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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189007071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-07
- Tag1890-07-07
- Monat1890-07
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1890
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Srschet«t tLgltch früh S»/, Uhr. Lr-artion «ud Lkpehition Johaune«gasi« 8. Sprechftun-ru drr Nkdaction: vormtttag« 10—1L Uhr. Nachmittag» ü—6 Uhr. 8* *r dt« M><tj,a>< n»,rl»nd«rr «M sich d» Strdactioa nicht verbindlich. N,«ah«e der für «tr »ichft,.l«k»»« «u»«er »««»««» L«ser«tr «, W-chrntann, bt« » Utr RachmM«,«. au kann- uu» Scftta,«, früh dt«'/,» Uhr. 3n -rn Filialen für 3ns-Annahme: Ltt« »le«« « Sarli». (Alfred Hntzn). UulversitStsstrah» 1, 1!.»ts LSfche. Ikathariueustr. 14 pari, und KSaigSplatz?, nur bi« '/.» «hr. UeipMerTagMalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. 188. Montag den 7. Juli 1890. Abonnement-Preis vierteljährlich 4ff, Mk. incl. Bringerlohn 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 PH Belegeremplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen (in Taaebtatt-Format gesalzt) ohne Postdesörderung 60 Mk. »Üt Postdesörderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut uns. Preisverzeichnis). Tabellarischer,». Ztfiernsatz nach höher,» Tarif. Keclamen unter demRed»ction«strtch die «gelpalt. ZeileüOPs^ vor den Familie »nach richten die Kgespaltene Zeile 40 Ps. Inserate smd slet» an die t-ppeSitlöN zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeuumvramlo oder durch Pvst- nachnahme. 81. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Lekanntmachnng. Im Anschluffe an dir Bekanntmachung vom 2S. Juni 1890, den Verkauf sterilisirter Milch betr., wird weiter bekannt gegeben, daß auch in folgenden hiesigen Apotheken: der Sonnen Apotheke. Endplatz I, der SalomoniS - Apotheke, Grimmaische Straße 17, der St. Georg-Apotheke in Leipzig-Neustadt, der Germania-Apotheke, Promenadenstraße 11, und der Ost-Apotheke in Leipzig-Anzer-Crottcndorf, Wur- zrner Straße .8, keimfreie Milch zur Ernährung von Säuglingen unter den i» jener Bekanntmachung enthaltenen näheren Bestimmungen abgegeben wird. Leipzig, den 4. Juli 1890. Der Rath der Stadt Seihttig. Irr 4673. llr. Georgi. vr. Krippendorfs. Anmeldungen )um Änschluk an die Stadt^ Fernsprecheinrichtnng. Diejenigen Personen, welche noch in diesem EtatSjahee (bl« 3l. März 1891) Anschluß an die Stadt-Fernsprecheinrichtung für Leipzig und Vororte zu erholten wünschen, werden ersucht, ihre ?:»»ieldunyen recht bald, spätesten« aber bis zum 1. August, a» die Kaiserliche Ober-Postdirerlion hier einzusendea. Später, Anmetdnngen können erst nach Pen« 1. Aprtl 18» t berücksichtigt werden. Einer Erneuerung der hier bereit» vorgemerktn« Anmeldungen bedarf es nicht. Leipzig, den 4. Juli 1890. Der Kaiserliche kber-Pastdirrrtar. Walter. Bekanntmachung. Etwa LS29 bs auSgcsondert« Acten und Drucksachen sollen frei händig znm Einstampsen verkauft werde». Kaufangebote erbitte ich unter Angabe de« zu zahlenden Kaufpreises und sonstiger Be- dingungcn kostenfrei bi» 10. Juli d. I«. Merseburg, den 16. Juni 1890. Der LandeS-Tirector. Neos von Wintzingerode. Leipzig, 7. Juli. * Se. Majestät