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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188904215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-04
- Tag1889-04-21
- Monat1889-04
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1889
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Erscheint tL glich früh 6'/, Uhr. Re>artt<» vnd Erpedstioa I»ha»ucSgaffe 8. SPrechstuu-rn der LeLartioa: Bormittags 10—12 Uhr. Nachmittags 5—6 Uhr. >,»«»»« »»r für »te nä»ftk«l,rn», Nnnnuer »eft1««ten In «ernte an «s»rnt»e« dt« 8 Ubr Nach«»»,,«. «»Lsnn- nutz Krftlairu früh dt«'/,» übr. 3, den Filiale« str 3ns.-Anuahme: vtl« Me««. Uaivcrsttätsstraße 1. LsutS Lischt. »tthorüiniftr. 23 Part, und »«nt,«Platz 7. uur bis '/.8 Utzr. tiMM.TagMM luzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Abonnement-prei» vierteljährlich 4V, Mk. iucl. Vringerlohn b Mk., durch di« Post bezöge» 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Ps. Belegepemplar 10 Ps. Gebühren sür Extrabeilage» (in Taqedlatt-Format gefalzt) «h«k Poftdesörderung «0 Mk. .... Mit Postbesürderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut uns. Preisverzeichniß. Tabellarischer ».Zifferasatz nach höherm Tarss. Keelamrn »uter dem NedactionSstrich die «gelpa t. Zeile 50Ps„ vor denFamilicnaachrichtc» die 6gespalteae Zeile 40 Ps. Inserat« siad stets an die Vrpevitiau zu senden. — Rabat« wird nicht gegeben. Zahlung pnraunmenuuio oder Lurch Pcst« uachaahme. m. Sonntag den 21. April 1889. 83. Jahrgang. Jor gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen , Montag, de« SS. April, Bormittags nur bis j,» Uhr geöffnet. -<.' Lxpeckltlon ä«8 I-elprrlxer loxedlatles. Amtliche Bekanntmachungen. Impfung betr. Nuten HluWeiS auf dir Vorschriften deS ReichS- J«pfaesetzeS vom 8. April I87A1 uud uach Mafl gäbe »er hierzu erlaffeaen Königlich Sächsische« AussühruugS Verordnung vom 20. März 187S mache» »ir hierdurch Folgende- bekaunt: 1) Di« Stadttheile Leipzig-Reudnitz und Leipzig- Anger-Erottrndorf bilden einen selbstständigen Impf, bezirk, für welchen Herr Zdi-. F. T. Kohl, Lripzig-Skeudnitz, Leipziger Stra-e 2, I., wohnhaft, als Impsarzt verpflichtet ist. 2) Da- Impslocal befindet fich t« SchlofiVeller zu Leipzig-Reudattz. 3) Dajeldst finden die öffentlichen Impfungen von in ge nannten Stadttheile» aufhältlichen Kindern in Ler Zeit vom S. Mat bl- mit 12. Juli uud vom 0. bi- mit 87. September diese- Jahre-, und zwar bis aus Weitere» an jedem Freitag von »/,5 bi» Uhr Nach mittag», nämltch am 1V» 17., 24., »1. Mai, 7., 14 , LI., 28. Juui, S., 12. Juli, 0, IS., 20., 27. September 1880, unentgeltlich statt. Daselbst sind auch die Impflinge an dem bei der Impfung näher ru bestimmenden Tage zur Revision vorzustellen. 4) I« Laufe diese- Jahre- find der Impfung zu unterziehe«: I. diejenigen Kinder, s. welche im Jahre 1888 geboren sind, d. welche in früheren Jahren geboren sind uud nach dem Impfgesetze schon vor dem laufenden Jahre impflicktig waren, jedoch bis zum Jahre 1888 der Zmpspflicht noch nicht vollständig genügt haben (er folglos geimpft oder wegen Krankheit nickt geimpft), II. diejenigen Zöglinge von össentlichen Lehranstalten und Privatschulen, L. welche im Jahre 1877 geboren sind, d. welche in früheren Jahren geboren sind und nach dem Impsgesetze schon vor dem laufenden Jahre wiederimpspflichtig waren, jedoch bi» zum Jahre 1888 der Wiederimpspflicht noch nicht vollständig aenügt haben (erfolglos wiedcrgeimpsl oder wegen Krankbeit nicht wiedcrgeimpst). 