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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189008084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900808
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-08
- Tag1890-08-08
- Monat1890-08
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1890
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Erscheint tLgltch früh 6'/, Uhr. Krd>k1i»n und Lk»edM«u I»ha«»r«gaff» 8. LPstchüundrn drr NrdaUion: Vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« ü—6 Uhr. --"SLLK^ÄLA!' -*" »,««»«« »er für »<e nichstf,l,rn»e Nnmmer »eftt«»te« Inserate an vachentagen »t« S Nhr Rachiutttaas. «ako»n»unv Acftlagcusrith bis ' ,V U»r. Zn dr» Filialen für 3»s.-Ä»»i>l>mr: kttt »Ir««'« Garrtm. «Alfrr» Ha»»«). Unkversität-strafte 1, L»»t« Lösche, Kathariaenstr. 14 pari, und Künkg-platz 7. nur bi« ' ,2 Uhr. riMer. TaMalt Anzeiger. Organ für Politik, L-calgcschichte, Handcl^midGcschSftsvcrkchr. 22«. Freitag dm 8. August 1890. MwnnementSpretS vierteljährlich 4>, Mk i»ci. Brtnurrlohn. 5 Mk, Lurch Li« Post bezog«, V Mk Jede einzelne Nuiamer LI Pt- Belegexemplar 10 Pi. Gebühren 'ür Extrabeilage» itn Tageblatt.Format gesatzll ohne Pvilbeiorberuug M Mi. Mit Postdesörderung 70 Lik. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut uns. Prei-ver./ichakß. Tabellarischer u. Ziffern laß uach hoher in Tarif. Krclawkn unter dem Redacti on-strich die 4^st»alt. Zette 50Pf., vor den Familienn aff: richtea die «igespaltene Zeile 40 Pi Inserate sind siet- an die Etzprvition za senden. — Rabatt wird nrchl -ffcn.: Zahlung xraeuuluerauüo oder durch Post- Nachnahme. 8t. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Obschon durch ß. 1? der revidirten Städteordnung be stimmt worden ist, daß alle diejenigen männlichen selbst ständigen Gemcindemilglieder, welche 1) die sächsische Staatsangehörigkeit besitzen, 2) da« fünsundzwanzigste Lebensjahr erfüllt haben, S) unbescholten sind Mid öffentliche Armenunterstützung weder beziehen, noch im Laufe der letzte» zwei Jahre bezogen Halen, 4) seit drei Zähren im Gemeindebezirke ihren wesent lichen Wohnsitz haben und 5) mindesten« 9 an directen SlaatSstcuern jährlich entrichten, »um Erwerbe de- Bürgerrechtes verpflichtet sind, haben doch sehr viele hiesige Gememdciiiltglitder, welche nach obigen Be stimmungen das Bürgerrecht zu erlangen haben, dieser Ver pflichtung bis jetzt nicht genügt. Wir fordern daher die Säumigen auf, sich nunmehr inner halb l4 Tagen wegen Gewinnung de« Bürgerrechts unter Beibringung ber Mililairpapierc bei uns anzumcldcn, widrige» falls nach Ablauf dieser Frist gegen Alle, welche auch dann noch die Anmeldung unterlassen haben, mit Strafe bis zu 20 vorgegangen werden wird. Leipzig, den 1. August 1800. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Wolfram. Nach der Bestimmung in tz. 44 unter 8 der Revidirten Slädtr-Ordnung sind diejenigen Bürger, welche länger als zwei Jahre ihre Staat«, und Gerne,ndeabgaben ganz oder theilweis« im Rückstände gelassen haben, von der Stimmbe- rechliaung bei den Stadtverordneten-Wahlen auSge- schlossen. Unter Hinweis auf diese gesetzliche Bestimmung sowie aus Anlaß der in nächster Zeit vorzunehmenden Aufstellung der Etadtperordneten-iWahlltstr für die diesjährige Er gänzung-Wahl de- Stadtverordncten-Collegii fordern wir