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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189007251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-07
- Tag1890-07-25
- Monat1890-07
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1890
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> Abteilung, l Reih« hoch- m, Seefischen, chracht. Auch tellung von dieser Halle Naschinen- bis Abends Treiben bei ! verschieden befindlichen, ! sie vor den an sich schon »in weil hier >lle selbst an- st. Wirsehen e und können in Empfang Textilindustrie ; an einem lerei mit der . wir können n Ort und drennerci uns ckrd. einladet; n Thätigkeit. sonderen Pa< des (deorgs- erDtaschinen- Halle, befindet > Ingenieur- zugleich der in Modellen, fehl in Pot»- ht sind. Wir >len, wenn der ; die freundti- nachten JUu- sfcndcn Tcrte . Am Abend, strahlt der l Parkhauscs en Fontaine» !, das durch der Kuppel Seiten hin Glühlichtern Theilen des in dessen spiegeln, ge- hinein einen er elektrischen nze wohl bis- cde, find die A. Siemens rg und neben schönen Vor- Panorama ist, Bremen rch seine um- nteresse bietet, iiloyddampfer d Rückfahrten .land geboten ngen mit den esuche unserer ner zuwendet, auf ein gutes wrstandes ein es eingerichtet n vermittelt, ind fern »er- n Bremen >n lllen, die uii« rn!" entgegen. Vorstand. M. Erschetmt tLglich MH Uhr. Nedtutis» »«t LrPkhMtt Aprechst,«-»» der »«anitta,» U>-1» Uhr. Nachmittag« 5—- Uhr. »» - >»««»»« »«r stk »t« »Lchfts»!^»», «»»»-r öefttmmtn, -nsernte «, «ochenragen ht» » >hr «»chMttt»,«. „ T«m». un» Krstt„eu sei tz dt» '.»Ühr. 2» tr« /ilialkn fir Ins.-2b>>»,h»r: Ott» Lle»»'S G,rtt«. «kllsreh UntversitStsstrah« 1, L-«t» Lösche. KaHartiienstr. 14 pari, und KS»i»Spl«tz 7. nur bis ' ,8 Uhr. ttWger IllgMaü Anzeiger. Organ fir Mit». 8-caI-Mick>te. Landels- «Geschäftsverkehr. vierteljährlich 4>/, Mk tucl. Vrittgerlobn b Mk , durch di« Post hezogea ü Mk. Jede einzelne Nummer 20 Ps. Lelegeremplar 10 Ps. Gebühren tür Lztrabetl az«u lt« Laaedtatt-Format gesalzt! »hne Poslbeförderung 60 Mk. «tt PostbefSrdrruug 70 Mk. Inftratr Kgespaltme Petitzeile 20 Pf. Gröh«r« Schriften laut uns. Prctsverzeichntsi. Tabellarisch«! u. Ztssernsatz nach hüherm Tarif. Ukllamkn »nter dem Nedactionsstrlch die sgespalt. geil« 50 Pf, vor denFamtllennachrrchten die Sgespattene geile 40 Ps. Inserat« sind ftets an die VexpeSition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung pnreuuwoi-uwla oder Lurch Post- Nachnahme. M. Freitag den 25. Juli 1890. 84. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachrmz. Im Anschlüsse an die Bekanntmachungen vom 25. Juni und 4. Juli d. I., den Verkauf sterilisirter Milch betr., machen wir weiter bekannt, daß auch io der LkronenApotheLe in Leipzig-GohliS und m der Aalken-Apotheke in Leipzig-Neuschonefeld keimfreie Milch zur Ernährung von Säuglingen unter den in der erstgedachten Bekanntmachung enthaltenen näheren Bestimmungen käuflich entnommen werden kann. Leipzig, den 22. Juli 1800. Der Nath der Stadt Leipzig, ln 5287. I)r. Tröodlin. vr. Krippendorff. Ausschreibung. Die Maurer», Zimmer- und Steinhaurrarbeitcn zu einem Flügclanbauc an der