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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189002259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-02
- Tag1890-02-25
- Monat1890-02
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1890
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Erscheint täglich ftüh «'/, Uhr. He-aüion und ErpedMou IohanneSgaffe 8. Sprkchknodtn der Nrdaciion: BonnNtag« ZO—18 Udr. Nachmiltag« b—6 Uhr. ««» »« «<««»», n>«t»»»»»> «»»»'cri»»« «»»«aa dx M»r,tkicn nicht d«i»m»l>ch. Nuu«tz»e »er für »i« ur»ktt«l,en»e Nummer defttmmteu guserate »» «echentaue» bt« S Ntzr Nachmitkua«, an >»««- «n» -efttanen sr»h 8t« '/,* ll«r. In den /slialrn für Ilis.-Änuastmt: ctt« »I,««'« r-eti«. («lfre» Huhn). Uuiversiiätinraß« 1, L.uis Lösche. «kathartnkastr. 83 pari, und KSatg«pIatz 7, u»r bi« '/,S Uhr. WpMerIagMaü Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschiistsverkehr. Abonnement4pr»l4 vierteljährlich 4>/, Mk. inet. Pringerlobn b Mk.. durch die Post bez-aen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Ps Bklcgtrrmvlar 10 As. Bebübre» sür Extrabeilage» (in Laqedlati.Forniet gesalzti ahne Aostde'ürveruna «>0 Mk. mit Postbejörderung 70 Mk. Inserate 6gespaltene Pctitzeile 20 Pf. Größere Schrillen laut uns. Preilverzeichniß. labellarischer u. Ziffernsatz nach hi!Hern» Taril. tlerlamen anter dem Redacti°n«strich die 4geipalt. Zeile 50Pi„ vor den Familie »nach richten die Kgesvoltenc Zeile 40 Ps. Inserate sind stet« an die Expedttton ,a lende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeuumeranäo oder durch Post« Nachnahme. 58. Amtliche Bekanntmachungen. Dtkanntlllillhung. Auf Grund der heute erfolgten Zusammenstellung des Er gebniste« der am 20. Februar d. I. vollzogenen Reichstag-, wähl in den 59 Bezirken de- Xll. sächsischen Wahlkreise mache ich hiermit bekannt, dag tm Ganzen 32 197 gültige Stimmen abgegeben worden sind, dag mityin die nach tz. 12 de« Wahlgesetze- vom 31. Mai 1869 und nach tz. 20 de- Reglement- vom 28. Mal 1870 erforderliche absolute Stinimrnmrhrbeit mit IS 099 Stimmen erlangt worden wäre. Diese Stimmenzahl hat sich auf keinen der Kandidaten vereinigt. Cs haben erhalten: Herr Elsengießereibesiher Guss. Goetz hier 15 518 Stimmen » Drech-lermeistcr 4tug. Bebel in Plauen bei Dre-bei, 12 92t » » Techniker Lheod. itzritzsrh bier 2 57t « » Prosestor De. Dircho» >» Berlin t 033 « « RechlSauwalt W. MeloS hier 139 « der Rest der Stimmen hat sich zersplittert. CS hat sonach eine engere Wahl zwischen Herrn Eiien- g'rhereibesitzer Goetz und Herr» Drechslermeister August Brbel stattzusinde» und bestimme ich hierdurch Freitag, den 28. Februar d. I., als Termin sür dirletbe. Leipzig, am 24. Februar 1590 Der Wablconruetffar für dea X». sächsischen Wahlkreis. Hehler. Dien-tag den 25. Februar 1890. 