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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188911109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18891110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18891110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-11
- Tag1889-11-10
- Monat1889-11
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1889
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1-r-- rs r til-L L?« .»08. L »I.L Ab«. V. U-t. derm aug- :r zu Er- «rschetnt tSgllch früh 6'/, Uhr. und Ur»kditi«u I»ha»»»«gass, 8. Sprechssun-rn örr Art«kFo». Borautlag« 10—IS Uhr Nachmittag« 5—S Uhr. s tl ii> NVS,»tk ki»«^«n»In M»»»icri»i« »»chi ßch bn »rd«n>°» lutbl »rrdnitlich. «„««tz»- »er fR» »t« «LchMelse»»« Ru«»rr Anker ate «> «achenta,»» «« t «tzr Nach«it,a,«. «u P««>»««» Arftt«,e« srittz di« Uhr. 3n irn skr Ins.-^n«tah«r. Ltt« Alk««, Uaiversilit-straßr 1. kants LSschk, Kaiharivevstr. S» Part, und KöuigSplatz 7, nur bis '/,2 lltzr. UchMtrTllgtblaN Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Kandels- und Geschäftsverkehr. Abonnementtpreis vierteljährlich 4'/, Mk. tack. vriagerlohn 5 Mk.. durch die Post bezöge» 6Mk. Jede einzelne Nummer 20 Ps Belegexemplar IO Ps. Gebühren für Extrabeilagen (in Tagedlail-Format gesalzt» stzne Postbekörderung 60 Mk. Mit Postbesörderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Pctitzeile 80 Pf. Gräßere Schriften laut uns. Preisverzeichnis Dabrllarischer ». Zissernsa» nach Hähern, Taris. lleelamen »nter dem Redactionsstrich die 4gelpalt. Zeile bOPi^ vor den Familiennachricht eu die ügespalteue Zeile 40 Ps. Inserate siud stets an die drPkdtttan zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praevumsrnuäo oder durch Post- nachnnhme. SI4. Sonntag den 10. November 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Selenlliche Ätzung -er Ag-t»erM>eleil Freitag, »ea IS Rovr«der I»AS. «be»d« «'/, V-r, t« Saale »er »»r»alige« Haadel»h-rs« a» Rasch«arkte. Tagesordnung: I. Bericht d«< Finanzau-schusse» Uber: ». den Rechnungs abschluß deS Lagerhose« für 1888; d. die Rechnung über daS Grassi'sche vermächtniß für die Stadt Leipzig aus da- Jahr >888; o. die Vorlage, betr. da« Neben- conto über die Verbreiterung de- HhciiiaSgäßchenS aus da» Jahr 1888. H Bericht de» OekouomieauSschusseS über: ». Anschassung von zwei neuen einspännigen Schlemmkarren; d. AuS- sührung von Baumanpflanzuugen aus einer Strecke der König-Iohann-Slraße; o. Verzicht der Stadl als Besitzerin de» Rittergutes Siv»er>tz u. Th. aus da-Mitrigrnthum an dem Gpritzenhause zu Stötteritz; . - . , „-42.43 de» alten 6. Entwässerung der W.esenpareellen Nr. zUbe'sH^n Flurbuch« für LöSnig; «. Alphaltirung einer Strecke der Löhrstraße, k. de» «»trag aus Höherlegung eine» nruangelegten Promenadenweges im Eonnewitzer Holz« M. Bericht »e« Bau- und OekonomieauSschusse» über: Feststellung der Fluchtlinie für den Täubchenweg von dem städtischen Armenhause ab bi» zur Grenze de« Reudnitzer Stadttheile». IV. Bericht de« Bau-, Oekonomie- und Finanzausschusses über: ». Entschädigung deS StammvermögenS wegen Ankauf« der Gohtiser Mühle au» dem Betriebe: d. Ankauf der Pareellen Nr. SI, 118, 124. 262. 