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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.10.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188910313
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18891031
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18891031
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-10
- Tag1889-10-31
- Monat1889-10
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.10.1889
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Okrsebetnt täqlkch früh 6'/, Uhr. RrßiNioo und LkpröMs» Jodonuesgaste 8. Aprrchüondrn Srr Uröaction: Bornuttaq- 10—l3 Ilhr. Nachmittag« b—6 Udr. kV, e«»<>tt«»»re, M«nrlcr»!, »»a, ftch »«»»«»>» «>»l «rdindU» Anna»»« »er skr »tr nächftsal,«»»« «»»»er b,stimmten Aoseratr an »achentasen kt« 8 vhr «achmtttaa«, «n Lann» uu« Feft«a,«n srk» »««',,» lltzr. 21, -r» Filialk« für Jnl.-öllnahmr. Ott« »tr«». Un'verfiiäwftraß» 1. Laut« Lisch«. K«th«ri,e»str 28 p,r« „,,r Kü,tg»vlatz 7, nur bi- ',,S Uhr. ttpttgcrTagtlilalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgcschichte, Handels- nnd GcschLstSvcrkchr. Abonn,me«t»yrei» vierteljährlich 4'/, Mk. tnrl. Vringerlobn b Mk., durch dtr H»ß bezogen 6 Mk. Jede eiuzelie Nummer 80 Hs Belegexemplar 10 DI. Grbühren für Extrabeilage» (in Tagedlalt-Format gesalzt) «hne Postbesürderung 60 Mk. «tt Poftbrjörderung 70 Mt. Inserate 6grspaltme Petitzeile X) Pf. >r»Kerr Schriften laut »as. Preitverziichnt». Tabellarischer ». Zlffrrnsatz »ach höher» Ta ns. Uerlameu «utrr »»» Nebartt,,«strich dt» 4«rlp»lt. Zelle 50 Pi „ vor den F, mlltennachrichte» di« 6geip,ltr»e Zeile «6 Dt. Inserate stad stet« «» die GxprStttan z» senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praaouwanmcko oder dnrch Paß- »achaobme. SU2 30^. Donnerstag den 3t. October 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. SMlische Lparcalle beleiht Werthpaptere unter günstige« Bedingungen. Lelstjig, den 25. October 1889. Die Svorcaffen-Deputati»». Vekanntmachllllg. Die Leuchtkraft de» stLvliscticn Leuchtgase« betrug in der Zeit vom Dt. biS 27. dieses MvnatS im Argand« drenner bei 2.5 Mtilimeler Druck und 150 eitern stsindtrcbein Eonsum da« 18.2 lache der Leuchtkraft der deutschen Normal kerze von 50 Millimeter Ftammendöhe. Da» fpecifische Gewicht stellt sich im Mittel auf 0,467. Leipzig, am 29 October 1889. DeS RatbS Deputation z« den Ga-anstalte«. Vrkannlniaihnng. Hierdurch bringen wir zur öfseutlichen Kenntniß. daß von dem „Bebauungspläne für den Stadtbezirk Reudnitz" neue lithographische Vervielfältigungen, und zwar m 12 einzelnen Sectionen, angesertigt worden und zum Preise von 1 ^ 50 für die Sektion bei unserer Tiefbau verwaltung (Rathhaul 2. Etage, Zimmer Nr. 2S) zu haben sind. Leipzig, den 28. October 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. Id 5170. I»r. Georgi. Givßel, Uff Zichkinder brttrffend! ftzreitag, den I. November 1888, Nachmittag« von 2 Uhr ab iw» Katsersaal« der Eentralhalle. Die Vorstellung erstreckt sich aus alle i«i fremde« — nicht verwandte« — Personen in der Stadt Leipzig gegen e»i festgesetzte« Ziehgeld unlergebrachter noch nicht schulpflichtigen Kinder, und werden d« ZiedmUlter, welche aus Erfordern Auskunft über Namen, Sund, Geburt«, ort, Atter und sonstige Familirnvrrhäitniffe der außerehelichen Ettern de« betreffenden Kinde« zu geben in der Lage fein müssen, hierdurch ausgesordert, die Kinder gchchler Art am obengenannten Tage im bezeichnet«» Loca Ziebkinderarzte unter Vorzeigung ziehentitch tkoatrolbucheS vorzustelle U«e«tschuldigte Derabsäumuag stellung deS Kinde« verwirkt die zun» Halten von Ziehkindern. Leipzig, am 25. Oktober l889. Der Ratv der Stadt ßletpztg. 