alle diejenigen, welche von der obenerwähnten Bestimmung betroffen werden, hierdurch auf, ihre rückständigen Staat-- und Ge- meindcabgaben rechtzeitig zu bezahlen. Leipzig, den K. August 1800. Drr Rath der Stadt Leipzig. lk. 7b. vr. Tröndlin. Elauß. Bekanntmachung. Die Kirchenanlage vom Grundbesitz für den Verband evangelisch-lutbcrischer Kirchengemeindcn in Leipzig ist am I. August d. I. nach 19 Pfennigen auf eine städtische Steuer einheit — — 1000 Grundwerth — fällig. Diejenige» Grundstücksbesitzer, welche Mitglieder einer anderen mit eigenem Gotteshaus am Orte bestehenden an erkannten Religion-- oder ConfessionSqemcinschast sind, habe» nur den dritten Theil de- sonst aus ihren Grundbesitz be ziehentlich Antheil fallenden Beitrags zu der Kirchcnanlage zu entrichten. Die Steuerpflichtigen werden deshalb aufgcfordert, ibre Eteuerbcträge von dem Termine ab bis spätestens !4 Tage nack demselben an unsere Grundstcuerhcbestellc im Statt kaufe zu bezahlen, widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist gegen die Restanten da- BeilrcibungSvcrsahren cingclcilct werben wird. Wegen Bezahlung der Kirchenanlage vom Grundbesitz für die Kirchen zu Reudnitz und Schönefeld — letztere soweit cs den Stadtbezirk Anger-Crottendorf betrifft — bchatlcn wir uns die Bekanntgabe eines späteren Termin- vor. Leipzig, den 1. August 1800. Der Rath der Stadt Leipzig. l>r. Tröndlin. Koch In Gemäßbeit der 2 und 7 de« Regulativs für GaS rehrleitungcn und GaSbcleuchtungSanlagcn in Privatgrund stücken vom 2. März 1863 machen w«r hierdurch bekannt, daß drr Klempnermeistcr Herr Albtn RLtzer, Lripzig-Reudnitz, Reitzcnhainer Straße 27, zur Uebernahme solcher Arbeiten bei uns sich angcmclbct und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nach gewiesen hat. Leipzig, den 5. August 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. X. 4627. vr. Tröndlin. Wolfram Bekanntmachung. Die Asphalt- und Schmiedearbeiten, sowie die Guß- und Walzeisen-Lieferung znm Reubau der neuen BolkS- schule in Leipzig-Reudnitz sollen in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und VlanquctS für diese Arbeiten lieaen in unserer Hochbau-Verwaltung, NatbbauS, 2. Ober geschoß, Zimmer Nr. 5, aus und können daselbst cingcscden dez. gegen Entrichtung der Gebühren von 50 entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift. „A-phalt- bez. Schmiedearbeiten oder Guff- und Walzeisenlteferung zum Neubau der neuen Volksschule in Leipzig-Reudnitz" rcrsebrn ebendaselbst und zwar bis zum 11. August 1890 Nachmittags 5 llbr cinzureichcn. Der Rath behält sich das Recht vor, sänimtliche Angebote abzulchnen. Leipzig, den 30. Juli 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. Id. 4325. vr. Tröndlin. Lindncr. Bekanntmachung. Im Monat Juli gingen bei dem »nterzcichnelen Vereine ein: durch Herr» Friedensrichter AI. Frei,er 10.00 Sühne in Sachen F. H. D. '/. H. I. H, . IchO . . . «. W. H. /. «. B. und A. I.. . b.00 . . . E. M. /. F. «. F.. durch Herrn Friedensrichter Auq Siebert 5,00 Sühne in Sachen R. K. '/- C B, . 3.00 . . . L. M. A. H.. . 