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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188905222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890522
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890522
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-05
- Tag1889-05-22
- Monat1889-05
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1889
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Erfch»i»t täglich früh SV, Uhr. Nessrftsa »ns Lr-rdittsa z»h»,,e«,ufi« «t. Hpnchsftlnöe» ö«r Ressrli»»: B»rn>'ttugH 1t>—12 Uhr. Rachmitt»«« ö—S Uhr. W»»«Hmi für »Ir nächftl«!^,», >«»«»» öechtmmten T,«rr««» « Muchent»««» G» » v»r Rnchmt,^^. «Smub-nnö-efttnienfrüh dt«'/,» Atze. s» he, Fitislr, fitr L»«tz»« vtt» ««»». UBnerfitäM»«-, 1. Lmtt» Lisch«. . . »» pnrr »,» »«nt^pG»,. n» dt« Uhr. eimiM.Tagtblaü Anzeiger. Organ für L-litik. LocalaMMe. LandelS- und Geschäftsverkehr. Aboune«e»tspr«l» vterteljährtich 4>/, Mk. tnel. Brtnqerlohn ö Mk„ durch di« Post bezöge, « Ml- Jede »tuzelu» Nemaier 20 Os. Belegeremptur 10 P>. Gebühr,, für »rrr,d,il,§«, st, Ta««bla1t>For»nt aesalzti «h«e Poftdelördcruug »0 Mk. «U P^tdesördernng 70 «t. Znferatr Sgefpaltem Prlcheüe NO Pf. »r»ßr« Schriften last »ns. »r«ch»«r»Bchch r,d«lii>iAchm ». Ziffer, le» >«ch tzötzen» T«tf. lieeiilmen »nter h«» R»h«ktt»»«ßr1ch dt« «Gspult. 8eüeb0Ps„»«,d«»8««llir»„Lricht«» di, «getzmttm» Zeil« 40 Ps. InserMe fiub stet« ,, dt« »r»e»tn», M sende» — «ab,« mied »ich» gegeben. Zahl»»« pr»«iiawer»uuto oder durch Post« »nchuahmr. ^-142. Mittwoch dm 22. Mai 1889. 83. Jahrgang. Amüiche Bekanntmachungen. MrilMlichmst. Li« kenchttrnft de« städtische« Leuchtgase« betrug io der Zeit Nom IS. bt« LS^Vk-t -ss. Ist. i» Argand. vreuner bei 2.5 Millimeter Druck «nd ILO Liter» smnd- lichem Laus»» da« 182 fach« der Leuchtkraft der deutschen Norm aller,« da« 50 Millimeter Ftammrahöh«. Da« ftnetflsche -emicht stestt sich i» Mittel auf 0,4«. Leipzig, ,« ,« M,i ,88». Des Math« Deputatt»« »« de» G»s«»ft«lte». Vrkaulllmchmrß. Di« «D Weiteres dletb« di« zwischen der Bayerischen und Hohe» und der Hohen «ud Stdonienstrnßr lteaenden Strecken der Kuhleuftratze skr alle» «»besu-tr« Kahr» »rrke-» aesperrt. Die Ab- und Anfahrt von und vach dem Lüterschuppea kam, jedoch, »ie bi«her. durch dt« Hohe. Sidoaten- ,«d Sophienstraße erfolgen. Weiter wird skr dea gervöhntichen Verkehr die Nu«sahrt au« de» Kohlendahnhof am End« der Sohleostraße gesperrt aus deren Benutzung nur au«nabm«we»se gestaltet werdeo, und «» ist deshalb wLhreud der Dauer dieser Sperruua der Zugang pi« Bahnhof von der Lörnerstraßr au« ,u nehmen. LeHiz deu l7. Mai 18«. Dar N«t- bar Gta»t Leipzig. H 4V42.vr Seargi.Ar. Vekanulmachllng. Di« vmlegnna und Ergänzung der Fußwoge der König«, strnß« soll bei Gelegenheit der A-phaltirung dieser Straße vargenommeu und an einen Unternehmer in Akkord verdungen »erde». Die Bedingungen »ud Zeichnungen skr dies« Arbeite» liege» i» »nserrr Ttesban-Verwaltung, Rathhaus, 2. Stockwerk, Zimmer Nr. 14, au« uud können daselbst eiogesehen oder geg» EntrfthftrnA der Gebühren entnommen werde«. Behaglich« Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „gmSruege ber Ko«t-sstra-a" berschen ebendaselbst und zwar bi« »um 25. diese» Monat« Nachmittag« 5 Uhr euizoreichen. Der Math