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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189101058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-01
- Tag1891-01-05
- Monat1891-01
- Jahr1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.01.1891
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Redaktion nnd LrprSttion Johanne«,;afl» 8. L-rechftun-rn -rr Rrdaltion: vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« ü—6 Uhr. F» u«u»« n, »»,»»»Irr die ««»»ctl», »>», «m,ah»e »n für -te nächftfoigrnh» Nummer »efttmmten Jnlrrate an vocheatagrn dt« » Uhr Nachmlttaas, an La«!,- »nd Festtagen fr» h bis'U yr. Zn -ril Filialen für Zus.-^nnalimr: Ltt» Me««'» Garttm. lAlftr« Hahn). UniversitStSskrab« 1, Laut« Lasche, Kathariaenstr. I« »art. und KSnig«pl,tz 7, nur bi« '/F Uhr. ciWgcr TilAtblaü Anzeiger. Organ für Nolitik. LocalaMickte. SandelsH^cschkftsvcrkchr. vierteljährlich 4>/, Mk. inct. Bringerlohn 5 Mk., durch die Vast dejogea S Mt. Jede einzelne Stummer SO PH Belegexemplar 10 Pf Gebühren für Extrabeilagen <in Tageblatt-Format gesalzt» ahne Postbesürderung 60 Mk. «it Postbesürderung 70 Mk. Znftratr 6 aespaltme Petitzeile 20 Pf. Gröbere Schristen laut uns. Preisverfe chniz. Tabellarischeru. Ziffernsatz nach hühermTarif. Reklamen unter demRedactionistrich die «aespalt. Zeile SO Pf., vor den Familie «nach richten die ügelpaltene Zeile <0 Ps. Inserate sind siet» an die Vhprdttian zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben., Zahlung prueoum^runüo oder durch Post» Nachnahme. 5. Montag den 5. Januar 1891. 85. Jahrgang. Zur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Dienstag, den 6. Januar, Vormittags nur bis V-S Uhr geöffnet. LxpeiUtlon äs» s^1p/,lxer T'lieelilrittbF. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung, die An- «nd Abmeldung der Fremden betreffend. Mit Rücksicht aus die bevorstehende Reujuhrsmrssc bringt da» Unterzeichnete Polizeiamt die nachstehenden Beftimmuiiht» des Mclde- retzulativs mit dem Bemerken in Erinnerung, dag die Bernach- läßiguna Vieler Borschristen Äetdsttaft di« zu SO oder ent- sprechende Haftstraft nach sich zieht. Zugleich wird bekannt gegeben, hast an den beiden Mehsonntagrn. sowie am DienStag, den 6. Januar 1891 die Expeditionen des Meldeamt« im Polizctgrbäude Wächterstraße Rr. 5 U. Etage — Zimmer Rr. 12 und IN —, wosetbsr die An. und Ab. meldnngrn der Meßsremden lediglich zu erfolgen haben, nur Vor mittag« »an V dt« 12 Uhr für den Verkehr mit dem Publicum geöffnet sein werden. Leipzig, am 28. Decembrr 1880. Da« Poltreiamt der Stadt Let-ztg. v. L. Sb49. Bretschueider. Mb. AuSzuu au« dem Melderegnlativ der Stadt Leipzig vom 4. December 1880. s. 18. Jeder in einem Masthose oder in einem mit HerbergS- berrchttgung versehenen ähnlichen Hanse einkehrende und über Nacht bleibende Fremde ist vom Gastwirtd oder Quartiergeber, und zwar, falls er vor 2 Uhr Nachmittags ankommt, noch am Tage der Ankunft, andernfalls aber am folgenden Morgen spätesten« bi« 10 Uhr beim Meldeamt deS PolizeiamtS Abth. ll oder der Polizeiwache de« betreffenden Bezirks schriftlich mittelst de- vorgeschriebenen und für jeden Fremden besonders auSzusüllen- dea Formulars anzumelden. Befinde» sich in Begleitung des Fremden Familienmitglieder, Dienerschaft oder sonstige Personen, so sind dieselben auf dem nämlichen Zettel mit zu verzeichnen. Zu gleich mit diesen täglichen Anmeldungen ist auch die Abmeldung der inzwischen abgereistrn derartigen Fremden zu bewirken. 