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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.12.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188912234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18891223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18891223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-12
- Tag1889-12-23
- Monat1889-12
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.12.1889
- Autor
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^rsckeint täglick früh 6'/, IIlr. srdüllivn und Lrvkditiin IoKanaeSgais» d. ApttchstuiiSril ftrr NkönrNon: Vormittag« 10—12 Nur. Nnchmiüaq» 5—8 Uvr. tzt» t»tlii«^»»» n»kkt»«»r«r 1U»r-»Irrip>« »,«l X »» »!«tacl,e, »tckl »«,»wtNY. >»natz«e der tür »1» nüchiktolg«,»« N»«mer befirmmten Ansrrote an S»«r,i»agr„ bis 3 Nür Nachmittag« «»Tann- nutz Kefttagen lrüd l»» '.»t» Utzr. 3« irn Filialen für 3»s.-Anuahmr: c»«a Kle««. UniverNiälSsrroße I. Lauts Lolche. 1t,Ihariu»»flr. Li! pan. uns König-Platz 7. nur bis Ndr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Nbonnement-prei« vrerleljährlich «'/, Mk. lucl. Brrngerloh» 5 Mk.. durch die Post bezöge» 6Mk. Jede einzelne Nummer 20 P' Belegexemotar 10 Pl. Gebühren :ur Exkroberlagea ( u laqedtali-Forniat gesalzt ohne Poltbe'örderuiig 00 Ml. Mit Paslbesörverung 70 Mt. Zlilerate 6,zcipäUene Petitzeile 20 Pf. Groh^e ^re.-.itien laut uns. Prei-v-rzeichniß. Tadellari der u. Zifferasatz »ach Hökern, Tarri. llrelamen »ater dem Reda.lioasstrrch die stgeipatt. gelle 50Pl„ vor de» F » m i l 1 e n n u ch r i ch i e u die S-eivalleue Zeile 40 Pi. Iulerate sind stet) an die Orpedllron za senden. — Rabatt wird nichi gegeou. Zahlung pr»ei»»aer»l»lo oder durch Pvst- uachnadme. 357. Montag den 28. December 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Ledaaiilmiliilliz. I» th«ilw«Iser Abänderung unserer Bekanntmachung vom 2. Juli 1888 haben wir für die Abstempelung des im städtischen Schlachthose, in der Sauitätsanstall und nn Fleisch» beschauamlr untersuchten und für genießbar erklärten Fleisches folgende Bestimmungen getroste»: g. 1 Ille im fttdlischen Schlach hole «nd in der vaaltäKa »statt -»» schlachtete» Thiere. sowie aste dal lbst im Belchouamte uaterluchten Thiere und Thiertkeile w-rd-n »ich der ihi rärzilichen und, wa« die Schweine, anlangt nach der mik.oskoviicheu llnitisuchung, lodaid deren Fleisch für genießbar erklär: wird, nn den ln tz 4 näher bc» zeichnete» Stellen mit Stempelabdrücken versehen. 8. 2. Die Abstempelung geschieht Im S-blachlbofe bei Rindern, Kälbern, Echa'vieh und Ziegen Lurch die Hall-naiisieher oder eine» sonst da. m» Beauftragten, bei Schweinen durch die Prvdenehmk, >»> Äc- ichanamt durch einen damil Vrausiragtrn. im Polizeiichlachil>au>e d»rch de» PolizrischNchirr, d e bei Pserden im Pierdrschlachtkauie und bei Hunden im Hundeschl'chtkaul: ebensallt du-ch de» Polizei- schtichler, nachdem zuvor der die B schau ausübende Theraezt seinen Liempel: ..Untersucht", de, Ander» und Pserden an der Unierbrust leder Hülste und an dem Itopse, bei Kül-rrn, Schalvieh. Ziegen, ächweiucu uud Huuden am Beckenichluß >eo«c Hülsie, oulgedrückt Hai. 8 3- Dir pl dtrser Abstempetuug zu verwendeaden Stempel find salzende: ,1) Für aus dem Schlachthofe geschlachtete Thiere, deren Fleisch baukwürdiq ist, «in ruuver Slempel Mit dem Stadlwappen und der Inschrist: „biädiischer Schlachthos. Leipzig" st) Für minderwerthlget und deshalb der Freibank üvcrwesene« F el'ch rin ovaler Stempel mit dem Skadiivappen uud der Zuschrift: „Freibank, Leipzig." 