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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-07
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1888
- Autor
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. RK«N», »ub Lrprtitt«, Iohaun^aff« 3. -Prrchft»»-»« irr Ketzscki««: v»r»ltt»g« 10—1» Uhr. R.ch»ittng« 5-6 Ubr. M »» »«>,»««»» »ncht sich uie »er für »te >tchk»»«l>e»b« »er »rftt««teu I«ser«te »» ^-^«t««c» »>» » Uhr Nach»tttu,«, „G«»». u»»-»«tt«,e,trütz »t«'/.»Utzr. I» de« Slialrn str Zils.-Aunatz«r: DU« Klr»«, Universititssknb« 1. Lnui» Löjchr, Authnrinenflr. 23 pari. u. liSuig-platz 7, «,r b>«'/.» Uhr. UchMer.TasMM Anzeiger. Organ skr Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. 2lbonnement«pr»i4 vierteljährlich «»/, Mk. iacl. Brinarrlob» ü VN., durch di« Pp» bezogen 6 MI. Jede einzelne Rum»« »0 W velegeremplar 10 Pf. Eebahren für Srtrabril»««» <t» iaaedlatl.Formal gelalzt) »tzur Poftbesördernilg 60 VN mit Postbesördernng 70 VN. Inlerale ügespaltene Petitzeile L0 Pf. Größere Lchnsten laut »ns. Vreitverzeichnlß »abrllarischrr ». Ziffernlah »ach YSHerm Darts. ilkklamen »atrr dem Rrdacti onsstrtch dt» 4»«spalt. Zeile bOPs., vor deaFa Milten Nachricht»» die ^gespaltene Zeile 10 Ps. Inserate sind stets an die Orprsitlp« t» iendcn. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praooum>>rLi»lo oder durch Onst» Nachnahme. ,58. Donnerstag den 7. Juni 1888. 82. Jahrgang.' Äintlicher Theil. Vrkanntmachimg. Ausstellung de« stüdttsche« Grundstruereataster« stk R, Jahr, 1889. 1890 und 1891 haben Diejmigen, »etch, innerhalb de» Gemeindeben,k» der Stadt Leipzig »in Grundstück besthen, bezw. durch ihre Stellvertreter, von ihren Grundstücken und deren Zubehvrungen an Höfen. Gärten, Stäben, einschließlich der zum landwirthschaftliche» oder einem sonstige» Gewerbebetriebe benutzten Aecker, Wirsen und sonstigen Flure», sowie einschli,blich der mit dem Grundstücke Verdun, dww, Wasserkraft, alle Mieth., Pacht- oder A«tz«»g». «At»äa«tff», dezw. de» leer stehenden ober von, Eigenthümer. bezw für besten Rechnung benutzten Räumen dir Mielhwerthe u«ch de» Jahren 1880, 1887 und 1888 und die zu deren Beurtheiluna bienenden Thatsachen anzugeden und sich dabei der zugeserttgte» Ertrag-verzeichniffe zu bedienen. D«se Lerzeichniste sind au»-efüllt späteste,» »t„«> L» »«ge, von der», A,s-rtia«,G «» gerechaet in unserer StaN-Sleuereinnahme. Slodihau«, Odstmarkt N». », Erdgeschoß recht», entweder persönlich oder durch Per- s«»en. »etche zur Berichtigung etwaiger Mängel genau« Nu«, «ft ru geben j,n Stande sind, wieder riniureichrn. Di« L»terlaffo«g der Ausfüllung, so»l« dt« »ersä«»«t- der »»rgedachte« Frist Wieder, etareichuna der Grtra»s»er,etch»iff« »t,tzt »ach B«st»de« et«, Geldstrafe btsz» SO vtark,ach stch. Unter Hlnwei» aus die den Erlraq-verzeichnissen beige» druckte» allgememen und sonstigen Bestimmungen wird noch besonder« darauf aufmerksam gemacht, daß: >) Aosreicknungen i» Spalte 7 nicht erfolgen dürfen; 7) die Ertragoveizeicknlsse «ach erfolgterA«»füllung vom Gr»nbstück«bcsitzer oder dessen Stellvertreter eigenhändig zu unterschreiben find; 3) dtr Bezeichnung der Gattung der vorhanden«, G«. bände, al« Boeder., Mittel-, Hinter«, Nebrn», Fabrik» Gebäude. Schuppen u. s. w. möglichst so, wie dieselbe in dem Braud-Berstcherangsschetne