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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189001310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-01
- Tag1890-01-31
- Monat1890-01
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1890
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Ekrfckeint täglich früh 6'/, Uhr. Atiariion und Elprditiou JohanneSgasie 8. SprrchÜttiidril örr Urdaclion: vornutlagS 10—12 Uhr. NachmiuagS k>—6 Uhr. k lr >»Ittiäe«z- l,o,el«..ein vianulcrirte »>»<ri d» di« stct-cticn nichi »erdurdlu». Annatzm« «er sür tz>« nächstsilgeutz« Nummer tzektimmten Inf«rare a» Wochentage» dis 8 Udr Nachuunags. an Sonn- nutz Festtagen früh vis ',,11 Uhr. 2» drn Filialr» siir 3ns.-^l»la>>mr. ktt« Klemm« LorttM. UniverstlätSstr. 1. Louis Lösche, llatharlneastr. 28 pari, und K-aig-platz 7, nur bi» '/,L Uhr. 31. Amtliche Bekanntmachungen. eMM. Tageblatt Anzeiger. Organ fiir Politik, Localgeschichte, Handels- und GeschSstsverkehr. Freitag den 31. Januar 1890. Abonnementsprels vicrleljährlicb 4>/, Mk. incl. Briugerlohn b Mk.. durch dir Post bezöge» 6Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pf Belegexemplar 10 Pf. Gebübre» für Extrabeilage» sin Lagedlali-Fornigt gefalzt» «hur Postbeiörderung 60 Mk. u»i Poftdcsörderung 70 Mk. Inserate 6gespaltene Petitzelle L0 Pf. Größere Schrillen lau» uns. Preisverzeichnis. Tabellarischer u.Zisfernsutz nach höherin Tarit. ttttlamen unter dem RedoctionSstrich die «qelpalt. geile ÜOPs., vordeu Familiennachrichleu die 6gejpalleue geile 40 Pf. Inserate siud siel» aa die Expedttt«» zu jeudea. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung j>r»euuwer«u»1>i ober durch Post» uachnahme. 84. Jahrgang. sind völlig grundlos. Die Nichtbewilligung der Zucker- und Branntweinsteuer würde un< in die Lage gebracht haben, die Reich-auSgaben nicht decken zu können; eS würde also die . , Bewilligung anderer Steuern nolhwendig geworden sein. VtNlltlttllllllüIllklÜ. ! solche war die ReichSeinkoinmensteuer von den Frei- Mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten h^ben sumigen in Borschlag gebracht sie hätte» aber zugleich die wir beschlosten, deu zwischen der Elisenstraße und der Süd- Bürgschaft übernehmen wüsten sür diese» Vorschlag d,e s.raße projec.irt gewesenen sre en Platz de» Bebauungsplanes Mehrheit zu gew.nnen ohne solche Bürgschaft war der Bor- sür da. südlich der Stadt Leipzig gelegene «real von der '-»»->§ wer hlo«. D.e Fre.sin.ngen waren von «-.sang ...cht Elis-nstraße ab westlich bi« zu lVO w sür offene Bebauung Zwetf'l darüber daß d.e Mehrheit der RetchSemkommen- zu verwenden, dafür aber den vor der VIII. BerirlSschule I - ^>v.erigkclt zwischen der Süd« und Kochstraßc, bez. der Scharnhorst- und I Declaration m die Bruche geht und weil die rn- unv Hardenbergstraße gelegenen Baublock ^S öffentlichen d-rec en Steuern den Vorzug haben vor den d.rccten, daß Platz zu bestimmen ° ^ I »e leichter ertragen werde» und sicherer «»gehen. T»e Indem w.r dies hiermit zur öffentliche» »enutniß bringen. Wahlparole der L-ben«m.Itelv-rlbeuernng ist aber um so bemerken wir, daß der diese Abänderung de« südlich.» De- v»w«,l,cher. als der gegenwärtige Preisstand ganz andere bauung.plane. enthaltende Plantheil in unserer Tiefbau-I ? die Zölle, sie sind nachweisbar durch ^«^^.'..k-k-s»»;.