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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189101231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-01
- Tag1891-01-23
- Monat1891-01
- Jahr1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.01.1891
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Erschetttt täglich früh 6»/, Uhr. Letartion unt Lrpkdtti-a Iob»n»esg»ff« s. -Pskchkvoikn der Lrdaclion Vormittag« 10—12 Uhr. NasdutUag« ü—6 Uhr. »r« tUNLa^»« N»»^»»»ler M»»»tert»t, »i>»«»«at»» «ch» »«4»»Uch. An««»«» »e, für »t« »»Gstfal,«,»« Nuwwer »estim«trn -ul,rate «« vschcota«»» »t« S U»r Nachmttlaa«, an konu- und Krst»a,rn früh bis ' ,S Uhr. In den Filialen für Zns.-Ilnnalime: Otta Klemm» Karttm. lAlfre» Hatz»), Untversttäl-skratz« 1, LouiS Lüsche, Katharinenstr. 14 pari. u»d KSntgSplatz 7, nur bis ' ,S Udr. UchMrIUtblÄ Anzeiger. Organ fiir Nalitik.LocalaMickte.Lande».«SGeschMmM^^- RbomiemottApret- viertrljahrltch 4'/, Mk. bi Vlt-Leivjig, tncl. Brinarrlohn ü Mk., durch di« Poll bezogen S Mk. Einzeln« Nr». 20 Ps. Belrgerrmplar 10 Pf. Gebühr«» für Extrabeilagen (in Tageblatt-Formal gefalzss ohne P-stbesördrrung 60 Mk. «tt Postbeförderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile SO Pf. Größer« Schrift«» laut uns. Preisverzeichniß. Tabellarischern. Ziffernlatz uach HSHennrarss Reklamen »»ter demRedactiousstrich di« 4a«spal1 geil« SO Pf, vor den Familien na chrichtea die Kgesvalten« geile 40 Ps. Inserat« sind stett an di« 8rpe»itt«N z» senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»«muuer»luio oder durch Post» Nachnahme. 23. Freitag den 23. Januar 1891. 85. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Deutschen Kaisers wird Dienstag, den 87. dies. Mon., Nachmittags 3 Uhr ein Festmahl im Kaufmännischen Vereins Hause stattfinden. Diejenigen Herren, welche sich daran bctheiligen wollen, werden ersucht, die Tafelkarten 4 4 bis zum Mittag des 25. dies. Mon. auf der Nuntiatur im Rathhause zu entnehmen. Leipzig, den 17. Januar 1891. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Größel. Bekanntmachung. Mr »ad« mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten be- schloss«, nach Maßgab. der Plän« 1. L. V. Nr. ^ nnd di. Lohenzollernstraße, die Vrommestraß«, sowie di« Straße IX in Lewztg.Zieudnitz, letztere bis zu ihrer Einmündung in di« Straße k, aus je 17 m zu verbreitern. Dies« Pläne liegen nach Veröffentlichung dieser Bekanntmachung 4 Wochen lang t» unserer Tiefbau-Verwaltung (NalhhauS 11. Stock, Zimmer dir. 14) zu Jedermann» Einsicht öffentlich au», und sind Widersprüche gegen diese Pläne Innerhalb diese» Zeitraumes schrift. lich einznbringen. Nach Ablaus dieser Frist «rhobene Widersprüche haben nach K. 22 des NeubaulenregulativeS vom 1b. November 1867 keinen Anspruch «ns Berücksichtigung. Leipzig, dea 20. Januo» 18S1. iS? Der Rath »er Lta»t keiPzi,. " b? vr. Georgt. vr. Redlich Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 14. April 1890 mach« wir hierdurch die Herren Aerzte im Stadtbezirk daraus aufmerksam, daß sie über die im vergangenen Jahr« ausgcführten Impfung« eine Liste nach den Formularen V, VI und VII, und zwar in allen Rubriken vollständig auSgesüllt, auszustellen und bis Ipälesten» den 10. Februar diese- IabreS ohne >ede weiter« Aut- sorberuna au da« Jmpsamt, Najchmarkt Nr. 1, H. — alle« Polizei- amls-Geväude — rtnzurciche» haben. Rach Ablauf dieser Frist wird gegen Säumige mit der tu tz. IS de« ReichS-Gejetzes von, 8. April 1874 »«gedroht«, »ach