84. Jahrgang. Veklmntnilnhung. Mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten haben wir beschlossen, von Ostern d^ I. ab für alle hiesiger», die Realschule in Leipzig-Reudnitz besuchende» Schiller da- Schul geld auf jährlich 72 und sür die von jenem Zeitpunkte ad neu auszunehmenden auswärtigen Schüler da« jäbrliche Schulgeld aus 135 -4 scstzusetzen, bezüglich der jene Schule bereit- jetzt besuchenden auswärtigen Schüler aber eS bei dem bl-berigen Satz von jährlich 75 -4 zu belasten. Indem wir die- hierdurch zur offen!Ilchen Kenntniß bringen, verweisen wir zugleich darauf, daß unter den „hiesigen" Schüler» diejenigen zu verstehen sind, deren Augehvrigk, welche zur Bezahlung de- Schulgelde- verpflichtet sind, in kiesiger Stadt (einschließlich der bereit- cinbcsirkten Borortr) wohnen und zu den persönlichen Gemeinde-Abgaben beitragen. Leipzig, den 18. Februar 1890. Der Rath der Ltadt Leipzig. i n. Wil II. ^ A 833 Do. Tröndli ),lisch, Ast. Die durch Bekanntmachung vom 7. December 1881 ge trofsene Anordnung, daß die hier bestehenden Grubenräumung«- und Absuhrinstituie ihre Rechnungen über die Kosten der Grnbenräumungen vor deren HmauSgabe an die Hausbesitzer zunächst dem städtischen Aufseher sür den Dünger export behufs Prüfung und Abstempelung vorlegen müssen, ist in letzter Zeit mehrfach nicht befolgt worden. Jene Anordnung wird teSbaib hiermit wiederholt, zu- gleich werden die Hausbesitzer in Alt-Leipzig, sowie in Reudnitz und Anger-Crottendorf (in weichen Stabtiheilen da- in Alt- Leipzig geilende Düiiger-Export-Negulativ eingesübrt ist) darauf aufmerksam gemachk, daß sie, sali» ihnen elwa unab- ciestemprlte Absnhrkosteurechnungen zugehen, zunächst deren Abstempelung zu verlangen berechtigt sind. Leipzig, den 22. Februar 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. I». 1281. Do. Georgi. Do. Krippendorff. MbSahls-Vekannlmachuas. «ektoblen wurden laut dier ernairerer An»eige: 1) Eine goldene Remontair-Nhr (Rückseite mit Monogramm „A. ü."). nitl einem Defrct am Goldrand und schwarzem Anlzied- knovt, »ebst kurzer goldener Nette, au- tauglichen, durchbrochenen Gliedern und kleinen goldenen Ringen bestehend, vom S. bis 10. d. M; 2) eine goldene Damen-Eyltnder-Ußr mit Spruugdeckcl, blätter- artiger Gravirung und Schildchen aus der Rückseite und anhängender langer goldener Halskette, ain 16. d. M.: 3) ein Sack. gez. „8. L k. 2052 ", enthaltend 12'/, fix Kümmel käraer, am 18. d. M.,- 4) eine goldene LameN'Ne««utatr»Ubr mit gelten Zeiger», aus welchen sich kleine weihe Steinchen befinde» (Rückseite kranz. artig v-rzierl), nebst anhängender kurzer Ietkette. am 18. d. M.; 5) 14 Meter . bez. '/.zölliger Bletrohr in 3 Thetleu mit je einem Messinghalin, vom 15. bis 17. d. M., 6) et« auSgrschlachtrttS Schwein, im B wicht von einem Tenrner 25 Psund, mit dem Beschauzeichen „>'o. 151", am 11. d. M.; 7) eine silberne (Lvltiidrr-llßr, klein, mil kranzartiger 8er- ziemng auf der Rückseite, nebst anhängender starker, goldener Pauzertktte mit viereckigem Medaillon, am 17. d. M.: 8) ein Winterkderztrher von dunkelbraunem, wolligem Stoff, mit schwarzem Sammelwagen, einer Reihe schivarren HornknSpsen und bunkelgelbem, holbseid-uem Futter (unter dem Henkel die Firma „Loose Nachtolger, Hoslieserant, Leipzig"), sowie S Paar brauoc GlaeStzandschutzr. am 15 d M; 9) ein neues Lpernglas Mit Perlmuttergestell, in schwarzen, Ledersutierol mit hellblauem Futler und der Firma „Laudert", am 13. d. M.; 10) ein graulederner Zngdeutel mit circa 85 Mark in Nickel und tkuvserwünzr, vom 20 di« 21. d. M; 11) ein Wlnterffderzittzer. getragen, von mäuseqraoem. rauhem Sioff. einreihig, mit