3) Für von außerhalb eiagelührtr« frische« Fleisch ein eckiger Stempel mii dem Stodtwappe» und der Inschrift: „Beschau- amt, Leipzig." 4) Für im Pserdeschlachihanse 'geschlachtete Pferd« rin gurr- «valer Stempel mit dem Etattiviippcn und der Inschrift: „Städtisches Pürdeschlachthaus, Leipzig." b) Für im Hundeschlachlhaule geichlachieic Hnad« rin gurr« ovgler Stempel mit dem Stadnoapp!» und in dem obere» i« tewpeluag vauuftragtr» auzuzeigrn und deusrlben die Stelle» näher bezetchuen. vorstehende »eriaderie Bestimmungen trete, von and mit dem I. Januar ItzSt» Kraft. Leipzig, am 20. Dem»der 1889 vand« mu der Inschrift: Baude..Leipzig.", „Hundeschlachihau-", t» dem untereo 8 a Dir Stempelabdrücke find an jeder Köpeichälfte an nachver» Marte» Körper stelle» nnzubringea: »st. vrt t« Pchlachttzate ««» t» »er »anitittSaustalt geschlachteten Thteren: 1) bet Plutzer«: a. ans der Sellenfläche d-» Haiw« (Kamm), d. ans der Schulter (Bug), e. oberhalb und hinter der Schulter (hohe Rivpe), ä. aus dem Rücken in der Nicrengegen» (Schooß), » e. au! der »uheren Fläche der Keule (Schwanzlchaale). 5 auf der innere» Fläche der strule (Oderschaaie) »d anhei dem g. »us der Zunge; st) bet »ilder«: a. in der Nähe des Echauielknorpel« (Brust), d. aus der Niercnkapsel (Niereusen), o. i» der Gegend de« inneren DarmbeiniriiikelS (Keule); S) bei Schafbied uud Ztegru: ». oberhalb der Schulter, d. an der Unterkunft, e aus dem Rücken tu der Nl-rengegend, ä. ans der äußeren Fläche deö Hinterlchenke«; ») bei echwrinkn: ». ans der Selteaflächc de« Halses (Kamm). d. «us der Schulter (Bug), c. aus der Unterbrvst, ck. e«s der Mitte de« Rückens. e, ln der Unterrippengegend (Bauch), t ans der äußere» keulcnstäche. Außer diesen sechs mit den allgemeinen Schiachihoitstempel «bdrückea »n verikhenben Siellt» wird in der Brusthöhle u zwischen den ersten und d. zwilchen den letzten R ppen je eia schmaler Stempel „Schlachthos" bez. „Freibank", „Beschau i»t" abgedrückt; b) bei Pserden: ». auf der Seitenfläche rer Halse« (Kamm), d. aus der Schulice (Bug), e. oberhalb und hinter der Schulter, ä. auf dem Rücken in der Nierengegend, e. auf der äußeren Keiilcnfläche. t. aus der taaerea Keulenstäche- 6) bet Hunden; ». oberhalb der Schulter, d. au der Schulter (Bug), c. ou der Untcrbrust, ä. au dem Rücken in der Nierengegend, e. an der äußeren und L au der inneren Schenkelfläche. 0. I« Flelschtrschauamte untersuchtes Fletsch. Bei ganzen und valb«n Tlnerea erfolgt die Abstempelung au den «nler X 1—st aufgeiührtrn Stelle». Für die eiagesührteu Theile von Thiere» gelten folgend« Be» sluninungen: 1) »et Alnderborberbierteln: ». auf der Seiienfläch: de« Halsest (Kamm), d. ans der Schulter (S»g). e. obtihalb und hinter der Schulter (Hobe Rippe); 2) bet Niiiderkintrrvterteln: ». auf dem Rücken ln r.r N er-«negend (schooß), d. aal der äußeren Fläche der 8me iSLwanzichanIe). e. aus der laueren Fläche der Keule (üverschaale); 8) bei rugttsche» Braten: ». ans dem vordere» uno d. aus dem Hinteren Tkeile der Nütenfläche (Schooß): st) bet Kalbtzkrnlr«: ». i» der Legend der inneren Darmbeinwinkrlst liuarre Keulenfläche), d. aus der äußeren Keiilensläche; b) bet Kalbsriicke«: n. aus der Nierenkapiel. t». ans dem Rücken lLoieleite«); 6) »,t vommelkenleu: ». aus der äußern, «nd d. iuneren Keulenfläche: 7) bet Hi,««r1rSckk»: ». aus dem vorderen m d d. aus dem Hintere» Rück n Helle (Nierengegend). . 