5.00 . . . F. A. S. , . E. P.. Vorüber hierdurch dankend quitlirt wird. Der Vorstand dca Lamariter-Berei»«. Schnoor, Scha tzmeister. Das englisch-französische Abkommen. Mit der am 5. August erfolgten Unterzeichnung deS eng lisch-französischen Abkommens hat das Werk der Thcilung Afrikas in der Hauptsache seinen Abschluß erhallen. Es steht jetzt nur noch die Verständigung zwischen England und Por tugal aus. die Wohl aber auch nicht mehr lange aus sich warten lassen wird. Italiens Stellung in Afrika ist durch den Vertrag mit König Menelik bestimmt, welcher die Inter essen anderer europäischer Mächte unberührt läßt. Das Eigenlhümliche an de» Verträge», welche über die Zukunft Afrikas entscheiden, ist, daß England als diejenige Macht er scheint, mit welcher die übrigen Mächte ihre Nbmachungen zu treffen haben, mit Ausnahme deS CongostaatcS und de« italienischen TbeileS von Afrika. England ist der glückliche Besitzer deS CaplandcS, Egypten«, bcS NigergcdielS, eines TbeileS von Ostasrika und tcS Gebietes der großen Seen, und rS sicht im Begriff, seinen südafrikanischen Besitz durch Länder zu erweitern, aus welche Portugal Anspruch erhob, wie auf da« Schirr- und Makolololant. Der ekcmalige französische HandclSminister Lockroy hat die Frage aufgeworfen, wie Frankreich daznkomme, Pie Zu stimmung zur Besitzergreifung von Ländern bei England nachznsuchcn, auf welche bisher keine andere europäische Macht einen Bcsitziitcl erworben bade, wie das Hinterland von Algier des Senegal und des Niger. Die Antwort daraus gibt die Tbatsachc der Nachbarschaft englischer Be sitzungen, deren Rcchlniäßigkcit durch das soeben ab geschlossene englisch - französische Abkommen anerkannt wird. Mit welcher Macht hätte sich Deutschland wegen der Grenzen seines oft- und westafrikanischen Besitze- verständigen sollen, als niit der Nachbarmachl England, welche ibre Hand aus alles ihr nur irgend habhafte Land in Afrika gelegt hat? England bat in der That durch die neuesten vom ihm mit Deutschland und Frankreich abgcschlosicncnVcrträge bewiesen,daß seine Stimme in Afrika eine maßgebende ist und daß ebne seine Zu stimmung eine Veränderung teS afrikanischen Besitzstandes nicht möglich ist. Frankreich befand sich durch den Vertrag vom 10. März 1862, welcher ihm einen Antbeil an der Schutzherrschast über Zanzibar und Maskat gewährte, in der glücklichen Lage, da« deutsch englische Abkommen zu seinem Vortbeil auSbcuten zu können, und e« hat von diesem Bortheil den ausgiebigsten Gebrauch gemacht. Die von England an erkannte Grenzlinie der Einflußsphäre Frankreichs beträgt angeblich in der Gegend dcö Niger und de« Tschads«- ungefähr >000 Kilometer. In den vorliegenden Telegrammen geschieht Tunis keine Erwähnung, jedenfalls in der Absicht, die durch das Gerede über die beabsichtigte Annexion von Tunis erzeugte Erregung in Italien nicht noch zu steigern. In der Gestalt, wie sich da- englisch-französische Abkommen beule darstellt, liegt kein Grund vor, andere Mächte zu befragen, weil in den belresscilden Gegenden nur englische und französische Interesse» in Frage kommen könne». DaS Einversiändniß zwischen Frankreich und England über die Grenzlinie in der Verlängerung deS Senegal und Niger genügt, um einen endgiltigeu Zustand zu schasse», welcher von allen Mächten zu rcspccliren ist. Es ist unzweifelhaft, daß durch den Streit zwischen England und Frankreich wegen einseitiger Veränderung deS durch den Vertrag vom 10. Marz 1862 geschaffenen internationalen Verhältnisses in Europa eine lebhafte Beunruhigung bervvrgcrufcn worden ist, die »in so tiefer