268 de« Flurbuch« für Sommersell». V. Bericht d^ SliflungS- und BerfassungSauSschusseS Uber: Anstellung eine« Assistenten de» Krankenhaus- Inspektor«. VI. Bericht de« Stiftung«- und bez. versassung«au»schusse« über den HauSyaltplan sür daS Sirchenhau» auf da« Jahr 1890. Eventuell: VII. Beschlußfassung über die Ortsstatute wegen Anschlüsse« der Bororte. Vekannlmachnug, die Abgrenzung der Matthäiparochie «m Berhältniß zur Nirolai» und ThomaSparochir betr. Nachdem zu der vom hiesigen kirchlichen Gemeindeverbande beschlossenen und von un« genehmigten anderweiten Ab grenzung der Matthäiparochie in ihrem Berhältniß zur Nicolai« nnd Thoma-parochie auch vom Evangelisch-Lutherischen LandeSconsistorium Genehmigiing ertheitl worden ist, wird hiermit Folgende« zur öffentlichen Kenntniß gebracht. " Die Matthäiparochie wird in Zukunst von der Nicolai- parockie durch eine Linie getrennt werden, welche vom Markte beginnend aus der Mitte der Katharinen« und der Plauenschen Straße läuft und von da recht« umbiegend der Promenade folgt, in ihrem weiteren Verlause aber mit der alten Grenz linie zusammensällt. Alle östlich von dieser Linie gelegenen, zeilher zur MaNhaiparochie gehörigen Grundstücke an der Katharinenstraße, der Plauenschen Straße und dem Brühl, der Halleschrn Slraße und dem Plauenschen Platz« werden der Nirolaiparochie zugeiviesen. Von der Thomasparochi» wird die Matthäiparochie in Zukunft durch folgende Straßen: Barsußgäßchen, Kleine Fleischergasse, Barfußberq, Promenade, Lessingstraße und (von der Einmündung der LessiNgstraße bi« zum Beginn der Nvrd- westgrenze der Lutherparocbic) Frankfurter Straße getrennt, und zwar dergestalt, daß auch hier die Grenzlinie aus der Mitte der genannte» Straßen läuft. Alle Grund stücke. welche südlich dieser nencn Grenzlinie liege» und zrither der Matthäiparochie angehörten, werden der Ehoma-parochie zugewiesm. Leipzig, den 6. November 1889. Lie Lirchen-Iliipeclion für Leipzig. Der Superintendent. Der Rath der Stadt Leipzig. v. Pank. - Dr. Georgi. Wirthgc». 7065 Vellinntinachlnig, »ie Bildung »ineLnenr« Südparochte detr. Nachdem di« vom hiesigen kirchliche» Gemeindeverbande heschlossrn» und don un« genehmigte 4lu«pfarrnng des neu ,» deaeLndenden Südkirchspiels an« der Beterdparnchtr auch vom Svaugelisch-Lulherischen Lande«, consistorium genehmig« worden ist, so wird Solche« hiermit zur öffentlichen Kennlniß gebracht. Der neu zu gründenden Paeochie ist da« gesammte südlich der aus der Axe der Körner- und Mahlmannstraße lausenden Linie gelegene, im Osten von der Bayerischen Bah», im Westen von der Pleiße und den Bauerwnesen begrenzte und üblich bi« zur Ekadtgrenze sich hinzichende Areal über wiesen worden. Es wirb »uunichr zur Vornahme der Wahl eineS K'nrchen- vorstande« der neuen Parochie »erscheine» werben. Die bei Leitung dieser Wahl nach tz. 8 ff. der K>rche»vorstandS- und Sy»odc>lord»ung und bez. der Verordnung, die E>n- ietzung der K rchrnvorstände rc. betr., vom 30. März 1868 Nr. II dem Pfarrer obliegenden Geschäfte sind vom Lantc». cciisistorium dem Psa rer zu St. Pelri, Herrn I-r. Hartung, übertragen worden. Derselbe wird auch bis zur Eins tzung dr« Pfarrer« der Gübparochie den Vorsitz im Kirchenvorstande führen. Wir machen dir Gemeindrmitalieder der