Befinden bi« zu 100 -4l austeigen- den Geldstrafe voraegangen werden. Leipzig, den 16. Januar >801. Der »ath »er Gta»» Leipzig vmd. 71«.vr. Georgs N. Bekanntmachung. Die Unterzeichnete OrtSkrankencasse giebt in Betreff der am 1. Januar 1891 in Kraft getreten« AavaltditätS- Ult» Alter»- vcr,ichcrun» bekannt: I. dag die von Geschäftsinhabern gemeldet« häuslichen Dienst, boten in die bei der OrtSkrankencasse geführten, aus die betreffende Firma lautenden Tonten mit ausgenommen worden sind; II. daß von denjenigen Geschäftsinhabern, weich« Personen zur Krankenversicherung unv zur JnvalidilätS- »nd Altersversicherung gemeldet haben, die Beiträge für bcivc Versicherungen gleichzeitig allmonatlich, und zwar nach Ablauf des Fälligkeiisinonals, das erste Mal im Februar 1891, durch die Sammler der unterzeichnet« OrtSkrankencasse im GeschästSlocale des Arbeitgebers gegen Quittung abgeholt werden; III. daß bezüglich derjenigen Dienstherrschaften, Welche Dienst boten r«r gnvalttzitätS- unv Altersversicherung gemetvet haben, bet denen also krankenversicherungSpstichtige Personen nicht beschäftigt find, sich die OrtSkrankencasse vorbehält, die Beiträge an- statt iu einmonatlichen Terminen auch in zwei- oder »rcimonat- tichen Terminen abzuholen; IV. daß die Geschäftsinhaber bez. Dienstherrschaften sowohl, als di« verstchernngspsttchtigen mit vem Ankauf »er OutttnngS- »artea, «tt »e« Aufkleven »er Warten auf »ie Quittung»- karteu, samt» «tt »er Vntwrrthuiig der Marken nicht« zu thun h«»e«, daß dies vielmehr von der Unterzeichneten Lasse besorgt wird. Etwaige Einwendungen gegen da« verfahr« ,n I sind biun« einer Woche geltend « machen. Leipzig, am 21. Januar 1891. Die OrtSkraukencaffc für Leipzig ««» Umgegen». Atbert Brockhau«, Vorsitzender. Sparkasse zu Leutzsch (Kirchstraße Nr. 4) »erztnft Einlage« mit Drei und ein halb vom Hundert, NN» «tmmt solche von — ^l so -ij »t» »0« an ir»e« Erpedttiouatage (DlenStaga und LounabendS vormittag» von tv—L Uhr) an. Zur Ansammlung von Aussteuer - veträgen für Kinder u. s. w. werden auch bis zu einem vom Einleger zu de- stimmenden Zeitpuncte gesperrte Sparkassenbücher» ferner zur Ansammlung kleinerer Geldbeträge (Kinder-Sparcaffe) SplMNarKeN durch die hierzu bestimmten BerkausSstellcn auSgegeben. Die Sparkasse zu Leutzsch gewahrt auch Hypotheken- und Bürgschafts-Varlehen gegen mätzigrn Stnsfutz Leutzsch, am 21. Januar 1891. Die Sparkassen-Verwaltung. Th. Uhltg. Schreiber gesucht. Bei der Unterzeichneten Behörde wird zum sofortigen Antritt rin schon geübter Schreiber mit schöner Handschrift gesucht. Gehalt 600 Bewerbungen sind sofort einzu reichen. Bad Ilmenau t. Thür., den 20. Januar 1891. Der Stadtgemelndevorftan». Eckardt, Bürgermeister. Rußlands internationale Beziehungen. Rußland« Politik ist leicht zu verstehen, aber schwer zu behandeln. Diese Macht erhebt den Anspruch darauf, unter die friedliebenden gerechnet zu werden, und doch ist ihr Ctreven, steiS die Hand im Spiele zu haben, wo Verwicke lungen oder deren Keime bestehe». augenscheinlich. Eine solche Politik ist höchst unerquicklich für die übrigen Mächte, sie nöthigt zu einem Grade von Vorsicht, der e» zu keiner aus richtigen Freundschaft kommen läßt, und giebt den diploma tischen Beziehungen einen gespreizten, unsicheren und schwierigen Charakter. Mit großer Klarheit tritt diese Sachlage gegenwärtig hervor» angesichts de» geplanten Besuches deö Erzherzogs Franz Ferdinand in St. Petersburg. Die maß gebenden Blätter in Oesterreich und Rußland