44lrmeuamt.ß 2. ». 1«2. LuVw. g - Woij. Wendt. dem Herrn Zieh» be er Bor» echttgnng Aufforderung. Die am 1l. Mai 1849 verstorbene Frau Gntlle v«rw. Gericht»director Winkler aeb. ipöppta »l in ihrem Irhien Willen ein Vermächtnis von 4000 Tb krn mit der Bestimmung gestiftet, da- dt« Ztnfe« d« »« an ««» bemittelte Wittwe« zweier dtestgr« kdvoeaten ober GerichtSdireetore» je fünf Jahr lang an», gezahlt werde« solle«. Dl« eine Hälfte ver Zinsen dieser Winkl« Pvppig'schrn Sliftunz lst auf d>« fünf Jahre l890 bi« mit 1 »4 anderweit durch den Bersaffung«au«schuß de« Stadtverordne »Collegium« zu vergeben. E» ergeht daher au diejenigen Frauen, h»lchr daraus Anspruch machen können und wollen, die Aufs, Gesuche bi» zum 28. November 1S8S im Geschäst«zimmer der Stadtverordneten, Kchbrinrnstraße Nr. l. 2 Treppen, anzubringen. Leipzig, den 26. October 1889. Der BerfafsnagSanSfchn- der Stadtvch»rd«ete». l)r. Schill. HolruttSkigerung. La« auf de, Haltestellen vrncha and GrsßfteitG»« lagernde Brennholz, worunter ca. 370 Stück welche und dort« «hwelleu. fall «nnta«. de» S. Navrmber 188», 7'/, Uhr Vormittag« aas Haltestelle Beuchc 9'/, - » . . »roßst-terg «sfeatltch versteigert »erden. Döbeln, den 2b. October 1889. Köntgltche» Ahthetl«n,«»z«,e„ie,r»vt»»» II Die Ltatsberathung im Reichste. Die Rede de« Abgeordneten Rickert gegen ste, Etat ist lediglich eine Wiederholung und vertheidigung deS s»isi„nigen Programm», welche« wir gestern an dieser Stelles «wähnten. Er verlangt Abschaffung der indirecten Steuern, Ilushebung de« Eociatlstengesetze«. und al« Ideal schwebt ibitzlcr Grad von politischer Freiheit vor, wie er in Italien dckebt. E» gehört «ine gewisse Ueberwindung dazu, gegen eib, so der bohrten Slandpuncl auszutrele», es ist aber deynch noth wendig, die Rede nickt unwiderlegt zu lasten, weiub sich a» die materiellen Interest«» der unbemittelten VolkSclaß, wendet. Jin Grunde genommen läuft der Jnbalt der Rede h« Herrn Ricken daraus hinan«, daß die Fi,>a»;wirtbschasl ber.ßegierung da» Volk ru'nirt und seine politische Freiheit verruß«,. Eine so schwere Anklage muß wohl begründet werde« ton den, welcher sie erhebt, aber nach stichhaltigen Grünv» für die ausgestellten Behauptungen sucht man in ver Red« da Herrn Nick rt vergeblich. Ter deutschsreisinnige Redner knüpft an da« Millke'sche Wort au: „Der Umsang der heutigen Krieg«rüstungen isilo groß. daß sie auch da« reichste Land auf die Dauer nicht ertrag« kann" und fährt dann fort: Die deutsche Nation ist Will'»«, „nt jedem Fiieden-sivrer in» ibr« staatliche Existenz zu Knipsen Kein Opfer wird der BolkSverlreiung dafür zu groß sei», Lpe» Weit liinau« über da« B dürin'S >st in den ietziea Jahren der Mililair» und der Manneelat au-gestaitet. Herr Nickeit beruft sich allo >n demselben A'hemzuge aus ein« allgemein anerkünnl« miiitairische Buionläl und übt zugleich eine ad spre>t e ,de Kr t k an dem, wa« eie militairischeii Autorität r zur V.rvollftändiguug der Riisluna für nölhig halte». §r macht dann noch eine» schwachen Versuch, den Kciegr«n,istcr Vronsart von Schellrnkorff al« Zeuge» dafür anzuskhren. daß nun