8.14. Die in Prtvathäusern absteigenden Fremden, sogenannte Veffichüfremde, sind, sobald sie länger als 3 Tage hier verweilen, ipätestens am 4. Tage, von erfolgter Ankunst an, vom Quarlienvirth beim Meldeamt Ablh. II oder der betreffende» Polizeibezirksmache mündlich oder schriftlich mittelst des vorgeschriebenen Formulars anzumelben. Bei den etwa in Privatbäujern Wohnung nehmenden Mrs;fremden jedoch hat diese Anmeldung in jedem Falle, auch wenn sie nur eine Nacht hier blieben, und zwar binnen 2-l Stunden von der Ankunft an, beim Meldeamt Abtb. II zu geschehen. In gleicher Weise ist dir Abmeldung binnen ff Tagen, bet Mekirrmdc» binnen 24 Stunden von erfolgter Abreise deS Fremden oder etwa erfolgter Wohnungsänderung an zu bewirken. 8. 1b. Beabsichtigt ein Fremder langer als drei Tage hier zu verweilen, so bedarf er dazu eines vom Meldeamt Abth. II oder der betreffenden Polizeibeztrkswache ausgeilclltkn Meldescheines. 8. 16. Bei den nur einen Monat oder weniger sich hier aus- hallenden Fremden bedarf es in der Regel der Vorzeigung oder Nikderlegung einer Legitimation nicht, doch bleibt der Fremde jeder »eit verpflichtet, sich auf amtliche« Erfordern über seine Persönlich cit auSzuweisen. Fremde, weich« länger hier verweilen wollen, haben sich in der Regel in ähnlicher Weise zu legitimiren, wir dies io 8. 1 bezüglich der Einwohner vorgeschrieben ist. A. 18. Für rechtzeitige An- und Abmeldung der Fremden haften nicht nur diese selbst, sondern auch die betreffenden Qnarttrrwtrthe, i.clche Fremd« bei sich aufnehmen. Produktenbörse zu Leipzig. Wegen d«S Hohen NeujahrS-FcsteS wird — statt DIenStag, den 6. Januar — Mantag. den S. Januar 18»1, Produktenbörse abaehalteu werden. Leipzig, den 27. December 1880. Tic 2. Abthetlung des vörsenvarstandeS. 1'. ttokimiül, Vorsitzender. Mehl, Börsensecrctär. Für unterlassene Zusendung von Neujahrskarten zahlte Herr Division-Pfarrer Ino. 1)r. von Criegern 6./! an unsere Lasse, wo rüber hiermit dankend quittirt wird. Ter isentralvorftand des Svang. Vereins der Wustav-Adolf-Stiftung. O»rl Voernter, Cassirer. Leipzig, 5. Januar. * In den Blättern ist in den letzten Tagen zn wieder' holten Malen der Wunsch nach Einberufung des durch Allerhöchsten Erlaß vom 10. Oktober vor. I« errichtete» Eolonialrathö ausgesprochen worden. Tie Erfüllung dieses Wunsches dürfte nach der „Norddeutschen Allgemeine» Zeitung" für die nächste Zeit nicht bcvorsiclicn, da die dringen den Arbeiten für den Vertrag deS Reiches mit der ostasrika nischen Gesellschaft, die Abfindung des SulianS von Zanzibctr, tie Regelung der Verhältnisse und die Ilcbernabme der Ver waltung an der ostasrikanischcn Küste, die Vorbereitung für den BundeSrath und den Reichstag die zur Verfügung stehenden amtlichen Kräfte derartig in Anspruch nahmen, daß cS unmöglich war, die für Einberufung des EolonialratbS nölhiacn Vorarbeiten zu erledigen. Erst wenn die parlamen tarischen Arbeiten erledigt sein werde». wird die Möglichkeit geboten sein, Len Colomalrath zu