5) Alle in vorgenannten Stavtthcilen wohnenden Ein wohuer sind berechtigt, ihre, wie 4) unter l. ». und d. bemerkt, tmpssßfiichttgen Kinder dort (Schloßkcller) un entgeltlich impfen zu lasten. k) Für jede» Kind, welches zur Impfung gebrockt wird, ist gleichzeitig ein Zettel zu übergeben, aus welchem Name, Sebnrt-Iahr und Geburtstag de- Ktade-, sowie Name, Stand und Wodanng de- Vater-, Pflege vater- oder Vormunde«, beziehentlich der Mutter oder Pflegemutter deutlich verzeichnet ist. 7) Die Eltern der im laufenden Jahre impfpflichtix, Kinder werden daher hierdurch unter nusbrücklicher Verwar nung vor den im tz. 14 Absatz 2 deS Impsgesetze- angedrohlen, bi- zu SO Marl oder S Tagen Hast ansteigenden Strafen ausgefordert. mit ihren Kinvern in den anberaumten Imps-, beziehentlich RevisioiiSterminen behus» der Impfung und ihrer Controle zu erscheinen oder die Befreiung voa der Impspflicht durch ärztliche Zeugnisse hier nachzuweisen. 8) Wegen Anberaumung der Impf- und RevisiooStermine zur Wiederimpfung, beziehentlich Controle der oben unter U» und d gedachte» impsirflichtigen Zöglinge wird an die Sckulvorsteher besondere Weisung ergehen. 9) Diejenigen Eltern, Pflegeeltern und Vormünder aber, welch« ihre im Jahre 1889 imvspflichtigen Kinder und Pflege befohlenen, wie ihnen freigestellt ist. durch Privatärzte der Impfung unterziehen lasten wollen, werden hierdurch aus« gefordert, bi» längsten- zum SO. September 1880 die erforderuchen Impfungen aussühren zu lasten, sowie die vorgeschriebenen Beschemigungen darüber, daß die Impfung beziehentlich Wiederimpfung erfolgt oder au» einem gesetzlichen Grunde unterblieben ist. in rer Jmpsexvebttion im Stadthause, Obstmarkt S, LR. Obergeschoss, Zimmer Nr. IIS, vorzulegcn, wikriqensallS sie noch er folgloser amtlicher Aufforderung zur Nachholung de» Impfen- lasten« d>« Schluß d,s Jahre» Geldstrafe bi- zu SO Mark oder Haft bi- zu S Tage» zu gewärtigen haben würden. >0) Au- Familien and Häuser«, 1» deaen anstetkeude Krankheiten, wie Maser«, Keuch dnsieu, Dlpbthertti», Scharlach, Nose ». s. w »»siehe», darf ein impspfltchtige» Kiud tu keiue» Aale ta da- Jmpslvcai gebracht werde«. Leipzig den »5 April 1889 Der Natb der Stadt Letpzlg. 7Mo 3--. vr. Georgi. Stahl. laSttttische Torlbilduilgsschule sSrKittten. Di« >n» „d Abmeldungen in der Fortbildungsschule Hain, i, »er Zelt oa» M„»ag. den SV. April, bis Donnerst«,, dm 8. Met. erfolgen, und zwar sollen yormrtta«» 10—12 Uhr 8e aus tzte en Schule» Al gegangene». Nachmittags 4—6 Uhr di» s Kommeud.'u sich melde». (Ul. Bürgerschule am 1. Stock, Z «mrr 33.) «. April 188V. L. Nächster, Dir. VMnutMchung. Dom 24. diese- Monat» an befindet sich die Abtheiluag II unsere- Meldeamte-, bei welcher die Au- und Abmeldung der Fremde« zu ge- chehe« yat, nicht meyr Neich-strafle Nr. S, önderu Naschmarkt Nr 2, I Treppe, wa- hiermit zur öffentlichen Kenutni- gebracht wird. Leipzig, den 20. April 1889 ' Da- Poltzetamt der Stadt Leipzig. ). R. 1579. Bretschneider. Vekannlmachung. Die Königliche KreiShauptmannschast zu Leipzig hat laut Verordnung vom l5. vorigen Monats aus Grund der Be- kimmung >n Artikel l tz. lOOk de» NeichSgesetzeS, betreffend die Abänderung der Gewerbe-Ordnung vom 6. Juli 1887, bestimmt, daß für den die Stadt Leipzig und d e Dörfer im Umkreise von 3.75 Kilometer ui» Leipzig, nämlich