behandeln diesen Besuch mit äußerster Behutsamkeit, jedes Wort ist reiflich erwogen, um cS weder an der nöloigen Höflichkeit fehlen zu lassen, noch mehr hineinzulegen, als sich mit der wahren Sachlage verträgt. Der Bcsuci» wird auf beiden Seilen in erster Linie als HöflichkeitSact bcurthrilt, und russische Blätter, wie die „Nowo>c Wrcmja" und die russische „St. Peters burger Zeitung", lassen Bemerkungen einstießcn, wie: „InRuß land hegt Niemand eine Boreingcnommcnheit gegen Oester reich-Ungarn" oder: „Wir hoffen bestimmt, daß der Besuch eine Besserung der Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland fördern werde." Die „Neue Freie Presse" drückt sich weit klarer «uS, indem sic sagt: „Es handelt sich nicht uin besondere Verträge, der Dreibund ist die feste Größe, mit welcher die Diplomatie zu rechnen batte und auch ferner zu rechnen bat." Ein Höflichkeitsbesuch, der unter solchen begleitenden Sdnndgebungcn erfolgt, büßt dadurch eigentlich jede politische Bedeutung ein, und dock» bildet dieser Besuch ei» Ercigniß, welche« von der gesammten politischen Welt beachtet nnd gewürdigt wird. Dieser Widerspruch ist nur der Abglanz der Haltung NnßlantS, welche seit langer Zeit wie ein Alp auf den internationalen Beziehungen der Mächte lastet. Im Interesse der friedlichen Entwickelung der europäischen Verhältnisse ist man grnöthigt, dem Treiben Rußlands stckS die beste Seite abzugewinnen, und deshalb waren wir unablässig bemüht, anjck,ci»end friedliche Bestrebungen Ruß lands als solche anzncrkennen, aber bei diesen Bestrebungen ist man niemals sicher, ob nicht der binkende Bote Nach kommen wird, und das ist leider in neuester Zeit wiederholt geschehen. Der kircbcnpoliliscke Streit i» der Türkei war anfangs von Rußland mit einer an ibm sonst ungewohnten Zurückhaltung behandelt worden, die russische Botschaft in Konstantiiwpel beschränkte sich aus bescheidene Vorstellungen, die bulgarische Bischosssrage gab zu keinem ernsten Streite Anlaß, und alle« schien aus dem besten Wege, den ordnungsgemäßen Verlauf bis zur Beendigung der schwe benden Berbandlungen sortzuscpen, als plötzlich ein Artikel im russischen „Regierungs-Anzeiger" erschien, der einen wesentlich anderen, weit besttmmleren Ton anschlug. Es heißt darin, daß Rußland die Versuche, die urailc Ordnung der orientalischen Kirche zu stören, tief bedauere. Das rus sische Volt erwarte die cndgiltige Beseitigung des Streites mit Ungeduld und werde in dein Erlaß deö Irade zur Er füllung der gereckten Forderungen des Patriarchats eine» Beweis der Fürsorge des Sultans für seine Unierlbanen er blicken. DaS ist nickt die Sprache des wohlmeinenden Be- ratberS und gleichberechtigten Machthabers, sondern der AuS- bruch des Zorns, weichen der Sckutzberr über die Unbot- mäßigkeit eines machtlosen Schützlings empfindet. Es fehlt nur noch die Drohung mit einer Strafe, falls nicht dem Willen dcS mächtigen ProtectorS alsbald Genüge geleistet werde. ES war iu neuester Zeit still geworden von Agitationen in den Balkanstaaten, welche auf russischen Einfluß zurück- geführt werden mußten, jetzt stellt sich heran«, daß diese Stille nicht die Folge einer veränderten Politik Rußlands, sondern nur eines neuen BerfahrenS war, die Umtriebe ebne großes Aussehen durckznfnhrcn. Tie Ausweisung des Corrcspondentcn der „Moskauer Zeitung" Ncbolsin aus Belgrad, die Ver haftung Lutzli s in Konstantinopel und die Beschwerde Ruß lands über die freundiickc Behandlung russischer Flüchtlinge in Bulgarien