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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189005250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-05
- Tag1890-05-25
- Monat1890-05
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1890
- Autor
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Erscheint täglich früh S'/, Uhr. Urtertt« nnL Lrpr-Mo» 3^«»»»aaffe 8. Aprech-nntni -er Urdnrttsa: V-rmlUag« 10—1L Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. tze» fil» tzte »ichfts»t,r»S« «»»»er »eftt»»1r« A»«,r««e «» W»che«t««en St» t Uhr «achmttta,«, anT«»n- un» Seft1«,en früh »iS'/,» Uhr. Zn drn Filiale« str Ins.-Ännahmr: Ott« «eun»'« Gerti«. <Ulfrr» Hatz«), Universitälsüroße 1, Leut» Lösche, Katharinrustr. 23 pari, und König-Platz 7, nur bi» >/,8 Uhr. riMM Tageblatt Anzeiger. Organ für Politik,Localgeschichte,Kandels-nndGcsMsmW. AbounementSpreiä vierteljährlich 4»/, Mk. tncl. Brtngerlohn 5 Mk., durch die Poll bezogen Ü Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pf. Belegeiemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen (in Tageblall-Foniiat gefalzt! ohne Postdesörderung 60 Mk. mit Poslbrförberung 70 Lik. Insrrate 6 gespaltene Petitzeile SO Pf. Größere Schriften laut uns. PrriSverzrichntß. Tabellarischer n. Ztffernsatz nach höherui Tarif. Ukllamrn unter demRedactiou-strich di« «gespalt. ZeilebOPf.vor denFamtlieu Nachrichten die Kgespaltene Zeile 40 Pf. Inserate sind stet- an die chrpedttion zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung pnmnumeraiuio oder Lurch Post- Nachnahme. Tonntag den 25. Mai 1890. 81. Jahrgang. Zur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Montag, den SS. Mai, Vormittags nnr bis V,S Uhr srvssnct. Lxpeilltlon Ü68 I,e1p7,Ixer ^u^tzdtutteZ. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Die Befestigung deS südöstlichen, zwischen den Brücken gelegenen Fußwegs der Plagwitzcr Straße niil Mosaikpstaster und die Einfassung desselben mit Granitschwrllen soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeit liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, RathhauS 2. Stockwerk, Zimmer Nr. 14 au- und können daselbst eingesehen oder gegen Entrichtung der Gebühren von 50 ^s, welche erituell in Briefmarken einzusenden sind, entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „Herstellung et»e« MosaikfustwegS t« der Plagwitzer Straße" versehen ebendaselbst und zwar bis zum 5. Juni 1890, Nach- mittags 5 Uhr, cinzureichen. Der Rath behält sich da- Recht vor, sammtliche Angebote abzulebnen. Leipzig, den 17. Mai 1890. Id 258l. DeS Rat-S der Ltadt Leipzig Straßenbau Deputation. Bekanntmachung. Wegen vorzunehmender Asphaltirung wird die Pfaffeudorfer Straße vom S8. diese- MonatS ab auf die Dauer der Arbeiten und deren Fortschrriten entsprechend streckenweise für allen unbefugten Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 21. Mai 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 3179. vr. Georgi. Leistner. Bekanntmachung. In Veranlassung der beabsichtigten Parcestirnng der Flur buchs-Parcellcn Nr. 149, 150 und 151 zu Leipzig-Angcr- Erottcndorf haben wir über das gesammte, zwischen der Verbindungsbahn, der verlängerten Gartcnstraßc, der Eilcn- durger Eisenbahn und der Zweinaundorfcr Straße gelegene Areal einen Bebauungs- und bez. Straßenplan unter Nr. mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten auf- gestellt, welcher vier Wochen lang, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, in unserem Bauamt (Tiesbau- vcrwaltung), RathhauS, H. Stock, Zimmer Nr. 14, zu Jeder manns Einsicht auSgclcgt ist. Indem wir dies hiermit in Gemäßheit tz. 22 des Regulativs vom 16. November 1867, die neuen städtischen Anbaue und die Rcgulirung der Straßen betr., zur allgemeinen Kenntniß bringen, weisen wir ausdrücklich daraus hin, daß etwaige Widersprüche gegen jenen Plan binnen der erwähnten vier wöchentlichen Frist schriftlich bei unS anzubringen sind. Nach Ablauf der letzteren erhobene Widersprüche sind als versäumt zu betrachten und haben demgemäß keinen Anspruch auf Beachtung. Leipzig, den 20. Mai 1890. 2565 Der Natb der Stadt Lei Ib 719. vr. Georgi. .lisch, «ff. Ausschreibung. Für den Neubau der Markthalle in Leipzig soll die Liefe rung de< HI. Loose« der erforderlichen Granitarbeiten, welche- die Schwelleneinfaffungcn an den Verkaufsständen re. umfaßt, vergeben werden Die Bedingungen und Arbcitsverzcichniffe können durch unsere Bauverwaltung im Baubureau an der Windmühlcn- gasse Hierselbst gegen Porto- und bestellgeldfreie Einsendung von 2 bezogen, ber. im Bauburray, woselbst auch jede weitere Auskunft rrtheilt werden wird, eingesehen werden. Die Angebote sind verschlossen und mit der Aufschrift: „Markthalle — Granttarbeiten, HR. LooS" bis 9. Juni er., Vormittags 10 Uhr im Rathhausc allhier, II. Obergeschoß, Zimmer Nr. 5 portofrei einzureichen. Der Rath behält sich die Auswahl unter den Äcwcrbern, bez. die Theilung der Arbeiten und die Ablehnung sämnit lnyer Angebote vor. Leipzig, drn 22. Mai 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. Ia. 3559.vr. Georgi.Ruling. Ausschreibung. Am Neubau der Markthalle in Leipzig soll die Lieferung des II. LooseS der sehneiedeeifernen Fenster an einen oder mehrere leistungsfähige Unternehmer vergeben werden. Die Bedingungen und ArbeitSvcrzcichnisse, aus Wunsch auch die Zeichnungen, können durch unsere Banvcrwaltung im Baubureau an der Avindniüblengaffe, bierselbst, gegen Porto- und bestellgeldfreir Einsendung von 1 für die Bedingungen und 2 -4k 50 ^ für die Zeichnungen be zogen , bez. im Baubureau eingesehen werden. Dir Angebote sind verschlossen und mit der Aufschrift: „Markthalle — schneiedeetserar Feaster — II. LooS" bi« 9. Juni cr. Vormittag« lO Uhr im Rathhause allhier, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 5. portofrei rinzureicken. Der Rath behält sich die Auswahl unter den Bewerbern, ber. die Theilung der Arbeiten und die Ablehnung sämmt sicher Angebote vor. Leipzig, den 21. Mai 1890. Der Rath der Stadt Leipzig, l». 3SS5. vr. Tröndliu. Rusing. Bekanntmachung. Der diesjährige Leipziger Weltmarkt wird am 17. und 18. Juni auf dem Fleischerplatze hiersclbst abgehalten; eS kann jedoch die Aufuhre und Auslegung der Wolle in her gebrachter Weise bereit« am 1k. Imn erfolgen. Maschinen und Gerächt, welche Beziehung zur Landwirth- sckaft und zur Wollproductio» haben, können während des WollmarkteS daselbst in der Nahe der Waagebude, soweit Platz vorhanden ist, ausgestellt werden. Leipzig, den 23. Ma, 1890. Der Natb der Stadt Leipzig. vr. Trondlin. Krumbiegel. Bekanntmachung, die Errichtung einer geneeiufainen Fortbildung-, schule für die Stadtbezirke