verdeckier Batterie, schwarzbraunem Sammei kragen sowie gelblichem, langgeftreistem Fuiter, um 22. d M.; 18) »in Handkoffer mn brauuem Lederüberzug, darin 5 kleine Stedlantpen Mit bronzirien Holzsühen und eia großer chiursischer Fächer, an, 22. d. M.; l») ein Muff von Iltis, darin ei» V«rtk«ON»aie. lchwarz. ledern, mit Nxkeibügel uud Drückerverschluh, «uihaltend Ich ^1, am 28. d. M-; 14) ein goldener Herren-Siegelriag mit einem Amethyst, am 28. d. M: 15) ein Partewannatr. brauolederu, mit Klapp« und «eih-m Schlöhcheii, darin 14 Mark, bestehend oul ei»«m 10-Markstück Lh-ler und Ma.k»ück. am 88. d. M. »twaige vlahrnelimuugn, über de» Gerbt letz der gestahlen«. Gegenständ« «der über deu Lhäter siad »»gesäumt bei »»lerer tknuiual-ldtbeilun, zur Anzeige zu briugr». Leidtzig, am 24. Februar 1890. «a» Paiizet-Amt de, «Sntzt krtdiig. Brelschurtdar. Für Waisenkinder, welche zu Ostern 1890 constrmirl werden, können »ghireiche geeignet« Lehrmeister und Dienst- Herrschaften dnrch di« Waiseuhautverwaltung nach gewiesen iverde». Die Pflegeritera dersilben werden hierdurch ausgesordert, ich im Bedarfsfälle virert an Herrn Direktor Dr. Meißner, Nünzaaste 24, zu wenden. Leipzig, am 21. Februar 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. (Hlr«e»a«t.^ ä. ». IV». 71V. Lndwig-Wols. Rch. Die Anmeldung der Ziehkinder bat diese Woche bereit« DounerStna, vrn 87. Februar ». v , von llcachm. r/,5—t/,ü Uhr im Stadthaus», Odstmnrkt Nr. 3. I., zu erfolgen. Leipzig, am 24. Februar 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. <Ar«euan»t.) Nr. 44 b. A. R. Ludwig - Wots. Pekanntmachnilg. Zum Behuf dcr gegen Ende jedes akademischen Halbjahre« zu hallenden Revision der UniversttätS-Bibüothek werden die Herren Studirenden, welch« Bücher au« derselben entliehen haben, aus- gesordrrt, diese am S7. Februar, 1. nnd d Mär, g-gen Zurückgabe der Lnipsang-beicheiaiguagen abzu-teser». Di« Ablieferung wird in der Weis« zu geschehen haben, doh die- gen, der» Namen mit einem der Buchstaben -1—ll ausongea, am 27. Februar, die. deren Nomen mit einem der Buchstaben ^—8 beginnen, am 1. März, und die klebrig» am 3. März (früh zwlschea 10—1 Uhr) oblleseru. Alle übrigen Entleiher werdea ausgesordert, die an sie ver liehenen Bücher -« I»„ 11. nad Id. Mär» (während der gewöhnllchen OeffnungSstunde«) zurückzugeben. während der Revlsionkzeik ( 27. Februar bi« 14. Mär» lacl.) k-nnen Bücher nicht au«gklieben werden. Ebenso muß während derselben da- Lesezimmer geschloffen bleiben. Leipzig, am 22. Februar 1890. Die Direktion der vutdersitStS-vttllattek. vr Nreyl. Wrauclion. Mittwoch. den 2«. Februar d. 2«., losten auf Burganrr Revier in de» Durchforstungen und Läute- runaeu der Abtheilungen 20. 24 und 3l ca. v«0 Stück Fichteu-Staugen von 4—20 cm Untrnstilrke und 3—10 m Länge unter den im Termine öffentlich auSbängenden Bedingungen und aeaen sofortige Baarzahiung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Aufa«»aeakanft: Bormittag« 9 Uhr am neuen Forst- Hans« bei Bahuvos Leutzsch. Leipzig, am 12. Februar 1890. D-S RathS Forstdeputation. ^.errtlieker üenü ksverein I^6tp2iK-8lL6t u. Hk«ro>>»tLt« ldttnan» ä«i» 4. dlNrn »8V», ^4>»«i»a» a BI»« i« 8»»>« cker 1. vllrrernobul«. Dageaorck