enthalten ist. zu erfolgen hat' ») dabei folgende Ördnnng einzuhalten istr ». s仫tkkP« Räume und sonstige Zubehörungen des Grundstück« «u Stuben, Studeakammern, vor» rathlkammern, Küchen, Böven, Werkstätten, Rinden lagen «. s. w. find «ach Adttzellonge«, wie ste zusammengehören und entweder »rr«s«thrt oder zur vermiethuna bestimmt sind, leer stehe» »der von den, Eigenthümer seihst benutzt werden, ein zutrage»; b. die einzelne« Abteilungen müssen die Räume, au« denen sie bestehen, »ach Art »nd Zahl enthalten, z. B. 3 Stuben, 2 Kammern, 1 Küche, 1 Borsaal: o die Stockwerke sind «ach der Nethe, vom Kellergeschoß angefangen, einzutraaen; ck. wen» Wohnungen ». s. w. zugleich «lt Mstbel stücken, Utensilien und Jnventarien der- mattier sink, >st rer aus die letzteren entfallend« Anteil am Miekhwerthe besonder» anzugebe»; 8) für solche gewerbliche Rännre, welche »o» Ejgenthüwer selbst benutzt »erden oder leer stehe«, die Fläche t« Lladratmeter» anzn» gebe« ist. Die eingrhcnve» Ertrag»verzeichniffe Werden ans Genaueste geprüft. Diejenigen Verzeichnisse, welche sich dabei al« «adeatltch geschrieben oder nicht vorschrtft»«äßtg ««»gefüllt herausstelleu. müssen, vorbehaltlich der »erwirkte« Strafe, zur Neuanfertigung, bezw Abänderung zurück» gegeben werden. Sollten bei einen, Grundstücke die zuqesertigtrn Lerzeick» »iffr nicht ««»reichen, so wird aus Erfordern bei unserer Htabi-Steueremaahme der noch erforderlich« Bedarf an der» gleichen gedeckt werke». Leipzig, am 1. Juni 1888 Der Rath der «tadt Leipzig. I)r. Georgs Koch Bekanntmachung. Mr bringen hierdurch in Erinnerung, daß wir zum Ablager« von Schutt, Asche, Schl»«« und Gans abfälle« aller Art folgende 1 Plätze angewiesenhaben: 1) da» a»Leu»fcher Wege ltegend» alt» FlnG« bett t» der -rähe de» neuen Lchützeabanse», link« von der Über da« E»kurzer Wasser führenden sogen, verschlossenen Brücke, ») da« «»»geschachtete städtische Sandaraben» areal recht» an der «banffee «ach Grt««a in der Näh« de» Hochreservoir« der Stadtwasserkunst, in Brobstheidaer Flur, S) da» in der Nähe der sogen. Schleife dicht am Fahr- weg im Hinteren Rosenthale gelegene alt« FlaGbett der Gleiche. Zugleich verweisen wir normal- daraus, daß «nster «« de« »blge« öffentlichen Ablagernngspläste» jede anderwette Ablagerung von Schutt, Kehricht, Schlain« und Gausabfällen aller Art überhaupt an anderen Orten, auch wenn diese im Privatcigenthum sind und der betreffende Eiaenthümcr des Grundes und Bodenö damit einverstanden ist, vez. dieser selbst die Ablagerung auf seinem Grund und Boden oewirkt, verboten ist. Hierbei behalten wir unS jedoch vor, in jedem einzelnen lall« die Anfuhr von Bauschutt zur Ausfüllung solchen Areale«, welche« nach einem endailtig sestgestelltrn Bebauungs ilane zu Straßen over öffentlichen Plätzen für dt« Zukunft »«stimmt ist, den Privaten zu gestatten. Hierzu ist in jedem einzelnen Falle von un« besondere Erlaubmß einzuholen und haben hierbei die in unserer Be kanntmachung vom 29. Mai 1880 sestgestellten Grundsätze Platz zu greifen, wonach zu Straßenschüttungen und zur Aus- üllung von Bauareal nur Erde, Bauschutt (au« Stein, Sand. Kalkmörtel und Erd« bestehend), Sand, KieS und Steinknack ^gelassen wird, dagegen insbesondere Kehricht, Scherben, Acchstücke, Blechwaaren, GhpMicke. Stroh oder