«ILL» u-lNiLTL. , erregen und sie in die dieser Hetzereien ist, daß n das socialde»iokiatilche Lager überzulansen, nicht weil sie mit de» social,stischen Ten denzen einverstanden wären, sondern lediglich in der Absicht, ihrem Unbehagen über ihre materiell unbefriedigende Lage «»«druck zu geben. Vernünftig wäre eine solche Opposition nur, wenn sic daS geeignete Mittel darböte, die Lage der unteren VolkSclasten zu Verbestern. Da« ist aber keineswegs zu erwarten, denn diese Lage hängt nicht von der Höh« der Steuern, soiidern von Ursachen ab, welchen der Reichstag so wenig Abhilfe zu bringen im Stande ist, wie d>e Neich«rcgicrung. Berdältnißmäßig an,'besten, auch materiell, befinden sich alle VolkSclasten, wenn der Friede gesichert ist. wenn Handel und Wandel blüht, wenn sich nach allen Richtungen hin Ab- satzquellen für die vorhandenen Probucte eröffnen, wenn lang zu Jedermanns Einsicht'auSgelegt ist' und baß etwa.ge -"ist-«'.dem WaS ist nun der Zweck der freisinnigen Wahl- Widersprüche dagegen innerhalb jener vierwöchenllichen Frist.! ^ „^"z vciselhasl der, Unzusriedenheit ln den unteren vom Tage des Erscheinen« dieser Bekanntmachung in de» I ^lksclasten gegen die Regierung zu Leipziger Nachrichten an gerechnet, schriftlich bei un« an-! ^vlge t ^ ublingen sind, widrigenfalls sie alS versäumt zu betrachten!^ viele Wähler verleiten lasten, »n daS socialoemokiaOsche sind und jeden Anspruch aus Berücksichtigung verlieren. Leipzig, den 27. Januar 1890. Id^4S Der Rath d«r Stadt ll>4. Ör. Tröndlin. 'Wilisch, «st Vrkaimtmachung. In Folge ^«r gegenwärtig in der Kochstratze stattfindenden «nsschütlung-aroeiten wird dieselbe auf den Strecken von der Ftchtestratze bi« zur Kantstratze und von der Kaiserin-Aukusta-Ttra-e bi« zum Kreuz für den durchgehendem, ... zwischen der Kant-und «atseri„.«mgusta.Stra-e aber I oje Arbeit lohnend ist. und di- Nachfrage da- Angebot für de« gesammete« Fährverkehr > - von jetzt ab b,s auf Weitere« „ . gesperrt. Leipzig, den 29. Januar 1890. Der -kath der Stadt Leipzig. IX. 381. I)r. Tröndlin. Hennig Vekannlmachung. Wegen vorzunehmenden Sckleußenbaue« wird die »erlaugerte HauptKraOe tu Leipztg iMlutritzsch von jetzt ad aus dre Dauer der Arbeiten für allen ««befugte« Fährverkehr gesverrt. Leipzig, am SO. Januar 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. IX 416. Or. Tröndlin. Hennig. Bekanntmachung.^ Die bei dem Unterzeichneten köaigl. Amt»-,«richte ia Pflicht stehen übersteigt. Wenn alle diese Bedingungen erfüllt sind, wenn frisch pulsirende« Leben alle Kreise durchbringl, dann fragt der Arbeiter nicht danach, ob daS Brov einen Pfennig mehr oder weniger kostet, ob daS Psund Fleisch höher im Preise steht, und er macht auch nicht die gegnerischen Parteien sür den Preisunterschied verantwortlich. Er freut sich, daß er ausreichenden Verdienst hat und sucht ihn allenfalls noch zu erhöhen. Der Beamte, der auf seinen Gehalt angewiesen ist, hat .«» Grsihlspunct nicht und kann ihn nicht haben, er muß wünschen, daß sein Einkommen mit de» Preisen in richtigem Vcrhältinß steht. Tiefe Wahrheit wird von der ReichS- regicrung wie von allen Parteien gleicherweise anerkannt und e» sind die Vorbereitungen getroffen, die Einkünfte der kleinen und mittleren Beamten angemessen zu erhöhen. WaS wollen also die Freisinnige,, mit ihrer Wahlparole: „Billigere Lebensmittel"? Sie wollen Stimmung machen gegen die Re gierung und gegen die staalSerhaltendcn Parleien. «IS ob die Nationalliberalen Brod und Fleisch sür den kleine» Mann Ver de» Herren Vormünder