beweisen, daß Ruland lediglich andere Wege eingcschlagcn hat, um seine Zwecke aus ter Baikanhalbinsel zu fördern, aber keineswegs die Politik der Enthaltung von allen Einmischungen in die inneren Verhältnisse der Balkanstaaten beschlossen hat. Es gehöt in ter That nach Allem, waS geschehen ist, große Kühnheit dazu, um Bulgarien als den Herd einer Be wegung darzustcllen, bestimmt, russischen Verbrechern eine Zufluchtsstätte zu bereiten, damit sic womöglich von der neu gewonnenen Hcimaib au- ihre verbrecherischen Pläne um so sickerer fördern können. Ob Lutzki wirklich der gefährliche Mensch ist, als welchen ihn die russische Regierung darzu- stellcn bemüht ist, bedarf noch de« Beweise«, aber daß die bulgarische Regierung mit Vorliebe russische Verbrecher in ihre Dienste nehmen werde, ist eine so seltsame Beschuldigung, daß man auf ihre nähere Begründung gespannt sein darf. Mit der Hinrichtung dcS Majors Panitza ist eine Periode abgeschlossen worden, welche die Absicht gewisser russischer Kreise verrietb, in die bulgarischen Verhältnisse gewaltsam einzugreisen, und diese Absicht ist bei kein Attentat aus den Fürsten Alexander im Jahre l88K und bei der nachfolgenden Sendung des Generals KaulbarS mit unverkennbarer Deut lichtest bervorgelreten. Unter diesen Umständen erscheint die Lage aus der Balkan Halbinsel heule weniger günstig al- nock vor Kurzem, wo man Grund zu der Annahme kalte, daß Rußland eü für gut befinde, sick wenigstens äußerlich jeder Einmischung in die dortige Entwickelung zu enthalten. Oesterreich-Ungarn bat da« unzweifelhafte Streben, seine Beziehungen zu Rußland so gut al» möglick z» gestalten, diese« Streben ist hervor- getreten bei dem Gesuch de« russischen Thronfolgers in Wien und zeigt sich jetzt wieder in dem Gegenbesuch de« öster reichischen Thronfolgers in St. Petersburg nnd in der Bereitwilligkeit, den Wünschen Rußland« in Bezug aus Bulgarien zu entsprechen. Die Uebermittelung der russischen Beschwerde an dir bulgarische Regierung ist freilich ein rein formeller «cl, welcher die ^„^sreunbl.ck Ungar»« ia k-wer W"s« b«'ntra t gl. g^ßland auf ist da« verdien um Rußland alle Fälle. E« gesch.ed .^»haupt Au«. ^ Inhalt«, jeden Vorwand zu entziehen, «nnte WaS aus der pu-tt für G-wal,maßr.g- n d.E k°nnl^ w «^^ l ^ Ludern Seit« verlangt wird, >st ein» g Rußland der bestehende Zustand aufrecht erb Berliner Frieden nickst zur Wiederaufnahme .^a L. NKkerlieser M satz atz ,»«,«>, RUM-»m wohl bewußt, aber die U-b-V s äfrundsätzen. welche unter mal: - weichen erheblich ab oon den Bismarck-« Leitung der au-wart.gen ^ "'k Deu ck^.cd^ Zwischen der Polst.k, welche >-n K"-den ^ Gut anerkennt, und derjenigen, weiche d ' , bestimmlen Macht als d.e maßgebenden erachiel. Leipzig, 23. Januar. » Die Ernennung de« bisherigen ^"rst^tSsecrtta.iS hängt, wie berichtet wird, zum Theil >uit dem --u»'cke zu- dak die Leitung der Berbandinngen über die ReöL'deS En.wurfeS .ineS Bürgerlichen Gesetz- bliche« in die Hand eine- ManneS ffelegt wird, welcher mit gründlicher juristischer Durchbildung Kenntniß der wirthschaftl.chen und soc.alcn ^crbatt,,, nd Bedürfnisse Deutschlands verbindet. Der, wie nunmehr bestätigt wird, zum Nachfolger deS Herrn '» sewcr bisherigen Stellung al« UnlersiaalSsceretair de« RcickSamlS de- Inner» ernannte Gebeimralh llr. v. Rotten bürg > in seinem langjährigen amtlichen Wirken als Ebef der Reichskanzlri, sei, dem l. Ociobrr 188l, vollauf Gelegenheit qrbadt, sich in denjenigen Materien actucllen Inieresscö heimisch