Stroh« «flechte, Dünger, Holz, Papiere, Asche, Kohlenstaub, Schlamm, -u«, Gla« und dergleichen nicht verwendet werden darf. Zuwiderhandlungen werden sowohl an Denjenigen, welche den Abraum abgeworsen, al« auch an Denjenigen, welche hierzu Auftrag ertheilt, oder die Genehmigung zur Ablagerung aus ihrem Grund und Boden ohne unsere Genehmigung «r- theilt haben. «1t Geldstrafe bi» zn «v Mark oder mit Hast bi« ru 14 Tagen unnachsichtlich geahndet werden. Dr« Bezeichnung weiterer Ablagerung-Plätze außer den obengenannten bleiK Vorbehalten. Leipzig, den 3l. Kai 1888. Der Rath de« Stadt IX. 3871. vr. Georgi. ' Dillisch. «ff Unter Bezugnahme ans unsere Bekanntmachung vom 3. September 1887 in Nr. 2L4 de« Leipziger Tageblätter" machen mir wiederholt darauf aufmerksam, daß wir ueue gute Gatkochhrrde in verschiedeaen Größen und Eonstructiouen an Refiectanten käuflich oder miethweise abaeben. Der Prei« dirser Gaskochherd« nebst Zubehör stellt sich bei käuflicher Uebernahme, ausschlirßlich der Kosten für d,e Verbindung mit der Ga-leitong und für den evrnt. «rforder- lichen Ga-meffer, je »ach der Größe und Eonstructiou, au 50 di« 250 während wir di« «oaatlich« Mieth« auf 60 bi« 275 Pfennige festgesetzt haben. Wollen die Abnehmer später einen aemietheten Gaskoch- berd käuflich erwerben, so kommt di« Hälft« der gezahlten Miethen in Anrrchnmig. Die Besichtigung der GaSkock»herde kann wochentägnö» während der GeichästSstundeu im AuSstellungslocale der Gas anstalt ain N>coia>k>rchbose erfolzrn. Daselbst, wie auch u> unserer Gesch äst »stelle Ritterstraße Nr. «. werden Lu«kttuste ertheilt und Aufträge eotgeaengrnommen. Leipzig, den 26 Mai 1888. De» Nathe» der Stadt Leipzig Depatatto» t« de« Ga»«nstaltea. Arctious-VelmkslNtllj««-. Swaaadead, de» S. diese» Monat», »ornrtttaa« »a« Uhr a», ^ sollen i« hiesigen Stadldause, Eingang Mühlgaff« »tr. I, verschiedene Wirthschaltlgeqenständ«, Kie'dnngssw«. Taschenuhren und Schmucksaiden, 13 Dutzend Illuminations-Laternen. 2 Hobelbänke, 1 Nähmaschine 2 Tafeln Eisenblech. 2 Faß Zinkweiß »nd verschiedene« au de» Mristbiet«,den gege» safartige da«« Eie zahl«»« öffentlich versteigert werde». U 1A7 n. . Der M a^ »^ Sv»d« verpacht««- «on GartenplStze« an -n Svtritzlcher Thereßenftraße. Der zur künftigen Straßcnverbreiterung bestimmte, der Stadtgemeinde Leipzig gehörige Landstreisen recht» von der Gntrttzscher Straffe, jenseits der Maadebarger Sisendatz«, »wtsche« dem jetzigen sogen Hölzernen Handwea (Thercsienstraße) und der Ginsriedtgung de- dem Kömaltch Prevfftschea Gisenbahnstsen» ge hörigen Areale» bis zur Thüringischen Verbindungsbahn oll in 4 Abthellnage» Nr. I. von ca. 504 Quadratmeter, » II. . » 543 . » III » » 534 » » IV » - 449 « Flächengehalt znr Gartenantznag aus die « Jahre 188» bi« mit 1884 Freitag, den IS. Jnnt d. I., Vormittag» 11 Uhr aus dem RathhauS, I. Etage, Zimmer Nr. 16. an die Meist bietenden »erpachtrt werden. Die Uebergade der Gartenplätze könnte aus Wunsch sofort erfolgen, welchensall« der Pachtzins vom 1. Juli d. I. an zu entrichten wäre. Die Versteigerung«- und BerpachkungSbedingungen nebst Situatio»«plan liegen aus dem RathhauSsaalc. I. Etage, bei dem diensthabenden Rath<diener zur Einsichtnahme aus Leipzig, am 26. Mai 1888. Der Aath der Stadt Leipzig. Id. 2037. vr. Georgi. Eerutti. Vrkanillmachrms. Di« Einlösung