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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188908231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-08
- Tag1889-08-23
- Monat1889-08
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.08.1889
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ftüh «V. Uhr. »rOULN-U »UH TLPtHMKN 8»da»«öguffe ». Aprrcht»»tr> der Leliti»». G«r»ma^ 10-18 Udr. Ruchmiiiagö b—s Uhr. tzvl de» »ach« sch »«»atz»« »er für »ie »ächAkalgeud« »»«er üeM«»t„ z,fer«t» >» W»chm,»«sr« dt« I Utzr N«ch«m«,s. „Gau, »,» Ke Klage» früh »>«',» Uhr. 3, »n> FiUilr, str I,s.L„«tz»r-. LN» Me»». UniverstläGftraß« 1. «»>t« Lüsche. K»th«i>r»Kr. 2» Port. »nv »öut^platz », >»r bi« Uhr. UpMtr.Tagcblait Anzeiger. Lrgan für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. »lerleljährttch <»/, Mk. tticl. Vrtugerloh» L Mk., dnrch tzch Gast dq»,e» « vii. gpd« etuzeln, Nummer ») Pf vele^remplar 10 Pf. b>hrr, für Extradeilager <>» Tuqrdlatl-Format grsalzt) «eb>» »h»e Poftdelärderuug - »1t Pvftvesürderuug 7V Mk. Inserate -gespaltene Petitzeil« M> Pf. Gröher, Schnste, lau« aus. PrrGverzmchuiß. Tabellarischer ». Zifferusatz »ach hvherm Taril. Reelamea »uter dem Nedacti,ulstrich dk sgespalt. Zeile ÜVPi„ v»r de» Familie» »ackrichte» die Sg«i»alle»e Zeile 40 Di. Iuserut« si»d stet« a» die Gxpetttt«» zu i»»de». — Rabatt wird »ich« gegedea. Zahlaaz pruavumaruuäo »der d»rch Post- »achnahme. 235. Freitag den 23. August 1889. 83. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Wege« de< Einlegen- von Wafferrohrsträageu wird die Bayerische Gtra-e d«l der Mollke-Straße di» zur Kankiiraßc »»» Freitag, de» MS. ds«. Vkts. ad «ms dir Dauer der Arbeiten für de» gesa»«tea Fährverkehr gesperrt. Leipzig, dea 21. August >88S. Der Rath der Stadt Lrtpziq. H. S2S1. 1)r. Georgi. Hennig. Ausschreibung. de» Re»da« der Turnhalle für ba< Vktcolat» Gyurnasiu« betreffend. 1) Die Kienrpnerardette», 2) die Glaserardette» V) die Aastretcherarbette» solle» vergeben werden. d>« Aideridverzetchmsse und Vedin- gunaen k-nnen bei unserer Hochbauverwaltung. Rathhonö. 2. Obergeschoß. Zimmer Nr. L, gegen Erlegung von SO ^s siir ein Doppelexemplar entnommen und daselbst die Zcich- «lagen einzeseheu wrrven. Dl« Gebole sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Turuhalle des Rte»l«tgy«uaffu»»s, Klearpnerardetteu" brzleheattich Glaserarbette«" - «astretcherardeite»" Rö »um ll. Septeober «v. Rach»ittags S Uhr a» ovenbtteichneler Stell« portofrei eiozureichen. Wir behalten un« die Auswahl unter den Bewerbern »der die Ablehnung sämmtlicker Angebote vor. Leipzig, den 19. August 1889. Der Rath der Stadt Leipzig. Id. <188. Vr Georgi. Rüling. Ausschreibung. Der nuterzetchuete G«mei»deratb Hot »ach Gehör der aaliegenden Eruidtlücksbesmer beschlossen, die Fußweg« der hiesige» Bogitlaw- si eh« durch Leitung vou Graultplaiien und dergleiche» Schwellen »ach „ diesem Herbste neu Herstellen zu lasse»; a«ch sind bei dieser Gelegenheit regulartvmLßtg die Fallrohre mit »u unterführe«. Die betreffenden Arbeite» und bei. Lieferung-» werden hier- b»rch uu-geschcieben; Blaukettö lieg»» im hüsige» Ralhhause, Zimmer Nr. 1. »o» T-nuadeu». de« »4. ds«. M»»„ a» z»r Abholung bereit »nd sind auögesüllt bi« P«,«ade«V, de« II. A««ust v„ Mttta,« tl Uhr» rmwerkirt mit der «usschrist: , Kuhwep« v»,tsla»stratze" », «letcher Stelle wieder abzugkben. Bvlkmarsdorf, dro 81. August 1889. Ter Ge«et»h,r«th daseldst. Lohs«. Sem.