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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188908267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-08
- Tag1889-08-26
- Monat1889-08
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1889
- Autor
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»I «s. L Erf«boi«t tsgUch früh «'/, Uhr. Kt-uli«» »»ß Lrpr-iti«» Iohannetgaff« 8. APrrchüundr» der Kedartiim: Vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« ö—S Uhr. I», »I« ki7,,»i»nd>« »»H« ßch »» »«»»ctt-, »M »«r»u>»Uch. An»«»«, p„ für »i, ,ä»ftk«l*e»P« Nn««er 0»Vt»«»r, «, S«chrnt«,e» dt« 5 Uhr Nach«»»«,». ,» »»»»«» -rftta,»» früh dt«Utzr. Z» den /Malen str Z»s..A>nnh»e: Otto Kle»«. Unlversttät-ftraß« l. 8,«t- Lösche. Kathaelnenftr. 28 part. und »»»«-«platz 7. nur bt« lltzr. ttMgcr.Tageblatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgcschichte, Handels- and Geschäftsverkehr. Adoi»«»«OUt4pN»lH vierteljährlich «»/, Mk. t»rl. Brlngrrloh» » VN., durch dt» Post bezogen 6 Mk. grd« einzelne Nummer so Vs Belegerrmplar 10 Vs. Gebühren für Ertrabettage, (in Tagedlatt-Formot aesalzts «tz«, Poftdes-rdernn, KO VN. «tt Postdesördenmg 70 «k. Inserate 6 gespaltene PetitzeUe »0 M. Größer» »cheiftr, laut u»s. V»»t«d«»»ichM, Vadellartscha ». Zister»! atz »och höher» T«M. ReklMnen aatee de« Nednrtlonslrlch die «aelpalt. Zelleü0Vk.»»rde,F,»lll«,»»cki«ch»«» dt» Sgespallrn« Zeile «0 Vf. Jus^at» st,d Sei« » die Nrpedttt«, „ sende». — Rabatt »trd »icht gegede». Zahl»»- praavamaraorio »der durch Post» »achnadme. 238. Montag dm 26. August 1889. 83. Jahrgang. mich am ägt Kummen, iMark > Blatter den Preis >, die Ad ^as Blau t der aus- '» Erfolg stuft »ach ..Leipziger rtlich wie e volle Be >uli 1884 sanzeiger" Mklreichc» das neue itriige t> Üräjlen Uldd »cg 16. Zeilen Allerlei" Amtliche Bekanntmachungen.! Die städtischen Der«alt«uaO- und Eaffeustelle« und da» städtisch« Mas««« bleiben am 2. September ge» schlossen. Leipzig, den 2S. August 1883. Der Rath der Stadt Leipitg. Heul' vr. Georgi. ntschel. Vekannlmachllng. Zur Feier de* Sevanlage» werden wir auch in diesem Jahre die öffentlichen Gebäude mit Flaggenschmuck versehen. Wir ersuchen die Bewohner unserer Sladt, auch ihrer seits in gleicher Weise zur Verschönerung der Festscier bet tragen zu wollen. Leipzig, den 23. August 1889. Der Rath der Stadt Leivita. Heals l)r. Georgi. tschel. vtkannlmachung. Da« Befahren de- Wege- zwischen dem ehemaligen Frank furter Thore und dem Neuen Schützenhause am 2. September während der Zeit von »/,3— 5 Uhr Nachmittag- wird für Fuhrwerk jeder Art hiermit untersagt und wird der Fähr verkehr für dies« Zeil auf den Weg dom Kuhlhurme nach dem neuen Schtitzrnhause verwiesen. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bik zu 2* geahndet werden. Leipzig, den 23. August 188S. Der Rats» der Stadt Leipzig. He, vr. Georgi. eutschel. Vrkannlmachung. Von dem unterzeichnelen Armeuamlc solle» im Stadt hause allbier Doaaer-tag, dea 2k>. August ». BoranttagS von K Uhr aa eia« Parti« getragen« KleidangSst»«!«, MSbel, Hau»- und Küchragräthr, Bette» und vergleichen mehr mcistb,elend versteigert werden. Leipzig, deu 22. August 188S. Da» Ar««aa«t. Ludw>g-Wolf. Iunghähael. Sonaabead, den 24. d. Mon-, soll mit der Um änderung der Wasserieitung-anlagen und mit der Trottoir- leguug in der KöutgSstra-e begonnen werden. Letztere wird derbalb vom bezeichnten Tage ab aus der Strecke vom Roßplaye bi« zur Beendigung der Arbeiten für den durchgehenden Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 23. August 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. Ilr. Georgi.Hennig. Ausschreibung