Sükparochie schon sitzt daraus aufmerksam, daß sie durch den zu bildenden Wahlausschuß in Kurzem zur Anmeldung der Wahl berechtigung und später zur Wahlyandluug selbst werben eufgesordert werken. Der Zeilpunct, an welchem di« Abtrennung erfolgt, wird noch bekannt gemacht werden, veipzig. den 5. November 1889. vie Lirchtn-Inspertiim far Leipzig. Der Superintendent. Der Rath der Stadt Leipzig. v Pank. 1)r. Georgi. Wirthge» 7065 164t. Allttordttun-. Die am I I. Mai >849 verstorbene Frau <kmtlie vrrw. G«richt4director Winkl«» geb. PSppia bat ,n ihrem letzten Willen »in Bermächtniß von 4000 Tbalrrn mit der Beiümmung gestiftet, »atz dt« Atase» da»»» a» »». demttt«l»e Wittwen ,»»«»« hiesige» «dvocaten »der GerichtSdirectoreu je fünf Jahre lang au»- gez«»»It »erde» sollen. Die eine Hälfte der Zinsen dieser Winkler-Pöppig'schcn Stiftung ist auf die fünf Jahre 1890 bi« mit 1894 anderweit durch den Bersassu»g«au«sch»bde«Sladtverordiietrn-Eollrgiuni« zu vergeben. E» ergeht daher an diejenigen Frauen, welche daraus Anspruch machen können und wollen, die Aufforderung, ihre Gesuche bi« zum 23. Norember 1889 im Geschäftszimmer brr Stadtverordnete». Katharinenstraß« Nr. l, 2 Treppen, ar^nbringen. Leipzig, de» 26. October >389. Der DerfaffungSauSschutz der Stadtverordneten. De. Sckill. Nachdem Herr August Wilhelm Richter, Hand. lung-commiS. Davldstraße tS. Il„ dw auf ihn gefallene Wahl rum Armenpsleger im 17U Listricte angenommen hat, ist der- selbe am I. November 1889 durch Herr» Dislricts-Volsteher Lehrer Gustav Christian Roeger in diese« Amt eiugewicsen worden. Leipzig, am 8 November 1889. Da» 4lr»»endireetorium. X. R. 1032. Ludwig-Wols. Ärlu«. erlkdigt hat sich unsere, den Schlosser Friedrich Wilhelm Hermann Kahle au« Großmuliermitz betreffende Bekanntmachung vom 6. September diese« Jahre», durch die Rückkehr de« Genaniilen zu seiner Familie. Leipzig, am 6. November >889. Der Rath der Stadt Leipzig. sArmeuamt.) I». X. k. I, 2132. Ludwig-Wolf. Werner. >«4l. Brtranntmachling, die Aufnahme schulpflichtiger Kinder in die »ereintgte Fretschnle detr. Diejenigen Eltern, welche um Ausnahme ihrer Ostern l890 schulpflichtig werdenden Kinder in die greischule »ack>- zusuchen gesonnen sind, bade» ihre Gesuch« vo« jetzt ad bi» sjssiteftea» de» I«. diese» Monat» in der Schul- eipedition. alte Waage, Kalharincnstraße 1. 1 Etage, Zimmer Nr. 4, vormittag« von 9 bi» 12 Uhr und Nachmittag» von 3 bi« 6 Uhr perstznltch anzubringen und die ihnen vorzu legenden Fragen vollständig und der Wahrheit gemäß zu be antworten, auch gleichzeitig rin Zeugniß über da« Alter de« onzumrldendtn Kinde« und den Impfschein vorzulegrn. Leipzig, am 2. November >889. Der Schnlan-schutz der Stadt Letozig. Walter. Lebnert. Vkkanntmachuilg. die Wasserversorgung der Gemeinden Hlagwitz «ad Ltndenau detr. Bezugnehmend ans unsere Bekanntmachung vom t7. Juli ds«. I«., die Herstellung der Abzweigungen zuin Anschlüsse der Grundstücke in Plagwitz-Vindenau an da» Nobrnrtz der Stavtwasserkunst betreffend, bringen wir hierdurch zur öffent lichen Kennlniß, baß die Gewährung von Vorzugspreisen sür die Herstellung solcher Anschlüsse nur noch sür solche Anmel dungen stattfiaden wird, welche bi» spätesten« am 13. d. M. Mittag« bei der Geschäftsstelle eingebracht sind, und siir welche die Haftsumme bi« spätesten« am 18. ds«. Ml«. Abend« 5 Uhr bei der Casse der Staktwassrrkunst zur Einzahlung ge langt ist, da in der dem letzteren Tag« sotgenden Woche d>e Füllung de« Robrnetze« in Au«sicht steht. Für alle später erledigten Anmeldungen treten dl« Be triebspreise in Kraft. Leipzig, den 9. November 1889. Der Math der Stadt Leipzig. I». 