behält sich da« Recht vor, stimmtlich« Augebate ahzutehnen. Leipzig, den 14. Mai 1888. Des Nett-s der Stadl Leipzig lb 1852.Stratzendaa-Depatatto». Srwölbe-vnmietljllLS. Das im Erdgeschu- drs Rathhaases (kllkaedt- sette) befindliche LertaufSgetuSlbe -Tr. io soll vom N. Oatoder ds. Js. an gegen eindalbjäbrliche Kündigung Arettag, deu St^ dieses Mouats, Vormittags LL Uhr, auf dem Rathhause, 1. Erage, Zimmer Nr. 1», au de» Wtristdleteudeu anderweit vermtethet werden. Ebendaselbst aus dem großen Borsaal« liege« di« Ler» »ielhungs- und Bersteigerungsbebiogungen nebst Jndentarimn de« zu dermirthruden GewSide« schon vor dem Termine zur Einsichtnahme au«. Leipzig, den 1«. Mai 1888. Drr Rat- der Stadt «elptta. I». 3856 vr. Georgi. Krumbiegel Velmmttmachnng. Bat der hiesigen Ober^ßostdirection lagern die »achbezeichnetea »ubeitrlbare» P«stse»don,en. ILtwuokratvIbrIer«. Au« Leipzt>: an tseor, Tarl v. Kühn. Rittergultl es. in Lupli» d. Zittau, v. ItVIl 88, an Gustav Bever in Leipzig, Pleißenftr. 83, Reftau- rant Heyde v. 12/ll 38, an Kellner Louis Robber« in Leiptta. Knrpriatftr. 18, Spanath'S Weinstube, eine» auS Berlin am 7/11 88 »urückgekommevtn Postausirag eulhaltend, an H. L. HSssel, Vnch- hkndler ta Letp»ig, Lindenstr., v. »1/18 88, an Frl. Marie Hort ch t» Mo«t<m v. 13<11 88, au I. Trenner in Melbourne ». 23,3 8V A»et a»o»«,«I,r1«»»«o« ^«tt,td»rt«i» r an« Lripita an Thiele. Firma Riewe s Thiele in Hannover, v. 8/18 bz. 10,13 88. mrlt »iotit a»»«wo>»«»oa» HVort»l»t»»ttr Lu« Ltauchitz an Inspeclor aus Riltcrgul Seerhausen b. Riesa v. 8/12 88, au« Zwickau (Sa.) an Frl. Hedwig Friedlich, Pu», «achertu bei Lrnft Schineblr, Hauptmarkt 8 io Zwicka», v. k/2 88; au« Glanchu» eu Frl. SSrdel tu KSutg-berg v. 9/2 89. l^out- »mmaluumuom r All« Auuuber, (Srzg.) an die Laffeuverwal. tun- bei dem Königliche,, Amtsgericht in Lhemaid v. 17/18 88 über 9 78 au« Leip;tg au Frau Wtttlg tu Reudui» b. Leipzig. Jolesstr. Lö, ll., v 28/10 88 über 3 ^i: ans ThkMUitz an Frl. Minna Keller in Lh'mni» Elisrnstr. 8, U., v. 7/18 88 über 6 ^ ^»«»»»»»»luo-st'wntMomotniiiiU au« Aranreutb an H Preist, Artist in «ochlitz (Sa.) ». 29/8 88 über 2 ^l ^«eleot aus^Mibet» an Franz Springer au« Leitmcritz, t» Oschatz poftl. Die unbekannten Absender der vorbezelcharten Sendungen werden hiermit ausgesorvert, ihre Ansprüche binneu 4 Wochen, vom Tage de« Erschemeu« dieser Bekanntmachung an gerechaet, bei einer Post« anstatt de- Oder-PostdirectionS-Beziru Leipzig geltend zu machen. Habe» sich innerhalb »er »orgedachte» Frist zur Rückforderung Berechtigi« nicht gemeldet, so werden die Bkldbeiräge der Post« »uterstütznng-eaffe überwiese, und der Inhalt de« Packet« »um Besten dteser Laste öffentlich versteigert werde». Lei»,'«. 1« Mai 188». Ter Kaiserliche Vder-Paftdireetar. Waller. -effeutliche Sitzung -er Hauvelslmmmer r«»«er»tag. be» 23. «lat 188». Rnchmttta,« s Ahr, ta bereu Sitzung-saale, «rue vsrs«. Tr. s. L Tagesordnung: 1. Registraude. st. Berichte de« Hanbel«grsetzgebung«. Au«sch»ste« über ») di» r,»del-laa-.