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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188904271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-04
- Tag1889-04-27
- Monat1889-04
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1889
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l »rschelut tSglich früh SV. Uhr. <- ßlrtaktia» nnß Erpedition IohanneSgafie 8. S»rrch-»»-eu der LedarNan: vormittag» 10—12 Uhr.. Nachmittag» b—6 Uhr. ' DM w» »»,»»« »u>«t«^ier «-„ir^ne, «acht ßch »» U«»«clw» »ich« »«»»»lta. MMer.TWblÄ Abon«eme«t»p*Ot» >. -z. vierteljährlich 4»/, Mk. incl. Vriagerloha 5 Mk.. durch dis Post bezogen L Mk. Jede einzelne Nummer >0 Pf. veltgvmplar 10 Pf. Sebühren für Ertrabeiloge, (>, Dagedlatt-Format gesalzti «tzue Postbesördernng 60 Mk. «it Postbesördernng 70 Mi. Znsrratr 6 gespaltene Pettt-eile »0 Pf. «rößere Schriften laut »s. Prrlaarichetchnlß. Labellarischer u. Zlffernsatz »ach HSHor» Tarif. Annatz»» »er fffr »lr »tchftf»t,e»d« Nummer »efttmmte« 8«ser«t» «» V«»r,ita,e» dt« 8 Uhr Nachmttta,«. ,» ff-»»- nn» Kestta,e» srktz bi»'/,» Uhr. Zo drn FUialrit für 3as.-Lllll»tz»e: VN« Me««. UnIversttitSftraß» 1. Laut« Lösche. Kathartnenstr. 2« pari, und K»,ig«platz 7, «ur bi« ',,8 Utzr. Nineiütk. Reklamen nnter dem RedaetionSftelch dir »aisvolt. Zeile bOPf. vor de» Famlltrnnachrichte» die »gespaltene Zeile 40 Ps. Inserate sind stets an die Grpetzttta« zu lenden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prnenuwenunio »der durch Post- aachnahme. -chch'ffffHff' ly* ** Organ für Politik, Localgeschichte, Handels. und GcMtMM^^ 117. Sonnabend dm 27. April l88S. - 83. Jahrgang. Zur gesiilligen Veachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag» den 28. April, Vormittags nur bis Uhr .eöffnet. kxpscMIon ÜS8 L.vIpAlxsr l'LxedlLttvs. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Da» s. Stück de» diesjährigen Reiehff-Gesetzbkatteff ist bei un» erngegangen unv wird b>S zum 20. Mai diese- JahreS auf dem Ralhhau»saale zur Einsichtnahme öffentlich au-hängen. Dasielb« enthält: Nr. 1853. Verordnung über die Inkraftsetzung de» Gesetze» vom 5. Mai 1886, betreffend die Unfall- und Krankenversicherung der in land- und sorst- wirthschaftlichen Betrieben beschäftigten Personen, vom 16. April 1889. Leipzig, den 23. April 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. Iv. Trvndlin. Krumbiegel. betreffend da» Derreichni- der rur land« und forst« wirthschaftlichen Berufsaraoffeufchaft für da» Königreich Sachse» gehörige« BetrtedSunter« »ehmer, sowie den von diesen DetriebSunter« nehmern zu leistenden DerwaltnngSkostenbeitrag. E» wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß da» gemäß 8 38 de« ReichSgesetzeS vom 5. Mai 1886 und tz. 14 de» Sächsischen LandeSgesetzeS vom 22. März 1888 von dem Vorstände der land- und sorstwirlhschaftlichen BcrusSgenosienfchaft ausgestellte Berzrichniß der in der Stadt Leipzig (einschließlich Reudnitz und Anger-Crottendors) wohn haften, der erwähnten BerusSgenossenschaft angehörenden BelriebSunternehmer» — welche» Berzrichniß gleichzeitig dir Stelle de» Heberollenau»zug» vertreten soll —, hier einge- gangm ist und vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet zwei Wochen hindurch zur Einsicht der Betheiligte» bei der Geschäftsstelle de» Unterzeichneten Krankender,",cherungS- amt-, Weststraße 30. I.» während der GefchästSstunden, Wochentag» von 8—12 und 2—6 