8- b- Dieieniqen Schlachtenden oder Fleische nbrinqer, weich- mehr ni« d-e vorgeschriebe»- Anzahl von Sleinpelard ück.» aui ihre Thiere vder The'le derselben haben wollen, baden die« bei der Abstempelung ^r» Hallenausieh-rn bez Prodeu-Hmern oder den sonst mit der Ab- Id. 881» 1856 Der -kath »er Stadt Leipzig. I)r. Grorgi. Rüting. Die bei dem hiesigen Leihhaus, in den Monaten Iainiar, Februar und Mckrz I88tt versetzten oder erneuerten Pfänder, die weder zur versallzeit, noch bist jetzt eingelvi) worden sind, auch nicht di« znin »1. December a. o. etngelvst werden, sollen de» s. Februar L«v« «nd kvlgend» Tage im Parterre-Locale de» LechhauscS dffrntlich ver« ^tei.iert werde». ES können daher die in den genannten Monaten versetzte» Pfänder nach den, 3t. December 1850 und sp6testen< an» 4.Januar 1880 nur unicrMitrntrichtungder AuctioilSkoüei, von st Pfcnniaen von jeder Mark de« Darlehn» rtnarlttst oder nach Befinden erneuert »erden; vom 7 Januar l890 an, a» welchem Taae der Auctivnskatalog geschlossen wird, kann lediglich die Einlösung rerselden Niiler Mit« e,,lrichtui,z der AnctonSkoslen von st Pfennigen von jcver Mark der ganzen Forderung veS Leihhaus,« stallfinken. u»v zwar nur b>« z»m 28. Januar 1800, von welchen, Taae ad Auct>o»öpstinder unwiderruslich weder etngrlöst noch erneuert werden können. Eö hat also vom 29 Januar tk90 an Niemand mehr da« Recht, die Einlösung solcher Pfänder zu verlangen, und können dieselben daher von den Eigenlhllmern nur auf dem gewöhn lichen Wege de« Eistehend w edererlangt werden. Dagegen nimmt rast Geschäft de« Einlvs-n« „nd versetzen« anderer Pfänder während der Auktion in den gewöhnliche» .'ocalen seinen ungestörten Fortgang. Leipz g. den ist. December t859. DeS Statb« Deputation für Letbhan» «ndTnarcafse. VrkannImaLuiig. Sannabend. den Ski. Leccinbrr 188S. vo» vormittagst 10 Uhr an jolleu im «elchäsiezimn, r dc< Provmut-Amte« Lripz>g Pltchcuburg Ttmrmhau« 2. Siockw rt 1 Partie Neggrnktet« und Kchriuehl SisentUch an den Meistbietenden gegen josortige Baarzahluag der- steigen werde». Leipzig, am 18. December 1889. KvntgltchcS Provtant-A«t. Leipzig, L3. December. * Ter Kaiser hat, wir au« Hoskreisen mitaethcilt wird, Deraiilaffung genommen, de», Direktor der Staatsarchive vr. Heinrich von Sybel Dank z» sagen für ilederreichung re« Werk« über „Die Gründung de« Deutsche» Reich»". Der Monarch soll geäußert haben, c« freue ihn, daß gerade ans Grund preußischer StaalSactrn genau bekannt werde, wie srüb und wie beharrlich sein Großvater da» eine Ziel ver folgt habe, di« deutschen Siaaien zu einigen und da« Reich fest zu gründen. Die beiden ersten Bände versprächen eine Grschichirvarstellung, die jedem Historiker, der sich mit vater ländischen Stoffen beschästige, die Wege zeige, aus denen rin sicherer Einblick in da« Werde» der Dmge gewonnen werde Nächst der großen Arbeit de« Generaislade« über den deutsch französische» Krieg sei da« Sybel'sche Werk zweifellos die be veulendste Leistung der Gesch>chl«wiffk»ichasl in den letzte» zehn Jahre», und gewiß werde die Berwertbung der Staat«- schriste», wie der bewährte Schriftsteller sie gelrosse» habe, nur dazu beitragen können, da« Gefallen an der Größe de« Reiche« und an der Tüchtigkeit seiner Staatsmänner neu zu beleben, auch di« Lust an dem Geschichtsstudium in immer weitere Kreise zn tragen. * Ter UnlerstaatSsrcretair von Zastrow ist am Sonn abend Bornottag plötzlich verstorben. Da« Ministerin», de« Inner», welchem der Entschlafene ang-bört hatte, widmet demselben folgenden