7Bt. Vr. Versteigerung. n Logei Platz« an der Lbausseestraße sollen «e» l l. November o. Auf dem städtischen «oute« vormittag« 10 Uhr 2 zweirä»riee Handwagen. Id teuge Holztolel», zu Meßbuden gehörig, ein nnaeftrichentr Lisch, eine niste mit Deckel unv Schloß, ein« kleine Letter, «etzrer, v-cke. Letten, Bretter und Psatzlr meiftblelend gegen sofortige Baarzahlung versteigert weide». Leipzig. ,m 8. November 1889. La« Vsltzeiemt »er Stadt Leipzi,. 8542 I»/88. Bretschnelder. Uaoer, Lass. Nachdem der Bor'chrls» in sl. 38 der Bekanntmachung drS Herrn RrlchSkanzlee«, betirsseu» die Führung dr« aenosienschaftSreq-fter« und die Anmeldungen zu demleibrn vom 11. Juli 1889 enl'prkch-nd, allhier die Anlage der neuen Liste der Benosien der „kpar- und Gemerdedent in Veipzia. eingetreoene «enassrnschast mit nnbeschrinkier Hastpflicht" hier bewirk! worden ist, werden gemäß A. 165, Abi. 2 des ReichSgesetzc», beiressend die LrwerbS- und <8irthsttzail«itkavffensch,fikn vom I. Mai 1889. hiermit die in dieser Lifte auigeiührten Personen, weiche beliauplen. daß sie am 1. Ociober 1889 nlcht Mitglieder drr Brnoss-nschait gewesen sind, ober daß ihr Au«<chetden nicht richtig in di« Liste eingetragen ist, sowie die in derselben »ich« auigelütirten Perjonen, welche behaupten, daß sie on dem bezelchnelea Doge Milglleder der Benossenlchail g lvesen sind auigesorveN, ihren Videripruch gegen die Liste b.S zum Ablau einer Nusschloßfrift von eliem Monat und längsten« b S zum 18 Leeemder 188V schriftlich oder zum Protokoll dr- uuleizeichneten Gericht- zu erklären tzierdel wiro daraus hingewiesen, daß nach Adlaus der AuSichluß. irlst die Mitgliedschaft am 1. October 1889 und sür da« Auoicheiden in Folge vorhergegangener Ausküadl-nnq «der AuZchiießung der Inhalt der Liste maßgebend ist und daß E-innerunaen gegen di» L ste den obigen Perionen Vorbehalte» bleiben, sofern sie in Gemäß- hei« de« j. 165. Abs 2 de« a> gez. Gesetze« den Wideripruch erklärt habe» oder Hiera» ohne ihr Benchulde» verhindert waren und binnen ei»em Monat nach Beseitigung de« Hiadernisle« den Wiorrlpiuch ichilitlich »der zum Protokoll de« uuterzeichnet n Gerichl« erklär! haben Leipzig, den 7. November 188S. lltnitzltchr« Amt«»,ritzt. Adttz. Iß. Gtetodse,,,. tzoorgi. Der kirchenpoUNsche Kampf in «°Y"N. MMUWW v.-. Doller so-d-.l- d.- M-.. ?''L N"LLL- L'L ieblkarkeil de« Papste« enthaltene Grundsatz der ablolul« d!« Kirchenoberl'anptcS über dte B'schöfe llaats- Da- Vlocelum der bayerischen Regicrung iassuna beipfl chte». so würde er de» vv» ihm geleisteten Eid N L ->W»; b--»-» u»° 5«» -'>!