der König von Sachsen liberwiek de», »Central-Comit« zur Errichtung eines National- tcnkmalS für den Fürsten v. Bismarck in der Reichs- Hauptstadt- einen Beitrag von 1000 --e * Wenn die Zustimmung dcS BundcSrathcS zu der Militairnovelle in Abwesenheit Sr. Majestät des Kaisers erfolgt ist, so darf man daraus, so schreiben die »Berliner Poli- lischrn^Nachrichtcn", nicht schließen, daß die Publication dieses «NsetzeS bis zur Rückkehr deü Kaisers auSgesctzt bleiben wird. Auch auf der Reise läßt sich der Monarch bekanntlich die Prüfung und Vollziehung von Gesetzen angelegen sein, bei denen cS sick/nicht nur, wie bei Acten der NcichS- gcsctzgebung, um die Ausübung des formellen PublicationS- rcchlS, sondern auch um die materielle Entschließung darüber bandelt, ob seitens der Krone Gesetzen, welche in der LandrS- oerlretung formelle oder materielle Acndcrungen erfahren ballen, zuzustimmen fei. So ist, wie wir hören, eine Reihe derjenigen Gesetze, über welche am Schluffe der LandtagS- scssion übereinstimmende Beschlüsse beider Häuser dcS Land tages zu erzielen waren, während dcS Aufenthaltes in Kiel Allerhöchst vollzogen worden. * AuS BreSlau wird gemeldet: Ein Mitglied der Ab ordnung deS hiesigen Vereins zum Schutze dcS Handels und Gewerbes behauptet, der Kaiser habe sich nachdrücklich gegen die Offic,er-Consumvereine ausgesprochen. * Vom 1. October ab soll, wir einzelne Berliner Blätter melden, in Berlin eine große konservative Zeitung berauSgegeben werden, deren Tendenz genau dem Wille» und den Botschaften deü Kaisers entsprechen wird. Unterhandlungen behufs Anstellung von Nedacteurrn und Verwaltungsbeamten haben bereit- ftattgefunden. * Zur Erledigung der Initiativanträge aus dem Hause, die in ungewöhnlich großer Zahl Vorlage», hat der Reichstag in dem ersten Abschnitt seiner Thätigkeit nur wenig Zeit gefunden. Die Anträge gehen selbstverständlich, wie alles andere Material, in Folge der Vertagung statt des förmlichen SessionöschlusseS, auf die zweite Hälfte der Tagung über, ohne daß cS einer Erneuerung bedürfte, und eS wird sich alsdann wohl Gelegenheit bieten, diese zum Theil wich tigen Anregungen der parlamentarischen Erörterung zu »iitrr- ziedcn. Erledigt sind der Antrag Riiitelcn, betreffend Vor legung eine- Gesetzentwurfes über Reform dcS ZustellungS- wesenS (durch eine zustimmendc Resolution), der Antrag Lückert aus Bildung mehrerer WahlprufungScommissioncn (in der GeschäslSordnungScommission abgelehnt), der Antrag Auer, betreffend Ergänzung deS UiifallversicherungSgesetzc« «durch Zurückziehung in Folge der Ankündigung der baldigen Vorlegung einer Novelle zu diesem Gesetz), der Antrag Vromel, betreffend daS Verfahren in ZoUstrcitigkeitcn (vom Rcich-tag angenommen). Noch nicht zur Beratbung ge kommen sind: Der dcutschfreisinnige Antrag auf Sicherung dcS Wahlgeheimnisse-, die socialdrmokratischcn und deutsch- sreisinnigen Anträge auf Abschaffung, bezw. Ermäßigung der LcdenSniittelzölle, ein nationalllberal-dcutschfreisinniger Antrag, bclrcffcnd die Errichtung von Volksvertretungen in allen Bundesstaaten, ein socialdemokratischer Antrag, betreffend (Ansetzung von Untersuchungscommissionen durch den Reichs tag, ein Ccntrum-antrag. betreffend