acliviren. * Den Mitgliedern der Eomm issio» für die zweite Lesung des bürgerlichen Gesetzbuchs gebt zur Vor bereitung der Beralhunac», die bald nach Ostern ihren An fang nehmen, ein umfassendes Material zu. Zu Anfang werden 4 Eikungcn in der Woche staltfinden Die ablcbnende Stellung, welche conscrvative Blätter gegenüber der ferneren Borbcratbung des bürgerliche» Gesetzbuchs einnebmen, bat in den Kreisen, in denen man die Förderung der Angelegenheit wünscht, befremdet, insofern eine förmliche Umgestaltung der bisberigen Ergebnisse gefordert wird. Eine solche wirb in maßgebenden Kreisen nicht für noibwcndig erachtet. Die Be rusnng einer zweiten Eominission betbäligt lediglich die Be rettwitligkeit der Regierung, an einzelnen wichtigen Haupt puncten der bisherigen Beschlüsse die bessernde Hand anzu legen. Pu Weiterem würde auch die Zusammensetzung der Commission, die ja nicht durchgehend fachmännische RechiS- verständiae zählt, auch nicht auSreichen. Dagegen wird die Commission zu ihrer Hauptaufgabe machen, alle berechtigten Einwendungen gegen die Beschlüsse erster Lesung besonder« zu prüfen und ihnen gegenüber Abhilfe eintrelen zu lassen. * ES wurde neulich erwähnt, daß der neue Gotbaische Hoskalender den Fürsten Bismarck unter den Mitgliedern deS preußischen StaatsratbS nicht auffübrt. Indessen trägt der Inhalt deS HofkalenderS keinen amtlichen Ebarakter. Aber auch in dem jetzt erschienenen amtlichen „Handbuch über den Königlich Preußischen Hof und Staat für daS Jahr 1881" heißt cS nun auf Seite 53 in dem Abschnitt über den StaatSralh: „Vicepräsidcnl: fehlt z. Z." Auch in dem Ver- eichniß der Mitglieder findet sich der Name deS Fürsten Bismarck nicht. * Der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin hat dem Fürsten von BiSmarck, wie die »Deutsche Warle" meldet, sein lebensgroßes Brustbild zu Weihnachten geschenkt. Dasselbe stellt den Großherzog in der Uniform des hannover- chen Husaren-NegimentS der. 15, und zwar im umgehänztcn Pelz dar. Das Bild ist vom Professor Conrad Frcyberg jemalt worden. Ein Mitglied deS großbcrzogliche» CabinctS iat daS Bild mit einem cigeiibändigen Schreiben des Groß- berzogS nach FriedrichSruh gebracht. * » * * In der Soiinabcndsitzung deS böhmischen Landtags machte der Oberstlandmarschall von dem Austritt des Abg. Zcithammer aus dem LandeSauSschusse und von der Nieder legung des Mandats seitens des Fürsten Karl von Schwarzen berg Mitthcilung. Hierauf wurde iu die Bcrathung der Vorlage über den LandeSculturrath eingetretcn. * Die russische Presse, insbesondere die »MoSkau'sche Zeitung", halte auS dem Umstande, daß der von ihr satt- am gehaßte ehemalige Dorpater, jetzt Kieler Professor der Geschichte C. Schirren und das ehemalige, auf kaiser lichen Besekl seines Amtes enthobene Stadthaupt von Reval, W. Greisfenbagen, wegen ihrer Verdienste um die historische Forschung der baltischen Provinzen zu Ehren mitgliedern der Kurländischen Gesellschaft für Literatur und Kunst in Mitau ernannt worden waren, Anlaß genommen, die genannte Gesellschaft sowie den Adel und daS Literatcnthum Kurlands in maßlosester Weise deS Hochverraths und aller möglichen andern Verbrechen zu be zichtigen. In stürmischer Weise forderte die russische Presse in den letzten