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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.04.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189004281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-04
- Tag1890-04-28
- Monat1890-04
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.04.1890
- Autor
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NeKutt»» ud Lr,rtttt<o JohmmeSgasse 8. SMntzft«»de« der KedacN«. vormtttag» 10—12 Uhr. Nachmittag« 5-6 Uhr. Miger SSr a«che»t»,«,HL » Uhr NachmM»,«. « S—». «»d Kestt««eu früh btt".» Uhr. Z> de» Fiti«leo für 3ns.-An»tch«r: vtt, «e»»^ S«rtt«. («Ifreb Hatz«), „ UutversilätSstraß« 1, L.uttL-fche, Kathariarastr. 23 Part, und König-Platz 7, nur bi« .» «tzr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschästsverkehr. 118. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Bon dem Leipziger Arbeitercomitv siir die Feier de- 1. Mai ist in der stier erscheinenden Zeitschrift „Der Wühler" ein öffentlicher Ansruf erlassen worden, in welchem die Arbeiter siir gedachten Tag I zu einer „Frühpartie nach Oetzsch" ausgefordert and die Locale angegeben werden, in denen sich die Theilaehmer an dieser Partie versammeln und von wo ans die „Züge" nach Oetzsch stattfinden sollen. - ' Wegen der für die öffentliche Ruhe, Ordnung und Sicherheit zu befürchtenden Gefahren wird auf Grund §. 12 und 13 des Gesetzes über da- Ver ein«' und BersammlungSrecht vom 22. November 1850, die Bildung dieser „Züge" wie überhaupt die Veranstaltung irgendwelcher öffent lichen Auf- und Umzüge oder Versamm lungen auf öffentlichen Plätzen und Straßen de- hiesigen Stadtbezirks für den 1. Mai dS. JrS. ausdrücklich verboten. . ES kann daher nicht geduldet werden, daß die Tsteilnehmer an jenem Ausfluge in geschloffener Masse und in demonstrativer Weise, wie etwa unter Tragung rother Faknen re. das Stadtgebiet durchziehen oder sich ans den Straßen, insbesondere etwa vor den Sammellocalen in grö ßerer Zahl ausstellen. Es werden umfassende Maßregeln getroffen werden, um Zuwiderhand lungen hiergegen zu verhindern und etwaigen Widersetzlichkeiten energisch entgegeuzutretea. Da« Polizeiamt hegt zu der hiesigen Arbeiter bevilkerung das Vertrauen, daß sie eine besonnene Haltung bewahren nud sich den Anordnungen der Allssichtsorgane willig fügen werde, macht aber noch ausdrücklich darauf aufmerksam, daß die Schntz- mannschaft ermächtigt ist, im Falle sie sich wider Erwarten thätlichen Angriffen auSgesetzt sehen sollte, von der Dienstwaffe Gebrauch zu machen, und daß im Falle von Ruhestörungen die Abhal tung der für den Abend desselben Tages in ver schiedeuen Localen der Stadt geplanten Bersamm lungen und Feierlichkeiten jedenfalls sofort verboten werden würde. ^ Leipzig, am 26. April 1890. Das Polizeiamt der Stadt Leipzig. v.LL-38. Bretschneider. Montag den 28. April 1890. Bekanntmachung. Aus Grund der Bestimmung in tz. IS unserer anderweit I umgearbeiteten Sparkassen- und LeibhauSordnung vom l. Februar l88S kündigen wir hiermit die bei unserer Epar- i caffe auf die nachverzeichnrten Sparkassenbücher gemachten Einladen lur Rückzakiuna. Name . «4178 . 73899 . 97095 . 79854 . 128 0S1 . 128 322 . 172 546 . 92S40 . 100735 . 147 389 l 90153 II 71164 . 144139 l 71665 . 82367 ll 1976 . 77 875 . 99 780 . 100811 - 91822 . 125 632 . 142 712 - 143 303 - 158968 - 78107 . 87 564 - 161340 . 181220 . 1158 - 1874 . 