Neureudnitz, Thonberg. VolkmarSdorf. Ncuschbiieseld. Neustadt, Neuseller- kausen, Schöuefeld, Eutritzsch. Äobli». Lindenau. Plagwitz und Schleußig, Sellerhausen unv Möckern, Slöller>v und Conne witz, umsastenden Bezirk der hiesigen Buchbtuder- Jnnnng vom I. Juni diese- Jahre- an Arbeit geber, welche, obwohl sie da» in der Innung vertretene Ge werbe betreiben, derselben ober nicht angebören und deren Gesellen zu den Kosten der von ker Innung für da» HerbergS- wescn und den Nachweis sür Gesellcnarveit getroffenen be ziehungsweise unternommene» Einrichtungen (tz. 97* der Ge werbeordnung) in derselben Weise und nach vemselbrn Maß slabe beizutragen verpflichtet sind, wie die IunungSmitglieder und deren Gesellen. Doch sind von dieser Beitrag-Pflicht aus Grund tz. ISO m der Gewerbeordnung befreit 1) Aibe tgeber, deren Betriebe zu den Fabriken zu zählen lnd, und deren Geselle»; 2) Aibeitgeber, welche Mitglieder einer anderen Innung sind oder aus Grund de» tz. lOO k »u den Kosten von gleich artigen Einrichtungen einer anderen Innung beizutragen haben, und deren Gesellen; S) Gewerbetreibende, welche in ihrem Gewerbe regelmäßig weder Gesellen noch Lehrlinge beschäftigen. E» kann jedoch auch sür Arbeitgeber oder Gesellen, welchen durch die Lage ihrer Arbeitsstätte oder eurch sonstige Umstände die Benutzung jener Einrichtungen unverbältnißmäßig erschwert wird, die Befreiung von ter BeitragSleistung zu den Kosten derselben ausgesprochen werden. Hieraus gerichtete Anträge sind unter Angabe der Be gründung derselben schriftlich oder mündlich bei der Unter zeichneten AussichtSbebörde im Stadthause, Obstmarkt Nr. 3, II. Stock, Zimmer Nr. 115 anzubringen. Beschwerden über Gewährung oder Versagung dieser Be sreinng entscheidet die höhere Verwaltungsbehörde unter Aus schluß ce» Rechtswege» endgiltig. Leipzig, am II. April 1889. Der Natb der Stadt Leipzig. Vl. 838.Or. Georgi.Fröhlich. Vckanntmachung. Die Königliche KreiShauptmannschaft zu Leipzig hat laut Verordnung vom 15. lausenven Monat» auf Grund von tz. 100« Zister 3 der ReichSgewcrbeordnung bi» aus Weitere» für den die Stadt Leipzig und die Königliche AmtShaupt- mannschaft Leipzig umfastenten Bezirk der Tapezierer- Innung für Leipzig und Umgegend bestimmt, daß Tapezierer» welche zur Ausnahme in die Innung fähig sein würden, gleichwohl aber derselben nicht angebören, vom I. Juni 1880 an Lehrlinge nicht mehr annebmen dürfen. Indem wir die» den Bclheiliqten zur Kenntniß bringe», weisen wir noch daraus hin, daß nach Art. ll de» Reicd«- gesetzr» vom 8. Juni 1887 , betreffend die Abänderung der Gewerbe-Ordnung, Zuwidcrbandelnde mit Geldstrafe bi» zu >50 und im Unvermögen»falle mit Hast bi» zu 4 Wochen zu bestrafen sind. Leipzig, den 28. März I88S. Der Rath der Stadt Leipzig. Frc Vl. 84t. De. Georgi. fröhlich. GkwSlbe-vcrmietljimg. Ta« im städtischen Hansgrundstüek Thoma-- gäflchen Nr. 4 recht- neben dem Hau-eiagang gelegene DerkaufSgewölbe ist vom I. Oktober ds«. Jahre- ab gegen einhalbjährliche Kündigung anderweit zu vermiethen. Miethgesuche werden auf dem Rathhause. 