Tagen strenge Maßregeln gegen die genannte Gesellschaft, welche sich einer so dreisten Kundgebung schuldig gemacht habe, denn sonst würden sich alle bisherigen Nussi- ficirunqsversuche als vergeblich erweisen, die Ballen könnten neue Hoffnung schöpfen u. s. w. Diesem Andräugen hat sich die russische Regierung nicht verschlossen. Auf ministeriellen Bcfcbl hat der kurländische Gouverneur sämmtliche Glieder deS Vorstandes der Kurländischen literarischen Gesellschaft zu sich fordern lassen und ihnen eröffnet, daß er die anläßlich der Jubelfeier vollzogene Wabl der Ehrenmitglieder für nichtig erkläre und jede weitere Erörterung dieser An gelegenheit verbiete! * Ungeachtet der Dementis, welche von Petersburg auS den Meldungen, daß die Reise des russischen Thronfolgers eine Abkürzung erfahren werde, entgegen gesetzt worden sind, erkalten sich in Petersburg, wie der „Kreuzzeitung" von dort berichtet wird, die bezüglichen Ge rückte. Der Widerspruch zwischen denselben und den DemenliS klärt sich, wie der Corrcspondent meint, dadurch auf, daß für die Reift ursprünglich allerdings die Dauer eines IakreS in Aussicht genommen war. Damals ist aber in das Pro gramm der Besuch in Konstantinopel, ferner jener Palästinas nnd endlich die Rückreise über Sibirien ausgenommen worden. Diese drei Programmpuncte sind in Wegsall gekommen, und schon hierdurch erfährt die Reisedauer eine Einschränkung, so daß die Rückkehr früher erfolgen kann, ohne daß eine jetzt beschlossene Abkürzung zugegeben zu werden braucht. * Bekanntlich batte der Herzog von Orleans eine Reise nach Rußland geplant. Wie nun auS Petersburg berichtet wird, hat der Herzog an den russischen Hof die Mittbeilung gelangen lassen, daß er diesen Reiseplan auf- gegeben bade. Es scheint, daß er sich hierbei von politischen am russischen Hofe gleichfalls gebegten Rücksichten babc leiten lassen. Wiewohl io» nur verwandtschaftliche Beziehungen nach Petersburg gesükrt haben würden, so glaubte er dock, daß sein dortiger Bestick i» Frankreich mißdeutet werben und ans die russisch-französischen Beziehungen abträglich zurück wirke» könnte, weshalb er sich entschloß, die Reift aufzngcbcn und die Zusammenkunft mit der russischen Kaisersamilic bis zn deren nächstem Besuche in Kopenhagen, der, wie man glaubt, schon im Frühjahr erfolgen werde, aufzuschiebcn. * Eine wandlungSreiche Zeit hat Rumänien unter der fünfundzwanzig, übrigen Herrschaft des Königs Earol durchlebt. Der unbedeutende, durch Parteizwist zer rissene Vasallenstaat bat sich mit eigener Kraft empor- gearbcitct, sich die Freiheit erkämpft und stcbt heule an der Spitze der Donaustaatc» in Bezug auf Cultur und wirth- schnstlichc LcistnngSfäbigkeit. Der König bat aus seinem Tbrone nicht immer rosige Tage gesellen. Unter de» maßlos heftigen Parteiscbten, einer Art politischer Vendetta, hatte die Krone am meisten zu leite», den» die jeweilige Oppo sition hielt es für selbstverständlich, daß auch der Fürst an gegriffen werde, weil eS in seiner Hand liegt, Minister zu ernennen oder zu entlassen. So konnte er das seltsame Schauspiel erleben, daß seine ergebcnstcn Diener von heute ibn am nächsten Tage beschimpften. Seine Pflichttreue und sein streng constitulioncllcS Verhalten gewann ihm aber mit der