«orlaak. den Pntmurk etue« VSr,crItch«n Gesrtzbnch« belr.: d> die B rordaung de« Köuigt. Miutstertum« de« Iuuern, d,e verhültliifie der Firme» betr.. Welche «tcht Ia«imil>»tschk (»»eichästr betretiru. st. Berichte de« Bant», Münz, und Börsen-Ausschaste« über ») di» Berordaung de« K«nigl. Miuistenums de« Jnnera. den Termin» »anstrl tu »ammzna bete.; b) da« »e,uch der Herren Maz vürttiu «. Gr», um Wirsterabhaltung ste« Autrrnntto» ualr« Vrostucteumiirtie« 4. Beucht de« Brrtehl« - Lu-Ichuste- über di« Verordnung de- K«n>»l Minister,«»- de« Innern, Urbelftänstt t« vltinen- kch>kftastr»»»crkrbr in Hamburg letr. Htewns wird noch etue kurze «tcht-»Deutlich« GttzUUs statt- vrliiiilllmitchmig. Wir machen hierdurch aus die hierort» bestehend« Bestim- mnng ausmerksam, wonach, wenn chne Familie mehr als drei Sinder zu gleicher Zeit zur Volksschule schickt, «,f sttasachea »er Elter» oder der«» Stellvertreter nur für di« drei jüngsten Kinder Schulgeld erhoben werde» fall. Diese Bestimmung kann selbstverständlich dann keine An wendung finden, wenn schon einem oder mehreren Kindern einer Familie freier Schulunterricht gewährt wird. Leipzig, am l4. Mai 1889. Der SchvlaussehoP -er St«dt Leipzig. Walter. Lehucrl, Nachdem Herr Saulus 3«»auuel RSutsch', vr. ^nr., Rechtsanwalt, tzrirdr,ch List-Straße Nr. l7, 1^ d«e ans ihn gefallene Wahl zum Armenpfleger im 4L Distrikt« an genommen hat, ist derselbe am 17. Mai >889 durch Herrn Districts-Borsteher Kaufmann G- A. Engelhardt in diese« Amt eingewicsen worden. Leipzig, am 20. Mai 1889. DaS Anaeadireetorim». L. L. kio. 498. Ludwig-Wols. Artus. Aus dem Reichstage. Die stritt» upst letzte der Sitzungen, welche der Reichstag der allgemeine« verathnna de» Jnvalidilättversicherung«. gesetze» i« der dritten Lesung widmete, fand unter dem Eindruck statt, welche die Rede de» Reich-kanzler« vom Sonnabend aus di« Zuhörer gemacht hatte. Der Eindruck war sehr verschieden auf die verschiedenen Parteien, aber sehr nachhaltig. Der konservative Abgeordnete v. Helldorff sprach dem Reichskanzler seinen Dank dafür au«, daß er den Reichstag au« der gemüthlichen Auffassung, in die er sich hiuemgeredet hatte, ausgerüttelt und an die Hauptsache erinnert habe. Herr v. Helldorff begrüßte ferner den Appell au die konservativen, da« heißt die staatserhaltend«« Parteien al« sehr zeitgemäß, denn e« handle sich rhatsächlich um die Erhaltung de« Staate« aus der Grundlage der belebenden Gesellschaftsordnung. Die Beeudiguna der gefährlichen Streik- beweguug der letzten Wochen sei yauptsächlich dem festen Gefüge unsere« Staate« »nd der festen Autorität an der Sp-tze zu dankm und wir bedürften der Befestigung de« inneren Friede»«, um di« Gefahren der Znkunst siegreich bestehen zu können. Der sociale Werth de« Gesetze« liege im Zusammenwirken von Arbeitgebern und Arbeitern und in der Autorität, die da« Gesetz durch seine ganze Tendenz auSübe. Da« sind Gesichtspunkte, welche alle Neinen Bedenklichkeilen gegen einzelne Bestimmungen de- Gesetze« niederzukämpfen geeignet sind und deren Hervorhebung auch ihre Wirkung aus da« Hau« nicht verfehlt haben wird. Der Abgeordnete Bebel sühlle sich durch die Red« de« Kanzler« bewogen, die schon in der zweiten Lesung von ihm abgegebene Erklärung zu wiederholen, daß die Socialdemo kraten gar nicht daran dächten, Revolution zu machen, die Entwickelung der Dinge werde ganz von selbst zur Vernichtung der gegenwärtigen Gesellschaftsordnung führen, klebrigen» ständen die Arbeiter dem Gesetze völlig kühl gegenüber, werde e« angenommen, so