Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188908043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-08
- Tag1889-08-04
- Monat1889-08
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.08.1889
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint täglich früh -»/, Uhr. Ae»«ti-, Lr»rhM« Joh»n»e«^ß« 6. -Prrchü>»tr« der Red«ti<»: »ormN,«^ 10-12 Uhr. Nachm >»«>< 5—6 Uhr. »nnntz«« »er für Rn R^ßAkol^»»« Nimmer »esttmmle, I,fer>»e «» «ochrutn-en dt« L lltzr Nschmtt»«,«. ,nS onn-und -eftlnien srltz dt« ft.A Ltzr. 3» de» Ftti«le« fltr Z,s.-A»»«tz»c: Olt» Klemm, Univerfiiätlstraße 1. von«« Lösche. Kathortornfir. LZ pari. und Känl-splatz 7, »,» bi« U»r. MlpZgtr.Tllgtblatt Anzeiger. Organ fSr Politik, Localgeschichte, LandelS- und Geschäftsverkehr. .1° 218. en 87S Di« Stadt Leipzig, ohne die OrlSthriie de» ehemaligen Aendnitz »nv Lager-Erottendors, bildet einen selbüständig-n Impsbezirk, für welchen der Stodtwundarzt Herr ÜK. »»vck. Wtlhel» er»»r«d BlaO, KSntasstraste 8, II., al» Impfarzt und Herr I»K. Schellenorrg, Bahn- hofftratze 18, als dessen Assistent verpflichtet sinv. 2) D«< 2«pfloeal destndet sich in der Tentral- hnlle, K«isers«»1 (Einyang Lentrnlftra-e Ä). 3) Daselbst sinden die öffentlichen Impfungen von hier oushältlichea Kindern in der Zeit »o« IS. Mat »14 fchlteOttch 17. - - - s-lt-glich et« et» 3' AS. G «lt N«d »»« KI. «n-nft bi« epte«ber diese« Jahre«, und zwar bi» aus Weitere« an jedem Mittwoch von >/,S bi» 5 Ubr Nachmittags, unentgeltlich statt. Daselbst sind auch di« Impflinge an dem bei der Impfung väher zu bestimmenden Tage »ur Revision vorzustrlle». 4) I« Lnnfe diese« Jahre« stad der Impfung z» «»terztehe«: I. diejenigen Kinder, ». welche im Jahr« 1888 geboren find, d. welche in früheren Jahre» geboren fiud uud nach dem Impfgesetze schon vor dem lausenden Jahre impfpflichttg waren, jedoch bi« zu» Jahr« 1888 der Impspflicht noch nicht vollständig genügt haben zlo« geimpft oder wegen Krankheit nicht ge impft., II. diejenigen Zögling« von öffentlichen Lehranstalten «nd Privaischulen, ». welche im Jahre 1877 geboren sind, d. welch« in früheren Jahren geboren find und nach "mpsgesetze schon vor dem laufenden Jahr« imvfpflichtrg Ware», jodoch bi« zu« Jahre «r Wiederimpspflicht «och nickt vollständig de« Iwpsi Wieder imt> 1888 de» wiederimpspfli genügt habe» (rrsolglo« wiedergeimpst oder wegen Krankheit nicht wiedergeimpst). 5) Ille hiesige« Einwohner sind bereehttgt, ihr«, wie 4 unter l » und d bemerkt, tmrpshslichttge» Kiuder dort (Kaisersaal der Tentralhallb) »entgeltlich impfen zu lasten. «) Für jede« Kind, welche« zur Impfung gebracht wird, ist gleichzeitig rin Zettel zu überged»«. aus welckem M««e, 8eb«rt«iahr »«d Srdnrtstag de« Kindes, sa»ie Maine, Otand n»d BZohnnng de« Bater«, Pflege vater« oder Born«»nde», deztehentlich der Matter oder Pfleg»««tter deutlich verzeichnet ist. 7) Di« Eltern der im lausenden Jahre impfpfllchtigen Sinder werden daher hierdurch unter autdrücklicher Ver warnung vor den im 8, 14 Absatz 2 de« Jmpfgesetze« an- aedrohte«. bi« »» SV Mart oder S Lage» Haft an- (leigenden Strafen avsgrsordert, mit ihren Kindern IN den anberaumten Imps-, beziehentlich X«vision«terminen brbns« der Impfung und ihrer Control« zu erscheine« oder di« Be freiung von der Impfpflicht durch ärztliche Zeugnisse hier vackzuweiseu. 