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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188311117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18831111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18831111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Ausgabe beschädigt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-11
- Tag1883-11-11
- Monat1883-11
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1883
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früh 6-,. Nrtaclion und Lrprditi»» Iohairuc-gasje 33. Lprechliunden drr Nrüalliou: Vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. tztlr »i< Mick,ad, emgeiandter RNamiIcriPt« W«cht ftch »ir «ittacuo» mcht »crdmdlicki, twngcr und TaMalt »««atz«« »er für »ie «rchftf»l»e«de N«««er befti«mten Inserate an Wochentage» »ts 3 Uhr Nachmittags, an L»«n- nn» Festtagen früh bi» '/,S Uhr. I« -en Filialen lur Ins.-^nnahme: Ltl« klemm, UniversitatSstraße 21, Laut» Lüsche, Katharinenstraße 18, v. aur bis 'i,8 Uhr Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- and Geschäftsverkehr. Auflage L8LV« Äbonuemnitspreis vtenels. 4'/, MN. iucl. Brmaerlohn ü vtk„ durch die Post dezogev 6 Mk. Jede einzelne Nummer SO Vl- Belege; eniolnr 10 Pf. Gebühren tür Lxtrabeilaae» ahne PostbeiSrderung 39 Mk. Mit Poftbeiörderung 48 Mk. Inserate üqeivaltene Petitzeilr SO Pf. Gröbere Lchrinen laut unterem OrriS- verzrichniß. Tabellarischer u. Zifscrniatz nach HSHer« Tarif. Leclamen unter dem Nedaction»lkrich die Lvaltzeile 50 Pi. .Inserate sind stet« an die kr»e»itt«« zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pnreuunwionäo oder durch Post- »achnaame. 315. 77. Jahrgang. Amtlicher Theil. Vrkauntmachung. Unter Bezugnahme aus Puuct III sud 5 deS veröffent lichten allgemeine» Programm« zur Lutherfeier bringen wir nachstehende« Programm für die am 11. Novemher stattfindenden freien Versammlungen zur Kcnntniß. Leipzig, am 6. November 1883. DaS FekeomitL. vr. Georg». Programm. Beginn der Versammlungen Abend« 8 Uhr. Einlaß >/,8 Uhr. Krystallpalaft: 1) Am Dheatersaale. Capelle de« 106. Regiment«. Gesangverein Phönix. Redner: Domherr Prof. vr. Luthardt: Luther und die Kirche. Rector Pros. vr. Vogel: Luther »uv die Schule. Pastor Pank: Luther und da« Hau«. 2) Im rothrn Saale: Capelle von Büchner. Universität« - Sängcrverein Paulu«. Redner: Rector Prof. Richter: Luther aus der Wartburg. Schulrath vr. Hempcl: Die deutsche Wohnstube im Lichte der Luthcrseier. Consistorialrath vr. Baur: Luther und da« deutsche Lied. 3) Im Varterresaale: Capelle von Büchner. Gesangverein Concordia. Redner: Consistorialrath vr. Fr icke: Luther in Worm«. Archidiaconu« vr. Hartung: Luther und der Reichstag zu Augsburg. Diaconu« Vr. vonCriegern: Luther und sein Fürstenhaus. Director vr. Pfalz: Luther in seiner Bedeutung für Schule und Hau«. Del Bonorandr Capelle de- 107. Regiment«. Leipziger Lehrer-Gesangverein. Redner: Pastor vr. Sver»: Lutbvr al« Prediger. Diaconu- vr. Suppe: Luther al« Seelsorger. Direktor Albert Richter: Luther in seiner Bedeutung für die Familie. Da« ausführliche Programm für jede einzelne Versammlung kommt an dem betreffenden Locale zur Bertheilung. Der Eintritt ist frei. — Gaben für die Lnther« kirehe in Leipzig können am Eingänge niedergelegt werden. Vckaimtrnllchurl-. Wir bringen hierdurch zur