ein gewisser Stillstand ln den Rüstungen zu erwarten ei. Da« nennt Herr Rickert Bewewsührnng. Wa« seitdem in Frankreich geschehen ist, um die m>litalr>sche LeistungSsädig. keil de» französischen Volke« aus dl« höchste Spitze zu treiben, exiftirt für Herr» Rickert nickt, er führt gegen diese That- ache nur den unanscchidaren Satz in« Feld, daß zu einem guten Rüstzeug auch gute Finanzen gehören und berust sich dabei aus ein Wort de« Fürsten Bi-marck: da« Parlament ei dazu da. den Gefahren der monarchischkn Negierung, der bureaukratiscken Beschränktheit am grünen Tllck ein l leto entgegenzusetzen. Da« war wohl ' da« unglücklichste Eilst, was Herr Rickert in diesem Falle wähle» konnte, denn, wenn es sich um unsere mititairiscben Bevüisnist, gegenüber einer leidenschaftlich erregten Nation handelt, so bcsiiivct sich nicht der militaintch« Sachvrrsiänbige, welcher noihwenvige Lertheidigung-maßregeln svrderl. sondern der. welcher sie verweigert, im Falle de« vom grünen Tisch au« urtheilenden beschränkten Bureaukralen. Auch Herr Rickert wiro der RrichSieqieruna da« Zrugniß nicht versagen, daß sie mit den >nilila>riscben Nüstnngen nick» vorangeqanqen ist, sondern daß sie nur Stinkt für Schritt und selbst bann nur zögernd dem gefolgt ist, wo« die Franzosen in Milnairischer Beziehung gethan haben. Erst noch bei Eröffnung de« R ichstagr« wie» da« Wiener „Fremde,iblatl" durchaus» zulr.sf iiv aus die TbatsaLe hin, daß die Franzose» ihrr Artillerie in ganz außergewöhnlichem Maße vermehrt hätten und daß de«halb Drutichland hinter solchen kriegerischen Vor- brreitungen nicht Zurückbleiben könne. Herr Rickert findet >w Gegensatz dazu, daß in den letzten Jahren Mililair- und Marineetat weit über da« Bedürsniß binau« belastet worden eien und da« genügt ihm, um die Maßregeln ver Reich»- regierung al« unnölhig und unzweckmäßig abzulehnen. Nicht ander« ist die Begründung de« Unheil«, welche« Herr Rickert über die Vermehrung der Marine fällt. Er knüpft an da« Wort de« Grafen Mo»t« an, daß wir un« zuerst in den Stand setzen wüsten, un- zu vertheidigen, ehe wir daran denken könne», zum Angriff Uderzugchen. und decretirt dann einfach: Diese« Stadium ist erreicht, aber die Angnfsdflolte bat die große Mehrheit de« deutschen Volke- nicht gewollt )err Rickert nimmt also nicht nur die Eigenschaft de« mili- tairischen Sachverständigen für sich in Anspruch, ver die deutschen Rüstungen zu Lande al« weit über da« Bedürsniß hinan», zehend erklärt, sondern er hat auch erkannt, baß die Mrrine ich im Lause eine« Jahre- au« einem VertheidigungSwerkzeug zu einem Rüstzeug für den Angriff zur See entwickelt hat und findet natürlich, daß die« der Friedenspolitik de« Reich« n,cht entspricht. Und so bricht er in die hochtönenden Worte au«: Deutschland ist daraus angewiesen, im Herzen Europa» eine schwere Rüstung zu tragen, ober darüber hinaus noch Colonialpolitik zu treiben und noch gar eine Angrisjeslotke zu halten, da« hat den Schwerpunkt unserer Existenz verrückt. Eine dcrartige Kritik der Finanzwirlhschast der Regierung ist völlig werlhlo« und man kann sich nicht wundern, wenn sie bei den Zuhörern nur Unwillen und Lange, weile erregt, aber aus den Rrich«tag sind solche Rebe» auch nicht berechnet, sie wenden sich an die Wäbler und hre Wirkung ist nach den Schlagworlen und Eilaten be- messen, mit welchen sie ausgestaltet sind. Die eigenen Worte BiSmarck'«, Moltke'« und