1888. » Der BundeSrath sollte gestern eine Plenarsitzung abhallen, in welcher u. a. folgend« Gegenstände z>" Beralhung resp. Bescklußsaffung gelangen sollte,^ D Bericht über de« in erster Lesung sertiggestelllen Entwurf de» bürgerliche,, Gesetzbuches; der Entwurf einer Ergänzung zum Rr>ch«hauShall«etat pro 1888/89; der m *'unc,oa abgeschlossene M'.slbegUnstigung-derlrag zwischen Dnitschlanv und der Republik Paraguay; die Vortage detr. denEnt- wurf eincS Gesetze« wegen Ausnahme eiaer Anleibe sür Fwrcke der Verwaltung de« ReichSheere». und endlich die geste'rn erwähnten Anträge der «u»schüffe detr d,e Tarasätze bei Cigaretten und den Antrag Lllbeck» ,n Bezug aus die Behandlung von Spiritus »n Theilungilagern. — Dem Ver nehmen »ach ist die Beralhmtg de» Entwurf« I» nnem 8old,«sitze so weit gefördert, daß ,m Laufe der nächsten Wock» in die zweite Lesung wird emgetreten werdrn können. — Am Mittwoch Mittag 1 Ubr fand ,m Abgeordnetenhaus- esue Gitzf-g de» preußischen Sta«t»mi«isterium» statt. ^ * Der .Rcich»-Anzeigrr" enthält nachstehend« Mittheilung: „Nachdem de, «ischossstuhl Von Fulda durch die mit Zustimmung der königlichen Skaat-regirrung erfolgte Er- neunung de» bisherigen Bischof« Do. Georg Kcpv zum Fürst- bischos von BreSlau erledigt worden, hat nach Maßgabe der bestehenden Vorschriften an, 4. November v. I durch da« Domcapitel zu Fulda die Wahl eine« neuen Bischof» stattge- sunden. welche aus den bisherigen Decan und Stadtpsarrer Joseph Weyland zu Wiesbaden gefallen ist. Derselbe hat durch päpstliche» Breve vom 7. December v. I. die Bestätigung ,ur Au-übung seine« bischöflichen Amt« erhalten. Se. Maje- tiit der Kaiser und König haben mittelst Allerhöchster Urkunde vom 12. Januar d. I. vem Bischof Joseph Weyland die nachgesuchl« landesherrliche Anerkennung al» Bischof von Fulda zu rrtheilrn geruht. Die Urkunde ist dem Bischof am 24. d. Ml», durch den Ober-Präsidenten der Provinz Heffen- Naffau au«gehä»digt worden, nachdem der Bischof den durch die Verordnung vom 13. Februar 1887 vorgeschriebenen Eid abgeleistet hat." 4 * Nack der .Straßburger Post" haben die betreff» deS Zwischenfall» an der französischen Grenze deutscher- eit» angestellten Untersuchungen zweisrtlo» ergeben, daß Barberot (welcher übrigen» nicht in Aubun. sondern in Trieur wohnt) vom Greuzaufsrher Hahn,mann weder zum Uebertritt verlockt, »och aus srauzvsische» Gebiet versolgt wurde. Barberot batte, von Trw»x »»«gehend, die Spur von Wildschweinen 4—LOO Meter weil aus deutsche« Gebiet vrr- solgl. Hier kam e» zum ersten Zusammentreffen. Hahne» man», de» Französischen >venia kundig, verfolgte den fliehen- den Bardrrot di» LO Meter dwSseit« der Grenze, ries ibn an und markirt« Ehargirung. woraus Barberot hielt. Durch e,u« Handbewrauaq zum Folgen nach Fenlsch eingeladeu, war Barderot den Habiirmann zu Boden, doch gewann dieser dir Urberhand und bemächtigte sich de« Gewehre» de« Barberot. Jetzt nabte diesem Hilfe durch ri»e unermittelte Person au» Frankreich. Hahnemam, ließ niiNmehr ab «nd zog mit dem erbeuteten Gewehr« zurück. Der Vorfall enignete sich am Freitag zwischen 2 und 3 Uhr Nachmittag« zwischen den Grenzsteinen 220 und 221. Hahnemana trägt zahlreiche Verletzungen im Gesicht. Ein ihm beim Ringen abgerissener Uaisormknops wurde aus deutschem Gebiet gesunden. Da der ganz, Vorgang lediglich Feststellung eine« Jagdvergehen» be- trifft, so dürste ihm »veilere Wichtigkeit nicht brizumrssen sein » » *Jm tzsterreichtschen Abgeordnetenhaus» brachte am Mittwoch Fürst Licktenst«« «nd Senoflen einen Entwur zum VolkSschnlgesetz für die ReichSrath«l«nd»r au-schließ lick Galizien» ein.