werde sich seine Parte, bemühen, Ber- »reter in den Reichltag zu senden, welche da« Gesetz verbessern. Da« ließe sich hören, wenn man die Erklärung so, wie sie ist, gemeint ansehen könnte. Da aber Herr Bebel seine Hoff nungen für die Zukunst hauptsächlich aus die fortdauernde Unzufriedenheit der Massen gebaut hat. und da er stet« von Neuem ans die Iabrhunderte lange Unterdrückung de« von ihm vertretenen Stande» hinweist, so ist man genvlhigt, bei ,hm Hintergedanken zu vermuthen, welche er verslyweigt, welche aber al« der eigentliche Kern seiner Wünsche und Hoffnungen zu betrachten sind. Sehr bemerkenSrverth war auch die Rede Miguel«, welche auf weitere socialpolitische Gesetze vorbereitete, in«, besondere aus ein Gesetz zur Versorgung der Witlwen und Waisen der Arbeiter, da« eigentlich vor dem Invaliditäts- grsetz hätte ertasten werden sollen. Herr Miguel erblickt i» dem vorliegenden Gesetz nicht die Krönung der soeialpolitischen Gesetzgebung, sondern nur einen wichtigen Schritt, besten Ende und Erfolg von Niemandem abgesehen werden könne. Die Arbeiter hätten noch andere Ding« zu fordern: den Arbeiterschutz, Arbeiterwohnungen. Vertretung der arbeitenden Elasten in wirthschafllichen Fragen, im Großen und Ganzen ober sei da« Gesetz «ine große Wohlthat. Krankencassengesetz und Unsallvcrstcherungsgesetz hätten außerordentlich wobltkälig gewirkt uud da« Jnva>idilät«gesetz knllpse da an, wo die Wir kung de« Uusallversicheruug«gesetzc« aushöre. Bolle Zufrieden heit sei ja überhaupt nie zu erreichen» aber alle Familien würden »ach Publikation de« Invaliditätlgesetze» weit zufrie dener al« bisher sein, die einen alten Vater jetzt zu sich nehmen könnten, der früher der Armenpflege anheimgesallei, sei. Solche Darlegungen sind gewiß dazu geeignet, dem Gesetze Freunde zu erwerben, denn sie sind au« dem Leben selbst geschöpft, sie zeigen, daß die Auffassung gänrlich verfehlt ist, welche da« neue Gesetz al« einen im Laboratorium fertig gesielllen dowaooulus ausgeben will, der alle« Andere, nur nicht rin« leben-säbige Schöpfung sei. Wenn man sich auf den Standpunkt Bambergcr« stellt, dann sind neue und bahn- brechende gesetzgeberische Arbeiten überbaupt nicht möglich. Auch die NeichSverfaffuiig hatte im constituircnde» Reichstage viele Gegner und wer wollte verkennen, daß sie kn» voll kommenes Werk ist aber sie hat sich doch seit langer Zeit al« brauchbar bewährt und wird ihre Bestimmung noch lange erfüllen, wenn auch für sie der Tag der Reform kommen wird. Ganz so schlimm steht die Sache mit dem Sprung in« Dunkle doch nicht, wie die Gegner de« Gesetze« immer wieder mit bejonderem Behagen hervorheben, denn der Grund satz der Hilfe bei Nothstänoen der Arbeiter ist berrii» im Kronkencassen» und UnsallversicherungSaesetz burchgesührt, wenn auch die Fürsorge im InvaliditalSgesetz einen wett große Umfang annimmt. Auch über den ReichSzuschuß hat sich Miquel in sehr dankenswerther Weist a»»qe>prochen. Miquel nennt den RnchSznschiiß die praktische Voraussetzung der AuS- siihrbarkeit dkS Gesetze« und ein« Forderung der auSgleichenbe» Gerechtigkeit, da« ergänzende Gegenstück de» versicherungS zwange«. Nach seiner Meinung ist da« Gesetz e>uc organisch, Weiterenlwickelung der bereit« erlassenen Gesene, e« ist »ur durchführbar, wenn ,« den «rsanimten Arbeiter, stand «msicht und wenn der Reichszrrschirß gewährt wird, um ^ Mtt dem ReichSzuschuß hat war» «m Wesen getrieben, a e^rnt. DaS^heißt denn doch gerader» Geisterseher«, treibe^ Jede «ufwendang von Staat« wegen sLr gem.mnsttz'ge Z».