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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.04.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188904239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-04
- Tag1889-04-23
- Monat1889-04
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.04.1889
- Autor
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Erfch»l»t täglich früh 6'/, Uhr. »»t Erptttti«» gobanneögnsse S. SPrkchkuudrn drr RedarNoll. vormittag» 10—12 llhr. Rnchmlttag» 5—6 Uhr. z», »X NU«,»», «<»«1-»»»e, M»»»Icr«m- »»«« st» Reb-cir«, »ich, »«»i»»llch. >,««»«« »er skr tzte i»>chftf«Ißmitz« Kummer tzeftt«»tr« Inlrrstt» «» Wochentage« bist 8 Ntzr Rachmttt«,». au S »an- un» Festtage» srktz tzt«Uhr. Zu irn /ttiglrn str 3ns.-An»h»r: Llta Klem», llntverfilLirpratz« 1. Laut» Lösche. Katharinenstr. 23 pari, und Köaigsplatz 7. nur bis '/,L Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Kandels- vnd Geschäftsverkehr. Abomrementsprsi» vierteljährlich 4>/, Mk. iacl. Bringerlohn 5 Mk.. durch di« Post bezöge» 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pf. Belegeremplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» sin Tcgedlatt-Forma« gesalzt) ahne Postvesörbrrung v0 Mk. «tt Pvstbrsörderung 70 Mt. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 90 Pf. Größere Schriften laut uns. Preiöper^ichuiß. Tabellarischek u.Zifferusa, »ach hohen» tarts. Necllnuen uuter dem 0tedactioo»strich dt« »geipalt. Ze»«5VPs„ vor de, Aamiltennachrichte» die ggespalleae geile 40 Pt. Julerate siad stet« au die Erpetzttta» »u leudeu. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praonunisnuräo oder durch Post- uachnahme. 113. Di»»ae«g den 23. Nprll 1888. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. den Besuch der hiesigen Aortbtldu»s»schuleu betreffend. Der Unterricht an den hiesige» städtische« Fortbildungs schulen für Knaben, nämlich 1) der I. Fortbildungsschule i« Gebäude der M. Bürgerschule. 2) der ll. Fortbildungsschule im Gebäude der V. Bürgerschule, 3) der tll. Fortbildung-schule im Gebäude der Schule zu Leipzig-Reudnitz unterm Tdeil». 4) der IV. Fortbildungsschule im Gebäude der Schule zu Leipzig-Reudnitz oberen Theil». 5) der V. Forlbilduna-schule im Gebäude der Schule z» Leipzig-Ange,-Crottendorf, wird mit Beginn re» neum Schuljahre» wieder eröffnet. Die Ostern d. I. au» drr Volksschule entlassenen oder, ohne daß sie da» lS Lebensjahr vollendet und die Elaste erreicht haben, welche diesem Aller nach dem Plane der Schule enilprichi, von einer höheren Schule adgegangenen, hier wohn» Hallen Knaben sind verpflichtet, die unter t und 2 genannten Fo ldltdnnaSschulen zwei Jahr« lang, die unkrr 3, 4 und 5 genannten Fortbildungsschulen drei Jahre lang zu besuchen. Wer eine auswärtige Fortbildungsschule oder die hiesige Z., 4. oder 5. Fartdilbung4schule zwei Jahr« lang besucht bat, ist noch «in Jahr lang zum Besuche der hiesigen Fort bildungsschulen verpflichtet; wer aber eine auswärtige oder d e 3., 4. oder 5. Fortbildungsschule nur ein Jahr lang beiucbt hat, ist noch zwei Jahre lang zum Besuche der 3., 4 oder 5. Fortbildungsschule und rin Jahr lang zum Besuche der i. und 2. Fortbildungsschule verpflichtet. Befreit vom Besuche der öffentlichen Fortbildungsschul' sind alle diejenigen Knaben, welche eine höhere Schutanstalt besuchen oder welche sich darüber ouSweisen können» daß sie in einer solchen geweiblicden Schule oder in einer solchen Vereins- oder PrivatfortbilvuiigSschule, deren Unterricht vom Besuch« der öffentlichen