72102 . 95656 . 138 967 - 74855 - 87 346 » 113622 76 21 13 21 26 2 Scatclub „Merten-" durch Bernhard Kropf. Forbriger, Hermann Earl, Schrift» scher bei Hirschselb. Kendel, Emma, aus Onersurt, Dienst. Mädchen bei Jungk. Seidel, Adolph Beruh., Handlung». lchrling bei Friede!. Ritter. Andrea«, auS Wahren, Fischer bei Müller. 11 Kerner. Friedr. Aug., aus Schköna, Laufbursche bei Tdieme. Botgt.Otto, Laufbursche b. Bornemaun. Uhlmann. Auguste, geb.Wallich, Feuer» wehrmannS Frau. Kssigte, Earl Moritz, auS Ouüsitz, Schreiber bei Jull Löwe. Förster. Gustav Franz, Handelsmann» unm. Sohn. Slöthltn«, Louise, Verkäuferin. SüPtitz, Friedrich Carl. Handarbeiter. Bertram, August Feld., Kaufmann. Jda, Private. Sleihlrr, Melanie, Buchbinder» Tochter, »lau«, Tiara Bertha, Dienstmädchen bei Pastor Härtnig. örni-.Wilhelinin«, HauSmaan« Frau, linier,Earl, Gärtnergehilfe b.Merboth. Luasdors. Mar, Lausbursche bet Meißner ät Buch. Lende, Emma, aus Lausigk, Dienst Mädchen bei Drrßner. Wüder, Lina Anna, Verkäuferin bei Schütz. Krcüschmar, Marie Alice Martha, Werkmeister- unm. Tochter. Falk. Matter, Krllnertehrling bei Tritzschler. 6? Vernbhcknsel. Louis, Arbeiter. Heynert, Martha, Dienstmädchen bei schmolk. Arttzsche. Anna, Dienstmädchen bei Nestler. Pohle, Earl, Maschinenbauer. 8«rt, Arthur, Markthelfer bei Funk. Lauge, Johann Curt, unmündig. Laniprrcht» Udo. Herma««, Friedrich Otto, Laufbursche. Berguer, Carl Max, Schneider. Thiele, Friedrich, Hausdiener in Cos» National. Richter, Aug. Ferdinand, Maurer» > unm. Sohn. 21 Hoher, Marie, SecretairS unm. Tochter. 191 Weisel, Johanne, Steuerboten» unm. I Tochter. 28 l Rothe, Wilhelm, Markthelfer bet Dürr. Die Einleger der obenerwähnten Beträge, bez. deren RechlSnachsolger fordern wir hierdurch aus. ihre Gelder bi» zum 3L. Mai d. bei unserer Sparccasse zurückzunrhmen, indem wir daraus Hinweisen, daß, wenn die gekündigten Ein lagen bi« dahin nicht abgehoben worden sind, die Verpflichtung der Sparkasse zur Verzinsung der Betrüge erlischt. Leipzig, den 24. April 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. I». 2698. Vv. Georg». Hennig Fakrikelyählung. Aus Grund einer Generalverordnung IV. 390 der König lichen Kreishauptmannschast Leipzig vom 27. Decrmder 1882 ist auch am 1. Mai diese« Jahre» eine Fabrikcnzähiung vorzunehmen und nach einer Verordnung de» Königlichen Ministeriums deS Innern vom 6 Decernber 1883 auf die jenigen Gewerbeunternehmer zu erstrecken, welche 1) in ihren Gcwerbeanlagen mindesten» 10 Arbeiter be schäsligen, oder ^ ^ - 2) Dampfkessel verwenden, oder 3) mit Wind-, Wasser«. GaS- oder Heißluftmaschinen betrieb arbeiten, oder 4) nach tz. 16 der Gewerbeordnung und den Nachträgen hierzu besonderer Genehmigung unterliegen. Wir haben ollen uns bekannten Gewerbetreibenden dieser, —^. — Art Fragebogen zusertigen lasse» mit der Beranlossnng, die-1 ^ Inhaber de» abhanden gekommenen Sparbuch» selben spätesten» bi» zum 5. Mai diese» Jahre« an unser I Ser. H Nr. 169336, sowie die Inhaber der von unseren An, statistisches Amt zurückgeiangen zu taffen. I uahmcstellen glerchsall« al» verloren angeze.gten Quittung» Diejenigen hiesigen Gewerbetreibenden der genannten Art. Iüber t,e Sparbücher Ser. I Nr. 5853 , 8098 t, Ser. ll welche noch nicht in de» Besitz von Fragebögen gelangten, I 9580 14909 15767 43036 72006 72035 72168 72628 wollen dieselben di» »um 1. Mai in unserem statistische» Amte