LUvzk! Orl»lrrnnl»-u<'»«eu-^nge>oxe»deit«v. Xorm für ltrrtlirb« Uoaorar - Verdllttni»« bei Xr»uüeoca«eu. vr Ilvartet Vetanntmachm«. Gemäß tz. 40 de» Siatuie« der Ort-kraukrncaffe sür Leipzig und Umgegend findet die Wahl der Generalaersammlu,,«Vertreter unter Leitung de- Eaffenvorstoiide» für die SaffenmltGltrdee r«en«td,. den SS., und Mitlmoch. den ff«, stedrnar 18»». tm ktttnril Saale der ranhaste, Elsterstrahe Nr. IS, für dl» Nrdettgeder Danner-tas, de« S7. Kedrnar 18»» ln der GrschästSstede der (Lasse Weslsirah« Nr. 32, 1. — an den drei Lagen von Bormiltag 9 bl« Abend- 8 Uhr ahn« Unter brechung — für alle drei Adtheilungcn gleichzeitig in folgender Weile statt: I. Behufs Wahl der Vertreter w rden die Eassenmitglieder in drei Abtheilungen getheilt, deren erste die folgenden Gruppen der Reichrberus-statistik umfaßt: Industrie der Steine und Erden, Bergbau, Hütten- und Siltnew wes-u, Torsaräbrrei, Metallverarbeitung, Industrie der Maschinen, Werkzeuge, Instrumente und Apparate, der Bcrseritgung von Musik, tnstrumrnte», der Holz, und Schn tzstoffe und endlich der Bange- werke, während die zweite Abtheilnna die Gruppe der chemischen Industrie, der Land- und Forstwirlhichast, der Erzeugung und Bearbeitung torstwirthi'chaltlicher Nebenproducte, Leuchlstosfe, Feite, Oele und Firnisse, der Textilindustrie, einschließlich der Bleicherei, Färberei, Druckerei und Avpretur, der Papier-, Leder- und Gummi-Industrie (jedoch ausschließlich der Buchbinderei, der Lartonnagen- und der Porteseuillesabrikalion), der Kunst- und HandelSgärtueret und Fischerei, der Industrie der Nahrung», und Genußmitiel, der Bekieb düng und Reinigung und endlich dcr Beherbergung und Erguickung umfaßt, und die »ritte Nbttzrilnng sich auf di« übrigen krankenversicherong«- pflichtigen Gruppen, also die Berufsorien und E,werb«zweige der Papier- und Lederindustrie, Buchbinder, Tabakindustrie, polyqraphiiche Gewerbe, Handels- und BersicherungSgcwerbe und der BerkehrSge. werbe erstreckt. Freiwillige Mitglieder werdea, soweit sie nicht vermöge ihrer Beichäsiigung der rrsten oder zweiten Abthetlung angehören, der dritten zugezählt. H. Dt« Wahl ist nicht durch Bevollmächtigte oder Vertreter, sonder« nur persönlich au«zuübeu durch Einlegung de« WahlzeUel« tu die für die betreffende Abiheilung bereit stehend« Urne. Die Wahlzettcl für Nblh iluvg I sind weiß, diejenigen für Ab thetlung II blau und die der Abtdeilung III grün; fir enthalten so viel mit laufenden Ziffern versehene Rubriken, al« Vertreter von dem der Abtheilung Aagehöreaden zu wählen sind. Foimulare hierzu werden vom 17. b. M. ab in der Geschäfts- stelle der Ort«krankeacass» au-gegeben. Nur diese oder mit ihnen in Farbe «nb Bardrnck übereinstimmende» Formulare habe» als Wahizeitel Giltigkeit. In. Von dea Laffenmttaltebern sind wahldrrechtigt und wählbar nur solide, welche großjährig und tm Besitz der bürgerlichen Ehrenrechte sind. Wer sich hiernach über sein Wahlrecht unterrichten will, erhält de» Persoueu-Kaialog (Mitgliederverzeichutß) während der Zeit vom 17. bi« mit 2t. diele« Monat« innerhalb der Geschästsstunden vargeiegt »ad kanu Reklamationen spätesten« bi« zum letztgenannten Lag« an- bringen. Spätere Reklamationen bleiben unberücksichtigt. Da« wählend« Mitqlied legttimtrt sich am Wahltage durch Vor legung de- Mitgliedsbuches, welche», wenn flch uu» dem Personen- kutalog die Wadlbriechtigung de« Inhaber« ergeben hat, obgeftempelt wird und hieraus an der Urne dem die Wahl Leitenden vorzvlegea ist. Zum Zeichen der stattgesundeuea Wahl wird da« Buch sodau» anderweit odgestrmpelt. Als Vertreter der Laffenmilglteder siud sür Abiheilung 1 94 Arbeitnehmer - 11 71 . 