Leipzig-Reudnitz, Leipztg-Anger-Crottendorf, Leipzig-Reureudnitz, Leipzig-Thonberg, Lripzig-Volkurar-dorf, Leipzig- Ncusehönefeld. Leipzig-Neustadt und Leipzig- Sellerhausen betreffend. Die an drn öffentlichen Volksschulen zu Leipzig-Reudnitz, Leipzig-Anger-Erottcndorf, Lcipzig-Neureudnitz, Leipzig-Thon berg. Leipzig-VolkmarSdorf, Leipzig-Neuschönefcld. Leipzig Neu stadt und Leipzig-Sellerhausen bestehenden Fortbildungsschulen werde» mit dem 31. dieses MonalS aufgehoben und haben die Schüler, welche zur Zeit eine dieser Fortbildungsschulen besuchen oder welche in einem der obenerwähnten Stadt bezirke wohnen und im fortbildungsschulpfsichtigen Alter stehen, vom l. Juni d. I. ab die für diese Stadtbezirke neu- begründete gemeinschaftliche Fortbildungsschule, deren Unter- richlSräume sich in den Gebäuden der mittleren Volksschule zu Leipzig-Reudnitz, NalhhauSstraße Nr. 29 und Marschall straße Nr. 3 befinden, zu besuchen. Die Expedition des DircctorS der neubegründeten Fort bildungsschule befindet sich Marschallstraße Nr. 3, Erdgeschoß, Zimmer Nr. 53. Leipzig, am 23. Mai 1890. Der SchulauSsehntz der Stadt Leipzig. Walter. Lchnrrt. Bekanntmachung. Die Herstellung des GaSrohrnetzr« für den Ort Stötteritz soll demnächst in Angriff genommen werden. Wir ersticken hierdurch diejenigen Bewohner von Stötteritz, welche GaS zu Beleuchtung-Zwecken oder zum Heizen und Kochen, zum Moto-enbetricb u. s. w. abnehmcn wollen, die erforderliche Anmeldung b«S zu»» IO. Juni dS. IS. entweder im Bureau der städtischen Gasanstalten Leipzig, Ritterstraße tt, oder im Gemeiildcaiiite zu Stötteritz zu bewirken. Bei rechtzeitigen Anmeldungen tritt eine Ermäßigung der Anlagckosten dadurch ein, daß das erforderliche Auschliißstück im Hauptrohr unentgeltlich geliefert wird. Sowohl die Herstellung der Anlagen als auch die GaS- lieferung erfolgt unter den für die Stadt Leipzig gellenden Bedingungen. Leipzig, 23. Mai 1890. Die Deputation de- Reriks der Stadt Leipzig zu den Gasanstalte». Der Inhaber de- abhanden gekommenen EvarbuckeS Ser. II Nr. 95162, sowie die Inhaber der von unseren An nahmestellen gleichfalls als verloren angezeigtcn OuitiungS- schcine über die Sparbücher Ser. II Nr. 1976 99730 100735 128021 135145 142712 werden hierdurch ausgesordert, sich damit hinnen 3 Monaten und längstens am 27. August 1890 zur Nachweisung ihrer Rechte, bez. zum Zweck der Rückgabe gegen Belohnung bei Unterzeichneter Anstalt zu melden, widrigen falls der Sparcassciiordnung gemäß den anacmeldctcn Veriust- trägern nach erfolgter Vereidigung ihrer Anzeige an Stelle des abhanden gekommenen Buches, welches alsdann für ungiltig zu erklären ist, ein neues Buch ausgestellt wird, bez. die eingelirferten Bücher auch ohne Rückgabe der alsdann ebenfalls für ungiltig zu erklärenden OuittungSschrine aus- gehändigt werden. Leipzig, den 23. Mai 1890. Die Verwaltung deS Leihhauses und der Spareaffe. Ausschreiben, die Vergebung der Urubenränmung und Tünserabfuhr in der Ttcidt ffhriniiit; betreffend. Aus Grund des die Tiingerabsuhr in Chemnitz ordnenden Re- gulativS ist vorbehültltch der Zustimmung der Stadtverordneten in Aussicht genommen, das gesammte Geschäft der fernerhin nur pneu matisch unter Anwendiina von Dampfkrast vorzunehmenden Räumung der Gruben »nd der Abfuhr deS Dünger- in hiesiger Stadt in Ge mäßheit der hierüber von uns ausgestellten Bedingungen an einen Unternehmer zu vergeben. Wir fordern