I ^028 73932 74835 7715t 78307 79221 84273 86947 — Kupscrgäßchen 1, ll., im ehemaligen sogen. Kramerhause—>85927 89078 92771 99255 1t35ll N7372 133320 136781 Bekanntmachung. Bon dem Unterzeichneten Armenamle sollen im Stadt Hause allhier DienStaa, de« RS. April ». «?., Vormittag- vo« » Uhr an eine Partie getragene Kleidungsstücke, Möbel, HauS- und Küchengerü'the u. s. w. meistbietend ver steigert werden. Leipzig, den 24. April 1890. DaS Armenamt. Luvwig-Wols. Junghähncl abholen lasten. Leipzig, den 26. April 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. 8h ^ 617. vr. Georgi. 1)r. Haff«. 144295 145758 150248 155107 156470 163093 173497 wird resp. werben ausgesordert, sich vamit binnen drei Mo »atcu und längsten» am 29. Juli 1890 zur Nachweisung seine« Rechte«, resp. ihrer Rechte, bei Unterzeichneter Anstalt zu melden, widrigenfalls der Sparrassenordnung gemäß dem angemrlveten Vrrlusiträger »ach erfolgter Beeidigung seiner Anzeige an Stelle de» abhanden gekommenen Buche«, welche« alSdann für ungiltig zu erklären ist. «in neue» Buch ausgestellt und auSgeliesert werden wird. bez. die «ingelieserlen Bücher an die Unfreundlichkeiten, deren sich englische Preßorgane und der von ihnen beeinflußte Theil de« Publicum» un» gegenüber di»weilen schuldig machen. deutscherseits ohne Echo bleiben, o geschieht da», weil man bei un« die Berbällniffe unserer ngilschen Nachbarn, ihr Wesen, ihre Politik, ihren National- charakler im Allgemeinen gerechter und unbefangener würdigt, al» r» umgekehrt der Fall ist. Bon jeher hat da» deutsche, und namentlich daS preußische Volk über einen recht ansehn, lichen Fond» englischer Sympathieen verfügt, von den Tagen der Allianz Friedrich» de» Großen mit Georg ll.. bezw. der preußisch-englischen Waffenbrüderschaft bei Waterloo bi« aus die Gegenwart. Allerdings habe» sich seitdem die Verhält- niste so unendlich zu unseren, Deutschland», Gunsten ver- >effert, daß e» manchen Engländern schwer fallen mag, sich von gewissen traditionellen Vorstellungen frei zu »loche» und rückhaltlos anzuerkennen, daß, wa» ihnen selbst recht ist, den Deutsche» auch nur billig sein muß. Wenn erst dieser Standtpuncl bei der Allgemeinheit de» englischen Publicum» i» Fleisch und Blut übergegangen ein wird, wen» er sich in allen Wandlungen und Activiien der Tagespolitik zur Geltung zu bringen und zu behaupten wissrnwird — d>e coloniale Entwickelung nicht ausgeschlossen—, dann macht sich eine constantere Beurtheilung deS Verhält nisse». in welchem Deutschland und England naturgemäß zu ihrem eigenen und zum Heil der Well überhaupt stehen solle» und können, auch im englischen Bolksbewußtsein ganz von elber, und r» wirb nicht besonderer Einzetkunbgebungen be» »ürsen, ,um die ganze Welt formell davon in Kenntniß zu eycn", daß zwischen beiden Nationen Alle» in bester Ordnung ist. Bi» e» so weit kommt, kann die periodische Rectlsicirung der Gegner eine» herzlichen drulsch-englischen Einvernehmen» allerdings nicht» schaden; die Anwesenheit de» englischen Eanal ge schwader« beiden bevor st eh endendeutschen Flottenmanövern läßt in der Thal keiner anderweiligen Deutung Raum, al« die „Time»" derselben zu geben sich beeilt, uuv welche von Optimisten und Pessimisten aller Orlen gleichmäßig acceptirt werden muß, wenn auch von Letzteren mit dem geheimen Vorbehalt, unmittelbar nach Schluß der Manöverper'iobe von Neuem mit