Nachruf: Da« königliche Mi nisterium de« Innern hat einen schweren Verlust erlitten De, U»terstaat«seerrtair. Präsident der königlichen Prüfuug«- Conimission für höhere Berwalluna-beamke, Schatzmeister de» Iohariniterorben«. W-rki. Geb. Obcr-RegierungSralh He Alson« von Zastrow ist hente Morgen u», 1t Uhr i... 56. Lebensjahre durch Gotte« unersorschiicben Ratbschinß mitten in seine» Berus«gesckästen au« diesem L-ben ai-berufen worden. Ties erschüttert stehen wir an der sterblichen Hülle be- zu früh Heimgegangenen, in welchem der königliche Dienst und da« Vaterland einen durch hervorragende geistige Be gabung und unermüdliche Hingebung ausgezeichneten Beamten wir aber einen College» von unwandelbarer Liebenswürdig keit und Herzcn-güte verlieren. Berlin, den 2l. December 1889. Der Minister de« Innern. Der Direct»» und die Rälbe des Ministerinm« de« Innern. * Zu», luxemburgischen Geschäftsträger i» Berlin ist Herr H de Biller« ernannt worden. Da« Amt war seit der Ernennung de« früheren Geschäftsträger« Ehschen zum StaatSininister „nd RegieiunaSpiäsiventen un besetzt, obwohl e< Eyschen tbatsächlich noch sorlsllhrte. da er nach ivie vor zur Erledigung vo» Geschäften nach Berlin kam. Auch der neue Geschäftsträger wird seinen Wohnsitz nicht i» Berlin nehme», da er. wie bisher, so auch t« kunsl als Secretair teS KönigS-Greßberzog« für die gclegenbeitei, Luxemburgs im Haag sungire» wird. * Zur Frage der Li pp eschen Erbfolge wird der „Post" auS Meiningen geschrieben: Dieser Tage fand hier rine Zniomnicnlunii zwischen dem Erb vrinzeuvon Schau nikurg-L-ppe (Bückekurq) und dem Graten Ernst ,«uc Lidve-Biefterfeld in Angel-qeuheilrn der Lippe. Delmoldlchrn Ecbsolgesrage statt. Bekanntlich ist die Elie de« Fürste» Waldemar zurLippe und der Fürstin Sophie gekorene Prtnzeisin von Baden, k nderloS. Der einziqe noch l bende Bruder de- regiere de» Furne» zur Livv«. Prinz Alexander, der im nächste» Monat da- 59. Leben«,ahr vollendet, >st geisteekrank und befindet sich ichon seit etni en Iaüreu iu der Obhut einer Psarr- samilie ln der Nähe von Bayreuth. Welche« Stadium üiu» Krankkeit erreicht, darüber verlautet nicht» Genusses. Ti)->tsrchr ist, d>ß sich brr Prinz ohne B glein.ng bewegt, Tkoisachc ist aber auch. daß schon vor Jahren eine Loinmi sion ou« den ärztlichen Auioritäten de» Fürstenlhum« L-vve Detmold nach Bayern reiste »nd unter Zuziehung de« nun der stvrbenen PjychiatrikerS l)r. Lud den el»; Untrrluchnnz de« Prluzen vorgenommea hat. Ta« Resultat derselbe» ist niemals ou dte Oesienilichtei». und. wie Ich ou« aulbeniischer Quell: HS r auch niimal« in da« Eabinrt de« Minist r- gekommen Di« Lippeiche Geich,chte beweist nun, daß ei» lolcher Fürst unter Bestellung einet tutor uns den Thron kommen kann. Al« solch« »ar »oa de« regiirenda« Fürste» »ur Lipp« der Erbprinz »ou L>vp«-S«t»aumburg tu >u«st«bt geaommro. Ob bitte Absicht bei dem stäke» Herr» »och besteht, ist ln neuester Zeit nicht ganz »azweisel. »st. Jrdensell« ist die Larmundlchafttdestrllun», vielleicht auch die «eben v»u dem Lippeiche» Landt»,« verlaugte Revision de« pnetum tutariuw Gegenstand der unlängst hier statlgehabte» Besprechung der beiden Vertreter der Lippischen L»'ten g,wesen. Gras -rast »ur L>VP»-Btrst«rs»ld. der nächste Erb- berechtigt« auf de» Fürstlich Ltppelchea Tbro» »ach dem Prinzen Alexander, der zur Zeit aus semer Herrschaft Benischen im Groß- herzogthum Posen wohnt, steht, wie ich höre, außer aller Verbindung mit dem Detmolder Hose. * E» ist