cingrcist, weil die Verletzung eines bestehenden Ver trages von einem der Thcilnchmer am dcntsch-englischcii Ver trage auSgcganaen war. Das halte sür den anderen Be- Ibciliglcn als Mituntcrzcicknrer dieses Vertrages iniincrhin etwas Peinliches, wenn auch die Sckmlt lediglich aus der Seite gesucht werden mußte, welche durch die Vertragsver letzung einen Vortbeil erhielt. Natürlich hat England in gutem Glauben gebandelt, da der Vertrag vom 10. Marz 1862 eigentlich niemals irgend welche praktische Folgen gehabt hat, sonder» lediglich ans dem Papiere stand. England batte in Zanzibar schon im Jahre 1822 bestimmenden Einfluß geübt, während Frankreich niemals den geringsten Versuch gemacht hat, sei» Machtgcbiet aus Zanzibar auSzndcbncn. Dagegen bat Frankreich die Zeit der Colonialbewcgung in Afrika benutzt, um sich zum Herrn der Insel Madagaskar zu machen, und auch die Zukunft dieser Insel ist zum Gegen stände einer Abniachung zwischen Frankreich und England gemacht worden. England erkennt das sranzösische Protec- to al über Madagaskar an und gesteht Frankreich kaS Recht zu, den englischen Coiisnln auf Madagaskar das Exequatur zu ertbeilcn. Das ist eine Abmachung, welche natürlich nur zwischen den beiden Contrahenlcn besteht und andere Mächte nicht bindet. Die Frage ist vorläufig nicht von Belang, weil die Macht, welche Frankreich auf Madagaskar ausübl, noch keineswegs als festbegriindet anznsehcn ist, sondern täglich ernsten Angriffen auSgesctzt ist, deren AuSgang sich nicht be stimme» laßt. Ilcbcrbaupt erscheint der Zeitpunkt für Aus breitung der französischen Colonialmacht in Afrika nickt sehr günstig gewählt, weil die Stellung Frankreichs am Senegal noch immer nickt als gesichert gelten kann nnd weil mit den Eingeborenen, besonder- mit dem König von Dahomey, noch Kämpfe zum AnSIrag zu bringen sind. Man spricht bereits von einem VernicktungSseldzug gegen Dahomey. Der Werth des englisch-französische» Abkommens besteht in der Hauptsache darin, daß damit das letzte formelle Hin- dcrniß sür die volle-Durchführung de- deutsch-englischen Ver trages beseitigt ist. Tie Vorkhcile, welche Frankreich durch den Vertrag mit England erreicht, sind vorläufig in Dunkel gehüllt. Welchen Nutze» kann Frankreich das Bewußtsein dringen, daß seine Inlcrcssciisphäre i» Westafrika jetzt bis zum Tschads« reicht, wenn cS keine Anstalten trifft, von diesem Gebiete Besitz z» ergreife». Die Bevölkerung jener Gegend ist noch nickt bekannt, und wenn sie an kriegerische» Neigungen derjenigen von Dahomey gleicht. dann wird der neue Besitz für Frankreich kein Bortheil sein» sondern die O.ncllc »euer Schwierigkeiten »nd Vcrlcgcnbcilcn. Frankreich trägt sich mit dem Gedanken, zur Ausbeutung tcS »cu- erworbenen Gebietes eine Tra»Siat>arabah» z» baue», cS werten sich aber dazu schwerlich Unternehmer sinden nach den Erfahrungen, welche niit der Panama Gesellschaft, milder Kupfer Gesellschaft nnd ankeren Aclic» Unternehmungen ge macht Worte» sink. Auch in Tonkin liegen große Eapilalien begraben, deren Berlust die Neigung zur Bctheilizung an neuen Colonialgescllschasten nickt erregen kan» Von, Standpunkt dkr Erkaltung des WcltsrictcnS ist der ncue Coloniale,wcrb Frankreich« i» Afrika als ein Gewinn sür da« friedliche Eurova aufzusasien. Je mehr Kräfte Frank reichs in überseeische» Unternehmungen verbraucht werten, um in o weniger bleiben übrig, um, ^"(ff "b in si^ dranzöstscken UnternebmungSg-'stk« Tont l T-cmperamenl unserer Theil verschm-Nt und. da- §".