-Borst. Pkkauutmachuug. Ver hiesige Herbftjahr»art» «iid in oiesnn Jahre nicht, wie i» «edrrre» Beröffentlichuuqe» z» lese» lft, am 9. »nd 10-, sondern am 16. und 17. September abgehalteu. Don», am 80. August 1889. Der Gtadtrath. Htiarich. Bürgermeister. Englands auswärtige Politik. Die Interpellationen des englischen Unterhaus-Mitgliedes Laboucköre Vom 17. und 19. August mit den daraus erfolgten Antworten des UaterstaatOsecreiairs des Auswärtigen Aer- gusson haben einmal nieder Belege siir die Tbaisache geliefert, wie schwierig die Stellung eines Ministers des Auswärtigen in England ist. Der Gerank.-, nach irgend einer Se>te bin akbundrn zu sein, ist für die Engländer von heute unerlräglich, sie wolle» sich die absolute Freiheit wahren, den Umständen u»d ihren Interessen gemäh zu hanteln, wie Fergusson es in seinen Antworten wiederholt als die sür England allein mög liche Politik bezeichnet hat. Das ist nun allerdings ein Standpunct, mit welchem auswärtige Mächte nichts anfangen können, und das hat denn auch Salisbury sehr wohl ein- gesehen, all er in seinem Organ, der .Morningpost". ver- tünden ließ, daß in einem Ikriege England- Play neben dem Dreibund fei, daß er mit diesem siebe und falle. Das ge schah zur Zrit der Anwesenbeit Kaiser W'lhelm's aus der Insel Wight, heute stimmt die .Mrrningpost" einen wesentlich andern Ton an, beule legt sie den Nachdruck aus dea mora lischru Einflug, welchen die Machtstellung Englank« ausübt. Es ist unendlich schwer, wenn nicht unmöglich, den ge- wuadrnen Erklärungen der .Morniugpost-, welche sie mit Bezug aus die Inlerpellatioa Ladouchsre's macht, einen ge meinverständlichen Sin» unterzulegea. es rrgirdt sich daraus »ur das Streben, c» aller» Parteien recht zu mache«, und das ist bekanntlich vergeblich. Der Satz. daß es dem Auslände gegenüber keine Parteien giebt, sondern daß in der onswär t gen Politik all» Parteien zusammen sieben müssen, ist au England nicht anwendbar, denn vor vierzehn Tagen schwärmte man in England sür den Dreibund und heute ist es schon wieder die Politik ver freien Hand, welche von der Mehrheit vl« maßgebend anerkannt wird. Die „Morniugpost" sagt von Kaiser Wilhelm, baß er nach England gekommen sei. um trn gordischen Knoten der Ungewißheit von Englands au«- wärtiger Politik zu durchbauen uns sich selbst zu überzeugen wie di« Sachen eigentlich ständen. Da« ist ein vielversprechen der Anfang sür e nen Artikel, welcher bestimmt ist, bi« «us» wärtiqe Politik England« barzul^e», aber ver weitere vrrlau der Erörterung entspricht dem Anfang nicht, denn die „Mor- »iagron" sährl fort: Kaiser Wilhelm Hab« erkannt, daß. welche Partei in England auch am Ruder steh«., schwerlich ei» Mann ins Auswärtige Amt gelangen werde, welcher «>t den Geschicken des britischen Reiches spiele. Die Erkennt»» z den den gioß n Hilfsquellen Englands bade allein schon eine lebhafte Besnebigung in Berlin erzeugt. Fürst Bismarck sind« in der Politik Englands im Allgemeine» «ine moralische Ualerstützung, die ebenso wirksam sei, aber weit weniger ver legerheit bnnge, ol« ein schriftlicher Vertrag, um den er Eng land auch wahrscheinlich nicht einmal bitten iverd«. Dähre»d E»ql«»d sich sem« H«,dlungssrriheit bewahre »nd keine Ber- Vßlichtunßen eiiigrhe, welche seine Beziehungen zu Rußland »» Gremkwich r»mpr»»itt»rr» ksnaten, Hab« «Hess» »i« Deutschland voa der Stärkung des Dreibundes eioeu erheb« lichen Gewinn. Der ganze Wortschwall mit seinem .Wem»' und .Aber" besa-t nur. daß Englands Seemacht überall mit Achtung anerkannt werde und. wo sie ihr Gewicht einsetze. auch de» Erfolg verbürge. Wenn man aber einen Sinn damit ver- diliden will zur