de» Grasen Mont« machen aus Leute Emoruck, di« üderbaupt nur aus Scklagworte dörr», die sich ihrem Verstäneniß anzubequcmen scheinen, und wenn dann zwischen durch aus die Erhvbung ver Leben«mitt> l- preise hmgewiesen wird, van» sängt dock mancher, der sonst eine richtige Vorstellung von der wahren Sachlage halte, an zu zweifeln und darüber nachzuvenken, ob die Sache nickt vi lleickit dock billiger gemacht werden könnte. Da« ist vir Gefahr, welche roulinirte Parloment-redner immer für einen Tdeil der Wähler haben, aber glücklicherweise ist die-politische Reise der Wähler überall im Zunehmen begriss.m, und die Wahrheit leuchtet ver großen Mehrzahl derselben ein, daß eine Niederlage in einem Kriege ganz andere urd schlimmere Folgen haben muß, al« die Erböbnng der Leben«nrittelpre>se um einige Pfennige, ganz abgesehen davon, baß die G»ünbe dieser Prei«erbvbung keinerweg» so klar zu Tage liegen, al« Herr Rickert sie karstellt. Genau mit derselbe» Sicherheit und Oberflächlichkeit, welche Herr Rickert in Mililair- und Marine»Ang-legcnkeile» §eigt, fertigt er auch die social« Frage ab. „Es hanbelt ich darum, eine politische Parle, mit gewaltsamen Mittel» zu unterdrücken", ruft Herr Rickert mit Emphase au- und nennt da« neue Socialislengesetz die folgenschwerste Vorlage, die jemals dem Reichstage gemacht worden sei, weil sie da« höchste Maß der Reaction verkörpere. Und doch muß Herr Rickert zuqestehen, daß er selbst für da« g-genwärlig gellende Socialistengesetz gestimmt bat. Der Redner nennt die Socaldrmokratie eine politische Partei. Wenn diese Be zeichnung richtig wäre, dann ließe sich der Siandpunct de« Herrn R ckert verstehen, aber e« scheint un» sehr gewagt, eine Partei politisch zu nennen, die den bestehenden staatlichen und gesellschaftlichen Zustand verwirst und einen durchaus ander- gearteten an seine Stelle setzen will. Die Socialdemokratir nimmt am politischen Leben ver G genwarl nur au» taktischen Gründen Tbeil, sie erscheint nur dkSbalb an der Wahlurne um ihren Theorien davurch wette Verbreitung zu sickern, sie weiß aber ganz genau, baß sie ihr Ziel aus parlamentarischem Wege nie erreichen kan» und wird. E ue solche Gemeinschaft verdient nicht die Bezeichnung politische Partei, sie kann nicht mit demselben Maße gemessen werden wie die aus dem Boden der bestehenden Staatseinrichtunaen sich bewegenden Parteien und deshalb können ihr auch nicht die gleich-» Rechte ein geräumt werden. In Italien dulöet man die Republikaner im Parlament, obwohl sie in eine monarchische Volksvertretung Nicht gehören, wir müssen UN« aber gegen dir politische Gleich- brrechtlgung der Socialbemokralen verwahren. * Leipzig, 3l. October. * Wie ,« heißt, liegt e« in der Absicht, dem Bunde« rath« und dem Reich«tagr in einem sogenannten „Weiß bucke" eingehend Kenntniß über die Ereignisse im deutsch ostasrika nische» Schutzgebiete vom Beginn der Ope- ratione» de« ReichS-Eominissar- W ßmann b>« >n die jüngste Zeit zu geben. Da« Weißbuch büiste im Zusammenhang« mit der in der Thronrede vom 22 k. anqekündiglen neue» Vorlage wegen Deckung der Mehrkosten für die W ßmann- Expedilion stehen und zugleich mit kieser ericheinen. * Eine unter dem Vorsitz be« Abgeordneten von Jtzenpli!) tagende Versammlung bc« Denls chccnserv a i >ve» Ver ein« >u BreSlau hat mit alle» argen zwei Summen die Erneurrung de« Eartel« sür bw Rrtch«tag«wahi beschlossen. Freisinnigen