Fortbildungsschule befreit, Ausnahme gesunden habei,. Du Anmeldung der fortbildung-schulpflichtigen Knaben bat bei den betreffenden Directoren ihre» Bezirk» an den von denselben öffentlich bekannt gemachten Tagen und Stunden zu erfolgen. Hier zuziekcnde Knaben, welch« Oster« 1887 »der später au» der Volksschule entlassen und daher noch sortbildungS- schulpflichtig sind, sind spätesten» binnen acht Tagen nach dem Zuzuge anzumelben. Nuhtanmelduiiq oder verspätete Anmeldung sortbildung»- sckmlpsticktiger Knaben wird an den Eltern bez. Erziehern, sehrherren. Dienstherrschaften und Arbeitgebern derselben mit Heldstrase biS zu 30 .^l, welche im Falle der Nichterlegung nach tztz. 28 und 29 de» Ne-chöstrafgesetzbuch» in Haft um zuwandeln ist. geahndet. Gleiche Strafe verwirken wegen Unterlassung der An meldung oder wegen verspäteter Anmeldung oder wegen Hinterziehung der Schulpflicht auch die säumigen Schüler selbst. Leipzig, den tö. April 1889. Der Rath der Ttadt Leipzig. Dr. Georg». Lehnert. Vrkanntmachllng. Für dm Neubau der städtischen Gewerbeschule a« dsr Grassi- und Wächterstraße zu Leipzig sollen 1) die Lieferung der EiscnLonstructtone«, 2) - ASphalt-Arbette«, 3) « GaSiettaags-Anlerge, 4) - Lvasierlettuagä.Aalage in öffentlicher Submission vergeben werden. Tie Unterlagen sind in unserem Baubureau in der Grassi-Straß« gegen Zahlung von 2 ^ für die angeführten Arbeiten und Lleserungm zu mtnrhmen und die unter 1 und 2 angeführten Arbeiten di» zum 8. Mai er. Nachmittag» 5 Ubr, diejenigen unter 8 und 4 genannten Arbeiten hin- a-gen bi» zum t». Mai or. Nachmittag» ö Uhr in unserem Bauamte. Hochdauverwaltung, Ralhhau» 2. Obergeschoß. Zimmer Nr 5 versiegelt und mit entsprechender Aufschrift versehen wieder abzugebm. Die Auswahl unter den Bewerbern, so«i« di« Ablehnung sämmllicher Gebote behalten wir un» vor. Leipzig, am 17. April I88S. De« Rath« der Stadt Leipzig Id 1921. Bau-Deputation. Vkkilaillmchullg. Di« Anlieferung und das Verlegen von Granitschwellen und Granilplatten für die Fußwege in der Post-Straße soll bei Gelegenheit der ASphaltirung dieser Straße auSgesllhrt und an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, Rathbau» 2. Stockwerk. Zimmer Nr. 14 au» und könne« daselbst eingesehm oder gegen Einrichtung der Gebühr« entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „rhu»«ege tu der Posi-Stra-r" versebm ebeiivajcidst, und zwar bi« zum 3. Mai 1889 Nach mittag» 5 Uhr rinzureichen. Ter Rath behält sich da» Recht vor, sämatlich« Angebote abzulehnen. Leipzig, dm 18. April 1889. lb I77ö. De« Rath« der Stadt Letp^g Strasieuba» Deputats»«. Vekanlltmrchim-. Die AnfnndM» der lckmlpslickttiqen Kinder erfolgt Frrttgg den 2«. April, Mormittag» >« Atzr (1. Bürgerschule) und Rchiatina« 2 Uhr jll. Bttrqrrschnle) tu der Aula de» Schul gedoude- (Hollesche Straße 13»). »ohlis, de, 28. «pril 1839. Dtrert«r Loche ilkfkntliche VuWli«er-rehrilM1. Tie Anmeldnaq om riatretender Schüler erbitte Ich mir in P»e ^tt »«»^8«^—^. AprilsNachmittags 3— 4 Uhr tu meiner plegni. der Wethe 4, N. Da« letzte Schutzmgut^^vor. Bo« >A. diese« Monat« a« besiudet sich die Abthetluug II uufere« Meldea«te«, bet welcher die Ru- und Abmeldung der Arem den zu ge schehe» hat, nicht «ehr Retch«stra-r Rr «ö, souderu Raschmarkt Rr A, I Lrepp», wa« hiermit zur tiffentltchen Keuntut- gebracht wird. Leipzig, dm 20. April 1889. Da« Polizetamt der Stadt Leipzig. v. k. 1579. Brrtschneider. Die Umlegung der Granilplatten. sowie die tbeilweise Erneuerung der schlecht gewordenen Kianiiplatlm der Zimmer» Slraße soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnung für diese Arbeiten liegen n unserer Ttesbau-Bcrwallung, Ralhhau«, 2. Stockwerk, Zimmer Rr. 14, au« und können daselbst «ingesehen oder gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Bezüglich« Angebot« sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Trottoirarbrite« iu der Atmmer-Ltra-e" versehen ebendaselbst and zwar dl» zum 4. Mai 1889, Nach mittag» 5 Uhr, rinzureichen. Der Ruth behält sich da» Recht vor, sämmtlich« Angebote abzulehnen. Leipzig, dm 18. April 188». De» Rath« der Stadt Leipzig ld. 165t. Strasiendau-Deputatton. Bekanntmachung. Di« Pflasterung der Ztmmersirasie mit Schlackenguß« steine« soll an einm Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tirsbau-Berwallung, Rathhau». 2. Stockwerk, Zimmer Nr. 14. au» und können daselbst eingesehm oder gegm Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „Pflasterung drr Zimmer-Straße" versehen ebendalelbst und zwar bi» zum äl. Mat 1888, Nachmittag» 5 Uhr, einzureiche». Der Rath behält sich da» Recht vor, sämmtlich« An gebote abzulehnen. Leipzig, de» 18. April 1889 Id. l«so. De« Rath« der Stadt Leipzig Straßenbau.Deputation. Vckanntmachnns, de« Verkauf von Kkunstei» betr. Im städtischen Schlachthofe können von jetzt ab täglich gegen 5000 lcg au» reinem Leitungswofler gewonnene» Kunst eis, sogen. Krhstallei», in Blöcken zu 25 kg. an einen oder mehrere Unternehmer abgegeben werden. Reflectanten babe» bi» zum 27. April ibre Angebote unter der Aufschrift „Kunsteis t« städtischen Schlacht hofe" schriftlich in drr Nuntiatur, Ralhhau», 1 Treppe, niederzulegen. In den Angeboten ist der zu bietende Preis pro 50 dg. da» gewünschte tägliche EiSguantum und der Anfang wie da» Ente der LiesernngSzeit anzugeben. Nähere Auskunft über Zeit der Absuhre rc. ertheilt die Direktion de» städtischen Buh- und Schlachlhvsc». Leipzig, den 18. April i889. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. RUling. Höhere Schule für Mädchen. Nachprüfung und zwcttr Aufnatzmeprnsnna Montag» Pen 2V. April, 9 /, Uhr. Ne M MSkd-k- Zum Geburtstage König Atbert's. Wer wie König Albert beim Antritt de» zweiundscchzigsten Lebensjahres sich noch der vollen ManneSkraft und jener jugendlichen Frische erfreut, welche al» ein Borzug der mili- tairischm Lebensweise gelten darf, hat die Anwartschaft aus ein hohe», von Gebrechen freie» Alter und kann der Zukunst doll Hoffnung und frohen Muthe» entgegen sehen. Da» Sachsenvolk hat alle Ursache, sich dessen zu freuen, denn König Albert vereinigt in feiner Person alle die Eigenschaften, welche dm Herrscher zieren und ihm di« Liebe seiner Unter- thanrn sichern. Während der mehr al» fünfzehnjährigen Re gierung König Albert'» hat Sachsen einen ganz außerordent. lichen Aufschwung genommen, Handel und Industrie. Kunst und Wissenschaft haben sich in einem Grade entwickelt, wie kanm in einem andern deutschen Staate, wie die Leistungen aus allen diesen Gebieten beweisen. Dazu hat die Bevöl. kerung ein« Zunahme erfahren, di« zu Besorgnissen Anlaß gebm könnte» wenn nicht da» Nationalvermögen eine ent sprechend« und noch darüber hinau» gehende Steigerung auf zuweisen hätte. Gewiß siad die Vorbedingungen für eine solche gedeihliche Entwickelung de» ganzen sächsischen SlaalSwesenS vorhanden, und ohne de» Fleiß und die Tüchtigkeit de» Volke» würde ein Ergebniß wie da» vorliegende nicht möglich gewesen sein, aber e» gewährt einm mächtigen Antrieb zur Schaffens freudigkeit, wean rin Monarch an der Spitz« steht, welcher Theil nimmt an dm Bestrebungen