Zeit die Liebe seines Volkes, welche durch den Un- abbängigkeitSkricg vollends befestigt wurde. Ai» 10. Ma alte» <euils vollendet König Earol daü fünsuildzwanzigste Iabr seiner Regierung nnd daö Volk trifft jetzt sckon Vor bereitungen zur Feier, mit der daS Jubiläum deS Ottttjäbrigcn BcsrebenS des ClaatSwescnS verbunden werden wird. * Mit dem Ialnc»schl»ß scheint für Spanien eine Zci gänzlicher politischer Ruhe ciiigctrctcn zu sein; auch i» Mad r il gab man sich de» Freuden der Felltage hin unk nur im Ministerium deS Innern mackte sich noch einige Bewegung mit Rücksicht ans die bevorstehenden Wahlen süblbar. Dort zicbcn in langen Reiben nach und nach alle die zahllosen Kandidaten vorüber, die von der Mitwirkung der Regierung einen Sitz im neuen Parlament erhoffen Jedoch auch von ihnen kann man sagen: Viele sind berufen, aber wenige sind >n so ver °u»«r«äbltl Wollte der AA^den" dieser Beziehung an ib» ü.W''' " ^ Zehnfache r müßte der S'yungSsaal mindesten« sollen, daß größer« werden. E.gentstch h°tt- man^rw^^^ ^hren mit dem allgemeine., A anstatt nach Madrid Coalition der Oppositionsparteien wird daran "'6"S ' und wenn nichts Außergewöhnliches dazwttcken ^ letzl-re überhaupt m den meisten Bezirken e.n srommer ^"^Der'"?ran,öfische Minister der öffentlichen Arbeiten begann Verhandlungen mit den EiftnbabngeseNschafttn über die Lerabminderung der Stempelsteuer sür E - güter, welche der Finanzministrr im Budgetcntwurse stlr '1892 vsrzuschlagen beabsichtigt. * Zum Streit über daS BehringSmcer gebt der Vossiftden Zeitung" folgende Meldung zu: " Neo^Bork 3. Januar. Nach einer Drahlnnttbeilung de» Hera!d" auS 'Washington erklärte der britische handle in Üttwiderung einer Note de« Staatssecretair, Blaine. welche «roß- »,,e j>«iuna der Bedrinasmeersrage zurück- Lrwideruna einer Note de« Staatssecretair- Xtta.ne, we.we bttlannien» Vorschläge ,ur Lösung d» i a na e^r weüt dafi jeder Beschlagnahme britischer Robbensanger aK'.rhalL d!r Dttim.?l,n,°n, sofortiger Widerstand geleistet werden würde. Eine Depesche d«S .Herald" au« Ottawa bestätigt die vorstehende Meldung. Jur Lage. » Berlin, 3. Januar. Am 8. Januar tritt da« preußische Abgeordnetenhaus wieder zusammen und Ündet noch dieselbe kritische Situation vor, ,n welcher eS vor Weihnachten auseinander gegangen ist. Die publicistische Erörterung über die bekannten Vorgänge in der LandgemcindrordnuiigS - Commission bat während der WeihuachtSftrien ziemlich geruht; man hat auch nicht gekört, daß etwa konservative Abgeordnete Versammlungen abachalten HSMN.um sich mit ihren Wählern über dicSachlagc auSzusprcchen. Man wird aber doch hoffen »nd erwarten können, daß die Verhandlungen Uber jenes kritische Gesetz in etwas beruhigterer und kühlerer Stimmung wieder ausgenommen werden, alö sic abgebrochen worden sind. Die ernste» Folge» eines SckcilernS der Verständigung über jenes Gesetz dürften bei »äberer Ucberleguna doch auch vielen Couscrvalivc» zum Bewußtsein gekommen sein. Dazu kommt, daß sich auch im Centn,!», wie gewichtige Stimmen der Presse beweise», mekr und mehr Widerspruch gegen die blinde Unterstützung der Eonservativen in reactionaire» Bestrebungen, die kein besonderes Interesse des katholischen Volks oder der ultramoiitancn Partei