Beantwortung der Frag«, ob England aus Seilen de» Dreibundes steht oder nicht, so steht man vor einem Räthsel, weil die aus W>lle»sübereinst>mmung beruhende Willenserklärung unter Männern so viel gilt, wie »in geschriebener Vertrag, dir .Morninaposi" aber einen Unterschied macht zwischen» Diesem und dem Männe-wort. Die bloße moralische Untersiüyung Englands kann dem Dreibund nichl genügen, dieser Bund erhält nur in dem Falle einen MaLt- zuwach», wenn England die Verpflichtung übernommen hat. m Falle eines europäischen Kriege» seine Flotte in dea Dienst de- Dreibünde» zu stellen. Ist eine solche Zulage nick» ertbeilt, dann kann uns die ganze Seemacht England» nicht« Helsen, und Frankreich und Rußland kann e» auch nur daraus ankommen, ob Englands Flott« mit dem Dreibund geht oder nicht. E« wäre ja auch noch der Fall denkbar, daß England neutral bliebe, aber dies« Neutralität würde immer nur so lang« wädreo, als England sie seinen Interessen entsprechend erkennt, sobald di« M'ttrlmrer-Inleressen in» Spiel kommen, ist es mit der Neutralität zu Ende, und Englank« Flott« würde dann da zu findeu sein, wo die Flotten des Drei bundes sich vereinigen oder einzelne derselben operiren. Man ersieht daraus, daß die Interpellations.Spielerei Labouchsre's «nd kie Silbenstecherei der „Morningposi" ganz zwecklos sind, weil sie an der Tbaisache nichts zu ändern vermögen, daß England mit dem Dreibund zusammenwirken wird und muh. um den Besiystand im Mittelmeer im Gegensatz zu Ruß land und Frankreich aufrecht zu erhalten, die ihn verändern wollen. , Di« soaenannte Politik der freien Hand dient England nur, um Rußland und Frankreich Sand in die Augen zu Irenen, in Wahrheit sind beide Mächte sich darüber klar, daß mündliche Abmachungen zwischen England und dem Dreibund genau dieselbe Wirkung haben, wie ein geschriebener Vertrag. „England bat nach keiner Seite bin bindende Verpflichtungen übernommen" — ist eine leere Redensart, welche weder die Engländer, noch da» Ausland zu täuschen vermaq. Wenn die englische Politik dem Dreibund eine moralische Unter stühung gewähren soll, dann muß sie auch sür den Kriegsfall bestimmte Bahnen iane halten, mit den ..Umständen" und dea Interessen" ist de« Dreibund nicht gedient, bas weiß Herr Labouchöre ebenso gut wie Fürst B>«marck und Sali»b»ry Wir kommen demgemäß zu dem Schluß, daß die Ant worten Ferguffon's und der Artikel der „Morningposi" keinen anderen Zweck baden, als einen inkiScreten Fragesteller und die hinter ihm stehenden Personen >»it einigen leeren Redens arten abzuspeisen und sie zu verhindern, daß sie nne Beun ruhigung in das Land tragen und aus da» A»-lanb auSdrhnen, welche im Interesse des Friede»- unbedingt vermieden werden muß. E» ist ohne Weiteres zuzngesleben. daß ein Inselreich wie Großbritannien mit große» Eolonien in allen Wclttbkilen nicht mil demselbe» Maße gemessen werten kan», wie die übrigen eurepäisch-n Großmächte, deren Besitzstand durch idr» Landmacht vertheidiqt wird. Da aber England neben seinen Colonial - Interessen auch europäische In teressen zu wahren bat. so genügt sür seine auswärtige Politik nicht der Austausch vou Höflichkeiten mit de» übrigen Großmächten, sondern e» liegt in der Natur der Verhältnisse, daß für bestimmte Fälle auch bestimmte Verabredungen getroffen werde» wüsten, wenn England nicht an- der Reihe der europäisch-n Großmächte a»»sche!den will. Englands europäische Interesse» si,d„, mit seinen Colonial Interessen in untrennbarem Zusammenbanae. E» kann ibm ebenso wenig gleichgillig sein, daß Rußland seinen