werde» hiermit veranlaßt, die wegen ihrer I lheuern wolllcn, um enie kleine Zahl Bevorzugter die Taschen Pflcgebesohlcue» zu erstattenden Er,iehungSb'richte bi« längsten« I zu Men aus Kosten der Armen! DaS ist eine ebenso salsche ai, ander ei»»arelch«a Ls^v > ^bärmliche Verdächtigung. Ob»e Heer und Marine ist untcr Formulare zu dielen Berichten find von de» Herr.» <° stespannlen Verhälln.sten w.e d.e hentigc,. nicht au»;.,kommen, Mäudern, welche antzertzgld der «t«»t Letpzt, w.hnen, von die Millel. welche be.ve ko,len, musten au,gebracht Werve», dem Herrn Ort.richier ihres W«h»«rtrs, von den übrigen I darüber strcile», an, welche Weise bieö aiii Zweck- Herren Vormündern aber, wie früher, in dem AnnSgertcht.gebäude, I mäßigsten geschehen kann, ob durch turecle oder indireclc Zimmer Nr. 81 und 84 zu erhalten. > Steuern, aber daS ist doch unzweifelhaft, daß die dirccle» Bei der «uSsüllung der gedachten Srziehuug.berichte ist neben I Steuern am widerwilligslen bezahlt werben. ES frage sich vollständiger Bcaniwoctung der vorgedruckte» Frage» »och weiter > voch jeder Wähler, ob' er nicht die Einkommensteuer ver- "" I wünscht, ob er nichl weit eher geneigt ist, den Preis sür feine BaierS anzuqeben, ! P",« durch Sleuern mitbestimml wird, ist richtig, aber durch h. bei ullehelich «eböre-en such die Worte beizusüge«: ,»«he.! d" Bedingungen de« Verkehr», durch die Concnrrenj, durch lich geboren". j die Benutzung aller Vortheile, welche Mühe und Erpndsam- Auch wollen die Herren Vormünder etwa el»trr1e»d« Wohnung- Veränderungen hier zur Anzeige bringen. Leipzig, am 17. Decemdec 1889. >»«i«ltch»« >«t«,ericht, Ahttzeil««» V. MannSseld. keit gewähren, wird der Preis auf da» niedrigste Matz berab- grdrückt. Aber die Wahlparole ließe sich trotzvei» hören, wenn die Preise wirklich durch die Zölle wesentlich bestimmt würden. Da» ist jedoch nicht wahr, denn di« Zölle lrägl zum größeren Thcile da» Ausland. Unsere Wähler mögen sich vor allen Dingen gegenwärtig Bausverivalttt- unk Nrankenwörterßelle. v,-Gru..db-di.,g.. »g d.« sta««.»-., mw gc,eli «ei dem hiesigen Otto-HoSpilale ,st am I. MSrz ds«. Js. die Dase.nS der Friede .m Innern und nach äugen halt, freier Wohnung, Heizung, Licht und s i>r mit 800 >1 «artenbennhunq verbundene Hausverwalter- und Brankenwärter s»e>» neu zu besetzen. Bewerbung-gesuche verheiratheter, möglichst in gleiche» oder ihn. lichen Stellungen mit Eefolg »hätiq gewesener Männer, namentlich geprüfter Heil- »der Lazarcthgehilsen, sind unter Beifügung von Leninisten b>« . zu« t. Keßruar Hs«. A«. einznreichea. vel»attz i/«.. am »7. Januar 1890. Per Grweinherath. M ö ck e l, Sem.»Vorstand. ist. Dieser Friede wird gewährleistet durch eine starke Regierung, durch ein woblorganisirteS Heer und ebensolche Seeinachi, er wird ferner sichergcstellt durch die Eintrackl unter den verschiedenen BevölkernngSclaffen. Wer an diesen Grundlage» rüllclt. ladct schwere Verantwortlichkeit aus sich und wer die Regierung und die cmberen Parteien sür Sie Preise der LebenSmiklcl verantwortlich macht, rütlell voran. Vollkommen ist nichts aus der Well, und so ist denn auch die Zuckersteuer verbesterungSbedürstig. Das ist von liberaler Seite ebenso anerkannt worve» wie von freisinniger und der geschehenen Einwendung wird Rechnung getragen werve», t>» klebrigen aber hat sich daS besiebenvc NeichSsleuershstei» bewährt. Wir wollen in den neuen Reichslag solche Männer wählen, welche