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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189008274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-08
- Tag1890-08-27
- Monat1890-08
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1890
- Autor
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Srfchetxt täglich früh «V, Uhr. Uriitti«« «t LrPrdttiH» J»hm»»sg,st« 8. -prechst-n-ni irr Krdac1t«A: konntttaz« 10—12 Uhr. «XhWtU^, 0-« Uhr. » » «A-M »MUlh», tz« für »t« >AchKf«l,n,h« I»«»er S«s,r«te «u S«chr»t«,r» »t« » »tz, ««chmitt»,», »»« Acftta,en früh dt»Uhr. I, -rn /iltilkn für Zns.-Innahmr: c«, Kle«»'« »»rlt«. <«lfr»d H«hu). Uistversltäll^ir-b« 1, Kithariueustr. 1t pari. und K«at,»platz 7» nur bt« '/^ Uhr. KMMr.TagMatt Anzeiger. Organ für Mit». LocalaMickite. LandelS- und GeschSftsverlehr. Slbonuemeut-preiä vierteljährlich 4>/, Mk t»cl. Brtnaerlohn d Mk., durch dt« Post öezogeu « Mk. Jede einzelne Namm« >0 W. Belegei^mplar 10 Pf Gebühr»« für Extrabeil«»«» (tu Taaeblatt-Formal gesalzt) ahne Postbesöcdrrsug 80 Mi. «tt Postbesürderuag 70 Mk. Inseratr 6 gespalten« Pktitzeil, KO Pf. Grtßrre vchnsteu laut »us. Peei«v»z„ch,t». Tadellariicheru. Ztfserufatz »ach HSH«rmTariß ätlltmrn »alar hem BehacttouSslrich dt« «aelpalt. Zell« KO Ps., vor de» Familien,ach richte» dt« Sgespaltene Zell» tO Pf. gnlerat« siud stet» an die Erpetzittan za s^dea. — Rabatt wird nicht gegeben. Latztang pr»«uuiner»v>lo »der durch Post» Nachnahme. ^ 239. Mittwoch den 27. «uzust ISS«. 8i. Jahrgang. rrr«K babr, da konnte dieser fast unbe-reisliche Erfolg durch Amtliche Bekanntmachungen. > da Emin sich in vegleituug Stanley'» auf dem Wege zur Rekanntmachung. Di« Entschädigung für dir in der Heit vom 7. Juli bi« S. August diese» Jahre» im Nordviertel, als: Berliner, Erle«», Tutritzscher, Mord-, Parthen-, Pfaffen- dorfer, Ufer-, Porkstraste und vor den» Rosen- thatthor, einquartiert gewesenen Truppen vom K S- 10. Infanterie-Regiment Rr. N14 kann in den nächsten 6 Tagen bei unserem Quartier-Amte, Stadthaus, 3. Etage, Zimmer 143/145 erhoben werden. Der den Quartierzettel Borweisende gilt al» zur Empsang- »ahme berechtigt. Leipzig, am 22. August 1890. Der Math der Stadt Leipzig. x/bl. 10858 Ilr. Georgi. Lamprecht. tbkkannlmllchllng. Dir Tutschckdtgung für die in der Zeit vom 7. bis «tt 10 Juli »nd 20. Juli btö resp 0. August d I. im Westviertrl, als Moritz-, Pouiatowsky-, Nudolpy- >md LUrststratze rc, einquartiert gewesenen Truppen vom KSutgltche« 8. Infanterie - Regiment Nr. 107 kann m de» nächsten Tagen bei unserem Quartier-Amte, kladthau», 3. Etage, Zimmer 143/145, erhoben werden. Der den Quartierzetlrl Borweisende gill al- zur Em pfangnahme berechtigt. Leipzig, »« 22. August 1890. Der Math der Stadt Leipzig. x/n 12745. vr. Georgi. Lamprecht. Lekanntmachung. Wege» der mit heutigem Tage beginnenden Pflasterung der Tttsrnstraste wird die letztere den von der Albcrlstraße an- nach Süden fvrtschreiteoden Arbeiten entsprechend, auf den bezügliche» Strecken »am genannten Tage ab filr den grsa««ten Fährverkehr gesperrt. Leipzig, de» 28 August 1890. D*r Math der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Hennig. umtmachuttg. Loa Die«<t«^ de» SO. dsS. Mo»., «h wird Müasterstraste i» Leipziä-Rcudnitz »egr» dort »orzunrhinender Rokrlegungeo, ans der Strecke von der Eilenburger