berühren, zu regen beginnt. Man wird daher der Hoffnung »ock nicht zu ent sagen brauchen, daß eS schließlich doch »ock zu einer Verständigung kommt, welche bei einigem guten Willen der in erster Linie rur Unterstützung der Regierung berufenen couservaiiveu Partei, der wahrhaftig keine maßlosen Z»niltthuiigei, gestellt werden, leicht zu erreichen wäre. Der Schwerpunkt der parlamentarischen Verhandlungen wird noch für Wocken und Monate in den großen Rcformgefttzcommissioiicn liegen. DaS Plenum deS Abgeordnetenhauses wirb sich inzwischen in den nächsten Wochen vorzugsweise mit der ElatSberalhung zu bc schästigen babc». Dir Verfügung deS Minister« deS Innern über eine er weiterte Zulassung russischer und gali zisch er Arb eiter in den preußischen Ostprovinzcn wirk i» der dculsch- freisinnigeii und klerikalen Presse als ein Widerruf der im Jahre 1885 angeordncteii AuSweislingen dargestcllt und cs wird daran« die ablehnende Haltung der oppositionellen Parteien bei den bekannten Verhandlungen über die Polen- auSweisungSsrage zu rechtfertige» gesucht. Dieser Dar stcllnng kann doch nur in sehr beschränktem Umfang zu gestimmt werden. Bei der neuen Verfügung bandelt eS sich zunächst nur um einen vorläufig drcijabrigcn Ver sink,. der, wenn sich Uebelstände dabei Herausstellen, wieder fallen gelassen werden wird. Ferner bandelt es sick nm ländliche und industrielle „Arbeiter", während die damals ausgewicftnen, meist sehr zweifelhaften Personen in den seltensten Fällen wirkliche Arbeiter Ware»; cs solle» ferner in der Regel nur einzclnstebcnde Personen und auch diese nicht dauernd, sondern »nr in de» Sonimcrmcnatcn, wo die „Sachsengängerei" de» Ostprovinze» die Arbeit«- kräste z» eulzi-ben pflegt, zugelasscn werken. Jetzt bandelt eS sich also um eine vorübergehende Ans- hilse bei Mangel an Arbeitskräften, namenllcch länd- licken, damals um die Abwebr eines in natio naler „nd, bei der zwciselhaslc» Beschaffenheit jener Elemente, auch socialer und wirlhschaftlichcr Beziehung l-e- dcnklicken und nacktdeiligkn Uebersiitthniig mit pvlnisckcn Ansiedlern, die nickt vorübergehend Arbeit stickten, sondern sich dauernd mit Familien ans deutschem Boden nieder- ließen. Die Haltung der Opposition in der Polcn- fragc wird also durch die neueste Verfügung keines wegs gerechtfertigt. Jene Abstimmung der klerikal-srei- stiinig.socialrtmokratisch.polnisckei, Mehrheit vom Ui. Januar 1888, wodurch die polnischen Ausweisungen für »ngerecht- ftrngt und den Intereffen des Reicks „achlheilig erllart wurden, ist genugsam dadurch gekennzcicknct, daß der sanatiscke elsasstschc Proiettma»,, Simonis de» Tag als de» schönsten nnd bcrrliässtcn bezcichncte, de» er jemals »n Reicks- lag erlebt habe. Da» nationale Interesse, daß bei den s.üocre, Ausweisungen und der dann folgende» Preußischen Potengesetzgebung »laßgebend war, wird durch die jei-igen lederzeit widerruflichen Aushilssmaßregeln kaum berührt Sachsen. 0'..*-durch den vor Kurzem stättgesunde".» Brand der Irmler'scken Pianosor,!- ^ Schaden bcläust sich auf gegen worden Itt' §7'"'!"' unsangs angenommen worden ist. Der Immobil,arschadcu beträgt 8700 -4k — Am hohen NeujahrStage bereitet die Centralhalle ihren Besuchern eine besondere musikalische Unterhaltung, indem sie die Leipziger Quartett- und Concert- Sänger, die Herren Bischofs, Katterfeld, Beyer, Jena, Hor- mann und Riigamcr, welche für ein Coucert daselbst ge wonnen worden sind, allen Freunden heiterer, genußreicher Stunden als willkommene muntere Troubadoure vorzuführen Ich bestrebt. — Die Maschine des am Sonnabend Abend 8 Ubr 20 Min. von hier nach Halle abgclasftnen LocalzuacS erlitt bei der Station DieSkau einen Achscnbruch. Äußer der hierdurch bedingten Betriebsstörung hatte dieser Unfall für den Zug keine ernsteren Folgen. — Infolge eines MaschinendefectS traf der 1 Uhr 11 Min. Nachts fällige Schnellzug aus Berlin gestern mit cin- 'lündiger Verspätung hier ein. * Leipzig, 5. Januar. Am Sonnabend Nachmittag wurde von einem Schulmädchen ein Frauenbul und ein Muff a» der Gustav-Adolph brücke aufgesunden, die allem An- cheinc nach von einer Frau, welche den Tod in dem Wasser gestickt haben dürfte, dort abgelegt worden sind. Die Sachen hat daS Polizeiamt in Verwahrung genommen. — DaS böhmische Dienstmädchen, deren Kindchen am Mitlwock auf dem Leipziger Balmbof in Dresden unter verdächtigen Umständen plötzlich verstorben war und die man deshalb m Haft genommen hatte, ist bereit« wieder auf reicn Fuß gesctzi worden, nachdem die gerichtliche Section keinen Anhalt dafür ergeben bat, daß der Tod de« KindeS durch das Verschulden dritter Personen verursacht worden sei. Wurzen, 3. Januar. Gestern Nachmittag 6 Ubr er- olgle in der Aula der Schult am Tomplatze durch Herrn Mrgcrmeistcr Mühle die Einwe isung der ne „gewählten Stadtverordneten. Nack der Einweisung wurde Herr Direclor Ilr. Weineck von Neuem zum Vorsteher und Herr StistSsyndicuS Taubert rum Vicevorsteber gewählt. — Gestern war der Großknccbt de- Rittergutes Müglenz von seiner Herrschaft beauftragt worden, mit einem zweispänniacn Gc- chirre Koblen zu holen. In Wurzen war derselbe aber anderen Sinnes geworden: er ließ den leeren Wagen im Gasthofe „Zur Rose" stehen, setzte sich auf eine« der Pferde und ritt in der Richtung nach Leipzig eiligst von dannen. Der ungetreue Knecht wurde aber noch gestern Abend in Machern, wo die Pferde in, Gasthofe standen, verhaftet. * Chemnitz, 2. Januar. Nachdem die deutsche Local- und. Strcchenbahngescllschaft in Verbindung mit der allgc meinen ElektricitälSgesellschafl beschlossen hat, nach einer wesentlichen sich bi« ans die Hartmannstraße nnd BcrnSdorser Straße erstreckenden Erweiterung des jetzigen Slraßcnbabn- nctzcs den elektrischen Betrieb einziiführcn, entsendetffetzt der hiesige Sladtratb die Mitglieder eines zn diesem Zwecke zcwäklten Ausschusses zum cingebenden Studium einer sich »i Betrieb befindende» elektrischen Straßenbahn nach Halle. — Im hiesigen städtischen Krankenhansc werden gegenwärtig gegen 30 Kranke mit Keck'sch er Lvmphc unter rer Oberleitung deS Herrn Hofrath I»r. Eichhorn behandelt. Die Einspritzungen, die seit dem 2?. Dceembcr regelmäßig auSgesührt werden, zeigen deutlich, wie ärztlicherseits ver sichert wird, die vielbesprochenen ReactionS-Erscheinnngen. Zschvvau, 2. Januar. Gestern, am NensalirSlage, vollzog siw in der Wobnung eines unserer Mitbürger ein Ekrenact, wie er wobl nickt so bald wieder hier Vor kommen dürste. Es waren nämlich ffo Iabre verflossen, daß Herr Stadtrath Carl Wilhelm Gottsckald z»m Ehrenbürger hiesiger Stadl ernannt worden war. Herr Stadtratb Gottschald, welcher im 8<>. Lebensjahre steltt und vor 72 Jahren das Bürgerrecht hiesiger Stakt erlangte, aber bereits nach 42 jähriger ersprießlicher Tbäligkeil als Mitglied der städtischen Eollcaicn u. s. w. zum Ebrenbürger ernannt wurde, bat nickt nur Leid und Freud der Zsthopancr gethcilt und mitgesühlt, sonder» war auch die lange Reibe von Jahren hindurch ein getreuer Pfleger der stadtgeschicht lichen Ereignisse und »ainciitlick ein unablässiger Förderer der HcimatbSliebe. Man wollte daher diesen Tag nickt vorübergehcn lassen, olnic Herrn Sladtratb Gottsckald für sein jetzt im Stillen abspielcndcS Wirken gebührende Ancr kennnng zu bereiten. Bereit« am frühen Morgen wurde dem greisen Ehrenbürger ein Ständchen von der städtischen Capelle dargcbrachl, nnd im Lause des Vormittags fanden sich die Herren Bürgermeister Krctzschinar, Sladlvcrordnclcnvorslchcr Raschle und Bürgcrschuldirector Rate ein, »in Herrn Gott schalt im Namen der Stadt Dank nnd Ehrcrwcisung zu bekunden. Dem Gefeierten, welcher sich übrigen« noch körperlicher wie geistiger Frische erfreut, wurden auch von zahlreichen Freunden und Bekannten Glück und Segens- wünsche dargedrackt. — A»S Zwickan wird geschrieben: Sicherem Vernehmen nach geht unser schöne« Gotteshaus, da» wohl zu den prächtigsten ganz Sachsen« z» rechne» ist. seincr baldigen Vollendung entgegen. Besonders gut fnnctionirt die Tampt Heizung, deren gewaltiger Kessel ini Georgcnhospilal aus gestellt ist und deren Röhren i» die Gänge, nicht, wie früher beabsichtigt war, unter die Bänke gelegt sind. Tic durch schnittliche Wärme beträgt 8" II. im Gegensatz zur Katha rincniirchc, wo die Gasöfen sich zuin allgemeinen Bedauern sehr wenig süblbar machen. Die von der diesigen Tischler innnng gefertigten Bänke sind in Eiche sehr schön auSgcjübrl und zählen ca. 800—100» Sitzpläve Leiter können die herrlichen Allargemälte, deren -ccköpscr bekanntlich Wobl gcinnlb, der berühmte Meister seines »ock berühmteren ^ckülerS Dürer, erst später von Herr» GemällecnsloS Schmidt in Dresden, der sic z. Z. i» Behandlung hat, renovirt werde». An ibrc Stelle sollen bei der Ein- wcihung der Kirche in dem geöffneten Altäre die ebenfalls rciiovirten Statuen der Ilingsraiicii ihren Platz finden. An der um einige Hniircrl Slimmen verinebrten Orgel wirk fleißig gearbeitet, dock hofft man, sie baldigst z» vollende». DaS prächtige heilige Grab, eines der bedenlendslk» »nd be rühmtesten Kulistivcrkc der Holzschnitzerei, soll seine» Platz verändern und hinter dem Altar, dessen plumper Aussatz durch einen zierlichen in Eiche geschnitzten ersetzt ist, seinen Plaz> finden. DaS herrliche gemalte Fenster loinnil jetzt durch te» niedriger gehaltenen Altar voll zur Geltung. Von besonderem Interesse für den Alterlhilmssvrscher dürsten die verschiedenen in der Kirche bcsintlichcn Epitaphien ftin Tie bisher in der Expedition der Siivcrinteiitcnlur ausgestellte Ukr, welche ihrer Zeit i», Kaiandstühchcn alisgesundc» und wieder zu sammcngcfttzt Worte» ist unk eine» hohe» Wcrlb infolge ihres Alter« hat — sie ist ein« der ältesten Erzeugnisse der Uhr-
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