Vertrauen aus die Zukunst de» deutschen Reiche« und aus die verbündeten Regierungen setzen, welche den Frieden im Innern und »ach außen erhalten wollen, nicht Der Wahlaufruf der nationaMberaleu Partei. ^ ^ ..... - , i vrn »rirvrn in> ^»nnrr» uiiv »au, «»„>:» croairru luvur», »>uil r.. vcrdffentlichlc Wahlaufruf i welche Opposition aus Grinivsatz oder aus Verbitterung * ^ über die Lage, in der wir "ss* gegen Alle» mache». WaS vom BundcSrath auSgehl. Die Ab- Hauptsache dieselbe, wie sie im Oahre >887 I sollen die Vorlage unbefangen prüfe» und sielS war. al« d.e Pflicht an die staalS.rhaltenden Parteien heran- jg,j^ ^us daS Ganze gerichtet Halle». Die Vaterland,- den Ansturm der au, de» Umsturz de« Be-1Schritte leiten, nicht die Selbstsucht und das stehenden bedachten Gegner und gegen die verneinende und I Parteiinteresse * abweisende Hattung anderer Parteien z» vrrtheidige». Damals I ^ ' galt e«, den Frieden im Innern aufrecht zu erhalten, un-l 4, ^nnnnr nölhigen Streit mit der SlaatSregierung zu verhüten, I oi. ^unuur. die für die Sicherung de< Frieden» nach außen wie I * Vor Kurzem wurde gemeldet, daß die Gesetzvorlage be sür die Unabhängigkeit, Ehre und Machtstellung de« Reiche» t züglich der Theilung de« Regierungsbezirks SchlcS> unerläßlichen Mittel z» gewähre» unv aus dieser gesicherten I wig. welche i» der vorigen Session de» preußischen Landtag» Grundlage untcr voller Ansrechldaltung aller bestehenden I abgelehnt wurde, dem Landtage wiederum zugrhe» würde, srelheitlichen Einrichtungen unv VolkS.echte eine Politik fort-1 Diese Nachricht ist unrichtig. Die Vorlage wird in der schreitender socialer Reformen durchzusuhren. Diese Ausgaben I gegenwärtigen LandlagSsessio» und voranSsichllich auch später sind sämmllich gelöst worden und dem kommenden Reichstag k nicht wiederkebren. An maßgebender Stelle wird man wohl liegt e» ob, in demselben Sinn« weiter zu arbeilen. I sich überzeugt haben, daß die Arbeitslast der einheitliche» Bon deulschsreisinniger Seile hält man un» entgegen, daß I Regierung nicht, wie befürchtet wurde, an Umfang z» der jetzt geschlossene Reichstag Hnuderle von Millionen »euer I genommen hat. sondern i» Folge der Einsübrung der Kreis Steuern bewilligt, die Getreivezölle erhöht unv die sünsjährige I und Provinziaiordiinng eber geringer geworveii ist. Auch LegiSlaliirprrlove» geschossen habe. Dadurch sollen die bürgcr-1 wird man sich wohl der Einsicht nicht verschließe», daß da« lichen Freiheiten preiSgegeben worden sein unv außerdem wird I Abgeordnetenhaus die Vorlage. wenn sie wieder erschiene, un« die Vcrthenerung der Leben-mittel »»d die »»gerechte I niit mindeslen» der srüheren stattlichen Majorität ablebneu Verlheilung der Slcucrn zum Vorwnrj acmacht. Diese! würde, da die Grunde, welche »» Gunsten de» Gesetzentwurf« Vorwürfe können wir getrost ans un» nehmen, denn sie > iu der vorigen Session vorgebracht, unv denen durch da» persönliche Eintreten nicht nur de» Ressortminister», sondern auch deS mit de» Verhältnissen der Provinz besonder» ver trauten Minister» v. Bötticher und eine» durch Geburt der Provinz angchörigen Regierungspräsidenten »och ein be- londereS Gewicht zu gebe» versucht wurde, keineswegs etwa vermehrt, sondern nicht unwesentlich dadurch abgeschwächt worden sind, daß die Rücksicht aus die zur Zeit noch dauernde Anwesenheit eines königlichen Prinzen in K»el voraussichtlich in nicht ferner Zeit, wo die Hofhaltung