den, alten frivolen Spiel der Verdächtigung de« loyalen Charakter» der deutschen Politik zu beginnen. Englische Blätter von allem Weltruf aber, wie die „Time»", konnten sich dauernde Verdienste um die an Pflege und Ausbau herzlicher deutsch-britischer Be ziehungen geknüpften Sonder- wie Gesammtiiitercflen er werben. wenn st« künftiger hetzerischer Legendenbildung. auch der v > dem famosen Blowitz ausgehenden, gegebrnensall» mit derselben Entschiedenheit entgcgciitreten, wir sie sich jetzt zu Herolden der beiderseitige» Freundschaft machen. Denn diese letztere ist nicht etwa» Willkürliches, Gekünstelte», sondern da« Product au» der Logik der Thalsachen und dem instinktiven Drange nach engerem Aneinandcrschluß verwandter BolkS- eele», der jetzt im Vergleich zu früher »ur darum energischer ich belhätigt. »veil erst in der Gegenwart e» dem deutsche» Volke gelungen isi, die Hindernisse seiner freien weltgeschicht lichen Selbstbestimmung eudgiltig hinwcgzuräumen. * Di« Nachricht, Kaiser Franz Joseph werde bereits Anfang Mai zum Besuch unsere» Kaiser» in Berlin ei»- treffen, ist bereits von Wien au» al» unrichtig gekennzeichnet worden. Von Berlin au» wirb nun bestätigt, daß der Kaiser von Oesterreich beabsichtigt, sich an den diesjährigen Karsermanövern in Schlesre» zu betheiligen und bei dieser Gelegenheit Gast unsere» Kaiser» sr», wird. Am Berliner Hose wird zunächst Ende Mai oder Anfang Juni der Besuch de» Kronprinzen von Italien erwartet, der sich zur Zeit in Samarkand befindet und von dort die Rück reise über Moskau. Petersburg und Berlin anlrelen wirb. E» ist nicht unmöglich, daß bei dieser Gelegenheit auch die Königin Margaretha nach Berlin kommen wird, um der Kaiserin ihren Gegenbesuch zu machen und ihren Sohn nach mehrmonatlicher Trennung zu begrüßen, doch sind in dieser Hinsicht feste Abreden noch nicht getroffen. Im Juli werden sie dann, Kaiser und Kaiserin, die Reise nach Schweden antrcten, und im Spätiommer wird, wie man weiß, der Kaiser an den russischen Manövcn in Kra»noje Selo theilnehmen. * Der schon erwähnte Bericht der „Freisinnigen eituna" über den Empfang de» Direktorium» de» entralverbande» deutscher Industrieller bei dem Fürsten Bismarck wird im „Schwäbischen Merkur" al» unglaubwürdig dargestellt. In bestimm lerer Weise noch wird er in der „Augsburger Abendzeitung" wie folgt dementirt: Seit von Hamburg au» die Möglichkeit angedeutet wurde, Fürst Bismarck könne im preußischen Herrenhaus«, dessen lebens längliches Mitglied er ist, erscheinen und sich gar um ein Reichs tagsmandat bewerben, ist die bisher gegen das Lartel verbunden gewesene Presse ganz aus Rand und Band gerathen. Alltäglich werden die düstersten Nachrichten über den „grollenden Achill", über eine „Bismarck'sche Fronde" verbreitet in der unschwer er» kennbaren Absicht, dcn bisherigen Reichskanzler in einen wegen» 'atz zum Kaiser zu bringen; dadurch könnte die bisherige Lpposition — Freisinn, Centrum, Weisen und Hochconservativ, — endlich da» so schön winkende Ziel eines neuen Regierunas- cartel» erreichen; und auS diesem Kern heraus erklärt sich der heutig« Eifer recht leicht. ES ist indessen geradezu perfid, wie ein Bekanntmachung. Die Herstellung von Schleußen lll. El. in dem Täubchen Wege von dem Gerichtswege b>» zu der Feldgaffe in Leipzig- . - ... ... . -. . ^ Reudnitz, sowie in der verlängerten Hemrichstraßr zwischen I Veriustlräger der Qmttung-schelne auch ohne deren Rückgabe dem Täubchenwcge und der verlängerten Charlottrnstraße I ""^htitttlgt werden, ebenda soll an einen Unternehmer in Accord verdungen I Npril 1890. werden I Di« Verwaltung de» Leihhauses nnd der Die Bedingungen und Zeichnungen 1. V. 3668» und! Sparkasse. 