-- iir »i» »ttaatSinschuii. Wo liegt denn da der SokiausrnnS > l^i»lleicht darin, daß di« Aufwendung arwen Arbeitern zu GÜ^L-m« s«° ? Da« wäre Sinrichw»- ' von Staat«- oder von Gemeind« wegen oder S-ciali-w,«. Dl« S«ldstW« ii»»«t M- «LL «"LW n^gtt. Soich. Asyl« baden nicht. Mit der Armenpflege m thu«. sie sind Werke der Menschenliebe * D,r unerquicklichste der am Montag ,m Re,chSkag g«hal- tenea Reden war die de« Herrn Rickert, den» sie war säst durchweg persönlich, «u- dem Streik der B'rgarbeittr zichl Hcrr Rickert nur die Lehre, daß w.r ein S«°»bi.che« Ech.ed«. «er.cht tausendmal nöthiger hätten al« em Invalid,täwgesetz. Aerr Rickert berief sich auch ans frühere Abstimmungen seiner und di« «ttchsversasiang gestimmt habe er drrg'ßt aber dab^. da» di« freisinnige Partei au« verschiedenen Bestandtherlen besteht, die erst seit dem Sahre 1884 sich zum Ganzen der- einiat haben. Wenn der NeichSkauzler sich über die Gegner- chast der freisinnigen Partei bei allen von der Regierung auSgtgangenea Gesttzesvorlagen beklagt, so ist diese Klage an die frühere Fortschrittspartei gerichtet und nicht an d.e Seoessionlsten, welche da« nationalliberale Lager im Jahre 187ö verließen, weil sie gegen den neuen Zolltarif stimmten. Die r- lisiKVttKo/tzn/ipnpn S^cessioninen Laden Leipzig, L2. Mai. » Dir „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt officiv«: .^Obwohl bei dem vertraulichen Charakter der Verhandlungen der Samoa-Eonserenz alle Mit- Iheilungcn darüber sich von vornhorein al« da« Ergebniß willkürlicher Bermnlhuugen darstellen, finden in den Zeitungen doch stet- von Neuem daraus bezügliche Notizen Ansiiahme, so erst kürzlich neben Angaben über den verlaus der Freit.ig«- sttzung die Meldung, daß voraussichtlich die Schlußsitzung der Conserenz am DienSlag stalistnden werde. Wir glauben nicht, daß diese Ankündigung fich bestätigen Werde, weil sie eben so wie alle dazu gehörigen Au«schmückungen nur au« Eombinationen entsprungen ist, welche mit den lhatsächlicheu Vorgängen in gar keinem Zusammenhänge stehen. * Zum Tod« der Königin-Mutter von Bayern wird der Münchner „Allgemeinen Zeitung" au» Berlin geschrieben: Die Knude vom Hiuscheiden der Köuigin-Mntter »oa Bayer» hat de» Kaiser, welcher der aesammtea ältere» Gene ration de« Hodeii»ollern-Haust« die wärmste Berehruug euigegeu- bringt, auf da« Schmerzlichste berührt. Aber auch in weilen Kreisen de« Publicum« ruft der Abschluß, nwlchea da« tragiiche Besch ck der schwergeprüflea Fürstin nun durch den All-Eelölcr Tod gesunden, die lebhafteste Theiluahme wach. Seit dem Ableben ihre- von ibr herzlnb geliebten Bruder«, de« Prinzen-Admiral« Adalbert, ist die Königia nicht wieder ia ihrer Heimoth geweien, aber in dieser ist ihr denaoch rin großer Tbeil ber Sympalhiea erhalte» geblieben, welche einst ihren hochverehrte, Elier», sowie ihrem ihr im Tode vorausgegangenen Bruder gerade in Berlin gezollt wurden. KSnigi» Marie war hier nie vergessen, tue Berliner zählten sie ebenso wie di« Frau Broßherzogtn von Badeu stel« „zu