de« Prinzen nach Berlin verlegt werden dürste, hinfällig werden wird. Wenn ferner noch al« Grund sür die Theilung der Regierung aus- geführt wurde, daß die Verbindung de» nordöstlichen Holstein mit Schle.wig ungenügend und schwierig sei, so ist hier dew Bedürfniß auf eine einfachere und billigere Art abzuhclsen. Wenn den vielfach laut gewordene» Wünschen der Be völkerung de» südöstlickrn HerzoglhumS Schleswig nach Anlegung einer direclrn Eisenbahn von Kiel nach Schleswig onlsprochen werden würbe, so wäre jene Vorhände^, vver angebliche Schwierigkeit im Verkehr mit dem 8^ gierung-sitze beseitigt. Von Kiel di» Eckernsörde bes^^a bekannllich bereits eine etwa 30 lcm lange Nebenbahn, die > Vollbahn erweilert werden müßte; ei» Neubau wäre n>'..ruus der kaum 20 icm betragende» Strecke Eckernsörbe-Sltv^ivig erforderlich. Die Gesammtkosten sür die Herstellung einer direclrn Verbindung Kiel» mit Schleswig würden also gar »ickl erheblich sein und bei der sicher zu erwartende» lebhafte» Benutzung der Bahn sür den Personenverkehr sowohl, al» sür ven Güterverkehr sich sehr gut verzinsen. E» wäre wohl zu erwarten, daß, wen» die bezüglichen Wünsche der bctheiligle» Kreise in de» Herzoglhümern «» geeigneter Weise zu lebhaftem AuSvruck gebracht würden, die Regierung der AuSsnhrung dieser schon seit langen Jahren entdrhrten Bahn sich nichl abgeneigt zeigen würde. * Allerlei .Krisengerüchte" sollen nach freisinniger Versicherung die Luft erfüllen. Im Kronraih habe man sich nur sehr schwer Uber die Eocialistenvorlaae oder richtiger über die Stellung zu den Beschlüssen de» Reichstag» zweiter Lesung zu einigen vermocht; infolge der Ablehnung der AuS- weisungsbefugniß durch die Mittelparteien und deS Gesetze« im Ganzen durch die Eonservativeu sei die Stellung de« Minister« de« Innern. Herrsurth, erschüttert. Wenn da« wirklich der Inhalt von Krisengerüchten ist und die Weiter verbreiter derselben nicht vielleicht falsch gehört haben, so ist nach einer Mittheilung der „Allgemeinen Zeitung" au« Berlin die ganze Sach« kaum einen Tropfen Tinte werth. ^« wird al« leere vermuthung bezeichnet, daß der Haupt- rgenstand d,* Ministerralh«, unter Vorsitz de» Kaiser«, die Lociolistenvorlage gewesen sei. Gcwlß mag da« Schicksal der Socialistenvorlag« auch einen Gegenstand ver Berathung gebildet haben, aber ernste Meinungsverschiedenheiten konnten ich in dieser Sache nicht ergeben, bei der ohnedie« da« letzte Wort der BunbeSrath zu sprechen gehabt hätte. Daß chließlich die Stellung de« Minister» dc« Innern, Herr- urth, eischüttert sei, ist völlig Einbildnng. In besiunler- richteten Kreisen ist davon nicht raS Mindeste bekannt. * A»S Al len bürg wird vom 23. Januar berichtet: In der Sitzung de« Landtages kamen vier Höchste Er lasse und eine Petition zur Berathung und Beschlußsassnng. Der Landtag verwilligle 9000 -E zur Vollendung der Vor arbeiten für die Ausstellung eines ProjecteS zur Saaleregu lirung, genelniiigte die Zahlung einer Entschädigungssumme voir 40 000 an die istadt Lucka, weil dieselbe sür alle Zeiten die Instandhallung der durch Lucka führenden staats- liScalischen Ehausseeslrecken übernehmen und nnkerhallen will, sprach seine Zustimmung au» zur Erbauung einer neue» Wnslerleitniig sür da» GenesiingSbauS z» Roda, welche 19 900 .F koste» soll, und gewährte ker Stadt Alkenburg zu ten Kosten der stävtischen Polizeipflege enie» Staatszuschuß von 3900 -6 Schließlich fand auch da» Gesuch