bereit- gemeldet worden, in welch huldvoller Weise der Prinz-Regent von Bayern anläßlich der 20jäbrigen Mimsterthätigkeit der Verdienste de« StaatS- mmister« I)r. v. Lutz gedacht hat. Die Münchener .All gemeine Zeitung" widmet dem bayerischen Staatsmann bei dieser Gelegenheit felgende Zeilen: „Mit dem morgigen Lage sind zwei Jahrzehnte vorübergegangen, eit Staat-'niinister ve. Freiherr von Lutz duräi >v«ila»b Känig Ludwig ll. mit der Leitung de- Ministerium« lür Kuch-m- und Schiilangeiegenkenen betraut worden ist. Die LultuS- und Unter» rich'Sserwiilinng darf wohl in Bayern al« der schwierigste Theii der gelammten RegiernagSthätigkeit betrachtet werde», und die beide, letzten Jahrzehnte mußten veiselbrn ganz beionder« hohe Ausgabe» stellen. Wie dieselben durch den leitenden Staatsmann gelöst worden sind, gekört der G sch-chie an, Minister v. Lutz hat ein von Pa,teig,ist nichl getrübte« Unheil nicht zu ich-uen. De« Weite.ea aber glaube» wir aus die Zustimmung weitester Kreiie tm Sude» w e in» Norden Deutichland« rechne« zu dürjen. wen» wir binzu- üit», daß Herr v. Lutz in dieirn beide» IahrzeUntea t» seiner Liellang al- teilender Minister Bayern« auch au der tnn-rrn aailonalen Eniwicktlung de« illeicheö einen großen und verd ensivolle« Anihril Kai. Je schwieriger in manchen Augenblicken diese« Zeitabschnitte« k« gewesen sein mag, die Beziedungen Bayern« znm Reich uud zur nationale» Entwickelung iu einer de» Bedürfniss u de« deuischen BolkeS uud der deutichea Polittl entlpreehenden W-tse zu gestalte», um Io größerem Anspruch auf allgeme ne Anerkennung berechtigt eine stetige Mrkiamkeit, welche, ohne mit geräuschvollen und glänzende» Erfolgen in de» Vordergrund zu trete», beunoch dir Anerkennung unserer drei Kaiser, sowie d-« leitenden deutschen StaarSmanne« gefunden hat. die iu der Verleihung de« Schwarzen Adlerordeu« in hervariaaender Weise zum Au»Sruck gelaugte. Leider kann der Minister dru Gedenklag seiuer tangjährigea, ersprießlichen Thätigkeit »lcht >» voller Geinnddeit begehe», noch berechtigt seine erjrrnlich sorkschreiteude Geneiung zu der Hoffnung, daß Frdr. v. Lutz in »eugestärkter Kraft und Geiuudheit sei» veran»vorlu»g«reiche« Amt zum Wohl» Vaveru» und de« gelammten Baterlendes noch recht lange sortsüdrca möge — ela ,» Bayern wie wenhia im Reiche ausrntzttg «mpsuudener Wunsch." * Rach einer Mittheilung de« „SlaatSanzeiger« für Würltemdreg" ist anläßlich de« militatrischen Jubiläum« de« König« «mv der Königin folgende« Glückwunsch Tele gramm Sr. Majestät de« Kaiser« Wilhelm,i»gelrossen: „Ich kanii «I Mir nicht Versagei,, Einer Majestät n»d Ihrer Majestät der Königin zur Vollend»»,; von den 25 Iabren, während deren Euere Majestäten EhesS Höchstihrer Regi menter gewesen sind. Meine freudige Theilnahme und herzlichen Glückwunsch aiiSzudrückcn. gez. Wilhelm." « * » * Au« Petersburg meldet ma» dc»S Ableben des Ehren Bicepiäsibenie» der kaiserl. russischen Akademi: der Wissen schaften, Wirkt. Geheimrath- Victor Iakvivlewilsch Bunja- kowSki. Der Verewigte war bereit« i» seinem 34. Lebens jahre in die Zahl der Mitglieder de« höchsten wissenschaftlichen Institut« in Rußland ausgenommen und rechtfertigte diese Wahl durch zahlreiche Schriften; sp-cirll bildete die Mathe matik den Gegenstand seine« ernsten Studium«: er schrieb auch ein grundlegende) Werk in dieser Wissenschaft. Bnnja kowrki war ii» Iabre >804 geboren, seine dicusiliche Wirtsai» teil begann er 1827; im Jahre 1851 ruckte er z»i» Wirkt StaatSrath. 