zu macken, welche im Bereick seines nuninkbrigkn Ressort« lbeilS schon znm Abschluß gelangt sind, tbcils demselben stcliz entaegengesllbrk werden. Lie Ernennung Hcrru v. Rottenburg s zum Nachfolger de» um de» Fort gang der socialpolttst'cken Gesetzgebung so hochverdienten Herrn Bosse ckarasterissrt sick sonach al« eine glücklich ge- trv.si^ Maßregel and bürgt dafür, daß auf dem betretenen Wege mit Umsicht und Erfolg weiter gegangen werden wird. * von dem RcichScommissar in Ostafrika. Major v Wissmann, sind nach der „Norddeutschen Allgemeinen Keiinng" nun authentische Milibeilungen cingelangt, denen zufolge derselbe am 16. d. M. nach dem Kilimandscharo aufgebrochen ist. * Die „Berliner Neuesten Nachrichten melden, Se. Majestät der Kaiser habe bei dem letzten GescllsckafiSabeiid im Opernbause gegenüber dem polnischen Abgeordneten l)r. v. KvScielski seiner Befriedigung über die Haltung der polnischen Abgeordneten in der Debatte über den Kvrn- zoll Ausdruck gegeben. Die politischen Freunde dcS Herrn v. KoScielSki hatten bekanntlich mit dcr^Mchrbcit gegen die Herabsetzung der landwirthschaftlicken Schutzzölle volirt. — Nach der „Post" war von diesem Gespräche Sr. Majestät in parlamentarischen Kreisen viel die Rete. * Nach einer Meldung anS Coblenz waren dort sämnit- lichc RcaierungSpräfidenten der Rbeinprovinz und Hcssen-NassauS, die Beamten der Strombauverwaltung, sowie eine Anzahl höherer MililairS unter dem Vorsitz des Lber- präsidentcn der Rbeinprovinz zur Conscrcnz vereinigt bcbusö Berathung der gegen die EiSgcfabr zu treffenden Maß nahmen. Die Befürchtungen vor Hochwasser sind überall groß. * Bei der Berathung deS Etat- im elsaß- lotbrin gisch cnLanteSauöschuß sprachen eie Abgeordneten v. Bulach und v. Schanenburg gegen eine Herabsetzung der GetrcidczLUc. Der Abgeordnete Win lerer erörterte die sociale Frage und die «Steuerreform. UnterstaatSfccretair v. Schraut besprach die Einzelheiten der Gcwerbesteuerrefvrm. » » O * Der Erzherzog Eugen von Oesterreich, der den Kaiser Franz Josef bei den bevorstehenden Tausseierlick- keiten vertreten wird, ist ein Neffe deS Erzherzogs Albrecht und ein Sobn deS am 20. November l874 verstorbenen Erz herzog« Karl Ferdinand. Seine Mutter, Erzherzogin Elisa beth, ist eine Tochter de« bekannten früheren PalatinuS von Ungar», Erzherzog« Josef, und war in erster Ebe init den, am 15. Deccmbcr 1849 verstorbenen Herzog Ferdinand von Modena vermählt. Eine ältere Schwester des Erzherzog« ist die Königin. Negcntin Marie Christine von Spanien. Erz herzog Eugen selbst ist am 2i. Mai l86Z geboren nnd kommt zuin ersten Male nach Berlin, da« er bis jetzt »och nicht besucht hat. Er bekleidet in der österreichischen Armee den Posten eines Obersten »nd ComniandeurS de« iu Lstitütz liegenden lOO Infanterie-Regiments; er ist Ritter des Gol denen BließeS und Coadjulor des Großmeisters des Deutschen Orden-. * Der ehemalige deutsche ReickSministcr, spätere Leiter de« nach tbm benannten österreichischen CabinelS. Ritter T,°".