der Kirch gemeinde Eineborn die Zustimmung de» Landtages, wonach derselben zur Reparatur ihrer Kirche eine staatliche Unter stützung im Betrage von 1500 .E zu Theil werden soll. Eine zweistündige, zum Theil ziemlich erregte Debatte knüpfte sich an den Höchsten Erlaß, die Gewährnng eines SlaatSzuschufsl z» den Kosten der hiesigen städtischen Polizeipflege betreffen bei welcher Herr RegicrungSrath Landralh Gerstenberg die Präsivialgcschäste übernommen hatte. Dem socialdemo- kralischen Abgeordneten Buchwald mußt« in Folge seiner Auslastungen über die politische Polizei „ach zweimaliger Ver Warnung daS Wort entzogen werde» Am Ministertische be fanden sich Staatsminister von Leipziger, Geheiiiirath Sonnenkalb. Geh. GlaatSrath Göpel, Geh. RegierungS rath l)r. Schenck und RcgierungSrath Meißner. Au- Altenburg, 29. Januar, wird un« weiter ge schrieben: D>e heutige Sitzung deSLaudtage« brachte einen unerwarteten, lebhafte» Meinungsaustausch. Nach einem Berichte der Watil- vrilsunglcommission wurde» dir Wahle» der n»»aewähllen Abgeord»rien für die «tadle de« Oslkreise« al» giliig erklärt. Hierauf folgten persönlich« Bemerkungen zwilchen, drn Abgeordneten Herrinonn- Nahla und Opel - Hermsdorf. DaS Gesuch de« GaslwirthS Brauer i» Nobitz und einiger 30 Genossen um anderwettc Regelung de« KirmeSfeftes, wodurch die Landknme« während zweier Woche» ad- gehalten werden sollte, wurde nicht nur abgelehut, sondern eS wurde >ogar ein grgeutheiliger Antrag angenommen, welcher besagte, daß die Landkirmr« hinfort nicht mehr b, sondern blo« 3 läge dauern soll. Für Verkürzung der Landkirme« waren sä,»m>- liche ländliche Abgeordnete, weil sie in der langen Dauer der Krim« eine Schädigung der Lant-wirthichast erblickten, während die meisten städtischen Abgeordneten der ZustimniungSerlläiuug de» hiesigen Gewerbevere n», welcher in einer längeren Kirniksbaner einen Boriheil für Handel und Gewerbe erhofft, beipflichteirn. lieber die Petition de» hiesigen Lehrerverein«, i» welcher um Anrechnung der vorbereiluugsdienstjahre zwochen der 1. und 2 Lehrervrüsung bei Festsetzung de« Dieustallert sür Gehall», und Pensionsansvrüche gebeten wurde, ging nian »ach ausgedehnter Debatte zur Tages- »rdnuna über. Bei der Wahl eine« Stellvertreter« de« landwirld- lchastlichru Mitdirector« der Herzog!. Landesbnnk sielen gleichviel Summen auf Oßwald und Burkhardi-Alienburg, weswegen tu der nächsten Sitzung nochmal« darüber abgestlnimt werden muß. Die heutige Sitzung nahm fast 5 Stunden Zeit in Anspruch. Ti Galerie war »on Zuhörern stark besetzt. * Die neueste Nummer der „Weimarischen Zeitung' bringt die amtliche Bekanntmachung, betreffend den Wechsel im großherzogliche» StaatSm iiiiste rin,». Tcr biShcrige leitende StaatSminlster Or. Stichling erhell vo» Sr. köiligl. Hoheit dem Großherzog „ii, A»crkeiin»ng der mehr al« bOiährigen ausgezeichneten Wirksamkeit und der hohen Verdienste, welch» er sich uni da» großherzogliche Han« und da« Land erworben hat", die Brillante» z» dein Groß kreuz de« großherzoglichcn Han«ordeii« von, weißen Falken StaatSrath vr. Guyet» bisher Tirector i.» Mmislcriat departement de« großherzoalichen Hause» und de» EultuS ist unter gleichzeitiger Verleihung der Dienstbezeichnung „Geheimer SlaalSrath" zum Ehes dieses Departement» be- sördert worden, aber er erhielt nicht die Leitung de« Ministe- riatdeparlemenl« der Justiz; diese wurde dem nunmehrigen Vorsitzenden Staat-minister