8) Degen Anberaumung der Impf- und Nevision«trrmine t«r Dieperimpfuug, beziehentlich Control« der oben unter II» und d gedachte» 1«pfhAtchttgr« ZSglinge wird an die Schulvorsteher besondere Weisung ergehen. S) Diejenigen Eltern, Pflegeeltern und Vormünder aber, welche ihre im Jahre 1889 impfpflicktige» Kinder und Pflege- besohle««,, wie ihnen sreiaestellt ist, durch Privatarzt« der Impfung unterzieh«,, lasten wollen, werden hierdurch a«' gefordert, bi« längsten« za« SO. Septeniber 188 die erforderlichen Impsungen au«sührrn zu lasten, sowie di» vorgeschriebe»»« Bescheinigungen darüber, daß die Impfung, beziehentlich Wiederimpfung erfolgt oder au« einem gesetzlichen struud« unterblieben ist. in der I»»fer»ed1t1o> 1« — " Ot,rgescho»,St«- Stadthaus», Obst»«rtt S, II. Oorrgescho-, Alm- Mer Mr IIS vorzulegen, widngrnsall« sie naw erfolgloser . . . zu ge 19) «»« Aa»tlte» o»d Hausern, 1« dear« a» steelend« Krantheitr«, »te Maser», Kr»chh«stra, Dtphtherttt«, Scharlach, -tose ». s. bestehe», darf et» 1»q»H»stichttge« Kiad t» tetae» Fall« i» da« Arapfloeat aedracht »erde». Leipzig, am 12. April 1889. Der Math der Stadt Leipzig. VUId. 7S1. Vr. Georgi. Wallich. Velunistnilchiiz. Mit Rücksicht auf die gering« Breite h«« VSttchergähche»« und zur Vermeidung hieran« entstehender verkehr«stön»ngeu verfüg«, wir nute, Brzuguahme auf di« Besiimwunge» i« tz 43 «nsere« Straßenpoiizeirequiativ« hierdurck, »ah diese« ÄSßchen von jetzt av vo» Fuhrwerk aller Art, «»schließlich der Handwagen. aar i» der Michtvag vo» der Meichs- stratze «ach der Katharineustrah« befahr« werden darf, gleichviel ob da« Fuhrwerk nach dem vöttchergäßchen selbst bestimmt ist oder nur dnrchsährt. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bi« zu SO Mark oder entsprechender Haft geahndet. Leipzig, am Sl. Juli 1889 H- 8817. Der Math der Stadt Leipzig. Vr. Tröndli«. Leistner. Veksi isl tu i>II Ml-. Da« Einschüttrn von Schutt, Asche, Abraum und dergl in den zwischen der Erdmau»» und Moritzstraße liegenden ,al 1 . . ... ntzstraß« Schleusencanal wird hierdnrch bei 29 Slrase für jeden Fall t«r Zuwiderhandlung untersagt. . käpzig. den SV Juli 1889. Ih »«27. Der Math der Stadt Lelvztck. ve. Lrlublin. MN"»- Gouutag den 4. August 1889. Amtliche Bekanntmachungen. Dek>llnt«achims, Juapfuag detr. Unter Hiutvei« aaf die Borschrtfteu de« Meich«- t«ps«»s*tze* vor» 8. «pril 187« »ud «ach Mast, «ade drr hierz» ertaffeme» KSaialtch Sächsisch L»«fiihr««g«»erordaaaa »o« AO. März 18' mache» »ir hierdurch gsoigemde« bekauat: vekasLtMchlmg. Im Monat Juli diese« Jahre« ginge» bei dem unter- zeichneten Armenamte ein: — 79 -f Geschenk von Sch. S « — - Sühne in Sachen Ehr. M 3 « — » « » » Ehr. M. 19 4 19 3 19 3 IS 29 L L 2 15 19 2 39 19 12 B. '/. F. l Sch -/. D. w. v. /. G. d. H. stellvertr. Frleden«r,chter Rühle. 05 durch Herrn Frikdens- rickter Freyer. . / I u.P.W ' I. I.L. H.Ä./EH. - » -W. F. /. H M. » - .E.E.L./.O.H - - - L. N. /. F. 1». « - -AI. '/. W. st. - » - F. D.'/. E. F. O Gelcbei'k der Turnrirge „Stupprechl". vcu Sch. abgeirctene Forderung an L P. in einer Prwatklagsackr durch Herrn Recht«- anwalt I)r. Müller. Sühne in Sachen Kr. /. B » « - T O. /. I. G > d. H. Arie- G R. /. A D > denSrichter " I Äumma. - — » « - R.O. /. O.B > Nagel. 