öffentliche» Kenntniß, daß bei dem am ll. ds«. Mt«. Vormittag« stattfindenden Festgotte«dienst in der ThomaSkirche sür die Mitglieder des Reich«» geeichte« und der Retch-anwaltschaft, sowie der Königlichen Behörden und sür die Herren Stadt- verordaetea werden, soweit thnnlich, Plätze reservir» werden. Leipzig, am 7. November 1883. Die Lircheninsperlion fSr ikeipziz. Der Dnperintendrnt. Der Rath der LtadtLeipzig. i. L.: Pank. Vr. Georgi. Seleulliche Sitzung -er Sta-tverordruten Mittwoch, am 14. Novbr. 188». «dend» Uhr, im Saale der I. Bürgerschule. Tagesordnung: I. Bericht de« Bau- und Ga->Au»schuffe« über den Bau de« Dampskrsselhause« mit Zubehör und de« Master thurme« für die Gasanstalt II. II. Bericht de« Bau- und Oekonomie-Au-schuste« über Ab führung de« Lbfallwaster« von dem projectirten Mende- brunuen. III. Bericht de« Stiftung--. Bau- und Oekonomie-Ausschuste« - über Herstellung de« Eingänge« und eine« Theile« der EinfnedigmigSmauer der lll. Abtheilung de« neuen ÄohanniAriedhofeS. IV. Bericht de« StistungS-Au«sckuffeS über Verzicht aus da« geforderte K. Proc. Verzugszinsen in Erstehung«gelder sacken de« Müller'schcn Bauplätze«. V. Bericht des Stiftung«- und Ockonomie-Au-schustr« über Anstellung eine« neuen Inspector« beim neuen Jobanni« srievhos und Errichtung einer Rechnung«- und Tasten stelle sür sämmtlicbe Friedhöfe. VI. Bericht de« Oekonomie«, Bau- und Ga«-A»«sch»ffe« über Herstellung einer Parkanlage aus dem Platz« »or der S. Bürgerschule. Velttmntmchllng. Au« Anlaß der Einschätzung zur Einkommensteuer auf da« Jahr '884 werden den Vorständen von juristischen Personen und v reinen aller Art, soivie den Arbeitgebern re. gegen wärtig Formulare zur Anfertigung von Gehalt«- bez. Lohn nachweichngrn bebändigt. welche nach Maßgabe der Bestim mungen in tzH. 36 und 37 de« Einkommensteuergesetze« vom L. Juli t«78. verbunden mit tz. 28 der dazu erlastenen AuZ- sührmig«-Verordnung vom tl. Oktober desselben Jahre«, au«gesüllt bta»e« 8 Tage«, vo« her erfolgt»» Ve» hü»dia««g «h gerechnet, h»t Bermrt»»«g et»er Geldsttafe »t« z« SG M«rß, di» h»t Beesäi»»>«g d»ö L»rmt»ö »«»«chstchtlich h»ta»tri»h»« w»rd«« wird, a« di» Atlt«l» ««serer Gtadtst»«rr-E1«. aahm», Obst«,rLt Rr. S, ». Stag» (Stadttza»«), abzugeben sind. Sollten die betreffenden Vorstände. Arbeitgeber «. For mular« la ungenügender Anzahl oder bi« zum I». diese« Monat« überkaupt nicht erhalten baden, so können dieselben dergleichen Formulare an gedachter Expeditio»«stelle entnehmen. Leipzig, de» S. November 1883. D»r Rath der Stadt Lei» Eg. vr. Georgi. Gühlitz. Zur Ergänzung des mit dem 2. Januar 1884 auS- chcckenden Dnttlheil« der Herren Stadtverordneten, in- zleichcn zur Wiekerbesetzung einer davon bereit« durch Tod owie zur Besetzung der durch Wahl al« Stadträthe erledigten Stellen, ist die gesetzliche Neuwahl zu veranstalten. Tie deshalb angesertigts und in Druck gegebene Wahlliste liegt vom 13. bi« mit 27. November a. a. in folgenden GeschästSlocalen, deren Inhaber sich der mit der Auslegung und Aushändigung verbundenen Mühewaltung mit dankcnS- wcrlher Bereitwilligkeit unterzogen haben, al«: bei Herrn Griinthal, Tauckacr Straße ll, - - F. R. Wittman«, Dresdner Straße 38, 0 - Gustav Achter, Sternwarlenstraßc 24, « - Gustav Getstler, Windmühlenstraße 17, « » «hran; Wittlch, Windmühlcnstraße 5t, - - Srnst