—Der Unterricht-minister beantwortet« die tton ^ Abgeordneten tzchoenerer wegen der Bestrafung der Studenten, die gegen den Professor Tom,«^zuk wegen der im Reich«rath gehaltmen Rede vemonstrirte». vnd weist nach, daß dir Maßnabmen voll« komm," gerechtfertigt seien. Er werde zwar die akademisch« Freiheit schützen, aber ollen Ausschreitungen der Studirenden °u»-"««-OE- wr » 1." ?*E«.r»burg diekfoch erörterte Frage wegen Prinzen de» Hause, Orleans ,n d, Armee kann jetzt al, abgelhan betrachtet werden ^ w>« man annahm, in da» Chevalier 2.1* b" Kaiserin elnlreten. Doch übrrwoaen ReÄl'i? 1»^.^°!!* ^" ^cksickken aus di« sranzöst^che A Ä ^ sich neuerding« gegen den Eintritt m n- .^.°"*2eH>rochen. Man kann daher setzt wohl Bestimmtheit annehmen, daß derselbe unterbleiben wird bck^7ch''a«lüb b« roNi.W.imarn. der erbiet rioeo öff.nilichen streng,, Derwe.s vorma.^» Monden, duh st.n- aul grm.'chur Ek.hr!> , "otkst°ulls1> »kwusi würden, ho, '"-"rr» s de« die de« sein,, nicht Nbo«n,«ent4pret» ^ vierleljährlick 4>/, Mk. iarl. Bnaarrtöhn L »k.. durch die Post bezogen tt Mt. Jede emzrtne Nummer 20 M Belegerenwlar 10 W. »ebübre, silr Ertrobeiloor, zu Dmoblarr.Format grialj! ohne Postdelörderung SO AN. mit PostbefSrderuug 70 Mk. Jnlmllr ttgespaltenr Prtitzeilr 80 Pf. »rdhrre Schriften laut »nl. PrerSverzeichmy raseüariichrr ». jWernsa» »och HSHerm Larls. Arliffmr« «n« de« «rdactioasstrich di« «aespaft. üei1eS0Ps„v»rde,Fa«lN,»uochrichtr» dir Kgcspalwne steile 40 Ps. Inserate sind s ei- au die Expedition z« sende». — Rabatt wird nicht gegeben, stahlang prnennmeenncka oder durch Most- Nachnahme. 82. Iahrganz. enischicden. Ja der ganzen Angeleaeubelt sptett ei» eigenthümftcher. erst jetzt an» Lickt gelangter Porsast eine Roste. Rach der Geburr des zweiten «indes (daS setzt getaufte ist da» dritte) suchte Fürst Parcloy eine Audienz beim Kaiser »ach, um v„ diesem die Genehmig»»!« i*r lense im evangeltichrn Bekrnntnih zu erlangen. Diele «üdieuz wurde nicht bewilligt, «ad Fürst Barel», wandte: ich nun mit derselbe» Bitte schriftlich au den Kaiser. Aus dtrseu Brief erhielt er tanerholb der etwa drei Jahre, di« seitdem der- angen. teilt Aatwort. Es rrsolme jetzt nun die Lause de» dritte» indes im evangelischen Beteniiinitz. uad al» nächste Folge, daß der taier deS Kinde» den Dienst verließ und der Eroßviter jenen Per- wci» erhielt. Da dem Fürste» abermals eine Aufklärung seine« PerhoitenS an höchster Steve nicht gelang, wandte er sich an Pobe- doiioszrw, und dieser ließ ihm die Adschrkst eines Bescheides de« Kaiser» ans jenen vor drei Jahren geschriebenen Brief zugehea. in w-lchem der Kaiser anSdrüitlich dir evangelische Tanse verbietet. Das Wunderbare aber lst. daß Fürst varclay diesen Bescheid de» Kaisers ans seine, Brief früher »«mal« erhalten hat. Andernfalls kann man aanrhmra. daß der Aeneroladivto»» aicht dem