den Unsrigen". Ibr Lorrespondrut hat die Känigiu hier zum letzten Male im Jahre I86S, vor nu» gerade zwanzig Jahren, gesehen, al« sie, von Schlesien nach München zurückkrhrend, in Folge eine« kleinen ltisenbabnunsall« ihren Waggon verließ, ein kleine« Bahnwirlerhäuechea betrat uud m>t den Iuiaffen desselben in leutseligster Weise «ine Unierredung anknüpfte. Diele schlichte Leutseligkeit war ein Lrbtheil ihrer Eitern geweien, und hatte namentlich in Fischbach undEi dmannSdors iuSchlesien, wo sie mit Ihren «eschwistern die glücklichlleJugendzeii verlebt Halle,ihr ein gesegnete« Andenken gesichert. Der Lonsessiou«wechsrl. zu w-lchem die SSniqiu geschritten, halte wohl an einzelnen Stellen, aber niemals im weiteren Kreise unsere« bekanntlich sehr tolrranien Publikum- Bedenken erregt, und hat am allern»n>gsten der herzlichen Anldeil- nadme an dem schweren Loose, wttche« der nun zum ewigen Frieden eingegaugearu Fürstin belchieden gewesen, Abbruch zu ihun vrr niochi. Die mancherlei Hoffnungen, welche sich einst an die Dopvel. deiraih »wischen den Häuser» Wiilelsdach und Hodenzollera kniipne», sind in den Geschicken de- deutschen Bocket aus anderen, »ngealiiiien Wege» ersüllt worden. Der Besuch Kaiser Wilhilm'« ll. München im Sevlenider vorigen Jahre« war der letzte Helle Strahl, der au de» Lebtti«abend der Königin Marie fiel. * Im kommenden Herbst sollen, wie au« St. Peter« bmst gemeldet wird, in Rußland zum ersten Male die durch da« neue UniversitütSstatul «ingesuhrten Staat«, exami na staltfinden und man sieht diesem Zeitpunkt« mit Spannung entgegen. Da die Bestimmungen für den Examination-movu« sehr strenge find, so hatte sich gleich nach der Brkanntgrbung derselben eine Oppositionspartei dogeqen gebildet und die Studenten waren durch dieselben dermaßen in Angst gesedt, daß sich nur sehr wenige rum Erainen meldeten. Diese Folge hätte die ganze neue Institution in Mißkredit dringen können und mußte also um jeden Preis vermieden werden. Zu dem Zwecke versammelten die Dekane ver weniger zahlreich besuchten Fakultäten, der historisch-pdilo- logischen und der orientalischen, ihre Slubirrnden um sich und hielten Ansprachen an sie, de« Inhalt«, da« strenge Examen. Reglement werde nicht so genau gehaudhabt werden, man werde sich zufrieden erklären, wenn man be, den Examinanden nur d.« Kenntnig d„ Grundlagen ihrer Wissenschaft vorsinde. übrigen Fakultäten erhielten die gleiche Mitlheilung durch em vertrauliche, Rundschreiben -.7«., in Mo„« ließ der ^ ^""age gegen eine Reihe von «ngekiaglen ganzliL fallen, zog auch gegenüber sämmtliche» Angeklagten de Anklage wegen «me» Co»,Plot« zurück, nur gegen einzelne «»geklagte hielt der Staat«a„walt die Anklage weaen ver. Sreisprtthiw^^ "^'" Brecht. Mau erwartet allgemeine » Au« Sofia, im Mai. wird der ^kölnisch« Zeitung" ^«'/vermehr»«, der Vrieut-Erpreßttae, hle -»« für den Monat Juni i» AuSfich» steht, war et,« Roibweudigkeit, da die mrlfteu dieser bt« jetzt einmal wöcheutltch mrkehreaden Züge jo über» üllt wäre», daß e« »üht »rlaug. sich ans 14 Tage im voran- e,uru tt», »u sichcru. Die Zahl der in Sofia verweilenden Reisenden i immt steck« »». die srüder leersteheude» »astköfe sind überfüllt. Um I« lebhafter ist es zu bedauern, daß Sofia aedeu dem Genuß, de» da« Kenneulerneu