de» Volke», der sie mit Aufmerksamkeit verfolgt und sie in jeder Beziehung zu fördern und oufzumuntern bemüht ist. Aus welchem Gebiete der mmschlichm Betriebsamkeit irgend etwa« Brmerkm«wrrlheS im Lande hervortritt, da ist e« der Anerkennung König Albert'» gewiß, er hält es der Mühe werth, sich persönlich von den Fortschritten der Wissenschaft, de» Kunst- und Gewerb» fleißr« Kenntniß zu verschaffen und dadurch noch zu erhöhtem Schaffm-triebe anzuregen. Da» ist von großem Nutzen und kann nur dazu dienen, dem Wetteifer, da» Beste zu leisten, neue Nahrung zu geben. So oft K»uig Albert z« «u» nach Leipzig kommt» besucht er die Stätten, welche Zeugniß gebm von der Blülhe unsere* Handel» und unserer Industrie, er erscheint in den Hvrsälm der Universität, um einen persönlichen Einblick in da» Verhältnitz zwischen Professoren und Studenten zu gewinnen und in dm Geist. welcher aus der Hochschule waltet, er besucht auch andere UnterrichtSanstollrn, und er lauscht den weihevollen Klängen, welche im Gewand haus«, dem Stolz de» musikalischen Leipzig, ertönen. Alle Kreise der Bevölkerung unserer Stadt sind sich de» leb haften Interesse» bewußt, welche» der König an ihrem Wobt und Wehe, an Dem. wonach sie streben und wa» sie erreicht haben, nimmt, und da» macht ihnen den König so lieb und werth und knüpf» da» Band, welche« sie mit ihm verbindet, bei jedem Besuche fester. König Albert ist aber nicht allein da» Staat»oberbaupt de» Königreich» Sachsen, sondern er ist auch deutscher BundeSsürst, und al« solchem ist ihm eine hervorragende Rolle zugetheitt, die er in vortrefflicher und der Gesammt- beit de» deutschen Reiche» zu Gute kommender Weise oussüllt. Im Lauf« de» vergangenen Jahre» hatte König Albert häufig Gelegenheit zu zeigen, wie wertlwolt ein deutscher Fürst für da» deutsche Reich ist, welcher Ber- ständniß für seine Rechte und Pflichten al» solcher hat. Unter dm deutschen Fürsten, welche bei dem zweimaligen Thron wechsel ihre BunieStreue kundgabm, nahm König Albert eine hervorragende Stelle ein; allezeit war er der Erste, wenn e» galt, der Macht und dem Glanz de» deutschen Reiche» die volle Wirkung zu sichern. König Albert war durch innige Freundschaft mit Kaiser Wilhelm I. und dessen Sohne, mit dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, dem nachbrrigen Kaiser Friedrich III., verbunden, an dessen Seite er die Entscheidung», schlacht von Sedan al» ObeibefehlShaber der Maa-armee schlagen hals, rr hatte sich aber schon im Jahre l849 al« zwanzigjähriger Hauptmann während de» Feldzüge» in Schleswig den Orden „?our Io wbrito" erworben, den ihm König Friedrich Wilhelm IV. verlieh, der ältere Bruder Kaiser Wilhelm'» I. Bor wenigen Tagen haben ww dm Lap gefeiert, an welchem König Albert vor vierzig Jahrm bei Düppel die Feuertaufe erhielt. Und al» der Sohn Kaiser Friedrich'« seinem schwer geprüften un- glücklichen Later am 15. Juni in der Regierung folgte, da war e» wiederum König Albert, welcher al» einer der ersten deutschen BundeSsÜrstm in Berlin erschien, um Zeugniß abzulegen bei der Reich-lag-erössnung am 26. Juni für seine unentwegte Bunde-lreue und für dm festen Willen, Freud und Leid zu theilen mit dem Enkel, wie er e» mit dem Großvater und dem Vater Kaiser W.IHelm'S N gethan. Die Freundschaft, welche Kaiser Wilhelm dem Könige Albert rntgegmbringt, ist denn auch bei zahlreichen An. lässen in ihrer vollen Wärme und Innigkeit hervor- getreten, besonder» durch dm Besuch in Pillnitz und bei der Grundsteinlegung de» ReichSgerichtSgedäudeS am 3t Lctober v. I. Ter