europäischen Besitz bi» nach Konttantmopel erstreckt, wie eS sich damit zu »riebe» geben kann, daß Frankreich seine Küstenlinie am Millelmeer verlängert. W>e die .Morningposi" vor 14 Tagen ganz richtig saate. steht und fällt England« Ein fluß in Europa mit dem Dreibünde, weil durch große Besitz Veränderungen in Europa auch die Eolonialmacht Englands gefährdet wird. Herr LabouchKre hat durch seine Interpella. lionea an der wabren Sachlage nicht- geändert, er bat damit nur einen Schlag in» Master gelhan. * Lripzisl, 23. August. * Ueber den Gegenbesuch de« Kaiser» von Nuß land »st bi- zur Stunde eine amtliche Miilheilimg nicht erfolgt. Zur Sache wird der Münchener „Allgemeinen Zeitung" aus Berlin geschrieben: Kein Tag vergebt ohne eine neue LeSart über dea Regen besuch de« Kaiier« von Rußland. Nachdem eine Wie di Melkung, daß der Zar, und «war aus dem Landwege, om 27. August hier eiuireftea werde, kaum »och Widerspruch gesunken Halle, wirk jetzt von Lt Petersburg »nd vo» Kopenhagen au« ein Besuch nich, i» der Neiw«haliplstad». sondern in Potsdam «ngelündigt. wührend defien der Zar und der VroßsürK-Tdronsolger das Marmorvalai« bewohnen würde». Gleichzeitig wird der Zeiipu,cr für dielen Besuch »om 87. August o»s den 6 September verlegt. Die Quelle und die Motive dieser Meldungen mögen »nuntersuchk bleiben, da in diesigen »nierrichtrten Kreisen vo» einer »enkering der Re lebiepositio i d ö Zaren »ichiö bek >»nt ist. -« gilt auch jetzt »och alö zuverlässig, daß der Za am 27. August hier elatrifft und, wie bei srüdereii Anlässen, in de russischen Bvischas» Wohnung nimmt. Die bezüglichen Vorbereitung-» sind im Gonge. I« der Sach« selbst würde auch ein« Abändeivng der Disposition«» sür de» vemch wenig ändern. Nachgerade ist von alle» Seiie» »ers,chi worden, die Tbaiiach-, daß der Zar ken v»r- iährtge» Besuch de« Katiers Wilhelm erwidern wirk, in Abrede zu stellen Die Gründe, welch« diese Ablevgnung d« Besuch« V«I. «»laßt habe», find »»ch he»1e »och ebenso räihs-lhaft wie vor Mouaie». Zudem brinar ei» hiesige«, zuweilen au- Regierung«« kieisca l»s»r«irte< Blatt ein« Auöetnandrrsetzung. di« sür die veurlheiluug der Bargloy ioo» bei«,»«rem Imireste Dlk..Nati«nal zeit»»«" nämlich ,la»dt seskstelleu p, kt»»'», daß der russisch Thronfolger, der. wie eri»»erlich. im Jum über Berlin zum St»r« «»rier Reqter»ug«jubiläun, grrrtft ist, wädrend seiner dortige» Au »esruhelt d>r Einladung de« Kaiser«, den diesjährige» Kaisermanöner» betzvwolmen. »ugenomnic» habt. Daraus, daß die „Natioualzettung" l» dem Umstand, daß der Großsüift.Tdroalalger aus der Reiie »ach St»ttg«rt h-«c »ich« ausgestiege» war, «ia i» Hohem Grad« beu». ruhig«, de« Lpmvto« sehe» wollte, soll lei» Werih gelegt werde». Iwmerhin bewe si d>, »eiesi, «,,y,de. h«ß schon a» 84. Juni, an welchem Tage der r,sstlche Thronfolger vom Kaiser in Siungai, emv'oige» mmd«, »1« Lve laohm« desselben a, de, Kaisermiaöver, »»d Hamit «»ch der Besuch de« K»ll«r« von Nußla,d seftsta»d. Man wird sich, so laug» »»reich«», ErMr,»^, „«bleibe», nicht wunder» muß« , »s,»«,. »»» jetzt erst «ch« dehouGrt », Häm, ht« ^»g, seit über kriurrlrl sachlich« Gründe Vorgelege», heviMihtaeah» sachrtchie» über de» Zarendesuch zu verbreite». Beu»- ruhlgrnd mußte Immerhin dl« Behaupt»»- wirke», haß der sor nicht gewillt sei, dea vorjährige» Besuch des Kais»,» vilhelm zu erwidern, obgleich der Kaiser d.