der am SO. Juni 1888 fälligen ZinscouponS und Scheine d«r Leipziger Stadtanleihen erfolgt bereit« vom IS. diese» Moaat» ab bei unserer Stadlraffe >n den Stunden von 9—12 uhr vormittag« und 2—4 Uhr Nachmittag«. Leipzig, den 5. Inni 1888. Der Stath der Stadt Leipzig. Vr. Georg». E. Schulz«. Bekanntmachung, ha» Halte« »on Kellnerinnen betreffend. Wir haben nach Gehör der Herren Stadtverordneten beschlossen. Punci 3 unsere« unter dem 27. August beziehentlich 4 November 1886 (Leipziger Tageblatt Nr 250 und 3ll) veröffentlichten Regulativ» für Gast- und Schänkwirthe, Conditoreien, Wein, und Kaffeeschänkrn durch folgenden Zusatz zu vervollständigen: ,Äi> Gast- und Schankwirthschaften. Weinschänke», Kaffeescbänken und Conditoreien dürfen Kellnerinnen, d. h. ausschließlich oder neben ihrer sonstigen Beschäf tigung mit zur Bedienung der Gäste verwendete weib liche Personen, nur unter der Voraussetzung beschäftigt werden, daß sie bei den betreffenden Wirthen wohnen. Die Wirthe haben daher den Besitz der hierfür erfordrr- lichen Räume nachzuwrisen." Diese Bestimmung tritt mit dem 1. Jnnt diese» Jahre» in Kraft »nd wird von da ab neuen Erlaubnißertheilungen al« Beding»«« beigefügt werden, deren Einhaltung mit den gesetzliche» Mitteln erzwungen, deren Nichlbefolgung aber nach Punct 10 de« Regulativ- mit Geldstrafe bi« zu 60 oder mit Hast bi« ru 14 Tagen geahndet werden, sowie nach Befinden die Zurvmiahme der rrlheilten Erlaubniß nach sich ziehen wird. Leipzig, den N. Mai 1838. D*r Math der Stadt Leipzig. glicht VId. »78. vr Georg». blich. Lirslken-Verpachlllng. Die diesjährigen Kirschennutzunge» an der Mockauer Chaussee vom Magdeburg-Leipziger Bahnübergänge bis an die Grenze der Peyschcr Mark, an der Delitzscher Chaussee vom ehemaligen Cbauflee- Hause bi« an die Lindenstraße in Eutritzsch, an der Halleschen Chauffee vom ehemaligen Chaussee- Haus« bi« zur Gohliser Flurgrenze sollen Soaaab««», de» L. Jnal d. I., Bor«. 10 Uhr durch unsere Oekonoinie-Inipection in der städtischen Marstall- »spedition (IohannXptatz 9) «nter den im Versteigerung«, termin« bekannt zu machenden Bedingungen an den Meist- bietenden verpachtet werden. Leipzig, den 31. Mai 1888. Der Math der Stadt Leipzig. Id. 2241. Vr Georgi. Vr. Kr»ppeudorff> Uirschtn-VttpaWvj^ Di« diesjährig« Nu-uug der Kirschen von den fiskalischen Allee» Slumeu «ns de« »bttzettn,»«« 4 »nd b der Dsdeln-Letsntger . Adtd^Iun, I der Let««te-4dr»nttzer Ltrotze lstlr OttoßvächteH, - de« «dttzetlnno«, 1 ««» » der r«t»»t,.vkchatzer Gtrotze ldesgl ), . Adtheilnn, 1 »er Lei»nte-Grt««„r Trrotz« «nd »er Lsdetn-Grinneaer Etratze Mittwoch de« 1». Jnnt ». voiMtttee« Iff vtzr. 1» Ansttzoke in Sischendorf arge» Viel st gebot »ud gleich daare V-cohung de« Lrsteh,»g«b»ttag1, Ausaahl »uter den Liciianten, sowie unter de» tm Dermin beton»» z« machenden Bedingungen verpachte» iverdtn Kßnl-Nche Ttrntzen» nn» Wafferd«»-Inspektion Dödel« nn» Köntgttchr Bonvermoltrret Dsdet» z« Rochtttz, am 5. Juni 1S8S. Gart«». Ailk«. VrkgkvtmLchvng. Di« Regulirnug und Befestigung der beiderseitigen Mer de« Kuhburger Wasser« noterhald de« neuen Schützenhause« soll an «inen Unternehmer in Accord vergeben »erden Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeit liegen in unserrr Tiesvau - Verwaltung, Ralhhau«, 2. Obergeschoß. Zimmer Nr. 14, au«, und