Zeitung" ist bi« Nachricht, daß j atF der Reise i» d«ri« ohnmächtig und fiel im L'staboner ^ lauisenber ' ----- --- -> »— ^ « der Abgeordnete von Staui^enberg sich nach Ablauf dieser Session au« dam Reichstag zurückzuzieheu gedenke, unbegründet. * Au« Gera, 29. Oclober. wird un« geschrieben: Die deatiae Sitzung de« Landtage« sür da« Fürkea- hum Rrntz jüngerer Liaie wurde durch de» >lter»p' isidenten llr. Jäger kurz »ach 10 Udr eröffnet. Nach den Berichten der WahlprüsungSavldrilllaqeu werden sämmilich« Wahlen sür gültig erklärt. Hieraus erfolgte die Bereidiquug der Ab >«ordneten durch Handschlag seiten« de« Staattmlaistrr« vr. T. von B'ulwitz. In d >« Prifidwm wu dcu grwävlt die Abgeordnete» yü>br>naer al« tlrSstdenl. ve. Jäger al« vicepräsident. K'ni» al« Schrtftiührer und Lautenschläaer al« dessen Stellvertreter. Die Wadi de« g nanz», Justiz- und Pitition«.Ausich»sse« bildeie den weiteren Punkt der rage-ordnung. An «orlaaen sind noch drei eiugegangen, nämlich „ne lande-hrrrltche Perordnonq zur Au-sührang d « ß ^ des NeichSgeietzeS» delrcff-uv die Erwerb«, und Wirtdscha'ilgenosten. schäfte» vom 1. Mai t889. «>u Antrag um tbOO ^ Slaarszuschub Schulhaut»Neubau der Gemeinde Obervöh möüors und eia Schlöffe beim Besuch« de« König«" Karl und der Königin Maria Pia so unglücklich zu Boden, daß er sich da« Gesicht verletzte. Augenblicklich soll er sich bester befinden. Da e« in Portugal Sitte ist. allen Königen einen Beinamen zu geben, so wird der verstorbene Herrscher in der Geschichte al« Dom Luiz der Gute bekannt bleiben. * Nach bekannten schlechten Mustern hatten die Bo ul an alsten die aus Dien«tag angesetzte Beerdigung eine« Herrn rissitb zu einer politischen Kundgebung au-ersehen, weil der Verstorben« die etwa« zweifelhafte Ehr« hatte, rin Oheim Boulanger'« zu sein. Dem Leichenzug hatten sich dem gemäß etwa 2000 Boulangisten. darunter säst alle Mitglieder ve« sogenannten Nalionaiausschusse«, aiigeschlossen. Al« der Zug gegen 4 Uhr von der Kirche Saint-Frantzoi« kavier auf dem Boulevard ver Invaliden ankam, schrieen die Leidtragen den: ,,E« lebe Boulanger!" Sofort griffen die Schutzleute usammenstoß, in dem die eigenartige Feier ohne Störung. Am Grabe wurden viele Kränze »iedrrgelegt, einer trug die Inschrift: „Meinem 'wählt worden, und mit Autnahme von rtei auch nirgend« eine bedeutende G,tftliit>ea. * Von der Energie, mit welcher die Socialdemokraten dir Wahlbewegung einzutreten sich anschlcken, zeigt ver Beschluß eine« am letzten Sonntag in Ossendurg ao> gehaltenen badischen Ardeitrrlaa«, in allen 14 badischen ! Re>ch«lag«wahlkreisen socialvemokrattsche Eandldaten auszu- stellen. Dabei ,st noch »iemal« rin socialdemokratiicher Ab- ^ geordneter in Baden Mannheim hat di« Mitgliederzahl. * Der Kanzler der Universität Tübingen, Gustav RÜmelin, in der politischen Weil bekannt durch die Rolle, die er in den Jahren 1848 und 1849 gespielt hat. ist, wie tklegrapd'sch gemeldet, am D>en«tag Abend nach kurzem Krankenlager daselbst im 85. Lebensjahre gestorben, lieber einen Ledrn«taus dürsten folgende Dalrn von Interesse sein: Au Raven-berg in Württemberg am 26. März 1815 ge« wren, besuchte er, zum Studium der Theologie bestimmt, da« Stift in Tübingen, wanvte sich dann dem philosophischen Lehramt zu unk wurve l845 Rector der Lateinschule in Nür« tinaen. l848 wurde er zum Abgeordneten sür die National- Versammlung in Frankfurt