Uhr auSliegt. Die Betrieb-unternebmer können gemäß 8 14 de» Lande» gesetze» binnen einer weiteren Frist von vier Wochen wegen der Ausnahme oder Nichtausnahme ihrer Betriebe in daS Berzrichniß, sowie gegen die Zahl der beitragspflichtigen Lin desten und da» Ergebniß der Veranlagung, gemäß tz. 18 aber bmnen einer Frist von zwei Wochen, unbeschadet der Ver pflichtung zur vorläufigen Zahlung, gegen die Beitrag» bercchnung bei dem GenoffenschastSvorstanve Einspruch erheben Wir fordern sämmtliche zur vorerwähnten BerukSgenossen schast gehörige Betriebtunternehmer, soweit dieselben im Bezirke der Stadt Leipzig (einschließlich Reudnitz und Anger Crottendorf) wohnen, auf, unbeschadet etwa zu erhebender Einsprüche, den im au«l,egenden Berzrichniß h« eine» Jeden Namen ersichtlichen Beitrag zur Bestreitung der genossen, schaftlichen Verwaltungskosten bi» zum II Mat es. an die Sportelcasse de» -rankenversicherung-amte», West straße 30, l., abzusühren, und bemerken, daß den Betheiligten die von ihnen zu zahlenden Beträge zwar noch mittelst beson derer Anfertigung mitgethestt werden, daß aber jedenfalls nach Ablauf obiger Frist gegen die Säumigen mit der Zwangs Vollstreckung vorgegangen werden wird. Leipzig, am 24. April 1889. DaS Krankenversicherung»««! der Stadt Leipzig Vls. 1032. Lr. Schmid. Scharlach. Montag, den 2«. d. M., beginnt die Pflasterung der verlängerten Hohe» Straffe. In Folge Vesten wird letztere von bezeichnetem Tage ab auf die Dauer der Arbeiten sür allen ««besagten Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 26. April 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 2855. l)r. Trvndlin. Hennig. Aohnnngs-Vermiettinng. Im städtischen Grundstück Wtndnellhlenftraffe Vkr. 7 ist eine in der U. Etage gelegene, au» 1 Stube, 2 Kammern und > Küche bestehende Wohnung nebst Zubehör von» I. Oktober ds». I». an gegen einhalbjährliche Kilo digung anderweit zu vernrtethea. Mieihgesuche werden auf dem Rathhause I. Etage, Zim wer Nr. 8, entgegenaenommen. Leipzig, den 23. April 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. I». 2641. Dr. Tröndlin. Krumbiegel Vekanntmachnng. Die Lieferung und raS Verlegen von Granitschwellen, so wie da» Umlegen einiger Granitplatte» soll an einen Unter, nehmer in Accorv verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, Ratbhau», 2. Stock werk, Zimmer Nr. 14. au» und können daselbst eingesehen oder gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werben. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „Schwellen sSr die ivnerstraffe" versehen rdenbajrlbst und zwar b>» zum 6. Mai 1889 Nachmittag» 5 Ubr einzureichen. Der Rath behält sich da» Recht vor, sämmtliche Angebote abzulebnen. Leipzig. »» 20. April 1889 De» Rath» der Stadt Leipzig L. 1832. Straffenhan-Depntatto«. Hochmilth'sches Stipendium. Da» von der am 22. April 1887 zu Dresden verstorbenen Zrau Johanne Friederike verw. Advokat vr. Hoch- «nth grb. Biehl für «inen Studirenden der Rechl»n»sten- chast an der hiesigen Universität gestiftete Stipendium ist zu vergeben. Empfangsberechtigt stad fleißig«, sittlich« und befähigte Bewerber, und zwar ». zunächst au» der Familie „Hochmuth". d. fall» einer au» dieser Familie sich nicht melde» sollte, ei» Studireoder, welcher den Name» „Hochmuth" führt, und «. fall» auch ei« solcher sich nickt bewerben sollte, rin Sludirenver au» der Stadt Leipzig. Bewerbungen sind unter Beifügung «ine» Reise-, Sitten- und Bkdürftigkritszeugnisse», sowie eines A-ugnisteS, daß der Be werber an der hiesigen Universität die Rechte stubirt, bez. mit dem verst. Advokaten Herrn vr. Earl August Hochmuth dlut»- vrrwandt ist, bi» zum 18. Mai lsd. I». »ei un» schriftlich anzubringen. Leipzig, den 24. April 1889. Der Rath der Stadt Lrtpzlg. I». 