-1"". westlichen Nachbarn ^ ^ . Gelegenheit bietet, flir welche sich gcw.tz ^ vielleicht ,st jtzm dort nur Lorbeeren und Tonkin war , Uubci, >1^^ Grinste der Bcrgangen- materieller Gewinn, der c ^ Ersolq, de» cS beit entschädigt. W.r g'nncn F»nkr-.-b ttden^ t ^ ^ ohne Störung deS curoxa n ,iq-i.der vorjährigen haben ^"nzoscn wegkn . . herzlich gefreut Weltausstellung begluckwui icht " ^ deiicrsch„tz Eongrek! Leipzig, 8. August. - Dem vernehmen nach trifft Se. Majestat der Ka i se r Bcaleiluna de« Prinzen Albert von Sachleii-Altenburg unk «'s»«''»-' am l4 d. in Kiel ein und beadsichtigt, Abend« 1" Uhr nach Petersburg in S« zu grht». * Der Gouverneur von Helgoland machte bekannt, daß die Uebcrgabc der Insel morgen. Sonnabend, er solaeii werde Ueber die Ceremonic und die Stunde der Iek«gabe. sowie über die Zeit seiner «dreise waren nähere Bestimmungen noch nicht getroffen. — Der Hosberichl meldet. „Der Kaiser wird auf der Rückreise von Sng and am Sonntag auf Helgoland verweilen - D,e.Post meldet aus Lclaoland unter dem 5. d. M.: Soeben ist Ordre gekommen, daß die Loastguard- «m F^wq den 8 d M, der Gouverneur am Sonnabend, einem andern Kriegsschiffe Helgoland verlaslen müffen DaS Programm »ur Uebergabesrierlichkeit am 9. wird noch envartet. Die Antwort der Königin von England auf dir Helgoländer Dankadrehe ist ein- geiroffen und wird deute noch veröffentlicht Die Großderzog'n von Weimar hat in >e,i.r Stund« obgeschneben und ihre Ankunft aui nächsten Freitag sei,gesetzt. Herr von Benda ist mit Familie deute adgereist. lieber die Ankunft Sr. Majestät ist hier noch Ie»>« bestimmte Nachricht angekommen. DaS Weller ist prachtvoll, sonnig, warm und ruhig. Der Besuch mehrt sich. Gestern sind 200 an. gekommen Der Gouverneur wird von hier zunächst nach London gehen, um dort dem Loloiiial-Amt den letzten Bericht über Helgo. 1a»d zu erstatten und voraussichtlich vorläufig in England bleiben. So weit man hört, ist ihm von England au« volle« Gehalt 116 000 ^4) so lange weiter bewilligt, bt« er einen anderen ihm paffenden Gouverneursposten erhallen hat. * Der Geheime RcgierungSrath im Reick-amt des Innern, Wermuth, und der Corvcttcncapitcrin Geißler sind am Dienstag m Helgoland eingctrofsc» und von dem Gou- verncmciitösccretair Gaclkc empsangcn worden. Abend« sand Concert >»i Garten des ConversationShauseö statt. Bei», Vorträge der Nationalhymne stimmten die anwesenden Bade gäste mit ein. * Auch die jüngste Sitzung des internationalen medi- cinischen Congresscs dol de» Tausenden von Tbcilneh- mern Gelegenheit zu einer ungekünstelten, frei hcrvorqucllen- dcn Freundschaftsbezeigung sür die anwesenden Vertreter der Wissenschaft aus de» fremden Län dern; und wiederum Ware» eS die französischen Gäste, denen in stürmisch lebhafter Weise bekundet wurde, wie auf richtige Freude da« ganzc gebildete Teulsckstand über ihren zahlreichen Besuch empsiiitcl. Es will unS undenkbar er scheinen, daß diese fortdauernden Zeichen sreundnachbarlicher Gesinnungen jenseits der Vogesen verheimlicht oder entstellt werden könnten. In der That müßte nachgerade auch der Besangcnstc im französischen Volke z» erkennen im Stande sein, daß die