gewählt, gehörte kort zur so genannten kleinveutschen crbkaiserlichen Parte« und war 1849 Mitglied derKaisrrdevutation in Berlin, vor Ucker» nedeluna der Nationalversammlung nach Stuttgart legte er eine Stelle al« Abgeordneter nieder und wohnte bald daraus der Versammlung in Gotha bei. Rach seiner Ruck kehr wurde er 184» zum Pevsesior am Gymnasium z« Hol- bronn ernannt, daraus 1850 al» Referent über da« bumanistiscve Unternch'Swesen in den Elukienrath verletzt, 1852 al- N >lh in da« EultuSminitterinm berufen und >856 zuin Slaal-raih n»d DeparlemeiikSches de« Kirchen- und Schulwesen« ernannt Nach seinem Rücktritt im Jabre 1862 widmete er sich Nterari- chen. vorzugsweise stalistlschen Arbeiten und übernahm die Leitung de« Statistischen Bureau« Im Jahre IK67 habi- t tirte sich Nüinelin al« Pnvatvocent sür Statistik und P'h-bologie in Tübingen und wurde 1870 zum Kanzler der Universität ernannt. Rümelin hat eine Reihe größerer und kleinerer Gchrisie« statistischen, historischen, philosophischen und anderen Jnbalt« veröffentlicht; unter ihnen sind nament lich die ..Shakespeare-Stuvien", in Venen er dem einseitige» ShakespeareeEultu» entgegrntrot, dabei aber da« seinste Ber- tändniß für die wahre Größe de« Dichter« bekundete, zu besonderer Bedeutung gelangt. Späler erschienen von ihm Reben und Aussätze, vie Tbeilung der Rechte, die Bcvötkerung»- stalistik be« Königreich« Württemberg, die Berechtigung der Fremdwörter »c. » >» * Der Wortführer der norwegischen Unversöhn lichen, ver bekannte Dichter Björnstjerne Bjvrnson, ährt fort, gegen die Verbindung Norwegen« mit Schweden z» Hetze». Al» erste Bedingung für die weilere Andauer der Verbindung mit Schweden stellt er die Anerkennung der völligen Gleichstellung Norwegen« mit Bezug aus die Rcprä sentation beider Reiche dem ÄuStande gegenüber, nämlich ew Minister de« Aeußern für jede« Land, besondere Eonsuln (und Gesandte), sowie eine LkinSck>t>gui>g für jede« Reich, gesonderte Verträge mit sreniben Mächten abzuschließen. Der Dichter wird inveß bald erfahren, baß seine politischen Freunde in diesen den Geldbeutel jede« Einzelnen berührenden Fragen nicht allzu weil an seiner Seite marschiren werden. Es wird nur Wenigen in den Sinn kommen, die politische Ver bindung mit dem Nachbarland« ernstlich in Frage zu stellen * Au« Petersburg, 28. October, wird un« geschrieben: Die Hinterbliebenen ver in der vorjährigen Borki-Kala- Ürophe Verunglückten haben sich an die Verwaltung ver Kursk-Charkow-Aiow'schen Eisenbahn um Unterstützung resp. Entschädigung gewandt. Die Bahn lehnte die« ab. weit die Interessenten bereit« au« der kaiserlichen Privai- schatulle Jahre-pensionen beziehen. Die Sache kommt nun zur gerichtlichen Entscheidung und dürste einen inier- -sianten Proceß abaeden, da einige hervorragende Acvocale» sich der klagenden Parteien angenommen haben. * Nach Meldnstg der „Politischen Eorreipondenz" au» Cettinje hat der Füist von Montenegro dem dortige» österreichischen Ministerresidenten Oberst von Millinkovic den innigsten Dank au-geiprocken für die Bereitwilligkeit. ,»il welcher die bosnische Landesregierung Unterstützungen in Au» sicht gestellt habe für die über da« bosniich-derzegowinische Gebiet nach Serbien auswandernden Montenegriner. * Am 28. d. Mt«, fand in Lissabon da« Leichen« begtingniß sür den seligen König Ludwig statt. Der Zug. der sich von der Kirche Los G-ronimo« nach