Revision der ÄuSsührunaS Icnimniungen zum Branntwcinstcuergesetz, ein Antrag Hirsch, betreffend die Verhältnisse eingetragener Berufsvereine, ein Antrag Goldschmidt, betreffend Zeugnisse der Handlungs gehilfen, ein conservativrr Gesetzentwurf zur Errichtung von Heimstätten. * AuS Anlaß der Gerüchte, nach denen Major v. Miss wann bereit- seine Entlassung ringerricht haben sollte, wurde in der -National Ztg." hrrvorgehoben, daß hier an »ustän- tiger Stelle nicht« davon bekannt Ware. Auch nach den jüngsten Informationen de- genannten Blatte« liegt ein scl-bc- EntlaffungSgesuck nicht vor. Richtig ist dagegen, daß E o mp eteil z- und Verwaltung-fragen, bei denen Major von Wiffmann brlbeiligt ist, auch ihrer Erledigung harren. Wenn einzelne Blätter versichern, Herr von Wiffmann habe e- al- eine Zurücksetzung empfunden, daß man einen anheren ffuu Gouverneur und ihn nur zum Oderstcommandirenden in Dcutsch-Ostafrika habe machen wolle», so ist dir- um so weniger zutreffend, als die Organisation jener Gebiete erst in« Leven gerufen werden kann, nachdem einer Reihe von Vorbedingungen Genüge geleistet sein wird. Zunächst schreibt daS deutsch-englische Abkommen vor, daß dem Sultan von Zanzibar eine billige Ent schädigung für die Abtretung deS freien EigentbumS an der deutsch-ostafrikanischen Küste gewährt werden soll. Ist diese Vorsorge erledigt, so werde» bezügliche Unterhandlungen zwischen der ostafrikanischen Gesellschaft und dem Reiche cr- .olaeu müssen, die ini Hinblick auf die Sommerszeit, die Ab wesenheit einer größeren Anzahl der in Betracht kommenden Persönlichkeiten in Nord- und Süddeutsckland, kaum vor Ende September stattfinben können. Erst wenn diese Verhand lungen zum erfolgreichen Abschluffe gediehen sind, kann die Organisation selbst ihren Anfang nehmen. Allen diesen Vor bedingungen wird von denjenigen nicht Rechnung getragen, die jetzt bereits vo» einem Dualismus der Verwaltung in der ostafrikanischen Eolonie als von einem feststehenden Plane sprechen. Die Thatsache allein, daß eine ganze Reibe finan zieller Fragen zu erledigen ist, beweist, daß cS mit der Organi sation selbst noch gute Wege hat. * In parlamentarischen Kreisen hat man nicht den Ein druck gewonnen, daß in der Wintertagung deS Reichstag« neue militairische Forderungen zu erwarten seien, so weit nicht so'che noch als Cvnseguenz de- neuen Militair- gesctzcS im Etat erscheinen werde» »nd bereit- in dem dritten NacklragSetat vorgesehen, vom Reichstag aber zurückgcstellt waren (wie z. B. die Ticnstprämien für Untcromciere, Easernenbauten u. bergt). ES dürste auch keinem Zweifel unterliegen, daß mit drr Zustimmung zu dem neuen Militair- gesetz und den damit zusammenhängenden finanziellen Forde rungen die Neigung dcS Reichstag-, insbesondere dcS Ccn trumS, zu weiteren militairische» Bewilligungen, wenn ihre Dringlichkeit nicht aufs Uebcrzcugendste nachgewiescn wird oder andcrwrile Zugeständnisse im Sinne der Windthorst- schen Resolutionen gewährt werden, erschöpft ist. * Die »Germania", die sich auch etwa- auf Volks stimmungen versteht, meint bei einer Auflösung deS Reich« tag- im Falle der Ablehnung der Militairvorlaae würden die Freisinnigen wahrscheinlich wieder so viele Mandate ver loren