1. Etage Zimmer Nr. 8, eiltgegengenommen. woselbst euch die Ber> miethungSbedingungen eingesehen werden können. Leipzig, den 16. April >889. Der Rath der Stadt Leipzig. la. 2260. Ör. Georgi. Krumdiegel. Zweite Ktädtweke kortdi!6unx8- setnile klir Knaben. Die )bnrnel«>ui»u neu elntreteucker SodRler ünriet IlovwL. äon 29. ^pril, di» I»r>nnewl»zs, äeu 2. Bei ck. 2 , Vor- witl«uz, von 10—1 ttdr uoä Aaadwities» roa 4—6 ttdr uvä rnar »« 29. aml 30. >pril «Icker »v, dl«jx«i> Schulen, am I. uvä 2. bl»i 6er von »»ivLrt« donuaeuäou Xuek d»t rar »elbou 2eit 6i« ckor >o un-er« l^lprleer Sedule» Übertreten-«» oäer n»«b »nevrürt« ver- »lelleoaea 8«KIll«r ru erknleeo. l^jzuchk, 6«n 7. Xpril I8W^ vr. 8teert. Städtische Gewerbeschute. Die AuSftelnu, »er Schülersrbeiteu findet IM Schullocale, Io-aaal-platz 7. »e« 1«. »1« »it SD. April ». I.. voa vormittags 10 bis Mittags 1 Uhr statt. Znm Besuche derselbe» beehrt sich im Namen des Lrhrercollegiums ergebenst ei»»ulade». Leipzig, den 10. April 1889. Ler Ltrectsr vr. L,»-n. Xleper. Hölfcre Schule ftr Alädche«. Rachprkfnn« und »»rite Aufn«d»epriiln«g «sntag, »en I». April, »/, v»r. Vr. «. Röldekr. VelianntMachung. Die Anlieferung und da» Verlegen von Granitschwellen und Granitplalte» sür die Fußwege in der Post-Straße soll bei Gelegenheit der ASphaltirung dieser Straße au-gesührl und an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen unv Zeichnungen sür diese Arbeiten liegen in unserer Tiesbau-Venvaltnng, Ralbbau» 2. Stockwerk. Zimmer Nr. l4 au» und können daselbst ringesehen oder gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Ausschrist „Fußwege tu der Post Straße" versehen ebendaselbst, und zwar bis zum 3. Mai 1889 Nach miltag» 5 Uhr «inzureichen. Der Ralh behält sich da» Recht vor. sämmtliche Angebote abzulehnen. Leipzig, den 18. April >839. Id. 1775. DeS Rath- der Stadt Leipzig Straßenbau Deputation. Bekanntmachung. Für den Neubau der städttsche» Gewerbeschule an der Grassi- und Wächlerslraße zu Leipzig sollen 1) die Lieferung der Eisen-Constructtoueu, 2) » ASphalt-Arbetten, 3) - Gasleitung-Anlage, 4) - WafferleitungS-Anlag« in öffentlicher Submission vergebe» werden. Tie Unterlagen sind in unserem Baubureau in der Grassi-Straße gegen Zahlung von 2 für die angeführten Arbeiten unv Lieferungen zu entnehmen und die unter 1 uud 2 angeführte» Arbeiten bi- zum 8. Mai cr. Nachmittag« 5 Uhr, diejenige» unter 3 und 4 genannten Arbeiten hin gegen bi» zum 16. Mai cr. Nachmittag« 5 Uhr in unserem Bauamte. Hochbauverwallung. Rathhau» 2. Obergeschoß. Zimmer Nr 5 versiegelt und mit entsprechender Ausschrist versehen wieder abzugebcn. Die Auswahl unler den Bewerbern, sowie die Ablehnung sämmllicher Gcbole beballe» wir unS vor. Leipzig, am 17. April 1889. DeS Rath- der Stadt Leipzig Id. 1921. Bau-Devutatio«. Die Samoa-Frage. Am 29. Avril wird die Conferenz zur Regelung der Ler hältniffe auf Samoa in Berlin zusammentretcn; vre Bevoll mäckligten der Bereinigten Staaten sind unterweg-, die veulschen Bevollmächtigten sind ernannt unv durch die in drei Weißbüchern veröffentlichten Aktenstücke über die samvanischen Angelegenheiten ist die Stellung Deutschland» zur Sache i» einer Weise und >n einem Umfange geklärt, welche kaum etwas ru wünschen übrig lasten. Zweck der Conferenz ist, einen Zustand zu schaffen, welcher fernere Zwistigkeiten auS- schließt. DaS wird keine leichte Arbeit sein, und man sieht eS an den Vorbereitungen, durch welche mit größter Sorgfalt Alle» auS dem Wege geräumt wird, was in dieser Beziehung Hindernisse darbietcn könnte, welchen Werth die Reich-reaie- rung auf die Erreichung eine» der Mühe entsprechenden Er gebnisses der Verbandiungcn legt. Die deutsche Politik auf den Samoa-Inseln hat im Laufe der Zeit eine Veränderung erfahren. S>e ging früher von der Annahme auS, daß die Ausrichtung