hierdurch zur Bewerbung um Uebertrogung dieses Geschäfts mit dem Hinzufugen auf, daß die betreffenden Besuche versiegelt unter Angabe des SachbetreffS aus der Adresse bis längstens den 81. Juli INo- bet dein Unterzeichneten Rache hier einzureichen sind. Die Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten. Auch sst jeder Bewerber so lange an sein Anerbieten gebunden, al« er desselben nicht ausdrücklich entlassen ist. Die Vergebungsbedingungen, sowie das obengenannte Regulativ werden auf Wunsch zugcicrtigt. Chemnitz, den 14. Mai 1890. Ter «ath der Ttadt Chemnitz. BndrS, Vr., Vir. Oberbürgermeister. Bekanntmachung. Bei der TsnnerSta«, den 2». Mai ». I«. im Gosthose zu Wendishain slattfindendcn Holzauction gelangen noch ea. 80 Centner nute t»ichrns»te«rlri»de vom Sllenberg des WendiShainer Walde» mit zur Versteigerung. Nähere Auskunft ertheilt Herr Fvrstasseffor König in Minkwitz bei LeiSnia. «Siiial. Farftrc»ten»ertvnkt,ina Alt«,rina»ival»e »»» tt-ntGl. F»rstrr»ta«t Wurzen, a» SS. Mai 1KSO. Möller. Geißler. Ostafrika. landS Apathie in Colonial.Angcleae'h ^^„iche Meuiung Wind gesprochen gewesen, sie Hab-" " geschaffen, der in England mächNg erregt u>'d/men Zuständige,ch das gute Einvernehmen zwische ^ j Veränderung wenn auch nicht in dem S'nne. daß dadurch eme^ in den Beziehungen der bnd^ 'N^ könnte. Aber d.e Verhandlungen iiier t,-^ ^schciulich in Ostafrika sind »>S Stocken gcr h - ^aebniß führen, werden sie vorläufig 8 in Berlin nicht so wurden, mit Rücksicht auf die m g gütige Standpunct reguug für England unanne^ der englischen Regierung, der lbr durch trn Worten kommt zu keinem Vertrage, wenn er nicht beiden «^cucn werten" England habe nur darauf zu sehen, daß nicht sem wirkliche» Interessen vcrnachlasftgt wurden und daß , wo cö Rechte b-b-, diese nicht aufgebe. England ^hab-m Afrika nichts preisacgcben, aber es gehe nicht an, daß E g land auf alle Gebiete ein Anrecht in Anspruch nebme, Hw zur Eolonisalivn besonder« geeignet und »'«mal von einem br>n,»e llntrrtkanen betreten worden seien. D.e Nationen mußten auch anerkannt werden. D'c Basis si die Verhandlungen bilden die Grenzen, welche auf dn Berliner Eonserenz und im Anschluß an dieselbe festgestellt worden sind. Aus der Verlätiaerung der bereits gezogenen Umcn ergeben sich die Intercsscnwbären der Zukunft unter Berück- sichnqunq des Laufe« der Flüffe uud der durch Grdirge und Seen vorhandenen natürlichen Grenzen. In diesem i-,nie ist die Grenzrcgulirung von deutscher Seite verstanden und gcbandhabt worden, während die von Stanley aufgestachclte osfenllichc Meinung in England verlangt, daßEngland fick die fettesten Bisten auswähle und Deutschland dazu einfach seine Zustimmung zu geben bade. Natürlich kann unter solche» Umstanden -in beide Theile befriedigendes Abkommen nicht »u Stande ge- bracht werden, weil >ede billige Rücksicht auf die berechtigten Wünsche Deutschlands von englischer Seite als PreiSgebung wohlerworbener Rechte angesehen wird. England kann sich bei Stanley dafür bedanken, wenn man sich vorlansig ohne Abkommen bebilst und jede Nation in Afrika »ach eigenem Ermessen ihre Ziele verfolgt. Was sonst das Srgebu.