171 75 worüber Hiera, it dankend quittirt wird Leipzig, den 1. Luaust 1889. Drr Math der Stadt Leipzig. "Armeuamt.) Fischer. »l8«. Seftcht wird der am 7. Mai 1861 zu Leipiig geboren« Arbeiter Bruno Adolf Hering, welcher zur Fürsorge für feine vo« »hu, verlassen« Familie anzuhalten ist. Leipzig, a» 25. Juli 1889 Der Math her Stadt Letpztg. L. «. VI. «»»/»«. D»>v. Ovlltimt »O S»l>. Der »uterzeichart« venia «mvfiag ü» vloaat Juli b. I. durch Herr« Friedensrichter Uug. Neben 2.90 Sühne t. S. ». S. 7. L. S. . 19.09 . . . P. L. «. D. - 2 90 ... V.H. - 19.99 . - - T. «. L S. - 15.00 - - - r. /. I. W. .2.00 ... HW. 7. L.S. .1.50 . . . S. K. ,. L. L . bO.OO . . . I. ». . 11.00 . . . F.o.W. l.M.r.r. .2.00 . . . L. K. /. V. B. . 1,00 Zuwendung von vcrr, st. L. . 1.00 . . . R. D. Leipzig. 8. August 188». Der Samnriter-Verein. Schnoor, Schapmeisier. Av-Ichreilluns für de« Renda» eine« SchiilgedSnde« «ed» Durntznle und AdOrtnutnge« tu Volltrnuruckorl Qalpnlg. E« solle» zunächst 1) die AuSsühruuq der Brunneuaulage, 2) die Lrd- uad Maurerarbelte». 8) di« Ilolirungl- und N^vhalürungs-Arbelten vergeben werde» »nd sind dl« vlankette gegen veleanng der Covlal. gtbühria bei de, Her e» «rchitekieu kubwi, ck Hälgurr in Sechzig, Lammftrohe, bet welch», auch di« Zeichnungen »,» Bedingung«, einzusehe» fiud, tu Empfang zu aehmeu. Dir «rdoie fiud vi« zum 8. Angvft er. Mittag« 12 Uhr au vbengeuaunte Stelle rinzurriche». Die Au«ivah1 unirr den Be- »erber, behält sich der nuterzeichurte Dchulvorstaud »,r. voikmar«d«rf» de» 1. August 1889. Der Pchnl»«r»a,d. Lohs», vorsizeuder. H»>!' -Luca,» aas Glasteuer Gt«at«sar»re»t«r. Im GaKtzaf« »» -t«hder, soll» Mauta«. den 12. Augu« df« A«^ von BormiiiegS z» Uhr an solgrud« im vornaer Wald« de« Glostrurr Forstrevier« ausbereitete Nutzhölzer, ol« b Stück, 1» « 8 S ! eiche,« Stämme vo» »8—»9 em Milte-stärke, 15 30-36 »7—«3 . . . . «1—53 . « . . » . 5«—68 . , . kieserur « ti« 15 . . . . . . 16—22 . . . . . . 28—29 . . »oichmeKMtz« bi« 15o» Ober- b«».Akilte,ß, . . . Uv, 16—22... » « « « » 28—29 ... . . . . . 30—36 ... « » . . . 87—43 ... » . . . . 44—50 ... . . . . . bl—60 ... . 61—70... « am Flöß, de, ger Rande, «bih. 68, m obere« Scktld,«bch.5I. «Itzicher'ichen Holze, Sbih-l lunae, 58 6». SS.6«.an'F,oz. berger Rande «bih. 68. 74 76 SO 50 28 . . . 8 - . . sowie rbrutz-selbst Dte««taa. »en 1». A»,«s» dis. I« . ebensall« von vormtNog« I« Uhr nb« ausbereitrt, vr»uutz«lor. »I«: rm rickrue und buche»« vrruuschrit», 96 » kieserur »erg»., 407 . . Vee»uk»üpp-l. 62 » eichen« und birtrue Zacke», 64 . . . . « 286 » ßchwn, imd kiefern« 261 ' 172,5 Vellbunb«. hurte« vre»a-1 im mi'rre» Schilde, Abih. 55 lm ^ eeifich l Kitzscher'sche, d«l»4 «bid. 58. i» 18 WeSHnud». meicke« bergt, s t»e große, Abtei. Abtb. 75 m^stbieieu» mge, sokorkta« Bezatztnua »»» »»«er den »or vegiun der Auc'ion brkaunl »n «Kbenden Bedingung»» »rrfirigerl werden AnStuait rrihe li die unierzeichn^e Me,,erverma!l»»a. Könlgttche -orsirrplrrvenoaltnaa Glasten au» »dutGltche« storstreuiamt Warze», am I. Aupist >86«. Kretschmor. Gelßlen ii'Ü». Ihr a» lm obere, Schilde. Abih bl. im üitzlcher'lchen Holze. Abtdeilunar» 58, 6,.S6.6«.mnSI«ß»«rmr Rand«. Abt». 