dem Pantheon von San Vincente bewegte, d stand zunächst au« 307 Privatwagen; es folgten 120 bt> .rtiche Vereine, die Wagen der Miniiler und darauf 12 ^ ^nkwagen, von Vene! der letzte de» König» Sarg trug. .in vierten Wagen saß der Palastmojorvomn« Marqui« Fica 00 mit General v Verse«, d-m Vertreter .Deotichland». im sechsten König Karl vo» Rumänien mit dem Herzog vo» Aosta und dem Herzog vo» Mon'.p.nsier, der acht- trug die verhüllte Krone, der zehnt v « König« Helm und Schwert. D-r eiste Wogen, der sogenannte Dogen der Ehrfurcht, brachte die Traüerkränze Den Schluß bildete die gesammte Garnison von Lissabon, a, 15 000 Mann, die vorher Spalier gebildet. Dir Sch sse »n Tajo trauerten mit Flaggenhalbmast und feuerten im Verein mit den Fori« Salutschüsse. Dcr Vertreter d'r Königin von England, der Herzog von Edrnburg. war durch Krantheii ve, hindert, der Feier beizuwohnen. Er bat sich immer noch nicht vollständig von de» maltesisch« Fieder «rholt, wurde Oheim. Jersey." * Unter der jüdischen Arbeiterbevölkerung im Ostende London« findet, wie man der „Frankjurter Zei tung" berichtet, rin» Agitation statt» welche auf eine Ver kürzung der Arbeitszeit abzielt und mit einem allgemeinen Streik zu enden droht, soll« dir Meister nickt aachgeb«. E« sind hauptsächlich Schuhmacher. Uhrmacher, Hulmacher, Pelzarbeiter, Drechsler und Bäcker. Diese letzteren haben ein« Zwcigvcrein de« großen Londoner Gewerkverrin« brr Bäcker gesellen gebildet und werden mit diesen am 9 November streiken, fall« der zehnstündige Arbeitstag nickt gewährt wird. E« ist ein Gewerkrath aller jüdischen Arbeiter im Ostende aegründet worden, in dem alle Gewerke vertreten sein werden. Thalsächlich fand diese Gründung vor dem Streik der Schneider statt, und die Bereinigung aller Gewerbe hat durch den erfolg reichen AuSgang diese- AuSstailbc« neue« Lcb>n erhalten. Herr Wi»«derg ist Präsident. Herr Wiß Schriftführer. Lord Rothschild wird Ende ver Woche in der Toyiidee-Halle. wo nch ver iüvische Gewerkrath constituiren wirb, den Vorsitz führen. Nach Constituirung de« Verein« tritt eine Regel in Kiasi, daß nur solche Arbeiter al« Mitglieder ausgenommen werden, welche sich über den Besitz einer gewissen Befähigung einem Gewerke au«weisen könne». Durch diese Vorschrift soll die Einwanderung ungeübter Arbeiter beschränkt werden. * Au« Porto Llegre, 27. September, wird der Vo'siscden Z-itoag' geschri-bm: -v hat der Tod einen jener »Brummer" obgerusen, die »Icht mtt Ä!:echt al« der Sauerteig bezeichn.» werben, welcher da« biiändig gewordene Pen licht dum unserer Provinz in den süusztg« Jahren in Gädruag brachte »nd geistig aussruchke, und zwar eine» b-r begabieiien au« jener Schaar, einen der elnflubretchsteu Ber« mittler deutscher Luliur sür B isütuner. .Brummer" neuul mau oie Soldaiea der deutschen Legion, die au« de» Neste» der ichlkkivig-dolfteinischea Armee sür Brasiüen angeworden wurde». Der Name schreibt sich her vo» den großen Kupfermünzen (etu Stück voin Umsaug etae« preußischen Thalert hatte den Werth von 40 Nett -W 8 Pfennig), in denen die Legiouair« ihre» sold empfinge», uud iür welche uater idneo die Bezeichnung Brummer autkam, di« dam» aui die Legtonairr selbst überging. Mit ber deutiche» Legion kam auch 18ül Karl Jansen, au« Köln am Rhen, gebürtig, in da« Land; am 23. Srpibr. ist er l» itio de Janeiro gestordea. Er Hot »in -Iller von etwa 60 Jahren erreicht