2791. vr. Trvndlin. Kretschmer. Wegen Umbaue» der zwischen Magazingaste »nd Schlllrr- Iraße belegenrn Sckleußenstreck« wirv dieser Theil der Universität-straffe von Montag de» 2». d. M. ab für allen un befugten Fährverkehr aus die Dauer der Arbezten gesperrt. Leipzig, am 23. April 1889. Der Rath der Stadt Leipzig IX. 2928.Vr. Tröndlin. Hennig. st.« einer größeren Landmacht zu . Schwerpuncl seine» Ein stellung nicht bedürfe, r e e ^ stust-S in der W-ll S» '-^un^ ^„sorbe- dem Lande. Wenn nur d> g ck ^ ^^ mlisft. bann rungen entspreche. selbst Diesem Boruribeil enAch! Regien; un.erwo.s-.., -u °"S'L.,L' ",/ch! ist al« unabweisbar dargeldan haben, sind an dem engliscye Gleickmuthe spurlos vorübergegangen. Dagegen ist die Regierung m.t Erfolg bemübt gewesm. die Flotte zu vergrößern und sie leistungsfähiger zu machen. Die stattliche Anzäl von 70 neuen Sänften ist vom Parla ment bewilligt worden, unv e» wird bereit» eitrig an der Herstellung derselben gearbeitet. Wa» SaliSburh aber a S Ursache dieser Vermehrung der Flott, ansührt. -st nicht s enqlische Hörer, sondern für da» Au-bmd best mmt. In England selbst we.ß man sehr wobl. daß die «"gUsche F olle in erster Linie nur dazu dienen soll und kann, die Stellung England« al» Beherrscher d.-S Weltmeere» zu betöä'.gen und zu befestigen; an die Möglichkeit derDertze.d,aunateShe>. mathlicken l^oden» Großbritannien» hat krin Liigländer >m Ernste je gedacht, da» sind Hirngespinnste. die auf Niemande» Eindruck macken. D,e französische Flotte, die einzige, welche sür einen solchen Zweck überhaupt in Betracht komme» konnte reicht dazu ebenso wenig aus wie eine andere, da» hat da« Jahr 1370 gelehrt, in welchem die deutsche Meeresküste von ver französischen Flott- so gut wie unbehelligt geblieben rst. England- Hauptbedeulung beruht in seinen Colonien, zu deren 'Schutz ist die englische Flotte bestimmt und diesen SrwSlbe-vermiethung. Da» BSHnengkwölbe Rr. 10 vnter den» Rath v - - - v -^ Hanse a« Markt ist vo« I. Oktober d. I. an Zweck erfüllt sie auch, aber natürlich bedarf sie der Ergänzung gegen etnhalbjahrliche Kündigung anderweit z« ver- »nd Erweiterung, um den gesteigerten Aiftorderuiigen der tethe«. Miethaesuche werden aus dem Rathhause, 1. Stockwerk, Zimmer Nr. 8, entgegenaenommen. Leipzig, den 24. April l889. Det Rath der Stadt Leipzig I».2828. vr. Tröndlin. Knimdlegel. der .BolkSzeitung" die Miitheilung verbreitet, die beantragte Abänderung sei dazu bestimmt, ein politische», im Au»lauve begangene- Delikt z» bestrafen und namentlich auch die social- oeinok'ratischen, im AiiSlande erscheinenden Preßerzeugnisse zu Irc fen. ES zeugt dies (so wird ossiciöS au» Berlin ge- chricben) von einer wirklich staunenSiverlhen Unkmntniß der Berhältnifle, wie sich einfach darau» ergiebt, daß die signali- irlen Handlungen der Socialdemokratte durch ihre Verblei ung in D-ulschland schon nach den bestehenden Gesetzen straf bar sind. 8 4 de» Strafgesetzbuchs bestraft die im AuSlande verübten strafbaren Handlungen in nur geringem Umfange und läßt insbesondere eine Reihe gegen Deutsche im AuSlande verübter verbrecherischer Handlungen straslo». Bekanntlich haben die verbündeten Regierungen schon gelegentlich der Abänderung von Bestimmungen de» Strafgesetzbuch» und der Ergänzung desselben vom 26. Februar 1876 den versuch ge macht. den Zustand zu beseitigen, wonach Ausländer, abgesehen von den i>» 8 * de» Strafgesetzbuch» aufgesührten Hoch- verrath. Münzverbrechen, Ami-Verbrechen und Amtsvergehen, wegen im AuSlande gegen Deutsche verübter strafbarer Hand lungen in Deutscklanv gar nicht zur Verantwortung gezogen werven können. Auch den Deutschen selbst gegenüber reichen die jetzige» Bestimmungen nicht a»S. Nun muß dieser Zustand dock, wie augenscheinlich ist, neuerdings uni so größere Be- renken Hervorrufen, alS Deuischland überseeische Besitzungen erworben und sogar Expevitionen in da» Innere Afrika« ent sendet hat, deren Mitglieder nach de» bisherigen strasgesetzlichen Bestimmungen sogar unter einander d>S strasrechtlichen Schutze» enibehren. Dieser Gedankengang muß sich Jedem ausdränarn, welcher die Entwickelung der Verhältnisse verfolgt hat. Die Presse aber sollte, ehe sie in eine Erörterung über derartige Fragen'eintritt. doch lieber authentische Miltbeiluagen über een Inhalt der Gesetzesvorschläge abwarten Tann wird sie auch «ich' aus vage Geklickte hin zu so falschen Schlüffen kommen, wie im vorliegenden Falle die „BolkSzeitung". Frei- lich wäre dabei immer die bona ülles Voraussetzung. Mit . der m»I» ückos läßt sich selbstverständlich nicht rechten. Bei der unterjeichneir» Behörde befindet sich zur Zelt der Ha»d- tnngSreisende Franz SchmiSt au» Anuaberg IN UniersuchuugShost. Es ist zu vermulhen. daß dtrselbe noch andere Betrügereien al« die bisher hier bekaant gewordene» verübt Hab«, denn er hat iu den ersten Monaten de» lausenden Jahre» in hiesiger Stadt aus ziemlich großem Fuße gelebt und sich im Besitze von Geldiummea befunden, über deren rechikichea Erwerb er sich nicht auSjMveisk» vermag. E« ergeht daher im Interesse der anbäugigen Untersuchung a» alle Diejenigen, welch« an den genannten Schmidt eine Forderung haben, da» Ersuchen, die» ungesäumt anher mittheilea zu wolle». Leipzig, dea 26. April 1889. Der SSnt,liche Staatsanwalt. Meißuer. Lieferung von ä—ff Sichren seinrrrm San». 4—ff - haldgrade« Saud (für Fußweg), 10-15 , Schlacke, soll vergeben werden. Preisangebote nach Hektoliter«, einschließlich der Aniubr nach den Mtlitairschiehständr». sind bis 2. Mai im Gelchäfl-zimmcr de» I. ivatailla«« 107. Regiwent« — Pieihrnbur, ä. 1. — abzu,eben. woselbst da» Nähere zu erfragen ist. Loangelisch-resormirte Gemeinde. Die Eltern, bereu Kader zu Ostern 1890 in der resorinirten Kirche ronfirinirt werden sollen, werden hierdurch eriucht, d eielbea M»n«a>, den 2»., »nd Dienstag, den SV. April, »an »—5 Uhr Nachmittags anzumeldeit. die Knaben bei Herr» Pastor Via 8>«on,, Schreber- straße 5, die Mädchen bei Herrn Pastor v. VroxSorlk, Quer, straße 26/28. Di« Kinder können sich nicht selbst aumeld«»; aber erwüuscht ist, daß sie mitkommen. Leipzig, 25. April 1889. Svangelisch-rrsormirte» Pfarramt. Ncalschnle Nartzftratze Nr 87. Montag, de« SS. «p,il, früh 8 Uhr Aafnahwtprüsung für die »och einmal zu vrüsende» und nachträglich aagcmelketeo Schüler. Papier uud Feder find mitzubringea. vr. S. Psalz. Salisbury in Bristol. Zum ersten Male seit der großen Niederlage im Parnell- proceß ist der englische Ministerpräsident am Dienstag wieder öffentlich al» Redner aufgetretra, um die Regierungtpoliti gegen Irland zu vertreten und zu vertheidigen. Bei diesem Anlaß bat Salirbury die irische Frage von einem durchs»» neuen Standpunkt aus beleuchtet, nämlich von dem der auswärtige» Politik. Er hat den Fall angenommen, daß ein unabhängiges Irland mit dem AuSlande fick gegen. England verbibdrn könnte, um die Gefahren eineS Angriffs zur See zu vergrößern. ES ist in den letzten Jahren viel von rer Möglichkeit eine- feindlichen Angriff» gegen England und einer Landung feindlicher Truppen aus dem Inselrriche gesäbelt worden, der unterseeische Tunnel, welcher England mit Frankreich verbinden sollte, ist deshalb nickt zu Stande gekommen, aber kein Mensck, gleichviel ob Engländer oder nicht, bat diese Erörterungen ernst genommen. England ist sich der Bortheile, welche ihm seme Insel- natur jedem Angriffe gegenüber gewährt» Wohl bewußt und ist durch sein« Seewacht vollkommen gegen jeden feindlichen Angriff geschützt. Also dies« Besoraniß ist e» nicht, welch« zur vermehrnna der Flotte geführt hat. sondern einzig und allein di« Thatsache, daß England i» Rath« der europäischen Mächte nicht mehr di« frühere Stellung eiu- nimmt, und di« Ueberzeuguna von de, Rothweudigkeit, sei»« Ausrüstung für den Kriegsfall mehr mit de« gesteigerten Bedürfnissen der Gegenwart in Einklang zu bnugen, al» da» bisher der Fall wgz. Djx öffvitlich« Merzmig m Eng- Gegenwart zu genügen, nachdem Frankreich, Italien und Deutschland große Anstrengungen gemacht haben, um ihrer Machtstellung auch zur See unter den veränderten Verhält- ,.>ffen genügen zu können. Beim AuSbruch eine» Kriege« will lfnglanv wenigsten» zur See mit derjenignr Wucht auftreten. bie'ihm als wellbeberrschender Macht rukomml, aus Geltend machung feiner Stellung al» europäische Großmacht hat e- iängst Verzicht geleistet. In Ostindien, im Eaplande. in Egypten und in Australien liegen die Wurzeln seiner Kraft, unv diese wachsen und gedeihen nach englischer Auffassung auch ohne Landmacht. Di- Landmacht wird durch Eingeborene ersetzt und durch da« mit Erfolg angewendcle System der Erregung von Zwietracht unter den Völkern, welche England gefährlich werben könnten. Mit dieser Politik ist England bisher au-gekommen und gedenkt e- auch in Zukunft zu lhun. Freilich ist bei dieser politischen Berechnung Rußland außer Ansatz geblieben, aber dessen Landgebict in Asien ist so ungeheuer, daß diese Macht vorläufig an die Erweiterung desselben nach Süden nicht denken kann, und — kommt Zeit, kommt Rath — denken die Engländer. Die Nutzanwendung, welche Salisbury von seiner Theorie der Steigerung der VerlheidigungSkrafl England« auf Irland macht, verdient kein nähere- Eingehen aus die Sacke, weil sie nicht ernst gemeint ist und böchstenS durch die Neuheit der Anschauung Erstaunen erwecke» kann. Mehr Beachtung verlangt DaS, waS Salisbury über die Gesammtlage Europas gesagt hat. Obgleich England mit allen Neichen der Welt aus bestem Fuße stehe, könnte» dock Regierungswechsel ei»- treten, und in ver europäischen Politik konnten sich mit der Schnelligkeit eine- Regenschauers im Sommer Veränderungen vollziehen» Weiche England nüihigen, entsprechende Vor kehrungen zu treffe». Die Spannung, aus welche Salisbury mit dieser Redewendung hindeutet, vest ht seil lange, Z-it, und Jever weiß, baß ein etwaiger Umschwung in Franlreich gemeint ist; aber ei» solcher ist durch die Flucht Boulanger'S wieder in