können daselbst eingesehen, bez gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Die Angebot« sind v»rsiegell und mit der Aufschrift „Me-nltraag dor Ufer de» Knhdnrger Wasser»" versehen ebendaselbst und zwar bi» zum 22. Juni 1888, N -ä mittag« 5 Uhr einzureichen. Der Rath behält sich die Au-wahl unter den Bietern, owie da« Recht vor, sämmtliche Angebote abzulehnen. Leipzig, den 1. Juni 1888 Id 2257 Der Math der Stadt Leipzig. vr. Georgi. vr. Krippendorff. Nichtamtlicher Theil. Jur Lage in Frankreich. von den durch den Trlegraphen mitgetheilten Urtheilcn der französischen Presse über die Kammersitzung vom 4. Juni scheint un« da« de« „Journal de- Dübat«" da« treffendste: „Die Kundgebungen von der Tribüne reichen nicht au«, um den Laus der Ereignisse ouszuhalten." Wa« ma» von Bon- langer zu erwarten havc, wenn er in der Kammer al- Redner austretr» würde, war durch seine vorangehenden Tischreden in Pari« und im Norddepartemrnt. sowie durch sein« Wahl- Aufruf« und Schreiben an seine Wähler so unzweifelhaft, daß de, Mißerfolg, den Boulanger damit erzielt hat, andere Gründe haben muß al« di» Ungereimtbeiteu. welche feine Worte enthielte». Boulanger'« Kammrr- rede war nur die Wiederholung Dessen, wa« er früher schon bei verschiedenen Anlässen gesprochen hatte. Man wußte schon nach dem Banket im CafL Rich« in Pari«, daß Boulanger den Präsidenten der Republik für entbehrlich hielt; man wußte au» seiner Red« in Lille, daß er di« Op- portunisteu für alle- Unglück, wa« Frankreich seit Gründung der dritten Republik mit seinen Organisationsbestrebungen gehabt hat, verantwortlich macht, daß er den Parlamen- tariömu« bekämpft und die Abschaffung de« Senat« fordert; man wußte endlich, daß er al« Krieg-minister schon auf den Bruch «it Deutschland hingearbeitrt hatte und daß er Frank- reich durch den Rachrkrieg wieder groß zu machen bereit ist, «m ihm wieder die Entscheidung über Krieg und Frieden in Europa zu übertragen Den» er erklärte, daß nur «in wiederhe,gestellte« Frankreich, da« sich auf eine mächtige Armee stütz«, die beste Friedrn«bÜrgschaft in Europa sei. Dir öffent liche Mei««^ hat also keinen Grund, über den Boulanger. welcher di« Red« vom 4 Juni gehalten hat, ein andere« Urtheil zu fällen als Uber den Boulanger, welcher sich seine« Wählern im Norddrpartement vorgestelll hat. Daß er verworrene Vorstellungen über die Organisation von Staat«tzersassungen hat. daß ihm der Unterschied zwischen gesetzgebender und aussührender Gewalt nicht klar ist. daj ihm das Wesen der Bolk-Vertretung, der Parleibitdung, überhaupt da« politisch« Leben und Treiben >m BersaffungS paatr räthselhast ist, davon gaben alle seine Reden so un »weiselhaste Beweise, daß man e« nicht versteht, wie die französische Kammer erst am 4. Juni darübrr Gewißheit er- tangt haben sollte. An Boulanger bat e« nicht gelegen, wenn man ihn verkannt, ilm überschätzt und ihm einen Grad von politischer Weisheit beigeinrffen hat. der ihm nicht zu kommt. Wa« Vi« Auhängrr Bonlanger'- von dem Manne ihr» Wahl hofften und verlangten, daß er rücksichtslos gegen den Opportuuismn» vorzugehen entschlossen, daß er den Mon archisten »en Weg zur Wiederherstellung der Monarchie frei machen oder den Socialist«» und Lommuuistm. den Intran«. igrntrn »nd Anarchist« durch den Umsturz de« vest«b«d« die