68. Loucsrsvkrfahrtil. I- dem L°«nr.«rs-Hn üder ^ ^ .^"."g^e roegnu. de, 27. Jul» I88S. al« «erichtts-hreiber de« Üäo'gl'-be» AmtSgerichl». Adonnamairthprath vierteljährlich 4»/, Mt. lucl. vriagerloha 5 Mk.. durch di» bezöge, 6 «i. Jede einzelne Nummer 29 Ws velegeremplnr 19 As. Gebühre» für Eztrabeil,,,, (,» Daa«dlott-F»r«at gesalzi» »tzae vostb«i»rd«r,,, 60 vu. »tt LostbrsSrderuug 70 Nit. Inserate S gespaltene Petitzeile 10 M. ckräßerr vchnsirn laM »us. Brrisoerzeichuiß, Dadellarlscher mZifferosatz »ach Häher« Daris. Lttlamr« unter dem Redact «»»«strich die «grlpalt. Zeüe bOPs, vor dea Fomilieauachrichtr» die 6grlvolle»e Zeile «0 Bl. Juleratr sind stet« a» die Erpebttto» zu iende». — Rabatt wird »ich» gegeben. Zahlung praooumernnüo »der durch Poft- »achuahme. 83. Jahrgang. Ne e«,Me Mi-»)- , 11,1,1 de« B.grübilnilIarlik.I''. hall" lischen «lttanz. Der Sinn dieser Worte ist a»Sger>l ck . daS deutsche Heer und die englische F>ot^ sind die bnd Grundsäulen de» enropSischen Friede,'». Dci Grun gk an - „1 unzwei elhast r.chkig. und Lord «al-Sbury ha da„,tte ve> der co.'Iervakwe» «''^""»'ung ,m Ostend l.ondon» m ,6. Juli mit der Bemerkung auSgeVrückt. ^ i den europäi chen Frieden ,u erhalten, se, eine Nnstung. stark aeüua um sich vor si.en.andcm sürchten zu brauchen Unter'ver Allianz zwischen England und Deulschland vers.h die Morningpesl" ein verhält,»ß. welche» belvrn Mächte» die Möglichkeit gewährt, den Schutz de« friedlich gesinnten Tbeile« von Europa in gleicher Kraft zu Master und zu ^'Die^Morningpost" vermeidet eß. ihre Gedanken bis >»S Einzelne zu verfolgen, sie sagt den ganzen Inhalt de» Bünd- »iffcS in da» Wort .vi«lverhe,«env" ,» «>>"»«». Da« genügt für die Wissenden, aber e» lohnt der Mühe, diesen Gedanken zu zergliedern. England strhl dcm Dreibund nahe. aber e« gehört ihm nicht an. e« ist die virlumworbene Mack!, um deren Floite sich vor Allem Oesterreich und Italien bewerben; e« sind die Mitlelmeer-Jntrressen. ivelche für diese beide,, Mächte entscheidend in« Gewicht fallen. Die Türkei hat e» mchl nöth'g, ihr« Werbungen mit denn, Oesterreich« uud Italien« zu vereinigen, znm Schutze Sonstantmoprl« sieht die englische Flotte auch ohne solche Bemühungen zur ver- sügunq. Die Zeiten, in welchen Frankreich u,il England «n der Bertbeidigung Konstaatinopel« gegen die russilche Besitz- ergreisung zusammenstand, sind vorüber; Frankreich ist heute bereit, Rußland aus der Balkanhalbinscl freie Hand zu lasten, um an ihm einen Verbündeten zur Bekämpfung de« Drei- blinde» zu gewinnen. Fraiikrcich hat nicht da» gleiche Interesse an der Erhaltung de» türkischen Besitzstände» in Europa wie England; e» will vor allen Dingen seine Macht- stellung in Europa zurückgewinncir, wie sie b>» zum Jahre 1870 bestand; wen» da» geschehen ist, wirb sich da» Weitere schon finde», dann läßt sich auch endgiltig Stellung zur orientalischen Frage nehmen. Auf diesen Gedankengang ist Eburchill wenn auch nur scheinbar eingegangcn. indem er vorschläqt. die Frankreich so widerwärtige Besetzung Egypten» ausiuacben und die Autbre tung de» slawischen Uevergewicht» in Osteuropa gewähre» zu lasten. Da» ist die Politik der freien Hand b,S