haben, daß wir eine neue Eartelmehrheit erhalten hätten. * Der Streit über das neue Militairgesctz wirr zwischen Deutschfreisinnigeu und llltramoiitänen lcbbast gesetzt und führt mitunter zu recht interessanten Erörterungen zwischen den beiden Wahlverbünbeten vom 20. Februar. In« besondere in süddeutschen, vor Allem badischen Wahlkreisen, die durch dcutschfreisinnige Hilfe den Nationalliberalcn ent rissen nnd dem Cciitriini zugetricben wurden, deren Vertreter aber für da« Gesetz gestimmt haben, sind die Demokraten nnd Freisinnigen jetzt empört, daß ihre Dienste so schlecht belohnt worden sind. Andererseits werden die Ilerikalcn Blätter sehr un wirsch über diese Vorwürfe und droben, das nächste Mal die halbe freisinnige Partei in der Versenkung vcrichwinden zu lassen. DaS Organ des Herrn Richter gicbt bei dieser Ge legcnhcit zu, daß mehrere Stichwahlen zwischen Ullramcn tancn und Nationalliberrlen durch freisinnige Hilfe zu Gunsten der elfteren entschieden worden sind; Herr Rickeri stellte da«, obwohl er selbst am thätigstcn dabei war, neulich im Reich« tag mit der ihm eigenen Entrüstung in Abrede. Da« »Gegen carlcl" hat nach de» ersten paar Wochen seiner gcmcilisaiiicn Wirksamkeit schon so klaffende Risse bekommen, daß man aus die weiteren Erfolge seines »Zusammenarbeiten«" gespannt sein darf. * Bei», Reichskanzler, General von Eaprivi, fand am Freitag zu Ehren des preußischen FinanzministcrS I»r. Mi qu el ein Diner statt, an welchem folgende Herren thcilnahmen: die preußischen Staat-minister vo» Bötticher, von Maybach, Freiherr von LuciuS, von Goßlcr, Herrfurth, von Schelling und Freiherr von Berlepsch, die StaatSsecrctairc Freiherr von Maltzahn, Eontrcadmiral Hollmanii, Oclschlägcr, der UntcrstaatSsecretair Homeycr und die Gchcimräthe v Rotten- bnrg. von Kurowöky, vo» Tcpper-LaSki, von Schwartzkoppcn, sowie Hauptina,», Ebmcycr. Die fehlenden Herren liriegs- niinister von Bcrdy »nd StaatSsecretair von Stephan be finden sich bekanntlich auf Urlaub, während der StaatSsecretair Freiherr von Marschall den Kaiser auf der NordlandSsahrt begleitet. * AuS Bremen schreibt die »Weser-Zeitung- vom 5. Juli Herr v. Kusserow, welcher auf seinen Wunsch bekanntlich seinen Posten als königlich preußischer Gesandter bei den Hansestädten und Mecklenburg verlaßt, um sich bi« aus Weitere« inü Privatleben z»ruckz»zichcn, weilte gestern i» Bremen und überreichte dem Präsidenten de« Senat« sei» AbbcrufungSschreiben. In Herrn v. Lbusserow scheidet au« dem Amte rin Mann, der ungewöhnlich reiche Kciintnisse aus dem Gebiete von Handel und Schifffahrt besaß und allen Fragen in dieser Beziehung auch schon in seiner früheren Stellung al« Vortragender Rath im Auswärtigen Amte in Berlin ein warme« Interesse und ein große« Vcrstäiidniß ent- gcgcnbrachte. Seine rege Thätia'cit, die er während fünf Jahre als Gesandter entfaltete, sichern ihm in allen Kreisen, mit denen er in amtliche Berührung kam, ein dauerndes, ehrenvolles Andenken. ES mag hier daran erinnert werde», daß er den Gedanken einer dem Norddeutschen Lloyd reich- seitig zu gewährenden Subvention vom Anfang an ans da« Lebhafteste unterstützte. Auch bei seinen langjährigen Be strebungen für die Eolonialpolitik, deren Vater er genannt