1860 zum Geheimrath, t877 znm Wirkl. Geheim raih aus. * lieber die neuesten Kämpfe aus Kreta wirv der „vossischen Zeitung" au- Al he» unterm >6. December Folgende« gemeldet: In den Irtzten Tagen dc- November wtirden au- verschiedenen Orten der Ia-el Nachrichten gebracht, nach denen die christlichen Be wohner dir an Zahl meist Ichwochen «endarmerieposten überfielen und td'll« niedermackte», theiiSzur schleunigen Flucht nötkiglen. Zchaktr Pascha ließ daher von seiner in Kanea »ulamiiienaczogene.i Truppen- macht mittel- der ,kni zur Beriggung siebenden Kriegsdampier nach niedreren Orieu Berstürkunaen schaffen, bochlonuicn auch diese wegen der schlechten Wege und der zahlreichen Schueelälle in die Höker gelegenen Geg-ndeu nicht vorrücken. Zu Anlang d-ese« Monat« eimandt!' daher Scbakir ein starke» Lorp« nach dem südliche» Hatenplatz Sphakia, um von dort, von Süden au- die steileren G,kieg»diilr,cte zu er reiche!,, zumal sich gerade dar» noch die meist'» der flüchilqen Aus ständische > au'halleu. Eine Akihellung von riOl liiilen wulde »»»- mehr am 8 December nach der drei Meilen vo» Sphakia ents-rnien GebirgSstadt ASkyvho« enllanbl, ei» Ort, den noch nie rin iurlischer Soldol betreten hatte. Erst spät am Abend traje» da- Türkei in Folge der auigewrlchle» Geblrg-wege dort ein, wo d r B lehiahaber von dem Tcmeiadevorsteher Qnarliere lür die Soldaien verlai-gie Der Vorsteher aber erNärie, er könne n-d werde keinem seiner M'lbÜrger zrimuihen, sein Hans lür iiilkii-che Soldaien zu lätimcn und selbst mil leinen Nniehörigen im Schnee zu canipiee». H e, au versuchten nun di« Türken in mehrere Häuser »iu Gewall eiu- zudringea wobei sich die Kreier mit den Waffen zur Wehr setzten. Kundig de» Orl« und durch die «och wäkread rer Nacht au« der Umgegend terbeigeeille» HillSmannlchaftkn verstärkt, v r mochitu die Kreter thatiächlich die lüiken au.« der Stabt liernu« zuiirängkn; und niit einem Verlust von 20 Man» c» Todlrn uud verwundeten traten die letzleren am auderc» Moegen ikren Rnckiuq nach Sphakia an. Aber auch während de« Rückmarsch - jolleu die Kreter be» Türken noch Verluste bkig beacht haben. Naluel ch wurde sofort e»,e neue Expediiio» nach A-lkyvho« vordere let »ud am lO. Dcccmdrr Irale» ka'elbü d:e Türken n, ver Siü.ke von12>X1 abermal« ein, wo sie ohne jeden Widcista >d der Kreier nicht »ur die Stadt, sondern auch d,e Woknhäuier brützien. Die Einwohner kalten nämlich sämnr i ch d e oladi verlassen und sich in die köhrcen Gebirgsdörser zurückgezogen Gegen dieie nun wurden während der nächste» Tage kleinere Lireilcorvs enlsand!. wobei ;,'dach. wie mehrere in Alken ti»arlroff-i,e Drakl»ach,.chleii Ui-Id.i, v!k Türken ebenlall« Verluste erlitten hiken loll.n Die vollständige B-setzung de« Distneis Sphakia hall man überhaupt be, der jetzigen Jahre« zeit sür unmöglich. * Die.bulgarische Sobranie begann am Frrilag die Debatte über da« Budget. Die Mitglieder der ^kposilwii verlangten die Verringerung der Aiiagabrn. wa) j koch Stau, bulow nach der gegen,värtige» Sachlage sür unmöglich erklärte Der Etat de« Innern wurde angenommen. Das gesummte Deficrt sür da« Rechnungsjahr 1890,9l beträgt l8 Millienen — Zwischen der Negierung und den DelegiNen der Anschluß bahnen ist eine Vereinbarung wegen Ankauf« der Lime Vakarcl-Bellvwa zum Preise von l.'