unbestimmte Ferne geruckt worden, und die Wirkung der Rode SaliSbury's würde bei Weitem zündender gewesen fein, wenn er sie vor dem 2. April gehalten hatte Damals hat Boutanger seine AuSfichlen sür die Zukunft mit eigner Hand ze-stört und der sran,ösischen Regierung den Freibrief ausgestellt, in der bisherigen Weise sorlzuwirihschasle». Ti« Gefahr der Zukunft liegt jetzt nickt in einem eiwaigen Wechsel der Regierung«,orm, sondern i» der Eistarkniiq des republikanische» Geistes j» Frankreich. Wenn die Franzolen den Ermahnungen F-rry'S Folge leisteten unv ihre Zwistig keiten begrüben, bann würoe eine neue republikanische Aera anbrechen, welche auS de» seit 18 Jahren begangenen Fehler» Nutze» zöge und eine Concentration der Kraft des Landes berbeisührte. die eine ernste Gefahr sür den europäisch.» Frieden berauibeschwören könnte. Aber da» sind Dinge, welche vorläufig nur aus Vorstellungen und Wünsch,» be ruhen und nach den bisherigen Eisahrungen kaum AnSsichi aus Verwirklichung haben. Lord Salisbury Halle in Bristol die Absicht, die Niederlage der Regierung in der Parnell- Angelegenheit mög'.ichst abzuschwäcke» unv die öffentliche Auf merksamkeit nach einem aiidern Puncte abzulenken. S inei, Zweck hat er nicht erreicht, aber wohl hat er durch seine Rede bewiesen, wie wenig Glauben die Worte eine« englischen Mi nister» verdienen, wenn sie gesprochen werten, um kne W li über den wahren Zweck von RegierungSmaßreg-ln zu länschen. ,1« England selbst we>ß man. wa« von solchen Reden zu halten ist, im AuSlande aber auch. » Leipzig 27. April. « Die eifrig der Kaiser auch bei den Heere». ° »tottenzwecken bienende» Ausflügen den Pflichten d den übrigen Gebieten obliegt, beweist d.e "1°^.°"' E°rd der..Alezandrine" unv b„ Vortrag über die vom Staatlmmisterium zur lande«. ^s-tz. -nlgegengenommen E^aik. .HU*"' ^ hat. Mehrer, solcher ftlbst. di7Ä-/.iü.' Zwar von der Hand Sr. Maies,«, üen«^i!"m^"^ .Tatsache, daß seiten« Preu. d-. L^?/un°e,,°th ^ «„,rag aus Abänderung vr» «. 4 ,0, -k'ch,str-sg«l;tzb.uch gestellt ist, wird I » » * Nach einer Meldung au» Wien ist der Streik voll ständig eingestellt und der normale Tramwahvrrkehr wieder ausgenommen. Da- Truppenausgebot am Mittwoch betrug S Bataillone. Daraus verlies der Abend oha« erheb liche Störung. Für die erregten Borstadlbrzirke sind strenge Polizei-Erlasse «flössen. * Wiewohl e» in den letzten Tagen hieß, daß die ser bische Regentschaft neuerlich rinen Abgesandten nach Jalta geschickt habe, um die Königin Natalie von ihrer Absicht, jetzt nach Belg' '.S zurückzukehren, abzubriuqe». liegt bisher keine Meldung Vor. ob die Königin den Wünschen der Regentschaft zu entsprechen geneigt sei. Vielmehr wird Über ein Schreiben der Königin an ihre Freundin, die Fürstin Ncussow, berichtet, au» dem hcrvorgeht, daß sie an ihrem früheren Entschlüsse sesthalte. Nach Belgrader Berichten der „Kreuzzeilung" hat die Königin die Re gierung unbedingt sür sich. Kehrt dieselbe demnach gegen den Wunsch der Regentschaft zurück, so wird ein Coiiflict zwischen der Regentschaft und der Regierung kaum vermeidlich sein, und rechnet man hinzu, daß auch König Mi tan nach Belgrad zurückkehrt, so könne» sich die dortigen Berhältnifle binnen Kurzem in sehr bedenklicher Weise zuspitzen. * Die „Bgence Roumainc" erklärt die in ausländische« Blättern verbreitete Nachricht, da» Eadinet Catargiu bätte die vom früh-ren Eabinete ausgesprochene Ausweisung