werden kann, wird Jeder, gleichviel ob Freund oder Gegner derselben, die den Mann zierende Thatkrast »nd Schaffens freudigkeit anerkennen, welche er in gleichem Maße in den Dienst seiner Regierung und so auch drr Hansestädte stellte. * AuS Frankfurt a. M. wird der »Kölnische» Zeitnng- vom ü. Juli gemeldet: Die Vorlage, welche zur Ober- bürgermeistrrwahl aufforder», ist jetzt an die Stadt verordneten gelangt; die ZritungSmclduiigen über auswärtige Persönlichkeiten, welche Auösichtcn haben sollen, gewählt zu werden, sind immer noch sehr vorsichtig auszunehmc»; eine starke Strömung geht vielmehr dahin, den Nachfolger Miquel'S unter seinen bisherigen Mitarbeitern im Magistrat zu suchen. * Au- Straßburg wird vom b. Juli gemeldet: Wie wir aus guter Onclle erfahren, haben die amtlichcn Er hebungen über den Grenzvorsall bei Saale« mit Be stimmlhci» ergeben, daß von deutscher Seite eine Grenzver letzung nicht begangen wurde. Der Thatbesland ist folgender: Elsässer von Geburt und bes '' v'US^,^ Patrouillengang durch s-'l >a« Geräusch von Holzdieben bevorzugte Rev.er Bo, monl oa« ^ AU? L- KÄLrL'L: di- vier Holzv.ebt, wklchk b-re.tS n» gro^ „clchcm Förster Hipp -men 7',»°'.''»'°'''E,,roy la Grande welche den Thatln-stand ansnahmen ... auch '»mal der Versuch gemacht worden, ^haup cn, ß di an« Eolron sämmtlich über die Grenze en,koi,,me,' siu., d' beide» deutschen Förster hätten m der Hitze der ^-.Neigung d Gre.il eiwa wö'f Meter weit überschritten und fe.en gleich dara„f ;nrzckgc!zangen. Tie deutschen Erster w.dcr- preche» diesem Umstand auf daS bcst,m».te,te. Da lctcusat « über der G enze keinerlei Handlung vorgenommen wurde, da diese ganz- Frage als unwesentlich um so '«ehr betrachte werden. a,ü überhaupt an bestimmten ku-w>-n Wege, de zahlreich-,, Krii!!»»u»gen der Grenzlinie eine« zwischc' beide» Regien»,ac» erzielten EinperstaiidnisscS deutsche ovrffcr bewaffnet auf französische- Geb,et übertreten onnen D c Verwundung von Claudel ist »»bedeutend; er begab sich Tag« daraus zu Fuß einem ,ctwa 6 Kilometer we.t c.ttfcrittcn Arzte, »m sich die Schrotkorncr anSschnciten zn lassen, -d er ganze Vorfall ist ohne jede politische Bedeutung, »nd der erste Versuch der französischen Presse, eine Grenzverletzung :n conslrnircn, scheiterte an der nüchternen -lnffaffung de» Pariser Blätter, welche cS satt haben, an« den Mi,;gc,ch,cken französischer Holzdiebe, Wildschützen oder Son»tag«,agcr. oder au« de» Flegeleien französischer Iournaliste» und Handel«- beflissene» in de» Paßbureaux, oder endlich an« den Ungeschicklichkeiten französischer Poliztibcamlen an der Grenze jede« Mal Sloff zu eine», ernsthasten Zwffchensallc hcran«- znpreffe». Unter der Herrschaft von Bonlangcr gefiel man «ich in solchen Unternehmungen: heilte aber denkt man über solche« Spiel mit den, Feuer mit größerer Besonnenheit. Bemcrkeiiowerlh dürfte auch »ock der Umstand sein, daß bei allen diese» Vorkcmiiinisscn der schuldige oder doch der vor gehende Theil stet« ei» Franzose war, während die deutsche» Forst- oder Polizcibeamten sich stet« in der Lage der Abwehr befanden. - Dcrwnrttembergischcdemokratische Abgeordnete v.Mniich, der wegen seiner Rete über die Militairvorlage an« der Volkspart ci hcrauSgcdräiigl