Schule Leipzig-Thonberg sollen in öffentlicher Ausschreibung vergeben werden. Bedingungen und Zeichnungen liegen auf unserem Bau amte, Hochbauverwaltung, Rathhaus 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 5 zur Einsichtnahme aus, auch werden daselbst Kosten- anschlagSformulare gegen Erlegung von l -4t für Maurer arbeiten und KO -s für Zimmer- und Steinhauerarbcileu auSgegebeo. Versiegelte «ud mit der Aufschrift: „Maurer- »e. Arbeite« zu Alügelanbante» der Schule tu Letpztg-Tdouberg" versehene Angebote sind bis zum l. August cr. NachmittagS 5 Uhr an oben genannter Stelle abzugeben. Jede Entschließung über Vergebung der Arbeiten behalten wir uns vor. Leipzig, den 2l. Juli 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. Id. 4ISS. vr. Tröndlin. Rüting. Lekanntmachnn ig>. fSsta» di« vrruetethung vou DerkaufSstäudeu in der städtischen Markthalle betr. Die zur Zeit noch iin Bau begriffene städtische Markt halle wird gegen Ende des lausenden Jahre« eröffnet und dauernd dem täglichen Marktbrlriebe übergeben werden. Vom Zeitpunkte der Eröffnung ab fallen die bisherigen offenen Märkte, welche auf den freien Plätzen und Straßen des Stadtbezirks abgchaltrn werden, weg und eS dürfen auf städtischem Grund und Boden unter freiem Himniel keinerlei Stände mit WochenmarktSwacircn mehr besetzt werden. Der gesainmte LvocheninarktSvcrkehr wird vielmehr in die städtische Markthalle verwiesen. Ebenso werde» vom gleichen Zcilpuncle ab die städtischen bieischhallen geschlossen werde», da für den Verkauf vo» Fleisch für Stadt- wie für Landflcischer eine größere Anzahl von FleischverkausSständen in der Markthalle vorgesehen ist und abgegeben werten kann. Es ist nun, um die innere bauliche Anordnung der Halle mit den Bedürfnissen deS Verkehrs und den Wünschen der Verkäufer i» Einklang zu bringe», ein Plan über die Bcr- theiluug der Vertaussstände und Waarengaltungcii auf dieselben «„gefertigt und beschlossen worden, vorbehaltlich ein- zclncr sich etwa noch ergebender Abänderungen, in Gemäßheit dieses Planes die Vermiethung der VcrkausSständc schon jetzt vorzubcrciten Tie Bedingungen, unter welchen die Vermiethung erfolgt, und deren Abänderung und Ergänzung jederzeit Vorbehalten bleibt, können ebenso wie der vorerwähnte Plan in den Stunden von tt—1> Vormittags und von 4—8 Uhr Nachmittags bei unserem Markthalleninspector, Herrn Schulze, NathhauS, I. Obergeschoß, Zim mer Nr. 18 «„gesehen werden. Die Miethprcise der Stände sind von dem Rathe in folgender Höhe für den Tag und den Quadratmeter, vor behaltlich der Zustimmung, der Herren Stadtverordneten, be schlossen worden: bei monatl. bei lägt. Zahlung 1) Fleisch, Wild und Geflügel ... 2) Süßwasserfische (der Wasserver brauch ungerechnet) Seefische und Krebse S) Obst und Grünwaaren, Südfrüchte und Dclicatesscn, geräucherte Fisch- Waaren (Aale, Pöklinge, Flundern u- s- w.) 4) Butter, Eier, Käse, Heringe . . L) Backwaaren, Mehl, trockene Gemüse lVorkost) Kl Blumen, HauSseifen 20 7) Kartoffeln 8) Hclrwaaren, Korbwaaren, Steingut, Lvpswaarcii, Seilerwaarcn und verwandte Artikel 10 -t ^ 9) für Eckplätze ist ein Aufschlag von 20 Procent der vorstehenden Preise zu entrichten. 