freundlichen Aiisinerksaiiikcilcil unsererscsts nunmehr zu einer Kette sich geschlossen haben, die den Verkehr der beiden Völker und Staaten in »euer, >vobl erträglicher Form umschließen möchte. Die einzelnen Glieder der Krtte erhärten es auch, daß dieser Wunsch in deutsche» Landen bei Hoch unv Niedrig gleichermaßen vorhanden ist; wir erinnern nur an das freimiithigc, achtungsvolle Begegnen unseres Kaisers mit den französischen Vertretern zur Arbeiter schuhconserenz und an den Widerhall, de» schon die Sympathie Kundgebung ,n der ersten Sitzung de« medicinischcn CongrcsseS in allen Organen der öffentliche» Meinung gesunden hak. Es liegt unö ferne, eine förmliche Quittung darüber von Seiten der französischen Organe zu erwarten, geschweige denn einen ausdrücklichen Dank; darin aber dürste Niemand eine» über das billigste Maß de« Reckten hinauSgreisenden Wunsch erkennen, wenn wir zum Mindesten uns gewärtig halten, daß dem französischen Volke die oben berührten Thatsackcn ungeschminkt, aber auch uneingeschränkt zur Kenntniß gebracht werden. * Die von der „Neuen Zürcher Zeitung" gebrachten Mittbciliingcn über die EiitstchungSgeschichie des deutsch englischen Abkommens entbehren auch »ach dem „Staat- anzeiger" jeder lhalsächlichen Grnndlagc. * In Bezug aus die Prcßfebdc zwischen Herr» Geheim rath Hintzpctcr »nd dem Großinbnstricllc» A Funcke Hagen erhält die „Berliner Börsen Zeitung" von industrieller c-:citc eine Zuschrift, welche wir als subjektive Ansicht der betreffenden Kreise wicdcrgcben. Da« Schreiben lautet: Im Gegensatz zu der Auffassung verschiedener Blätter ist fest zustellcn, da» nicht allein der überwiegende Theil, svndern säst die aesanimle Industrie Teulschl.mdS sich auf der Seite des ' befindet. Dieselbe» Vorwürfe, weiche Herr Funcke runcke Herrn gegen ^ °uch in, Schlesische» verg. i.n A n Deutscher Eise», und Slahlmdustrieller. ttbemnM Schlesischen Textil-Fabrihiule» und zu ^>»2 >>> ,! geworden; eS ist „„lhi„ «„ Irrst,um. daß Herr» .runckeS Anhang nur », Rheinland-Westfale» -,u juchen jei von ö'I^kn ^^- .^o^r' ^sdencke gefallen, wie vim einer sehr bei, Die Frage beirifft übrigens Nicki, nur sie 0K>>eimra,b. Die Induftrie schätzt seme Verdienste, Hl neinreben in iübi, - den, bi« d«. w/«" ' ' '«»"'S Unkundiger ,>g, „enden 'neis.er s.ewen^ '^er Beliebige die Industrie „o,. Le, le die na» unter den Arbeitgebern bervvrg.-ruien dandlunaen «'''ben haben, schreiben lange Ab- bi'dn m auf^ne ,urisstsche Vor- u' o.uu« au' One lediglich formale Behandlung der verioickelien sich '^"de« »lerhalinisse unserer I dusirie drang, stellt 'U denen der Praktiker den Kiws schütte," Pastoren, die in ihrem Bern,« «hrenwerchr und llcssstche Leute ,cm mögen, machen der Industrie Vorschriften über Verhalten rc. Daß ,S aus de» Hochschulen nastonalükonomijche Faculllnrn giebt, weih man nur von Hörensagen, im praktischen Leben sieht ino» von dort auSgebitdeten jnnge» Leuten nicht«, sie scheinen Leben und Belehrung in den Bibliotheken zu beginnen und »u schlieft«!. Glaubt man denn, daß eS jo leicht sei, den verwickelten Sprüngen de« wirlhschastlichen Volksleben« zu solgen? Glaubt man, ein Durchstiegen von Leitungen und Bro schüren oder eine kurze Ferienreise i» einem Inbuslriebezi-.'e gebe schon genügende Einsicht, gesetzgeberische Vonlilägr >„a- n .n kouiien? Schuster bleib