auf« Aeußerüe. aber diese Politik ist für England mit Rücksicht aus seine Stellung al» Beherrscherin de« Meere» nicht möglich; di« Rüsten« und Franzosen- irrundlichkeit Churchill'» hat ihre Grenzen mehr; noch in der Praxi» al- i» der Theorie. Sali»bury will mehr, al- er »xrmag: Churchill spannt sein« Ansprüche an England» AclionSlähiglkit zu tief herab; die Wahrheit liegt », der Mitte: England steht mit seinen ganzen Interessen mit dem Dreibund auf dem glatten Bode», e« kann aber nickt mit Drulschland sagen: »Diese und andere Bewegungen aus der Lalkanhaldiusel interessiren u»S nicht." Deutschland wirb und kann niemal« die Bürgschaft für die Erhaltung de» gegenwärtigen Besitzstände» aus der Balkanhalbinsel über nehmen. aber e« steht den Bewegungen aus dieser Halbinsel dennoch näher, al« e« scheinen könnte, duzch da« Bündniß mit Oesterreich, welche« ihm die Verpflichtung auserlegt, einen Angriff Rußland« aus Oesterreich mit de» Waffen in der Haud zurückzuweifeu. Da« ist auch der Punct. ui welchem die englischen mit de» deutschen Interessen iusammenircfftn. Der Berliner Friede bildet die Glenzr für Rußland« Politik aus der Balkanhalbinsel. Sali«bury nennt d,e russische Politik auf dieser Halbinsel correct, aber er verwahrt sich dagegen, daß England will- kürliche Vesitzveränderungen aus ver Balkanhalbinsel mit Glk'chmuth würde über sich ergehen lasten. Diese «ruße- runa erinnert Rußland daran, daß die Lobe«erhebui>ge». welche Gali«bury drr russischen Politik in, Orient gespendet hat, überschätzt worden sind, und daß in der engl scheu Politik, wie sie von Alter« her überliefert worden ist, nichl« Weseniliche« geändert worden ist. «ei der gegenwärtigen künstlichen Gestaltung der internationale» Beziehungen der europäischen Mächte kreu^n sich die Interessen; festländische Interessen und solche auf dem Meere und an seinen Küsten kommen mit einander in Streit; der Wunsch, Bunde-genosse» zu flnder». »st stärker, al- die Gleichartigkeit der Ziele erfordert, und so ist «« gekommen, daß sich Frankreich mit Rußland zu verbmden bestrebt ,st. während Italien dieser Macht al» Ver bündeter Oesterreich-Ungarn» in gewissem Sinne feindlich gegenüderstrbt. Dethalb hat Fürst B'«marck mit Bezug aus da« Bündniß mit Oesterreich von vornherein den Nachdruck daß die österreichischen Interesse,, sich »ichl vollständig mit den deutschen decken, daß Lagen Vorkommen lonntn. in welchen Oesterreich nach irgend einer Seite selbst. gegnen kiü'ne^' Reiche Deutschland de. Dieser correclen Haltung Deutschland» ist r, zu verdanken daß Europa „cht >n zwei feindliche Lager getdeilt ist aus der r.»cn Seite der Dreibund mit «nletmun? an Ei'glanv aus der anderen Rußland und Frankreich. Diese Sachlage kann sich nur gestalten, wenn der Drang, den europäischen Seiten Frankreich» und Rußland» «nw»drrstehl,ch wird, und da« würde doch nur in dem Kali, -eich l. " k'<h »ur Räumung Egypten, entschließen sollte oder vicht- Wa« Egypten anlangt, so würde England unbedingt aus Selbstbilse angewiesen sein; keine der den Dreibund bildenden Mächte, auch Italien nicht, ist an drr Erhaltung diese» Besitze» für England interessirt. wohl aber bat Italien al» Mittelmerrmacht ein naheliegende« Interesse daran daß die Türkei nicht au« Europa