111 «7 zu wählen. IV. Bon den Arbeitgebern sind wahlberechtigt und wählbar nur laiche, welch« sür Eaffenmitglieder zur Zeit der Wahl noch Beiträge au« eigenen Millein leisten, überdies großjährig und im Besitz« der bürgerlichen Ehrenrechte sind. Ai« Rachwei« der ersterwähnten Bedingungen gilt die vorzetgunl eine« lausenden Eoatv« oder einer Quittung über sür December 1681 geleistete Beiträge. Al» Vertreter der Arbeitgeber sind tür Abthetlung 1 46 Arbeitgeber . II 38 . - III 32 »» wählen. V. Wegen sonstiger, die Wahl belreffeuder Bestimmungen wird aus « 40 de« Statut« verwiese». Leipzig, den 1ü. Februar >890 Dt« Qrt«krankrncaffe sür Leipzig ««» Umgegend. Ehmig, stell» Vorsibeuder. Eta neue«, vervollständigte» Berzeichniß der Herren Tassenärzte der OrtSkrankemaffe ist erschienen und liegen Exemplare desselben bei der Eaffen-Verwaliung und den Meldestellen zur Empfang, nähme bereit. Leipzig, den 22. Februar 1890. "ie Vrt-Irnnkrucaffe sür Leipzig «nd Umgrgeu». Albert Vrockyau«, Vorsitzender. S. Die Stichwahl in Leipzig. * So werden denn die Wähler in der Stadt Leipzig am nilchsten Freitag, den 28. Februar, nochmal« dazu ,u verschreit«, haben, zur Wahlurne zu geben nnd in der Stichwahl zwischen Eiseagiehereibesitzer Gustav Goetz und August Babel den Reich»kag«abqeokvnelen sür Leipzig aus dir nächsten fünf Jahre zu bestimmen. Die in aiiberen Blättern und auch in einem socialdrmokratischen Wahlaufruf an den Plakatsäulen entballenr Angabe, daß die Stichwahl aus Sonnabend, d«n 1. März, anbrraumt sei. ist falsch. Wir wisse» nicht, woher diese irrige Behauptung geschöpft ist, be vauerlich erscheint e« aber aus alle Fälle, daß i» einer so hoch wichtigen Angelegenheit ein Irrthum entstehen konnte, und e« mird Alle« gethan werden müssen, um die Bcrwirrung. die dadurch entstanden ist, wieder zu beseitigen. Also nicht am 1. März, sondern bereit« am 28. Februar findet die Stichwahl in Leipzig statt Die grohe Stimmcnzahl, welche tm «sie» Wahlgang aus Bebel in unserer Stadt gefallen ist. nnd die bedeutenden Er. folge, welche die Socialkeinokraten am 20. Februar auch ander wärt- errungen haben, haben natürlich dieser Partei den Kamm gewaltig schwellen gemacht und man kann in ton socialistischen Blättern augrnblicNich weiter nicht« atS da« Triumpligeschrci lesen: Sieg ans der ganzen Linie! Natürlich läusl dabei auch viel Marktschreiern unter, womit die Socialdcmokratic ja immer aus die unwissende und leichtgläubige Menge Ei« druck zu machen verstand. Nachdem der Leipziger Lantkrei« der Unisturzpartei mit einer so großen Stiiiiiiienmehrhcit in die Hände gefallen ist und zwar zum Theile durch A»we» düng von Gewaltmitteln, die noch r» eingehender Erörterung Anlaß geben werden, glaubt diese Partei, die Stunde sei ge. komme», in welcher sie in Leipzig