bis Mühl-Straße, während der Dauer der Arbeite» für de« durchgehende« Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 25. August 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. Leislner. vr. Georgi. Bekanntmachung. Die Leuchtkraft des städtischen Leuchtgase- betrug in der Zeit »o« 18. biS mit 24. August d. I. im Argand- brenner bei 2,5 Millimeter Druck und 150 Litern stündlichem Eousum d«S 18,5 sacke der Leuchtkraft der deutschen Normal kerz« von K0 Millimeter Flammenhöhe. Da« specifische Gewicht stellt sich im Mittel auf 0,448. Leipzig, am 25. August 1890. DeS Skath« Deputation zu den Gasanstalten. Die Börse zn Leipzig bleibt am Sedantagk, Dienstag, den 2. September, geschlossen. Dt« auf diesen Tag fallende ProSuctenbörse wird Montag, de» 1. September, ahgrhnlte» Leipzig, de» 25. August 1890. Ter VSrsendorftand. Gerd. Türkin, F. Schmidt, für be» Vorsitzen den der 1. Abthelluag. Vorsitzender der 2. Rblheiiuug. Bleyl, Börsensecretair. Höhere Schule für Mädchen. >u«elhu«8en von Schülerinnen zu Michaeli« nehme ich in der voch« vom 9. bi« IS. September täglich von 11—12 Uhr ent- «egeu. vr. I. Wychgrnm. Die Rückkehr des Nr. Peters nach Deutschland. Unter den kühnen Männern, welche die deutsche Colonial- bewegilng in Fluß gebracht haben, nimmt vr Peters un bestritten die erste und hervorragendste Stelle rin. Ihm ver dankt Deutschland seinen Besitz in Ostafrika und neben Wiffmann den Ruhm, die Sache Deutschlands, die zugleich die Sache der Civilisalion und der Humanität ist, überall in Ostafrika gegen die Feinde beider zum Siege geführt z haben. Al- PeterS seinen Zug zur Rettung Emin Pascha unternahm, hatten e- seine Feinde dahin gebracht, daß er zur Rolle eine- eitlen Abenteurers herabgcdrückt erschien, dem eS mehr darauf ankomme, Aufsehen zu erregen und von sich reden zu machen, al« im nationalen Interesse selbstlos für eine große Sache einzutreten. Welche Schwierigkeiten sind ibm auch von deutscher Seite bereitet worden, um die Eniin- Eppedition zu verhindern! Die Rolle de- vr. PeterS wurde damals als auSgespielt betrachtet und cS gewann beinahe den Anschein, al« ob man sich seiner als einer unbequemen Persön lichkeit entledigen wollte. PeterS ließ sich aber durch nicht« von seinem Entschlüsse abbringen. Als dir Engländer die „Neära", welche ihn mir Waffen und Munition versehen sollte, mit Beschlag belegten, fand er Mittel und Wege, für beide- anderweit zu sorgen, und als die Ausrüstung der Expedition sich über die Gebühr verzögerte, ging er mit einem kleinen Theil der Soldaten und Träger voran und brach sich furchtlos Bahn durch ein Gebiet, wo er auf Schritt und Tritt Feinde zu bekämpfen batte. Man hatte ibn bereit- tobt gesagt, und in der Tbat schwebte er eine- Tage- in großer Gefahr, aber sein Stern ließ ihn alle Fäbrlichkeitrn überwinden und über den Kenia nach dem Baringosee Vordringen, während die beiden nach folgenden Expeditionen unter Ehler« und Borchert bald die Unmöglichkeit erkannten, weiter vorzudringcn und die von vr. PeterS gesübrtr Borlmt zu erreichen. Als eS dann zur Gewißheit wurde, daß vr. PeterS den Bictoria-Nhanzasec - - L!" Küste befand und dort auch im November 1889 rintras Die Heldenthaten, welche PeterS aus seinem Zuge nach dem Victoria-Nyanzasee und von dort nach der Qsiküste Afrika- auSzcführt bat, sind so einzig in ihrer Art, daß sie Stanley « Erfolge weil hinter sich lasten und von einer kaum zu über» dielenden Thatkraft ihre« Urheber- zeugen. Die Ankunft dcS deutschen Helden an der Küste wurde telegraphisch kurz gemeldet, und der Empfang, welcher ihn, dort und in Zanzibar bereitet wurde, wollte wenig zu den großartigen Leistungen de« vr. PeterS paffen. Ader in der deutschen Heimatb ließ man den kühnen charaktervollen Mann mehr Gerechtigkeit widerfahren, man sammelte eifrig die brieflichen Mittheilungen, welche von ihm eingetroffcu waren und gewann daraus die Uederzeugung, daß die Früchte dicse- bcffpielloscn UnrcrnebmenS nicht verloren sein würden. Das deutsche Eiuin-Pascha-EomitS und die deutsche Colo- nialgcscllschaft wußten den Werth de« seltenen Mannes zu schätzen und der Präsident der letzter« Fürst Hoheulohe- Langenburg richtete schon am t'.i. Juli an den soeben an der Küste eiugclroffcnen vr. PeterS ein BcgrüßuugStelegramm. Die Antwort darauf, welche PeterS von Bord de« Schiffe- .Madura" während der Fahrt durch das Rothe Meer er ließ, ist ein höchst ehrenvolle« Zcugniß für den Bcrfasscr, der sich darin nur al- das Werkzeug der Vorsehung brlrachlet. E« waren wehmütbige Empfindungen, welche vr. PcterS die Feder führten, er hatte inzwischen Kenntniß erlangt von dem deutsch-englischen Abkommen und dir Uederzeugung gewonnen, daß ein großer Tbeil seiner Bemühungen vergeblich gewesen sei. Aber er fand ein Gegengewicht in dein Vertrauen aus die Vorsehung, welche e- nicht zugeben könne, daß alle diese Anstrengungen für nicht« und wieder nickt- gemacht sein sollten: .Ich bin von der Ueberzrugung durchdrungen", schrieb Peter«, .daß sic irgendwie in dem großen Weltplan Gotte- gewollt sind und unserer Sache und dem deutschen Volke zu Gute kommen werden". PeterS war sich stets dessen bewußt, daß er sein Leben für eine große Sacke einsetze, diese- Be wußtsein hat ihn in der Stunde der Gefahr gufrecht erhalten und hat ibm die Kraft verliehen, alle A»strengurigen und Widerwärtigkeiten mit Glcickmuth zu ertragen. Auf der Reise durch Italien, die PeterS von Neapel über Rom nach Mailand führte, sind ibm bereit- auch äußert Ehren erwiesen worden. Es erschienen Vertreter de- aus wärtigen Amt- und der Afrikanischen Gesellschaft zu seinem Empfange, und in Mailand hat ihn Easati in ebrenvollster Weise begrüßt. Inzwischen waren in Deutschland Bor- bercitunjzen zu einem würdigen Empfange de- külmen Streiter« für die Sache der deutschen Eolviiisatiou OslasrikaS getroffen worden. Iu Nürnberg, welche Stadt sei» nächstes Reise ziel war, sind ihm von der Bevölkerung Huldigungen dargebracht worden und bei einem zu seinen Ekreu ver anstalteten Festmahl Hai man ibn in gebührender Form gefeiert. Tort verkündete er in zündender Rede die Grüße Emiu'ö an da« deutsche Volk und sprach die Ucberzcugung au«, daß die Rolle dieses edlen ManncS noch lange nicht auSgespielt sei. Dort traf ibn auch das BegrüßungSIclcgraiuin des Geheimen LegationSratbcS Kanscr, der ihn im Namen der Eolonialabthcilnng des Auswärtigen Amtes aus dculschc», Loden willkommen hieß. ^ Dan» ging die Fahrt weiter über Leipzig nach Berlin. In Jüterbog! erwartete ihn eine Deputation, um ibn zu begrüßen und ibm einen Extrazug zur Verfügung zu stellen. Uedcr den Empfang in Berlin wird noch an anderer Stelle berichtet, eS war selbstverständlich, daß er der Bedeutung der Person und der Wichtigkeit der von Vr. PeterS vertretenen Sache entsprochen bat. " Da« noch am Tage der Ankunst des vr. PeterS zusaiiiniengetretcne Eiiiin Pascha-Eomitö Hai dem Hcimgckcbrten seinen Dank für die treue Hingebung, die nn- crmUklichc Umsicht, welche er bei der Leitung der deutschen Emin-Pascha-Expedition bewiesen bat, anSgesprochen und anerkannt, daß er die ihm als Leiter der Expedition gestellte Aufgabe, so viel an il»n lag, erfüllt und da§ in ihn gesetzte Vertrauen vollkommen gerechtfertigt habe. Geh. Rath Kayser hat in seinem Telegramm an PeterS die Hoffnung ausgesprochen, daß seine reichen Ersabrunge» der Ostafrikanischeii Gesellschaft und dem Gesamnitbcsitz Deutschlands in Ostasrika z» Gute kommen werden. ES scheint demnach, daß daran gedacht wird, vr. PeterS im RcichSdienste zu verwenden. Das würde um so leichter ge schehen können, als vr. PeterS keineswegs Groll wegen dcS Abschlüsse« dcS Vertrage« zwischen Deutschland und England im Herzen trägt. Er hat vielmehr in Nürnberg seinen Ttandpuiict dahin erklärt, daß die Erpedilionsfü^rer die Pflicht haben, draußen möglichst viel fremde Länder zu ge winnen und die Ergebnisse ihrer Bemühungen der RcickS- regierung zu unterbreiten. Der Kaiser, welcher sich die Gesammtverhältnissc vor Augen halte, sei in allererster Linie in der Lage, zu bcurtbcilen, waS den nationalen Interessen entspricht, und cS schädige den Werth der Arbeit der ExpeditionSsührer gar nickt, wenn die Ergebnisse nur als Compensation für andere Objecte verwendet werden können. DaS ist ein so selbstloser und patriotischer Standpunct, daß der, welcher iyn einnimmt, sich dadurch der öffentlichen Meinung am besten empfiehlt. Die Emin-Pascha-Expedition des vr. PeterS hat zwar nicht zur Rettung Emin'S geführt, aber sic hat dem deutschen Namen Rubin und Ehre gebracht, weil sie der Welt gezeigt hat. WaS deutsche Thatkraft und Ausdauer erreichen können. Wir freuen u»S mit vr. PeterS darüber, daß er mit den englischen Concurrenzbestrebungcn überall fertig geworden ist. * Leipzig, 27. August. * Eine Mittheilung der „Post", in welcher mit Bezug aus die bereit- dcinentirte Nachricht, daß Kaiser Wilhelm dem Kaiser Franz Josef in der zweiten Hälfte dc- September in Wien einen Besuch macken werde, angc- deniet wird, cS dürfte sich Kaiser Wilhelm i» den lctzicn Scpteinberlagrn als Iagdgast bei dem Kaiser Franz Joses einfindcn, und die anderweitigen Nachrichten, betreffend den ^ Bejuch m Wien, seien nicht grundlos gewesen, wobei die LeSart vorgebracht wird, daß über unzarische Anregung ein Besuch ans ungarischem Boden in Erwägung gezogen, jedoch ausgegcben worden sei, wird nach der Bestätigung, w°"u» de^oA^ Ankündigung den Berichten, die von hierüber etwa» bekam,,, so w > Glanbwürvigkeit Ich"..»« UnlerricktSsreideit dnngrn. Ter >^1 § .mj„dtborst eS ii»' BemcrkenSw«rtb ist sodann, daß ',>err - für notbwcntig dielt, die Stellung de« EentrumS zur - »lila, » deutschen Partei '" Hc'l' bronn batten kürzlich in größerer «nzad dln^si ^ nach Kissingen unternommen, um daselbst bei» Furi.e Bismarck emen Besuch abzuslatlen und 'w' damit zug ch. als dem Begründer de« Reich«, ein Zenben treuer Tanklarkeit. Verehrung und Liebe zu geben. ^>e Anregung kierzu nar von verschiedenen Mitgliedern erfolgt, woraus seiten« de« AuSschllsseS entsprechende Anfrage m Esingen "ging, vom Ä-crct-ir d.S Fürsten , vr. Ebrh ander d-h.n l>»» . wertet wurde, daß der Fürst bereit bronnrr ,u empfangen. Der .Schwäbische Merkur meldet darüber au« Kissingen: ^ ^ Der Empfang der deutschen Partei von Hellbraun durch den Ersten Bilmarck »adm einen l,.vergreisenden Punct ^ Uhr wurde die Abordnung vorgelasien. VereinSbantdtrector eckm d be. grüftte den Fürsten, indem er kurz auf dt. Verdienst» MSmarL« hinwie«. Dieser dankte gerührt «nd führt« u. «. au», wenn Kirren kommen lollien. solle man denken an da» vor Würtlemberger Blut, da« scl der festest» Kitt zur Einheit de« Re che«. Man setzte sich ,u Bier. Professor Egeihaas brachle aus den Fürsten ein Ho» au«. Der Fürs, dankte, er empfinde ,etzt die Annehmlich- kette» eine« beschaulichen Leben», ihm sei so wohI.wtkseitIahr. zehnte» nicht, «a» die Zettungen ichreiben. sei für ihn Siaud, be» eine Bürste abwllch». Lr warte das Unheil der Teichichte ab. sein einziger Ehrgeiz sei »in» gut, «radlchrist. Herr FuR« 'oasteN: auf die Fürstin «i-marik. Die Partei wurde mit Händedrück.u nach >/, Stunde verabschiedet. Dir .Kölnische Zeitung' erhält folgenden Bericht: Heute hatten K6 Mitglieder der deutschen Partei Hell bronn» die Ehre, vom Fürsten BiSmarck empfangen zu werden. Der Fürst entwickelt« eine Liebenswürdigkeit und Fr,,che. welche alle Anwesenden bezauberte und tn Erstaunen setzte Er liest sich alle einzeln vorslellc» und lud hierauf die ganze stlesellschasi zu eniein Yila» Miincheiier Bier ein, wobei e» an Trinkst» üchen nicht fehlte. Allen hörte der Fürst mit grostem Interesse zu und mehr al- einmal zuckte eine innere Bewegung über sei» Gesicht. ES machte aus die Anwesenden einen ergreisendeii Eindruck, al» der Fürst aus eine Benierknng Snsterle: „Der elnztge Ehrgeiz, welchen er noch habe, sei der nach einer guten Grablchrist. Aus diele doste und »in diese bitte er." Al» Ihm einer der Gäste seine Freude über sein guter Aussehen aussprach, sagte er, da» verdanke er In erster Linie seinem vortrefflichen Arzt, dann aber auch der Rnbe, welche er seil seinen« Rückint» vom SlaalSruder genieste. Im Anfang habe er sich kam» daran gewöhne» können, das; er Morgens beim Aufwachen nicht» z» lhii» gehabt habe, al» seine Uhr ansziiziehen, jetzt aber empsiiide er mehr und mehr den Dorihcil der Ausspannung nach so langer Ueberanspannung der Kräfte. Eine Dame, welche mit ihrem Gemahl erschienen war, beariißte der Fürst scherzend a!S da» Rötlichen von Heilbronn und reichte ihr die gelbe Rose, welche er im Knopfloch trug, al» Andenken. * Zur Feier der zwanzigjährigen Erinnerung an den Tag von Sedan findet am 31. August im Schloßbof zu Heidelberg ein Fest der nationalliberalcn Partei Hessen», der Pfalz und des badischen Unterlandes statt. Ein Fcstzug wird sich Nachmittags durch die Stadt zum Schlosse bewegen, wo Redner auö obigen Ländern sprechen werden. Abends soll Banket im Schloßbof und beim großen Faß, sowie Beleuchtung deS Hofe« die Feier beschließe». Tie meisten Feiern werden am 2. September abgcbalicn. In Karlsruhe ist seiten« der Stadtverwaltung ein Ausschuß ge- bilrct worden zur Ausführung der Festlichkeiten. Tie Städte Mannheim und LudwigShafen halten eine gemeinsame Fest- feier am Abend de« 2. September. Von der beleuchteten Rbeinbrücke wird sich der Fcstzug beider Städte, an welche», alle vaterländischen Vereine tbeilnchmen, zum Schloßhose »ach Mannheim begeben, woselbst die Festrede gehalten wird. Hierauf findet Banket im Gesellschaftsbau« in Ludwig-Hafen und zwanglose Abcnduntcrbaltung im Saalbau in Mannheim statt. Ans den kleineren Städten werden ebenfalls Programme für das Ccdan-Fcst mitgetheilt. * Anläßlich der jüngsten Anwesenheit des Statthalters Grafen Mervcldt in Trient — Graf Mervcldt befindet sich seit Montag auf einer InspeclionSrcise durch Wälschtirol — haben die wälschtirolischen Landtagsabgeordneten demselben eine Denkschrift überreicht, worin sie al« Ear- dinalkunct thrcr Wunsche die Nothwendigkeit einer Trennung der Administration dcS italienischen LandeStheileS mit einem eigenen Landtag ausstellen. Als selbstverständlich wird die Ausrechthaltung der Wirksamkeit de« Tiroler Landtags für die gemeinsamen Angelegenheiten bezeichnet. Tic wälsch. Nrolilchen Abgeordneten erkläre» weiter in der nmfangreicken Denkschrift, m der nächsten Landtagssession diesbezüglich einen concrctkn Antrag enibrinaen zu wolle,dessen Annabmc sie sich erhoffen, veäeiema! Melkung "V°ss>kchr Zt>t»ng" folgende Ein hiesige» Blatt bringt eine tnlerestante Darstellung eine» gescheiterten Bt»marck.Jnterview« des der Opposition a»,e. Abgeordnete,, Pazmandn. dem sein Emp,chlung»schrr,bei, in Kissingen von einem Detective. der sich wäre VlämnÄ V'Smarck'S autgab, abgenommen worden wäre. Bi.marck erklärte, einem Angehörigen von Oesterreich-llnnarn E EL'/F" der österreichischen Regierung eine llnieireh»»!? „e- wahren zu können. Pazmandy bemühte sich diesem Karle von dem «otschast.r In Berlin 'zü »hasten wn»Vr ab» klärst'" Abgeordneten gegenüber snr unmöglich" k b.n<,«n" - M >q, sich « - . . k" Ivohl noch der Bestätigung bedürfen. Denn in den letztercm ml, Mnckvch» z» geoen. vas, M»U> a«, Wi-n B-richl-n >-h>, -in, I»<ch, fäuantß verurthellte« Nussea Aalubkow hätst bestimmen laste», dah sie hierzu aber capUalattoatmäbla nicht verpflichtet gew»seu sei, auch eiaesweg« eiaea PräceLenzsall hierdurch schaffen wollt». Dazu bemerkt (wie bereit» kurz erwähnt) die ,Nord- dentschc Allgemeine Zeitung" ossiciö« Folgende«: Wir willen nicht, ob e» richtig ist. bah die bulgarische Regierung die von der „Time-" gebracht» Version verbreiten will. Wir wollen nur constatiren, daß r» dem Bersadren tn alle» Ländern, tn denen die „Lapiiulaltonen zu Recht besteden, also auch in Bulgarien, entipricht, dab ein wegen eine» Verbrechens verurtheilter Unlerthan einer Großmacht zum Strafvollzug an den Vertreter der betreffenden Macht auSgelieserl wird. Demintsprechend ist der Russe Kalubkow in der Tbat an den Verweser de« deulschen Generalconsulat« al ben mit Wadrnebmung der russischen Interessen betraust» Vertreter ansgeliefert worden. Ü9a« damit deutsches Interesse oder gar ein Wunsch de» dcukschrn Kaiser», wie »« in der telegrapbischen Wieder- gäbe de» „Tiines '-ArtikelS tu «iuem hiesige» Blatte heißt, zu thun haben sollte, ist unerfindlich. Der Kaiser in Rußland. * Ucber den letzten Tag der Kaisermanöver zwischen Narwa und KraSnoje - Selo berichtet der Special- üorresxondent der „Post" au« Petersburg vom 22. August: Der letzte Tag der großen Kaisermanöver zwischen Narwa und KraS»o,e-^elo sollte zugleich die Enlscheidung der dreitägigen Schlacht dringen. Es war beute früh völlig ungewiß, wer al» Lieger her- vvrgehe« würde, wenn auch di» bt» dahin zurückgedrängte Ost armee, welche Petersburg »u vertbeidigen hatte, dedeuienbe Per- slärkungen, namentlich an Artillerie, erhalten Halle; 70 Geschütze standen ihr deute zur Verfügung. Die Westannee hielt e« danach für mehr gerathen, diesmal nicht -nzugr^fen, sondern den Feind in de- sesngter Stellung zu erwarten. De» Schlüssel der Stellung sollte die an oer Chaussee Narwa-St. Peler-burg gelegene Ortschaft Tscher- kovice bilden Bus der rechten Flanke fand die Lavallerie Raum, sich zu entlasten. Vom frühen Morgen an hotten die Truppen Ge schützdeckungen «nd DIroilleuraräberi au-gehobe«. An der linken Flanke dehnte sich sumpfiger Waid au», den man al» unpassirbar betrachten könnt«. Ta« Tors Korostowo war al» Stützpunkt de» linke« Flügel« mit Insanstrie und Ariillerte besetzt. Die Annahme, daß der Wald unpassirbar sei, sollte sich tndeß al» ein entscheidender Fehler erweisen; freilich bedurfte es der großartigen Ausdauer russischer Truppe», »m da« für unmöglich Gehaltene zu veilvirk- licheu. Ein russischer Berichterstatter, Herr Karowin, her sich bereit» die Lage vorher mit echt russischer Ltebentwürdtgkeit und sasi mit Hintansetzung seiner eigene» Interessen der au-ländilchen College» angenommen und besonder» seine ungewöbnllchen Personalkenntnisse in ihren Dienst gestellt hatte, sagte mir gestern, er wolle mir heute, am letzten Tag«, al» Ltcerone dienen; ich würde Dinge zu jeden bekommen, die ich nicht für möglich gehalten haben würde. Der Dnsseldorser Maler Rocholl und ich vertraust» uns dem gastfreund lichen Manne blindlings an. Wir drei begaben uns gestern Abeud um 12 Uhr zu« Bahnhof tn Narwa. um nach der eine Stunde entfernt liegenden Halbstatton Moslovice (so ähnlich hieß sie wenigstens) zu fahren. Ans dem engen Aahnbof in Narwa ging eS bunt her. An stundenlange Verspätung der Züge war man schon gewöhnt; aber jetzt, wo Alles abreiste. wuchs der Verkehr zu ungeahnten Dimensionen an. Da» war ein Gedränge und Geschiebe, worin man sich ziemlich hilflos vorkam. Es war auch glücklich 3 Uhr früh geworden, ehe wir nach Mvslovice befördert wurden Mosloviee ist, wie ne- sagt, „Haldslatton". Ei» kleines Brelstrbanschen, ohne Buffet, mit einen! kleinen Warstsalchen; das nächste Haus und einzige Han» aus eine Stunde im Umkreis ist 10 Minuten vom Ltalions- gedäude entfernt. Dem Namen nach ist es ein Hotel. Wir begaben iiiis bi», um nnS etwa» zu erwärmen; »S Halle natürlich wieder lücktig geregnet. Da» Haus mochte von Außen einen schmucken Eindruck. Al« wir aber hinetntraten, prallten wir zurück. Et» un erträglicher Dunst quoll nnS entgegen und wir sahen die großen Räume voll von Menschen. Da lagen aus dreistückigen, langen P,tischen die ausgesuchtesten Specimina der Gattung „Pennbruder", die eS sich für 2 Kopeken pro Nacht hier bequem machen dürfen. Daneben standen bunt durcheinander Sopha», Veiten »nd Stühle und aus diesen schnarchten Gendarmen, den Revolver tn der Hand, verunglückst Soldaten »nd Reisende oller Art. Im Schaiikzlmnier sür die besseren Gäste sab es genau so au». Freund Karow!» belegst zunächst eines der kleinen zweisitzigen Wägelchen mit Beschlag, das einzige Fuhrwerk, welche» aiisznlreiben war. Da wir aber z» Dreien waren, fuhr er aus gut Glück in der weilen Nachbarschaft »mber, ein Gefährt aus- zutretben. Er hatte aus »ine Kalesche gerechnet, kam aber endlich »ni '/,7 Uhr mit einem zweiten Wägelchen zurück. .Wir waren auch dafür dankbar »nd die Fahrt tn de» niedrigen, harten Dingern, ohne Rücken- und Seitenlehne, begann. Ans den durchweichst» Feldwegen spritzte der Schmutz wie gestern und bei dem scharfen Tempo der Fahrt flogen wir bald in die Höhe, bald zur Seite. Endlich kamen wir aus Lhanstee, auf der eS bester ging. Bald erreichten wir die letzlen in Reserve siebenden Truppe» de» Weslcorps, das weiter davon bei Tscherkovlce seine festen Stellungen Halle. Das an der Chaussee haltende Officiercorps de« Garde-Grenadic»Negi- mcnts hielt Herrn Karowin, der den Herren bekannt war, a», wir mußten aussteigen und mit den Herren frühstücken. Wutki, Vier, Wein, Limonade, Eier, Wurst, Schinken, Beefsteak« — jeder der .Herren brachte etwas an, Jedem miigte man in einem der Getränke Bescheid ihn», und in etwa zehn Minuten hatte man eine Portion Getränk im Leibe, die für 3 Tage l,ingereicht hätte. Wir erkannten, daß eS Zeit war, uns diesen gefährliche» Liebenswürdigkeiten zu eniziche», und unter dem unvermeidlichen Hurrah sichren wir endlich ab. Al» wir unsere Taschen nackjahen, waren sie gepfropft voll Eier, Gurke» und Fleisch. Ter Kanonendonner, den wir seit Uhr unanfbörlich gebärt hatten, schlug schon lauter an unser Ohr, die Truppenldeile wurden immer größer, ausgebreitestr. Aber eS gab noch Klippen genug; in jedem Lsficiercorps, an dem wir vorbeikainen, hatte Herr Karo- Win Bekannte, die »ns arme Jonrnalislen schlechterdings stärken wollte», und es kostete Mühe, diesen Ausinerksamkciien, die »»scr.ii sichere» Untergang herbeigesührt hätten, ansznwcichen. Links fuhrst ein schrecklich ansgewühltcr Feldweg ab. Mehrere Hobe Generale, die dort standen, rietben uns, diesen Feldweg ein- znschlagen; denn »in dem linken Flügel könnten wir Alles am besten überleben. Tic nächsten Stunden, die wir aus diesem We.st dnrchgcinachi haben, werden mir ewig im Gedächtnis; bleiben. Mit zäber Ausdauer zogen „ns die kleinen Ponys durch Sumpf und Wasser. Ost mußten > ir die Beine Hochziehen, ja das Wasser ging beinahe bi» zum Sitz, endlich stieg der Weg ein wenig an; wir kamen durch das vom linken Flügel des Westcorp» besetzte Kvro- slowo, ein malerisch zerfallenes Tori. Die lange Sasse war wobl lOO bis 150 Schritt breit; recht? und link» niedrige, altersschwache Blockhäuser mit theilweise eingefallenen Strohdächern, vor Le» Häusern knietiefer Schlamin, wac sich dazwischen entlang zog, war mehr Canat als Straße, liniere Ponns keuchten nach dem östlichen Ausgang, und als wir hier ankanie», waren wir mitten im Schlacht- gewühl Vor un- senkte sich das Gelände, drüben hob e» sich wieder. Tie Höhen hier und dort besetzt mit Insanierie und Artillerie, welche einen erbitterten Kamps sübrlen. Was nickst in der ersten Echlachlreihe stand, lag weiter zurück aus der nassen Erde und hielt kurze Ruhe, die wohlverdient war. Seit drei Tagen die an gestrengtesten Marsche, täglich 40- 50 Werst mit dem schwere» Ge päck durch Lumps und Modder der Straßen, des Nackt» keinen trockenen Fleck znin stlnbe». Die Leute war,» die ganzen Tage über nicht aus den Kleidern gekommen und dabei war Loch Alles von der besten Laune.
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