hinau«gedrä»gt wird, um Rußland da« Feld zu räumen, zu verhindern, daß da« Mittelineer ein russischer See werde, wie einmal im ilaliemsche» Parlament gesagt wurde. D>e beiders itiaen Interessen weisen Deutschland und Eng- land aus sreundschastliche Beziehungen zu einander hin, und kr«halb ist e» unter der gegenwärtigen gespannte» Lage nur richtig, wenn beide Tbeile nicht kleinliche Streitigkeiten zu einer lieftre» Bersl»»munq anwachsn» lassen. Der Fall mit der„N' ära" >" ja gewiß sehr unerquicklich, und di« ganze Art und Weise, wie die englische Blockabeflotte au der ostafrika- „ischen Küste austrilt. läßt sich nicht vertheidigen, aber e« wäre sehr ihörickt, daran» Veranlassung zu nehmen. Deutsch- lanv mit England zu entzweien. Da« Unternehmen zur Auf suchung E»»»'S ist in Deutschland mit Recht sehr volk«lhüm- lich, aber ihm z» Liebe können wir nicht wichtigrre und höhere Interessen »liibcrUcksichtigt lassen. Da» Einzige, wa« wir ver lange» müsse», ist, daß dir englische Flotte nichl zur Unter stützung enql-siber Privatinteresse» aus Koste» der guten Be ziehung«» beider Mächte zu einander mißbraucht wird. In diesem Sinne sind die Erklärungen Lord Churchill'» undedingl abzulehnen. Bon Zugeständnissen England« an die Eolonial- polilik Deutschlands in Zanzibar »nb aus Samoa al« Be zahlung für angebliche Dienste Deutschland« zur Unterstützung der englischen Okkupation Egypten« kann nicht die Rete sein. Egypien interessirt Deutschland nock> weit weniger ol« die Balkanhalbinsel; wa« England in Egypten zu lhun sür gut befindet, ist au-schließlich sein Recht, damit haben wir uichl« zu thun. * Leipzig, 4. August. * Die .Norddeutsche Allgemeine Zeitung" hebt die Bedeutung ver Reise Kaiser Wilhelm'» »ach England in folgende» Worten hervor: Hem« Naa-niiitag landet Kaiser Wilhelm an der Küste de« besrcuiideien England. Die vlitter hoben von den festlichen Vor- bereiiungen berichtet, welche daselbst zum Einpsanae unsere» Kaiser» g-ti osftii sind. Es bekundet sich in denselben die Sympathie, welche da» stammverwandte Volk dem Herrscher «atgegenbnng», der. an der Spitze der deutschen Nation, unermüdlich lm Dienste de» Frieden» itiue« hohe» Amte» waltet. Soeben zurückgekehrt von seiner Nord« laubSreise, welch« ihm die gewünschte Erholung »ad Släikunq ge bracht, unieinmunt Kaiser Wilhelm, hegten« vo» einer stattlichen Floile, aus» Neue eine Meersahrl nach den Gestaden Vroßbri»a»»ien«. dessen erhabene» Herrscherhaus ihm so nahe verwandt «nd br- sreundet ist. Zum ersten Male betritt ei» deutscher Kaiser da« Jnselrelch und zum ersten Male erscheint »ln so au- sehnliche« deutsche« Geschwader in britische» Gewässern. Di,ft« geschichiliche Ereigniß ist wabl geeignet, beiden Nationen zum B wublsei» zu bringe»!, welche Kräfte sie in de» Dienst drr großen Luliurauigaaen stellen, die sie in unserem Welllheil« wie in den sernileo Gegenden der Erde übernommen haben. So sind e« denn nicht nur die nahen verwandtschaftliche» Be- z edungen zwischen dem großbr tannischen und unserem Herrscher- Hanse, sondern e« ist auch die Jn'errssengemelnschasi der Länder und Bälker, welche in den Shmpathiekniidgedungen der englischen Nation ,ür unseren Kaiser zum «»«druck gelangen. Dasür, baß man sich dessen