ansbrückticheii Beledl seine» Kaiser- entgegengehandrlt habe» würde. Wo damals der kaiserlich« Bescheid aus de, Brief de« Fürste» verbliebe», w«rd wohl niemals aufgeklärt werde». » Nach einer telegraphische« Meldung au« Konstanti nopel haben seit der Vereitelung de« Putsche« von Bürge»« abermals einig«kleine Abheilungen versuche gemacht, naL Ostrumelien — und zwar trotz der strengen, dv» türlischer Geile geübten Grenzübrrwachung, vom türkischen Territorium au« — einzudringea. Mehrere Individuen, deren die türkischen Behörden hierbei habhast werden konnten, wurden in Avnanopel gefangen gesetzt. Anderen gelang «s zwar, die Grenze zu überschreiten, aber nur uin in der vkebrzahl vo» den bulgarischen Behörden, die allem Anscheine nach Kenntniß von diesen Unternehmungen halten, beim Betreten de» rnmelischen Boden« entwaffnet »nd verhaftet zu werdrn. Man schätzt die Zahl der von türkischer und bul garischer Seit« hierbei gemachten Gefangenen aus stwa bo. BulgarischerseitS wurden sie nach Tirnowo gebracht. Man will übrrdie» in Konftantinopel von weiteren Vorbereitungen der bulgarischen Emigration zu ähnlichen Einsallversuchrn wissen, und zwar heißt e«. daß die betreffende Agitation diese« Mal ihren Hauplsitz aus Mont Athv« haben soll. — Weiter wird au» Konstantinopel vom 21. Januar gemeldet: Seit dem Handstreichdertzvksartsch.movtkaegrtntsch»» Bande »ui Bnrga« sind wieder all« Blicke ans Bulgarien ge- richtet. Nicht wmig trägt hierzu der Umstand bei. daß die türtiiche Regiernag »S fick angelegen srm läßt, die Wiederholung ähnlicher Borkommnlff« hintaaznhalten und du kheilnebmre an dem Burgaser Pntich zur ver-u«»«rtunn zu zieh«». Da« erste Opler >v«r der Lapitain de» Schlepper« „Veorglo»", drr bekanntlich die Baabe nach Basslllka gebracht hatte. Al» daS Schiff am 9. d. mit einer Hammel ladung aus Küstendsche wieder hier einllef, wurde eS über Defrvl deS Polizeimiiiister-, der mit der Untersuchung betraut worden ist, polizeilich besetzt. Der Tapitain und zwei Mann der Besatzung wurden sodann verhaftet und «ach dem Polizeigcsängniy üdersnhn; die restlichen 3 Matrosen konnte» sich retten. ES scheint, das» d>e türkische» Behärde» ela abschreckendes Beispiel geben und den Lapitain unter der Anklage der Seeränderei vor Gericht stellen wollen. Daraus deutet schon der Umstand, daß der „GeorgioS ' vvriänsig mit Beschlag belegt und alS ergriffenes Seeräubelschiff im Arjeual untergebracht wurde. Nicht genug daran, soll den Gefangenen auch wegen Hochverrathe» der Prozeß gemacht werden, weil sie verdächtige Reisende on Bord nahmen, ohne die vorgeschriebenen Förmlichkeiten zu erfüllen. DaS mit den Gesangenen aufgenommene Berlchr ergab, daß wenigsten- der Tapitain des „GeorgioS" im vollen Bewutztsein der Tragweite seiner Handlungsweise sich befand. Er will Solches freilich nicht zugebr» und behauptet, di« 70 Mitglieder drr Bande hatten sich einzeln, ohne sein Borwissea, 0» Bord eingtlunde» und idn unter Todesandrohungrn gezwungen, die Fahrt zu „ iternehmcii. Außer der Bemaunnng des „GeorgioS" waren auch zahlreiche Per- sonen verhaftet worden; von diesen letzteren wurdeu aber seither alle, di- aus zwei, rntlaffrn, rücksichtlich deren die Dheilnahme on dem Handstreich nachgewieken lst. Auch die