ß freier Vereinbarung gewesen wäre, stelll sich jetzt als die Versoigung von Soudcriiitcresscn dar, und jeder Tbcil wird bestrebt sein, die eigenen Iiitcrcsscu zur Richtschnur zu nehmen, statt zugleich die Interessen des andern Theile« z» berücksichtigen. Das sind Nachlkeile, die sehr z» bedauern sind, aber sie sind die nvlbwenbigc Folge der Vorgänge, für welche in erster Linie Stanley verantwortlich z» machen ist. Allem Anschein nach ist. die ursprüngliche Begeisterung für Stanley, von welckcr auch die Regierung ergriffen war, bei dieser sehr im Schwinden begriffen, denn eine solche Anmaßung, wie sic sich Stanley beim Banket m Guildball erlaubt bat, kann von der Regierung nicht ruhig hiiigenommen werden. Die Regierung weiß selbst, was sie dem Lande schuldig ist, und läßt sich nicht durch einen Privatmann, mag cr auch noch so Außerordent liches geleistet haben, auf eine» Weg drängen, den sie nicht als den richtigen anerkennen kann. Bisher l,abcn England und Deutschland ihre Eolonisationöplänc in Afrika ru^ig und friedlich neben einander verfolgt. Deutsch land ist eifrig bemüht gewesen, den Engländern nicht inS Gehege r» kommen, aber eS hat auch gezeigt, daß es Das, was eS besitzt, festbalten will. Welche Pläne Stanley ver folgt, ist unS vollständig gleichgiltia, wir haben nur darauf zu sehen, daß wir durch die Ausführung dieser Pläne nicht in unseren wohlerworbenen Rechten geschädigt werden. Stanley ist zunächst bei Emin aus Widerstand gestoßen und hat jetzt die Erfahrung gemacht, daß auch die britische Regierung die von ihm in Centralafrika abgeschlossenen Verträge nicht ohne Weiteres bestätigt. Für Stanley scheinen die bc stehenden Abmachungen zwischen Deutschland und Großbritan nien nicht vorhanden, cr gebt darüber mit sonveraincr Ver achtung hinweg und tadelt' die Engländer öffentlich, wenn sie nicht blindlings auf seine Pläne eingchen. Aus vielen Seiten hat er damit Anklang gesunden, aber wenn die Aufregung vorüber ist und die ruhige Ucberlegung wieder an ihre Stelle tritt, so wird man sich fragen, wie denn eigentlich Stanley dazu kommt, den Engländern Gesetze vorzuschreiben und wenn damit auch ein Machtzuwachö verbunden sein sollte. Die Macht ist aber erst dann wirklich erhöht, wenn der Wider stand ans der anderen Seite gebrochen ist, und dazu wird sich Deutschland schwerlich verstehen. Stanley hat sich aber auch hinsichtlich des CongostaatcS mit seiner Vergangenheit in Widerspruch gesetzt, denn nach seiner Meinung müßte England auch den Congo besitze», sowie ihm auch das erste Anrecht auf Ostafrika gebühre. Das haben die Engländer ruhig mit anachört und die Sacke hat ihnen schließlich eingeleuchtct. Von solchem Stand- puncte aus erscheint natürlich jede Vereinbarung mit einer anderen Macht al« eine PreiSgebung angestammter Rechte. Cs ist aber m,t Sicherheit aiizunehmcn, daß diese Stimmung nicht verhält, eines Tages wird der Niick- schlag eintrcten, und dann wird es Stanley sein, acaeu die öffentliche Meinung England« wendet. Etwa« Anderes Ware eS, wenn England von der Verzögerung der Grcnzregullrnna Vortheil hätte, aber eS ist klar, daß es umgekehrt ist. Die Geltendmachung unannehmbarer Ansprücke macht stet« eine verstimmende Wirkung aus die Gegciiscile und eS kann nicht fehlen, daß dann von Deutschland rucksichtS- !Ä "E"">" „k m Ostafrika ist durck die letzten Waffen- crsilgc wesentlich desestiat. der KampscSmulb der Araber ist """" komme» die Eingeborenen de , Tbä ?^ ^n,en entgegen, die Knude von ih«n ^ da« Land und ebnet da- ^ 2'"' Unternehmen EminS die Bahn Dabei macken wir kein Aufheben« von unfern Erfolgen sie werde» in Kürze ohne >ede Ausschmückung gemeldet, und wenn später die ausführlichen Berichte Nachfolgen, dann erkennt man regelmäßig, daß die Verhältnisse noch bei Weitem günstiger liegen, als eS den Anschein hatte. * Leipzig, 25. Mai. * Wie die »Vossische Zeitung" aus München meldet, verlautet dort in gut untcrr>cktctcn Kreisen, daß der Kaiser auf eine Einladung de« Prinzregenten im Herbst an den Gcmscnjagden im Hochgebirge lheilnehmen werde. * Durch die Ernennung deS Freiherr» v. Marschall zum Staatssecrclair des Auswärtigen Amts ist bekanntlich auch die Wahl cincS neuen nichtständigen Mitgliedes deS NcickS- VersicherungS-AmtS aus der Mitte des BundcSralhS nöthig geworden. Die Neuwahl ist nun vor einigen Tagen vollzogen worden und dem Vernehmen nach auf den königlich bayerischen Bevollmächtigte» zum BundeSratheOdcr-RechiiungS- ralh Geiger vom bayerischen Finanzministerium gefallen, der dem BundeSrathe als Stellvertreter schon seit 1887 angehört. * DaS CentralcomitS für da« demFürsten Bis marck zu errichtende Nationaldenkmal veröffentlicht ein zweites Verzeichnis; der eingegangcnen Beiträge, die sich jetzt aus ungefähr 183 000 belaufen. ES ist dabei zu be rücksichtigen. daß die zahlreichen Ortsausschüsse erst in iüngstcr »Zeit gebildet worden sind und in ihrer größten Mehrzahl Ihre Beitrage überhaupt noch nicht haben absühren können. Bisher sind von Ortsausschüssen nur auö Hamburg, Wies baden, Zweibrückeu, Rostock uud von der deutschen Colonic in Smyrna erste Raten ciugcganacn. Jetzt liegt auch der Auf ruf vor, den der Londoaicr DrtSauSschuß erlassen hat, um in dem vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland ansässige Deutsche aufzusorderu, sich an der Kund gebung zu betbriligen, welche den Dank deS deutschen Volkes auödriickcn soll für die großen Verdienste des Fürsten Bis marck ui» das Vaterland. Der Aufruf hebt mit Reckt hervor, daß gerade die Deutschen im Auslande tief empfunden haben, welchen Umschwung in ihrer Stellung die Gründung des deutschen Reiches yervorgerusen hat, und daß eS deshalb Alle' für ihre Pflicht ansehen werben, sich an dem Volksdank für den Fürsten Bismarck z» detheiligen. Der Aufruf ist von den hervorragendsten Deutschen in England unlcrzcichncl, ins besondere auch von Alma Tadema, Baron Deichmann, v. Ernst Hausen, Baron Schröder, Alexander Siemens, der den Vorsitz übernommen hat, und Professor Max Müller in Oxford. * Wie die Haltung der dentschfreisinnigen Partei in kirchlichen Fragen auch in liberalen evan gelischen Kreisen beurtyeilt wird, davon zeugt eine Erörterung der „ProtestantenvereinS-Correspondenz", worin es heißt: „ES kann nur mit Bedauern erfüllen, wenn deulschfreisinniger- seitS nickt das geringste Empfinden dafür zu erkennen gegeben worden ist, daß durch die von der preußische» Regierung beantragte Erhöhung der Staatsdotation an die römische Kirche um jährlich 5M 480 58 .H, d. h. aus einen JahreSbetrag von 3 057 347 .'O ^ ei» Zustand herdeigesührt werden soll, wonach der preußische Staat für katholisch-kirchliche Zwecke fortan 269 528 ./<l 92 ^ mehr aiiswende» würde, alS cr für die kirchlichen Zwecke seiner doppelt so starken evangelischen Bevölkerung zur Ver fügung stellt. Es wird in der evangelischen Bevölkerung Deutsch lands nicht verstanden werden, daß liberale tvangelisklie Abgeordnete dies für gleickgittig erklärt haben. Diese liberale Gleichgiltigkeit gegen die kirchlichen Interessen ist ein schwerer Schaden sür unsere ganze nationale Entwickelung. Er giebt insbesondere aber der römischen Propaganda in dem evangelischen Dculschlaiid ein Ueber- gewicht, das zum Schaden aller liberalen, auch politische», Bestre bungen in Deutschland gereichen muß. In der evangelischen Bevöl kerung wird nachgerade mit vollem Recht eine E»wsl»d»ng lebendig, die iiii Begriffe steht, sich Wege» dieser Vernachlässigung ihrer kirch lichen Interessen gegen die liberale Partei als solche z» wenden " * Nach dem preußischen Iagdpolizei-Gcsctz von >850 ist die Gemeindebehörde als gesetzlich berufene Vertreterin der Besitzer der einen Jagdbezirk bildenden Grundstücke bc fugt, die Jagd, sei eö öffentlich im Wege des MeistgcbotS oder aus freier Hand, zu verpachten. Da sich das in der Jagd auf gemeinschaftlichem Jagdbezirke beruhende Vermögen als Interesscntenvcrmögen, nicht als Communalvermögen charakterisier, so haben die Aufsichtsbehörden ihre Einwirkung nur so weit eintrcten zu lasten, als erforderlich ist, um die Gciueiudebehörden zu ordnungsmäßiger Erfüllung wrcr Pflicht anzubaltcn und drn Abschluß gesetzwidriger, unklarer oder gcmciilschädlichcr Vertrage zu verhüten. Darüber hinaus sind die Aufsichtsbehörden zum Erlaffe direkter Anordnungen über die Art der Verpachtung der Jagd, die Wahl des PäcklerS :c. nicht befugt. Diese Bestimmungen sind aus Anlaß eines Spccialfallcs von den Ressortministern wieder in Erinnerung gebracht worden. * Nachdem vor Kurzem in dem nordschleSwigsckcn Kirchspiel Toftlund, ohne auf Schwierigkeiten zu stoßen, der deutsche Religionsunterricht k'iigefübrt worden, sind von den Deutschgcsiiinten in zahlreiche» Schulbezirken NordscklcSwigS gleichartige Anträge gestellt worden, denen veriuuthlich entsprochen werden wird. * Der Erzbischof von Bamberg ist, wie der Tele graph gemeldet, in der vorletzten Nacht gestorben. Erzbisckos Schreiber war ein Manu von ruhiger, versöhnlicher Ge siniiung und ein abgesagter Feind der »llramoutaiicn Demagogie. Erzbischof war er seit dem Jahre 1875. Als sein Nachfolger wird der Bischof von Würzburg genannt. * AuS Ssaratow, der fast 150 000 Einwohner zählenden Hauptstadt des gleichnamige» russische» Gouverne ments. werden schon seit langer Zeit Klagen laut, daß sich das Flußbett der Wolga immer weiter von derselben entfernt. Bis jetzt sind alle Inaenieurarbeiten, den Fluß vo» seinen Extravaganzen zurückzubringen, vergeblich gewesen. * Der Sultan hat Schakir Pascha unter dem An druck wärmster Anerkennung sür seine auf Kreta entwickelte Tbätigkeit den Imtiaz-Ordcn verliehen. * Es werden nach einer Meldung auö Rom umfassende militairischc Maßregeln im «kreise Lugo getroffen, wo ein republikanisches RevolutionScomitö einen Rackeauffuf erläßt und trotz der Anweisung von Arbeiten seitens des BaliteuministerS, sowie trotz verspäteter Zugeständnisse der Arbeitgeber neue Unruhe» befürchtet werden. * Der 72. Geburtstag der Königin Victoria von England — geboren am 21 Mai 1819 — wurtc durch eine Vorfeier in London und Windsor in der borkömul- lichen Weise durch Glockcngelänte, Beflaggung der öffentlicken Gebäude, Salutsalvcn »nd Illuminationen begangen. Aus dem freien Platze hinter dem Generalcommattdogebäude (Horje
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