>'» """ i- mit Lenkichrist der bayerischen Bischose an die Negierung. » welch r die oben erwähnte,, Forderungen au,ge,tollt wurde,. daraus erfolgte eine Anlwort, weiche die m.nder wichtige,. Forderungen zum Theil als pass..de Grundlage ,ftr weitere Verhandlungen erachtet, die Haup'forderunge.. <H" runkw g ablebnte. Der Papst äußerte sich über die Anlwort de« Minister« in dem Sinne, daß sie Stellen enthalte, welche fick mit der Ebre der Katholiken nicht vertragen vder gtstcn d' Grundsätze verstoßen, welche die Kirche Über die Wechsel, seitige» Pflichten der kirchliche» und weltliche» Macht stet« festgehallen habe. Die Entscheidung de« heiligen ElnhieS erleide lei", Einbuße, weil daS Plac.t nicht e,lhe.lt worben sei. Der heilige Stuhl sei dem Eoncordat stet« treu geblieben. Dasselbe könne aber unmöglich von einem Conlrahenlen ganz ober tbeilweise geändert werden. Ter Papst s" kchwerzlich davon berührt, daß den Orden-aenossmschasten tue Möglichkeit rer Wiederkehr obgeschnitlcii sei. Er Hesse, daß die Zukunft bessere Zeiten bringe und daß, wenn die Oberbirten und die Gläubigen sich dafür bemühleu. Wahrbeit und Recht die kirchlichen Irrthümer überwinden würden. DaS Memorandui» batte auch di« Erlaubniß zur Rückkehr der Redemptoristen verlangt, der Minister Halle daraus erwidert, daß vie «»«- Weisung diese« Orten« durch BundeSbeschlnß geschehen sc> und daß eine Aeuderung diese« Beschlusses nicht thuulich sei Die Aufwerfung aller dieser Frage» war um so über rascher, er, alt der Papst im Jahre 1386 daS Berhältniß rwischeu der katholischen Kirche und der SlaalSregierung in Bayern sür befriedigend erklärt halte. Es scheint daher, alS ob diese Anerkennung nur mit Rücksicht aus die Hoffnung ausgesprochen war, daß die bayerische Regierung weitere« Entgegenkommen gegen die Wünsche de« päpstlichen SluhleS zeige»' werbe. In dieser Hoffnung halte sich der Papst ge täuscht, denn die Antwort der Negierung ans die Denkichrisl der bayerische» Bischöfe war bei oller Höflichkeit i» der Form, doch »i der Hauptsache so entschieden ablehnend un»gesa>le», daß ans die Verwirklichung der päpsilicbcn Wünsche i» ab sehbarer Zeit nicht gerechnet weiden kennte. Der Streit ivnrkc auch i»i Übrigen Deutschland nur nebensächlich behandelt, weil man ihn für zweckte- ausah. Auch der nachsolgriide Katholikentag in München bat an der Sachlage wenig oder nicht- geändert, denn diese Versammlung machte den Eindruck einer künstliche» Veranstaltung, sür welche der erwarlelc Eifer der großen Menge schlle. Aber die ultramonlane Partei in Bayer» dachte darüber anders, sie Halle mit dem Minister von Lutz eine alte Rech nung zu begleiche» und hielt den Zeilpuncl sür günstig, den im Jahre >874 begonnenen Kamps gegen de» Minister »,i; besserem Erfolg wieder auszunchmen. Sie haben eS Herrn vo» Lutz »iemal« verziehen, das; er der altkatholische» Be wegung Raum ließ u»v daß er ferner »n BundcSralh sür de» Kauzelparagraphe» und sür die Ausweisung der Jesuiten stimmte. Dafür Hallen sie ihm schon im Jahre l874 den Clurz zugedaivt und denselben durch de» Antrag Iörg- Freylag ringeleilet. Lutz schlug de» Sturm siegreich ab unv die Mehrheit bewilligte da« CultuSbudget i» der Hauplsackc, Da« lag aber m kem Zahle»verhältn>ß der Rechten zur Linken, wellte damals gleich stark waren, beute ist in dieser Beziehung rin allerdings kaum urnneiiSiverlher Unterschied, aber er ist doch vorhanden, und wenn die Mehrheit da« CultuSbudqet beschneidet, dann