auch Nesselt« de« Lanal« bewußt ist, liegen »»«giedige Zeng. niste i» Fülle vor. * Der Kaiser Franz Josef von Oesterreich wird nach einer ossiciessen Mittheilmiq au« Wien am Montag, den t2 August, Nachmittag« 5 Uhr aus den, Anhalter Bahn hose in Berlin «»treffen. I» die Rohe der demselben ,i» Ehren in Au«sicht genommenen Festlichkeiten gehört auch ei» Galadinrr, welche« bei dem österreichisch-ungarischen Bot schafter Grasen Szechenyi stattfinden soll. — Zum Besuche de» KaiselS Franz Ivses in Berlin wird aus Wien noch de. richtet, daß sür die Daurr diese« Besuche« auch drr deutsche Botschafter Prinz Neuß, welcher von seinem Urlaub« nach Wien zurückgekehrt ist, in Berlin weilen werde. — Da» Programm sür die Festlichkeiten zu Ehren Gr. Maj. lautet: >2. August: Ankunft 5 Uhr Nachmittag»; 7 Udr Familienlasel, 8>/, Ubr Zapfenstrrich aller Garbe-Musik- corp» vor dem Schlosse. Am 13.: Früh 9 Uhr Parade, Frühstück. Fahrt nach Charloltenburg, Besuch cc» Mausoleum» und der Grabstätte Ve« Kaiser» Wilhelm; 6 Uhr Galaiasel. Am l«.: Morgen« GesechlSexercirrn bei Spanbau: 2 Uhr Rückkehr nach Berlin, Frühstück; 4 Uhr Fahrt nach Poi-dam, Besuch der Friedenskirche uud der Grabstätte de« Kaiser» Friedrich; 8 Uhr Tafel in Babelsberg bei der Kaiserin Angusta. Am 15.: Kirchgang, Exerciren Le« Kaiser-Franz-Regiment« nach dem neuen Reglement, Frühstück der beide» Majestäten >m RegimentScasino. — Zum Ehrendienst beim Kaiser Franz Joses sind com- mandirt Generaloberst v. Pape. Oberbesehllhader der Truppen >n den Marken, Gouverneur von Berlin, früher Eommandeur de» Garbecorp», General 5 I» suito Gras v. Wedel, srüher Militairbevollinächtigter in Wien, die Commaudeure de« Kaiser-Franz-Garbe-Grenavier-Regiment« Oberst v. Mikusck- Buchberg, sowie de« SchleSwig-Holsteinischen Husartn-Regi- ment» Nr. 16 Obersilieutenant v. Thümen, Flüaelabjutant Major v. Deine», Militairbevollmächligter in Wien. Den Ehrendienst beim Erzherzog Franz Ferdinand «erden versehen der Commandeur ver Garde-Cürassiere Oberstlieute- «anl Prinz zn Salm und Premierlieutenant im l. Garde- Dragonei-Neginient Gras zu Dohna. * Der Kaiser hat in einer Depesche an den König Oskar sein Entzücken über Norwegen« Nalurschönheit, ^ Eiwarliiiigkn übertrofs-n hat, seine Freude Uber die Sympaihie und da» Entgegrnkommrn der Bevölkerung und seine Erkenntlichftit für da» Wohlwollen der Behörden auSgesprechc». Der König hat die Depesche herzlich erwidert. * lieber Len Ausfall der Stichwahl im Wahlkreise Halbkrstavt meldel die..MagdeburgisckeZeitung", daß der konservative Bürgermeister o. D. Job« mit geringer Mehr« lvit gewählt ist. Derselbe hat 6861. der nationalliberale Sladtrath Weber 6321 Stimmen erhalten Es fehlen nur »ock die Ergebnisse a»« zwei kleineren Wahlorten. welche ohne Einfluß sind. — Die .Nationaltiberale Corre- spondeuz» bemerkt über die Wahl noch vor Brkannt- werdung de» Ergebnisse«: U b,r de, ilu«>okl d,r Stichwahl in Halberfiadt m ld t ^ »Kreuz,eliung*. daß die Wabl de« cvnservaltoen La»- bidaien Herrn John gesich rl !>i, inan zahl« 6600 Stimmen für r.».'. iür De. Max Weber (nationalltderol). Du Se- siSligung bleibt obzuwaiten. Die Mehrheit wird allem Anschein »,ch
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite