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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189008142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-08
- Tag1890-08-14
- Monat1890-08
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1890
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Erscheint täglich früh SV, Uhr. Uttskti«« «v- Lr-rüttto» Io-auue-gaff« 8. -Prrch-illde» tzrr Urdarliou: vuruitllag« 10-1» Uh». Ruchurtttujz« 5—« Uh». tzee für »tr uä»ftf«l,e»tz« R»»«er tzefti»«te» Inserate an Sachrnta,»« kt« 3 Ntzr NachmtNaa«, akeun- und Frftt«,en früh dt«' ,S Ilde. 2> üru Filiele» für 3ns.-^nnal,mk: ktt« Me»«'« Tartt». («lkretz Hatz«), Untversitätsstraß» 1, Laut» Lösch», Mttzariurustr. 14 pari, und Köniatpia» 7, nur b>4 '/,» Uhr. 226. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Hierdurch «achrn wir öffentlich bekannt, daß wir den Vvrtrnwra de« Stadttheilr« L-tpzig-Gohli-, zwischen der stdwesttichen Flucht der Leipziger Straße und der nordöstlichen Flucht der Döllmtzer Straße, in das Eigenthum und die Unterhaltung der Stadt übernommen haben. Leipzig, am 4. August 1800. Der Nnth der Stadt Leih. Id 1112. Vr. Tröndlin. vr. Redlich. Bekanntmachung. Dir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß wir zur Erledigung der Vorarbeiten für die Einführung der Wasserversorgung in den östlichen Vororten zu Neudnitz, MaraarethenstraHe 8, I. eine neue Geschäftsstelle sur das Wasserwerk eingerichtet haben, und daß daselbst von Donnerstag, de« 14. dsS. Mt-., ab Bestellungen und Auskünfte aller Art, die Wasserversorgung der Bororte betreffend, zu erledigen, auch Abdrucke der neuen Ordnung für den Betrieb des Wasserwerkes zum Preise von IS ^ für da- Stück käuflich zu haben sein werden. Leipzig, den IS. August 1890. Der Natb der Stadt Leipzig. br 5853. vr. Tröndlin. vr. Redlich Bekanntmachung. Zu de« Neubau einer dritten Schule io keipzig-Gohli« sollen di« Schmiedearbeit»«, sowie di« G«A< und Walietse»-Lieser««ge» »ergebe» werden. Die AnaebotSformularr und Bedingungen können bei dem Herrn Architekten Ha««rma«« bier, An der alten Elster Nr. 10, II., gegen Erlegung der Gebühren von 50 ent nommen werden, die Angebote aber sind bis zum AA. «nguft 188», Nachmittag» S Uhr, versiegelt und mit der Aufschrift: „Eisenarbeiten Hl. Schule öripttg-Gohli-" auf unserem Bauamte, Hochbauverwaltung, RalbbauS 2. Etage, Zimmer Nr. 5 abzugebeu. Wir behalten uns die Auswahl unter den Bewerbern, sowie die Ablehnung aller Angebote vor. Leipzig, den 12. August 1890. Der Natd der Stadt Leipzig. Id. Ho. 4574. vr. Tröndlin. Lohst. aMer Tageblall Anzeiger. Legan für Politik. L-calaMickte. LandelsHeschäftsvcrkehr. ElltMkMkm-mlDhkr-lD vierteljährlich 4»/, Mk. tuet. vringertohn 5 Vkk.. darch db Ich bezöge» S Mk Jede etn^lue Nanuuer 20 Hß Belegerempiar 10 Pf. Gebübrea für Lztrabeil,,« <iu ToarblattOonnat arfalzt) ohne Posldesörderuag SO VN. Mit Postvesörderuug 70 Mt. »«» ltk 6 gespaltene Petit-rile ro Pf. - Schriften laut »ns. Preitverzeichniß. rischer u. Ziffernlatz nach HStzerm Tarif. Gewölte-t Do««er»tag den 14. August 1890. Inserate «gespaltene Petitzeile SO Pf. Größere' Tabellarischreu. Aeelasen »nter dem Red actio »Sk eich dt« Igespalt. ZriledOPs., vor den Familien nach richten die Sgelpaltene Zell« 40 Pf. Inserate sind stet« an dt« »x»«dttt«N,» sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenumerancto oder darch Post- uachnah««. 8t. Jahrgang. Bekanntmachung. Bei der Ober-Postdirrcttou hier lagern bi« uachbezeich,etc» unbestrllbaren Poftsrndungen: Au« Leipzig: an Map Guttmau» in DrrSdeu^Struvestr. IÜ, v. S/1 SO, an Fr. W. Gleßner, Ttschler- metstrr, inMöcker» v. 12,2 SO. an Fürst Joseph Mart Sulkow-kl in Rom v. 2011 89, an denselben Empfänger v. 6/11 8S, an Juli»« Elle in New-Noek v. 21/10 89, an Raak in Leipzig, IohanneSoaffe, v. LS 3 SO, an Hauptmana von Etutterhetin in Stettin v. 25/3 SO, an Tont Klehn, «wd. tue, in München v. 3/4 SO, an Wernsdorf, atuck «am , tn Jena v. 151 SO; au» Ehemnltz: an Pedopy Vradmlnpoburg Kopomicby tn Samarkand» (Asien) v. 81/12 89: aus Leipztg-PlNtzwttz: an Frl. Helene Wenzel in tzlobli«, Hallcsche Str. 0, ll., v. 211 SO; a»S Zwickau t/T.: an Richard Haual in KanseS Eitt Mo (Nord amerika) v. Il/2 90; au« Ertmuiitschau: an Martha Franz in Hamburg v. 13/5 90, ItviOr« mit nlvlit n»g«^L« douern Au! Leipzig: an Frau Amalie Münzer in Mine« bei Theussing (Böhmen) v. 11/12 89, an Aböls Bauer In Allenburg b. Naunibnlg lSaale) v. 53 90, an Johanna Nehmet beim Schuhmachermcisler n Neustadt O S., goldene Strohe, v. 17/3 90. Zwei » au« Limbach (Lachsen) an S. Elbmann in Brüssel, Hole! Rbenania, v. 9,12 89. Au« Leipzig: an Vr. meä. Aoerner in Dresden v. 11/11 8:> aber 5 a» Hermann Brüning, Haupt- agenlur i» Gotha v. 20 2 SO über 3 ./t 10 Die unbckaiinlen Absender der vorbezeichnetc» Sendungen werden hiermit ausgesordert, ihre Ansprüche binnen 1 Wochen, vom Tage de» Erscheinens dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei einer Post- anstatt des Ober-Postdirrclionsbezirks Leipzig geltend zu machen. Haben sich innerhalb der gedachten Frist zur Rückforderung Be- rechtigte nicht geineidet, so werden die Geldbeträge der Postnnler- «ütznngscasse überwiesen und die Mustersendungen zum Besten dieser Laste öffentlich versteigert werden. Leipzig, 11. August I8S0. Der kaiserliche Ober-Poftbtrertor. In Vertretung Catame. 8it2UNA des ärrtlielien L62ÜK8- vere!n8 IHp2iK-8trM ««» ««. ttzuanat >8»». « vlue Im 8»»Ia der I. ttllrxeruekale. Duueaordauux: 1) Lericlit über den dw,)IU>ri^«n cloutsalcen Xorrkot»^ in lflünedao. 2) eine, SlltLlioü,-», in Xnzssloxenkeil »eiavr lieilnuatalt die melir al.i llbllob in änoprucll nelimon »u milmen. g) .Intrup eine, ,>Iitxlie<>e», einige 8nt»uac,'ev uooervr 8l»ode,- or<I»u»u dem I^ublmum beitauat 7.» ^et»>u. 4) Heber vitserenreo in Lo»ux »uk^bsilbrunz-der Vereinobeiulg«. vr. Uvartet. Da« im «krdgesechoffe deS StoekbauseS a« Nasch» markt« lt«kS neben dein Burykellcr-Durch«a,»ge aelrgeue, mit GaSbeleuchtuna-einrichtuna versehene verkauf-gewölbe ist von» I. Oktober ds. Iö. an geßen etuhalbjährltche Kündigung anderweit zu ver- nnetbe». Miethaesuche werden auf dem Rathhause, I. Etage. Zimmer Nr. 8, entgcgengenommcn, auch sind daselbst die vrrmiethuagSbrdinaungen zu erfahren. Leipzig, den v. August l890. Der Natb der Stadt Leipzig. l». 5648. vr. Tröndlin. Wagner. Wohnnngs-Vtrinitthung. In der S. Gtage des der Stadtgcmcinde gehörigen Haase- Gri«»>»>a«iche Straße Nr. 1 ist eine aus 3 Stube», 1 Kammer, Küche, Bodenraum und Lkrller- abthriluag bestehende und mit Wasserleitung versehene Sj-of» »ohnnng vom b. Oktober d-. 3s. a» gegen einhalb» f«iihrlt«Pe Kündigung zu vermietben, für welche zrithrr 400 zährlich MiethzinS gezahlt worden ist. BermiethungSbedingungcn »nd Jnventarium liegen Rath- hau«, 1. Etage, Zimmer'Nr. 8, zur Einsichtnahme aus, woselbst auch sonst etwa gewünschte Auskunft erthrilt wird und Miethgesuche angenommen werden. Leipzig, den 12. August 1890. Der Natb der Stadt Leipzig. I». 5854. Vr. Tröndlin. Wagner. Gesucht wird der am 27. April 1817 zn Eudorf, NegierungSbcrirl Merseburg, geborene ehemalige Schneider, letzige Handarbeiter Friedrich varl Sichtina^ welcher zur Fürsorge für seine drei in Waisenpflege befind lichen Kinder anzudalten ist. Leipzig, am 8. August I8S0. Der Natb der Stadt Leipzig. (Arn»k»amt.) ä. k. IVa ISlk/SO. Hentscheb Hr. Bekanntmachung. Bürgermeister-Stelle. Die in Folg« Erkrankung des bisherigen Inhaber» frei gewordene hiesige Bürgermeister-Stelle >oll baldigst, wenn thunlich zum I. Lclober b. I.. durch Wahl auf zunächst 1! Jahre neu besetzt lverden. Mit derselben ist «in« jährliche Besoldung von 5000 ohne Pension», derrchtignag verbanden. UmzugSkostrn und Reisekosten für persönliche Vorstellung werden nicht vergüte!. Im Eommnnaldiensl erfahrene Bewerber wollen Zeugnisse und Leb»n«lanf dem Unterzeichuele» binnen 3 Wochen einsendrn. Be- toerder, welche da» zwecke SiaatS^Assesjor-)Eraineu bestanden haben, erholten »ater Umständen den Vorzug. Apolda, den 8. August 1890 Der Bnrgcrmeiftkr-Ltrllvrrtretrr: Assessor vr. v. d. Osten. Loncurs-Oerfahren. Uebrr da« Vermögen de« Kaufmanns Paul Reugetzohrn zu Defhensel« ist heut« Nachmittag I Uhr da« Eoncur«rerfahrea er öffnet und der offene Arrest erlassen. Loncnrsverwnlter: Kaufmann Otto Franck« hierselbst. Anmelbe- und Anzeigefris» bis zun, 2«. September 18»-. Erste Gläubiger-Versammlung am 5. September 1890. Vormittags 1- Ntzr. Prüfungrtermin am to. Örtotzer 1800. Vormittag» 10 Utzr Weißens«!«, den 8. August 1890 KSittglicheS Amt»>ericht, Atzttz. I. Die Rückkehr des Prinzen Ferdinand. Hentc, am dritten IabrcStagc seiner Thronbesteigung, trifft Prinz Ferdinant von Coburg nach einer Abwesc»bc,t von zwei Monaten in seinem neuen Vaterlante Bulgarien wieder ein, begrüßt von den Ministern Ltambulow, Schiwkow und Tonkschcw. Er wird den JabrcStag seine» NcgierungS- antrittS i» Wikdin feiern, dann in Knta eine Truppenschau kalten und sich von dort in seine Hauptstadt Sofia begeben, lieber den Zweck seiner längeren Abwesenheit ist nichts Nähere- bekannt geworden. In Karlsbad hat er aus Gesund heitsrücksichten drei Wochen geweilt, dann ist er nach Coburg zum Herzog Ernst von Coburg »nd Gotba gcfabren »nd bat von da seine Mutter nach München begleitet. Endlich bat er seinem Bruder einen Besuch cibgcslattcl und hat sich mehrere Wochen auf dessen Güter» ausgekalten. Man bat nicht gebört, daß Prinz Ferdinand krank sei, die Reise nach Karlsbad war also keine Nothwendigkcit, wenn sie auch für die Gesundheit deS Prinzen zweckmäßig gewesen sein mag. Die Nciscn nach Coburg, München und Ungarn haben »ach der ausdrücklichen Erklärung deS Prinzen keine politischen Zwecke verfolgt, dienten also nur der Pflege der bestehenden Familien bezichiingcn und dem ZerstreuungSbedUrsniß. Man ist hier nach berechtigt, andere Gründe für die Reisen als maßgebend anznnehmen »nd daS sübrt zu dem Ergebniß, daß Prinz Ferdinand erst einige Zeit nach der Hinrichtung Panitza's vergeben lassen wollte, bis er wieder in Bulgarien seinen Aufenthalt nahm. Es wäre auch möglich, daß er von Karls bad aus den Eindruck de- Strafvollzüge- beobachten wollte, um danach sein ferneres Berbaltcn cinznrichlcn. Im Ganzen genommen hat die Karlsbader Reise mit den daran sich reihende» weiteren Begegnungen mit Verwandten die Meinung über den Prinzen nicht verbessert. Er mag politisch gehandelt babcii, aber sein Thun erscheint mehr vorsichtig, als uner schrocken. Wenn er denn doch einmal sein Geschick an daö Bulgarien- gebunden betrachtet, dann hätte er besser getha», während der Hinrichtung Panitza's in Sofia zn bleiben und Bulgarien auch nach der Execution nicht zu verlassen. So bleibt die Dermnthnng bestehen, daß er unangenehmen Mög lichkeiten anS dem Wege gehen und etwaige Kundgebungen der Truppen fern vom Schauplab der Ereignisse abwarten wollte, und solche Vorsichtsmaßregeln können nicht dazu dienen, seine BolkSthümlichkcit zu vermehren oder seine Stellung zu befestigen. DaS „Journal de St. P-ter-boiirg" batte mit seiner Bemerkung nicht so Unrecht, da der eigentliche Beherrscher Bulgariens nicht Prinz Ferdinand, sondern Stambulow sei. Prinz Ferdinand findet die Lage bei seiner Rückkehr wesentlich verändert, die Ernennung der bulgarischen Bischöfe für UcSküb und Ochrida ist überall als ein wichtiger Erfolg der Politik Stambulow'S angesehen worden, den Namen de» Prinzen Ferdinand hat man aber bei diesem Anlaß nicht ge nannt. Der Sultan hat durch die Bewilligung der Forde rung Stambulow'S für Bulgarien ein Wohlwollen an den Tag gelegt, welche» in St. Petersburg sehr Übel vermerkt worden ist. Der Botschafter Nelidow hat dem Sultan persön lich gesagt, daß die Ernennung der Bischöfe als Unterstützung einer nicht anerkannte» Regierung angesehen und deshalb von Rußland verworfen werden müsse. Der Sultan bat sich aber nicht irre machen lassen und den Bolsdiasler daran erinnert, daß die russische Regierung die jetzt getatelle Maßregel frittier selbst für nothwcndig erklärt habe. Pciiiz Fcrdiuau'd bat dem gemäß durch seine Reise den doppelten Nachtbcil gcbabt, daß man an seinem Mntve zweifelt und daß man die Erfolge, welche die bulgarische Regierung erreicht hat, nicht auf seine, sondern auf Stanibnlow'S Rechnung setzt. Da- ist ei» mora lischer Verlust, der sich nicht sobald wird verwischen lassen. Prinz Ferdinand batte noch einen anderen Grund, welcher ihm die Reise widerrathca mußte, und da- waren die An strengungen. welche von orlranistischer Seite aemacht worden stnd. »» ihn -um Rücktritt v°° sein» Sttllung^zu bewegen. Die orleanist'sch« Partei ging 'hre^.^^^ ^ Sofia für da« fernere verbleib«,» de« Pnnzen vrro ^ ^„küudigung eine Thorheit zu NAensreundlichkeit de« Hause» diese« harten Urtheil« die R ss i nicht Orlean« bestimmend t'ng'w'rkt ba^n s ^ ^ „Närt leugnen, daß die öffentliche M-'"ung sich n"Y °ag g hat. »nd .« bleibt abzuwarten, welche F°Iü.n^°. die Ferdinand'- nach Sofia nach s» ^ ^k-»»I «S Stimmung m der Arme- '^',^Etände im Lande Ver- haben nur ^erlichte udcr ^'« , worden sind breitung gefunden, dir spa*" ^ «icle Ofsicicre, die and' Fehler bezeichnet haben. -Lenn r.c ou Ü überhaupt MMPUMW bulgarische OsficiercorpS o geartet ist, W.e e« ist, ,o m> 8 Sdie e... Flctor auch sierechnet w«r cn un da« ,st sur den Herrscher deS Lande- eine schwierige, für d,e Dauer un "^E/bcstcht^i'n Bulgarien eine Bewegung, welche die lln- abbänaiakcit de- Lanke- von der Türke» ansncbt. Dies Bewegung ist nach Lage der Vcrbältnisse durchaus berechtigt. den7'nü? d..L die ilnabbäng.gkcit -» d-r T r sst a^ch die von Rußland zu erreichen. DaS scheint die linkische me aicrung erwogen zu habe», als sie den Wunsch der bulga- nichts Regierung nach Ernennung bulgarischer ^ . chese in Macedonien erfülle. DaS war der Prc.S, durch wclchend.c UiiabhängigkeitSerklärung vorläufig abgewrnde, wurde. Ader diese Abschlagszahlung hat nur einen vorübergehenden Werth, Wenn die Vertrag-Mächte sich fort und ^"we'gern.de gewählten Herrscher Bulgarien« al« Lande-fürsten aniu erkennen, dann muß allmaiia da- Gefühl der Unerträglich > dieses Zustande« die Oberhand gewinnen, und d,e notd- wendige Folge wird die Erneuerung der F°rderung an d.e Türkei sein, ibrersrit« mit der Anerkennung de« Fürsten de« ^Mai/"har"dem deutschen Kaiser die Absicht angedichtet, in der bulgarischen Angelegenheit seinen Einfluß dahin geltend zu machen, daß Prinz Ferdinand abdankri, möge. DaS scheint schon deshalb unmöglich, weil dadurch Oesterreich-Ungarn verletzt werde» könnte, dem die Befestigung der bulgari,chen Selbstständigkeit sehr am Herzen liegt. Die Grundlagen des Dreibünde« vertragen eine derartige Einmischung nicht, und deSbalb kann sie nicht gestöcken sein und wird nicht geschehen Fürst Bismarck hat seiner Zeit durch die schroffe Zurückweisung des Fürsten Alexander von Bulgarien, als er Bulgarien den Rücken wendete, im ganzen deutschen Reich viel Widerspruch erregt, und e« ist vielen, welche diese Haltung politisch als richtig anerkennen mußten, schwer geworden, den moralischen Widerwillen dagegen niedcrzukämpfen Heute zeigt eS sich, wie richtig diese Politik war, denn sie übrrbebt Deutschland der Unannehnilichkeit, dem Prinzen Ferdinand gegenüber Stellung zu nehmen. Mag Rußland die Entfernung de« Prinzen au« Bulgarien auch noch so eifrig wünschen, Deutschland kann ihm in dieser Beziehung keinen Beistand leisten. „Diese und andere Bewegungen in Bulgarien interessiren uns nicht" schrieb die „Norddeutsche AUaemeine Zeitung" im Jahre 1886, als das Attentat gegen den Fürsten Alezander bekannt wurde, und dieser Ausspruch hat noch heute seine volle Geltung Dem Fürsten Alexander wandten sich damals die Cvmpatbien der ganzen Welt zu, und deSbalb machte die eisige Kälte, mit welcher dir Neutralität Deutschlands in dieser Frage betont wurde, keinen guten Eindruck, aber nur die Bewahrung dieser Neutralität macht unser qiiasisreundschasllichc- Vcrhältniß zu Rußland überhaupt möglich. * Leipzin, 14. August. * Die Manöverflotte, Chef Vice-Admiral Deinbard, bestehend au« den Panzerschiffen „Baden". „Bayern", „Würt