Möglichkeit gewähren würde, ihre Ideal« zu verwirklichen, da« bleibt von der verfehlten Antrittsrede drS »ukünsliaen Diktator« völlig unberübrt. Wa- hat also der Lärm üder den parlamentarischen Mißerfolg Boulanger'« zu bedeuteu? Die Thatsache, welche trotzdem bestehen bleibt, ist, daß 186 Abgeordnete für die Dringlichkeit seine« Anträge« gestimmt haben. Boulanger hat sich nicht geändert, aber die Lage ist eine andere geworden, der Kriegseiser der Franzosen hat eine wesentliche Milderung erfahren, nachvem sie erkannt haben, daß Ungarn und Oesterreich nn Puncle de« deutsch-vster- rrichischen Bündnisse« einig sind, daß e« eine grobe Täuschung war, wenn man annahm, daß Ungarn mit Frankrrich vmpatbisire und sich weigern würde, an einem Kriege zwischen Deutschland und Frankreich aus Seite Deutschland« theilzu- nehmen. Man hat sich auch überzeugt, daß Deutschland aus die Wühlereien in Elsaß-Lothringen ein wachsame- Auge hat und strenge Maßregeln ergreift, um dem tande-verrätherischen Treiben ein Ziel zu setzen. Die Dinge sind also noch nicht o weit gedieh«, um einem rücksichi«Io« darrinsahrenden Mann wie Boulanger vorlibergehrnd die Leitung de- Staat« u übergeben, damit er der Entfaltung der militairischen kraft dr- Lande« al« Mittelpunkt diene. Für die Frieden«, »eit braucht Frankreich keinen Diktator, da thut es ein Präsident auch, «nd bi« zur Entzündung de- Rachekrieae« kann man sich auch mit der bisherigen Verfassung behelfen. Wenn di« Verhältnisse sich wieder mehr verwickeln, so daß eine baldige Entscheidung zu erwarten ist, bann steht ia Boulanger immer noch zur Verfügung, vorläufig braucht man ihn nicht, und er mag sehen, wie er sich mit den Unternehmern de« BoulangiSmu« au«einandersrtzt. Boulanger kann sich für seinen Mißerfolg zunächst bei Clemenceau, einem früheren Freunde und Urheber von Boulanger'« »olitischer Laufbahn, bedanken und ferner bei den Radicalen, welche ehedem zu seinen eifrigsten Anhängern gehört«, wir Floquet srldst. Jetzt findrt Clemenceau plötzlich, daß die Republikaner sich blo» um Floquet zu schaaren brauchen, um die mcagr Europa« abzuschnriden, ob Frankreich überhaupt eme Regierung habe. War e« denn nicht Clemenceau, der durch sein systematische« vorgeh« eaen jede« Ministerium, dem «r selbst nicht angrhvrte, den glauben de« Au-lande- an die Möglichkeit dauerhafter Zu- tänd« in Frankreich am meisten untergraben hat? Jetzt herrscht plötzlich wirder Einigkeit unter den Republikaner». Der Zwist, welcher da« Ministerium Floquet sogleich »l« «i» todtgrborne« Wes« erschein« ließ, hat einer Eintracht Platz gemacht, di« man noch vor vier Wochen für unbediugt un möglich halt« mußte. Seit dem Tage der Präsidentenwahl, dem 2. December, war« die Republikaner am 4. Juni, also ech« Monate später zum erst« Male wieder rinig, und dar- Über geht Clemenceau mit der leichtfertigen Bemerkung hin weg: Fehler «acht Jeder, sie lasten sich aber Wied« gut machen. Da« vertrauen de« Aurlande« aus die Möglichkeit einer allmäligen Gesundung der französischen Verhältnisse ist durch den verlaus der Kammrrsitzung vom 4. Juni nicht befestigt worden, sie hat nur neue« Material für die sattsam be kannte Thalsache geliefert, oaß die Bilder in Frankrrich wechseln wie im Kaleidoskop. Wer heute i» diesem Lande an der Spitze steht, aus den die Blicke Aller