sSr den Neubau riur« SchularbäudeS nebst Turnhalle «ud Abortaulageii tu VolkmarSdars-Leipzi» E» sollen Wester 1) die Lieferung her Granitarbetten, 2) - - - Steinmetzarbeite«, 81 » - - I Träger tca 70.00» ßgtt, 41 » »für Schwtebearbeiteu sür die 1 Träger uud 5) die Zimmerarbeiten vergeben werden uns sind die Blankette gegen Erlegung der Lopial- gebüdren bei den Herren Architekten Ludwig und Hülßner ln Leipzig, Lamvoiraße, bei welchen auch die Zeichnungen und Bedingungen einzuiehen sind, in Empfang z» nehmen. Die Gebote sind bi» zum 20. Augutt u. e-, Mittag- 12 Uhr. an obengenannter Zieste «inzurerchen. Die Auswahl unter dea Be- Werbern behüt sich der unierzeichuete Schulvorstand vor. Bolkmortdors, am SS. August 1883. Ter Schuldarstand. Herm. Neider, stestvertr. Vorsitzender. Noack. Velranntmachung, die Herstellung einer Thonroürschleuße tn ktedert»«lkmitz detrefieu». Wir Hoden belch'offen, die idestweise Beschleußnng brr Haupt- nnd Sestenstrahr. sow e de« Siörmihaler und «droßpösnaer Wege« in einer Lange von 620 m excl. Beiichlenste» »och in diesen» Jahre vorzunehuieu und die Laserung der hierzu erforderlichen Viaierwlie» und alle damit verbundene» Erd- uud Maurerarbeit«» an eine» Unternehmer zu vergeben. I>e Baubedmgungen liegen in unserem Gemeindeamt zur Ein. sichinadnie au-, auch können daselbst B anket» zu KosteaanichlLge» uneu nclilich in Empfang genommen werden. Stejlicianiea haben ihr« Ofseri«, längste»« dt« »NM 21 Angutt I8!>0 har einzureichen. Li«deciwollwitz, am LS. A»g»st 1883. Der Gemetnderath. Dyck. Elem.-Borftaid. Vas Lrgebniß der Laiserreiseu. * Mit dem Besuch der Reich-lande mögen die politisch bedeutsamen Reisen de» Kaiser« sür diese« Jahr ihr Ende erreicht haben. Der im Herbst noch be absichtigte Au-slug nach Italien und Griechenland hat mit unseren „iternalionalcn Beziehungen nicht» zu thun. Während de« Ausenthaite» i» Italien werden die Kaiserin und die Königin Margrrita Gelegenheit habe», sich persönlich näher zu treten, und in Athen wohnt da» kenseeliche Paar der Vermählung der jüngeren Schwester de» Kaiser» mit dem Kronprinzen vv» Griechenland bei. Dieser Besuch in Athen berührt also keinerlei politische Verhältnisse. Man kann jetzt bereit» da» Facit der diesjährigen Kaisersahrte» ziehen; e« ist ein hervorragend friedliche». Auch da» Ausland bezeugt die» und wenn die befreundeten Nationen unsere« Kaiser mit begeistertem Willkomm begrüßten, während die ferner stehenden >» der Erkenntnis ihrer Vereinsamung durch Aeugerunge» de» Zorne» an sich selbst zui» Verräther wurde», so konnte beide« nur aus« Deutlichste bezeugen, wie die Wahrung der Friedens-Interessen in besten Händen ruht. Mit berechligtem Slolzr hören wir die öffentliche Meinung der un« befreundeten Nationen darin tibrreinstunuien. daß in unserem Kaiser jene Äugendkraft and H»ffa»ng«sreuvizkeit sich verkörpert, di« von den glanzvollsten Blättern der deutsche» Kaisergeschicht« im Mittelalter wiederstradlt; daß in dieser Verkörperung bereit« die Gewähr der Zukunft gegeben sei. ebenso, wie w der männlichen Entschlossenheit, mit der Kaiser Wilhelm II. zu den lleberlieserungen seme« Haufe« sich de- kennt, um dieselben unerschütterlich zu vertreten. Dlrse lleberlieseruna hat allerdings mit der Hau-politik der Hohen staufen, die sich übrigen« der einzige Welse aus dem Kaiser» thron alsbald ebenfalls zu eigen machte, nicht« mehr gemein. „Allezeit Mehrer de« Reiche«" hat sür die Lohenzollern »icht den Sinn einer Erweiterung ihrer Herrschaft über die staatk- und völkerrechtlich gegebenen Grenzen hinan«. Auch der under» ständigste Chauvinist i» Westen kommt jederzeit wieder