Frhn. I)r. v. Groß übertragen. Erwähnt möge noch sein, baß Excellenz vr. Stichling im Besitz de» Doclordiplom» aller vier Facultätcn ist, wovon ibm drei Irovori» ermsa verliehen worden sind. Nur Fürst Bismarck ist derzeit im selben Falle. * Ter 20. ordentliche Landtag de» HerzoglhumS Braun- schweig wurde Mittwoch, de» 29. Januar, Namen» de» Regenten durch den Ministerpräsidenten ONo mit Verlesung der Thronrede eröffnet. Dieselbe giebt zmrächst der Theil- nabch/t. dem Tode weiland Ihrer Majestät der Kaiserin Äuaulta Bubo '"E und betont, daß caS Andenken a» die uner müdliche Thäligkcit Ihrer Majestät aus dem Gebiete der Wohltt^''''«»! stet» sortleben werde. In, weiteren Verlause der T-fronrede >vi,d daraus hingewiesen, daß die überaus gültige Gestaltung der Finanzen deS Lande« nicht nur die »iSherigcu Sleuererleichleimigen, Ueberweisungen rc. gestatte, andern auch eine Ermäßigung tcr Schulgelder in de» Land- geincindcn, die Ueberweisung eine« jährlichen Zuschusses an di« Kreis- und Eo»lmunalvcrbä»de, die AuSlührung ver- chicdener Baulen rc. ermögliche. Endlich werden neue Gesetz- entwürfe angckündigt, u. a. solche iiber die Krankenversicheruiig der laut- und sorstwirthschastlichen Arbeiter, über die Er richtung einer HaiidelSkaninier sür da« Herzogthl»» und über einen Normalelat sür die Gymnasiallebrer. — Nach der Wiederwahl de» Abgeordneten v. Veltheim zum Präsidenten wurde beschlossen, vo» einer Antwortadresse aus die Thron rede abzusehen. * In der jüngsten Sitzung de» Finanzausschüsse« der aherischen Abgeordnetenkammer kam bei Berathung deS PosiclalS der Referent Slaussenberg aus die Reichs tag-Verhandlung über die Postwcrthreiche» zurück? wenn dieselbe zur Zeit auch lediglich akademischer Natur er- cheine. Correserent Geiger (Eentruml erklärte sich befriedigt über die Haltung de» bayerischen Gesandten in> Reichstage. Minister Freiherr v. Crailsheim führte an»: Seitdem die rcmden Postkarten auch in Bayern befördert werde», könne eigentlich von Unbequemlichkeiten de» PublicumS nicht mebr gesprochen werden; zu Zahlungsmitteln seien die Briefmarken nicht bestimmt. nvthigensallS ließen sich die kleinen Beträge ebenso gut mit Gebühren- oder Wechselst-mpelmarken au«g>eichen. Den Angriffe» aus die bay.ifche Postmark« liege vielfach der Irrlhunr zu Grün..., baß Bayern keine Marke mit Neich-emblcineu wolle; hierbei werde völlig übersehe», daß die eigene Marke zeradezu eine Garantie der Einnahmen sür die bayerische Post bilde. Allerdings kvnnlc versucht werden, eine gemein- chastliche Postmarke einzusühreu unv alSdann nach einem besitmmien Maßstab eine Herauszahlung vom Reiche zu be anspruche»; eine derartige Regelung könnte aber nur >m Wege deS Vertrage» erfolgen. Hiergegen beständen jedoch cliwere Bedenken; möglicherweise wäre eine solche Verein- barung sür Bayer» finanziell vorlheilhast, sie würde aber lil politischer Hinsicht schwerlich ebne Einfluß bleiben können; auch ließe sich dabei die Selbstständigkeit der Tarisirung im inneren Verkehr kaum ausrecht halten. UebrigenS halte die ReichSposlvcrwaitung an der Auffassung fest, daß eine Acnde- rung nur bann eintrete,, könne, wen» hierzu Bayern oder Württemberg selbst die Initiative ergreifen. >» >» * Im Mai 1890 vollendet der so segensreich wirkende Deutsche Schulverein »»Wien da« 10. Jahr seines Be standes. Schon jetzt werden umsasienve Vorbereitungen ge troffen. um >»r Gedenkjahre den VercinSgebanken aujs Diene zu beleben. ES soll basür gesorgt werte», daß die IakreS- versammlunge» der einzelnen Ortsgruppen mvglichü zahlreich besucht werden und in denselben die Arbeit de» Verein» die verdiente Würdigung findet. Die Hauplversaininiung, welche am 28. Mai in Linz abgebalten werben wird, soll, von allen I lOO Ortsgruppen beschickt, ei» große« deutsche-Fest werden. Außerdem hofft man durch eine Gevenkspcnde, vo» allen Mit gliedern dargedracht, die Einnahmen de» Verein» um reichlich 100 00V fl. z» erbvhe». * Welchen Anlheil die katholische Kirche in Verbindung mit den höhere» Schulen an der Magyarisirung der nichlmagyarische» Völkerschaften in Ungarn nimmt, gebt au» einem soeben veröffentlichten Schreibe» de» Fürstprimaö I. Simor in Gran an den UnterrichtSminister v Esaky zur Genüge hervor. Letzterer hatte im UnterrichlSauSschusse des Abgeordnetenhauses im vorigen Jahre versprochen, die Psl-ge der magyarischen Sprache in den Scminaricn de» katholische» Bischöfen zu empfehlen, und al-bald ein diesbezügliches Runt- schreiben erlassen. In seiner Antwort wem Fürstprimas I. Simor zunächst aus de» großen Unterschied zwischen tcr älteren und jüngeren Geistlichkeit hin »nd führt Folgende- ans: »Unter der alte» Geistlichkeit, welche allmälig vom Schauplatz verftwliidet, finden sich »och eiiijelne. obwolil lieyr wenige, welche sich neben ikrer deutichen oder stowokischen Muttersprache »ichi ge- iiügende Gewaudiheit in der niagparnchen Sprache erworben buben: daran sind jedoch nicht die Seniinarien schuld, sondern jene« Stistem, welche« zur Zeit ihrer Ausbildung in de» Schulen deS Landes berrichie und besten Folge eS auch ist, daß man gar manchen, zur Intelligenz zählende» SiaatSbürger im Lande findet, d r nicht magvarisch versieht, dem die alte Schule nicht genügende Gelegenheit geboten Hai. sich diese Sprache anzueignen. Die Mutierlpiacde deS größte,I Theil,» der itlcrikcr war immer die magyaiiiche; infolge der gegenseitige» Berührung eigneten sich auch die Kleriker, welche nicht iiiagyarüch verstanden, diese Sprache so weit an, daß sie, wenn sie auch später keine magyarischen Schriftsteller wucden, dennoch eine große Fertigkeit in der »lagycnischc» Sprache erreichten. Zu dieiem natürliche» Verbreitung«,»mel der magyariichen Sprache kommen in den Seniinarien seit langer Zeit die i» denielden dr- stedeiiden maavarischen knchenlnerarischen Schulen, in welchru dir niaqyariiche Sprache schon sorgfältig gepflegt wurde, al« sie iin eigenen Baterlande noch sremd war. Von dem jungen Klerus muß ich beinahe behaupten, baß er außer der magporiichen Spruche nicht« mehr gut «nd vollständig versteht Die Jugend nämlich, welche sich dem geistliche» V.ru'e zuwendet, konimi au« dc» vuier- ländischen Gymnasien i» die Pc,esierseni>»are: in den Gimniasicn aber eignet sich auch die nicht,,>ag»aris»e Jugend so sehr die magyarisch» Sprache an, daß sie den» verlas,e» de« Gymnasiums die Muttersprache nah-zu vollständig vergessen Hai; »lindest, n« aber hat sich eni solcher Jüngling derart im Magyarischen Vervollilaudigt, daß er später nur de, längerer »klung »» Siaude ist, dem Volke in seiner Muttersprache zu picdigen. ohne dabet auch orihogialhilch richtig schl,>»«n zu käuuen Tadcr kommt c-, daß ich, wie wohl ich bei der Ausnahme v>-» Scminariüen immer auch solche herucknchlig«. deren Muitersproche die dcutjchc o:er die slowakische ist, le, der
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