temberg", „Oldenburg", „Kaiser", „Friedrich der Große", „Deutschland", „Preußen", Kreurercorvettc „Irene" und zwei AvisoS mit der Torpcdoflottillc, sollte nebst der ?)acht „Hohen- zollern" am Mittwoch wieder in Kiel eintrcsfen. Bekanntlich wird heute, Donnerstag, Abend der Kaiser von Kiel c»»S an Bord der Nacht „Hobcnzollern" die Re,se nach Rußland antreten. Die vor Beginn der Kaisermanöver im September vom Kaiser abzuhaltendr Parade-Revue über die Flotte wird am Mittwoch den 3. September in Kiel »nd nicht, wie von Flensburg aus irrlhüinlich gemeldet, bei Düppel stall- sinden. Außer der obengenannte» Manöverslotte nebst dem Torpedobootgcschwader wird da- Artillerie Schulschiff „MarS" aus WilbclmShavrn und da« Torpedo-Cchnlschiss „Blücher" an der Revue theilnebmen, bei welcher das Ende August in Kiel erwartete österreichische UcbungSgeschwader. welches auch an den rombinirten Land- und Cccinanörcrn bei Düppel-Älsen als Zuschauer theilnimmt, zugegen sein wird. Alle anderen Nachrichten von der Anwesenheit oder gar einer „activen Theilnahme" (!) fremder Geschwader an den Manö vern sind unrichtig. * Für die letzten Manövertage der schlesische,, Kaisr rmanöver, während deren Kaiser Wilhelm sein Hauptquartier in Schloß Rohn stock ansschläg,. sind, wie . , .^"tung" «US zuverlässiger Quelle erfahrt folgende Dispositionen getroffen worden: Am Nachmittag des 17. September um 2 Uhr trifft Kaise» ö*,?u.ä vso ses, von DreSlau kommend, wo eine Vearusinna der ^n 'ß. aus Schloß Rat,»,,oF ein. V'unde desselben Nachmittag« kommt Uoiser Wilbelm von dem Manöverselde ebenda an. An dem gleichen Tage trifft voraursichtlikh auch König Albert von Sachsen zur Tbettnah, e ^ 5 '"'d VI- -orps ein nnd nimm, äü 2 Atmung de« Rittergutsbesitzers Major a. D eln.n^n» Die Begegnung der drei Monarchen wird einen streng vertrauliche» Ebarakter tragen, und e« wird deSbalb ^"en ö'lentlichen Kundgebungen Abstand genommen Um den vertraulichen Cbarak'er der Begegnung z» w"h7n iondern ^^ "I>urünglich an„eno»i -,en »»„de. in Liegnitz,' n d-e.en. Grunde w.rd auch deien Oan^ °°s. ^dw-ock außer dem mit dem Kaiser eng besrcun- Albert keine Fürstlichkeit Quartier fi»sen. Der Reichte Lavalleri. «ras Ädeutschen Armee. General der > ofmarschall Gras Eulrnbnra, welch« Herrn, säamttlich Quarttre 1» i-chloß Robnst«k finden werde». » lieber die von auswärtigen Blättern zu nner politischen Demonstration ausgebauschtr Wahl Nom« für den nächsten medicinischeu Eooarrß, die eine absichtliche Uebergthung Peter«burgS enthalten sollte, wird der Nationalzeitong" im Anschluß von unterrichteter Seite geschrieben: Zur Bervollständtgnng der tn der „Nationalze1tiii»a" bereit« gebrachten Darstellung über diesen Zwischensall kann ich Ihnen noch Einige« an« der Vorgeschichte desselben mtttheilen. schon im Iabre 1881, al« der 8. internationale medtctnische Longreß in Kapendagen siatlsand, hatten die an demselben thrtlnehmenden russisdien Aerztr da« Lmpsindea, daß, nachdem der Longreß in fast allen Ländern Europa« getagt, und nachdem die russischen Aerzte aus allen Eongressen die weitgehendst« Galilreund'chos: genossen, c« nun eine Ehrenpflicht s< den ikonareß nach Rußland ein- »„laden. Damals wurde bereit- an den Zaren die Bitte gerichtet, seine Genehmlgnng zu dieser Einladung »» rrtheilen. die Antwort fiel ablehnend aus und e« wurde Washington für den nächsten Longreß gewählt. Als nun die Einladungen zum 10. medicinischcn Lanqreß nach Berlin ergimzen, bildete sich aus Aufforderung von hier au», wie in anderen Staaten, so auch in Rußland ein besondere« LondeSeomilS au« den hervorragendsten Professoren der russischen Universitälen unter dem Vorsitze de« be- kannten Professor» Paschutin tn Peter-burg. Im kchooße de« rnlsi'chen LandesconiitS» wurde wiederum die Frag» erörtert, den nächsten Longreß nach Rußland ettizuladen. In der Voraussicht wdoch, daß ivicder die Genehmigung dazu versagt werden würde, drmachtigle sich einzelner llointtömttglleder »tn peinliches Seiühi und au» diesem heraus gab der Vorsitzende desselben, Professor Paschutin, der zuerst so eifrig für die Beih^llgung der russischen Nerzie am Congrcsse Propaganda gemacht hatte, seine Theilnahme aui und blieb dem Longrefse fern. Eonutaa, den 3. August, war nun die Mehrzahl der znm Longresse in Valin »tnaetroffenen russischen Aerzte bei dem hiesigen Propst da russischen Bot schaft, Herrn Maltzew, zn einem Festmahl vereinigt. Man hielt die Gelegenkeu für günstig, rin telegraphische« Lollecttv- esuch an den Zaren zu etchien, daß derselbe dt« russische» jerlreter auf dem verliuer Longresse ermächtigen möge, den nächsten medicinischeu Longreß aach etuem Ort« Ruß- land«, sei e- Petersburg, Moskau oder ein« ander« Stadt, einza- laden. Mottvtrt wurde dtese« Gesuch a. a. mit dem Hinweis, daß e- „für die Ehre Rußland«, sür die Ehe« der russischen Nation, für di« weitere Entwickelung der Medicin tn Rußlaud" ersprießlich «i. — Da« von den Professoren Eklissassowski-MoSba«. SlawianSki- Petersburg, Rein-Kiew und anderen unterzeichnet« Telegramm wurde noch am 3. August vou Berlin abgesondt. Am Mittwoch rüd, al- da« Präsidium de« Longresse« über die Wahl de» nächsten Eongreßorte« in Beratdung Wat, war jedoch noch keine Antwort aus da« Telegramm hier eingegangni, und so blieb dem hinzuaezogeneu russischen Vertreter nicht« andere« übrig, »l« »u erklären, daß ma» sehr gern den Longreß I» Petersburg begrüßt hätte, daß man jedoch hierzu sich eilt der Genehmigung de« Zaren versichern müsse. Natürlich siel die Wahl oaamehr aus Rom, da« seine Etuiadmig gaazbedingiingSIos hatte ergehen lassen. Wie der „Pestcr Lloyd", dem wir die Berautworluna dafür überlassen müssen, meldet, soll nachträglich doch noch eine Anlwort de« Zaren aus Peterhof eingrtroffen sein, die aber schroff ablehnend gelautet haben soll. * Auf den offenen Brief de« Herrn Funcke an den Geh. Rath Hinzpcter hat dieser in der „Rheinisch-Westfälische» Zeitung" soeben folgende Erwiderung erlassen: „Sebr geehrter Herr W. Funcke! Da ich seil Wochen von Hause abwesend bin, habe ich leider Ihren offenen Brief an mich noch nicht gelesen. ES ist mir aber die Nr. 212 der „Rheinisch-Weftsälischen Zeitung" zugekommen mit einer Blumenlese von ZeiiungSartikrln über diesen Ihren Brief. Daraus habe ich denn schon zur Genüg« ersehen, daß ich Ihnen sür denselben zu ganz besonderem Dank verpflichtet bin, da eS für einen alte» Schulmeister, wie ich bin. immer eine erheiternde Ab wechselung ist, wenn er sich srinerseil« einmal aeschulmeistert sieht; namentlich wenn dies in so feiner Weise geschieht, wie e« Ihnen gelungen ist, »S zu lhun. Da der Zweck Ihrer Veröffentlichung offenbar ein ganz anderer war al« der, eine Antwort von mir zu erhalten, Io kann ich wohl annehmen, mit diesen Zellen de« Danke allen Pflichten der Höflichkeit genügt zu haben. In vorzüglicher Hochachtung, sehr geebrter Herr W. Fuucke, Ihr ganz ergebener Part«, 8. VII. SO. vr. Hiuzpeter." * In Betreff der Erzbischofswahl für Posen soll die von den beiden Domcapitrln der Erzdiöcrse dem König vorgelegte Candidatcnlistc nicht angenommen sein, wovon die Capilei bereits gegen Ende der vorletzten Woche in Kcnntniß gesetzt sein sollen. Als dem Könige genehme Personen werten Bischof Redner von Kulm »nd der Armeebischof Aß mann genannt; als dritte genehme Person wird ein deutscher Propst, welcher jedoch nicht in der Erzdiöcrse Gnesen-Pofen amlirt, bezeichnet. Die Staatsregierung soll diese drei Candidatc» bereit- dem apostolischen Stuhle in Rom vorgcschlagen baden. * Der Großherioa von Baden, der eS bekanntlich liebt, bei besciidrrrr Gelegenheit beruhigend auf den Streit der Parteien und der Consessionen rinzuwirken, hat dieser Tage anläßlich der Einweihung einer protestantischen Kirche in dem vorwiegend katholischen Gengenbach eine Ansprache ael,alten, die wiederum ei» warme» Zeugniß sür die warme Fürsorge ablegt, mit welcher der Großherzog den kirchlichen Frieden in seinem Lande hegt und Pflegt. Er sprach dem Bürgermeister der Stadt den Dank für Alle« au«, was man in Gengcnbach seinen evangelischen Glaubensgenossen an Freundlichkeit erwiesen, und drückte den Wunsch au«, daß der Bürgermeister sich auch ferner allezeit warm der evangelische» Gemeinde annehmen möge. In einem nach seiner Abreise an den evangelischen Geistlichen gesandten Antwort-Telegramm sagte der Großherzog: „Wie dem Herrn Bürgermeister, so danke ick auch Ihnen für das gestrige Telegramm »nd wiederhole hiermit den Ausdruck treuer Wünsche für daS fernere Wohlergehen und Aufblühen der evangelische» Ge mcindc Gcngenbach. Ich bewahre dem gestrigen Feste ein sehr dankbare« Andenken. Ich danke Gott, daß er »nS eine so schöne Feier evangelischer Gemeinschaft in Liebe und Gnade gewährte. Halten wir auch künftig fest zusammcn aus dem scstci, Grunde evangelischen Bekenntnisses und der daraus koiniiienden HeilSlchrcn!" * Ter am Sonntag verstorbene Bischof von Straß- burg Di. Stumpf war im Jahr« 1822 in EgiSheim im Ober-Elsaß geboren. Bon U>t.t an sludirte er im Prieslerseminar zu Straßburg. Im Jahre 1817 wurde er zum Priester geweiht Da« Jahr 1853 brachte ihm die Ernennung zum Professor der Philosophie ym Seminar der Kolonien zu Pari«, und >851 sab man ihn al» Etudienrector am französischen Seminar z» Rom wirken, dessen Superior er nach Iahn?srisl wurde. In Rom brsiand Snvcrwr Slumps, der sich immer iieser dem theologischen Sludiuni gewidmet hatte, am Lol- legium Roinanuiii auch sein Doclorerame». Bischof l)e. Raeß, der ttn Iah»- 1-gTt dem französische» Seminar zu Rom einen Besuch abslallete, wurde dort aus de» strebsamen Professor vr. tbvol. Stuuips
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