davon ab, der deutschen Politik eine derartige Tendenz zu unterschiebe». Di« Gemeind« derer, die e« glauben mvchlen, ist doch zu unansehnlich. Und da« Moskowitertbum wirst unserer Reichlpolitik überhaupt nicht vor, daß sie kirecr sür da» Reich «ineiiZuwach» an Herrschastsdesih anstrebe, — nur, daß sie den Machtbestrrbunoen de« Donaukaiserreich» größeren Vorschub leiste, al» den russischen und dadurch die letzteren oushalte. Aber schon ja diesen Vorwürfen der Frieden»jemd« liegt die Anerkennung enthalten, daß da» neue Kaiserthum im Reiche dem alten Spruch ganz anderen Inhalt verliehen. Die Bürgschaften einer Welsen und volk-thümlichen Herrschaft im Lande selbst und dl« Bürgschaften de» Vvlkersrieven« in Europa allezeit zu mehren, ist zrtzt die Losung, uud ihr zollen die Fürsten im Reiche, wie die Bolksstümmr so rückhaltlose» Beifall, wie da« Kaiserthum im Mittelallee in der Vertretung seiner bau-politischen Grundsätze bald da, bald dort »Shem Widerstand begegnete, der schließlich auch die Wurzeln der Herrschaft anoriss und zersetzt«. In jenem freudig bezeugten ^ Einklang zwischen Kaiser. Fürsten und Volk erkennt da« Ausland mit »ollem Recht den sichersten Grunvpseiler der deutschen Einheit und Machtstellung und die untrügliche Gewähr ihrer Dauerhaftigkeit, von dorther, von öffentlichen Organen, die außerhalb der ReichSgrenze erscheinen, werden dem deulschea Volke dazu Glückwünsche dargedracht, daß Kaiser Wilhelm ll. in glanzvoller Weise die Ausgabe seiner .Antritt-besuche' dnrchgeführt Hab«: den Fneden«srrunden zur Gewißheit zu bringen, daß sie unserer Bereilschast aus alle Fälle versichert sein können, den Zweiflern, daß in dem Frieden-bund sich diejenigen Mächte vereinigten, denen die Zukunst gehört, denen sich anzuschlirßen, die Klugheit schon gebietet, deu offenen und heimlichen Feinden de« Frieden aber, daß die Uebereinstimmuog der verbündeten und be freundeten Frieden-mächte eine unauslv-liche, und die Wehr haftigkeit derselben eine vollauf gebietende ist. Wenn ein Wiener Regierung-organ von dem Besuch de- Kaiser- iw Elsaß erhofft, baß der Blick auf den Kaiser dir reich-ländische Bevölkerung lehren muß, auf welcher Seite die Zukunft ist, und daß sie sich .der Zukunft zuwenden, wie die- da- Gesetz der Lebendigen ist", so dürfen wir, im Hinblick auf dir Begegnungen unsere* Kaiser- mit den Verbündeten und defreundetcn Fürsten diese Hoffnung wohl erweitern: daß der Frieden-bund, dem die Zukunft ebenfall- gehören soll, allezeit jauch eine unüberwindlich starke Gemeinschaft von nächste» Interessenten sein wird, um den Frieden wirksam schüyen zu können. « * » * Wir verzeichnen an dieser Stelle noch einige weitere, zum Theil schon Bekannte- ergänzende Meldungen: * Straßvurgrr Blätter heben mit berechtigtem Slolzr die mulierdaste Ordnung hervor, w«lche während der großartigen slesllichkeiteu der Katsertoge ans dea Straßen »nd P ätzen der Sladt herrschte. Während der drei Tag» ist in Ltraßdurq trvtz des ungeheuren Meolcheuaodrauge« »ich! eia einziger ernftdaller Unglücksfall vorgrkoinmea. Der Ka ser hat, dem „Elsässer Journal" zufolge, während seines Aosentdalte« wiederholt da- Verhallen der Bevölkerung und deren Sinn sür Ordaoog gelobt; letzterer mach« da« Zuziehen von großen Pol zet» oder Geadarmrrtemengen, wie sie bei solchen Elelegenheilen in manchen andere, Siidle, nölhig sind, übeiflüisig. Wie ferner gemeldet wird, ries der Kaiser vor seiner Abreise aus dem Bahuhos de» Polizridirrctor Feichler zu sich, schütielie ihm krätlig tle Hand und beglückwünschte ihn zu der »r,ss> luden Art, in welcher die Polizei trotz de» uobelchreiblichen Meusche» gewuil» mit