-u erste» Besuch, den er im Auslände gemacht hat, dem Kaiser vo» Rußland ad- gestattet halte. Daß bet der interuattouale« Lage, wie sie «un einmal ist. ei» Gegenbesuch dt« Zaren iu Berlin kaum «in« auder« Bedeutung alö diejenige elueö Hojlichkeilöbe'uchr« haken kann, wird ichwerlich voa irgend einer Seite bestritten. Eine uuziveiirlhalie vol'liich« Bedeuiuag dagege» würde ei» Unterlasten diele« Gegen, besuch?« gehabt haben. Diele Lventnalüät aber war, wie gesagt, wo» seit dem 84. Iuai ousgeschlost n. Jedensall» war in or>e»- »tteu Kreise», wie sich jetzi test itllen läßt, schon seit Mitte Jul> nichl »ur die Absicht de« Ziren. den Besuch de« Kaiser« W lheim zu erwidern, sondern auch die Zeit bekannt, für welche Vieler Veiuch i» Aussicht genommen ist. Daß Rücksichten aus die perivaliche Sicherheit de« Zaren alle» dea Auloß zu der Brrschlcierung ge. geben haben, ist nicht recht glaublich. Benierke»«werlh ist rin lnspirirter Artikel de« „Ham- burgischen Eorrespondrnten", betitelt „Monarchen-Be- gegiilingeu und politisch,Constellation in Europa". Ein Besuch de« Zaien in Berlin, so heißt es kort, oder bas Unteibleibrn desselben sei irrelevant. Weder kann aus dem Fernbleiben keö Zaren ans einen baldigen Ariegödeginn seiten- Rußland«, noch auö dem Besuch aus eine längere Erhaltung d-s Frieden- geschloffen werden. Der Artikel betont die große gedeulung de« Kaiserdesuchet in England, dessen Cooperation die Waagichale zu Gunsten der Frl«drn«mächte neig«. All gemein würden dies« Aussührungrp als Auödruck der augen blicklichen Anschauungen au leitender Stell« angesehen. * Au- Fulda. 2t. August, wird unö geschrieben: H »sichtlich der Beroihuageu der aeqeuwärtig hier verlammelteu preußische« Bischül« gehen uns die folgenden weiteren Nach- r'chien zu: Wt» zu erwarten stand, fühlt« der Episkooot da« Be. dürsa ß. auch sein Urldeil über de» mehr und mehr an Verbreitung und Bedruiung gewinnenden .Evangelilche« Bund" zu füllen. Diese Bereinigung bezeichnen die Klrchensürstea als eine solche, welche nicht tedus« Bertheidigang der Rechte der tvaagellschen Kirche ge- Lasten sei — denn »u einer solche» Abwehr wecde weder von der katholischen Geistlichkeit noch »o» der Laieaw-lt ein Anlaß ge- boten! —. sondern gewistermaße, als Generalstab d-s Kantpie« gegen den in Deul'chlaod »tcht »ur einen Uiiterstützung-wohusitz. sondern völliges Bürgerrecht genießende» K-iholicismu» zu geilen bade und geradezu staaiöseiadl ch wirke, weil da« zwischen der Regierung und der Curie verriudarie friedlicher« Berhaliniß in ragi gestellt werdt. Hier steh« die koiholische Kirche in der erihridigunglliule, di« es driageod erfordere, «och mehr als bisher die zrrstreui lebende, Gläubige» zu sammelo. ihnen Kirchen zu baue» und et», georduet» Seelsorge z« gebe». Zur Beschaffung leichlicherer Mittel soll unter Hinwel« a»s die angeblich »ur gegen kie röimlche Kirche gerichtete Wirksamkeit de« Gustav-Adols-Lrreins die Loserw ll gkeit uee Katholiken i» >«soruch genommr» und i» notbwe»d,gea Kölle» e« gestattet werd«», die sür verwandte Zwecke voibauteien Gelder th«>liv«ise für diele Ausgaben flüssig z» mache». Da« Bestreb,», di« Masten de« Lolkc« mit gutem Leieitosf zu ver sehen. könne gebilligt werde», wenn dabei die religiösen Lnschounngrn der Katholik«» strengsten- geochiet würden. — Die Eonsrrenz Hai übrigen«, wie wir gleich anlang« prognosticirteu, heule deren« ihr linde erreicht. Morgea reise» di« Aischöse »ach der üblichen Schluß audachl zurück. * Der .Verein gegen den Wucher im Saar- gebiei" bat in seiner letzten Sitzung zu den Vorschriften kes Entwurf« eine- Bürgerliche» Gesetzbuches über die Gewährleistung sür Biehmänget folgenden Beschluß gefaßt: Die Bestimmungen de- Entwurf- cuirS