wurde, veröffentlicht eine Er klärung. in der er u. A. mittheilt, daß er sich »ach wie vor al« Mttglicd der Partei betrachte, jedoch mit besonderem Programm. Er wolle die „auf Untergrabung der Religio» »»d Monarchie und der Liebe des Volke« zum Heere gerich teten Bestrebungen" nicht tbeilcn. Danach wird also der süddeutschen Volk«partei von Jemand, der cS wissen muß, direct in da« Gesicht gesagt, daß sic die Religion und Mo narchie und die Liebe de« Volkes zum Heer ;n untergraben trachtet. * Den Besuchern de« »Germanischen National- MuseumS in Nürnberg ist bekannt, wie die Gcbäudegruppc der Anstalt malerisch angclcgt ist, und wie jeder Winkel Gelegenheit bietet, ihn stet- wieder zu neuen Zwecken an« zniiutzen. So hat sich auch jetzt wieder ein bisher unbenutzter Winkel gesunde», der durch geringe Nachhilfe mittelst einiger kleiner Baiiarbeilc» so eingerichtet werden kvimte, daß er für daS der Apotheke heizugebende Laboratorium diene» konnte. Darin ist den» durch Herr» Apotheker Peter« die Ausstellung der reichen Sammlung von alten Originalgerätbcii zur Geschichte der Chemie so durchgcsührt, daß durch streng richtige, »ach Abbildungen vom 15,.—17. Jahrhundert crrichlclc Ocfen, Herde und sonsliac Cinrichtungc» da« Bild eine« Laboratoriums entstanden ist, da« mit seinen Dcstillirapparalcii und sonstigen Gerüchen höchst malerisch und zugleich belehrend wirkt. * Zweierlei Unfug läuft, so schreibt die Kölnische Zeitung", in den Erörterungen über die bevorstehende Reich «lagS- wahl in dein pfälzischen Wahlkreise Kaiserslautern- Kirchheimbolanden mit unter. Radikale Prcßorganc flunkern schon heute von einem große» Siege der Volkspariei, und einen nationalliberalcn Propheten drückt die Weisheit, daß mit dem Nicktziistandchringen der Candidatur Bismarck'« 7» Nationalliberalcn von voriibercin cntalcite» müsse. E« ist nützlich, der erster» Behauptung bei Zeilen »och»,al« den nöthigen Lauszcttcl mitziigebcii; die and' ic ist ebenso zwecklos al« willkürlich. Fällt der nativnallibcrale Candidat, dann siegt nicht die VolkSpartci. sondern der bunteste Msickimasch, wie er i», Wahlkreis Kaiserslautern Uirchhei,». Rstanden typisch ist für da« Antieartcl. Zieht auch nur ein Theil de« CkiitruiiiS seine hilfreiche Hand ab, so bleibt Herr Grohü der Gemeinde Hambach erhalten. Will die Volköpartei aber die widerstrebenden Elemente zusammciischlicßc», so kann sic da«, wie die letzten Wahlen dort gezeigt haben, lediglich dmch eine unwahrhastige und doppelzüngige Agitation, welche dem Hinz den Kornzoll und dem >ku„, die freie Einsnhr vcr- fpricht und mit allen Forderungen de« demokratischen Pro- PH"'- sind, auf geschätzte« Ver- "N sehr gelenkiges, aber wenig ehrenvolles Handcls- ?>cr wtnn^78"' .D" Sieg ist, wie ,»a» sicht, nicht weit her, wenn ,,ch Pic Hcrrc,, ,,„t der wächserne» Nase daö Mandat erbetteln. Was »un die Kassandrarnse vo» national. ^ ^ kntscrnt, un« gleich- ^ ^ vorau-saaungen über den WahlanSsall zu ergeben ^'""^'b'ge Parteigenosse wird nicht im New, ac- "'"d >vknn der Erfolg ,h», Recht aelen Da» Äandat Miquel'S rnbte auf rund »hntansend Sffmm!» Mehrheit: rin solches Mandat ist stets die Parteigenossen „ach unserer Ücnnluiß der Pcrjoiic» und der Dinge sreundnachbarlick