Rodenburg, Windmühlcnstraße 3/9. « - B. H. Leutemann, Windmüblenstraße 38. » « Gebrüder Dpillner, Windmühlenstraßc 30, - - Bruno Snaelberg, Südplatz 2, « « August Kühn. Dorothcciistraßc 6, » - August Tharigen, Ranstädler Steinweg l3, » « JuuuS Hoffman», Petcrssteiiiweg S, - » Paul Krüger, Königsplatz 7/8, - - Sari Golzsci», Gerberstraße 6l, - - Gustav Iucknff, Hainstraße l8, » - S. F. Schubert Nachf., Brühl 6l. - » Gustav RuS, Grimmastche Straße l6, - - Albert Ander«, Grimmaische Straße 6, - - Srnst Landschreiber, Pctersstraße 35, - - HSkar Herbst, Süvstraße l9, au« und wird vom 13. November ab aus Verlangen nickt nur in diesen GcsckästSlocalen, sondern auch im Nachhause l. Stock in der RathSnuntiatur den Stimm berechtig len in je einem Exeniplare auögehändigt. Bi« zu Ende des siebenten Tage- nach Bekanntmachung und Beginn der Auslegung. also bi« mit Montag» de« 18. November, Nachmittag« tt Uhr steht jedem Be- thciltgten frei, gegen die Wabliine bei dem Unterzeichneten Natl)« »nt nvar Stadthaus, Obstmarkt S, 1. Stagr, Zimmer Nr. 88, Einspruch zu erheben, über welchen dann diiincn der nächsten sieben Tage Entschließung gefaßt und dem Einivreckenden eröffnet werden wird. Nack Ablauf obiger 14 Tage wird die Wahlliste geschloffen und ist den zu diesem Zeitpunkt« etwa noch nickt erledigten Einsprüchen sür die bevorstehende Wahl keine weitere Folg» zu geben, auch können Bürger, welch» in »er g». schlossen»«« List» nicht eingetragen sind, a» de» Wahl nicht Thrtl nehmen. Die Wahl selbst ist direcl und hat jeder Abstimmende II ansässige und 10 unansässige Bürger zu wählen; sie erfolgt durch Stimmzeltel, welche bei der Abgabe uneröffnet in rin verschlossene« Bebältniß einzuleaen sind. Aus dem selben sind die zu Wählenden so zu bezeichne«, daß über deren Person kein Zweifel übrig bleckt. Insoweit Stimm zettel dieser Vorschrift nicht entsprechen, oder Namen Nicht- wählbarer enthalten, sind dieselben unaillig. Werden zu viele oder zu wenige Namen, also die Namen von mehr oder weniger Hausbesitzern und Unansässigen, al« oben angegeben, auf einem Stimmzettel gesunden, so wird hierdurch zwar die Giltigkeit desselben nickt aufgehoben, e« sind aber die überzähligen Namen als nicht vorhanden anzuieben. Die Stimmzettel sind an einem der hierzu festgesetzten zwei Wahltage Donnerstag und Freitag, den 2V. und ritt. November in der Zeit von früh v Uhr uunnteebroch»» bis Nachmittag« « Uhr in dem Parterresaai -er Buchhä'ndlerbörse vor dem Walüausschuffe von den Ab- stiminenden in Person bei Verlust de« Stimmrecht« für diese Wahl abzugeben und wäre e« im Interesse einer raschen Abfertigung sehr wünschendwcrth 1) wenn vorzugsweise der erste Tag von allen Wählern, denen derselbe irgend paßt, zur Stimmabgabe benutzt würde, da außerdem erfahrung-mäßig immer am letzten Tage ein allzugroßer, die Abfertigung ver zögernder Andrang zu den Slimmkäsien statt findet, und 2) wenn jeder Wähler an der Urne dir seinem Namen in der Wahlliste voranstcbcnde Listennummcr angebrn wellte. Hierbei bitten wir noch zu beachten, daß an Urne I di« Ansässigen, an Urne II, HI und IV aber die Unan sässigen und zwar an ll die Buchstaben X bi« mit ll. an III die Buchstaben I bi- mit R, an IV die Buchstaben 8 bi mst 2 cckstiminen. Nack AuSzäbluna der Stimmzettel werden die Gewählten durch den Wahlausschuß von der Wahl benachrichligt. Leipzig, am 10. November l883. Auktion. «enta,. »rn IS. >0 Ubr Vormittag . pj, zum , Snnckflücke ^""?cüöstaenKcgenstSnbe. Maschine. 1 Partie «»>»- und Sa«°rZdr,>ck druckplatten, RabmensStze. Ecken, Rücken unv^ ^ „schrank. lateinisch, deutsch. goth'sch »- ^ "-' ^ ger. Leim. Pappen, H«s>- 1 Partie Achat und Shaqrm.Pap'kr H^dwaqen und LLL«- LLL gegen losortige Baarzadlnnq versteuert werden. Leipzig, den b. November ^h^bach. Gerichtsvollzieher^ Nichtamtlicher Theil. Nackricbten die ver Ausstand in Serbien. Di, iünaslen. aus Belgrad cingegangenen lasten c« mctik mehr bezweifeln, daß die Bewegung S^ge» bereit« gemeldet wurde, in der Ablieferung der Waffen liege,. welche die Regierung in jenen Gegenden anqeorviiel hat. Wie nun aus Belgrad berickkel wird, ist l»e Opposiuon gegen die Ueberqabe der Waffen nickt neuesten Dalum« soiidel» schon seit September in den Kreisen Tsckerna-Neka, Sajlsckai und in rer Ti'notgcgend von den Gegnern der Regierung vorbereitet worden. Auch wird erwabiik baß fick gegen da» aus die Entwaffnung der Nalionalmiliz bezügliche, von der Skupschtina angenommene Gesetz w'dcr die Organe der Fortschrittspartei noch die Anhänger R.IMsch « wehren, wohl aber die entschieden oppositionelle großscrdtsche .Samou- prawa". welche die Maßregel der Regterung mch zur Zeit al« noch die Skupschtina tagte, sondern erst späterhin al« Der Rath der Stadt Letprtg. !)r. Georgi. N>vl iivscbe. dt» Ansnahme schnlpsiithliaer Kinder 1» dt» Bereinigte Kretfehnl» detr. Diejenigen Eltern, welche um Ausnahme ibrrr Ostern 1884 schulpflichtig werbenden Kinder in die Freischule nachzusuchen gesonnen sind, haben ihre Gesuche von jetzt ab bt< spültest»»« den K4. diese« Monat« aus dem Rathdause in der Sckulexpcdstion, 2. Etage, Zimmer Nr. 8. Nachmittag« von 2—6 Ukr persönlich anzubringen und die ihnen vorzulrgenden Fragen vollständig und der Wahrheit gemäß in beantworten, auch gleichzeitig da- Zeugniß Uber daS Alter de« aazumeldenden Kucke« und den Impfschein vorzulegen. Leipzig, den 9. November 1883. Der Schnlau«sch»k der Stadt Leipzig. I)r. Panitz. Leynert. An den diesigen Volksschulen sind nächste Ostern K4 »eovisortsche Lehrerstelle« zu besetzen, mit denen ein jährlicher Gehalt von lbOO verbunden ist. Bewerber, welche die WablsähigkeitSprüsung bestanden haben oder bi« Ende de« Jahre« zu bestehen gedenken, wollen Gesuche und Zeugnisse bi« Ende diese« Monat« bei un« «„reichen. Leipzig, am 7. November 1883. Der SchnlanöschnO der Stadt Leipzig. 1-r. Panitz. Lehnert Deligrad und Banja, heißt c«, sind die königlichen Behörden verjagt, die Regicrungrasien geplündert und zu Leitung der Be wegung revolnNvnaire Ausschüsse eingesetzt worden, an deren Spitze vieBürgermeistervonDeligratundBanja sieden.Zwischen Subvtina und Vakup sollen sich 2000 Insurgenten gesammelt haben, welche Aletsinaz bedrohen, wo sich nur eine schwache Garnison defindet, während die Bevölkerung der Stadl mit Den Aufständischen gemeinsame Sache macht. Reisende, die von Razaiff in Iagodina eingetroffen, erzählen, daß man von ersterein Städtchen aus den Hohen zwischen Grabows und Mozgowo die Lagerfeuer der Insurgenten erblicke, die. nach der Zahl der Feuer zu schließen, ziemlich stark sein dürsten. Die Bewohner aller Dörfer in der Umgehung vo» Nazanj, beißt e« weiter, hätten die Waffen ergriffen und seien in der Richtung nach Deligrad cckmaischirt. E- dürsle fick min bald Herausstellen, ob alle diese Nach richten sich i» ihrem vollen Uinsangc bestätigen. Soviel siebt aber jedenfalls schon jetz! fest, daß die Bewegung im südlichen Serbien eine bedrohliche sei» muß. weil sonst die Negierung kaum in die Lage gekommen wäre, den General Nikolitsch mit einer ansehnlichen Truppenmackl nach dem Schauplätze per Unruhen zu senden. Auch die drakonische» Maßregeln, welche der Minister-Präsident Ebristilsch gegen die Oppositions partei ergriffe», lassen keinen Augenblick zweifeln, daß die innere Lage Serbiens eine überaus ernste sei. Man wird also weitere Nachrichten auS Belgrad jcdcnsall« mit Spannung erwarten dürfen. Negie- . ,nq webrlo« zu machen". Auch bezüglich der auswärtigen Politik tritt die „Samouprawa'' sür einen völligen Um schwung ein. wendet sich mit Erbitterung gegen jeden Ein- Nuß Oesterreich-UngarnS und befürwortet die Bildung des Balkanbunde«, durch welchen Serbien allein in den Besitz Bo« nien» gelangen könne, da« geschichtlich und national zum serbischen Reiche gehöre. In den Belgrader RcgiernngSkreise, will man mit Bestimmtheit wissen, daß diese Agitation mit fremden Einflüffen in Verbindung stehe, die sclbstverständli^ nur aus Petersburg und Moskau zurück,»führen feien, wo schon tauge gegen die Politik der serbischen Regierung die größte Verstimmung herrsche. Minister Ehristilsch. heißt eö weiter, hätte die Einführung der Präventiv-Censur und die Aufhebung de« Versa»,miungSrrchleS nicht so sehr wegen der Unruhen >m südlichen Tbeite de« Lande«, sondern vielmrhr deshalb angeordnct, um der weiteren Agitation entgegen zu treten, eine Behauptung, die un« aber au« mancherlei Gründen nicht zutreffend scheint. Die Unzufriedenheit mit der anti- nationaten Politik der Regierung ist nämlich schon lange vor handen und e« dürste ziemlich zweifelhaft sein, ob Herr Ehriftitsch mit seinem Belagerungszustand und seinen StaatSstrrichideen da« serbische Volk zur Regierung-Politik bekehren wird. Solche gewaltsame Maßregeln haben nock immer und überall zu gan» entgegengesetzten Ergebnissen als den von der betreffenden Regierung erwarteten geführt und selbst notorisch osficiöse Wiener Blätter, die doch gewiß nicht mit der serbischen Oppositionspartei sympathisiren, haben sich mit dem rücksichtslosen und gleichzeitig gefährlichen Borgeben Ehriftitsch'« nickt einverstanden erklärt. Dieser scheint sich aber in seinen Nepressivmaßregrln nickt irre macken zu lassen und ist darin neuerdings wieder einen bedenklichen Schritt weiter gegangen. Ein officirlle« Telegramm auS Belgrad metdet nämlich, daß in Folge der vom königlichen Eommissar General Nikolitsch im Sajtfcbarer Kreise gemachten Erhebungen al« intrllcctuelle Urheber der Unruhen alle in Belgrad wohnenden Führer der Opposition in der Nacht vom 6.' aus den 7. v«. verhaftet wurden. E« sind die« der Ebesrcdacteur der „Samouprawa" TodorowiUch. der Piroter Bürgermeister Miloschewitsch, der Tabakgroßhändler Tauschanowitsch, die Profeffown Gcrsckitsch, Jowan Gjasa und Andrej Nikolitsch. Lehrer Simitsch, der Sccrelair im Finanzministerium, Paja Mihajlowitsch und der Kaufmann Stefan Slesanowitsch Der Ingenieur Paschitsch. von dem e« seit einigen Tagen hieß, er sei nach dem AuSlandc geflüchtet, wurde in einem Verstecke entdeckt und gleichfalls verhaftet. Diese« Vergeben de« Ministerium- hat in Belgrad große Erbitterung erregt, weSbalb die Negicnma sich veranlaßt sah. gegen etwaige Ruhestörungen einen Theil der Garnison in de» Kasernen in Btteitschast zu ballen. Ueberdie» finden täglich unter dem Vorsitze deS Königs Ministcrbcrathungen statt, welche fick aus tue ernste Lage de« Lande- und d,r weiteren Maß nahmen zur Erhaltung der Ruhe beziehen. die Verhängung de« Belagerungszustandes u„d die gemeldeten Verhaftungen bc,risst, so ist daraus die Oppo- sitionSparte, und die gegen die Wassenablieicrung protestirendc Landbevölkerung dem Ministerpräsidenten Cbristitsch die Antwort nicht schuldig geblieben. Ein Telegramm melket bereit«, daß eine Truvprnab'he,lu„g deS General- Nikolitsch bewaffnete Bauern gestoßen, und diese „ach nne« lebhaften Gefechte. ,n dem die Aufständischen seck« Tobte verloren, zurückgelchlagen bättr. Jedenfalls scheint kic lag« der Dinge un südlichen Serbien eine sehr ernste zu jüngsten Tage sor,während abs«Mngen s-„,d ^ Aj<.„„cy1ä,lkr. sonst die Nachrichten ausSerbicn. freilich nickt immer in znverlas. siger Weise vermitteln, äußern sich Uber die ganze Bewegung sehr "'"dellsamer sind darüber die ösier- rnchrsch.süds a»,scheu Journale, zumal die in Neusatz er. scheinend, Z.nawa". deren Nachrichte« inkeß. weil sie mil der serbischen Bewegung sympaldisiren. mit ewiger Vorsicht aufzun.bmcn sind. Nack der Versickerung dieser Blätter wäre die ganze Gegend zwischen Deligrad. B-mja „nt uns 'N' vollen önsstanre, der sich auch an beiden Usern de« Timrk. läng« der bulgarischen Grenze au-breitrt. In Leipzig, 11. November 1883. * Unter dem Vorsitze de« Staatsiiiinistcr« v. Bötticher wurde am 8. Novlmder eine Plenarsitzung de« Bundr«- atHS abgehalten. Der königlich würilemberqische Ministerial- rath v. Wcizäcker ist sür das Königreich Württemberg zum stellvertretende» Bevollmächtigten zum BunteSrath ernannt worden. Der königlich würltembergiscke Director. frühere Ministerialralh v Knapp ist aus dem BundeSrathe auö- geschieden. — Ei» Anlrag wegen Rückerstattung von Zoll sür ein durch Ueberschwemmung verloren gegangenes Quantum Petroleum wurde dem zuständigen Ausschüsse zur Vorberathung überwiesen. Ein Au«sck»ßantrag, die au» 48 Blättern be stehenden sogenannten Witdcrkarten al« doppelte Spiele zum Spielkarleiistriiipel hrranzuziehen. wurde genehmigt. Aus eine Eingabe betreffend den Erlaß der Steuer für ein durch lieber« schwemmnng verlorene« Quantum Rohzucker, ertbeiltr di« Ver sammlung ablehnenden Bescheid. E« wurden ferner zurüff- gewiesen, eine Eingabe betreffend die Ermäßigung der Mühlen- abgaben in Mecklenbiirg-Strelitz und da« vo» einem Postbeamten gegen die zwang«,vcise Versetzung in den Ruhestand erhobene RecurSgesiich. Mit einer Abänderung der Formulare sür die Erhebung der Statistik der Bergwerke, Salinen und Hütten, und der ticserhalb geltenden Bestimmungen, war die Versammlung gemäß den Anträgen der Ausschüsse einver standen. lieber den Antrag von Schwarzburg - Rwvolstadt, betreffend die Erledigung einer Streitigkeit zwischen Cckwarz- burg-Rudolstadt und Sckwarckurg-CondcrShausen. wurde die Regierung vo» Schwarzburg-SonderShausen um Abgabe einer Erklärung Srsucht. * lieber die Neffe de« Kronprinzen noch Spanien geben der „Nat.-Z." noch die folgenden Mittbeilungen vom Freitag zu: „Auf Anorenmig de« König« Alson« wird der Kronprinz in Spanien mit kaiserlichen Ebren empfangen werden. Der Tag der Abreise ist "vck nicht fest bestimmt, voraussichtlich wird dieselbe am l2. odri >3. erfolgen. Der Kronprinz reist mil großem Gefolge. I» Begleitung de« Kronprinzen wird sich General Gras Blumenthal befinden, der bei der Vermählung de« König« AlsonS den hiesigen Hof vertrat und bei dem König AlfonS persona gratissiw» ist. Im Gefolge de« Kronprinzen werden sich weiter der HosmarschaU von Normann und der Oberst-Lieutenant von Sommerfeld befinden. Der deutsche Gesandte in Madrid Graf Solm« - Connewalde, der auf Urlaub in Deutschland verweilt, reist heute Abend Uber Pari« nach Barcelona, um dort den Kronprinzen bei seiner Ankunft z» empfangen. — Mit der Ueberreickung de« kaiser> licken Handschreiben«, welche« dem Könige vo» Spanien den Besuch de« Kronprinzen anzeigt, ist der Geiieral-Adjutant de« Kaiser«, Generallientenant Frhr. v. LoS. Commandeur der 5. Division, betraut worden. Derselbe traf vorgestern an« Frankfurt früh hier ein. nahm in einer Audienz beim Kaiser das Schreiben in Empfang und fuhr am selben Abend 9 Uhr 35 Miiiulen von hier nach Madrid weiter. — Den Kronprinzen werden (wie schon gemeldet) aus seiner Reise nach Spanien die Schiffe „Prinz Adalbert", .Sophie" und der Aviso „Loreley" begleiten." * OssiciöS wird der „Kölnischen Zeitung" au- Berlin geschrieben: Dem Beiuchc deS König- A lson« inDeuischlanv wurde von Anfang an überall und naininilick auch in Frankreich eine politische Bedeutung bcigclegt. Eine Erwiderung dieser Ehrenbezeigung verlangte schon die herkömmliche Höflichkeit. Nun wird man aber dem greisen Kaiser Wilhelm in seinem hoben Alter die Beschwerden einer so weile» Reffe nickt zu- inulhen wolle», und so hat eS an sich nickt« Auffallende«, wen» der Kronprinz de« deutschen Reich« den Gegenbesuch übernimmt. Dock macht eS besonder» Eindruck, daß unser Kronprinz schon sosorl über Genua, und zwar von dort au- nnt ansehnlicher Kriegsfiolille nach Spanien reisen will. Man weiß, daß solche Gegenbesuche ost lange aufgc- schoben werden, »ick tn der Na'chbeit der Erwiderung zeig! sich der Werth, der deutscherseits aus ein gute« Ber- bällniß mit Spanien gelegt wird. Ohne sich dem deutsch- österreichische» Friedr»«biiiid»iß angescklossen zu baden, wird Spanien fortan zu de» srieden-sreundlichcii Mächten gezählt, von denen die Fran.osen bei einer BeihLttgung ibrrr Krieg«- lnst keinerlei Förderung zu erwarten habe». Daß der Kron prinz in so stattlichem Ausziige mit drei Kriegsschiffen die Reise macht, soll dem spanischen Könige und dem spanischen Volke zeigen, wie gern man Bessert- auch äußerlich darthut, wslckw giiie Beziehungen zwischen Deu'chlanv und allen sriedliebcnken Staate» obwalte». Aus da« spanische Bolk wird e« gewiß seine» Eindruck nickt verfehlen, daß der Erbe de« slärkfien Reiche» in Europa al» Gast ihre« König« mit allem Pomp erscheint, daß er „spanisch kommt". Knd die Spanier werde», wenn sie sich und >br L«nv so durch den Betuch des deutsche» Kronprinzen geehrt seben, der Erkeuntniß lick nickt erwehren können, daß sie angesehener, glücklicher und ungefährdeter unter einem Könige lebe», der sich ^r aufrichtigsten Freundschaft der cnrtpäffchen Frieden«- mäcktc, insbesondere Deutschland«, erfreut, al« e« unter eine«
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