3689b für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Ver waltung. Ratbhau», 2. Stockwerk» Zimmer Nr. 14. au» und können daselbst einzesehen oder gegen Entrichtung der Ge bühren entnommen werden. Leipzig, 28. April. * Die „Time»" kommt anläßlich der Reise Kaise Wilhelm'» nach Darmstadt zum Besuche der Königin Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift l Victoria aus da« Thema der deutsch-englischen Be» Schlrntzra HI. Elaste t« Tü'nbchenwrge I ziehangen zu sprechen, deren Herzlichkeit oein Cilyblatt zu t« Lripzig-Aendaltz I ganz besonderer Genugthuung gereicht. Hierin begegnet e» versehen ebendaselbst uns zwar bi» zum 8. Mai 1890 Nach« I sich mit der öffentlichen Meinung Deutschland«, welche von mittag« 5 Uhr eiozureichen. I dem überau- hoben Werth eine» möglichst harmonischen Der Rath behält sich da» Recht vor, sämmtlichr Angebote I Einvernehmen» beider stammverwandten Nationen so tief und «tzalehnen. I »achhaltig durchdrungen ist, daß sie jede, auch noch so schnell Leipzig, den 12. Avril 1890. I vorübergehende Verstimmung, wie sie in England durch den D*s Akmtps Arr Statzt Leipzig I colonialen Edauvmi»i»u» ver Ostasrika-Jnterrffea gelegentlich Iß. rosi. Stemgemßmm-Depmtmtio». K entsteht, vermieden, im Keime erstickt sehen möchte. Wen» die vierteljährlich 4^/, Mk incl. Brtaaerlohn 5 Mk., durch dt» P»ß bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer Ä) Ps. Brleg»rmplar zg Pf Lebübren für Extrabeilaaa» (ln Tageblllll-Foemat gefalzti Ohne Posrbe'oederung 60 Mt. Mit Pvftbrsörderuag ?0 Mk. Inserste 6 gespaltene Größer« Schriften laut uns Tabellarischer u. giffernsatz nach hühermt Krclamen unter demRedacttonSstrich dir 4aHmU. geile50Pf., vor den Familien Nachricht«» die 6gespaltene gelle 40 Pt. Inserate sind stets an die Gzchedttt«« »u senden. — Rabatt wird nicht gegeben.! Zahlung praeuuwenlnüo oder durch Post- Nachnahme. 84. Jahrgang. * Die »Berliner Börsenzritung" schreibt: „Bon einer Seite, tie jeden Zweifel von vornherein ausschließt, geht un» olgende Mltthcilung zu: „Gestern Nachmittag empfing der Reichskanzler v. Caprivi den Ehefredacteur der „Nord deutschen Allgemeinen Zeitung", Herrn Geheimen EouinlissionSrath P i ndter, zu längerer Besprechung. Die Herren schiede» im besten Einvernehmen und e» darf al» !shatsache betrachtet werden, daß Ver neue Reichskanzler zu weilen die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung al» Sprachrohr ür Verbreitung von RegierungSanschauungrn benutzen wird. Da die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" jene Notizen und Abhandlungen, welche den Anschauungen in Regierung-kreisen Ausdruck geben und dem Blatte zur Veröffentlichung zugrhe». stet» in einer Form wiedcrzugeden pflegt, die über die Herkunft der betreffenden Mittbeilung keinen Zweifel zuläßt, wird man bald >n weiteren Kreisen davon erfahren, daß die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung' ihren bisherigen ossiciöscn Eharacler behält." * Der antisemitische ReichSlagsabgeordnete Pickenbach ollte nach einem Berliner Blatte bereit» verhaftet sein. )iese Nachricht ist