^^u"rling. ist s«it Kurzem bedenklich erkrankt. Tie Rüstigkeit deS jetzt im 86. Lebensjahre stehenden .Herrn, der .fahren als Präsident de« obersten österreichischen Ge richtshofes fung.rt, war sprichwörtlich aewordc». unv noch bei dem Banket zu Ehren von Groß-Wien hat er die beutendste Festrede gehalten. A», vorigen Sonnabend folgte ''"» Umladung des Erzherzog« Karl Ludwig zum Diner " "doch von Congcstionen keim- 'bw/en -Lchlaf raubten, «m Sonntag Morgen c^ ^ Sl'merlmg beim Frühstück plötzlich von einer Fnem'"kck!i er den ganzen Tag über in emem schlasahnlickcn Zustande lag. seither soll sick, sein o,.n'a ^ n acbcsierl tmben Nack einer anderen Mel- düng soll Ritter von sckinerlina vom Schlage gerührt worden b-?Urch'te?muß^ ^ ^ man da- Schlimmste * Wie erinnerlich bat die „ngarische Regierung die Arbecten zur Besetzung der Donau - Sch7ff a7rtS htndernifse beim Eisernen Tbor im Wege einer Ossert Privatunternchmung vergeben Ucker M .ttste ^e'erlcck Beilen, „ngar.schcr sink r-i. ^ '"Angriff benommenen Reguliningsarbcitcn sind se.t c.n.ger Ze.t ungK.stige R'achr.chien i.n U.nlau" Südungarischc Blätter verzeichneten Gerüchte, denen zufolge die Generaldauuntcrnehmung die Arbeiten einzuslellen beab sichtige, weil in Anbetracht der zu bewältigenden Schwierig keiten die mit der ungarischen Regierung vereinbarte Kosten summe viel zu niedrig bemessen worden sei. Die« wurde von der Unternehmung demenlirt. Demgegenüber erhält nun die „Slidungarische Post" auS Orsova nachstehende Mit- tbeilung: „DaS Dementi der Gcneralbauunternchmung ist nur insofern zutreffend, als dieselbe allerdings nicht beabsichtigt, die erlegte Caution im Stich zu lassen. Die Generalban Unternehmung, nunmehr völlig überzeugt von den Schwierig keiten der FclSsprcngung unter Wasser, die nur in StaatS- regie erfolgen kann, behauptet, die der Offertvcrhandlung zu Grunde gelegten Pläne seien falsch, sie beansprucht SchadloS- haltung oder einen neuen Vertrag, den der Staat nicht abschlicßcn kann nnd nicht abschließcn wird." * Die Petersburger Blätter nehmen die Nachricht von dem Eintreffen beS Erzherzog« Franz Ferdinand in PeterS- bürg sehr sympathisch auf. „Nowo>e Wremja" sagt, der Erzherzog werte nicht nur dem russischen Hofe, sondern auch der gelammten russischen Gesellschaft ein erwünschter Gast sein. In Rußland hege Niemand eine Voreingenommenheit gegen Oesterreich-Ungarn. Die „PcterSburgskija Wjedomosli" bezeichnen den Erzherzog als eine äußerst sympathische Per sönlichkeit und hoffen bestimmt, daß sein Besuch eine Besse- rung der Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Ruß land fördern werbe ^ * DaS Handschreiben unsere« Kaiser«, welche« den von ihm dem Sultan verehrten Säbel begleitete, ist in französischer Sprache abgefaßt. Unter Andern, bittet darin der Kaiser den Sultan, da« Gcscke.il ailiiehmcn zu wollen als ein „simple et mu.ieste csckeau cis pnix". Herr v. Hülsen, der Uebcrbringer der Gabe, war seitens de- Großhcrrn der Empfänger persönlicher Auszeichnungen; der Sultan ist sehr von persönlichen Eindrücken abhängig und der stattliche preußische Major bat ihm besonder« aut gefallen. Co ordnete' er an, daß er anstatt deö Mcdschidieh-OrdenS 2. Classe, den Herr v. Hülsen batte bekommen sollen — als da- Acußcrste, waS ibm dem Range nach zukam — den höherstehenden Osmanie-Orden 2. Classe erhielt; und gelegentlich dcS zu Ehren deS kaiserlichen Abgesandten veranstalteten Mahle« heftete er ihm eigenhändig die goldene Imtiaz Medaille an, eine verbältnißmäßig selten ertheilte Auszeichnung. Den drei ältesten Söhnen des Kaiser« sandte der Sultan drei arabische PonieS, Tbicre von auserlesener Schönheit, die er aus 28 ihm vorgeführten Pferden persönlich auSgewählt hat. * Die Verfassung von Luxemburg setzt die Civilliste auf 160 000 jährlich fest, bestimmt aber zugleich, daß die selbe beim RcgiernngSantrill eine- neuen LaiibeSsnrsten durch ein einfaches Gesetz auf eine andere Ziffer festgesetzt werden kann. Dem verstorbenen König von