und Unterstützung einer deutschfreundlichen Regierung auf den Inseln den sür alle Theile wünschenSwerthen Zustand schaffen würbe. AuS diesem Grunde wurde König Malietoa, welcher sich feindlichen Hand lungen gegen die Deutschen schuldig gemacht hatte, abgesetzt und verbannt, und in der Person Tamasese'S ein Herrscher begünstigt, welcher da» richtige Vcrsiändiiiß für die deutschen Interesse» besaß. DaS führte aber nicht zum Zweck, denn die Gegenpartei schaarte sich um Mataasa, unv aus seiner Seile waren die Vereinigten Staaten und England zu finden. Man erkannte a»S dem Emporkommen Mataasa's und dessen wachsender Macht, daß die Einmischung in die inneren An gelegenheiten der Sainoaner nicht der richtige Weg sei, um der Dauer fähige Zustände auf Samoa zu schaffen, und wählte demgemäß b>c Politik der Nichteinmischung al» die zweckentsprechende. Dafür fehlte aber dem Consul Knappe da» erforderliche Veiständniß; er glaubte, obwohl ihn« die Absichten de» Auswärtige» Amic» bekannt waren, daß er durch schneidige» Auftreten die kindliche Strömung am beiten würde bekämpfen können, und führte dadurch Widerwärtigkeiten her bei. welche im Interesse de» deutschen Reiche» hätte vermieden werden können und müssen. Dieser Auffassung girbt der Erlaß de» Reichskanzler» an den Nachfolger Knappe'», Generalroiisiil Stübel, vom 16. April Ausdruck. C« bleibe eine bedauerliche Thatsachr, daß Eonsul Knappe ohne höhere Ermächtigung, ohne zwingende Gründe und ohne Wahrscheinlichkeit de» Erfolge» am 17. Deccmber vorigen Jahre» militairische Maßregeln herbeigesührl habe, deren Folgen sich in dem Verlust von Menschenleben am l8. Drcember, in der unerwünschten Aenderunq der Lage unserer Pflanzer aus Samoa und in der Gefährdung dc» Frieden» mit Amerika darstellen. Die Angabe, daß die An hänger Tamasese'S in treuer Ergebenheit der Befehle der deutschen Remeruiig harre», beweise, daß Vr. Knappe sich b>» zuletzt unser Vcrhä'ltniß zu den Samoanern nicht klar gemacht habe. Al» Richtschnur sür die Zukunft wird dem neuen Tenerolconsul Stübel vorgezeichnet: „Wir haben den Eamoa- nrrn nickt» zu befehlen, soweit e» sich um Ordnung ihrer eigenen Angelegenheiten handelt, und kc>n Bedürsniß, dieselbe zu übernehmen. Unsere Ausgabe beschränkt sich darauf, die Reich-angehörigen zu schützen und denselben eine gedeih liche Entwickelung ihrer wirthschasllichen Interessen zu «r- mvgNchen.- Damit ist die deutsche Politik aus Samoa klar und deut lich bezeichnet, und de» Amerikanern ist jeder Vorwand ge nommen. als hätten sie de, Wahrnehmung ihrer Interessen aus Samoa stets die richtige Grenzlinie inne gehalten. Die jetzigen unerquicklichen Verhältnisse aus den Insel» haben sich erst in Folge der Aufhetzungen von amerikanischer und englischer Seite entwickelt. Der Angriff gegen die Deutsche,welche de» 90. Geburtstag Kaiser Wilhelm » l. in Apia feierten, wäre nicht geschehen, wenn nicht die Eingeborenen von englischer und amerikanischer Seite stet» gegen Leulichlanb gebetzt worden wäre». Auch die Erhebungen M-rtaasa'S gegen Tamases« ist hauptsächlich das Werk deutschseindlicher Ränke, uud sie wären niemals erfolgt, wenn «ngland und di« ver einigten Staaten von Nordamerika den von den sarnoa nischen Häuptlingen gewählten Tamasese anerkannt Kälte». Daß sich au» solchen Hetzungen schließlich unmögliche Zustände entwickeln mußten, ist offenbar, nnd daraus er klärt sich auch die Ueberschreitung der dem Consul