Empfang, welchen Leipzig dem Könige und seinem kaiserlichen Gaste an jenem denkwürdige» Tage bereitet hat, wird al» ein historische- Tenkmal de» freund scbasllichen Verhältnisse», welche» Kaiser Wilhelm mit König Albert verbindet, der Nachwelt überliefert werden, und die Stadt Lcippg wird sich dessen stet» mit stolzer Genugtlmung erinnern, baß ihr al» Sitz de» Reichsgerichts vom kaiserliche» Freunde ihre» König» ein Zeugniß der Bedeutung ausgestellt worden ist, welche sie im deutschen Reiche beansprucht. Unsere Stadt ist aber auch stet» eifrig darauf bedacht gewesen, sich der wichtigen Stellung, welche sie im Königreich Sachsen und im deutschen Reiche einnimmt, würvig zu er- weisen. Tie konnte da» Berständniß für ihre Ausgabe i» beiden Beziehungen nicht besser kund thun al- durch die Reich». tagSwahl vom 21. Februar 1897, bei welcher der Bann gebrochen worden ist, drr so lange aus dem Leipziger Landkreise lastete. Je mehr König Albert für da» Wobl auch de» Aermsten seiner Unlerthanen bedacht ist, um so entschiedener muß da» Land durch die Gesammtheit seiner Wähler gegen die Bestrebungen einer Partei auslretrn, welche die staatlichen und gesellschaftlichen Grundlagen unsere» Dasein» in Frage stellt. König Albert ist der Repräsentant eine» Herrscherhauses, welche» nunm-hr 800 Jahre die Geschicke de» sächsischen BolkeS leitet. Am >k. Juni, an demselben Tage, an welchem König Albert al» Kronprinz mit Kronprinz Friedrich Wilhelm und Prinz Friedrich Karl vor >8 Jah-en al» Sieger in Berlin seinen Einzug hielt, wird da» Königreich Sachsen und mit ihm ganz Deutschland eine Jubelfeier von größter Be deutung begehen. Köniz Albert blickt aus rine überaus große Zahl von Ahnen zurück, sie haben aus die Ge schicke Deutschland» einen bestimmenden Einfluß geübt, und die Geschichte giebt Kunde von den Sprossen de» Hause» Wetlin. Wir könne» heute dem Zweck dieser Zeile» entsprechend nur dies- kurze Andeulung machen, sic genüg! aber, zu zeigen, wie eng und unauflöslich verbunden da» sächsische Volk mit seinem Königshaus« ist Möge die Nauten- krone noch di» Stirn zehlrricher Nachkommen ihrer bisherigen Träger zieren un» mögen sie alle sich ihrer Vorfahren würdig zeigen, so würdig wie der gegenwärtige Vertreter de» uralten deutschen Kürftenheuse», unser geliebter König Albert, welchen, wir noch eia« ungezählte Reih« vo» Jahren wünschen, damit er zum Heil de» sächsischen und deulschen Vaterlandes wirken möge bi» an die Grenze de» menschlichen Dasein». * Leipziss, 23. April. * Da» Organ de« „Eonservativen Landesverein» für da« Königreich Sachsen", da» „Vaterland", widmet Sem Könige den folgende» Artikel: In die Oslerzeit lallt in nnlerem geliebte» kachsenlond« dle<mal unsere» ibeuere» König» Ecb»rt» lag. WLk't möglich, w r wurden ilm beute noch siober, mit noch innigerer Bewegung seiern atS in jedem der Jadre voiher. Mit jedem Jahre wird König Udert seine» Hachiea lieber. Hrben wir in idm schon ta inngrn Julpen und als er „och Prinz w»r, den He'.d-n bewunden, so ver- > br n wir ihn sitzt als den we,lcsien Regenten und de« Lande« viel' irlietten Vater. Vor vierzig I-hren, fast »m diese Zeit, saden wir ,bii sich zuerst kii«,eitche Lorbeer» um die Stirn» flechten, al- er a» der Eppe »nseier brovcn Iruppen bei Düppel mit dem nordischen sten de ra> g. Wenig über zwanzig Jahre jj„d es, daß er in heiße Juliiogen ans Bödmen« dlaigetrtnktew Schtachiieldern zwar nicht de„ Sieg, aber doch neue kriege rische Ehre» erwarb, a,s Feldherr selbst de» Gegner» höchste Anerkennung fand und er vor Allem durch sein rutimreiche» Ver rußen d,,zn beiirug. daß der Sch Id süchstscher Ehren auch im Unglück nicht bloS rem und fleckenlos erb lten ward, sondern sogar neil>n. höheren Glanz gewann. 4 Jatre Iptler aber, al» tm heiligen Krieg gearn den Erdse nd mil dem geeinten Deutschland uch Sachsens Söhne rangen, da bat er sich und un- den böchfterr Preis eiiigebrachi, ken Marschallftab sich und ImGeiolg» g'änzeuder Sieg« das n ue deutsche Rttch. In der Bewunderung der heldengröße unsere» thenreu K0aigS Ivett'iseit mit UN« ganz Deutschland. Wa- er UN» seitdem als R g ul, wie er. der Uebertikterung der Ahnen getreu, unserem Land», und jeden, E nzetuen uuier uns in treuer Fürsorge gleichsam ein Vater gewesen, daS vermögen Andere wohl zu ahnen und au» de» Lande» hoher Büiihe aizunehmen, doch sü!,!t es Niemand so wie wir Seil 800 I,ihien sind de» Lande» Geschicke mit denen seiner FÜ sten eng berl'iinden gewesen. Le,i 800 Jahren tragen Fürsten au dem Hause Wetnn in Sachsen erst de» Markgra'enbelm, dann den Kurhul und »un d e Köiugekroiie. In der lange» Reihe der selbe» Kai manch einer sich ou-gezeichnet durch hohe Reqenienlugend. Dies bezeugen Beinamen wie „der Beherzre", „der Weise", „ber Ger chie", ..der Gütige" re. Daß König Albert hinter keinem der selben zurücksledt, da> bezeug! jimr beuie seine- Volke» dankbare L,ebe mit frohem Stolz. De» Königs Tugenden tm Einzelne» zn rühmen, kann »>chi untere Ausgabe 'ein und enispeäche schlecht der holen Gesinnung Lesse», den diese Zellen zu seiern bestimmt find. Zudem suhlt jeder treue Sachse iu sich selbst, wa« er an seinem König hat und wa» wir ihm Alle ,chutdig sind. „Die Hnld^vng, die diese Zeile l>r>»gt, hat läugst da- Herz tm Stillen dargebrocdi." Wohl unS, daß bei uns heute noch d>e alte Kachsentreu« lebt und König» G blirtSlog je i» seiner Weile, sei es in stillem Ge denken, sei es in sestlichee Beranstaliung. I-der zu seiern sich ge drungen iüdlt. Nichts r-ri ürgt inebr de« Lande« Glück un» sei» fteies Woh ergehe», als daß überall da» Vewnßtsei« lebt, daß Fürst und Bois enge verbunden sei» müssen, de- Lande« und de» König« Kohl unzertrennlich sind. Sieht so ein jeder deui'che Stamm zu iem>m Fürsten, so sieh! es wobl auch um du» Ganze, blüht und wämst da» Riich, doch anders n ch>. Wir sind stolz aus Deutschland» wiedeigewonnene Einheit und seh n >» ihr die beste Gewahr lemer dauern e» Größe W,r siehm fest und treu zum deuttchen Reich, aber der eigentliche Lebensqu,» der Stärke Deulichtand« und die Möglichkeit einer steten Verjüngung seiner sittlichen und körperlichen K äsle liegt in der Vielheü uno Manuigsalligkeit der In idm ver bundenen und in einer höheren Einheit gleichsam zusammen- gewachsene» einzeln«,! Volker und Stämme. J.drc derselveu bat i» taulendjähngem Wersen seiner besondere» Begabung und üsiignng entivr aend sth frei entwickeln und eben dadurch Gigeu- ichasien und Tu. enden entw ckela könne», die als Vrvihell der, Väter treu bewi.hri, ietiie» besondeie» Werth »»-machen. Diele» in öder Gleichmacherei vernichte» z» wollen, hrißl Deutschlands ein zelne Glieder verstümmeln, d.r Rtcieneiche. in deren Schatten jetzt Alle friedlich wohnen, Ast um Ast adhauen wollen. Umgekehrt verbürgt treue Pflege des Einzig»»« und seiner Eigenart auch beS Ganzen Wohlfah,!, wenn andres jeder einzelne Stamm, wie bisher, sich bemiihi, auch seilieiselts diesem etwa- ,u sein und ln treuer Unterordnung sick> ihn, da zur Verfügung stellt, wo Deutschland« Wohl di>< erhellet». N.chl der Wählerschaft» wechselnde Mehrheiten, sondern der deulichcn Bund siiiillieu teste Lrene sichern Deaischland» Einheit nnd Bestand, ihre Kraft aber beruht aus ihres Volle» Liebe, Wehe Dem, der dies ihnen zu rauben, in trauriger Verkennung dessen, wa» »oih ist und dem Ganzen srommt, das Volk an seinen Fürsten i re zu machen deriucken würde. Aber wir lassen uns nicht irre machen, lest wie der F ls steh, unsere Treue, die auch heute wieder unsires Lande» vielgeliebt, n Herrscher zu gk olx» nn» bas Herz drängt. In diesem Sinne bringen wir al« Angeh,»de zu seinem GeburlS- >ag König Albert znnächst ein Geiöbniß dar. aber mit dem Gelüdniß verbind t sich lousrndlacher Dank und sür sei» fernere» Wohlergehen treu »lliige Wünsche. Möge Gott, der durch sh» Sachsrnland bi» jetzt so sichtlich gesegnet hii. den »deuten Monarchen un« »och recht viele, vl le Jalue eihalien, ihn schirme» wie bisher und ihm. rur schwaches Enigelt sür seine Treue und sei» siete» Bemühen sür Sachsen» Glück, ober doch ihm, wi- wir wissen, ein köstliche» Gut, seine» BolkeS Liebe und Treue allezeit und nächst ihm dem ganzen crlauch en Ltamme Rettin e> Halle» I * Man schreibt der „National-Zeitung" au» Wien: „Die aufgeregte Phantasie der ZeuungSberichterstaiier, welche durch den Selbstmord de» Kronprinzen noch überreizt wurde, wusste gar viel von d m lraurigen Ceincksale der unglückliche!! Kaiserin Eliladelh zu vermelden, welch« den Tod dr« »inz'geu Lohn,» z» bekln e» hat Alle Nuance» de geistigen Umnackiu g, von der sie beinigeiuctst sein soll, werten genau geschildert; schon m dkir sich auch d,e unauswe.chllch n klugen Aerzte, welche ans oiimer, M lle» und nach Schilderung n de« Gerüchte» der hoben Palieniin die genaueste Diagnose su sten. Mo > muß l>ie,e» Meldungen, » e onde,» in ro»ia»tiiche» Aasjchnlnetiinqku, all» Vorsicht entgegensetzen. Wahr >si ta« nur allzu L,lbiiverstä»tiiche: daß die edle, beklagen»« we> hc Frau iu lies», schi r »nstillkare küniniernib über den er littenen V, Nusl veriu lle» ist. Ihre Lebensgeister haben sich noch nicht von d m ichweien Schlag erhellt; nachdem sie in heriticher Wese da« L iS ihres Gatten gelt e tt hat, wirkt da» W h jetzt lange und lies »ach Bekanntlich haue inan zuerst der Kaiserin den Tod de» Sohne«, m tqetti'ill, und diese Hai dann tewuntelnewertheir Mnth gesunden, den Kaiser oo» d-ni Ereignisse z» unierricht-n. Diese Tu, i ach beweist, koß die Umgebung des Kollerpaare» der Kaiserin da« Höchste zuiranie als sie sich zuerst an sie wendete. Jetzt ist die Rea.tio» nur uni io starke emgeirelen Die Ä isirm soll e» swmerzlich beklagen, baß der K onp.mz in da» Lao» der Wittel-bach'schen Svrossen verwickelt wurde: sie findet da einen Zusammenbang. der sie doppelt betrüben muß. Von e gen, wirklichen Kionkh'tt-aii«- drnche jedoch d i sich i>,«uer zum G.nck ir chis an der hohen Frau gezeigt; die Hoffnung bleibi autrechl, daß e» dem Ausevidalie IN Iichl, den ununteibro,Heien rüstigen Wanderungen in Gesellschaft chrcr nächst,» Ang öligen noch gelingen w,rd. sie, wenn auch mcht der Freude am Leben, so doch der schmerzvollen Resignation zurüllzuge en * Nach Mittheilungen ci»S Pest wird die ungarische Regierung nunmehr, nachdem sie durch ihre jüngst voll zogene Neugestaltung eine wesentliche moralische Kräftigung ersabren dal. mit verdoppeltem Eiser a» die Vorbereitung der von ihr geplanten Reformen, inöbesondere an die wertere- Durchführung der aus dem Gebiete der Verwaltung in Angriff' genommene» Berbrsserunaeu schreiten. Die Thätigkeit de» Eabinet» in dieser Richtung und die derselben zu Gruodch
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