istv. Lutz zum Rücktritt gcnvlhigt. vielleicht findet sich ei» AuSwrg, der um so wünschenSiverlher ist, alS auch der Nachfolger de« EultuSminifters sich nicht au «inen anderen Slanbpunct stellen kann wie Lud. Ma» Bayer» alS Einzelstaat thu» konnte, um den Wünschen der Ullra- nionlane» Genüge :u leisten, hat c» in einem Maße gethan, da« mit den Wünschen der Gegenpartei nicht im Einklang steht, aber die Parteivrrhältnisse liegen eben in Bayern so, daß die Regierung sich davon nicht unabhängig mache» kann. DaS Heilmittel liegt i» den Ausschreitungen der Partei führer. Dr. Datier, dieser Fanatiker, ließ sich in der Hitze de« Streite« zu der »„überlegten Aeußerung hinicißen, daß e« die ultramontane Partei gewesen, welche dem bayerischen Königshaus» im Jahre 1886 die materielle Existenz grreilei habe. Nach Dr. Datier wäre e« also mit der Regierung de« Hanse« WittelSbach nach dem Tote deS Königs Ludwig H vorbei gewesen, wenn nicht di» ultra»,ontane Partei au Seiten de« Prlnzregenten getreten wäre. Da« ist eine offen- bare Teschicht«sälschung. dem, dem Unglück de« bayerische» Königshaus«« gegenüber gab e« keine Paitei in Bayern, die Anhanglichkkit de« ganze» Volke« an da« Han« WittelSbach. die Treue und die Vaterlandsliebe waren so allgemein in Bayern, daß die Parleiunterfchiede üb-rhanpk nicht in Belrachl kamen. Ta« ganze bayerische Volk trauerte an der Bahre Ludwig « II., und die Nachfolge des Prinzregcntr» Luitpold wurde so allgemein al» die allein mögliche Nellung au« der durch den Tod Ludwig'« II. geschaffene» Lage angesehen, daß auch „ich, e„,e Summe dagegen Widerspruch erhob. Damal« rrwie» sich va« Ministerium Lutz al« eine >e>> und werthvollr Stütze de« Throne« und der Versuch der Ultramontanen, de, diesem tragischen Anlaß da« Mini'lerinm ,u stürzen, wurde von der öffentliche,, Meinung Bayern« e»"mr « a »uruckg.wielen. Damals ha, sich der Minister d. Lutz große und allgemein anerlannle Ber dienst« um die Dynastie unv um dir Woblsahrt Bayern« er- ^ P'rständn.ß sür die Be- ^ 1'st b,e nltran,ontane Prrle, in ^rblendung don dem hochverdienten Minister °der^ä»^,'^.!"'2'' kl""1 abges-l,,,, von der Nützlichk„ «.n. sür ta, Land Tan» Altbayern ist überwiegend katholisch und zum arcßcn rh.,l. strenggläubig. Dar-us hat b,e Regierung. LW7. Minister v. Lutz stet« gebührende Rücksicht genommen, aber er bat die Grenze zwischen den Rechten de« Staate« und der Kirche auch sireng ausrecht erhalten und jeden Versuch der Kirche, sie zu überschreite,,, consequent abgelehnt. Er bat da mit den in Bayern allein möglichen Weg gewäblt und >m Gegensatz z» Belgien, wo die Ultramontanen am Ruder sind, stet» dafür Sorge getragen, daß in Bayern sich ein ruhiger Gang sorlschreitcnder Entwickelung vollziehen konnte. Staats- gefährliche Ansprüche de« päpstlichen Stuhle« haben in Baycru keine Aussicht aus Verwirklichung. * "Leipzig, 10. November. * Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin passirte», wie dem .Reichs-Anzeiger" gemeldrt wird. Donners tag Mittag die Dardanellen, »ahmen dir Abmeldung de« türkische» Ehrendienstes entgegen und setzten mit dem Ge- chwader die Reise in bestem Wohlsein nach Korsu sort, woselbst die Ankunst am Sonnabend zu erwarten stand. * Man »imint