Knappe zustchenken Befugnisse. Er hatte da» Bestreben, den englischen und amerikanischen Bemühungen, den deutschen Einfluß lahm zu legen und zu unterdrücken, mit deutscher Ehrlichkeil und Bestimiiilheit entgegenzutrele» in der Ueberzcuguiig, daß durch diplomatisches Zuwarlen und Geheiilassen »ichlS aus- zurichten fli. Darin hat er sich allerdings getäuscht und ganz andere Wirkungen erzielt, al» er zu erzielen hoffte. Mataasa hat sich al» Werkzeug amerikanischer Pläne und Ränke gebrauchen lassen, und die der deutschen Sache zu Gebote sehende Macht reichte nicht au», um dagegen mit Erfolg anzukämpse». Jetzt mußte eine neue Basis geschaffen werden, aus welcher die berechtigten Ansprüche Deutschlands geltend gemacht werden können. Diese Basis ist durch die Verfügungen de- Kanzler» vom 5. Februar, 9. März und 16 April gewonnen. Die mit den Absichten de» Auswärtigen Amte» in Widerspruch stehenden Maßnahme» de» Consul Knappe sind öffentlich al» unbefugt erklärt, der Urheber derselben ist von seinem Posten entfernt und ihm ein 'Nachfolger gegeben, welchem die Grenzen seiner Aintshaiidluiige» genau vorgezeichuct sind, die Bevolluiächligle» der Regierung der Vereinigten Staaten können sich also auf die Vergangenheit nicht mehr berufen, nm etwaige, mit de» lhatsächlichen Verhältnissen nicht vereinbare Anfprüche jur die Zukunft zu erheben. Thatsache ist und bleibt, daß die deutschen Interessen die englischen und amerikaliischen aus Samoa weit überwiegen, und damit muß auch der Deutschland zustehende Emstiiß in da» richtige Lerhältniß gebracht werde». Samoa hat sür Deutschland al» Mlllctpunct der deutschen Handel«»,tcresscu in der Südsce an und für sich eine nicht z» u»lerschätze»de Wichtigkeit, aber mit Rücksicht aus die gesammle Cvlvnial- polilik Deutschland» hat die Berliner Conserenz wegen Samoa» »och eine besondere Bedeutung. Es >s« sür die Entwickelung der coloniale» Verhältnisse Deutschlands m Asrcka von ent scheidender Tragweite, daß Deutschland nnd England im vollen Einverständnlß handeln. Wenn dieses Eii.verständi lß aus der Berliner Conserenz sür Jeden erkennbar zu Tage tritt, so ist da» ein Gewinn sür die Stellung Deutschlands in Afrika, der nicht aus Kosten englischer Interessen, sondern zum Vor-- theil der beiden verbündeten Mächte erzielt wird. Dir Sklaverei in Ostasrika kann nicht unterdrückt werte», wenn Deutschland und England nickt zusammensteben; der Aiisstand der Araber an der Oslküste Afrika» muß alSbalv sei» Ende finden, wenn die Araber nur aus sich selbst aiigewiescn sind; da» ganze ColonisatiouSirerk in Afrika kann überhaupt i.nr eine gedeihliche Entwickelung nehmen, wenn ans der Grund lage weiter gebaut wird, welche durch die Westafrikanische Conserenz in Berlin im Jahre 1885 geschossen worden ist. Die Eifersucht England» auf die ÄllSbrntuiig deittschcr Colonisatio» »i Afrika muß einer neidlosen Beobachtung ler deutschen Bestrebungen Weichen; erst dann wird der Zustand eintrete», der ans die Dauer nicht entbehrt werde» kann. Die Engländer müssen sich an den Gedanke» gewöhne», daß Deutschland auch rin Recht aus Erwerbung überseeischer Be sitzungen bat, zumal ja England gar nicht in der Lage ist, von dem beanspruchten Alleinbesitz Bortheil zu ziehen. Die Her stellung der gestörten Emlrncbt aus den Samoa-Inseln wird und Englands Ul ans da» Zusammengehen Deutschlands Afrika günstig zurück,virkcn. Leipzist, 21. April. * E» wurde kürzlich au» Berlin berichtet über die Turnvorstellung der Eleven der königl. Tur„lckrer- BildungSanstalt vor dem Kaiser. Zu», Schluß hielt der Kaiser eine Ansprache, die damals nur kurz a»gede»tet wurde. Der Hauptwortlaut der Rede, wie er jetzt zur Veröffentlichung gelangt, war folgender: „Meine Herren, ich spreche Ihnen von Herzen meine Anerkennung aus sür die vorlreffl chen Leistungen, die ich von Ihnen g "che» l ade, um so mehr, da viele von Jknen sich schon in vvrgeichnilenerem Lebensalter befinden. Die Hebungen wurden fast fainiuilich vor züglich auSgeführt; den Gerwerser» kan» ich enipseliken, daß sie das ctileichgeivicht deS (NereS etwas »lehr i» die Hand legen; sie wnid l dann mehr Treffer erzielen. Ganz besonders haben mir dir lttbungcn am Barren gefallen, die wirklich elegani anSgesührt wurden. Lia kehren jetzt wieder zu ihrer Lehrertdäligkeit zurück; dir Zukunft des LnndcS, d>c Jugend, ist Ihnen anverlraut. Benutze» Sic da«, wa» Sie hier gelcrnl haben, um bei der Jugend den gleichen Er!o g zu erzielen: an guter Anweisung dazu hat es Ihnen hier nicht gefehlt. Ich spreche Ihnen nochmals von ganzem Hcrnn meine volle Anerkennung ans." Nachdem der Kaiser die Anstalt verlassen, kehrte d r Mm.ster Vr v. Goßler zu den Eleven zurück und hielt am', seiiierseilS eine Anrede, die folgenden Wortlaut hatte: „Meine Herren, ich bin stets gewohnt gewcien, an, Sch'xsie der Lursc von den Eleven der Anstalt herzlichen Abi'chnd u nehmen. Heute aber weiß ich nicht, wa» ich den anerkenn nLcii Worten hinzusllgen sollte, welche Sie soeben aus Allnhöch > », Munde vernommen haben. Ich will Ihne» jedoch di Mn- thcilung nicht Vorenthaltea, baß Se. Majestät schon wnbr nd der Vorführungen im Einzelgespräche mir rnehrsach seine volle Be sriedlgung kundgegebrn bat. Der Kaiser ist immer ei» groß e Freund gewesen oller der Hebungen, die den Leib krüstigen und cen Geist frisch erhalten; er ist durchdrungen von dem Wende n iscrcr guten deul'chen ilüerlche» Lcibcskmisie, Turnen, Fechi«n, Sch.mm- men, Rudern. Eie weiden also durchaus im Sinne Sr. Mnnsiot handeln, wenn Sie die Liebe zu diesen Ucbungcn immcr mehr ins Volk hiaeiiiiragen. Gerade Sie sind berufen, die edle lurulu.is» zu pflegen Meine Herren, diese Stunde wild Ihnen Ihr ganz .« Leben hindurch unvergeßlich bleiben und Ihnen ei» Svc»» sc>», > ie aus Sie gefitzten Hoffnungen nach besten Kräften zu erfüll,». Ich wünsche Ihiien Zufriedenheit und guicu Ersolg in Ihrem Berusc. Lebe» Eie wohl!" * Tie Zustände an der WeichselmHindung und in dem anstoßenden Theile der Dan ziger Bucht trage» „ach Wie vor eine» bedenkliche» Charakter. Von der Gewalt dc» Strome» an jenen Stellen wird man sich ein Bild macken können, wenn man erhöbet, laß dort Tiefe,> bi» 27 Meier entstanden sind und die Abbrüchc an dem User bei Bohnsack und Ncusähr aus l Kilometer Länge sich bi» 200 Meter I> s erstrecken. Von dem in Abbruch gelegte» reckten liier prallt der Strom demnächst mit der gleichen Stärke aus da» linke bei Plehnentors und die dortige» Anlage», welche brn Schutz sür Danzig bilden. Behufs Feststellung derjenigen Maßregeln, welche zur Abwebr ker zur Zeit noch vorbandeiir» Gesab-, al» vor alle» Dingen zur Verkittung ähnlicher G 'abrcn siir die Zukunft und zur Sich-rung der User gegen die Verb ein» z durch den Strom zu treffen sei» werden, ist au Ort und Stelle eine Sachverständigeucommission zusammen-
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