sremder Sitten und fremder Berbältnifie unsere« Lande« btetrl, nicht auch in der Lag« ,K. für da« leibliche Wohl de« deutsche« Reisenden durch eiue« Drnuk heimathlicheu Biere« »u sarge». Eia« Brauerei, die nicht zu schwere« Bier liesert, würde »abl >» Stand« fein, hier einen Autichauk zu uoirrhalte», der aosan«- jedensoll« aeringea Berdienst bietet, jedoch wemgfteu« da» Yeld erob, rt und spätere größere Beschäste vorberritrt. Bo» Aubegiua >, «im, vierpalast »» eröffne,, wäre ,icht m »mpsehtt». da r« letzt ,mh hawilsächltch Fremd« sind, tmlch« da« B>»rd«düks,ii rmpfiide,. D es« Zahl wird »der auch »»ter deu Ltihrtmische» zinehmeu. Da- bet ist der Wettbewerb leicht z« überwinde». Der von dem Bahn hof s» die Stadt eiusahrend« Fremde glaubt zunächst >» etarm durch Erdbebe» verwüsteten Orte zu sei»; recht« uud link« emer breiten Straße starren ihm Mauerrestr, halb etugrstürzt« Häuser, alter«- t-raune« Bebälk uud Schutthauseu eutgegeo, dalo wledervol, sich dasselbe Bild; unweit der einzigen noch im Bebrauch« befindlichen Moschee und der allen Synagoge liegen Hunderte von elende, Häuser» ia Trümmer». Dort hatten die kleinen Kramjnden Idee Höhlen, tue nua ter neuen Zeit zu», Opscr gefallen sind. E« ist der neue ivaikräjtige Vürgrrnieistrr Peikaw, der srüh»r« Retacteur der -Swobada", der sich kurz enischioffe» hat. »ia schon lä»gst bestcheude« Bejetz für die Straßen« neoordnung durchzulühren uud ougestreugt arbeite» läßt. Da« yorlsühreu de« Schutte« ist dt» größer« Arbrtt. den, »um Rieder- reiße» geuüm» häufig elni» «xthiebe uud FnßtriU«. Di« Stadt wird durch die Neuordnung der Straße» viel gewiuoen sowohl tu Bezug aus Schönheit al« auch auf Reinlichkeit und Gesundheit. So gehl hier der Wechsel im In,er» mit dem Wechsel de« äußern Bewände« Hand tu Hand, uud sollte» wieder einmal Kosaken durch die Straßen logen, sie würden Bulgarien und die Bulgare» von 1878 vergeblich iucheu. * Zum Besuche de« Kaiser« in England schreibt die in Hosangelegenheitrn gut unterrichtete „St. Iame» Ga zette": „Der Kaiser von Deutschland w»rd nicht vor Ende ver vierten Woche de« Juli, da« heißt drei Wochen später, als ursprünglich beabsichtigt war, in England eintrefsen. Kaiser Wilhelm wird daher nicht nach Windsor kommen, da die Königin zu der Zeit in Otdorne residirt, und e« ist auch nicht wahrscheinlich, daß er im Buckingham Palast abstcigen wird, wo der Schah zu der Zeit wohnt. Der Kaiser wird, dem vernehmen nach, begleitet von einem deutschen Ge schwader, zu welchem auch die „Irene", Eapitain Prinz Heinrich, zählen wird, aus seiner V"cht „Hohenzvller>," direct von Siel nach dem Solent segeln. Der Kaiser wird der Gast der Königin »m Osborn« Housc ein oder zwei Tage laug sein. Außerdem, daß er der am 27. Juli stall st,,denken Flottenschau beiwohnt, wird er da» Lager von AlderShot und wahrscheinlich auch da« Rennen in Goodwood besuchen. Auf der Ruckreise wird der Kaiser wahrscheinlich einige Stunden in Ostende verweilen, wo er eine Zusam menkunft mit dem Köuig der Belgier haben wird." König Humbert in Serlin. * Der erste von den großen Monarchen Europa«, welcher den Besuch unsere« Kaiser« erwidert, isi der König Humbert von Italien, und er darf in der ReichS- hauptstadt wie im gesammtcn Deutschland einer ganz besonder« sreuudlichen