an. daß der Neich-kanzler Fürst ViSmarck etwa »> der drille» Novemberwoche nach Berlin znrück- kehren wird. In Rcich-lagSkreisen erwartet man, daß drr Reichskanzler an der zweiten Lesung de« Mililairetat« ein schließlich de« neuen Militairgrsetze«, de« Marine-Elal« und de« Socialisteiigesrye«, namentlich aber auch an alle» Er- örlerunge» ibeitttebmen wird, welche sich aus coloniale Fragen beziehen. DaS Befinden de» Reichskanzler« soll rrsreulicher Wrise nicht» zu wünschen übrig lassen. * Dem Vernehmen nach beabsichtigt der Direktor drr Ablheilung für da« bökereNnterrichlSivesen im preußischen EiilluSmiNisterium, Wirkt. Geh. Rath Dr. Greifs, in den Ruhestand zu treten. Derselbe hat am tö. October d I. sei» sllnszigjährige« Dienstjudiläum gefeiert und am 8l. Oct. sein 7t. Lebensjahr vollendet. Von» Jahre 186t bi« 1873 gekörte er de», lantwirthschastlichkn Ministerium an, seitdem ivar er unausgesetzt ui seiner jenige» Stellung lhälig. welcher die Angelegenheit der Wissenschaft und Kunst im Allgemeinen sowie der Universitäten und Museen und der sämmllichen Höher» Schulen zugetheilt sind. * Zu dem Thema der Bekämpfung de« Zigeuner- unwesenS schreibt di« »Norddeutsche Allgemeine Zeilung': Die i» den AuSschreibeu vom 30. April 1886 und dom 29. Erp- trmber 1887 onarorvmteu Maßregeln »»r Bekämpfung des Zigeunrrunwesen» haben ,u einem günstlaen Srgebniß geführt, und e« steht z» ermauen, daß l'kt energilch sorlgrirtzle, Befolgung der gegebenen Direcliven der erzielt» Srsolg sich dauernd belestigen werde. E ne beiondere Bedeutung für dte Erreichung dr« augrstrebten Zicle« muß. wie bereit« in dem Ausschreiben vom 29. Lrptember 1887 he,vorgi hoben ist, ber Fürsorge dafür beigelegt werden, daß die Kinder inländilcker Ziqeunrr, von denen ein erheblicher Proceat- intz jedes Schnlunterricht« entbehrt, c ner geregelte» Erziehung ttieühastig und damit einer seßhaften Lebensweise zugeführt werden. Dle Bestimmungen der Reichs-Gewerbeordnung diele» zu einer indireeten Einmiikling nach dieser Richtung insofern eine Handhabe, al« »ach 8. 62, g, 148 Rr. 7ü derselben die Mltsührung vo» Kindern unter 14 Jahren zu g werblichc» Zwecken verbalen und unier Stiale gestellt ist, und nach 8 57 ö Nr. 4 d e Erlhe lung des Wandergcwerdescheine« versagt werden soll, wenn der AiUrngfteller ichulpstichtige Kinder hat. sür dcren Unterricht nicht genügend gesorgt ist. Bei der Hinweisung aus diese Bestimmungen war selbstverständlich davon ciusgkgangc«, daß drr Schuliinlerrichi am Wohnort der Ellern z» erlheile» ist, da nur ein solcher sür geeignet erachtet werden f»n». die Kinder der inländischen Zigeuner einer seßhaften Lebensweise znzusühren. Dementgegen lst inzwischen wiederholt die Wahrnehmung ge macht worden, daß d,e Z geuner ihre Kinder in die Schule» der- ,c»igen Orte schicken, welche sie gerade bei ihren Wanderungen paisire», »nd sich dann von den Lehrern in rinem z» diesem Be- nnse besonders angelegle» Buche bescheinigen lassen, daß die Kinder an de» naiiihasr gemachlen Tagen die Schule besucht haben. Ab geiehen davon, daß bei eine», derartigen B-rholten die Eist- l,alt»>kcit der Zigeuner eher brh ndrrt als gelärdert wird, sichen de, Zuiassnng der Zigeunerkinder zu einen, vorübergehende» Be