bei deinem Leisten! Die Indnffrie will sernerbin den entscheidenden Eliistuft aus gesetzgeberische Acte in die Hände verantwortlicher, ,ede»ialls aber nicht in die ano- „»liier Personen gelegt sehen. tlniereS Erachten- ist eS die ' '.»i- aabe der Minister, drr voriragenden Räthe, deS StaalSraü > >, der Regierung und der Volksvertretung, gesetzgeberische Eiugrisfc zu de- raihe» und dein Kaiser vorzuschlage»: es mag sich dana crner an Len, Raid und an der DiScujslv» betheiliaen, wer dazu die .:: ckeit bai und da« Ohr de- Monarchen: jedenlall- müsste e« ab, : 1.»i„ Mittel geben, auf wiche der öffentlichen Kenntnift entzogenen An- iichie» zu antworte». Herr Gcheimrath Hintzpeler hol e >e hc.ge Reise in die Industriebezirkc gemacht, bejouderS »al, denr Weste» Dem Verilebmei, nach Iial er vorzugsweise mit lstirainon- laue» und Hochevnservaliveii Rücksprache und Auskunst gecitogen, wie Hitze und Pastor v. Bodestchwingd. Er hat sie als Repräleniaiiten der Arbeiter hiugeuoiimien. Nun lebt aber notorisch die Industrie, welche in der ungeheuren Minorität ge- „iäftigt sreisinuig, nalionalliberal, sreicviffervativ, gem.» g cvn- servativ ist, mit den genannten Herreu und deren Parteien — tvir wollen nicht entscheiden, wer Recht hat — in bitterst« F, >. Die Volkswirthjchast sollte ganz getrennt bleibe» vo» der Po iiik. es wäre t>rideii wohler; aber muft eS nicht die Industrie .ibiiler», wenn Herr Hinyveler al« Ardeitervertteter Arbeiter und daun al- Arbeitgebervertrel« obengenannte Theoretiker, dazu noch einige Neiue „duslrielle, deren soeialpolitischer Larni aeräuschvoUer ls: wie ihre lkajchinen, durchgehend« säiiimstich politische Gegner der Industrie, betrachtet und verhört? Und nun hat wohl aus Gru,:d dieser Enquete Herr Hintzvetrr eine Denkschrist über die Aus», e der Sveialpotitik geschrieben, ivetche »ach ZritungSangaben Se. ,a,estat in LtzilhelmShaven erreicht hat. Welche neue Anlchuldigungei: ,geu die Industrie mögen hier erhoben werden? Wird mau ,e r> heit haben, sie nnzusehen und erforderlichen Falle- zu wider!.,,, u? Ueber diese Art der Behandlung von Fragen, von welche» das industrielle Leben abhängt, beklagen wir unS, und hiergegen müssen wir unS wenden. ^ « «> * DaS neue, am 12. Juni von dem Za reu bestätigte Semstwo-Reglemcnt wird von der „Pcoslauer Zeitung" unter Anderem wie folgt charakterisier: „DaS neue Reglement stellt nicht nur die Besetzung des Personal bestandes der Seuistwo-Jnstttustonen in Abhängigkeit von der Regierung-gewalt, sondern unterwirft ihr auch die Semslwo - Per- waltungen, sowohl in Bezug aus ihre Lhäligkeit, als auch aus die VeranlworUichkeit de- Perjvnalbestande- Eine solche Unterstellung der LaiidjchastS.Institutionen der adnilnistrativen OOwalr, in Verbindung mit einer Rcgieru».,--"I icht über die Thätigkeit der Seinslwo, «formtreu in rudi , : >> isc die Seinstwo, welche krast de- neuen Reglements der , ..ccit beraubt wird, wie solches früher vorkam, sich in Opposition zur Regierung zu stellen . . . DaS hohe Princip der „einheitlichen Gewalt" gebt konsequent durch die ganze Organisation der neuen Semstwo-Insti, ..iien, indem der Thätigkeit der letzteren die Autorität gegeben > der sie früher entbehrte; dieses Princip dient atS unzweiselhaste > mue sür deren fruchtbringende Entwickelung in Zuluust zum N:i : deS Staate«." In der That beseitigt die Reform manchen Scha: m teS bisherige» Systems, aber dies wird reichlich durch r n- liche Acnderungcn ausgewogen. DaS in PeterSt», er scheinende Blatt „Ncdelja" schreibt mit einer nir > -c Prcßvcrhältnisse geradezu erstaunlichen Unumwunden Der radikale Edarakler der Reioiin wird gen» end von ihr verfüPe» Aenderungen gekeniizcichne!. 