selbst siegreich ihren Einzug halten kann. Die Eroberung der Stadt Leipzig, welche seit der Begründung de- deutschen Striche« sich ai« ein unerschütterliches Bollwerk gegen die ReichSseiuve be hauptet hat, ist von unserer heimische» Sccialvemokratie al» Parole für nächsten Freitag aiiSgegebr». und man rust sogar dir Regenbogenfarben zu Hilfe, um in derartig gefärbten öffentlichen Anschlägen den Leipziger Wählern die Wahl von Bebel mundgerecht zu machen. Nur gemach, Ihr Herren Socialvemokraten, soweit sind wir noch nicht, daß Ihr mit Eurer Verhetzung, mit Eurer Bedrohung, mit Euren Tamtamkünsten auch schon die allezeit reich-treue Stadt Leipzig al» reife Frucht pflücken könnt! lieber 15 000 Bürger haben schon am 20. Februar durch ihr Votum bekundet, daß sie selbst in einer Zeit, in welcher da» socialdemokratische Gift ,n so weitem Maße in den deutsch«, Volk»körver eingedrunaen ist. sich die Klarhxit kr» Denken» und Wollen« bewahrt haben, daß sie „ach wie vor da- deutsche Reichsbanner wider den socialistischen Ansturm liochhalten. von Vieser großen Masse rcichSlrruer Bürger, welche den Kern unserer Einwohnerschasl bildet, ist wohl auf da« Allerbestimmteste anzu- nehmen, daß sie am Freitag wieder Mann sür Mann antrrlen und Gustav Goetz wäblen werden Da« «rgiebt bereit« den festen Grundstock sür eine» Sieg der Ordnuna-parteien, aber e« bedarf noch anderer Hils«trnppcn, um die Niederlage der Socialdemokratie herbrizusühre». Zu diesen Hilfstruppen zählen wir die 2500 Wähler, welche da« eiste Mal sllr de» deulschsocialen Candibalen gestimmt haben und au« deren Reiben wir rine b« nächtliche Verstärkung der ontisocialdemokratischen Stimme» bei der Stichwahl bestimmt erwarten. E- ist ganz u»d«itbar daß «ne Partei, welche die Brkämpsung der Socialbemokralie. nur mit ander«, Mitteln, aus ihre Fahne geschrieben Hai, »un diese unterstützen sollte. Nach unserer Kcniitniß der Dinge sind Diejenigen, welche im erste» Wahlgang ihre Glimmen für Herrn Theodor Fritsch abgaben, zum großen Theil in Vrn Krrisen unserer Klnugewerbtreibrnd«, und Suboltern- beamtea zu suchen, und diese werde» sich wobt hüten, Vrn Teufel, so zu sagen, durch Beizebub au«i»tr«bc» und ihrem Gegner, der sie ja auch stelö aus VaS Geringlcbciyi.iste be handelt hat, zum Siege zu verhelfe». Tw Deutsch-Social«, haben immer da« Recht sür sich in Anspruch genommen, zu den OrdnungSparieien zu gehören— nun, nm nächsten Fr« tag haben sie Gelegenheit, da- durch die Thal z» b weisen AlS seiner Zeit in Dresden dir Deutsch- oder die Christlich' Socialen, wo« wohl kejz, Unlerschied ist, ebensall« mit einem Dondereandidalen bei der Reich-tcg-wahl hervorgetreten waren und dadurch dieNoihwendigkeil einer Stichwahl berbci' geführt hatten, da erklärte der nnteriegenr.Cnndidat dieser Partei Herr Hartwig, dann bei der engeren Wahl offen und ehr lich. daß r« Ehrenpflicht Derjenigen, welchs ihm ihre Stimmen gegeben, fei, nunmehr geschlossen sür khn Eandidaten der OrknungSpariei«, rinzutreten. Da- geschyh denn auch, und die erfreuliche Folge war. daß derselbe Herr Bebel, der etzt so sehr nach dem Leipziger Reich«tag«mandat trachtet, mit großer Stimmenmehrheit geschlagen wurde. Wolle» etwa die Deulsch-Tocialkn in Leipzig hinter