Holland verursachte die luxemburgische Krone Einerlei Unkosten, da er keine Hof haltung in Luxemburg hatte, und jene Summe wandcrtc regelmäßig nach dem Haag, ohne eine Spur im Lande zu kintcrlasscn. Großkerzog Adolf aber hält Hau« im Lande und kommt auch in dieser Beziehung seinen Pflichten in einer wahrhaft fürstlichen Weise nach. Die obige Summe ist unter diesen Umstände» auch nicht entfernt genügend, um die Bedürfnisse der Hofhaltung zu bestreiten. Ter Groß herzog hat jedoch den Wunsch anSgedrückt, daß jede Mehr belastung des Landes so viel wie möglich vermieden werde. Der SlaatSminister hat daraufhin dem BndgctauSschuß der Kammer miigetheilt, daß eine Abänderung der bisherigen Eivististe nickt beabsichtigt sei. * Der Papst verließ am Mittwoch da» Krankenbett nnd empfing das Lateran-Capilci, welches nach dem bestehenden Herkommen beute, am Tage der heiligen Agnes, zwei weiße Lämmer zur Anfertigung geweihter Pallien überbrachlc. * Die portnzie fische» Corte« werden in einigen Wochen cinberufcn werde», um die Grundlagen der afrikanischen Con vention mit Cngland zu prüfen. * Der Chan von Cbiwa hat alljährlich an die russische Regierung einen Kriegöcnlschädigungö- beitrag von l.50 00t» Rubel zu bezahlen. Trotz dcS geringen Betrags der Conlribulio» war Chiwa mehrere Male nicht im Stande, die Summe aufzubringcn, und der Cban dachte wiederholt ernstlich daran, sein Land zu verlassen, der Rc- gierunzssorgen sich zu entledigen nnd mit einer anständigen Pension in Rußland zu leben. Doch wurden die hieraus bezüglichen Bitten de« Chan« von Rußland stet« zurück- gewiesen. Als die Russen sich in TranSkaspicn nicdcrließen und die transkaspische Bahn gebaut wurde, sagten viele dem Cbanat de» enkgiltigcn Verfall voraus. Aber es kam ganz ander«. Obgleich die ckiwa'schc Banmwcllc nnd Schafwolle auf dem Markte in Moskau im Preise sielen, so wurde auch die Zusubr bedenkend bcschleunigk, waS einen rascheren Umsatz der Capitalien zur Folge hatte. Das vergangene Jahr war ein sehr günstige-, so daß der Cban außer der fälligen Summe auch noch die Ausstände der vorhergehenden Jahre bezahlen konnte. * Die constituirende brasilianische Versammlung »ahm am Mittwoch in erster Lesung den VersassungSenlwnrs mit einigen Acndcrungcn an, beschloß gleichzeitig aber ein Tadel« Votum gegen die provisorische Regierung wegen gewisser Maßnahmen derselben. Infolge dicfes Votum« übersandten der Minister de« Innern und der HandclSminister dem Präsidenten der Republik ihre EittlassungSgesuche, über deren Annahme sich der Präsident jedoch noch nicht schlüssig gemacht hat. Inzwischen werten die beiden Minister die Geschäfte weiter führen. * Nach i» Paris vorliegenden Meldungen auS BuenoS- AyreS sind zwzsckcn den chilenischen Landtruppcn und der Regierung von Chile Mißbelligkcilen entstanden. Eine An zahl Soldaten ist zu den Insurgenten, die eine energische Lctioii vorzubereiten scheinen, mit Waffen und Gepäck übcr- gcgaugen. * Nach einem Telegramm au- Valparaiso wäre die Blockade auch über die chilenischen Häsen Pisagua und Caletabuena verhängt. Marine. ,. Aul Grund der kaiserlichen Ordre vom 10. Oetober 1890, be- rreyknv Bewassnunq der Seecadetten nnd Cadetlen. sind v^e durch Lrdre vom 25. Marz 1890 genehmigten Bekleidung?- VtMnimungen für die Seeossiciere u. s. w., wie nachstehend, zu andern: Äuf Seite VUl sind die beiden Abiähe von „Seitengewehr" (.^eUe 11 von unten) bis „kleiner" und „Portepee" bis „befestigt"
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