Ruhe und Rücksicht den Berühr bewältigt und die Ordnung ausrecht erhalten habe. — Di« „Straßburger Nenefte» Nachruhle," schreiben: ..Der Eindruck, de» Ihr« Majestät«, der Kaiser „d die Kaiserin hier zu La»de hervorgerusea haben, war i, alle» Beoöl- krrung-schichte,, bei Groß „d Klein, Jung »nd AU ei» geradez» überwältigender. Ai» vorgestern Abend Kaiseri» Augnßa Victoria vom Allan de« Kaiserpalaftk- derab der ihr zujauchzendeu Volksmenge gerührt dankte, da brach beim Anblick der hoheit-vollen Erstatt mtt drn holden Augen und dem bezaubernden Lächeln »IN alle« Straß burger Mütterchen i, dir Worte aus: „Die m»eß «er jo girn ha»." (Die muß ma» ja ger» haben.) Und als gestern Bormttiag Kaiser Wilhelm bei der Parade aui dem Polygon mit echt Ho «„zoll ru'jcher Gewissenhaftigkeit seine« Obliegenheiten als oberster Knegsherr de« deutschen Reiche- oblag, da konnte beim Anblick der dloudru Ltchtaeftolt mit drin Frieden- klonischen Adlerblick rin in den vterziger Jahren stehender biederer Landmann der Umgegend, oller Wohrsche olichkelt nach gewesener > Soldat zu französischer Zeit, die Worte »ich» uuterd.ücken: „Des j tsch «mal e rächter Manul" (Do- ist einmal el, rechter Manu Nach diese, a»< de« Herze, de- reich-li,ptsch«a Volke« ftom- «enden Worte» dürfte es überflüssig sein, »ach paffenden Sprüchen sür die in Znknns» hrrtzustrllenben bildliche» Darstellungen de« deutsche» Kaiserpaare« »» fahnden. Ein« treffendere Charakteristik läßt sich kaum gebe». „Deß tsch emol « rächter Mannl" „Dir mueß nier jo gär» Hanl' find »nanslSIchliche Warle, sind Worte die bleiben werde». * Straßburgl.E., S4.August. (Wiederholt) Der Statthalter Fürst Hohenlohe verüffenilichl nachstehenden Allerhöchsten Erlaß: .Der Empsaoa, welcher Ihrer MaiestS, der Kaser», Meiner Gemahlin« und Mir, bet »nlerem Besuche der Nrichelonde Elsaß» Lothringen bereitet »ardni. ist rin so gtäoieuder gewesen, daß er Unsere Erwartung wett übertrostr» bat. Der reich« Schmuck, in welchem besonder» die Städte Sirnßburg und Metz prangten, die seitlichen Vetaiiftallunp-», di« getroffen waren, um Uns den Auseuthalt in d esea «lädte» so ougeuehm wie m»glich zu machen, die Huldignngen, «eich« Uu«, wo auch immer Wir erschienen, au» alln, Schichte» der Bevölkern»« jubelnd entg geugebracht wurden, haben Ihr« Majestät die Kaiseri«, Meine Ge»-Hlia, und Mich nichr nur mit Frend« »nd Brsrtedigunq erfüll', sondern anrl> i» Un- die Uederzengnng brsnst'gt, baß olri« »rs»rü»gl>ch deutschen Londe-theil« »»» einem biedere, „d einsichiivollea Bake bewohnt werden, welche«, je länger je fester, an da« daolsche Vaterland sich »„der »»schließ«, wird. In dresem wvhlthuenden Gefühle lännen Ihre Mapstäi die Kaiserin und Ich »icht an» d-n Re»ch-laud»n scheiden ohne ihrer Bevölkerung sür die Un« erwiesenen Ausmerksamkeiier Unseren herzlichen Dank aulzuipreche. Ich braustrage Sie, diese» Erlaß »u veröffentliche», Metz, den 23. August 1883 gez. Wilhelm An Morren Statthalter inElsaß-Loihrmgen, Fürste» ».Hohenlohe S4tll1,S»fürfi.- * Straßburg t. E., SL. «ugnst. Sr. M^eftt« der Kaiser hat dem Sratihaller Fürste» Hohenlohe als Aaerkenanng und Dank sür dle Ihm und der Kaiserin z« Dhttl gewordene Ausnahme Aüer- »öchftlei» Vrldurß tu Lebensgröße übersandt. * Münster t.lL. L4. August, («u-sührllche Meldnng,) Ihre Majestäten der Kaiser uud die Kaiseri» trafen Punct 9 Uhr Boroitttag» am Westfälische» Bohnhose ei» und wurde» daselbst vom Oberprästdeute» Studl. dem commaudirenden General »au Albedyll, dem Oberbürgermeister Wiudldorft in dem prächtig geschmückten Lmpfnugssalo» begrüßt, v«. Majestät der Kaiser trug General«» nntsor». Nach Adschreitnng der