Sein siecher Kdrper, mit dessen Kräften er keineswegs haushälterisch umging, ließ kaum erwarten, daß er ieia Lrceu so hoch bringen würde, aber di« Rensamkeit seine« Geistes und die Lebhaftigkeit seines lemperanieiits »rügen immer wteber den Sieg über sein Lrideu davon. Fiüher wirtie er in der diesseitigen Provinz in verichiedenen Stillungen; während der letzten Periode seine« Leben« war e« ihm vergönnt, eine bedeutende Wirksamkeit al« Professor der deutschen Sorache am kaiserlichen Lollegium D. Pedro II. in Rio zu entfalten. Ec, hat verschied u« nützliche Schulbücher und insbesondere Sprachlehren sür Brasilianer und Deut che verfaßt. Seine Lehr- cücher der Pöring»stichen Sprache sür Tculjche sind vor allen andern vorboudeneu Denjenigen zu empfehle», wclchc jene Sprache zum Gebrauche 1« Brasilien zu erlerne» wünich«Der deuische Verfasser eine« Nekrolog» von Karl Jansen in einer hnsigii, landeS- sprachliche» jjeituug Hut geglaubt, dem verstorbenen einen romoa- »scheu Hintergrund dadurch zu geben, daß er ihn zum Sohne einer in morganattjcher Ehe mit einem gewissen Jausen vcrinählleu Prinz, ssiu von Wied machte Eine solche Pnnzeistn Hut e- nie gegeben Richtig ist, wo« ich von Jemand weiß, ber uiil Karl Jansen in Köln die Schu bank gedrückt hat, daß er der natürliche Soha eiur« Prinzen von Wied war. * Dem „Stanvarv" wird au« Shangbaivom 28. d. M. kelegraphirt, daß starker Regen die reiche Baumwolleriiie im Thale de« Hangtrc vernichtet habe. E« stehe eine große HungerSnoth bevor und der Preis von Reis sei bereit« um da« Dreifache gestiegen. Lolonialpolitisches. * Gegenüber den letzthin Über die Lage auf Samoa verbreiteten Telegrammen erscheint der Hinweis am Platze, daß deren Fassung sür Jntbümer und Mißverständnisse einen weilen Spielraum läßt. Es sei deshalb tnerinit constalirt, saß von einer neuen Köuigswahl, welche zu Gunsten Mataasa's au»gesallen, gar nicht die Rede sein kann. Vielmehr verhält nch die Sache so, daß Mataasa sich sl>' >rn Zeitraum di« z»m Inkrafttreten de« zwischen den interessirten Mächten getroffenen neuen Vertrage« seine durch de» Sieg über Tamasese errungene Würbe sozusagen hat bescheinigen lasten. Wie überflüssig, ja schädlich diese» Manöver gewesen, beweisen zur Genüg« die al« Folge desselben zu betrachtenden blutigen Eonflicte zwischen den Mataasa- und Tamaseseteuten, welche uiinölhigea Staub auswirbeln, ohne doch in den internationalen Abmachungen bezüglich Samoa« da« Geringste ändern zu können. * veeli», SO. Oklaber. In de» Kreisen de« Emin Pascha- Lomlt«« beschäftigt man sich seit ringer Zeit schon sehr ernsthaft »tt der Frage der Nückberusung der Peters'ichen Expe dition, e n« Froqe, die schon durch di: Unzulänglichkeit der dem Lomii» zu Gebote stehenden Mittel sich von leibst auidrängt. Dtr ,elchäit«sührend« Ausschuß hat, wie gemeldet, da« GesammtcomitS io schleuniq zusammenberusen. daß auf da« Ericheinen der au«- wäriigen Mitglieder kaum gerechnet werden kann Trotzdem werden gerade in dieser Versammlung entscheidende Beschlüsse gesoßt werden Nüssen. Inzwischen dal man l>r Peter« anicheineiid io weil in da« I n,re Vordringen laste», daß e >ür eine von hier au- gesandte Nachricht schwer erreichbar i.iu dürfte, -lubrrtiie 1« sind dl« Reibungen über eine« gemeinsame» Bormarich Emm Paicha'« »tt sraul«« Nstzm monVerlr^ s, daß sich da« »,»>«4 msz
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