mit Hoffnung und Stolz gerichtet sind, kann morgen, wenn der Erfolg gegen ihn entscheidet oder wenn inzwischen eine Aenderung der Lage eingetretrn ist. welche ihn al« entbehrlich oder überflüssig er scheinen läßt, gestürzt sei», ebenso wie Männer plötzlich empor- gehoben «erden, die man noch Tag« zuvor kaum beachtet hatte. Wenn Napoleon III. die Schlacht bei Sedan gewonnm hätte, wäre die Republik de« 4. September nicht gegründet worden, und wenn der Uebersall von Langson nicht geschehen wäre, so könnte Ferry noch heute an der Spitze der sranivsischen Regierung stehen Die Gründe, welche dir Herabsetzung Boulanger « in der öffentlichen Meinung Frankreich« verschuldet haben, liegen noch nicht klar zu Tage, aber die Stärkung, welche da- Ministerium Floquel durch die beiden letzten Reden Goblct'« in Sache» der ungarischen Angelegenheit und bei Ablehnung de« Antrag« Laar erfahren bat, ist sicher »icht ohne Einwirkung aus den AuSgang der Kammersitzung vom 4. Juni geblieben. Frankreich hat den Götzen, welchem e« Bewuiiverung zollt, einmal wieder gewechselt. Gestern hieß er Boulanger, heute heißt er Floquet. dessen Rede gegen Boulanger durch Kammerbeschluß in allen Gemeinden Frankreichs öffentlich angeschlagen worden ist. Wie lange diese Begeisterung währen wird, läßt sich bei der Charakter losigkeit der Franzosen nicht voraussehen, aber der Lauf der Ereignisse läßt sich durch Kundgebungen von der Redner bühne allein nicht aushalten, wie da« „Journal de« Dbbat«" treffend bemerkt. * Leipzig, 7. Juni 1888. * In Berliner Blättern tauchte bekanntlich vor einigen Tagen die Nachricht aus, der Obersilämmerer Gras Stol- berg, der nach dem Ableben ve« früheren Minister« de« königlichen Hause«, Grasen Schleinitz, die Leitung de« ge nannten Ministeriums rinstweilig ubrrnommen hatte, sei um Enthebung von diesem Amt eingekommen. Diese Mittheilung ist. w>e die „Kölnische Zeilung" von gut unterrichteter Seite au« Berlin erfährt, unbegründet und damit wird auch da« Gerücht hinfällig, wonach Gras Stolberg sein Entlassung«- gesuch zurückgezogen habe. Wa- den früheren Ehes der Aömiraliläl, General drr Infanterie v. Slosch, angeht, der al« Nachfolger de« Grafe» Slolberg in« Buge gefaßt sein sollte, so berichtet derselbe Gewährsmann, daß dieser äugen- blicklich leibend ist und eine verantwortliche Stellung, welche seine Kräfte in höherem Maße in Anspruch nehmen würde, übrrhaupi nicht onnehmen würde. Im Allgemein« glaubt der Correspoiivent drr „Kölnischen Zeitung" versichern zu können, daß tiefgehende Meinungsverschiedenheiten zwischen Thron und Regierung nicht vorliegrn und daß in unter richteten Kreisen an «ine Cabinei«« oder Kanzlerkrisi« «icht geglaubt wird. * Angesicht« der Erörterungen, welche augenblicklich statt, finden, halten wir e« für geboten, den Allerhöchsten Erlaß an da» preußische Staats-Ministerium, betr. die Bethei» ligung der Beamten an den Wahlen vom 4. Ja- nnar 1 882. in Erinnerung zu bringen und nachstehend in seinem Wortlaute in reproduciren: „Das Rechi deS KSaias. die N-gternng »nd die volltik Vrrußen« noch Sgknem ckrmtffrn z„ leiten, ist durch di« Berlaffung rmnr» schränkt, «der nicht ausgryvbcn. D>« Regierung«»«, dr« Känla« därs«, her Geg»uz»'chnlln, rinch Attnlperl ,»> sind. »I, »ieäanch
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