ausgestellte» Ehrencompagnie bestieg v«. Majestät mit Ihrer Majestät der Kaiserin de» bereit, lebenden offene» vierspännigen Wage» »nd suhr durch die reich» geschmückte Stadt zum küut-llche. Schloß. Dem Zuge voraus ritt eioe Halde Ercodrou de» ll. Husaren-Reglmrat«, In dea Straße,,, welche der Zug paisirte, bildeten 200 Kriegerveretne, gegen 11 000 Monn zädlrnt», sowie die Feuerwehren, da» diesige Bürg»Schützen- corp», dir Schulen und die Deputation der hiesigen Giudentenschoft Spalier, hinter demselben stand elue Kops au Kops gedrängte Volk menge, welche die Majestäten mit ununterbrochenen Hochrufen degrüßie. Der Oberbürgermeister Wiudlhorst hatte mit den Mit gliedern der ftäctlichen Vertretung an einem zu diesem Zwecke erbaute» Ehrenbogen Ausstellung genommen und richtete «in» An- sprach« aa Ihre Majestäten. Se. Maj.stät tankte uud reichte de,»' Oberbürgermeister die Hand. Bon Ehreujuugfrauea wurde» Ihre» Majestäten Bouquet» überreicht. Vor dem königlichen Schlöffe nahm Se. Majestit der Kaiser alsbald die Parade über die dort aus gestellte» Truppen ab, dieselbe verlies sehr glänzend. Se. Majestät der Kaiser sprach sich äußerst befriedig« au-, Während der Parade erschien Ihre Majestät die Kaiseri» wiederhol! an einem Fenster de« kinlgliche, Schliffes, mit u,au»geietzieu Iudelrufen begrüßt. Um 10 Uhr fand großer Empfang im königlichen Schlöffe statt, an welchem die Stande-Herrrn, die Svitze» der Provinz>albehördeu. d e Höhere Geistlichkeit beider Lonseifioiien Theil nahmen. Alle de». Empfange Beiwohnenden wurde» von Sr. Majestät durch huldvolle Worie ausgezeichnet, ' Münster i, W.. 24. August. (Au»sührliche Meldung.) Bei der Begrüßung Ihrer Majestärea de» Kaiser» und der Kaiserin dielt der Oberbürgermeister Windthork folgende Ansprache: „In tieser Ehrfurcht bringt Eueren Kaiserlichen und Königlichen Majestäten die Berireiung der tzaupkstadt Westfalen« ihren aller- unierlhanigften Willkammengruß var. Ein erlauchter Ahne Euerer Moj-ftät Hot unsere Stadt durch dea ehreaden Bu-ipruch au»- gezeichnet: .Münster ist eine Irene Sladt," Wir sind stolz aus dirir» Köuig«ivoN und seft gewillt, un- einer solchen königlichen Anirkeauung fiel» würdig zu erweisen. Eisüllt von diesem Geiste, erneuern wir heule mit freudig bewegt m Herzen vor Eueren Kaiserlichen und Königlichen Majestäten die Gelübde de» Gehorsam« und der uneischüiterlichen Treue, der ehrsurchi-vollen Verehrung und der oudegrenzie» Liede," Se. Majeftär dankie durch warmen Händedruck. * Münster t. W., S4. August, >» dem Empfange bei Sr. Majestil dem Kaiser nahmen 87 Personen Theil. Der Empfang bet Jlirrr Majestät der Kaiserin fand Mittag« l2 Uhr statt, an demirlbe» nahmen die Damen de» westsäliichen Adel» uud der den höchsten Million- und Liviliuhürdeu angehörigea Herren, sowie die Dame» de« vaterländ schea Fraueriverein- und des Louisenordrn- Thell. Nach dem Empfange beabsichtigte Ihre Majestät l»e Kailerin, da« evangelische und da» kalholisrde ilrankeirhau» zu deinchen. * Münster, 24. August. (Wiederholt.) Der Wortlaut de» Triuksvruch« Sr. Majestät de« Kaiser« bei dem Frstmahl der Pro»!azialftänd« i» Erwiderung auj die Ansprache de- Land- ralh- v. Obeimb ist nach dem „Münsterschen Anzeiger" salzender: „Ich danke Ihnen, der Sie im Namen de- westsälischen Provinzial- laadtag- diese freundlichen Worte de- Willkommru» a» Un- gerichiet haben, von Herzen. Der heutige Empfang in der Haupistadi West- falen- erinnert Mich lebhas» an den Besuch Mcrnr- Hochieligen Großvater« in Münster vor süas Jahren, an welchem theilzunehm n Ich die Ehre und die Freude hott«, von allen Meinen Landen kr»n« Ich Westfalen vielleicht