ersunde»; nach Informationen der „Post" >s gegeilte» Genannten überhaupt keine strafrechtliche Untersuchung cingrleitet. n ^ bände» deutscher Industrieller in FriedrickSruh soweit, von „hoch gradiarr Erregung", von der „Wahnrorsiellung einer besonderen Verfolgung durch den Minister von Voe»icher" »» sprechen, in welchrm Zusammenhang dann noch in dunkler Absicht angedeutet wird: „Bei Tische aß und trank Fürst Bismarck sehr stark. Wie wir aus Grund authentischster Informationen zu versichern in der Lage sind, beruhen die Angaben der „Freis. Zta" soweit sie nicht länast Bekannte» wiederholen (wie, daß Furzt Bismarck Kanzler geblieben wäre, wenn der Kaiser gewollt hätte, und daß zwischen ihm und dem Kaiser Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf die Arbeiterfrage bestanden hätten!, auf leerer Erfindung, deren Keckheit und Frivolität allerdings staunenSwerth ist. So ist e», um mit dem Schluß der Richter scheu Phantasien zu beginnen, absolut un» wahr, daß Fürst Bismarck sehr stark gegessen und getrunken habe: im Gegencheii aß und trank er geradezu ausfallend wenig und ebenso wenig war bei ihm von Erregung auch nur eine Spur zu bemerken, vielmehr befand er sich augenscheinlich in behaglichster, gemüthiichster Stimmung. Ferner war vom Minister v. Boettichcr auch nicht andeutungsweise di» Red« und ebenso ist die dem Fürsten in dra Mund aelegt« Arußeruag, nach feiner Ansicht müsse da« jetzige vorgebea der Rraierung zur Züchtung von Eocialdemokraten rühren, total erfunden. Unser« Quell« sagt mit Bedacht „erfanden", denn daS Gespräch Hab« in keinem Stadium eine Wendung ge nommen, welchr auch nur ei» Mtßvrrftändmß tm Sinn« dieser MUögltcht " * Im österreichischen Abgeordnetenhaus drückte bei der am Sonnabend fortgesetzten Bcralhung de« Etat» für di« LandeSvertheivigung der Muiisier Gras WelserSheimb eine Freute darüber au», daß der bewaffnelcu Macht seiten» aller Retner ein große» Wohlwollen entgegen gebracht sei; die Negierung begrüße e», wenn sich die Gutgesinnten aller ^Zarteicn zu höheren Zwecken zusammensänken. — Im Aus wärtigen Amte haben unter dem Vorsitze de» Minister» präsikente» Grasen Kalnoky gemeinsame Ministcrberathungen bezüglich der Delegation-Vorlagen und de» ElnberusungStermio» taltgcsunden. * Der Generalczouverneur von Finnland. General Graf Heyden, wird dresen Sommer anläßlich de» 50. Jahres tages seines Eintritts in die Armee sich in daS Privatleben zurückzicheii. Sein wahrscheinlicher Nachfolger ist drr Prinz von Oldenburg. Gros Heyden verstand gründlich die innischc Verfassung und Institutionen. Sein bevorstehender Rücktritt Serursachl große« Bedauern in HelsingsorS. Da der Prinz von Oldenburg ein entschiedenerer Russe »st. werden eine Anschauungen zweifelsohne die Einführung der neuen öeränderungen in den finnischen Staalö-DcpartementS be- chleunigen. ' Dem „Swet" zufolge ist dem russischen Minister- Eomitü eine Vorlage Wege» AuSsührniig einer Eisenbahn ini russischen Gebiete de« Ussuri (Ostasie») zugegangen. Mit dem Bau soll noch in diesem Jahre begonnen werde». * Nach einer Meldung der „Politischen Eorrespondenz" au» Belgrad versuchten fünfzig bulgarische Flücht linge au» Rumänien in de» District Widdin einzujallen, fwßen jedoch auf Trupveiiabtheilungeii. Der Ausgang de» Kampfe- ist noch nicht bekannt. (Wiederholt.) * Die serbische Skupschlina hat einstimmig die durch Einführung der Nationalmiliz