SchlffSdemannung be findet sich noch l» Hast. Unter den gesangen hierher gebracht«» Perjanen befanden sich solche, welche durch die Trnppr« de« Adria- nopelrr Mütrairbezirtze« ergriffe» worden waren. Dieselbe» gehörten einer Band« an, welch« ,n einem gegebene, Augenblicke von drr Türkei an» nach Ostrumelien einfollen sollte. Nachdem allgemein verstäiert wurde, daß vir Besprechungen drr Vaiidemitglieder im hiesigen russischen Kloster zn Salola adaehalten worden wären, hat die Polizei in jenem Viertel eine Untersuchung elngeleltet. Schließ lich möge noch ei» hier verbreitete« Gerücht erwähnt werden, drm- zusolge die türkisch« Regierung Herrn Dragun Zaukvw anigesordert haben fall, da« türkische Gebiet zu verlassen. Line Bestätigung de« Gerllchtr» ist allerduig« bisher nicht rrsolg». * Ein« der berühmten Eigenthümlickkeiten der Haupt stadt an der Seine ist dir Abhärtung der Geruch-nerven Ihrer Bewohner gegen Alle», wa« fault, und daher die Vor liebe für starke GeruchSmitteü Dieser Eigenlhümlichkril ad- zuhelsen, ist selbst Haußmann, dem Baupräfeclen Napo leon'» HI., nicht gelungen: da» alte Pari» ist verschwunden, die Treppen- und Kelleraerüche sind auch io den neuen Palästen geblieben. Nun yat sich aber herau-aestelll. daß Pari» mit Nervenfieber, Typhus und allen au» ilnsauderkeil entstehenden Plagen schlimmer bestellt »st al» Lyndon, da» durch die englische Reinlichkeit sich sehr in gesundheitlicher Beziehung gehoben hat. ES ist daher begreiflich, daß die Depulirtru- kammer endlich diesem Uebelstand« ihre Aufmerksamkeit schenkt, da der Pariser Gemeinderoth e« nicht Uber Wortkram hioaus- aebracht hat. Aber wie in drr höheren Politik, so zeigt sich auch in diesen praktischen Fragen ein D>lettanti«mu» und eine Naivetät. die sonst nicht parijerisch ist. D,r Kammer weiß nicht, wa» sie will, und sie traut auch in solchen Dinge» dc» Herren avs der Mlnislerbank noch weniger Sachkenntnis, und gesunden Menschenverstand zu al» sich selber zu. Man ist mitten in der Beralhung eine« AbzugSranai-Entwurs», wonach di« Nutzbarmachung de» Pariser Cloakenwaffer« in brr Eben« von Acherr» bei Saint Grnnca verwerthet werde» soll, da stellt drr radikale Deputirt« und Gesundheitsapostel RaSpail «inen Zusatzanlrag aus den Bau eine» verdeckt«» Ca nal« von Pari» diSzum Meere. Ei» Römerwerk! Da» besticht, entzückt, und da« Hau« beschließt Annahme mit 2ü3 gegen 240 Stimmen. Tamil ist der in Beralhung befindliche Gesetzentwurf über den Hausen grivvrsrn. Der ArbeilSmiaister schlägt d>,Hände über dem Kopse zusammen und rust: Uusinn! Und die Kammer dreht sich rasch um. verwirft di« Verweisung de« eben an genommenen Znsatzantrage» an den Au«schuß mit 294 gegen 233 Stimmen, verwirft dann noch zwei oereU» angenommen« Artikel, kurz, beseitigt im Handumdrehen den Antrag Nas- pail's und nimmt unter Widerspruch dn Rechten, welche be danktet. daß dos Hau» nicht mehr beschlußfähig sei, den ersten Artikel der Regierungsvorlage an. Sa geschehen am 24. Januar lb88! Indessen RaSpail bat seinen Zweck er reicht: mit dem Römerwerl« der Pariser Clval« di» au» Meer ist sni» Name verbunden, und in der That, di« Mil lion:» für dies:» Nntern-Hmen wlren vielleicht bester der-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite