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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188908022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-08
- Tag1889-08-02
- Monat1889-08
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1889
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»rf»-r«t tö«Nch früh 6'/, Uhr. Rrßstttir» »>ö EkPrdMo» z»y«»,e«„fse 8. -Prrcht»»ie» »er Nrd«N,»: vonnMag» 10—18 Mir. Nachmittag» b—6 Uhr. k»r »>«»»»»»*» «i»«t»,»«er »».»kiw«, «M pch »« «uwciU, »K»< »»»«auch. U»»«y»r »er sür »i« nüchstk»,«,»« »,«««* 8«s»t«»tr, 8»« »rote », »ach«»ta,e> kt« 5 vtzr Nach»««,,». a> L»«» »»» Festt,,r» srü» »t«Uhr. Z» de» FUi»le» für 2«s.-L»aatz«r: vtt, «»»». Untverstettsstraß» 1. - L»»t« Lischt. Kathortuaustr. Li pan. und »«atgsplo» 7, »«r b « ',,8 Uhr. UchMkr.Tagtblatt Anzeiger. Organ fir Politik, Localgeschichte, LandelS- «nd Geschäftsverkehr. Mbor,N8«»*t«p*»i« vierleljähellch «V, Mk. tuet. vri^aarlohn 5 Wk., »urch die Post hetzagr» -«l geh, ain»al,»R»«»«r>l)Bs v,lrh,««pl,r 10 Pf. Gabüßra» für Uxtrahatlag«, (tu Taqedlall.yormat aesnlzts »t»e Aostdrsörderuug 80 Ml. »it V-stbas-rdrruug 70 VN. Insenür Sarspaltenr Petttzeile »0 Pf. »roher« Schrift«, lau» „s. Prrtopeivichaih. Dndell,rischer ». gtsfernsatz »ach hohrnn Laris. Rtki»»r» »ater de« Nehactt,»sprich di« chnipalt. Zeaeb0P^»arh»»F,«tli»,»ichrtcht»» die 8 gespalten« geile <0 As. Inserate sind pns a» ote E^PetzMou »» sende,. — Rabatt wird nicht gegeben. gahl»»g praaeillwaraocko »brr d»rch Post» »achaahmr. ru. Freitag den 2. August 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Vtkaimlmchllns. Mit Rücksicht auf die geringe Breite de» Böttchrraäßche»» und zu« Vermeidung hieraus entstehender Verkehrsstörungen versagen wir unter Bezugnahme aus die Bestimmungen i» ». <8 unsere» Straßenpolizei regulativ- hierdurch, kah dieses Gäßchru von jetzt ad von Fuhrwerk aller Art, einschließlich der Handwagen, >«r t» der «tebr,»g von der Kelchs» chrn-e nach der Katdariuenftraße befahre» werden darf, gleichviel ob das Fuhrwerk nach dem Lsttchergähchen selbst bestimmt ist oder nur durchsährt. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu SS M«rk oder e» «sprechender Haft geahndet. Lnpzig, am 81. Juli 188S H. b»17. Der Math der Stabt Leipzig Lr. Trvnolin. ^ Leistner. Wege» Einlegung von Wasserrvorurangen wird die Kaiserin Augusta-Stra-e > Krrttag, dra i». d. M ab, aus der Strecke von der Bayenschrn bis zur Utleudurger Straße für den -esa««te» gsahr»erkehr auf die Dauer dieser Arbeitra genoerrt. Letpzig, am 1. August >889. Der Math der Stadt Leipzig. H. 5718. vr. Trönviln. Leistner. Veltimümchimg. B»« L. diese» Moaat» ab Wird die Dasoarstratze e« vorzunehmender Veränderung der Wasserleitung«» aalagen aus der Strecke von der Spießbrückr b>» zur Mahimannstraß« für de« d»rchg»hr»d<» Fährverkehr gesperrt. Leipzig, a« 81. Äuli 188». Der Kath »er Stadt Leipzig. IL 570». vr. Lrvndltn. eigner. Velranntmachlmg. ttrn von SchuttHsche, > Da» Suschitttrn von Schutt, Asche, Abraum uud drrgl. in de» zwischen der Erdmana» und Moritzstrak« liegen deu Schleusencanal wird hierdnrch bei 20 ^lk Strafe für jeden Fall der Zuwiderhandlung untersagt. Leipzig, den 30. Äuli ,88». ' It». 8887. Der Kath der Stadt Leipzig. Ür. Trvudlin. Rüling. Sbßoer-eiserung. i vlesisbriae Rntzuua vo, den fiseallscheu Vtlaumenbäumru Lra.'den.Lelpzlg«r Straße («mlsstraßenmetsterbezlrk vurze»). «, a» der . . .. iowi« von de, Arpfel» »ad vir»8i««rtt a» der 8> >b«h. der Grlmma-Wnrzeuer «iraße soll Dleu-lttg, a« ». «tt,u» 188», Nachmittag« » Uhr t« der Mrher scheu Neftauratto» tu Wur»e» ssfeatllch verfteigrr« werde« Grimma, am 87. Juli 188». Adutgltche Straße«» Ktni-liche »»d Wasserbau-JnspectiOR. Vanverwalterri. Lord NauLolph Churchill i« Lirmingham. Lord Randolph Churchill hat bekanntlich früher für rin vündaiß England» mit Oesterreich geschwärmt, ist aber von dieser Schwärmerei von dem Augenblick an zurückgekommrn, als er die Ueberzeugung erlangt batte, daß die mililairischen Kräfte England« für eine große Aktion nicht auSreichen und daß auch durch Aufwendung brdeutrnkrr Geldmittel darin nicht« Wesentliche» geändert werden könne, weil die Mangel haste Organisation der mililairischen Machtmittel rin ,müder windliche« Hinderniß bilde. An- diesem Grunde hat Churchil a»ch die Forderungen der Regierung für Verstärkung von Heer uud Flotte in den letzten Äahrrn regelmäßig adgelehnt. Mit diesem Standpunct stimmt e» überein, daß Cdurchill di» Räumung Egypten» verlangt. So wenig Anklang Churchill mit diesem verlangen auch bei seinen eigenen La»d»Ieule« finden mag, so ist e» doch viel vernünftiger und patriotischer, als e» aus dm ersten Blick scheinen könnte, denn e» ist un. wmselhast, daß der Besitz von Egypten unter den gegenwärtigen Verhältnissen England» Macht nicht verstärkt, sondern schwächt. Wenn England da» Trld, welche» von ihm seit stebrn Jahren für Egvpten aufgrwendct worden ist, zur Vergrößerung und Rr« organtsalion von Heer undFlott« verbraucht hätte, so würde seine Macht heute besser gegründet und nicht in der Hauptsache von Rußland» und Frankreich» gulem Dillen abhängig sein. Churchill hat vollkommen recht, wenn er behauptet, daß vir Besitznahme Egypten» England di« Freundschaft Frankreich» uud der Türke» gekostet hat, uud außerdem sind Gewaltthaten uiemal« gerianrt, da» vertrau:» aus eia, Macht zu befestige«, welche sich ihrer schuldig macht. England hat mitten im Frieden Egypten besetzt unter dem Vorwand», den Aufstand Arabi'« zu unterdrücken. Dazu fehlte es für England an jedem Reckt»titrl, denn, wenn auch englisch« Interessen durch diesen Aufstand verletzt wurden «nd England grnvthigt ge wesen wäre, selbsUhätig in diese Bewegung «inzu» greifen, so war damit »ocb krinr«weg» der Anlaß für England geboten. Egypten seinem Machtbereiche einzuverlriben. Eng» land konnte nur im Austrage der Türkei so austreten, wie r» gethan hat, und in diesem Sinne hat sich auch Fürst Bi»mart geäußert, als er von der englischen Regierung um Rath ge- sragt wurde. Bekanntlich kam dies« Angelegenheit einmal i» englischen Parlament und später im deutschen Reich»tage zur Sprache. Cyurchill hat durch seine Red« in Birmingham die Welt dar,» erinnert, daß England in Egypten eigentlich nicht» zu lacken hat und daß die Türkei nur von ihrem gutem Recht Gebrauch macken würde, wenn sie England au» Egypten ver trieb«. D>« Türket ist zu eiurr solche« Handlungsweise zu schwach und zu unentschlossen, sonst wäre dir rgyptisck« Frage längst gklsst. Nb,r vj, Türkei duldet das verbleiben Enq- laads « Egypten auch noch au» einem anderen Grunde, sie fürchtet. Ruhla«» dadurch au» seiner scheinbaren Ruhe auszu« d»«n nu» biesei Macht einen Lorwan» zur Elamischun, tu di« europäischen Angelegenheiten zu liefern. E» steht «it ber egyptischcn Frage gerade so wie mit der ostrumelischea. der Sultan hat beide Angrlegenheitra nur au« dem Grund« mit Stillschweigen übergangen, weil er nicht deu erste« Schritt thun will, um unabsehbare Verwickelungen herbrizusühren. Wäre die Türkei mit ihrer mililairischen Organisation im Jahre 1882 so weit vorgeschritten gewesen, wie heute, dann würde sie vielleicht England» Gewaltthat nickt ohne Wider stand geduldet haben, aber damal» waren die Folgen de» Kriege« von 1877/78 noch zu fühlbar, al« daß sich di« Dirkri hättr zu einer außerordentlichen Krastanstrengnng ermannen können. Uebrigen» ist die eqypkiscke Frage noch kriae»weg» gelöst, und wie weit sie nock von der Lösung entfernt ist, hat der Äidersprnck Frankreich- gegen die Conversion der egyp- liscken Schule gezeigt. Die Besetzung Egypten- ist für England ein Gegenstand ortwährrnder Sorge und der schwersten Demüthigungen Der Verlust von Chartum, die Aufopferung Gorvon'-, die wiederholten Niederlagen gegen den Mahdi, die diplomatiscken Kämpfe wegen anderivriter Regelung der egyplisckrn Finanz» conkrole habe» England schwerer geschädigt, al- der nock mmer zweifelhafte Besitz Egypten- werlb ist. Der letzte An griff Osman Digma's aus Suakim ist zwar abgeschlagen worden, und vielleicht wird e- den Engländern auch gelingen, Wae-rl-Njumi zu schlagen, aber dadurch ist der Besitz Egypten- noch nicht gesickert, und e- ist kein« Bürgschaft dafür geboten, baß sich dir Angriffe der Mabditen nicht wiederholen werde». Nur die vollständige Wiedereroberung de- Sudan bis nach Cbartum bietet «in« gewiss« Gewähr dafür, daß sich dir Zustände Egypten- allmälig wieder be festigen. und wenn gar ein Krieg wegen der Balkanhalbinsel au-dlicht, dann kann bei dieser Gelegenheit Egypten für England sehr leicht wieder verlöre» gehen. Verhängiiißvoll wild Egypten für England besonders da- durch, daß England vorgiebt. in Egypten nickt bleiben, sondern dort nur srste Zustände schaffen zu wollen. Diese Versicherung kann nickt als ausrichtig betrachtet werden, denn e- fragt sich, ob sich Egypten nicht bester befinden würde, wenn Alexandrien nicht bomdardirt und die Schlacht von Tel «l Kebtr nicht geschlagen worden wäre. E- würde dann «in Abkommen wische» England und Frankreich unter Zustimmung der Türkei grschaffr» worden sein, welche- von vornherein den Vorzug der Friedlichkeit und der Gesetzmäßigkeit gehabt hätte. Gegen «in gemeinsame- Vorgehen der drei Mächte England, Frankreich und Türkei hättr von kein«, Seile etwas «in» gewendet werden können, aber da- aerad« wollte England vermeiden und deshalb ging es selbstständig vor. indem «I den Admiral Seymour beausiragte. Alexandrien zu beschießen und Wolseley gegen Arabi sandle. Tc-Halb sagt Churchill ganz richtig, daß Egypten England di« Freundschaft Frankreich« und der Türkei gekostet hat. Eine weitere Folg« der Besetzung Egyptens durch Eng. land ist die Besitzergreifung Mastauahs durch Italien ge» wesen. Diese hat wesentlich dazu deigetraarn, da« verhältniß zwischen Italien und Frankreich zu verschlechtern und da« durch die Kriegsgefahr zu erhöhen. England- Ueberliesrrunge» weisen aus gute Beziehungen zur Türkei, weil der Besitz Konstantinopel- in türkischen Händen dem Interest« England entspricht. Im Gegensatz damit tbut England seit ge raumer Zeit ave«, um die Türbi zu schwächen und ihre Widerstaud-sädigkeit in einem Kriege gegen Rußland zu lähmen. Churchill'- Politik ist entschieden weiterblickend al» die Salisbury'-, der in erster Linie daraus bedacht ist. den Besitzstand Englands zu erhalte», ohne Rücksicht daraus, ob er »m Krieg-falle bewahn bleiben kann oder nicht. Churchill will von vornherein nur da« sesthalten, zu besten Sckuy die englischen Hils«quellen ausreichen, und da» ist jedenfalls ein richtigerer Slandpunct, als eine Scheinmacht festzuhalten, die »ach der ersten Entscheidungsschlacht aufgegeben werden muß. Sali-bury sagt, daß di« beste Maßregel zur Vermeidung eine« Kriege« darin bestebe, so vollständig gerüstet zu sein, daß man Niemanden zu fürchten brauche, Churchill erwidert darauf, daß man bei geringer Widerstandskraft bester thue, nur diejenigen Besitzungen festzuhalten, die man zu vrr- theidigen in der Lage ist. Da» ist weit praktischer, denn England kann nicht Armeen au» de. Erd« stampfen, eine Rüstung erfordert eine ganze Reihe von Jahren und die günstige Zeit für dir Rüstung hat England ungenutzt vrr» streichen taffen. * Leipzig, 2. August. * Nach einer Mclvung der „vosüschen Zeitung" aus Vayreulh werden, dem Bayreuthrr „Taablatl" zufolge, der Kaiser mit seiner Gemahlin und der Prinz re gen t von Bayern am 15. August »n Bayreuth rin treffen und vier Tage tort verweilen. Sollte die Meldung sich bestätigen, so würde daraus hervorgeben, daß der Aufenthalt des Kaiser« von Oesterreich in Berlin bereit« vor dem 15. Augus beendet sein wird. Daß da- Kaiserpaar und der Prinzregent in der Mitte de- August i» Bayreuth zusammentreffca wollen, ist bereits gemeldet worden. * Wie schon erwähnt, ist vr. Juliu- Stein, der früher» Chefredacteiir der .Breslauer Zeitung', am Dien»«« aestorber:. lieber seine» Leben-gang wird mitgetheilt, wa» folgt: Juliu« Stein ist am 12. Juli 18l8 in Naumburg a. G. al» Sobn eine- Knopfmacher« geboren. Ostern l88S bezog er di« Universität Leipzig, wo rr bi» Ostern 1837 Philologie stndiele. Demnächst siedelt« rr nach Breslau Uber, wo er am 18. Februar 1888 promovirle und am 1. April desselben Jahres al- Eollaboralor am Realgymnasium zum Zwinger angrstellt wurde. Noch im Juli >838 heirathete er eine Raumburgerin Dilbelmine Otto, dir später al- „Wilhelm Olto" bekannt gewordene Iugendschriststellerin, mit welcher er bi- 1888 in glücklicher Eh« lebte. Er nahm am politischen Lehen Nnthril »nd wurde >848 wegen einer Red» in Pleischwi z ministeriell verwarnt. Seine Theilnahme an der März- Revolution und dem Mai«Aussta»de lrug ihm eine Unter suchung rin. Er wurde von den Geschworenen sreigesprochen, aber im Di-ciplinarwrae nach vierjährigem Proceß au- dem Amte entlassen. Inzwischen war er Milarbeiter der „Neuen Ovrr-Zeilung" geworden, di» jedcch bald rinmng. Demnäcks gründete er ein Papiergeschäft und ertheiltr Privatunterricht in Geschichte und Literatur. Im Jahre t858 begann seine Thätigkrit an der „Breslaun Zeitung", deren Redaktion rr 1802 übernahm und di» >885 fuhrt». In der Zeit dl» 1558 war er nue im enge» Kieise lbätig. Im Jahre l88> wurde er zum Stadlvrrorenelrn gewählt, und bis 1830 zählte er zu den Führern der liberalen Partei, eigentlich mehr kein linken Flügel brr Nalionalltderalrn — Nattsnaldrmokraten — al- halt« B>«marck l848 p*^^'^."M,j^,kanrler« äußere Politik hört. ,u den Ersten. °^'^e vom l5 M°i rrudia unterstützten. Di« Vrr« ^ „End- aus l 88«. bei der«. Durchlese« K^ug W'lb m ^ M„k. lich ein Lichtblick in d.rser schweren Z"H war « ,.»'L 2-.--" da- katholisch« l-yer'sch» 2°« Votiert» greihei, der f«e di- »»" °^° P°Pü va. ^°r°ck«n. di- «^,- ^ g.I-r^.cu^ erdeben auch »'r i'd' dauer-sche» ^7' ... der Marlchbesehl des Len- unser, klimm«- ' ^ 6° >a . V a,r° dter .bg.naltenen Irum-veretu-der Vlol» »um g ^ ,«V den MLl,»scheu Katholtkevtagel Dar ch >Mt ^ ^ ,<dzr,st,„ !L'k-«L' gehaßten «t.ifterlum L--, w7e l7m wll° "m L°^'«u7d p,s^ der A-rger A7äb» 2'm"'L.d^ ^ deutschen leaiier oen Kch«ar»en Adler»Orde» erhielt, wozu tha Vrinirr«eni Luu"»!d noch °d«!dret. l^läckwänichte. D.ese. M.ßv.ranügeu ,-nd denn auch d««m geftugra Kalholikratagr — dem ultramon lan n k-nd.rvVrlameate der Ps->» behus« veerschau sür dt« Netch-tag-wayle« u. l. « —- mebr "der weniger indtrect wealgsten« d>t de« pfälzische, Redner» se-urn Ausdruck. * Ma« glaubt jetzt in de, Schweiz, daß die zur Er greifung de« Referendum» gegen d>« S'ns-dung «ine» chweizrrisLen Bunde-anwall« nvlhlge» 30000Unter- chriften zusammengebracht werben. Die Bewegung geht von der schweizerischen Socialdemokralie au«. Eine D-legiet«"- versammlung dieser Partei und vieler TrÜtliverelne beschloß dieser Tage in Zürich, für die Maßregel rinzutrrlen. * Die «udgiltigen Nachrichten über die Sonntagswahlen re,ae«. daß Boulanger dlo« zwvlsmal gewählt wurde und fünfmal zum zweiten Wahlgange strht- »ndererseit- er. aitbl ein« genaue Berechnung, daß in allen Bezirken für Bonlanger zusammen 158840 Stimmen abgegeben wurden. Die Republikaner erhielten etwa andertbalb Mellionrn, die Reactionair« gegen 800 000 Stimmen. Senator Trarieux ist, wie sich h-rau-ffellt, nickt unterlegen, sondern stehl zum zweitm Wahlgange. — Die zwölf E an tone, tn denea Boulanger gewählt ist, liegen in den D-Partemenl- «llier, Gironde. Ille et vilaine. Indre, I»dr, et Loire. Meurth« et Moselle, Niedre, Seine et Oise, Sbvre« »nd Somme. Geschlagen dagegen ist Boulanger in mehr al« 100 Slävtm, darunter Marseille. Toulouse. Havre. Clermout-Ferrand, Orleans, und vornehmlich auch >» den Departement« Nord. Ai«nr. Charente ursürieure und Dor- dogne, in denen er bei Len Wahlen zur Abgeordnetenkammer dir Mehrheit erlangt halt«. Die Minderheiten von Stimmen, welche hier und da für Boulanger abgegeben wurden, stellen in den weitau- meisten Fällen tle Niederlage in nur um so rrllrrt Beleuchtung. Alle Rechenkllnste der Voulana,sten vnnen da- vollständige Scheitern de« versuch« einer Volks abstimmung nicht beschönigen oder erkläre», wie selbst der .Figaro', der seit lange mit dem BoulangiSm»- gelikbä»belt hat, rundweg zngrsteht. Für die Republikaner wird es jetzl darauf ankommen, nicht, wie der „TempS" sagt, ihre» Sieg, sondern vielmehr die Niederlage ihres gesürchletslrn und gehaßlesten Gegner» richtig auszunutzru. * Der Schah von Persien traf kürzlich in Pari« ei», woselbst er mit großem Eerrmonicl rmpsangen wurde. Er findet seine republikanischen Gastgrbrr, reuen da« Ergebnis; der Generalrathswahlen willkommene Erlösung von dem boulanglstiscke« Alpdrücken gebracht hat. in der denkbar besten Laune vor, so daß der persische Herrscher sich versichert ballen oars» es werd« nicht« verabsänirt werden, ihm seinen Aufenthalt auf französischem Voten zu einem so gcnuß reichen wie nur immer möglich zu machen. In der Thal muß den Franzosen Alle» an der Hervorbringung eine» günstigen Eindruck.« aus den Schah gelegen sei». Persien gehört zu den wenigen Länder», mit denen di« Republik sich noch in leidlich gutem Einvernehmen befindet; wen» e» der Liebenswürdigkeit de« P.äsidrnten Earnol, seiner Minister und der sonstigen staatlichen Großwürdenträger gelänge. an Rasr Eddin eine moralische Eroberung zu machen, so würbe die« nicht nur dem PrestigcbetÜrsniß de, Nativ» zur Be friedigung gereichen. sondern auch seine politische Bedeutung baden. Kommt doch der Schab au» einem Lande, mit welchem Frankreich aus verschiedenen Grünten aus ziemlich gespanntem Fuße lebt, einem Land«, dessen Bestrebungen in «„s.hung hinauslausen, welche der mittelasiatischen Politik Rußland« ual«, Umständen viel Sorge und Unl-e gurmlichkeiteu bereiten könnten. Je iinpomrendere Ein L" ,.EAab »on der Macht und Größe ber Republik mit sich binweanimmt. desto größer der Verdruß sür di« Engländer, die Genugthuung sür die Russen. Es Würde nur dem Srundcharakler der französischen «u-la»d,. Politik entsprechen, wenn sie au» dem Pariser Besuche de» Schah möglichst viel tendenziöse« Capital in dem Sinn« schlüge, daß dem russisch-englischen Wettkampfe ui» dir Handels, und wlrthschastspolitisch« Hegemonie in Persien ein Faclor an di, Seile gesetzt würde, der im geeigneten Augenblicke zu Gunsten de, russischen Concurrrnz in Actio» träte. Soviel vder das dem Schah zu Ehren entworfene Festprogramm au» Pari« verlautet, wird die Republik ihre» Stolz darin suchen den persischen Herrscher al« einen Souverai» ersten Ranges zu feiern Seiten, der Bevölkerung Vars dieRegiernnq in diesem Fall« der ungelheilten, verständnißvollrn Milurirkung sür ihre Zwecke sicher srm. Dem Pariser schmeichelt es an unv sür sich schon ungemein, wenn hin und wXver ein fremder Potentat di, Iubi- Besuche« würdigt; ,st es nun gar ein solcher, durch dessen Acclamirun, man hoffen darf den ver ehrten Russen n d.e Hände zu arbeiten, den »«haßte . Ena ländrr» aber «in«, Strick durch die steht der Entschluß des P „ volke/'"m Pa^s noch weniger ,u beklagen nvihig haben ala .„ i" '^ dkeisestatioiitn und wirb all« s„„e Me>i iöse« Ler» de« Pariser Festjubels vo» der beftecheaden Außen« oer ksseclvollen Inscentrung, worin ja dir tzraazosea Meister sind, «rso.'dnt halt«. wL » Zu den Gerüchten über di« Abreise de« Pavstes . wird dem .Hamburger Corrrspoabeatrn' benchtet, daß der Heilige Vater am i». Juli dem franrösischeu Geschäftsträger Herrn Monbel, welchrr ihm vorstellte, daß ,r von Rom abreise« müsse, geantwortet hat. er werde Rom nu, >m Kalle ein^ Kriege« verlassen, und di^e Entscheidung s„ im Eardinal-Colleaium getroffen worden. Monbel hat ievock am 17. Juli schon feinen Antrag erneuert uud bei dieser Gelegenheit die Antwort erhalten, de, Papst werde sich von den EarkinSlen rin schriftliche« Gutachten über dies« Frage vorlegen lassen. Am folgenden Tage hat sich daraus Herr Monbel vom Jesuilen-General-Procurator »um Papst be- gleiten lassen, und Beide haben versucht, diese« zur Abreif« u bewegen, als sie aber damit Nicht durchdriagen konnten, ondern brr Papst ihnen einfach wiederholt«, rr Hab« sich von den Cardinälen «in schriftliche« Gutachten «rdetru, machte Monbel den Vorschlag, der Papst solle sich doch de» Anschein geben, als ob er sich anschicke. Rom zu verlasse«; Halle ihn kann die italienische Regierung fest, so werde Frankreich schon da« Uedlige thun. Wir versichert wird, hat der Papst sich aus ein derartige« Eomv»irnsp>«l nicht rinlasseu wollen, onvern erklärt, rr wenigstens wolle da« Zeichen und di, Ver. aniassung zu einem Kriege nicht geben; breche rin solcher au«, so werbe er sehen, was ,hm unter solchen Umständen zu thun übrig bleibe. » Di« amtliHe Zusammenstellung der Zoll» uud Steurrerträaniss« Spaniens, welchr in den letzten Tage« veröffentlicht worden ist, «eist ei« bedeutendes Zurück- gehen der Staatseinnahmen auf. Dieselben betrugen im Jahre >888/87 887 Millionen, >887/88 78» Millionen und etzt I888/8S brlausen sie sich nur noch auf 7ll Millionen sZeseta». Da während de« letzten Etatsjahre« Zollresormen oder Steuerrrinäßigungrn in irgend nennrnswerthem Maße nicht staligesunben haben, so ist diese Abnahme nur durch eine» Rückgang des öffentlichen Wodlstanbe» und der Kauf-' und Struersähigkeit Spaniens zu «klären. Am «eisten be» «heiligt an der Harken Verminderung der Einnahmen sind die indirecten Abgaben unv von diesen wieder in erster Linie die Einsuhrzöllr, bei welchen ein Minderbetrag von 24 Millionen Peselas zu verzeichnen ist. Nun haben allerdings di« Sprit, zöll« im vergangenen Jahre au» verschiedenen äußeren An. lässt» bedeutende Schwankungen erfahren, aber nicht allein Ir. sondern auch die Erträge des Zolle« aus Coloniatwaaren Ind weit geringer al- im Vorjahre. Reben den Eingang«, zvllen haben auch die Verbrauchssteuern starke Mindrrerträge zn verzeichnen, und zwar in der Höh« von l4>/, Millionen P seta«. Aber nicht blo« die indirecten, sondern auch die virrcten Steuern weisen starke Au«sLlle aus. Der Steuer, ertrag von ländlichem Grundbesitz ist um lü»/, Millionen gelassen, während allerdings die Industrirabgaben «in« kleine Vermehrung, l>/» Millionen, aufweisrn. Lolonialpolitisches. * Berlin, 3l. Juli. Die bereit« erwähnte Protest» Versammlung Mit Bezug aus die Ukbergrisse der Engländer gegenüber unserer Colonialpolttik und der deutschen Emin Pascha-Expetition in«besonrere findet »ach dem Beschlüsse de- von drin Vorstände der Adlheilung Berlin ber Deutschen Colonialgeselllchast hierfür eingesetzten Comitö» nunmehr definiliv am 8. Aiiaust d. I. im großen Saale de« Architektenhansc-, WUHelmsiraße, statt. Vorträge werden halten: Herr Staudingcr über dir Vorgänge am Niger-Benu«. Herr Paul Reicharv über die Ereignisse in Deulsch Südw-st. und Ostasrika, Professor I)r. Schweinfurth über die deutsche Emin Pascha>Expcdition. "Hauptmanu Wißmann bat an den Vater de-ln Ostasrika verstorbenen Zahlmeister Merkel folgende- Schreiben gerichtet: .Lanztbar, de» 28. Juni 1889. Hoch verehrter Herr Peter Merkels Mit schwerem Herzen komme ich meiner traurigen Pflicht nach. Ihnen den Tod Ibre« Sohnes auzuzcige» .... Ich verliere emen meiner fleißigsten unv zuvertälstgsten Beamten, der stet« mit voller Hingabe für die Sache nicht nur i» seinem Berufe, sondern auch in de» Kämpfe» sich hervorgethan hat. In tiefer Betrübniß zeichne hochachtungsvoll ergebenst Wißmann, Hauptmann, Rrich-commissar." * Da- Reich--Marine»Amt hat einen zerlegbaren Dampfer in Auftrag gegeben, welchrr für die Befahrung ver Flußtäufe de- Schutzgebiete« Kamerun bestimmt ist. Da« Schiff ist zu klein, al« daß es dir Reise dahin selbst- ständig untern-hinen könnte und überhaupt nicht seefest gebaut; andererseits ist e« zu groß, um im Ganzen aus einem Dampfer verladen zu werben. Es besteht deshalb au« riiizelnen Tyeilen» die sich leicht zusannnenftellen lassen. Der au« einzelnen Prahme» gebildete Rumpf trägt vorn den Kessel, buiten d,e Maschine, und dazwischen di« Cajüten für die weiße und die s-»arze Mannschaft, darüber erstreckt sich ein von einem Sonnenzelt gekröntes Promenadendeck. Die Maschine liegt hinten, sagte» wir. Die Flüsse Kamerun« sind nämlich so seicht und bisweilen so eng, daß die Schraube sowohl wir seitliche Schaufelräder au-grschloffe» sind. Mau hat daher zum System de« Hinterrades gegriffen, von welchem u. L. «in Exemplar die Havel brsäyrt. Beim Kamerun-Dampfer ist aber das System insosrrn verbessert, als er hinten zwei Räder besitzt, die von einander unabhängig Man kan» also da« eine Rad abstellen und damit die Wlikung dc» Steuers bei scharfen Biegungen wesentlich unterstützen. ver Laiser in Wilhelmshaven. V. Wilhelmshaven, ISl. Jeli. Der Kaiser hat Heu«, ulth ,m 7 Uhr mll der „tzobenwllern" uad t» Veglettnng dr« Ao lo« „Greis" die Reis« noch Aaqload a»-rtrelrn. Di« gestern Rachmiitnq bereit« nach der Außenjad« gedampften Geschwader udlossen sich der k-llerl. Pacht ln ker Hsh« von Hchlkliarhedr zur Weuerlohrt an. Zur Verabschiedung vo« Kr. vialaltä» hatte» sich heute lrllb iämmiliche onwelende Abnnral« «ad lolslcter» an der stamn,erschleuß, »tngesnnden. Al- die Pacht auf dl« Rhede sndr. «ad d>, Soiuibotieeie den Kaisers«!»!. Di» Kaiserin vrrlleß ziemlich zur selben Zeit mittelst Kxtra»»ne- Wilhelmshaven. Die Eskorte der ka»erl chc» Picht ..Hohenzvkleru" besteht aus dem vlanö«r-»elchw'der und Schulgclchwoder. rrsteres ivtid von dem vir».«dmtr»l v. Kall, letztere« „n dem LanttwAdmtrtal H »ll« a » > »aseyllgt. va,»« »aschwader. »alch, ttne stattlich« Srnft.
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