ablcbnen. Alle« klebrige aber überlasse man getrost der umsichtigen dortigen Parteileitung und der leistuiigsfäbigcn Presse. Zwischen der englischen und der italienischen Regierung ist eine erfreuliche Einigung in Bezug aus die nnter ihnen »och streitigen Interessen in Ostafrika erfolgt. Tele graphisch wird hierüber gemeldet: " Rom, 5. Juli. Aus guter Quelle erfahre ich, das; zwischen Italien und England ein Abkommen getroffen ist, wodulch Italien ein Protcctorat über das Somaliland an England abgetreten, diese« >aqegei> den Besitz von Zeila (am Meerbusen von ALc») an Italien i-beriaffeil hat. * In Rußland beschäftigt man sich bereit« sehr eifrig mit dem bevorstehenden Besuche Kaiser Wilbelm'S II. in Peterhof. Die dortigen Journale messen der zweiten Reise dcS deutschen Kaisers nach Rußland eine cnti-hiedcn re politische Tragweite bei, als der ersten. Da« „Nowojc Wrcmja" hält, wie unS beute au« Petersburg tclcgraphirt wird, dafür, daß die fernere Gestaltung der europäischen Politik hauptsächlich von diesem Besuche abhängen werde, nnd die beute »»« vorliegende» russischen Blätter schlagen die Be teulnng desselben nicht minder hoch an. Die »Rowosti- und die PeterSburgcr „Wjcdomosti- weisen daraufhin, daß der deutsche Kaiser jetzt von der „lästigen und kränkenden Vorm»iidschast" de« Fürsten Bismarck befreit sei und als einziger und selbstständiger Vertreter seiner eigenen Politik »ach Ruß land komme, mit sich demselben zu nähern. Vor zwei Jahren seien alle derartigen Versuche de« deutschen Kaiser« nur deshalb gescheitert, weil ihnen die Billigung de« Fürsten Bismarck gefehlt habe. Jetzt sei e« ander», und der deutsche Kaiser sei — meinen die „Nowosti" — bereit, Rußland alle möglichen Zugeständnisse zn bewilligen. Denn jetzt werde c« nur vom deutsche» Kaiser allein abhängen, zu beweisen, „wie aufrichtig c« Deutschland mit Rußland meint und ob er in der Tbat fest entschlossen ist, die Ruhe Europas nicht mehr durch endlose Rüstungen der einzelnen Machte, sondern durch eine Vereinbarung hinsichtlich der streitigen,P,i»cte und Fragen sichcrznstcllc»". Die Allianz mit Deutschland, äußer» die Petersburger »Wjetvmosti-, wäre übrigen« snr Rußland, da« ilizwischen alle Vortheile der Politik der „freien Hand" kennen gelernt habe, weder nothwendig noch möglich. Dagegen käme Rußland eine gerade und ehrliche Vereinbarung mit Tciitschlaiik, und zwar mit Deutschland allein, ebne jede Belbeiliguiig Oesterreich«, außerordentlich gelegen. Leider, fugt da« russische Blatt selbst hinzu, würde» sich dieser Ver einbarung so viel Schwierigkeiten in den Weg stelle», daß die Aiissichlcii auf daö Zustandekommen derselben gerade nicht sehr groß seien. Der Sultan einpsing den bentschcn Botschafter v. Radcwitz. welcher mit einem Handschrcibc» Sr. Majestät deö Kaiser« Wilhelm ein Portrait der verstorbenen Kaiserin Äugusta als Geschenk an den Sultan überreichte. Musik. Neues Theater. Leipzig, 6. Juli. „Der Viceadmiral" von Millöcker hatte mit seine» graziöse», leichtbeschwingten Weisen am gestrigen Abend im neue» Hause Einzug gehalten und stach i» dem weikerbegreiizten Fahrwasser recht flott in Sec. Tic Operette ist »iclodiö« wie Alle«, wa« an« Millöcker« Feder fließt, hat jedoch nicht die Opercttcnvcrvc, durch die sich der „Bettclstudcnl" so wirksam unter seines Gleiche» anezeichnet. Sic wird daher auch niemals die Popularität erreichen, mit welcher jener polnische Abenteurer prahlen kann, sollte aber vor Allem von dein Repertoire de« »enen Hause« fern bleiben, daS wir auch in der Zeit der Repcrloirediirrc nicht zur Operettciibühiic gestempelt wisse» wollen. Ten Ton Mnabolaiitc spielte gestern Herr Searlc, ein Komiker von schöner Begabung, der nicht nur mit Esscel baschcreic» zu iinponireii sucht, sonder» mit Fleiß charaklcrisirt. Sein spanifcher Grande mit der komischen Grandezza war eine köstliche Figur. DaS asscctirtc Wese» de« alte» Etikette Helden kam trefflich zum Ausdruck, auch war die MaSle ganz glücklich gewählt. Da« Aschenbrödel in Mirabolante'« Hanse, die Waise Gilda, wurde von Fräul. Prucha dargcstcllt. Tie Künstlerin hatte die Rolle offenbar fleißig ftudirt und führte die »iiisikalischcii Partien derselbe» aiierkenncilSweilh durch. Ohne über eine besonder« ausgiebige Slinimc zn verfügen, weiß sic durch Haushalte» mit ihre» Mitteln zn bestehen, nnd der Woblklang ihre« Organ« bildet einen Ersatz für die inangclute Tonfülle. Sowohl da« Entree im erste» Act, wie da« Duett mit dem verkappten Viceadmiral pointirtc sie recht loben« Werth und ließ e« auch an ninnterem Spiel nicht stblcn. Die beiden liebenswürdigen Töchter Mirabolante'«, die den bösen Engeln i»i Aschenbrödel-Märchen entsprechen, wurden ron Frl. GöhrS und Frl. Barlay mit glilcin Humor wieder gegeben »nd ließen ihre crgnicklichen Cbarallercigensthasleii möglichst scharf zn Tage trete». Ne» war die Besetzung dieser Rollen wohl nicht. Auch der ritterliche Vicee>dniira! de« Herr» Schnelle und der licbcSkranlc Matrose Pnnto de« Herr» Franck sind vo» frühcrher vvrlheilbaft bekannt. Tic Regie de« Herr» Prost verdient Anerkennung. Nur der Chor der Braulgäste war für das Hau« Mirabolante'« etwas zu bäuerlich costümirt. Hermann Pilz. * Leipzig, 7. Juli. Ans daS heute im „Tivoli" statt- sindeiidc »Sommcrfest zum Besten de« Cborpkiisio»«- sondS" niiscrcS StadttbcatcrS sei auch an dieser Stelle besonder- bingewiesen. E« wird nnS milgelbeilt, daß die Vorbereitungen in »mfasscndcr, vielseitiger und stl-r sorg faltiger Weise getroffen worden find. Nach vielen lüiistlerischcii Vorträgen soll ei» csfcctvolleS Feuerwerk den Schluß der kleberraschniigen bilden. Daß ein Ball al« Schlnßscstsreudc angesctzl ist, kam, man in Leipzig al« selbstverständlich an nehme». I„l Vorverkäufe kosten die BillclS znm Sciiliiicr- fcsle nur 5«) -s. * Leipzig, 6. Juli. Der übliche Sommcr Lieder abend de« Zoll»erblinde« wird am nächste» Freitag in Bonorand'S Etablissement im Roscntbal abgeballen werten. In das Programm sind niedrere derjenigen Gesänge aiistzc nommcn, welch« bei dem im August in Wien ftalttiiidcnrc» großen deutschen SängerbundeSfeste zur Ausführung gelange», znmeist gute, bekannte Lieder, die man immer wieder gern dort, wen» sic gut vorgrtragcn werten. Tic von ien Zollllerbuiikdireerore» Herren Lcop. Greift, Reinb. V. »nd Alw. Zchrfeld ausgcwähltcn Gesänge sind zum Tlxit vom Orchester zu begleiten. Letztere«, die Capelle unseres
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