am besten; Ich Hab« osl >» W stjalen geweil, und Ave», wo» Ich in Meiner Jugend gelernt habe, die Prtncip en und Anschauungen, in denen Ich auigewochsen bin und nach welchen ich jetzt lebe und regiere, verdanke Ich einem West- saleu, Me,mm bochverrhrlcu L-Hrer, Gehttnnath Hiutzpelcr zu Bitlejeld, einem W iijaleu vom reinsten W ffer. Dur« ih» habe 'ch die Westfalen kennen gelernt al- ein Volk von fest suudirtem daraktcr, ein Volk, zäq' und energisch nicht nur im Haffe», sonder» auch in der Treue. D„se zähe Treue hat Westsolen bewies,«, io lange e» mit Meinem Hause vertnüpst ist. Die Westfale» haben ihr Schwert, al« e« galt, sür da« Vaterland »inzustehe», ebenso scharf geschwungen wie die andere» Stämme, und Ich diu Über- z-ug». daß, wenn e« nobmal« üdrr uu« verhängt sein sollte, sür D.uischlaud« neu gewonnen« Einheit Gut uud Blut daran zu setzen, die Läuae der roihea Erd« iu de» ersten Siemen stehen werden. In diesen Gesinnungen erheb» Ich Mein Glas und rufe: „West sale» und sei»« Hauptstadt Münster, sie leben locht" * Berlin, 2ü August. (Jerusprerbmeldung de« „Leip ziger Tageblatt»».) Pol«dam: Heute Morgen 8'/, Uhr sind Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaisern« aus der Wild parkstal ivn wieder ctiiqetroffea »ud begaben sich »in offenen Wagen »ach dem Neue» Palai«. Leipzig, 26. August. * lieber den Besuch de» Zaren beim deutschen Kaiserhose verlautet noch dauernd nicht« Zuverlässige». Der „Berling-ke T'deiide" und der „National Tidendc" zu- solge sind der Zar und Gemahlin, sowie Großfürst Paul Alexanbrowilsch und Großfürstin Alexandra am Freitag Abend in Peter Hof an Bord der „Tershawa" gegangen. Die „National Tibende" fügt hinzu, e» verlaute, bi« Avreise habe sich im letzten Augenblick verspätet, so daß die Ankunft in Kopenhagen nicht, wie erwartet, am Dirn«lag schon erfolgen dürsle. Dieser für unsere auswärtigen Leser wiederholten Meldung fügen wir folgenden Bericht der ..Rationalzeitung" au» Petersburg vom 2t. d. M. hinzu; W-aa Sie diesen Brief erhalten, wob die Zarensamili, aller Voraussicht »ach bereit» zu Schiffe ans der Re se nach Kopea- Hagen sein. Den Melduugen, welche eine alsbaldige Weiterreise de« Zaren nach Berlin und Potsdam ber chlen, dürsten Sie den größten Zweifel ent^e„»setzen. Im Oiegeniheii werde» Sie gut thun. wenn Sie den Rahmen für die Abstattung d » Zareudesuche« am Berliner Hose bi- in den Ociober binei» spannen. Wenn ma, von alle» Seilen bemüht ist, d>» Reise von j-d«r politisch,n Bedeutung zu euik.eioeu und sie aus h„ Ersüllung »iuer bloßen Eitkeltesorderuag zu redueireu, so eniiprtugl da- dem beirchiiaie» Bestreben, von vornh.rein die Möglichkeit einer Ent>äu>chui,q abzu- ichnoden. Die russische Politik, die ,» einer bestimmien R chtnng. der eine- grollenden Abscitestehen«, orirntlrt ist, wird n chr in andere Bohnen lg,leitet werden, ob »nn der Zarenb,such ftaiistadei oder nicht. Ader die politische Temperatur hol sich hier nach dem Zu. sammenbruch de- Boulang»mu- doch unnemem verändert und viel an ihrer Spannung eing-bußt. Da» Gesndl »„er großen Ent- liuichun, ,nd Beschämung herrtcht in den Kreisen, dir den vou- lanatSmii» besonder« lebhaft pousstrt habe» «ns ihn »uni Proot russisch französischer Politik machen wollten. Der „Nord" Hai al« die publiciftische Ratte agiren müssen, dle da- Schiss Boulanger's verließ; ober die Kaltblütigkeit, Mit welcher dal olftciöie Blatt de» vernnglückie» General a ch tielte, kann Niemand über die Bor. geschichre de» Verhältnisse« hiaw-gtäuschen. Ballend« dos Austauchen im Proeeß der wuuderbar n Perlöulichktttea, welche die Pclttik Boulauger't Rußlaatz tze-raüber vermitielte», Hai