2>c > die drr öfter meh- sinv nnackit :: der estand ii der »nler- Prä- n von Um- ibrer Niste von gelii INI zu Thätigkeit d,r Seinstwo« ist erheblich beschränkt worden: > > >. Theil der ihnen zusallenden Angelegenheiten lann nur . niigiing der Regierung erledigt werden: die Semsiwo-L r,a»e vollständig von der Gouverneuienls-VerwaUung ubbängi worden: die Vertretung dr- ScniiNvvs ist aus da: c Elandcsuiilerschiede ubenragen ivorde»: selbst der Per: . der vvUzikhendcn Laiidjchaslsbehörde hängt grösste,'.!!»-: Wahl der Regierungsbehörde ab: da- Budget de- I einst: liegt »icht nur drr Kritik de- Gouverneurs, sondern ao.b late», »nd die Abrechnungen de- Semstwo-Haiisbali der Reich-conlrole geprüft. ES ist klar, daft unter so ständen die Versammlungen der EemslwoS eine» groften früheren Eelbsiständigkeii verloren haben, dag die Beoe» . srnheren Initiative ilmc» genommen und die Lage der au dieser Institutionen stehenden Persönlichkeiten wc" inli' > ist. Da- »cue SeinsNvo-Syslem stellt nicht mehr da« dar, sondern nicht« weiter al« eine Regierungsvern-al':!a, m:: Heranziehung der Ltt«dcwohner, jedoch vorzugsweise ans . . de« Adel-." * Die „Nordische Telegraphen-Agentur" ers ? rt authentischer Seile, daß keinerlei bedrückende M ff seitens der russische» Regierung gegen die Juden be viel weniger getroffen worden sind. * Amtlichen Nachrichten aus Sofia zufolge wir: Laufe der nächsten sechs Wochen die Vergebung ei», r»ng von Tendern zum Zweck der elektrische» Be ' der Hauptstadt Bulgariens erfolgen. Beziiglick würden an den Bürgermeister von Sofia, Herrn ff richte» sei» Ferner beabsichtigt die bulgarische in einigen Monate» die Lieferung von Tendern fn trieb ter im Bau begriffenen Balmstrccke Kaspichan ^ : Plewna Sofia Küstendil zu vergeben. " Ter bulgarische Bischof TbcodosiuS bat Kol verlassen, um vo» seiner Divccse Uesküb Belitz z>: * Nach einer der „Vossischen Zcitniig" ans ziigebeiikc» Trabtmelbnng erklären die Blätter, d.: Berliner Magistrat dem medicinischcn Ei gegebene Fest lewnndcrungSwürtig gelungen lei. Blätter heben auch den friedlichen und Frantteich s> Charakter einer Rede des Generalarztes Eolcr !e.<. * In der französischen Dcpntirtcnkamiiie l wortctc der Minister der öffentliche» Arbeiten di, pellation über die Katastrophe in Saint Etienne, sab : Details über die Einrichlnng der Lampen in Len welche er sämnttlich als nngenügcnd bezeichne«:. E: da« einzige Mittel, die Bergleute gegen „Schlagend )u schützen, sei, sür eine gute Ventilation der ff .: sorge». In Folge der angestclllcii Ilntcrsuckmiig stropbe hqbc er die Vorschrift erlassen, daß nac- > , > von „Schlagende» Wettern" die Arbeit in den Minen cingcstcllt werden müsse. Die Kammer nab», l er>>,:' 207 gegen >36 Stimmen eine Tagesordnung an. w Comimssion ernannt werde» soll, »in die llrst.M» strophc genau zu untersuchen. Die Sitzung wu> :riS vom e i l e riser den ant- >ter- re zu ala- iren gort
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