10) für den Großhandel gelten die nämlichen Preise wie für den Kleinhandel, 111 die Zahlung bat stctS im Voraus zu erfolgen Wir fordern hiermit alle Diejenigen, welche die Absicht iaben, VerkausSstände zu mictbe», auf, innerhalb der oben- bezrichnetcn Stunden bei dem ebendort genannten Beamten, RatbbauS, l. Obergeschoß, Zimmer Nr. 18, sich zu melken und ihre Wünsche betreffs Ucbcrlassung bestimmter Stände anzubringcn. Tic Anmelrungcn haben spätestens bi- zum KO. August diese» Jahre- zu erfolgen; nur Diejenigen, welcke innerhalb dieser Frist sich melden, dürfen aus tbnnlicbste Berücksichtigung ibrer Wünsche in Bezug aus die Lvadl de» Stande» und dessen Einrichtung (soweit besondere Einrick,tungen nöthig erscheinen sollten) rechnen, spätere Bewerber gewärtige» Zurückweisung oder wenigsten« Hintansetzung Die Ordnung der Plätze erfolgt thunlichst nach der Reihenfolge der Änmelkung. Leipzig, den 19. Jul, 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Schulze. 40 50 ^ 30 35 20 ^ 30 20 80 20 30 20 H 30 -j l5 ^ 20 ^ ro 15 -f 20 P, cocenl de Bekanntmachung. Hierdurch bringen wir zur öffentlichen Srnntniß, daß wir die Fußwege und Tagcrinncn auf der östlichen Seite der Lmdrnthaler Straße zwischen der Hallcschen Straße und der Thüringer Eiseubahn, sowie die Schleußeu auf dieser Strecke und die obere Blumenstraße, zwischen der Lindentbalrr Straße und der Grenze der Hausgrundstücke obere Blumrnstraße Nr. 23d, 23, 3, sowie die Dorotheenstraße zwischen der Lindenthaler Straße und der Grenze der HauS- arundstücke 8 und S in Verwaltung und Eigenthum der Stadtgemeind« über nommen haben. Leipzig, den 1». Juli 1890. Der Nath der Stadt Leipzig. Id. 3989. vr. Tröndlin. vr. Redlich. Bekanntmachung. Die Pflasterung der Arndtstrasie zwischen der Bayeri schen und der LoSniger Straße mit Bruchsteinen soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeit liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, RathhauS 2. Stockwerk, Zimmer Nr. l t auS und können daselbst eingescben oder gegen Entrichtung der Gebühren,im Betrage von 0,50 welche eventuell in Briefmarken einzusendcn sind, entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „Pflasterung der Arndtstraste" versehen ebendaselbst und zwar bis zum 7. August 1890 Nach mittag- 5 Ubr cinzureichen. Der Nath behält sich da- Recht vor, sammtliche Angebote abzulcbncn. Leipzig, den 2l. Juli 1890. DeS Natb» der Stadt Leipzig Id. 4100. Straßenbau Deputation. Bekanntmachung. Die Umlegung beziehentlich Ergänzung der Granitplattcn der Fußwege der Tauchaer Straße soll an einen Unter nehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeit liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, NatbbauS 2. Stock werk, Zimmer Nr. ! l auS und können daselbst eiugeseben oder gegen Entrichtung der Gebühren ini Betrage von 0,75 welch« rveiilncll in Briefmarken cinzuscndcn sind, entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Fußwege in der Tauchaer Straße in Alt Leipzig" versehen ebendaselbst und zwar bis zum 1. August 1890 Nachmittags 5 Ubr cinzurcimcii. Der Rath behält sich das Recht vor, sämmtliche Angebote abzulchnen. Leipzig, den 22. Juli 1890. Ib. 4100. DeS NathS der Stadt Leipzig Straßcubau-Dcputatio». Zur internationalen Lage. Vor Kurzem war iu Frankreich die Meinung verbreitet, daß die Stellung des Finanzministcrs erschüttert sei und baß auch lcickit das ganze Eabinet in seinen Stur; verwickelt werden könnte. lDavou ist cS jetzt wieder still geworben, cs wird vielmehr versichert, daß die Opposition der Festigkeit und dem guten Willen der Regierung vertrant, die sck,webenden Fragen bcn Bedürfnisse» der Gegenwart entsprechend zn lösen. Der Patriotismus gebiete, angesichts der Vcr Wickelung der äußeren Politik, die Regierung zn unter stützen. Man betrachtet also in Frankreich die inter nationale Lage als verwickelt und hält cS demgemäß für nützlich, die bäuSlichcn Streitigkeiten zu vertagen. Von der wahren Natur und Tragweite der bestehenden inter nationalen Differenzen dringt wenig oder nichts in die Oeffentlichkeit. Wir wißen nur, daß ein Streit zwischen Frankreich und England besteht wegen der Ucbcrnahme des Protektorats über Zanzibar durch England, wir wissen ferner, daß Rußland die Zlbdankung des Prinzen Ferdinand als Fürst von Bulgarien mit größerem Eiter betreibt als je, und daß in Italien die Besorgniß herrscht, Frankreich beabsichtige, Tunis zu annectiren. DaS sind offenkundige Thatsachcn, aber wir sind nicht unterrichtet über die Forderungen, welche Frank reich an England gestellt bat als Gegenleistung für die An erkennung deS englischen Protceloratö über Zanzibar, cS scbil an jedem Anhaltspunkte für die Verhandlungen, welche zwischen Rußland und den übrigen Unterzeichnern deS Ber liner Vertrags wegen Bulgariens gcsllhrt werden, cS besteht endlich keine Gewißheit darüber, ob die Besorgnis; Italiens westen der drohenden Annexion von Tunis an Frankreich bc gründet ist oder nicht. ÜS will unS scheinen, daß allen diesen Diffcrcnzpunctcn eine höbere Wichtigkeit beigelcgt wird, als ibnen zukommt, weil sic in eine Zeit politischer Ruhe fallen. Frankreich würde gegenwärtig die tunesische Frage nur dann aufwerfe», wenn cS die Ab;lcht hätte, loSzuschlagen. Das kann ihm aber um so weniger aiistcsonncn Werden, weil sich gegen wärtig die französische Flotte in einem jammervollen Zu stände befindet, der kaum noch actionSsäbig genannt werden kann, und weil England offenbar die Avsicht hat, die Angelegenheit in Güte auSzuglcichen. Daß die schlauen Engländer natürlich auch bei diesem Anlaß ihren Vortheil nicht au- den Augen lassen wollen, entspricht ihrem Wesen, und die Franzosen werden allen Scharfsinn anwenden müssen, um bei der von England vorgeschlagencn Grenzregulirung de« beiderseitigen Interessengebietes in Afrika nicht zu kurz zu kommen. Dem Vernebmen nach sollen die Verhandlungen durch zwei englische Telegirle in Paris ge führt werden, »in dir Angelegenheit zn einem schnellen und beide Tbeile befriedigenden Ergebnis; zu bringen Erst wenn dieses erzielt ist, soll die zweite Lesung der Hclgolandbill im englischen Unterbaust stattenden. Die bulgarische Thronfrage ist seit der Abreise deS Prinzen Ferdinand nach Karlsbad und der Erschießung des MajorS Paniya mit einem Eifer verfolgt und erörtert worden, als ob der europäische Friede von der Abdankung de« Prinzen Ferdinand abhingt. Man hat den aussichtslosen Versuch gemacht, Zwietracht zwischen Deutschland und Oesterreich Deutschland« von Oester««» e^undtn. mn ^ ^ ihm nicht zukommend« ^ Unbeil zu stiften vermochte. ES sollte vie die Freund- alS ob Deutschland vollkommen f«'- Hand °a"e,^d>^ F «UW. HL- AL ausgeschlossen, welches bekanntlich Deutschland zur .> mit den Waffen in der Hand verpsl.ch et. V^ srste . reich-Ungarn von Rußland angegriffen w. d D « LL-'hew^ land doch nicht so weil ginge,,, daß wir dm nack u s"' Darin hat st» auch beute noch nicht« geändert, Deutschland betrachtet Bulgarien °lS außerhalb ", liegend und überläßt eS Rußland, welche Mu k -- dw-m Ballanstaa.c gegenüber »u befolgen für gut d f."dc Vcn einer Aunäberung Deutsche,,dS an Rußland n t « BundeSverbältnißeS ,u Oesterreich-Ungarn kann ernstlich die Rede sein, und eme solche wird auch v°n t.m diplomatisch gut geschulten Rußland gar "wartet Wir wollen mit Rußland ,n Frieden leben und hoffen, daß diese Macht den gleichen Wunsch Deutschland gegenüber hegt, damit ist unser Verhältniß zu Rußland erschöpfend ge- ^"'A'^haben sich in neuester Zeit auch noch MeinungS- verschicdenbeilen zwischen Italien und Oesterrcich-Ungarn auS Anlaß der Schließung de- italienischen Schulverem» ..l'ro psina« in Triest und Trient ergeben, die writcre Kreist zu ziehen beginnen, und endlich ist noch cm Zwischenfall m -jUZa hinzngckommcn, welcher die Beschimpfung der italienischen Fahne durch eine Anzahl Franzosen betrifft. <L« erscheint selbstverständlich, daß dieser letztgenannte Fall durch eine Ent schuldigung von französischer Seite beglichen wird, dagegen ,Hnt c«, daß die Schließung de« italienischen Schul- ve-.ei»S die öffentliche Aufmerksamkeit noch längere Zeit de- schästigen wird. CriSpi hat die Präsecten tclegraplnsch angewiesen, jede gegen Oesterreich gerichtete Kund- gebuug wegen Auslosung de« italienischen SchulvcreinS unter allen Umsländen und mit allen Mitteln zu ver hindern. Er bat durch diese Verfügung zu erkennen gegeben, daß er die Maßregel nicht für wichtig genug erachiel, um das gute Einvernehmen zwischen Oesterreich Ungarn und Jkalicn zu störe», daß cr vielnicbr die Erörterung und Ver ständigung über diese Angelegenheit den beiderseitige» Re gierungen ausschließlich anbeimgcstcllt wissen will. ES Nt die« der allein richtige politische Standpunkt. Verbündete, welche Werth aus ihre srcimdschaftlichci, Bezicbnngc» legen, könne» solche Angelegenheiten nur vertraulich erledigen, patriotische Aufwallungen haben nicht das Recht, der R'cgicrmig de» Weg vorziischrcibc», welchen sic cinkallcn soll. Wenn ein Bündnis; durch jeden derartigen Vorfall zerrisst» werden könnle, dann hätte cs übcrhaupl keinen Werth. Die österreichische Regierung muß wisse», weshalb sic de» Verein ausgelöst bat und ihren Slaudpiinct unler allen Umständen ausreckil erhalte» und vcrtbeidige». Wir könne» hiernach unsere Ai-fsassiing der gegenwärtigen inleruationalen Lage dabin zusaiuuicusasse», daß sic nicht dazu geeignet ist, wirkliche Beunruhigung zn erzeuge». Streitig keiten wie die vorliegenden bade» immer bestände» und »'erden sich stets erneuern, ohne deshalb Bedenken wegen der Möglich keit, den Frieden ausrccht zu erhalle», wachzurust». Wenn der feste Wille auf irgend einer Seile besteht, den Friede» zu brechen, dann reicht die winzigste Ursache auS, »m die Entscheidung derdeizusiihrcn. Glücklicherweise ist aber Keule daö Fricdciisbcdürsuis; oder doch die Einsicht, daß der Friede unter den bestehenden Verhältnissen den, Kriege vorzuzieheu sei, so stark, das; auch ernstere Differenzen, als die vorbaiidencii, kaum auSrcichc» würden, um die Brandfackel eines Welt krieges zu culzündcn. » Leipzig, 25. Jnli. * Im „Reichs-Gesetzblatt" wird da« Gesetz, betreffend die Fricdenspräsenzstärke des deutschen Heeres, wie cö au« den Beschlüssen des Reichstages und des BundeSratbS hcrvorgeg-»iacn, pnblicirt. Die Allerhöchste Vollziehung ist datirt: an Bord M. A. „Hohenzollcrn" Nord Fiord, den tö. Juli 1890. ß. 1 setzt die Frieden,Präsenzstärke de« deutschen Heeres für die Zeit vom t. Ociober MX, bis zum Ol. Mär, ItM aus 486 983 Mann fest, auf welche Zahl die Einjährig-Freiwilligen nicht in An rechnung kommen. 8- 2 bestimmt: Vom l. Oclober 1890 ab werden die Jnsanterie in .... 538 Bataillone, die Kavallerie in .... 4<N k-catrvnS, die .veld-Artillerie in . . . 434 Balc.-ric-n, die „>,»-Artillerie in . . . 3l Baiacllone, die Pioniere in LO Mitaillone, der Tram in Ll Baiaillon« formrrt. .* Die Nummer 23 de- ..Reichs-GesttzblatteS" enthält das Gesetz, betreffend die Eonsulargerick'tSbarkeit in Übernahme einer Bürgschaft seitens des ckceichs für die durch Einrichtung einer anderwciten Rechts pflege dortselbst erwachsenden antheilmäßigeil Kosten. » Verschiedene Berichterstatter wissen bereit« genaue ^ Drutschrijt de «' Reick> ska,,, ler a ü d e r da« deutsch.englische Abkommen bezüglich Ost r„u"' die demnächst veröffentlicht werden stll Selbstverständlich bandelt cS sich bier lediglick, n», Ver- ^ ss?'""'U'ch auch insofern, als in der Denkschrift Vk-HLO,,iss^ n r!r?k"Entwickelung der coloniale» >n Ostafrika mitgetbcilt werde» soll. Ob diese L erm",l"mg richtig gewesen ist, wird fick, späterhin zeigeu de vÄllL^'" L ^ß °m solcher Plan eL " Regierungen dem Reichstage in seiner nächsten Tagung vorgelegt werten wird. ' * Die .Natiooalliberale Correspondenz" schreibt zur Lage: Die günstigen Hrnte-AuSstchten, von denen noch vor wenigen Tage» amtlich berichtet worden, gestalten sich leider von Tag zu Tag weniger befriedigend. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird das "ahr 1890 eine wesentliche Schwankung der Äetreidepreise nicht iiu „äesotge haben. Tie Einfuhr in der ersten Halste des Jahrc> ist degreillicher Weise »och großer alS im gleichen Zeitraum des vorige» JahreS, weil der Ausfall der letzten Ernte eine noch größere Aen-ze „,c Deckung des inneren BcdarieS erforderlich macht, als die Ernte von >888. Tie Preisgestaltung dürste sich unter dem kin- slud der ungenügenden Production deS Borjahres und der fchlechter werdende» Aussichten aus die diesjährige Ernte derart vollziehen, pag wenigstens ein nennenswerther Preisrückgang nick l erwarten ist. Gewiß ist auch der dlirch die iiidustricile Tbatig- ielt bewirkte Stand der EonsuiutlonSkrail ein preisbestimmriides Moment, das indessen bei langsam rückläufiger wirtbscha'tlichcr Ve- weguna sich »>>r sehr allmälig gellend zu machen pflegt, also in diesem Jahre schwerlich »och einen merkbaren Eins!»;'; auf die Gestaltung des Gctreideprcises nehme» durste, linier diesem Gesichtspunkt wird die Zurückhaltung richtig zu versieben sein, die sich die radikalen politischen Parteien im Frühjahr anse'rlegten, indem sie auf eine Erörterung der Kornzollsrnge immer wieder Verzicht leisteten. Ter überaus günstige Saatensland im Mai und Juni war nicht geeignet, die alten Wunden der künstlich hcrvorgeruienen Unzufriedenheit wieder auszureißen. Tie Aussicht aus eine reiche Erule und in deren Folae auf sinkende skornprelie mochte manchen Nichts- als Partei-Taktiker» sogar den Wunsch nahe legen, daß von dem Kor» zoll möglichst wenig die Rede sei, damit bei einer gewissen Classe von urtheilslvsen Wählern eventuell die Meinung sich Heraushilde» könne, eS bestehe ein ursächlicher Zusammen- Hang zwischen ihrer Stiminahgahe am 2l. Februar »»4 der Perl cllignn.; der Lebensmittel. Die'e Reserve werden die l-ezeichnelen Meister der Taktik »uninehr aufgeben dürfen, sofern nicht ei» enfheidender Wilterung-umschlaa noch in »wöcster Stunde die Ernte-Ausstchlcii vom Ansang des Monats wieder verstellt. Es ist jc« verständlich genug, wenn ein führendes Organ des liberalen Radikalismus der Entschuldigung für die jüngst beobachtete Reserve die Bemerkung anfügt, ii» Herbst lasse sich besser darüber dcibaitiren. In dieser takliichen Hinsicht gelte» eben auch für den Rndicalismus jene Nütz- lichkeitS-Erwägnugen, die man, wo sie dem Ernste der politischen Lage entgegeiigebracht werden, als Halbheit der „Auch-Liberalen" u. dergl. mehr zu brandmarken beliebt. * In der IV. Adlbcilung des Internationalen me- dicinischrn CongresseS: Pharmakologie, wird eine DiS- cussion über die Pbarmakopöcn der verschiedenen Länder vorbereitet. Die Herren Langgaard »nd Hirsch werden über dieselben reseriren. Ein zeitgemäßeres Tbcma, so führt die „Deutsche Mckicinische Wochenschrist" in ihrer füngsten Nummer aus, dürste bei deui sonstige!, einheitlichen Vorgehen der medicinischrn DiSkiplinen in den Enllnrländcru wohl kaum am Platze sei», um endlich den verschiedene», in de» Pbarmakopöcn fast aller Länder vorhandenen, sich vielfach widersprechende» "Angaben und anderen Mißsländcii zu begegne». Eine einheitliche Richtung wird sich freilich nur da»» dcr- stellen lassen, wenn mit zweifellos dem moderne» Fortschritt auf dem Gebiete der Pharmakologie nicht mehr entsprechenden Anschauungen cndgiltig gebrochen, d. h., mebc als die« bisher geschah, »och tüchlig ausgeräumt wird. Rack, den Neuerungen und AuSiiierznngc», welche in dein demnächst erscheinenden deutschen Arzneidnche vorgcnomme» und i» den Fachdlätlern zur Kenntnis; gebracht sind, bleibt so manches z» Ib»» übrig, nicht z»n> geringsten auch nach jener Richtung, das: neuen und bewährte» Errungenschasteu der denselben gebührende Platz auch gewährt wird. * Wie die „Hallisckie Zeitung" erfährt, wird in einigen Tagen von I>. Warncck ei» „Offener Brief an Herrn vo» Wissmann" erscheine», der die llrthcile des Herr» ReichScommissarS über die Missionen beider christlichen Eo» skssivuen einer eingehenden sachlick.cn Krilik unterzieht. Tic Mittkeiluiig des Herrn von Graveuren»., daß das Befinden de« Rkick.SkoiiiinissarS vou Wusina»» fick, durch die Ei r.