diesem patriotischen Beispiel ihrer Dresdner Brüder Zurückbleiben? Wir glaube» e« nicht, kenn die Ehre unserer Stadt ist auch ihnen an da« i>crz gewachsen. Ja, die Ehr« unserer Stadt steht am nächsten Zreitag aus dem Spiel, daran ist nicht zu rütteln und zu deuteln. Und weil dem so ist. so Hofs«, wir. daß auch so mancher Mitbürger, welcher tm ersten Mahlgang den deutschsreisinnigen Eandidaten gewählt hat, sich wohl besinnen wirk, ehe er aus den Borschlag der Heißsporne dieser Partei, lieber den Socialdemokraten atS den Nationaliibcralen zu wählen, «»geht. Wie die Dinge im Augenblick liege», wo alle bürgerlichen Parteien die dringendste Ur sache haben, sich mit vereinten Kräften den Socialvemokraten entgegenzustellen und deren Uebermulb aus ein bescheidene» Äiaß zurückzusühre», da dürste die deulschsreisiiinige Partei an der Absägnng de« Aste-, auj dem sie sitzt, »ur weiter wirken, wenn sie die Zahl der social- dcmokratiichc» Stimmen vermehre» wollte. Schon hallt aus allen Ecken uud Enden de» Reiche» der Nus: Ihr bürgerlichen Ordnung-Parteien, seid einig! Sogar auö den Kreisen dcr ultramvntanen Partei kommt dieser Rus. Und gegenüber der drohe,'de», ungebeuren Gefahr, bi» zu welcher die social- demokratische Bewegung empor geschnellt ist, kan» eS sür alle besonnenen Staatsbürger, die sich noch «ine» Funke» von Vaterlandsliebe bewahrt habe», nur die eine Losung sür de» Tag der Stichwahlen geben: Mann sür Mann, ohne Unterschied der Parteifteilung, sür den Candi- daten der Ordnungsparteien und gegen deu Socialvemokraten zu stimmen! Wenn da- geschieht, und wir sind fest überzeugt, e» wird geschehen, dann muß am Freitag in Leipzig der Sieg sür Kaiser nnd Reick. >ür König und Vaterland gelingen, dann hat die socialdemokratiscke Partei zu srüh gejubelt. Zu Len Stichwahlen. Da« Wableraedniß liegt jetzt in de, Hauptsache vor un«, und die Stichwahicn stehen vor der Thür. es gilt also, jetzt die Tharsachen klar und fest in- Auge zu fasse» und dement- sprechend zu handeln. Endgiltia fest stehen gegenwärtig nur zwei Drittel der Wahlen, da» üvrige Drittel fällt nui Stich wahlen, in dieser Beziehung ist also rine Neuwahl z» voll ziehen. bei welcher unter Festhaltung de» biSkerigen Wahl» candidaten dessen Wahl mit allen gesetzlichen Mitteln durch» znsetzen ist. DaS ist der Standpunct der OrdnungSparteien und dieser erheischt die Zusammenfassung aller zu Gebote stehenden Kräfte. Bon Experimenten, von Sonderliedhabereien kann jetzt nicht melir die Rede sein, in allen Wahlbezirke», in welchen Socialdemokraten zur Stichwahl stehen, müssen alle übrigen Parteien gegen den gemeinsamen Feind ihre Stimmen abgeben. Den Luxus deutsch-socialer oder demokratischer Stimme» dürfen wir n»S nicht mehr gestalten, die Losung lautet: die Vertreter der bestellenden Staat«- und Gesell schaftsordnung gegen die Verfechter de- Umsturzes. Wa« ist eS, was uns von de» Dentschsreisiiinigc», ja sogar vom Ccntrum trennt, im Beralcich mit dcr ungeheuren Klnsk, welche sich zwischen allen staatSerhaltendcn Parteien uns der Socialdemokratie austhut? Wer noch Uber gesunde Sinne verfügt, wird au- dem Triumphgeschrei der Franzosen über da» deutsche Wablergcd- niß erkennen, daß wir unsere kleinlichen Parteislreiligkeilen