b>« in du hächstea Spitze» tztaaia verletzt: e« wird „meuUich detzoaptr». daß »>» dem Zarr» setze uabefteheader Großfürst dem Zar«» gegenüber dea knipfindungeu wrltee Kreise Au-druck gegeben hat, über di« Art. wie Rußland uud der Zar tu jeue Iuiriguantruvoltilk hsnetugezoaeu werde» sollte. Iedrusall» wird man hier nach de» gemachte» Er fahrungen vorsichtiger in der Wahl franzüstschrr Bunde-geuoffen sein, die ja allzulricht unter comproattilirruden Enthüllungen abgeheo. Man wird kaum sehlgeheu, wruu mau in der besonder» glatten Ar», in welch r die kretensisch« Augrlegenheil durch dir europäisch« Dlplo- matte adgrwickelt werden konnte, uud in de» letzte» Vorgänge» ln Frankreich »me, Zuiammenhang annimmt. Daß man hier über dle st»»äherua> Deatschland» an England nicht sehr entzückt ist, können Ke sich denken — aber ra La, roul« Oeoix«» Daaälo, muß man sich sage» lassen »nd darans giebt e« keine Antwort. * In dem tz. 4 de« preußischen Gesetze« vom lS. Mai 1888, betreffend die Bewilligung von Slaat«mitteln zur Be seitigung der durch die Hochwasser im Frühjahr desselben Jahre« angerichleten Verheerungen ist bestimmt, daß dem Landtage bei dessen nächsten regel mäßigem Zusammentritt über die Au-sührung de« Gesetze« Nechenschast zu geben ist. — Dieser Bestimmung lag die An nahme zu Grunde, daß bi« zu dem bezeichnelen Termine die Au«südrui,g de- Gesetze» ihren Abschluß erreicht haben würde. Diese Aunahine trifft aber in dem vorliegenden Falle nicht zu. Bei Eröffnung de» Landtage» war insbesondere noch »ezüglrch keine» der Verwendung»zweck« de» Gesetze« ein Ad- 'chluß erreicht. E» mußle daher die Rechenschast-adlegung einem späteren Abschnitte der Landtagssession Vorbehalten bleiben. Ader auch die zu diesem Ende gegen Schluß de« ElatsjahrcS vorbcreltele Denkschrift konnte nur über die Ver wendung eine- erheblichen Thrile» de- Erebit» von 34 Millionen vollständig Rechenschaft geben. Für die anderen mußle sie sich aus drn in da» EtatSjahr l888/89 fallenden Theil der Au-sührung beschränken, dagegen die Rechenschaft über einen erheblich in da- lausende Jahr fallenden' Theil der AuS- iührung späterer Zeit vorbehalirn. ErstcreS gilt insbesondere )vn den Beihilfen zur Erhaltung im Hans- und NahrungS- tanb. letztere» von den »olbwenvigen Bauausführungen und der Wiederherstellung beschädigter fiskalischer Bauwerke. In letzterer Hinsicht haben die ungünstigen Wetter- und Waffer- verhällniffe, zum Theil auch der große Umfang der Ver heerungen die vollständige Durchführung der Herstellung-- arbeiten während der Bauzeit mehrsach verhindert. Wenn daher der rasche Schluß de- Landtage» e« auch unmöglich gemacht hat. dem Wortlaut de« Gesetz « zu genüge», so wird der in der nächsten Landtagksrssion zu erstattende Recheuschast«- bericht der Absicht de» Gesetzgeber» insofern mehr entspreche», als er ein abjchlltßender sein kann. * ES ist in den letzten Tagen wahrnehmbar geworden, daß man russischerseil«, nachdem e» mißlungen ist, die Pforte durch die krelenfischen Vorgänge emzuschüchlern, wieder Versuche wacht, die türkischen Kreise günstiger sür Rußland zu stimme». Dem entspricht auch em Artikel der .Nowoje Wremja". der sich so weit vcrsteigt, sür eine innig« Verbindung der Türkei mit Rußland einzutretru, welche» letztere alS von den besten Absichten sür die Türkei geleitet barg, stellt wird. AlS Preis wird nicht» Geringere» als dir Ersüllung der russischen Wünsche, betreffend die Meerengen, verlangt. Ter Artikel ist lnsosern beachlenS- werlh, al» nach langer Zeit wieder einmal die Dar- vanellcnsraqr aus die Tagesordnung der pudlicistische» Er örterung gesetzt wird. — Ihrem Mißmulh