-gniig über die Prcßpolemik, welche seine Acußcruiigcn bezüglich der cvangclischeu MlssionSIbätigkeii hcrvorgcrufcii bade», wieder verschlimmert hat, scheint hiernach nicht im Stande zu sein, auch nur einen kleinen Aufschub der Fehde zu bcwirlen. * Bei den in Mainz statlgcbablcn Wal.liuniiiierwal.lcii für den hessische» Landtag wurden 1285, Sl. für die Eandidalcu der Socialkcmvlratcn, 900 St. sür die der Nationalen und Freisinnigen und 820 St. sür die des Een trumS abgegeben. * DaS würtlcmberczischc Ministerium de« Innern wendet gegenwärtig der Hebung der Landwirthsck.ast ganz besondere Aufmerlsamkeil zu. In dem vor einige» Tagen scstgcstcllten Etat der königlichen Ecntralstcllc sür die Laiidwirthschafl sür 1891/92 und 1892 93 ist namenllich die Rindvieh und Schweinezucht außerordentlich berücksichtigt. Statt seitheriger lOOOO.F sollen lünslig jährlich mindestens Il.oooo für Förderung der Rindvicbzucht und des Molkcreiwcsens ausgcwcndct werden, und statt seitheriger 200 .4k für die Förderung der Schweinezucht fortan 2«>oo.<5 Ter bcdentcntc Mehraufwand ist um so freudiger zu l e grüße», als dadurch hauptsächlich auch die Kleinlandwirlbe zur Thätigkcil in der Rindvieh- und Schweinezucht, der Hauptqucllc der landwirlhschasllichcn Einnahmen, aufgemunlerl werden. » * -» * AuS dem Umstande, daß der LandeSpräsidcut vo» Oesterreich-Schlesien einem zn seiner Begrüßung er schienenen katholische» Geistliche» den Gebrauch der eze bischen Sprache verboten balle, daß seilen« de« Leiters der ssirr aucr BczirkSbauptiiiaiiiffck.asl der Verkehr mit der slawische-, "Je- völicrung in deren Muttersprache verboten in,d in K.unten seitens des Landcöpräsidculcit sür die deutschen Lantiags Eandidaten Propaganda gemacht worden sein soll, i'ck'lies,! die „Politik", daß sich eine Schwenkung von reck.iS nach links, vo» den Slawe» zu den Deutsche», vou dem Ketetlireu mit den aiitonomistischen Principieu z» starrer Centralisaliou. von der konstitutionelle» Regie,uugsform zum Parlament«!! n Absolutismus zu vollziehen beginnt. Tic Deutsche» find augenscheinlich im Begriffe, sagt die „Politik", wieder das Tlaatc-klcid anznlcgc», dessen sie sich auf einige Jal.rc als unbrauchbaren Vestimento cnllcdstit haben. Jbucu schaden solche Kleinigkeiten, wie z B bic ("Kavitation nach dem Aus lände, ganz und gar nicht. Tieie sind nur für die Inferioren compromittirend. Es wäre tbörick'tz ror dieser sich vollziehende» Schwenkung die Augen zu schließe»; wir sind selbstverständlich nickt »aiv genug, die« zu tbu» Wir wisse» nur zu gut, das; Misere Kraft dazu nicht auSreickst, die Vollendung dieser Schwenkung zu Verbindern, und so sind wir denn fest eulfck.lojsc», u»S evcnlucll aus das Schlimmste gefaßt zu machen liebe, raschen würde u»S bestimmt keine Erculualitäl. Wir haben
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