Bürgerliche» Gesetz buches bezüglich der Gewährleistung sür Dtebmäiigel sind im Allgemeine» und abgesehen von einzelnen, hier iiicht zu er» örternden Puncie» weit zweckmäßiger, entbalte» vor Allem aber sllr den bäuerlichen Verkehr eine ungleich glücklichere Lösung ver in Frage siedenden Materie, al« die jetzt bei un- geltende Gesetzgebung. Wo nur bestimmle Hanplmängel mit feststehenden Fristen anerkannt werden, ta weiß Jeder bei einiger Aufmerksamkeit sosorl, woran er ist, und eine große Menge der theueren jetzigen, bezüglich ihre- vo» zweifachen Gutachten athängige» Ausganges so sehr zwcisclhasten Pro- ceff« wird mit einem Schlage abgeschnilteii. * A»S Nordwestdeutschland schreibt man der „Bos fischen Zeitung": „Vor Kurzem lief die Meldung durch die Blätter, der olde»durgische Staat beabsichtige, gewisse Dörsrr in der Umgegend vo» Wilhelmshaven (Bant, V-l- sort ii. s. w.) a» Preußen abzutrrlen und dafür sür Oldenburg den Flecken Harpstadt und einige andere südlich von Bremen gelraene preußische Orte einzutauschen An der Nachricht ist kein wahres Wort. Sie verdankt ihre Entstehung einzig und allein den. Besuche res Großb-rzo. » von Olsrnl'urg ui Harpsi.idl. obgleich dieser sich vollkommen karau- erklär!«, daß der Großhcrzog die neue Chaussee von vrm oldenburgischen Städtchen Deliiienhorst nach Haipstadt besuhr. Da« tönt er zwar bei allen neuen Chausjeebaulen. wie er denn übeihaupt oft di« verschiedene» Thcile seine- Lande» besucht. Aber diesmal konnte e- nicht vorübergeben ohne daß eine fette Ente dabei auögebrütrt wurde. Gleichwohl sind die Verhältnisse in der Umgegend WilhelmShavc» ganz kigeulhümlicher Art, so daß man wohl annehme» darf, e» sei der Wunsch Oldenburg», die kleinen Ortschaften a» Preußen abzulreten. Wilhelmshaven ist sür alle Kr>,gshi,sen zwecke groß genug; aber große Menge» der ärmeren Bevölke runa, Arbeiter. Anne und sogar unter Polizeicoatrole slehenke Personen suchen aus de» verschiedensten Gründen die Vororte aus, kie Skadt s-lbst aber zu vermeiden, theils weil hier die Wohnungen zu tdeuer sind, theils weil in den oldenburgischc» Törfern kein so scharfe- Polizciregiment geführt wird wie in dem Krieg-Hasen selbst. Ganze Colouien habe» sich rund un» dir Sladt gebildet. Tie Annuih hat hier ihren Wohnsitz, die Armenlaste» sind kolossal und fortwährend bat die Polizei mil der Bevölkerung ,» schaffen, wobei denn nickt selten über tie Ansprüche der preußischen Behörden Meinungsverschiedenheiten herrschen. Naturgemäß wäre e« wohl, wenn Preußen auch d>« Vorort« übernähme, und Oldenburg würde solchem ver langen gewiß gern entsprechen. Aber geschehe,, ist uicht- in der Sache * In Serbien macht sich von gewisser Seit, eine Lieb, äugele, mit dem Fürsten von Montenegro bemerkbar So wird auö Belgrad berichtet, daß die Regier»», der Absicht umgehe, dem Fürsten Nikolaus und seinem Sohne den Lazar-Orden ru verleiden, der nur sür Beherrscher serbischen Gebiete« bestimmt ist Ebenso bemerkenswertb ist. daß ,n russichen Blättern Stimmen laut werden, die nicht nur die R-gentschast. sondern mittelbar auch den jungen König angre sen, welchem zum Vorwurf gemacht wird, da j kr Nicht Russisch lerne und daß sein Relig>o„s!rhrer kein Ru" svndm, »ä,' serbisch^ Bw rusfls^ Gprach«'*nicht"»ächli^gi Archimandrit Formiljan sei, der ihn in den Dogmen der irdischen und nicht der russische« Kirche unterrichte. * Di« neuesten Situationsbericht« aus Kreta lauten verbältnißmäßig günstig und berechtigen zu der Hoffnung, daß es den Ansirengunarn des General-Gouverneurs Sckakir 'sascha in nicht allzuserner