über die Ber liner Monarchen-Zusammenkunst geben die rus sische» Blätter in verstärkten Hetzereien gegen Oesterreich Ausdruck. Besonder- beliebt ist der Versuch, Bulgarien als in ein AbhäiigigkeilSverhälluiß zu Oesterreich geralheo dar zustellen. Der „Grashdanin" legt sich sogar tue Geld beschaffungen in Bulgarien sür diesen Zweck zurecht und behauptet, daß da» Geld, welche- Bulgarien in der letzten Zeit von amerikanische» Fmanzkiäslen geliehen erhalten, au- Oesterreich stamme und von der Landerbank verrühre, die sich „> Folge de» Lobe-, da» der Kaiser Franz Joses Bulgarien eriheilt hat, herbcigelaffen habe, aus de» bisher verweigerten AulehnS Abschluß einzugehc». Daß Bulgarien schon lange, bevor die anerkennenden Worte de» Kaiser» Franz Joses erfolgt sind, da» erwähnte Geldgeschäft mit den amerikanischen Geldkräste» abgeschlossen, hindert den „Grashdanin" an seiner Behauptung nicht. * Dir czechischrn Blätter, welche schon die Monarchenbegegnung in Berlin mit seltsamen Be merkungen begleiteten, wagen sich nun sogar mit einem wenig verblümten Versuche hervor, der österreichischen Regierung anzudeuten, daß sie die czechischrn Forderungen erfüllen müsse, wenn sie ihre äußere Politik durchführen wolle. Ter „Hla» Naroda", da» Organ Rieger'», sagt rund heraus, laß die äußere Politik der Regierung die Pflicht auserlrge. „eine voll ständige Befriedigung jener Volker zu erzielen, deren Zu friedenheit in diese», Falle so entschieden in» Gewicht falle." * Wie bereit- erwähnt, hat König Humbert von der Bacht „Savoya" au» anläßlich de- Geburt-fest-- de» Kaiser- Franz Joses an diesen auf telegraphischem Wege einen sehr warm aehallenen Glückwunsch gerichtet. Wie weiter gemeldet wird, nat König Humbert diesen Anlaß benutzt, um de» Kaiser Franz Joses seiner unveränderlichen Freundschaft zu versichern. * AuS Paris, 22 August, wird der „Bossische» Zciiung" geschrieben: Elsaß-Lothringen gehört uu» schon seit mehr al« achtzehn Jahren rechtlich und »haiiachlich zum deuischen Reiche, e- ist >m RerchSlnirde selbst bereit» ei« Geschlecht herane,«wachsen, da» es gar nicht ander» weiß und mil eigenen Augen «in nrrderet Lerhält- nrß gesehen hat, und doch wirb die öffentliche Mrinnag in Frank- reich bi« zum heutige» Daqe seltsam nervö», wen» irgend eure amll'che Kundgebung in ausfälligerer Weise daran erinnert, daß Straßdarg uns Metz wirklich deulsch sind. Ern fremder Monarch soll nicht wagen, Elsab-Loihriugen ander» al» höchsten» iacogaito zu be uchen. Nach französischer Ausfaffung hat er nicht da» Recht, den Boden zu betreten, der auch ihm wie de» Fiaazose» al» strittig gellen soll Ee würde Frankreich beleidigen, wenn er sich von deu deutschen Behörden de« ReichSlande- Artigkeiten erweisen ließe. M>» war hier drin Schah besonder- donkdar dosur, daß er et verimed, aus seiner Reis» von Pari- nach Süddentjchiand rlsasfiiche« Gebiet z» berühre», und ist nicht weit davon entsernt, diese Rucklicht al« ein neue» Gebot dem Gesehduch brr internal ooalr» Hös tch- kert hrnzuliusügen. Ma» war hier na v genug, erstaunt,ja erbittert»» sei», al-Fürst Hodkirlobr doSAmt eine»kar erlichen StailholrerslnStraß- burg anuahm Wie! dteier Monn, dem man zehu Jahre lang in Pari« so höfl ch begegnet war, der sich gegen die sranzösische Re- gierung und Gesell'chalt immer io lieden-würdig und entgegen kommend gezeigt hatte, dieser Monn ließ sich nun an die «pitz- der el'aß-lolhringischen Regierung stellen? Er scheu e sich »>ch', ein Ami zu bekleiden, das ma zur Verkörperung der Eroberung de« «rrch-lande- mochte? Welch' eine Falichhettl Welch' rra Undank:
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