begraben, daß wir uns unserer Pflichten gegen daS gemein same Vaterland bewußt sein müsse». Den Franzosen mag eS anstehen, über den Zusammenbruch de« CartclS zu jubeln, wir haben un- dcr Lage gemäß zu verhalte», und diese ver langt nicht nur die Beibehaltung, sondern die Ausdehnung de» CartelS auf alle staalSerballenden Parteien. Ein schweres Unglück für VaS Deutsche Reich ist von jeher die Spaltung der liberalen Partei gewesen, sie ist keine innere Nolbiveiidig- keit, sondern sie ist künstlich erzeugt worden, zum Tbeil an» rein persönlichen Gegensätze», unter denen die Eifersucht gegen die Erfolge des Reichskanzler« die erste Stelle ent nimmt. Heute ist eS ein überwundener Standpunct, diesen Gegensatz noch ferner sesizuhaiten, wenigstens würden wir uns rum Spott de« Auslandes machen, wen» wir solche Mißhellig- keiten nicht zu überwinden vermöchten. Heute «siebt e« nur eine Frage von Bedeutung, und da« ist die sociale Frage. Aus diesem Gebiet trennt un« nichts, wir wollen alle de» Arbeiterschutz aus der Grundlage der kaiserlichen Erlasse, mir wollen, daß die Arbeiter nach jeder Richtung hi» znsrieden- gestellt werden, soweit da- überhaupt in den Grenzen der menschlichen Kraft liegt uud soweit dadurch die Grundlagen der bestehenden Staats- »uv Gesellschaftsordnung nicht ver ändert werden. Ans diesem Slandpniict stehe» Eonscrvaiive und Nalionallibcralc, Freisinnige nnd Centrum, und kcShalb können sie, ohne ihren Grundsätzen untreu zu werden, zusammen- wirken Hur Abwehr der socialistischen Ftutb, welche nuS srnbcc oder später erfassen müßte, wenn wir nnS unserer Solidarität dieser Umsturzpartei gegenüber nicht bewußt würde». Während die Parteien im Reichstage sich über Colonial politik und Uder Steuer- und WirthschastSpolitik berunigezankt baden, lachten sich die Socialdemokraten in« Fäustchen »nd trafen ihre Vorbereitungen sür die Wablen, nur sie haben un« den Beweis geliefert, daß sie ihre Sache versieben, tag ihre Organisation gut und fest ist und daß sie den Zusammen hang unter einander ausrecht zu erhalten wissen. Wenn die Socialisten aller Länder sich in Paris versammelten, um über Arbeiterschutz und über den MaximalarbcitStag zu verhandeln, so war daS in der Hauptsache ein Schau spiel, eine Veranstaltung, um die Aufmerksamkeit von der stillen MaulwursSarbcit abzulcnken, die sich insgeheim vollzog. War gelten den Soclaidewokrate» vom Schlage Bedel'S und Liebknechl'S sorialpolitische Gesetze, die den Arbeiter» Schutz gewäbrcn? Sie wollen den Umsturz re» Beliebenden, aus dessen Trümmern sie ihre Herr- schasr anfrichlen wollen. Beseitigung dcr Kinderarbeit und der Arbeit der Frauen und jugendlichen Arbeiter in ges»ndheil«schäviicken Geschäftsbetriebe». Beschränkung dcr Nacht- und Frauenarbeit sind nur Aushängeschilder, um de» Kampf der Besitzlosen gegen die Besitzenden zu verschleiern. eS ist die sociale Revolution in ibrer ganzen Furchtbarkeit, ans welche sie hinarbrite». »nd daß sie diese- Ziel nicht au» len Auge» verloren haben, beweist da- Ergebniß dcr Wahlen vom 20. Februar. Wir beklagen diese- Ergebniß, aber wir hätten Ursache, cS mit halber Freude zu begrüßen, wenn sich daraus die Er-
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