.OOVO Fee), per Kilo meter. zahlbar in Schatzscheinen innerhalb lO Jahren, ge trösten worden. * Die gegenwärtigeSesüon der schwei zerischen Bunde«- . ersam mlung ist am Soniiabend gcschlvfleii worden; die nächste Session beginnt am 2. Juni l890. — T,e old- zenössiscken Assisen in Neuenburg habe» die wegen de- »eknnnten Anarchistcn-Manifeste« Angeklagten einstimmig srei- zesproche». * Entgegen dem Gesetze hat der Pariser Gemeinde- ath seinen Mitgliedern seit acht Jahren Diäte» anSgcsctz: und bi» «000 Franc« jährlich erhöht. Ebensoviel erfordern noch di« „sachlichen Kosten" und ähnliches, sobaß sür ton G - meinderath (mit 80 Mitgliedern) von de» Steuerzahlern , lw>i eine Million Franc« aulzrrbringe» sind. Ein i» die Kaimner gewählte« Mitglied de» Pariser Eemeindcrathe- Halle »nn bort beantragt, die Besoldung gesetzlich zu gestalten, aber 4000 Franc« sestzusetzen Sofort trat der ebensall- a»a d>-w Geineinderathe hervorgeaangene Abgeordnete Mcsurenr k -- ein Anträge entgegen: der Pariser Grmeinderath wolle kein A., „ahmegesey für sich, sondern warte gern bi» zu einer ai:- gemeine» Regelung der Frage. DaS allgemeine G si'tz sicl' nalürlich in unadlehbarrr Ferne, wahrendd sie» aber kann c,r G-ineinderalh. wie er längst beabsichligt. seine Mitglieder to,i Abgeordneten glrichstellen, indem er ihr Gehalt aus :moo Franc« erhöht. * Au« der Agitation vor den letzten Kar,inicr wählen wird nach einer Pariser Corresponae»; r .Schiesische» Zeitung" jetzt unter Anderem folgendes curli.l: Die Boulanger senrtlich gesinnten illuslrirten Biältcr teilten de» „General Blechbart" mit grimmiggekrümmlr,. Habichtsnase und einer Mohrrübe am Dreimaster dar. Ei - Mensch mit einer Had>cdt«nase ist den Franzosen verkäst", denn sie sind an diese Nalensorm gewöhnt »nd erwart > nicht« besondere- von den» Besitzer einer solchen. Und die Mohrrübe hat Boulanger vollend« in der Achtung seiner LandSleule zu Grunde gerichtet. Sie ist da« Sinnbild t,) „AnpumpenS", wie e« in der studentischen Sprache beißt. Diese im Allgemeinen nicht ganz unbedenkliche Verri.huin, heißt nämlich in, französischen .,Uvvr una auratla" ii-o Mohrrübe auSznhen), eine Redensart, die dem Vorst tlung krerse der Landstreicher entnommen ist. Wenn »am: cb, - Stromer die Mittel au-gegangen sind, sich ans andere W> v etwa« Etz- oder Trinkbare« zu verschoss:», so läßt er s.st> o wohl herbei, «ne Mohrrübe aus dem Acker zu zielnir um seinen knurrenden Magen bannt zu täuschen. Tic Habich,- »ase. welche die Regierung von den in ihrem Solde stek.nt, > Blättern Boulanger anvichlen ließ, war natürlich ein- Ver leumdung. Aber mil der Mohrrübe batte c» seine Richtig keit. und dieser Umstand hat zu der Niederlage des „brave-, General«" vielleicht mehr deigelragrn, al« man vielfach ai- zunehmen geneigt war. * In Aden ist ein Bote mit Nachrichten von Ragazzi. dem Vertreter de» König« von Italien bei der Krönung Menclit'«, enigetrosfe». Darnach hat die Krönung dcS K o,n g von Scboa am 3. November stattgesunke», die der .<>ö»ign am 5. November. König Menelik gab seiner Zusrievenkril Uber die Anwesenheit Ragazzr'S Ausdruck und hat eine Bo! schast über die Krönung an den König von Italien g richtet in welcher er die Krönung als Grund der Verzögern» > t. l Expedition nach Tigre angicbt; Ra« Aluta leiste ,, ^,g,e immer noch Witer»a»d und die Prvvm.z befinde nch ,-ost- immer in vollständigster Anarchie. Menelik ivcrte demnaa- selbst dorthin ziehen, auch sür den Fall, daß sich M »igasst unterwerfen sollte. * Der brasilianische Geschäftsträger i» Rom erbieli vom Finanzminister unterm 19. d. M ei» Telegramm, wo, derselbe die Behauptung znrückweisl, daß o,e Revoluiivn » Brasilien durch die Abschaffung der Sclaverci vereint.