Ausnahme sicher sei». Die Reise de« König« dringt die festen und innigen Beziehungen zu», Aus druck, welche Deutschland und Italien gegenwärtig verbinden uud noch lang« verbinden werben, eine der wich tigsten Grundlagen de» WettfricdeuS und der neueren Ge staltung der europäischen Ordnung bildend. Tic Beziehungen zwischen den beiden Länder» sind seit allen Zeile» besonders nahe und innige. Man braucht nicht bi« in daS Mittelalter zurückzugehen, um die lebhafteste Wechselwirkung zwischcu den beiden Nationen wahrzunehmen. Sie hat auch in unseren Tagen aus geistigem und aus politischem Gebiet nicht« vo» ihrer Lebhaftigkeit verloren. Aber wen» zu de» Zeiten der Fremd herrschaft in Italien bi« zur Errichtung de« nationalen Staat« daselbst die Berührung zwischen den beiden Völkern oft eine feindselige tvar» hat die neue Gestattung der Dinge seit den, Jahr 180« Zustände geschaffen, welche einen daurrndrn, aus der Gemeinsamkeit der Interessen und dem Mangel an jedem feindlichen Gegensatz berubeiiden Freund- schastSbund verbürgen. Da« einige Italien und da» einige Deutschland haben einen ähnlichen Werdegang turchgemact»; dieselben Wettereignisse haben die beide» nationalen Reiche au« Obiimacht und Zersplitterung erstehen lasten; aus den selben Schlachtfeldern sind sie gegründet worden; sic sind »itt ihrem ganzen Dasein und ihrer ganzen Zukunft aus rinander angewiesei,. und daran könne» auch wechselnde politische Strö mungen und radikale Licbäugeleien mit Frankreich »ichlS ändern. N'cht Frankreich, welche« ansebnliche Strecke» ita lienischen Bodcn» an sich gerissen bat. ans welche», die Hoff nung der Ultramontanen auf Herstellung de« Kircheuslaalö beruht, dessen Schutz und Gunst für Italien stel» die Herab- drückttlig zu einer unlergeordneten, gefügigen uud unterwürfigen Macht, euren Verzicht aus seine angesehene Wclistellung be deuten würde, nicht diese- Land kann eine wahre und zuverlässige Stütze de» jungen italienischen EmheilSstaalS bilden, sondern nur Deutschland, welche« mit Italien nicht durch flüchtige politische Berechnungen, sondern durch eine aufrichtige Gemeinschaft der großen LebcnSinleresten i» Freund« schast Verknüpft wird. Dem Herrscher Italien«, der jetzt al« Gast unsere« Kaiser« in der Re>chsh,>uplstadk weilt, schlagen auch wegen seine« gewinnenden Wesen« die Herzen in persön licher Hingebung entgegen. Ein wvhtwollenber. leutseliger und echl volk»ihUmlicher Fürst, von den edelste» und patriotischsten Absichten beseelt, bat er sich nicht nur die Liebe seiner Unterthanen i» ungewöhnlichem Grad erworben, sondern auch auSwärt« und ganz besonder« in Deutschland ein hohes Maß vo» Ansehen und Anerkennung. So beißen wir denn König Humbert al- Freund unseres Kaiser« und de« deutsche» Volke«, al- Herrscher eine« mächtigen, auf- blüheiive», für die Cultur und Gesittung der Welk, abrr mich für die Sicherung der bestehenden europäischen Ordnung be deutungsvollen Lande« herzlich willkommen. * Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" be grüßt den erlauchten Gast unsere« Kaiser» mit folgenden svmpatbischen Worten: Aus dem W ae nach ber Hauptstadt Berlin beirilt König Humbert v,u Italien heut« »ach längerer Zeit zum erste» Ma!» »'«der deutsch«, Vodeu.
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