bedingten Abänderungen der HeereSorganisalion definitiv angenommen. Die Session ist aus einige Tage verlängert worden und wird voraussichtlich erst am DonncrSlag geschlossen. * Der französische Ministerrath besprach die Lag« in Dahomey und nahm die Anzeige de« Marincminister» von der erfolgten Verproviantirung von Kolonu entgegen, wie die Miltheilung. daß der Kreuzer „Rolland" vom Senegal mit Verstärkungen für Porto Novo abgegangen sei. Zur Lage. hil.6. Berlin, 26. April. Der Agitationsstoff deö Centrum» wird immer knapper, und immer kramps» baster muffen die Anstrengungen werden, um im katholischen Volk dcn Glauben zu erhalten, daß noch begründete kirchliche Beschwerden vorliegen. Scho» die Verhandlungen im Abgeordnetenhause zeichneten sich durch die überau» große Dürftigkeit der von Herrn Windthorst vorgebrachten Beschwerden auö. ES mußte» unbedeutende Kleinigkeiten zu großen Ereignisse» ausgcbauscht, es mußten die Thalsachen geradezu enlsiellt oder ganz auSschweisende Ansprüche, wie in der Schulpolitik, erhoben werden, um »och einmal tirchen- polilische Debatte» ii» Scene zu setze», die wenigsten» danach auSsahen, ai» ob da» katholische Bolk noch wirtlichen Grund zu Klagen über Verletzung seiner religiösen Interessen habe. Jetzt ist. durch Aushebung ve»PriestcrauSweisungS- gesetze«, Herrn Windthorstauch im Reichstag wieder eine Handhabe entzogen, mittelst deren der Eulturkampf ein wenig angefacht werden konnte. Der ErntrumSsührer muß jetzt ordentlich i» Verlegenheit sei», wie er im Reichslag die für dcn Zusammenhalt seiner Parlci so unerläßliche kirchen- politische Frage anrcgeir könnte. Im Reiche bleibt ihm jetzt kaum mehr etwa» als die Forderung der Wieder- zulassuug der Jesuiten. Man darf gespannt sein, ob er seine Stellung für so mächtig und tie Zusammensetzung de» Reichstag» für so günstig hält, um mit dieser LirblinaS- sorderung der ultramontane» Agitation jetzt offen parla- menlarisch hervorzutrclcn. Bei der tiefen Verpflichtung der Deulschsreisinnigeir für die klerikale Wahlhilse und bei der Gleichgültigkeit der Socialdcmokralen allen kirchliche» Dingen gegenüber wäre eine Mehrheit für die Wiederzulaffung drr Jesuiten im gegeiiwLrIige» Reichstag gar nicht ausgeschlossen. Vielleicht ist Herrn Wintlhorst jetzt der Mull, so gewachsen, daß er einmat hier den Hebel emzusetzen versucht. Wir haben deS Oester» vor einem gewissen Pessimis mus gewarnt, der sich in den letzten Monaten in weiten Kreisen de» deutschen BürgcrlhumS einschlciche» zu wollen schien. Nichtsdestoweniger können wir e» nicht entschieden genug zurückiveiscn, wenn e» jetzt von gewisser Seite geradezu zum Erkeniiung-zeiche» eine» guten Bürgers gemacht wird, sich emem vertrauensseligen Optimismus hinzugeben. DaS Stärkste leistet in dieser Beziehung die „Kreuz zeitung". Sie kann e«, wie e« scheint, nicht verwinden, daß e« Leute giebt, denen e» nicht gleich ihr möglich gewesen ist, sich im Laufe weniger Wochen vom entschiedensten Bcrpreter der Nothwendigkeit de» Socialistengesetze» zum unumwundensten Bekenner drr Verwerflichkeit desselben zu entwickeln. In der Thal, e» feblt in dm bürgerliche» Kreisen nicht an Solchen, weiche der Zukunst mit einiger Sorge rntgegensrhe». Die .Kreuzzrituiig" meint ihnen Vorhalten zu dürfen, sie glaubten ja selbst «icht, daß dir Milztairmacht deß Reiche« «mr social«
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