ßt l-i Die Ursache der Revolulio» sei vielmehr darin z» suche,i, da; die Monarchie seit 60 Jahre» alle liberalen Reformen h-nan: geschoben halte; die Gelegenheit zn der Revolution b, b - en, »ul,tairischcr Zwischenfall geboten. Da» Ministerinm t ei'c. bald eine conslituirende Versammlung emberusen zrr lönnei. die einzelnen Staaten seien bereits init der Or anilntie. ihrer Verfassungen beschäftigt. — Die „Risorina" b, der „TimeS" gegenüber, welche Italien Ervbernngo pläne in» Sudan zugeschrieben hatte, Italien sei seit lang- Zeit in allen Afrika betreffenden Frage» >>» Einvernelm, n mit Eiigland vorgegangen und werde von dieser t Frellndschast nicht plötztub zu der gewaltsamen Erobe , des England wenigstens nrdirect unlcrworsencn H sene v - Agig übergehen. Llberfeldcr Socialistenproctk. — Elberseld, 20 Deceinbee. SiaaiSanwali Piuo-'s > ! : Weiler, d.iß sich ou« den Veidandliingen uichl« eigen n hat -, n ans eine rncorrecte Handlung der Polizei schließen lach. i- dann lort: Di- öffentliche Verhandlung hat den groß n N> t:: daß sie vo» einer gewissen Seite, welche ein Intereste daran ! zn AgltationSuveckl» aemißbeaucht werden kann ES gieb! l'i> »nS eine willsakrige Pieffe, die dlelei» Wunsche vo» , e:v - , lucht »ur gcti,c »achkomnit. iondern nianckinal auch vel ciiigieift, wie ich leider erklären muß. Ich ver,i>Ige„-c>u,i ich spreche nicht von der Press- li» Allgemeine», wildern mu : demjemgen Theüe, Ver an Sensation und Skandal,,, Gefallen - . und sich darin gefällt, dadurch ihre Leser z» sessel». Ist, drin diele Angelegeiikeü zur Sprache null durch einen gewiss,» Tli.,! :- Presse mit gesperrten Lettern die Stelle hervorgelwbc» wa.de. . Zeuge Weder Hab- sich durch Gelälligkeiien, welche >lnn Er--- Wiising in andreer Sttaswchc erw esen habe, zu Gesälligkei:,» die Polizei verteilen lasten." Der loyale Lerzichi de) H ,> , . iheidiger« auf diele B-Ka»viung ist ganz kleingedrnckt dur a di,' Heilungen gegangen. Die Leier sind erreg: worden, sie baden Sveiie lür ikr SknsattonSdedürsn ß gehabt, »nd damil ist ,a 0> . lcheheu. Ich kann conllaiiren, daß die Idüligk'ii d,. P ii , dirser Sache wie anderwärt» eine durchaus correcie gcioc e, - . daß von säinmilichen Beamien hier ausdrücklich erklärt worden r daß der Z uge Weber e« aus antdrückiiche« Befragen »nler V, hat beüütige» müssen, daß tiejenigen Organe, deren ma» sich : N-berwachuug der Socialdcmokralie bedient hat, enid'tiigl!st>ü aufs Soegiältigfte v rwarnl woidk» sind, sich ja ied I I» Ii :i . j d r eigenen ungesetzlichen Handluiiq zu enihalien und oue - :> > i - nur solche Berichte zu lieser». von denen sie über-eugi lind, daß ß. völlig der Wahrheit enlsyrechen. Ich möchte bei dieser Geieqenheli gleich eine grundsätzlich.' F: zur Erörterung bringen, ioimit ich yesia, dasi dadm.n »>-,! . geivoriiien werden tan». I k inöchie nicht, daß , e V in-,: zwischen ,,Paite>" und „Verbindung" ln den Plnido,, > . e > Rolle spielen möchte, ich wünsche Einigkeit dar,,.,, dckß der Beg'iff „Parle," nach sprach- und RechlSgeb,-uii le. gli die Summe aller derPerlonen bedeute», die einer poliii'st' n'."ieinin ,, sind, die nebeneiniintzer beraehe», ohne sich etwa- an.ui , cn. o!n. zu einander >» irgend e nem Verhäliniß stehen z„ 'aeouei ». Sobald nun eine Organisation hinzuiritt, balle ich ed lnr c u> , falschen Sprachgebrauch, von einer Parteiorganisation nnd Pan- bi«ctplia zu sprechen. In dem Augenblicke, wo die Partei e:
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