von sieben ober acht Agitalvren serbischer, montenegrischer und russischer Nationalität widerrufen, entbehre der Begründung. Catargiu habe der Kammer vor etwa zehn Tagen erklärt, daß ein unabhängiger Staat auf seinem Gebiete unbedingt Herr sei, krast der Gesetze, die gegen die eigene Sicherheit gerich teten Umtriebe verhindern muffe und den benachbarte» Staaten aea-nüdcr die Pflicht habe, die aus Umsturz de- bei ihnen bestellenden Stande» der Dinge abzielendrn Verschwörungen zu vereiteln. Ferner habe Catargiu erklärt, sich ans diesbezügliche Erörterungen nicht einzulaffen, mögen dieselben von welcher Seit- auch immer angeregt werden. Die „Agence Roumaine" bebt den enge» Zusammenschluß aller Fraktionen von con- servativer Richtung hervor und betont vie Bedeutung diese« UmstandeS sür daS politische Leben Rumänien». (Wiederholt.) * Dem „Journal de« DLbatS" zufolge hat der Sultan Abdul Hamid beschlossen, angeblich aus eine Anregung von deutscher Seite, eine Gesandtschaft nach Zanzibar zu schicken. Dieselbe besteht auS Abdel Kader, einem an- gesehme» Araber au- Beyruth und Freund de» GroßvezierS, zwei Comiiiissaren und einem durch von der Goltz Pascha vor geschlagenen türkischen Officier de» GeneralstabS. Der Sultan von Zanzibar ist mit dem Plane einverstanden. Die Deutschen solle» angeblich hoffen, mit Hilfe de» Kbalifen da- verlorene Terrain wieder zu gewinnen. Der Mitarbeiter de» Pariser Blatte» sürchlel, daß Abdul Hamid durch Unterstützung der Deutschen seine Popularität bei seinen Glaubensgenossen ver lieren könnte. Die Franzosen sind doch sonst nicht so be sorgt. die Autorität deS Kbalifen aufrecht zu erhalten — am wenigsten dann, wenn es sich um Abwehr russischer In- lrigue» handelt. * Ber einem schweizerischen Bataillon ist kürzlich bei mit Schießübungen verbundenen Manövern rin schwerer Fall von Meuterei vorgekommen. Die ,N. Gb Zig." berichtet darüber: „Das Bataillon 84. dessen erste beide Comvagniea au- Appen- j'll Außerryode». die anderen zwei aus Iauerrdoden recrutirt werden, machit sich schon auf bei» Wassenpiatze Heritau durch sein Benfbinen bim-rklick. Die letzte Schießübung, geftchiSmäßig durch- »eniyit, fand Munt'gs statt, »achd-m das Baiaillon Morgen-8 Uhr durch Beneralma sch su derselben ausgebolen worden war. Um die Mttiagszkii we g rte sich tue nun m die Gefichislinie einrückrnde drttte Eompagni«, die U bang iorizusetzen, sormirte sich zu einer kleine« Landsaem-inde und belidloß mtt Stimmenmebrtzett, da« Ae- iech, rinlach abzubrechen Nachmittags gab es iodann zwilchen den Lismeren und der Mannschaft lange Verhandlungen, welche »ber k inen befriedigenden Abichiuß landen. Es wurde eine Beschwerde an den VuiideSraih darüber auig-'etzt, daß der im Peneraidefeyl vorgesehene tägliche Dienft von ach» Stunden überichrttten werde. Mit einer Anzahl Unterschriften versehen, ging das Schriftstück »ach Ber» ob. Bei dieser Uebuug schein» endlich die Munttionscontrole ungenügend gewelen zu sei», da offenbar von hier die scharfen Patronen herrührea, welch« später eine so traurige Rolle spülen sollten." Di» .Neue Züricher Zeitung" nimmt den Fall sehr ernst, sie verweist aus die bezüglichen strasgesetzlichen Bestimmungen für die eidgenössischen Truppen und verlangt strenge kriegs gerichtliche Untersuchung gegen Osfici re unv Mannschaften, da anvrrasaü» der Grund« und Eckpfeiler jeder Armee, die
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