such der BoikSichulc »och ander« Bedenke» »»liegen. Enie der artige vorübei gehende Einreihnng vo» durchwandcrnden Zigruner- lindein ist geeignet, aus die übrige» Schulkinder in sittlicher Brziihnng nachthriüg zu wirken, und Hai sür den Lehrer sribst niancherlei ttnonnehmllchkeilen im Gefolge; dieielbe kann «ncl, weder >ür die Zigeunerkinder selbst von genügendem Erfolge, »och für die Fortschritte der von ihnen besuchten Schulen vo» günstigem E nslnb sem. Tie königlichen Regierungen sind daher neueidnig« ersuch! worden, zur Bermeidung derartiger Unzulräglichkeiten sür eine strenge und zwrckeiitiprechendk Handhabung drr angeführten Bestimmungen der Gewerl'rvrdnung Sorge »» tragen und andererseits Anordmniq zu treffen, daß den Bolt-schullehrer» untersagt Mud, den Kinder» von durchwandernden Zigeunern die Theilnahme an dem Schul unterricht zu gestalten und zu bescheinigen. * An« Gera wird un« aeschrieben: Dem Laudtag« sür da« Fürstenthun, Reuß jüngerer Linie ist eine GrsetzeSvorlage über die Besoldung der Geistlichen znqegange», nach welcher das jährliche Anil-einkoiiinien außer sreier Wohnung oder einem entivrechenve» Wohnung«,elde »»»testen« jähilich 18(0 bclragtn soll. Jeden, Geistlichen sind bei tadelloser Führung und BernsSersilllung jähilich nach sünliähriger Dienstzeit ÜOO >t, nach zehnjähriger 6M.Al, nach fünfzehnlähiiger !X10 ^l, »ach zwanzigjähriger 1200 und nach sünsnutzwanzig- lähriger 1500 über das sestgese-ie Mindestriukommen zu gewäliir». Da- sürstliche Ministerium bezeichnet die gegenwäitiac Bcioldung der Geistlichen al« ungenügend, und ihr Einkommen ist in den leplen Jahren durch da- Sinken de« Zin-sußes» drr Ltireibepreise und der Pachtgelbrr so erheblich gemindert worden, daß die Ausbesserung, die im Etat mit 26 009 ./t eingestellt ist, ein dringende« Bedürsnih geworden ist. In Preußen, Sachsen und Sachien-Alienburg steigen die Inhaber der gering dotirtea Stellen vo» 1800 » und sreier Wohnung bi« auf 3600 in Sachsen- Weimar und in Lchivarzburg-SonderShausen aus MX) .Xt J>- unierrm Furstenlhuine wird eine Aeuderung dr« jetzige» Z»sia»d - lür noch nviliwendigkr gehaiten, weil die genaiyiien Nach.ailander eine verhäliiiißinäßig viel größere Anzahl vo» gut und sogar reich iwlirieii Stellen haben und man solglich durch Versetzung älterer bedürftiger Geist ichen auf bessere Stellen Helsen kan». ES erscheint deshalb billig, daß die geistlichen Stellen durch 5 Alterszulagen von 5 z» 5 Jahren ln« aus 3300 .Ai gebratt werden. Die Geistlichen, welche nicht so glücklich sind, eine von den reicher dotüten Stellen zu erhalten, bekommen dann Ivenigslcn« nach Säjähriger Dienl>zeit eine ansköinmliehe Besoldung. * * » * Den, galizischrn Landtage ging ein Schreiben l)r. Smolka'S zu. in welchem derselbe erklärt, er lege sein Mandat al« Mitglied de« Lanbk-a»Ssch»sseS nieder. Der Lankinarschall erkannte in der jüngsten Sitzung de« Landtage« die großen Verdienste Smolka'S in warme» Worten an. Die Rnlbenen schlossen sich dieser Kundgebung an. Ter anweientc Dr. Smolka gcb scinrin Danke lebhaften A»»druck. * Drr kroatische Landtag hat den Antrag Varcic'S, betreffend di» Eincorporirung Dalmatirn«, abgilrhnt.
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