Zeit gelingen werde, mit den ischwieriakriten völlig auszuräumen, welche eine Zeit lang ernstere Besorgnisse zu rechtfertigen schienen. Noch ist Scdaktr < Maschas Ausgabe freilich erst zum kleineren Theile gelöst; > amentlich geben in den gemischten Bevvlkerunasdistriclen die l Dogen der Erregung noch bedenklich doch» allein es ist doch unverkennbar ein Stillstand i» der Entwickelung der Krise lingrtreten. und der Ruckbiltungsprocrß nimmt seinen Anfang. A» dieser Wendung der Ding« bat dir Verhängung des Be lagerungszustandes einen erheblichen Antheil. Derielbe wird mit Festigkeit und Umsicht gehanbhadt. Zahlreiche Musel manen, welche sich Gewaltlbätigkeiten zu Schulden kommen ließen, sind entwaffnet und zur Verantwortung gezogen worden. N ch den aus der Pforte eingegongenen amtlichen Berichten hat die Proclamirung de« Standrecht« in Kreta zur Folge gehabt, daß in den Städten der Inset Ruhr und Ordnung wiederkehrtr und die Unruhestifter das Feld ihrer Thäligketl mehr von der Küste weg in das Innere verlegt haben. Unter dem lö. d. M >st gemeldet worden, daß die Plünderung und Einäscherung christlicher Ortschaften beinabe ganz und gar ausgehört hat und die muselmännischen Gewaltbausen sich tatt dessen auf das Ausrauden der Weinberge und den ver kauf der Beeren verlegen. Die Verbindungen der KllstenpIStze mit dem Innern waren noch sehr mangelhaft, zum großen Theil ogar völlig unterbrochen, doch soll Ächakir Pascha den als baldigen Vormarsch der Truppen landeinwärts beschlossen haben. IN der Absicht, di« von een Aufständischen verjagten Behörden unter dem Schutz seiner Bajonnelte aus den Schauplatz jhres amtlichen Wirkens zurückzusühren. Der General-Gouverneur bezeichnet dir Blätter-Meldung, wonach die Türken mit Er mordung der Christen sortführei,. als irrig, da ii» Gegeutheil viel mehr Gewaltthalea voa ken Christen an den Türken verübt würden. Letzthin fand übrigen- in Cankia »ine zahl reich besuchte türkisch« Bolk-versamoilung statt, welcher ver» chiedene Ulemas und weltliche Beamte beiwobnten. Die« eiben hielten Ansprachen, ermähnten zur Schonung de- Lebens und Eigenthum« der christlichen Mitbürger und tadelten in scharfen Ausdrücken die von »tuselmanischer Seite vorgekommenea Brankst stungen und Plünderungen. Mag auch bei diesen, wesentlich au- oliomanischen Quellen ließenden Schilderungen ein gut Theil Optimismus mit unterlaufen, so kann gleichwohl nicht geleugnet werden, daß einer Verschärfung der krelensischen Krise nicht nur die speeiellen Maßnahmen der linkischen Regierung-- kreise, sonder» vornehmlich auch der Charakter der inter nationalen Tesammlpolitik nachhaltig im Wege steht. Letztere bleibt coasequeul aus Fernbaltung oder, wo das nickt geht, doch aus thunlichste Unschädlichmachung aller Störungen de« orientalische» idntuo guo gerichtet und belkäligt ihre Action auch in Ansehung der krelensischen Krise dadurch, daß sie der selben alle Zuflüsse abschneidel, au« denen sie neue Kraft und Lcdenösäblgkeit schöpfen könnte. * Für t»e Beziehungen zwischen Vatikan und Quirinal ist e» bezeichnend, baß. einem römischen Berichte der „Politischen Correspondenz" zufolge, anläßlich der Reise de» König- Humdert in die südliche» Provinzen den Bischöfen, sowie dem gesammten Klerus dieser Provinzen vom Vatikan au» die Weisung zugegangen ist. sich der Theil- nabme an den zu Ehren vcö König- zu veranstaltenden K»»d« gedungen und Festlichkeiten vollständig zu enthalten. Diese Außerachtlassung selbst der Höflichkeit beweist, daß man rS valican scherikU« daraus anlegt, da» gegnerische Berhältaiß zu verschal sen und die Kluft zu erweitern. * Die „Allgemeine Londoner Correspondenz" will erfahren haben, der Schah vo» Persien habe seine Zustimmung Ni einem wichtigen Abkommen ertheilt, krast Vessen der Durchmarsch britischer Truppen buich persische» Gebiet gestaltet würde. Bestätigung bleibt abzuwarten. * Zwischen der Regierung der vereinigten Staaten Nordamerika« und den Sioux-Indianern ist ein Vertrag zu Stande gekommen Uber die Adlretung eines Theile« der „Reservation" in Dacola. Ueber dir Bedeutung des Ankauf- und die Bedingungen, unter denen er zu Stande kam, schreibt die „New Aorler Handel-.Zeitung": „Die Abtretung dieser ungeheuren, biäher der Tultar unzugäng lichen Landslache ist in mehr als einer Hinsichk von groger Br. deuiunq sür die Eninnelelung deS Noidwesten«: denn ersten« wird dadurch, daß die Reservation au» de» Händen d-r Indianer ge- nomm-n eine direkte Verbindung zw schen dem östlichen und wch. lichen Theile de« zukünftigen Liaate« «oulh Dorota hergefteNt, und zwe ien« ist dam» der Raum für ungeiühr 700>>0 Ansiedler ge. Ichessen worbe», welche nichl säumen werde«, sich ans dem neu. erschlossen-» Terrliorinm. welche« al« oußerordenllich fruchtbar und sehr geeignet für Ackerbau und Viehzucht g-schlbert wird, unter dem Heimsiätteg setz lebhaft »o machen. Außerdem ver. matbel man in einigen Gegenden der Reservation auch reich, uoliige Erzlager, und so ist es denn nicht zu verwundern, daß sich deren« virle Leute an der Grenze de« demnächst zu eröffnenden Gebietes ariiainmeln. w iche sich aus dem letzteren anzusiedeln wünschen. Ferner ist nicht »» vergessen, daß die Besiedelung de« neuen Landnriche« im Lause der nächsten Jahre eine sehr bemerk bare Vergröberung unserer Weizcnproduction zur Folge dibra wird, denn die 1l 000000 Acre« Land liegen in der H iupi-Weizenregion der vereinigten Siaalen, und. da der Vodea noch juagsräu ick, wird derltlbe, wenn urbar gemacht, zuerst ganz enorme Erträge liefern. Auch soll sich, wie ''chon crivähnt, eia großer Theil de« Lande« vor trefflich zur v ekzuchi eignen. Unter solchen Umständen ist die Ge- nuglhuung. welche man in Washington über da« Gelingen der mit de» Sio»x ong,knüpften Unterhandlungen empfindet, wohl gerecht- lerilgt, zumal nach dem ffehllchiage. wrlche di« Letztere» im vorigen Jahre erlitte,,, in dem bekanntlich schon der Berlnli gemocht worden war, die Roihkäuie zu einer Abireliinq ihrer Reservation zu be» wegrn Damals scheuerten die betreff »den Unterhandlungen daran, daß die Jnd aner ihr Land zu l.2ö Dollar» per Acre verkaufen wollten, die Regierung sich ober weigcu«, den Geiommlbetrng auf einmal zu zahlen, da sie mit Recht beiürchtete, daß den Indianern der U sitz einer so großen Geldsumme zum verderben gereichen würde. In Ko'ge dessen erließ der l-tzie Loagreß ein Gesetz, durch weich « die Zahlungsbedingungen, im Falle de« Berka»,« der Re- leivaiio» lenen« der Sioux, geregelt werde». Tbeiem Gesetz« zufolge erhallen die Rolhhäuie den Kausprei« in auf „neu Zeitraum von zehn Jahren verideiltea Terminen ausgezahlt. Sofort bri Abschluß de« V'rkaus« ioll jeder Indianer üo Dollar« in baarem Geld« nnd i-de« Faniil «nhinpt eine Anzahl voa Ackerdauqeräthichaflen und von Pierie» und Rindern, sowie eine Quantiiät Saatkorn erhallen, der«» Werih (»« sind sür den Zweck ZOitOOOO Dollar« varaelrde») von »ein Kautsch lling i» A!«u, g'brach! weedrn wird. Li« An- st dler hodr» »er Realer»», sür j,»«« >hu„ Übarloff,,e» >«, K«»tz I W Dallur« »» zahl«»"
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